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Deutsche Autos sind große Stinker


C-Breiling

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ja ok war blöd. die betreiber der kraftwerke legen die stillstandskosten auf den strompreis um, sie müssen nichts geltend machen.

O weia.

Gerade lese ich die letzten Beiträge hier und kann meine Finger leider nicht ruhig halten. Eigentlich wäre jeder Beitrag von schmitz und Glaubensbrüdern hier eine längere Entgegnung Wert, da sich dahinter eine so wohlbekannte wie üble Mischung aus Unwissen und Fehlinformation verbirgt. Da hilft auch googeln nichts, wenn man nicht GUT aufpasst, was man da (von wem) zu sehen bekommt und welche Interessen sich dahinter verbergen.

Die großen Energieversorger sind daran aus Eigeninteresse auch aktiv beteiligt und betreiben entsprechende und leider effektive (Des-) Informationskampagnen. Ein Stichwort nur: die angeblich drohende Stromlücke; solcherlei Fehlinformation ist schließlich strafrechtlich nicht so einfach zu packen.

Beispielhaft möchte ich nur die letzte Aussage hier aufgreifen:

Die 'Stillstandskosten' werden nicht auf den Strompreis umgelegt. Das ist ja SO ein Stuss. Da ist nichts umzulegen. Mit dem Betrieb von Kraftwerken sind Kosten verbunden. Da gibt es - ganz grob - die Fixkosten wie z.B. die Lohnkosten der Mannschaft. Die fallen an, egal, ob das Kraftwerk jetzt läuft oder runtergefahren wurde. Die variablen Kosten (Brennstoffe etc) dagegen sinken, wenn das (konventionelle) Kraftwerk kein Strom liefert.

Die Fixkosten, die in dieser Zeit anfallen (die hier wohl als 'Stillstandskosten' bezeichnet wurden), werden nicht etwa zusätzlich auf die Stromkosten umgelegt - die sind doch längst einkalkuliert und werden sowieso mit jeder kWh von den Verbrauchern bezahlt. Von wem auch sonst???? Das ist übrigens völlig normal seit dem es ein Stromnetz gibt, und gar nichts Neues. Denn die Nachfrage nach Strom schwankt mit Jahres- und Uhrzeit täglich heftig. Und diese Schwankungen werden schon immer mit Regelkraftwerken (insbesondere Gas- und weniger Speicherkraftwerke) ausgeglichen. Diese Kraftwerkstypen erzeugen auch den teuersten Strom, und dieser wird zuerst (!) vom EE-Strom substituiert. Es wird nur der DIFFERENZbetrag zu den Kosten des substituierten Stroms per EEG umgelegt, und NICHT die gesamte Einspeisevergütung. Das wäre sonst wirklich teuer!

Bei Lastspitzen kann eine kWh an der Börse auch schon mal einen ganzen € kosten; da ist selbst PV Strom ein Schnäppchen dagegen! Unbestritten SENKT Windstrom schon heute an der Strombörse in Leipzig des öfteren den Strompreis und wirkt insgesamt stabilisierend auf den Preis. Wer das nicht glaubt, dem sei die Homepage www.bundesnetzagentur.de empfohlen; da gibt es sehr interessante und hieb- und stichfeste Zahlen und sonstige Veröffentlichungen. Weit weg vom Stammtisch. Des weiteren sind die recht komplexen EEG-Mechanismen sowie die aktuellen und erwarteten Kosten der kommenden Jahre dort zu finden.

Technisch problematisch ist der Windstrom, da unsere inzwischen veralteten Netze den Anforderungen nicht angepasst wurden. Da ist unbestrittener Handlungsbedarf, und zwar schnell. Auch diese Kosten dürfen seit 2010 per EEG umgelgt werden; der Lohn für jahrelanges aktives Verzögern seitens 'unserer' 4 großen Versorger und Netzbetreiber. Eine leider erfolgreiche Taktik, wie man sieht. Die PV-Strommengen wachsen übrigens rapide und belasten das Netz zusätzlich - wie geschaffen für die Elektro-Mobilität.

Klar ist, dass ein fossiles und erst recht ein Atomkraftwerk für den Betreiber unwirtschaftlicher ist, wenn weniger Jahres-Vollaststunden zusammenkommen. Das betrifft besonders die Atommeiler, da diese einen sehr hohen Anteil an Fixkosten und einen niedrigen Anteil an lastabhängigen, variablen Kosten haben. Bei Kohlekraftwerken und erst recht bei Gaskraftwerken ist das etwas anders. Speziell Gaskraftwerke sind (relativ) schnell und presiwert zu bauen, sind sauberer und flexibler regelbar. Der erzeugte Strom ist aber auch einiges teurer als der aus Kohlekraftwerken oder (abgeschriebenen) Atommeilern.

Noch ein schmitz-Zitat: die erzeugte energie ist vernachlässigbar.

Junge, junge, junge. Da ist jemand aber noch auf dem Stand von vor 10 Jahren oder so.

Einen schönen Abend allen, die schon im heute angekommen sind und die 70er hinter sich gelassen haben!

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Hallo mein lieber, das mit der Fehlinformation ist deine Sicht der Dinge. Ob dein BWL Wissen dich in die Lage versetzt, alles zu durchschauen, bezweifele ich. Schade finde ich die persönlichen Diffamierungen deinerseits.

Warum schreibst du nicht einfach deine Meinung und lässt anderen die Möglichkeit, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Was ist es anderes als umgelegte Stillstandskosten? Wenn der Zufallsstrom nicht kommt, muß er in konventionellen Kraftwerken erzeugt werden. Und es braucht momentan noch einen fast 100%igen Backup. Kernkraftwerke stehen nicht wegen den erneuerbaren, die produzieren mit den Braunkohlekraftwerken ausschließlich in die Grundlast. Lastveränderungen über den Tag werden mit Steinkohlekraftwerke ausgeglichen, sehr schnelle Laständerungen mit Gas und oder Pumpspeicherkraftwerken.

Und noch was, es gab auch schon Zeiten an der Strombörse, da ist Strom verschenkt worden und die Spitze der Perversion waren Geldzugaben, damit Strom abgenommen wird. Wenn du es nicht glaubst, informieren. Das liegt an den nicht regelbaren Erzeugungsanlagen, auch Windkraftwerke genannt.

Mit vernachlässigbar meinte ich die Leistung aller Photovoltaikanlagen in Deutschland, die trägt zur Zeit ca. 1% zur Stromversorgung bei. Nicht vernachlässigbar sind die Kosten der Selben für die Stromkunden. Meine Meinung. Nur weil du was anderes für Richtig hältst, halte ich dich aber noch lange nicht für Dumm.

