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Mit dem Xantia nach Sibirien...


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Geschrieben

Ende April, Anfang Mai will ich mich mit meinem Xantia 1.8i, 100.000 km, Bj. 97, auf den Weg nach Sibirien zum Baikalsee machen.

Letzte Citroën-Werkstatt ist in Novosibirsk, ca. 1600 km weiter westlich. Die nächste erst wieder in China.

Wer kann mir Tips geben, was ich da eventuell an Ersatzteilen einpacken sollte?

Und war sonst schon jemand mit seinem Zitterdröhn in der Citroën-Service-Wüste des Fernen Osten Russlands?

Tamerlan

Geschrieben

Geht's auch durch die Mongolei, nehm' ich an?

Geschrieben

Bestimmt nicht- wozu auch ? Der Baikalsee liegt ja nord-westlich der Mongolei. Ich lasse mich aber vom Reisenden gern eines Besseren belehren.

Ersatzteile beim Xantia sollten die üblichen Dinge sein, die gern mal kaputt gehen. Innenraumlüfter, Plastefolie der Heckklappe und Instrumentenbeleuchtung. Davon würde ich aber bestenfalls den Innenraumlüfter als reiserelevant einstufen.

Geschrieben

Nun, ich habe eine Reise (mit der Transsib) erst in Gedanken geplant. Ich weiss einfach nicht, ob sich sibirische Teil östlich vom Baikalsee lohnt; was sich aber bestimmt landschaftlich lohnt, soll die Mongolei sein. Aber da braucht man eher noch einen Tourguide oder sonst jemand, der sich auskennt.

Geschrieben

ET-Katalog am Laptop falls möglich sowie RepAnleitungen, Kumpel zu Hause der evtl. schnell Teile schicken kann, Motorvorwärmung Defa od. Calix, vlt. zusätzliche Kraftstoff- und Ölfilter (was mir so auf die schnelle Tour einfällt)

>>

Geschrieben

Der Teil östlich des Baikalsees ist gewiss reizvoll. Oder würde mir jemand widersprechen, wenn er sich folgendes Bild betrachtet:

Avachinsky_Volcano.jpg

Geschrieben

Ich würde auch das Doppelrelais für die Benzinpumpe mitnehmen.

Der schwebende Robert
Geschrieben

Schaden wird's auch nicht, das Gewinde vom Fanghaken des Ersatzrades gängig zu machen und ein brauchbares Rad reinzupacken sowie die zum Rad passenden Schrauben dabei zu haben.

Viel Spaß!

Geschrieben

Ein BX hat zwar nur Kazan hin und zurück gemacht, ist aber vielleicht trotzdem lesenswert. http://www.bxig.net/viewtopic.php?t=2527&highlight=

Irgendwo im Netz ist auch die Reise London-Mongolei mit einer Ente.

Ansonsten. Wenn auch große Städte wie Irkutsk keinen Citroën-Händler haben mögen, Xantias gibt's da sicher auch. Irgendeine Werkstatt hat sicher auch Ersatzteile vorrätig.

Bin leider ein Analphabet, was Russisch anbelangt, und kenne da keinerlei Foren, aber in irgendwelchen Internet-Foren kann man ja mal anfragen, wo Leute ihre Cits reparieren lassen.

Geschrieben
Geht's auch durch die Mongolei, nehm' ich an?

nö, die liegt weiter im Süden bzw. Osten. Ausser ich würde mich auf den Weg zur nächstliegenden Citroën-Werkstatt machen, die wäre aber schon in China...

Geschrieben
Ich weiss einfach nicht, ob sich sibirische Teil östlich vom Baikalsee lohnt

Lohnt sich auf alle Fälle... ...aber weiter als Ulan-Ude bin ich auch noch nicht gekommen.

Geschrieben
ET-Katalog am Laptop falls möglich sowie RepAnleitungen, Kumpel zu Hause der evtl. schnell Teile schicken kann, Motorvorwärmung Defa od. Calix, vlt. zusätzliche Kraftstoff- und Ölfilter (was mir so auf die schnelle Tour einfällt)>>

ET-Katalog - ganz gute Idee, aber mit dem schnell schicken scheitert es, ein Päckchen braucht ca. 4 Wochen oder es kostet den Preis eines einfachen Gebrauchtwagens. Motorvorwärmung ist im Sommer nicht nötig, da ist es manchmal wärmer als hier. Kraftstoff- und Ölfilter sind wohl sehr sinnvoll, das Benzin soll nicht Premiumqualität haben.

Geschrieben
Ich würde auch das Doppelrelais für die Benzinpumpe mitnehmen.

Hab ich auch mal notiert - wusste garnicht, dass ich sowas habe...

Geschrieben
Schaden wird's auch nicht, das Gewinde vom Fanghaken des Ersatzrades gängig zu machen und ein brauchbares Rad reinzupacken sowie die zum Rad passenden Schrauben dabei zu haben.

Ich dachte auch schon an so etwas wie Felgenschlösser...

Geschrieben

Danke für das Aufwärmen meines liebsten Reisezieles.

