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Sie sind ja nur Zeuge - Anzeige erstatten können Sie nicht


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Geschrieben

Hi,

ich bin etwas irritiert und möchte das mal mitteilen.

Heute morgen auf der BAB in Richtung Berlin kam auf freier Strecke ein Superblender (NSW und entweder nachgerüstetes Xenon oder 100-Watt-Birnen) mit ca. 110 bis 120 km/h auf der linken Spur. Vor mir zog mit 100 km/h etwa einen Kilometer vor Autobahnende ein Kleinwagen auf die linke Spur - noch weit genug weg von dem Blender. Der blau-weiße Propeller mit einfach zu merkendem Kennzeichen blendete voll auf, überholte rechts, setzte sich vor den Kleinwagen und bremste selbigen ein - bis zum absoluten Stillstand, wie ich im Rückspiegel sehen konnte. Der gesamte Stadt-Einwärts-Verkehr musste auf sonst freier BAB-Strecke anhalten! Später traf ich ihn wieder, als er an der Ampel an mir vorbeifuhr. Also keine Panne.

Ich rief bei der Polizei an und fragte, was zu tun sei, prophylaktisch als Zeuge melden oder anzeigen. Er erklärte mir, es handele sich um einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und Nötigung, ich solle auf jeden Fall Anzeige erstatten. Möglich sei das bei jeder Dienststelle, rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr.

Heute nachmittag bin ich dort gegen 5 Uhr aufgelaufen. Gelangweilt wurde ich zunächst nach dem Vorfall, dann nach dem Kennzeichen gefragt. Computer: uns liegt keine Anzeige von einem Geschädigten vor - ihre Zeugenaussage können wir nicht zuordnen und als Zeuge und Selbst-Nicht-Geschädigter können sie keine Anzeige erstatten.

Zu Hause wieder bei dem Bürgertelefon angerufen. Na ja, sie sind doch nicht geschädigt. Ich sagte: O.k., sollte ich mal einen Banküberfall sehen, ginge ich künftig weiter, wäre dann ja nicht mein Geld. Nein, so auch wieder nicht. Nochmal ich: was ist denn, wen sich der Geschädigte (Genötigte) erst morgen früh oder heute abend meldet, weil er arbeiten muss, oder, anderer Fall, 10 Autos weiter hinten kracht es und niemand von den Verunfallten weiß, wer den Unfall provoziert hat? Nun ja, stimme schon. Ich: Der Kollege vom vormittag sagte, nach meiner Beschreibung wäre der Vorfall keine Ordnungswidrigkeit, sondern eine Extremgefährdung, die häufig Unfälle sogar mit tödlichem Ausgang provozieren würde, das hätte man mittlerweile erkannt, da gäbe es kein Pardon mehr. Mit Bußgeld liefe da nichts mehr. Der Telepolizist: Ich seh' schon, es liegt ihnen am Herzen. Sie können ja online im Internet eine Anzeige aufgeben. Der Sachbearbeiter kann dann ja entscheiden, was passiert und den Vorfall ggf. einer weiteren Anzeige zuordnen. Im Übrigen schön, dass Leute wie sie sich als Zeuge melden und nicht einfach wegschauen.

Kopfkratzend zog ich es dann vor, die Geschichte hier mal niederzuschreiben. Hat mehr Impact. Sehr merkwürdig das. 'Geschädigter' bin ich jetzt doch: eine halbe Stunde unnötigerweise auf der Wache und das Spritgeld dorthin ;-(.

Gruß Jörg

Geschrieben

Ach weißte … die Moral geht doch eh den Bach runter. Da kann man nur noch resignieren und dabei stabil bleiben. Ich kann dich gut verstehen.

Ich wurde neulich von einem Drängler (In der Stadt: der kam mit überhöhter Geschwindigkeit von hinten und fuhr mir dauerhaft sehr dicht auf, worauf hin ich mit der rechten Hand eine Deklamationsgeste (schönes Wort, meine Freundin erklärte mir es. Etwa so: Wie der getreckte Mittelfinger, nur alle Finder der Hand, Finder aneinenderliegend, leicht gewölbt, aber nicht das Arschoch-Zeichen) machte. An der nächsten Ampel sprang er raus, ereiferte sich , ich hätte ihn beledigt, er werde mich anzeigen, er hätte eine Zeugin. Ja klar … eber er hats echt gemacht. Was soll man da noch sagen?