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Hallo schmitz,

sorry, ich wollte niemanden persönlich angehen. Ich halte dich auch nicht für dumm - kenne dich ja gar nicht - habe ich auch nicht so geschrieben. Leider werde ich bei diesem Themenkomplex leicht etwas emotional - hat nichts mir dir zu tun. Sorry dafür. Grund meiner latenten Aggression ist das enorme Un- und Halbwissen zum Thema Energie, was dann in persönlichen Diskusionen oder auch Foren sehr häufig mit markigen und sehr selbstbewußt vorgetragenen Aussagen überspielt wird. Von daher bin ich etwas vorgeschädigt.

Ein aktuelles Beispiel von Dir: "Kernkraftwerke stehen nicht wegen den erneuerbaren, die produzieren mit den Braunkohlekraftwerken ausschließlich in die Grundlast. Lastveränderungen über den Tag werden mit Steinkohlekraftwerke ausgeglichen, sehr schnelle Laständerungen mit Gas und oder Pumpspeicherkraftwerken."

Das dachte ich auch bis vor kurzem, stimmt aber nicht (mehr). Wenn große Mengen an Windstrom ins Netz kommen, übersteigt das die Regelkapazität der ursprünglich dafür vorgesehen Kraftwerke bei weitem. Dann müssen auch Kernkraftwerke gedrosselt werden. Zitat: "So ist beispielsweise das Kernkraftwerk Emsland für eine Laständerung von 120 Megawatt (MW) pro Minute ausgelegt und kann bei einem Regelbereich von 45 bis 100 Prozent eine Regelleistung von rund 730 MW bereitstellen. Um der Windenergie den ihr gebührenden Vorrang zu lassen, regelt das Kernkraftwerk Unterweser heute schon an über 100 Tagen im Jahr seine Leistung auf bis zu 55 Prozent ab." (Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, CEO RWE Innogy GmbH, Essen). Der Mann sollte es wissen, oder?

Kernkraftwerke können das also, sollen es aber nicht - sie sind zur Abdeckung der Grundlast konzipiert und sollen seitens der Betreiber auch so betrieben werden, weil alles andere die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigt. Ausserdem berichten Fachleute (das kann ich nicht beurteilen), dass durch die Regelei Materialbelastung und Wartungskosten steigen. Will natürlich auch niemand, klar. Auch deswegen versucht die Lobby seit längerem die Politik zu Bewegen, den Vorrang für die Erneuerbaren aus dem Gesetz zu nehmen oder zumindestens einzuschränken. Bislang zum Glück erfolglos.

Was die Kosten der Photovoltaik angeht: Deren Anteil an der EEG-Umlage (Stand 2009) betrug etwa 50%. Das macht ganz grob etwas mehr als 0,5 Cent pro kWh, Tendenz in 2010 steigend. Dazu kann sich jeder persönlich seine Meinung selber bilden. Gemäß vieler Umfragen ist der Mehrheit der deutschen Verbraucher dieser Aufpreis wert.

Zur Vernachlässigbarkeit: Der 1% Anteil ist gar nicht so niedrig wie es auf den ersten Blick scheint. 2010 könnten bereits 1,5% zusammenkommen, die Chancen stehen recht gut. Vereinfacht angenommen, diese 1,5 % werden in einer Zeit von 6 Stunden täglich erzeugt (ca. von 10:00 bis 16:00 Uhr). In dieser Zeit liegt der Anteil entsprechend höher, vielleicht bei 4 - 5 Prozent, und genau zu dieser Zeit wird der meiste Strom verbraucht! Im Gegensatz zum Wind-Strom liefert Photovoltaik also genau dann, wenn es nötig ist. Die installierte Kapazität (Peak) in D liegt aktuell bei 10 GWp, das entspricht ca. 8 - 10 Atommeilern. Bei schönem Wetter können ca. 80% der Nennleistung erwartet werden, also 8 GW, in AKWs ausgedrückt: etwa 6 oder 7! Wirklich marginal.

Noch so eine Aussage:

"Und noch was, es gab auch schon Zeiten an der Strombörse, da ist Strom verschenkt worden und die Spitze der Perversion waren Geldzugaben, damit Strom abgenommen wird. Wenn du es nicht glaubst, informieren. Das liegt an den nicht regelbaren Erzeugungsanlagen, auch Windkraftwerke genannt."

DAS meine ich mit Halbwissen; das bringt (leider) immer wieder meine Emotion in Fahrt. Jetzt die Fakten, ganz ohne Meinung:

Ja, das war z.B. im Dezember 2009 so. Dummerweise wurden da Kraftwerke NICHT runtergefahren bzw. sogar trotz Überschuss HOCHgefahren; die Bundesnetzagentur hat sich eingehend damit beschäftigt und auch eine Veranstaltung mit den Stromanbietern dazu durchgeführt. Es gibt auch einen Foliensatz von dieser Veranstaltung dazu auf deren Homepage. Schau mal:

http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1931/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetGas/ErneuerbareEnergienGesetz/AusgleichsmechAusfVerordg_Basepage.html

Auf dieser Seite ziemlich unten sind 2 pdf-Dateien, die sich mit dem Therma beschäftigen. Das Problem war nachweisbar nicht der Windstrom, sondern das NICHT-Herunterfahren von Kraftwerken in einer Situation mit viel Windstrom.

Abschließend: Lese deine eigenen Beiträge im Hinblick auf die gezeigte Empfindlichkeit vielleicht noch mal. Wenn du anderen hier z.B. 'Scheuklappen' unterstellst, solltest du vielleicht selbst gegen 'Diffamierungen' nicht so empfindlich sein.

Stefan

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Leider werde ich bei diesem Themenkomplex leicht etwas emotional.

Na dafür danke ich Dir doch ausdrücklich, mich hat leider die Geduld lange verlassen derartigen Quark geradebiegen zu wollen. Und solltest Du nicht wider Erwarten einen Zugang zu Herrn Schmitz gefunden haben, wirst Du auch noch in 2 Jahren ähnliches lesen dürfen...

Und interessanter Weise beschränkt sich dieses Bild der Realität bei Angesprochenen nicht nur auf z.B. Energietechnik, sondern setzt sich im Politischen fort, da werde ich dann leicht emotional, zumal die Fakten und Bewertungen dort fast nie eindeutig sein können. :)

Roger

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Stefan, klar weiß ich das Kernkraftwerke wegen ihrem guten Regelverhalten heute notgedrungen zur Frequenzstürzung herangezogen werden. Das wird nötig, wie du weißt, durch den unkontrollierten Zubau von Windkraft. Die plötzlichen Laständerungen haben heute ein Ausmaß im Netz angenommen, das wir uns nicht wundern müssen, wenn es mal zu einem größeren Stromausfall kommt. Der Zubau von Hochspannungsleitungen geht nur schleppend, nicht zuletzt wegen der Genehmigungssituation.