Ich habe vor einer Weile mal mit meinem Mitwohner in der WG gesponnen, daß wir uns nach Kamtschtka (scheiss lateinische Buchstaben, kyrillisch wäre einfacher) aufmachen. Ist dann aber aufgrund von Zersiedlung und Kindern erst mal auf Eis geschoben worden.

Aber sich in die Seiten reinlesen ist fast schon wie losfahren.

Und bedenke uns (oder meinetwegen per mail nur mich) mit Bildern !

Danke !

Geschrieben
Und bedenke uns (oder meinetwegen per mail nur mich) mit Bildern !

Danke !

Habe ein bischen in russischen Citroën-Foren gestöbert, dabei schonmal folgendes Bild entdeckt:

c3Crash.jpg

Ausserdem: Mein Vorhaben schwankt etwas, anscheinend ist die für Russland notwendige Autoversicherung recht teuer...

Geschrieben

Ums mal ganz hart zu sagen: Wenn jemand nach Sibirien reitet, möchte ich nicht nur Fotos von seinem Pferd sehen.

:)

Welche Versicherung meinst du ?

Nachrussland.de meint;

...Unabhängig davon, ob die eigene Autohaftpflicht Schäden auch in Rußland abdeckt ist seit 01.07.2003 der Abschluss einer russischen Inlands-Autohaftpflicht an der Grenze bei der Einreise Vorschrift. Kosten je nach Aufenthaltsdauer und Auto, z.B. für ein 100 PS-Auto und 2 Wochen ca. umgerechnet 40 Euro. Abschluss zwischen Passkontrolle und Zollabfertigung....

Also 40 Euro gehört für mich, und ich bin armer Schlucker, noch nicht in die Region von "teuer".

ACCM Oliver Reik
Geschrieben
Danke für das Aufwärmen meines liebsten Reisezieles.

Ich habe vor einer Weile mal mit meinem Mitwohner in der WG gesponnen, daß wir uns nach Kamtschtka [...]

:D

Da träume ich auch regelmäßig davon! Sibirien muss traumhaft schön sein! Allerdings muss man sich darüber im Klaren sein, dass es kein billiges Reiseziel ist, wenn man nicht nur auf die großen Verkehrsrouten beschränkt sein will. Einfach deshalb, weil es eine unglaublich große Region mit einer nur sehr dünnen Infrastruktur ist. Und so ein Helikopterflug kostet auch in Russland einige Dollar. ;) Zeit braucht man auch in größerem Maße - die Entfernungen sind enorm. Wenn man auf eigener Achse reisen will, kommt zu Anfang auch noch erst einmal der endlose Ritt bis Moskau, erst danach kann wohl die richtige Urlaubsstimmung aufkommen. Im Prinzip ist es wohl recht problemlos möglich, bis zum Baikal-See zu fahren, hat man erst einmal Moskau hinter sich gelassen, soll auch die Kriminalität kein Thema mehr sein. Außerdem wird in allen Berichte, die ich bislang las und sah die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der Russen als geradezu überwältigend beschrieben.

Kamtschatka selbst dürfte, schon wegen seiner Lage, nur mit allergrößter Mühe mit dem PKW erreichbar sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kamtschatka

http://www.brummli.net/fahrtenziele/welt/kamtschatka.htm

Heliskiing :D :

http://www.kamchatka.org.ru/mountski.html

Gruß, Oliver

Edit: wenn es bei mir an 40,- € hängen würde, ließe ich lieber die Finger von so einer Reise. Allein schon durch die schiere Strecke ist die Wahrscheinlichkeit, dass am Xantia etwas repariert werden muss relativ hoch. Durch die nicht unbedingt unserem Autobahn-Standard entsprechenden Straßen steigt das Risiko, auf fremde Hilfe angewiesen zu sein, weiter an.

Geschrieben

Meine Eltern sind mal durch Estland, Lettland und Litauen gedüst. Mit dem, dir auch bekannten, silbernen ZX. Autobahn ist so ungefähr so, wie bei uns ein richtig gut ausgebauter Feldweg mit sandgeschlämmter Schottertragschicht. Also recht eben, aber im Sommer auch gut staubig.

Kriminalität hat man wohl mit etwas anderen Fortbewegungsmitteln zu fürchten, mit einem lumpigen ZX gings ganz gut. Ich denke, das verhält sich beim Xantia genauso.

Das Risiko, daß was repariert werden muss, ist aber überall gegeben. Aber als ehemaliger DDR-Bewohner und Russisch-seit-der-3.-Klasse-habend, sind mir die Improvisationsfähigkeit und die Sprache etwas näher.

Beispiel?

Ich hatte meinen BX in Tschechien bei einer Werkstatt (ob nun 60 km nach Chemnitz mit zwielichtigem Ergebnis oder 65 km nach Tschechien mit freundschaftlicher Behandlung...