Oder: Ich fahre in der Tempo 30-Zone brav 30, achte immer rechts vor links, hinter mit so ein japanischer Knubbelvan fährt hinter mir Drängelslalom, als ich bei der nächsten Einmündung Vorafahrt achte, hupt der auch noch. Danach überholt er mich mit sehr überhöhter Geschwingigkeit. An der nächsten Ampel steht er wieder vor mir: In der Heckscheibe ein GdP-Aufkleber … alles klar. Und der war nicht im Einsatz.

Geschrieben

Ich kann Deinen Frust gut verstehen. Nötigungen sind heute leider oft an der Tagesordnung auf unseren Straßen, ob Autobahn, Landstraße oder in der Stadt. Ich hatte neulich nach einem Fastzusammenstoß mit einem "Gegenverkehr-Überholer" überhaupt keine Lust mehr, auch nur einen Meter mit dem Auto zu fahren.

Ich denke mir immer, dass solche Leute irgendwann hoffentlich ihren Baum finden werden. Nachträglich anzeigen usw bringt nur Ärger.

Gruß,

Achim.

Geschrieben

Eine 45er im Handschuhfach durchlöchert so manchen Motorblock! Und da diese grünen Schlafwagenschaffner in D sowieso nix zu melden haben oder immer zu spät kommen, sollte ein solches Teil einfach vorrätig sein.

Geschrieben
P. Marlowe postete

Eine 45er im Handschuhfach durchlöchert so manchen Motorblock! Und da diese grünen Schlafwagenschaffner in D sowieso nix zu melden haben oder immer zu spät kommen, sollte ein solches Teil einfach vorrätig sein.

Hihi, davon hab ich als Schüler immer geträumt. Einen Opel Diplomat 5.4 mit Stahlträger hinter der Stoßstange und sonne Wumme im Handschuhfach.

Geschrieben

Hey was erwatet ihr?

Bürger droht mit arbeit und die haben unsere Grünen Jungs genug also las es den Bürger spüren!

Deswegen bleibt mein Spiegel auch kaputt ich brauch ihn nicht und wer ihn gewechselt haben will soll mir den Verursacher besorgen!

Geschrieben

Jörg, kenn ich leider gut solche Situationen. Keiner will hören, wenn was falsch läuft und dabei wär's doch so leicht. Von wegen, es gäbe keine aufmerksamen und couragierten Mitmenschen... die gibt es genug, die meisten haben es aber leider irgendwann aufgegeben aufmerksam zu sein.

Man wird einfach so lange vor den Kopf gestoßen, bis man eines Tages einfach resigniert, weil man ja ohnehin bloß auf taube Ohren stößt.

Irgendwie schießt mir folgender Mey-Liedtext dabei in den Kopf:

"... Mich zu verteid‘gen brauch‘ ich nicht.

Keine Geschworn‘nen, kein Gericht

Nehmen mir meine Zweifel ab,

Ob ich dem, der um Hilfe bat,

Was ich ihm geben konnte, gab,

Was ich für ihn tun konnte, tat.

Hab‘ ich das je zuvor gefragt,

Hab‘ ich mir denn nicht selbst gesagt;

Irgendwer kümmert sich schon drum.

Irgendwer wird zuständig sein,

Da misch dich besser gar nicht rein,

Und ausgerechnet du, warum? ..."

Grojoh

Geschrieben

Hallo, die grünen Jungs kamen ja nicht mal als ich anrief das ein blutverschmierter Einbrecher gerade versucht mein Fenster zu öffen.Da Kam der Kommentar:´gehen sie mal raus- nachschauen.Das muß man sich mal vorstellen.Irgendwann kamen sie dann schon.Sein Messer haben sie auch erst nach Aufforderung meinerseits mitgenommen.Grüße Bernd

Geschrieben

Wenn man die Polizei anruft und die spuren nicht richtig oder man fühlt sich verarscht, brauch man nur mitteilen, das man das Gespräch gerade aufzeichnet (machen die meisten modernen Tel mit AB) und sich ggf. rechtl. Schritte vorbehält. Da DIE das ebenfalls machen, jedenfalls bei der 110, kommen se aus der Nummer nicht raus und das wissen die auch. Also müssen sie handeln. In Berlin hat eine streitsüchtige Bekannte gute Erfahrungen damit gemacht und Recht bekommen.

Im Übrigen mußt Du nicht selbst Geschädigter sein um eine Anzeige bei der Polizei aufzugeben. Das ist Bullshit. Wenn mal angenommen mein Nachbar nacht für nacht Frau und Kinder verprügelt, kann ich ihn auch anzeigen, auch und obwohl ich (Gott sei Dank) nicht selbst Opfer bin...

Grüsse aus Berlin

Wolle

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Man hat wirklich häufig den Eindruck, es wird willkürlich von Fall zu Fall entschieden, wie auf Anrufe reagiert wird.