Roger, warum verschwendest du dein Universalgenie hier im Forum? Geh doch in die Politik und Wirtschaft und biege da den ganzen Quark wieder gerade. Immer nur den Forumsintellektuellen zu geben kann dich auf Dauer doch nicht ausfüllen, oder?

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Stefan, klar weiß ich das Kernkraftwerke wegen ihrem guten Regelverhalten heute notgedrungen zur Frequenzstürzung herangezogen werden.

Wenn du es heute um 14:00 Uhr natürlich weisst, WARUM schreibst du dann gestern um 20:00 quasi das Gegenteil? Da stellt sich mir schon die Frage nach der Motivation. Hast du mal nach den negativen Strompreisen und den nicht heruntergefahrenen Kraftwerken geschaut? Oder weisst du das natürlich auch, hast es hier aber lieber mal der Windenergie angelastet?

@Ja, genau: Ich kann es halt irgendwie nicht lassen. Überzeugungstäter eben. Ich glaube an Vernunft (und versuche, selbst vernünftig zu sein. Aber nicht immer - das wäre langweilig).

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Das wird nötig, wie du weißt, durch den unkontrollierten Zubau von Windkraft. Die plötzlichen Laständerungen haben heute ein Ausmaß im Netz angenommen, das wir uns nicht wundern müssen, wenn es mal zu einem größeren Stromausfall kommt.

Sorry, noch so ein Märchen. (Wo hast du die eigentlich alle her??) Gestreut von gewissen Interessensgruppen zur Stimmungsmache gegen EE im allgemeinen und Windstrom im speziellen. (Das war Meinung. Jetzt kommen die Fakten.) Wegen zu viel Windstrom kommt es bestimmt nicht zu einem Blackout, ausser, die Netzbetreiber kommen ihren Pflichten nicht nach. Im EEG steht nämlich drin, dass Anlagen über einer gewissen Nennleistung (Grenze habe ich leider vergessen, mir schwant was von 300 KW, auf jeden Fall aber unterhalb von 1 MW) über einen Mechanismus verfügen MÜSSEN, der es den Netzbetreibern erlaubt, diese zentral gesteuert vom Netz zu nehmen (gewusst??). Und das passiert auch zunehmend bei Starkwindwetterlagen und geht bei Bedarf innerhalb von Sekunden - ok, vielleicht wenigen Minuten. Das erklärt auch ein Stück, warum die Netze nicht früher ausgebaut wurden (das war jetzt wieder meine Meinung). Die Folge der Abschaltungen ausgerechnet bei 'gutem' Wind ist natürlich eine Reduzierung der jährlichen Vollaststunden und damit eine spürbare Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit der WKAs (ein Fakt).

Diese Regelei ist eine erhebliche Herausforderung an die Netzbetreiber - die Stabilität bei schwakender Nachfrage UND schwankener Leistung speziell von Wind / PV zu gewährleisten ist eine echte Herausforderung. Aber die Technik steht nicht still, die Prognosen werden immer genauer, und das Ganze kommt ja auch nicht plötzlich - die Netzbetrieber haben schon viele Jahre Zeit gehabt und übrigens auch die gesetzliche Verpflichtung, sich dieser objektiv vorhandenen Herausforderung anzunehmen.

Bearbeitet von Stefan Jost
Ergänzung.
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Was ist das Märchen? Hab ich was verpasst? Wer regelt den Zubau? Was passiert bei einer Verdoppelung, Verdreifachung der installierten Leistung der WKAs? Ist es Denkbar das wir 100% Windkraft haben? ist das Regelbar? Wer sagt Stop mit Zubau? Wieso denkst du, das die großen EVUs was gegen Windkraft haben, sie verdienen doch schon gut damit. Wer wird in Zukunft die Offshore-Windparks mit ihrem großen Kapitalbedarf bauen?

Bearbeitet von schmitz
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Was ist das Märchen? Hab ich was verpasst? Wer regelt den Zubau? Was passiert bei einer Verdoppelung, Verdreifachung der installierten Leistung der WKAs? Ist es Denkbar das wir 100% Windkraft haben? ist das Regelbar? Wer sagt Stop mit Zubau? Wieso denkst du, das die großen EVUs was gegen Windkraft haben, sie verdienen doch schon gut damit. Wer wird in Zukunft die Offshore-Windparks mit ihrem großen Kapitalbedarf bauen?

Hallo mein lieber, ich war ein paar Tage nicht da. Dies ist meine letzte Anmerkung zu diesem Thema hier, wir wollen die anderen ja nicht langweilen.

Zunächst: Ich hätte mich ja gefreut, wenigstens mal EINE konkrete Antwort auf all die bisher angesprochenen Sachverhalte zu bekommen. Statt dessen reisst du mit jedem Beitrag neue Themen an, die dann in bester Stammtischmanie in der Luft hängen bleiben. Auf meine Versuche hin, die Sachen zu konkretisieren und mit Fakten zu unterfüttern, kommt fast nichts mehr von dir; ich deute das mal als stille Zustimmung ;)

Was die Regelung des Zubaus angeht: Das ist eine primär politische Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu definieren. Das wird hoffentlich im Rahmen des kommenden Energie-Konzeptes der aktuellen schwarz-gelben Bundesregierung erledigt! Weder Rot-Grün noch Schwarz-Rot hat sich da aus meiner Sicht mit Ruhm bekleckert; vermutlich wurde die im Rahmen des EEG installierte Leistung heftig unterschätzt und man hoffte, noch vieeel Zeit zu haben. Allerdings befürchte ich eher, dass von Schwarz-Gelb das Kind mit dem Bade ausgeschüttet werden wird. Die atompolitischen Sprüche von Kauder, Koch, Mappus und Konsorten lassen Rückschlüsse auf deren energiepolitische Kompetenz zu und Übles befürchten.

Eine weitere Ausweitung der unsteten WKA- und PV-Kapazitäten bedingt zwangsläufig den Ausbau des Netzes, um überregionale Schwankungen auszugleichen. Das ist politisch schon früh erkannt worden, hat einen gewissen Eingang in die EE-Gesetzgebung gefunden, wurde allerdings nicht wirklich umgesetzt. Bei der 2009er Überarbeitung wurde ja auch an diesem Punkt gearbeitet. Man wird sehen, ob's hilft. Es bietet sich natürlich auch eine bessere europäische Vernetzung an. In Richtung Norwegen läuft m.W. gerade ein Projekt eines Seekabels mit einer Übertragungskapazität von 2 GW. Somit könnten norwegische Pumpspeicherkraftwerke die unsrigen ergänzen - das ist natürlich nur als zaghafter Einstieg in das Thema zu betrachten.

Es stellt sich weiter die Frage, ob die derzeitige Strategie der 4 großen EVUs, massiv in nur träge regelbare neue Steinkohlekraftwerke (z.B. Datteln in NRW) zu investieren, glücklich ist - ich befürchte eher, hier sollen ökonomische Tatsachen geschaffen werden. Diese werden in der Folge den Ausbau der EE behindern. Diese Kohle-Riesen bieten - gegenüber kleinen Kraftwerkseinheiten - neben der schlechten Regelbarkeit auch noch einen ganz, ganz schlechten Wirkungsgrad (deutlich unter 50%). Eine Heizung im privaten Häusle mit so niedrigem Wirkungsgrad dürfte gar nicht installiert werden (Brennwertkessel schaffen einen Wirkungsgrad um 100%) - im großen Maßstab ist so eine Genehmigung kein Problem. Seltsam, oder? Entscheidender Vorteil ist der (noch) relativ billig zu imporierende Rohstoff.

Als Gegenentwurf zu diesen Relikten der zentralen Stromversorgung ist z.B. der "Schwarmstrom" zu sehen. Diverse Ansätze werden augenblicklich von einigen kleineren Anbietern entwickelt. Beispielhaft sei das bereits weit fortgeschrittene Gemeinschaftsprojekt von VW und Lichtblick genannt, das im Endausbau ca. 2 GW (entsprechend ca. 2 Atomkraftwerken) Regelkapazität in Form von ca. 100.000 ZENTRAL gesteuerten Blockheizkraftwerken bereitstellen wird. Die ersten Einheiten werden im Raum Hamburg noch in 2010 installiert (guck hier: http://www.lichtblick.de/h/schwarmstrom_288.php).

100% Wind- (und PV-) Strom ist natürlich undenkbar. Es existieren einige Erfolg versprechende Szenarien, die von ca. 15% Grundlast-Kapazität und 85% unsteter Einspeisung samt dazugehöriger Speicher- und Regelkapazität ausgehen. Diese 15% können - nach dem Ende des fossilen Zeitalters - z.B. von Laufwasser-, Biogas- oder Geothermie- Kraftwerken abgedeckt werden. Speziell Geothermie ist allerdings (noch?) sehr teuer. Kannst du hier nachlesen, ist nicht auf meinem Mist gewachsen, wurde vom Sachverständigenrat für Umweltfragen im Bundestag zu Berlin dieser Tage vorgestellt, ist also topp-aktuell: http://www.umweltrat.de/cln_094/DE/Publikationen/Stellungnahmen/stellungnahmen_node.html

McKinsey sieht das - mit Schwerpunkt Ökonomie - so: http://www.mckinsey.de/html/presse/2009/20090416_energie.asp und ist gänzlich unverdächtig, irgendein grüner Lobbyverein zu sein.

Was deine letzte Bemerkung angeht: Natürlich haben RWE und Co. es auch begriffen. Wollen (logischerweise) ihre marktbeherrschende Stellung nicht gefährden. Bis auf ein paar Leuchtturmprojekte wir z.B. www.alpha-ventus.de läuft nicht wirklich viel: "Zehn Prozent aller Hausbesitzer planen in den nächsten zwei Jahren die Installation einer Solaranlage zur Strom- oder Wärmegewinnung. 2009 haben Privathaushalte rund 6,22 Milliarden Euro in solche Anlagen investiert. Dagegen kamen die vier großen Energieversorger mit ihren gemeinsamen Investitionen in neue Anlagen zur Strom- und Fernwärmerzeugung und den Ausbau alter Anlagen nur auf ein Investitionsvolumen von rund 4,28 Milliarden Euro." (Bundesverband Solarwirtschaft e.V., 2010). Die bisherige Entwicklung, extrem erfolgreiche Entwicklung der EE wurde NICHT durch die 4 Großen getragen, sondern durch viele, viele Bürger, die kleinere Summen investiert haben. Das ändert sich tendenziell. Die Großen erkennen natürlich bei den Megaprojekten, die nur mit viel Kapital zu stemmen sind (Desertec, OffShore-Wind), ihre Chance und steigen ein. Logo, warum auch nicht?

Also: Öl, Kohle, Gas und Atom sind die Vergangenheit der Energieversorgung. Ihr Schatten reicht weit, wird aber jedes Jahr etwas blasser. Die Energie-Zukunft ist "erneuerbar" in der Erzeugung (und vielleicht kommt irgendwann die Fusion - aber darauf können wir nicht warten) und effektiver und flexibler im Verbrauch.

Lieber Schmitz, NATÜRLICH sind noch viele Probleme zu lösen. Es wird noch viel Wasser den Rhein herunterfliessen, bis wir bei 50% EE (Primärenergie, nicht nur Strom) angekommen sind. Aber selbst die Konservativsten der Konservativen in CDU und FDP haben dazu ihre Lippenbekenntnisse abgeliefert. Es geht ja eigentlich "nur" noch ums Tempo der Umsetzung, um Macht, und um VIEL Geld.

Und auch um die beste Ausgangslage im Rennen der Volkwirtschaften um die Unabhängigkeit von diesen Energieträgern. Denn wer bei diesem Rennen hinten ankommt, der wird ein echtes Problem haben! Und das es bald losgehen wird, das ist so sicher, wie die konventionellen Energieträger knapper (=teuer) werden.

So. Habe fertig. Schluß jetzt.

@alle: Sorry für diesen Privatdialog.

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@alle: Sorry für diesen Privatdialog.

Um Gottes Willen, seit wann muss man sich für Aufklärung (kostenlose dazu) entschuldigen. Ich danke Dir für Deine Beiträge, zumal Du zu wissen scheinst, wovon Du redest. Selbst wenn Du gegen die Wand redest (bzw. gegen Windmühlen anzukämpfen scheinst) hoffe ich doch auf weitere Aufklärungsarbeit von Dir hier im Forum.

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So. Habe fertig. Schluß jetzt.

@alle: Sorry für diesen Privatdialog.