Geschrieben
P. Marlowe postete

Eine 45er im Handschuhfach durchlöchert so manchen Motorblock! Und da diese grünen Schlafwagenschaffner in D sowieso nix zu melden haben oder immer zu spät kommen, sollte ein solches Teil einfach vorrätig sein.

Irrtum das schaft die 45er nicht, da brauchts etwas Moderneres.

Bei Anzeigen ist zu unterscheiden zwischen Antragsdelikten, die nur auf Antrag des Geschädigten verfolgt werden und Offizialdelikten, deren Verfolgung im öffentlichen Interesse liegt.

Wolle, ehe Du zeterst, solltest Du Dir zumindest Grundkenntnisse in der Juristerei zulegen..

Geschrieben

Ja, die Trachtengruppe hat manchmal keine Lust. Und auf den Straßen wirds auch immer unangenehmer. Bei manchen Leuten kann man da schon nicht mehr von Augenblicksversagen reden, das scheint pure Boshaftigkeit zu sein. Einfach mal den anderen ärgern, er darf einem ja schließlich nichts. In den letzten Wochen hatte ich diverse Male:

- Mittelspurkriecher, die mitbeschleunigen, wenn man von ganz rechts nach ganz links geht zum Überholen wechselt

- Fahrer, die über Kilometer links kleben, obwohl rechts alles frei ist

- Autos, die einem kurz vor die Schnauze springen, obwohl auch noch Zeit gewesen wäre mich überholen zu lassen (hinter mir alles frei)

- Leute, die vom Beschleunigungsstreifen direkt auf die linke Spur einer zweispurigen Autobahn fahren und dann nicht vorankommen

- Die Helden, die bei einer Autobahnauffahrt vorsorglich auf die linke Spur wechseln, ohne auf andere Verkehrsteilnehmer zu achten

- die Stau-hin-und-her-Wechseler, die garantiert jeden aufkeimenden Verkehrsfluss ersticken

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Manchmal juckt es schon in den Fingern, mal ordentlich Lichthupe zu geben. Bringt einem aber nichts, außer dass diese Klientel dann noch langsamer fährt oder einen versucht auszubremsen. Da hilft nur, irgendwann den richtigen Zeit punkt zum Überholen zu erwischen und sich dann abzusetzen.

In den letzten Tagen kommen die Eis-Schnee-Glatt-Spezies wieder auf die Straße. Glätte-Warnung im Radio gehört und trotz bester Straßenverhältnisse mit 70 km/h auf der Bundesstraße unterwegs - da fehlt mir irgendwie das Verständnis…

So, genug geklagt - nach Weihnachten wirds besser, wenn die ganzen Sonntagsfahrer in Österreich und Bayern erfolglos versuchen Ski zu laufen.

Gruß

Fred

Geschrieben

Ja, von wegen besser. Wir haben dann die ganzen Spezies in den Bergen. Womöglich noch mit Sommerreifen.

;-)

Geschrieben
Xantiaheinz postete

Irrtum das schaft die 45er nicht, da brauchts etwas Moderneres.

Was dann? DS mit Schutzschilden, Photonentorpedos, Phaserphalanx, romulanischen Disruptoren einer klingonischen Tarnvorrichtung und Warp-Antrieb?

Geschrieben

ach Sense, die "modernste" 45er ist die ACP und die stammt von 1906.

Heute nimmt man zum Motorblockkillen .44Mag, .357 SIG, 10mmAuto usw.

Geschrieben
Xantiaheinz postete

Bei Anzeigen ist zu unterscheiden zwischen Antragsdelikten, die nur auf Antrag des Geschädigten verfolgt werden und Offizialdelikten, deren Verfolgung im öffentlichen Interesse liegt.

Hallo Heinz,

ich finde schon, daß der von Jörg geschilderte Fall im öffentlichen Interesse liegt.

Gruß Volker

Geschrieben

Volker, ob Du oder ich das finden ist (leider) ziemlich egal, es gibt in den Gesetzen recht klare Vorgaben.

Geschrieben

Die Hinweise von Heinz sind ganz wichtig.

Die m.E. entscheidende Frage ist hier konkret, ob der Vorgang als Nötigung anzusehen ist.

Nötigung ist ein Offizialdelikt, wird also bei Kenntnisnahme von den Behörden von Amts wegen verfolgt.

So wie ich die Schilderung in #000 erfasse, ist das ein schwerer Fall von Nötigung, die Äußerungen des Beamten finde ich dementsprechend fragwürdig.

Gruß

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