@Stefan:

Hab gerne mitgelesen, bin nicht gelangweilt und würde mich über weitere Aufklärung bei passenden Gelegenheiten freuen. :)

mg

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stefan, ich lese auch interessiert mit und bewundere deine haltung. mir geht bei solchen diskussionen auch immer die emotion durch. wenn man dann noch bedenkt, was alles an gefälschten gutachten, korruption, politischer ignoranz, naturwissenschaftlichem machbarkeitswahn etc. nötig war, um atomkraft in dieser republik "hoffähig" zu machen, fällt es mir noch schwerer sachlich zu bleiben.

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Roger, warum verschwendest du dein Universalgenie hier im Forum? Geh doch in die Politik und Wirtschaft und biege da den ganzen Quark wieder gerade. Immer nur den Forumsintellektuellen zu geben kann dich auf Dauer doch nicht ausfüllen, oder?

Schmitz, hattest Du Dich nicht einige Posts vorher gegen, vermeintliche, persönliche Diffamierung verwahrt? Da ich mich diesbezüglich aber als unberührbar verstehe, mach ruhig weiter mit Deiner Berufsberatung. Ich bin übrigens "in der Wirtschaft", was nicht als geriatrischer Witz zu verstehen ist... Du brauchst für mich auch keinen Bild-Z.-Jargon zu verwenden, um mich zu höhnen, Du darfst mich Clown nennen. ;)

... durch den unkontrollierten Zubau von Windkraft.

Wieder so eine unnötige, tendenziöse, unzutreffende Wertung! Du findest also, wir haben schon genug, oder sogar zu viele Windräder? Ein Witz, oder? Wir können davon nicht genug haben. Mit steigenden Energiepreisen kann man dann auch vermehrt über Speichermöglichkeiten nachdenken (z.B. Pumpspeicher oder auch thermisch)

@Ja, genau: ... ... Ich glaube an Vernunft (und versuche, selbst vernünftig zu sein. Aber nicht immer - das wäre langweilig).

So halte ich es auch, aber selbst in der Unvernunft muss man sich an die Fakten halten, und sei es schaffender Weise... :)

Wer wird in Zukunft die Offshore-Windparks mit ihrem großen Kapitalbedarf bauen?

Zu dem von Stefan Geschriebenen kann man noch hinzu fügen, dass sich die großen Energieversorger Regionen in relativ flachem Wasser gesichert haben, die natürlich von den Investitionskosten günstiger zu errichten sind. Die teureren, tieferen Gebiete werden von mittelständischen Firmen erschlossen...

Roger

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Was die Regelung des Zubaus angeht: Das ist eine primär politische Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu definieren.

Bei der Frage des Zubaus sind wir uns ja einig, wenigstens da.

Du schreibst ein paar Allgemeinplätze über den Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken und dann ein Link zu „Lichtblick“ Haben die Marketingleute von dem Laden Schätzing gelesen?

Was würdest du denken, wenn ich dir einen Link zu EON oder RWE anbieten würde? Siehste!

Dann der Umweltrat, wenn man sich die berufliche Vita der sieben Damen und Herren anschaut, die ihn ausmachen, kann man schon ins zweifeln kommen, ob das DIE Experten für die zukünftige Energieerzeugung in Deutschland sind.

McKinsey-Studie: Was willst du mir mit dem Link unterstellen? Wenn man dem Solarboom kritisch gegenüber steht ist das nicht gleich zu setzen mit einem weiter so in der Energiepolitik. Mc. schreibt ja nix über Solar, klar ist Energieeffizens in Zukunft ein riesen Markt, braucht man Mc. Studien um das zu wissen?

Noch mal, es wachsen wegen der fehlenden Steuerung des Zubaus immer mehr Kleinanlagen in den Markt, ohne das deren Betreiber irgend eine Verantwortung für die Netzstabilität tragen. Das müssen dann die bösen Vier besorgen, oder irgendwann das Ausland. Ebenso steigt unsere Abhängigkeit von Erdgasimporten, weil Gasturbinen wegen ihrer schnellen Einsatzfähigkeit zur Frequenzsteuerung immer wichtiger werden. Das ist jetzt wieder eine Behauptung auf Stammtischniveau.

Was mir bei dir und vielen andern Sorge macht, ist der überkritische Blick auf die großen EVU`s und das unreflektierte Wiederholen der Werbung der Solar und Windbranche.

Hallo? Da ist momentan Goldgräberstimmung. Beim Goldgraben ist der Ausgang bekannt. Wenn die Solarsubventionen wegfallen, ist Ende der Party. Das wird deren Lobby zu verhindern wissen. Die aberwitzige Förderung hält den Preis für die Module künstlich hoch, sie würden bei einem Wegfall oder drastischer Kürzung sofort deutlich billiger. Nur dann wären die schönen neuen Arbeitsplätze der Branche komplett in China zu finden. Sie sind sich ja jetzt schon am verlagern. Ich bleibe dabei, wir leisten uns als Industrienation einen unkontrollierten Wildwuchs im Stromsektor, der zu allem Übel noch ideologisch überhöht ist. Das ist aber jetzt auch wieder typisch deutsch. So wie der Stammtisch.

Ein letztes, das Verhältnis von eingesetztem Kapital zu (strom) Ertrag steht bei Solar in keinem akzeptablen Verhältnis!

Das wars von mir zu dem Thema, wir werden uns nie einig.

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1.) Dann der Umweltrat, wenn man sich die berufliche Vita der sieben Damen und Herren anschaut, die ihn ausmachen, kann man schon ins zweifeln kommen, ob das DIE Experten für die zukünftige Energieerzeugung in Deutschland sind.

2.) Mc. schreibt ja nix über Solar, klar ist Energieeffizens in Zukunft ein riesen Markt, braucht man Mc. Studien um das zu wissen?

3.) Noch mal, es wachsen wegen der fehlenden Steuerung des Zubaus immer mehr Kleinanlagen in den Markt, ohne das deren Betreiber irgend eine Verantwortung für die Netzstabilität tragen. Das müssen dann die bösen Vier besorgen, oder irgendwann das Ausland. Ebenso steigt unsere Abhängigkeit von Erdgasimporten, weil Gasturbinen wegen ihrer schnellen Einsatzfähigkeit zur Frequenzsteuerung immer wichtiger werden. Das ist jetzt wieder eine Behauptung auf Stammtischniveau.

4.) Was mir bei dir und vielen andern Sorge macht, ist der überkritische Blick auf die großen EVU`s und das unreflektierte Wiederholen der Werbung der Solar und Windbranche.

Hallo? Da ist momentan Goldgräberstimmung. Beim Goldgraben ist der Ausgang bekannt. Wenn die Solarsubventionen wegfallen, ist Ende der Party. Das wird deren Lobby zu verhindern wissen.

5.) Die aberwitzige Förderung hält den Preis für die Module künstlich hoch, sie würden bei einem Wegfall oder drastischer Kürzung sofort deutlich billiger. Nur dann wären die schönen neuen Arbeitsplätze der Branche komplett in China zu finden. Sie sind sich ja jetzt schon am verlagern.

6.)Ein letztes, das Verhältnis von eingesetztem Kapital zu (strom) Ertrag steht bei Solar in keinem akzeptablen Verhältnis!

Das wars von mir zu dem Thema, wir werden uns nie einig.

Ohje,

mir kommen aber gleich die Tränen....ich nummeriers mal durch, damit du siehst wovon ich rede:

1.) Hmm, da fällt doch irgendwie auf, dass die Gegenseite geradezu mit hellsten Köpfen aufwartet - so Clement und co., oder sind das Fachmänner (hier fehlt wohl deutlichst ein L aus 2. Buchstabe im Begriff!)

2.) Diese Studien brauchten nur Mc-Mitarbeiter - richtig

2.) Ja, denn die bösen Vier kriegen den Arsch dafür von uns Steuerzahlern gepudert - weil es sog. Marktliberale so wollen! Da wird subventioniert und dereguliert, nur einen Markt gibt es beim Strom noch nicht, also was liegt näher als die Nutznießer eines vom Steuerzahler vollständig bezahlten Systems an den Kostenwenigstens ansatzweise zu beteiligen?

4.) Hallo? Orgendwie leben die USA aufgrund dieser damaligen Stimmung immer noch sehr gut davon, und die haben noch nicht mal Facharbeiter als einziges Einwanderungsobjekt damals ausgemacht - leicht irritiert, obschon dieser Platitüde

5.) Stimmt, die S-Klasse wird ja auch in China gebaut, gelle? (was du einst ist eine völlig ungesteuerte Wirtschaftspolitik, wie sie Guido will, nur ist fraglich, ob die BRD braucht!)

6.) Stimmt 250000 Jahre a 3 Schichten zu 8h zur Kontrolle eines kleinen atomaren Endlagers sind sicherlich billiger - lass uns mal grob rechnen: 24h a 365 Tage mal 250000 gleich 2,2 Milliarden Stunden Arbeitszeit plus 40% für Urlaub, Krankheit, etc.pp. - gib mal vor, wie hoch der Stundenlohn in 250000 Jahren ist, dann noch mal 100% Risikozuschlag (es könnte ja mal eines der Fässer leck werden) und dies multipliziere mal 5 für Rechtsnachfolgeklagen für die Unternehmen von heute.... Silizium ist da doch echt ne Alternative...

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Hallo nochmal!

@alle: Danke für eure Kommentare, ohne diese hätte ich hier wohl nicht mehr geschrieben.

@schmitz:

Zum Schwarmstrom: Setz dich doch mal mit der Sache, der Idee, dem Konzept Schwarmstrom als Alternative zur zentralen Stromerzeugung auseinander. Dazu finde ich in deinem Beitrag mal wieder - nichts. Da hilft es auch nichts, irgendetwas oder irgendjemanden (in diesem Fall Lichtblick) zu diskreditieren. Den Link habe ich gesetzt, weil das Konzept dort recht anschaulich dargestellt wird. Wenn's RWE umsetzte, auch gut. Hätte ich halt 'nen Link dahin gesetzt. Machen se aber nicht. Es geht um die Sache, nicht um RWE oder Lichtblick. Verstanden?

Wenn ja, dann verstehst du vielleicht auch meine vorherigen 'Allgemeinplätze' über den niedrigen Wirkungsgrad der herkömmlichen fossilen Großkraftwerke. Wenn wir schon bei Wirkungsgraden sind: Der heutige Kraftwerkspark liegt im Schnitt satt unter 40% - mit den 50% war ich, selbst für noch neu zu bauende Kraftwerke (z.B. Datteln), schon arg optimistisch!

Der Umweltrat der Bundesregierung, tja, sind schon alles Nullen. Bist du qualifizierter? Kannst du dir ein solches Urteil erlauben ohne rot zu werden? Wie war das in einem früheren Beitrag mit den Staatssekretären im BMU? Womit wir wieder beim Diskreditieren wären. Ist ja einfach: Aufgrund der Vita der Beteiligten steht fest, das die keine Ahnung haben. Also muß man sich ja mit der Sache nicht beschäftigen.

Pffft. Hast du auch sachliche Kritik an deren Arbeit, oder geht's nur unter der Gürtellinie?

McKinsey war im Eifer des Geschäftes wohl deplaziert und missverständlich. Ich bin bestimmt nicht deren Freund, aber man muss eben immer auch andere Sichten auf ein Thema beachten und ernst nehmen. Der Link hätte nicht so unkommentiert dort stehen dürfen - bitte einfach vergessen.

Was den Solarboom angeht: Klar kann man dem kritisch gegenüberstehen. Tue ich auch. Aber bitte sachlich. (Fast) jedes Ding hat nämlich viele Facetten, auch der Solarboom. Und gerade wenn man kritisch ist, darf man die positiven Seiten nicht übersehen, bzw. klein- oder schlechtreden.

Zum Zubau der Kleinanlagen (du meinst jetzt speziell PV?) und der Netzstabilität: Vor jeder Inbetriebnahme einer solchen Kleinanlage ist der Netzbetreiber verpflichtet, die geplante Anlage genau in Hinblick darauf zu überprüfen. Hat der Netzbetreiber Bedenken, kann er Auflagen erlassen (z.B. maximale Einspeiseleistung pro Phase) oder auch die Anschaltung ganz ablehnen. Dieser Pflicht kommt er nach meinen Erfahrungen auch nach. Das EEG beinhaltet genau im Hinblick auf die Netzstabilität einige Voraussetzungen für die Einspeisevergütung. Es sieht z.B. vor, das bei solchen Kleinanlagen der eingespeiste Strom in räumlicher Nähe verbraucht werden muß. Damit soll verhindert werden, dass Strom aus dem Niederspannungsnetz quasi in das Mittelspannungsnetz 'überläuft' - das geht technisch nicht, da die Umspannstationen normalerweise als Einbahnstrasse ausgelegt sind.

Zitat ' ... das (die Netzstabililität) müssen dann die bösen vier besorgen ...' Quatsch. Dass muss der Netzbetreiber gewährleisten. Und das ist - gerade bei den Niederspannungsnetzen - des öfteren keiner der 'bösen vier'. Das sind oft Stadtwerke, kleinere Versorger, kommunale Zweckgesellschaften... Und ausserdem ist das ja genau das ureigenste Geschäft eines Netzbetreibers, das ist sein Mehrwert, dafür wird er gut bezahlt (geregelt durch die Bundesnetzagentur). So gut, daß unsere Gemeinde im Verbund mit 5 Nachbargemeinden ein Projekt laufen hat, das örtliche Niederspannungsnetz (evtl. auch Mittelspannung, bin nicht sicher) von RWE zu übernehmen und durch eine eigens dafür noch zu gründende Zweckgesellschaft zu betreiben. Man erwartet ein lukratives Geschäft, trotz enormer Anfangsinvetitionen (Kauf der Infrastruktur, überfällige Modernisierungen).

Zitat: "Ebenso steigt unsere Abhängigkeit von Erdgasimporten, weil Gasturbinen wegen ihrer schnellen Einsatzfähigkeit zur Frequenzsteuerung immer wichtiger werden". Einverstanden. Zumindestens vorübergehend. Dafür sinkt unsere Abhängigkeit von Steinkohle- und Uran-Importen. Und zwar dauerhaft. Vergesse nie die Zeit bei deiner Argumentation!

Zitat: "Was mir bei dir und vielen andern Sorge macht, ist der überkritische Blick auf die großen EVU`s". Ich betrachte ALLE (Quasi-) Monopolisten stets kritisch. Sei es Telekom, Post, Bahn, Microsoft, die EVUs, Google ... Ich finde, sie haben es auch verdient. Das zeigt die Geschichte immer wieder. Und stets zum Nachteil des Verbraucher, der Gesellschaft und zum Vorteil einer weniger. Speziell bei den EVUs stinkt die enge Verbindung zur Politik zum Himmel ... Schröder, Müller, Clement und viele, viele mehr. Speziell in NRW. Die EVUs verhalten sich, wie die Privatwirtschaft eben tut. Sie maximiert den Gewinn. Das soll im Wettbewerb auf einem funktionierenden Markt ja auch so sein. Nur gibt es diese Rahmenbedingungen eben bei den EVUs nicht wirklich. Die europäischen Wettbewerbshüter sehen das auch so und drängen ja nicht ohne Grund auf eine Entflechtung von Energieerzeugung bzw. Bereitstellung und Netzbetrieb in Deutschland. Das mag wiederum unsere deutsche Politik gar nicht, weil unsere 4 großen ja auf dem europäischen Parkett mittanzen wollen und politisch auch sollen. Und die Abtrennung des Netzbetriebs würde den Wettbewerb in D grundsätzlich verändern (bzw. erst ermöglichen) und wohl die Ertragslage, d.h. die finanzielle Schlagkraft der 4 einschränken.

Zitat: "Hallo? Da ist momentan Goldgräberstimmung. Beim Goldgraben ist der Ausgang bekannt. Wenn die ()-Subventionen wegfallen, ist Ende der Party. Das wird deren Lobby zu verhindern wissen." Reise mal ein wenig in die Vergangenheit. Oder in andere Branchen. Setze "Atom-", "Steinkohlebergbau-", "Geschäftswagen-" oder "Agrarexport-" in die Klammer ein. Passt. Es finden sich noch viel mehr Begriffe, wenn du ein wenig suchst. So ist das. Wichtig ist, dass die EEG-Umlage (nicht Subvention). von Anfang an degressiv angelegt war und ständig sinkt. Es gibt auch direkte Subventionen z.B. im Bereich Forschung, allerdings in nicht so beeindruckenden Größenordnungen.

Zitat: "Ein letztes, das Verhältnis von eingesetztem Kapital zu (strom) Ertrag steht bei Solar in keinem akzeptablen Verhältnis!" Das kann man so sehen. Zum Glück wird's besser. Der Wirkungsgrad der Module steigt permanent, die Preise sinken. Neue Technologien (z.B. Mehrschicht- oder Konzentratorzellen) werden die Effektivität deutlich verbessern. Ob's langfristig für die Sonnenverhältnisse in unseren Breiten reicht, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Es ist für mich durchaus vorstellbar, dass die PV-Nutzung in D eine Episode ist, die in einigen Jahren endet. Es kann aber auch anders kommen. Knackpunkt könnte der Wirkungsgrad bei diffuser Strahlung (bwölkter Himmel) werden.

Schönen Tag an Alle!

Bearbeitet von Stefan Jost
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Zum Zubau der Kleinanlagen (du meinst jetzt speziell PV?) und der Netzstabilität: Vor jeder Inbetriebnahme einer solchen Kleinanlage ist der Netzbetreiber verpflichtet, die geplante Anlage genau in Hinblick darauf zu überprüfen. Hat der Netzbetreiber Bedenken, kann er Auflagen erlassen (z.B. maximale Einspeiseleistung pro Phase) oder auch die Anschaltung ganz ablehnen. Dieser Pflicht kommt er nach meinen Erfahrungen auch nach. Das EEG beinhaltet genau im Hinblick auf die Netzstabilität einige Voraussetzungen für die Einspeisevergütung. Es sieht z.B. vor, das bei solchen Kleinanlagen der eingespeiste Strom in räumlicher Nähe verbraucht werden muß. Damit soll verhindert werden, dass Strom aus dem Niederspannungsnetz quasi in das Mittelspannungsnetz 'überläuft' - das geht technisch nicht, da die Umspannstationen normalerweise als Einbahnstrasse ausgelegt sind.

Zitat ' ... das (die Netzstabililität) müssen dann die bösen vier besorgen ...' Quatsch. Dass muss der Netzbetreiber gewährleisten. Und das ist - gerade bei den Niederspannungsnetzen - des öfteren keiner der 'bösen vier'. Das sind oft Stadtwerke, kleinere Versorger, kommunale Zweckgesellschaften... Und ausserdem ist das ja genau das ureigenste Geschäft eines Netzbetreibers, das ist sein Mehrwert, dafür wird er gut bezahlt (geregelt durch die Bundesnetzagentur). So gut, daß unsere Gemeinde im Verbund mit 5 Nachbargemeinden ein Projekt laufen hat, das örtliche Niederspannungsnetz (evtl. auch Mittelspannung, bin nicht sicher) von RWE zu übernehmen und durch eine eigens dafür noch zu gründende Zweckgesellschaft zu betreiben. Man erwartet ein lukratives Geschäft, trotz enormer Anfangsinvetitionen (Kauf der Infrastruktur, überfällige Modernisierungen).

Mit Stabilität gewährleisten meinte ich die Situation wenn kein Wind bläst und die Sonne nicht scheint, unser typisches Januar Hoch, 10 Grad minus Nebel windstill. 17 Uhr dunkel.

Wer hat dann die Erzeugungskapazitäten? Das sind doch wieder die Großen Vier und das Ausland. Das meinte ich mit Zubau ohne Verantwortung.

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Der Umweltrat der Bundesregierung, tja, sind schon alles Nullen. Bist du qualifizierter? Kannst du dir ein solches Urteil erlauben ohne rot zu werden? Wie war das in einem früheren Beitrag mit den Staatssekretären im BMU? Womit wir wieder beim Diskreditieren wären. Ist ja einfach: Aufgrund der Vita der Beteiligten steht fest, das die keine Ahnung haben. Also muß man sich ja mit der Sache nicht beschäftigen.

Pffft. Hast du auch sachliche Kritik an deren Arbeit, oder geht's nur unter der Gürtellinie?

Schönen Tag an Alle!

Die erarbeiten globale Visionen ohne konkret zu werden.Es ist doch so, Politik hat was vor, schafft sich so einen Rat, Ergebnisse wie erwartet und sagt dann der Öffentlichkeit wenn die Profs das doch sagen müssen wir es auch machen. Ist genauso mit Mc in ner Firma, wenn die Leitung Grausamkeiten durchsetzen will holt sie den Verein und sagt dann den Mitarbeiten wir können nicht anders als euch rausschmeissen, Mc hat es gesagt.

Auffällig ist schon das beim Klima und der Energieversorgung das Interdisziplinäre ja gerade zum Merkmal geworden ist. Liegt das vielleicht an der ideologischen Überhöhung? Warum ist das in der Medizin oder z.B. Astronomie anders?

Wir befinden uns beim unkoordinierter Umbau der Stromversorgung. Learning by Doing, Ausgang und Kosten unbekannt.

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Zitat: "Ebenso steigt unsere Abhängigkeit von Erdgasimporten, weil Gasturbinen wegen ihrer schnellen Einsatzfähigkeit zur Frequenzsteuerung immer wichtiger werden". Einverstanden. Zumindestens vorübergehend. Dafür sinkt unsere Abhängigkeit von Steinkohle- und Uran-Importen. Und zwar dauerhaft. Vergesse nie die Zeit bei deiner Argumentation!

Die Steinkohle kommt aus politisch stabilen Ländern, Gas? Die kosten für Gas werden steigen, egal obs via Pipeline oder verflüssigt im Tanker.

Braunkohle haben wir ja hier genug, und wenn der Weltmarktpreis für Steinkohle steigt? Vielleicht werden wir wieder das buddeln anfangen, wäre das so unwahrscheinlich?

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So, jetzt aber wirklich das letzte mal, einen hab ich noch ;-)

Sollte Bill wieder einen Trend gewittert haben der sich in den Industrienationen zum Renner entwickelt?

http://www.stern.de/wissen/technik/mini-atomkraftwerke-der-strahlende-bill-gates-1553305.html

Bis jetzt hattest du keinen - Ansatzversuch auf meine Einwände - ich danke für das Gesprächicon4.gif

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Also: Öl, Kohle, Gas und Atom sind die Vergangenheit der Energieversorgung. Ihr Schatten reicht weit, wird aber jedes Jahr etwas blasser. Die Energie-Zukunft ist "erneuerbar" in der Erzeugung (und vielleicht kommt irgendwann die Fusion - aber darauf können wir nicht warten) und effektiver und flexibler im Verbrauch.

Das ist genau der Kernsatz oder das Fazit aus all der Streiterei. Natürlich gibt es eine Übergangszeit, aber die fossilen Energieträger sind nun mal endlich und wir müssen uns mit den Alternativen, den erneuerbaren Energien und ihrer Nutzung befassen, ob wir dies wollen oder nicht.

Natürlich schwimmen da einige gegen den Strom (oder den Mainstream) und natürlich sind hier wirtschaftliche Interessengruppen, Lobbyisten zu Gange. Das nimmt dem obigen Kernsatz jedoch nichts an Glaubwürdigkeit.

Eine "nichtkonforme" Meinung zu haben, stößt ja hier immer wieder auf merkwürdige Reaktionen anderer Forumteilnehmer, Holger und ich wissen da ja ein Lied von zu singen. Aber es war schon immer so, dass sich Neues erst mal an den Rändern oder bei Einzelnen durchsetzt gegen den Widerstand des Restes der Welt. Wenn das Neue tragfähig ist oder wir hier der Zwangsläufigkeit geschuldet ist, dass fossile Energieträger zwar jetzt noch, aber nicht mehr auf Dauer nutzbar sind, dann wird es sich ebenso zwangsläufig durchsetzen. Falsch wäre es, den Mund zu halten, denn das bringt uns gar nicht weiter.

Gruß, Manfred

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  • 2 Jahre später...

[h=2]Der verhängnisvolle Diesel-Boom[/h]

Dieselfahrzeuge werden von den deutschen Behörden als Hauptursache für die hohen Stickoxid-Werte angeführt - die Studie prognostiziert aber genau bei diesen Modellen einen anhaltend starken Zuwachs.
Verschärft werde das Problem auch dadurch, dass Dieselfahrzeuge in der Regel eine höhere Fahrleistung als Benziner aufwiesen und zudem in der Version als sportliche Geländewagen (SUV) häufig auch einen vergleichsweise hohen Treibstoffverbrauch hätten. SUVs gelten als größtes Wachstumssegment im deutschen Automarkt. Der Dieselanteil bei diesen Modellen betrage derzeit 72 Prozent, heißt es in der Studie - "so ist leicht ausrechenbar, wie sich der Bestand an Diesel-Pkw in Deutschland entwickelt".

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und die Luftverschmutzung einzudämmen, schlägt Dudenhöffer eine Änderung der Kraftstoffsteuer vor. Er fordert eine Besteuerung des Sprits nach dem jeweiligen Energiegehalt und greift damit einen Plan der EU-Kommission auf. Weil dieser beim Diesel höher ist als beim Benzin, würde sich das Preisverhältnis der beiden Sorten umdrehen.

Derzeit wird laut der Studie der Liter Diesel mit 18 Cent weniger Steuern belastet als der Liter Benzin. Die staatliche Subventionierung hat nach Ansicht Dudenhöffers dazu geführt, dass die deutsche Automobilindustrie "deutlich zu diesellastig" sei.

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/studie-warnt-vor-boom-der-dieselfahrzeuge-a-887030.html

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