Der Djadjej, wie er von seinem Sohn genannt wurde (der Vater des werkstattinhabers), passionierter Schrauber, hatte die dankbare Aufgabe, am BX den WC-Deckel ähm, Handschuhfachdeckel nebst Klapp-Drück-Mechansimus instand zu setzen.

Anstand ein "teures" Originalteil einzusetzen, hatte er, die kleinen Löffel, die ich auf Raststätten gern mitnehme in der Seitentasche findend eine einfacherer Konstruktion gestrickt: Er nahm einen Magnethalter vom Küchenschrank und hat damit die Klappe gebändigt. Wenn ich ran wollte (ans Handschuhfach), nahm ich einen Löffel und schwupps war der Deckel auf.

Ähnliches ist mir bei einer Kruschtelbude in Kroatien passiert. Fernab der Touri-Routen platze mir der Wasserschlauch. Der vom Belarus-Traktor funktionierte auch. Ich habe ihn dringelassen.

Der Teil der Reise bis Moskau ist gewiss nicht unbedingt der schönste, aber die Philosophie "Der Weg ist das Ziel" sollte man sich, zumindest ich für meinen Teil, zu Eigen machen.

Ich hörte auch schon viel davon, man solle, um die kriminell etwas stärke frequentierte Zone bis Moskau zu umgehen, über Skandinavien einreisen.

Da könnte man ja auch noch was spinnen.

Blöd ist nur, daß ich mir die Tour zwar gut mit 3 oder 4 handfesten Leuten vorstellen kann, ich aber meine 2 Zwerge vorerst nicht zurücklassen möchte.

Geschrieben

Ich war dreimal in Sibirien: Baikalsee, Krasnojarsk, Abakan (Sajan-Gebirge). Ich habe noch kein Land gesehen, in dem erhabene Natur dermassen mit unglaublich deprimierenden Zeugnissen menschlichen Schaffens kontrastiert. Als "Highlight" bin ich von Irkutsk nach Ulan-Ude mit einer Propellermaschine geflogen und mit dem Auto ca. 600km zurückgebracht worden...

Alles in allem ein unglaublich gegensätzliches Land, am besten in Begleitung von Russen zu durchstreifen (hilft bei den üblichen Problemen mit der Miliz etc.) und man sollte einigermassen Repressions- und Schikane-resistent sein.

Gruß

Frank

D

Geschrieben

Bin noch niemals in Rußland gewesen (Berlin und Kecskemet in Ungarn war das östlichste, was der BX und auch ich in meinem Leben "erfahren" durften), aber der Bericht im bxig-Forum (siehe Link irgendwo oben) sagt doch eindeutig, daß die Straßen zumindest im europäischen Rußland recht gut geworden sind. Polen wird in diesem Bericht dagegen als Negativbeispiel genannt.

Ich würde mich auch über weitere Berichte von "Expeditionen" in irgendwelche unbekannteren Regionen dieser Welt freuen, weil die anschließenden Erfahrungsberichte eine gute Informationsquelle in jeder Hinsicht sind.

ACCM Oliver Reik
Geschrieben
Meine Eltern sind mal durch Estland, Lettland und Litauen gedüst. [...]

Sehr schön! Von einer ähnlichen Tour hatte ich früher mit meiner MZ auch schon geträumt - ich wollte danach zu einem MZ-Treffen in Finnland und dann über Skandinavien zurück. Allein wollte ich dann aber nicht fahren und Mitstreiter fanden sich auch nicht.

Das Risiko, daß was repariert werden muss, ist aber überall gegeben. Aber als ehemaliger DDR-Bewohner und Russisch-seit-der-3.-Klasse-habend, sind mir die Improvisationsfähigkeit und die Sprache etwas näher. [...]

Die Improvisationsfähigkeit der Osteuropäer ist ja geradezu legendär - man muss sich wohl kaum Sorgen machen, aufgrund eine technischen Defekts nicht weiter zu kommen. Allerdings kosten eben auch diese Reparaturen Geld - deshalb würde ich so eine Reise nicht unternehmen, wenn es schon an 40,- € hängt. ;)

Ich hörte auch schon viel davon, man solle, um die kriminell etwas stärke frequentierte Zone bis Moskau zu umgehen, über Skandinavien einreisen.

Da könnte man ja auch noch was spinnen. [...]

Na ja - ich habe zwar schon viel über die (angebliche) Kriminalität in Osteuropa gelesen, sehe ich mir dann Berichte von Leuten an, die tatsächlich dort unterwegs waren, bleibt von der Sorge nicht mehr viel übrig. Aufpassen muss man wohl lediglich entlang der großen Transit-Routen und in touristischen Zentren, wie größeren Städten. Da parkt man dann eben nur auf bewachten Parkplätzen und fertig. Sonderlich dramatisch finde ich das nicht. Die Route über Skandinavien ist landschaftlich bestimmt sehr reizvoll, sie lediglich aus Sicherheitsgründen zu wählen, erscheint mir aber wenig sinnvoll.

Bei verschiedenen Polen-Reisen durfte ich einen Eindruck von den dortigen "Autobahnen" bekommen - nicht, dass sie besonders schlecht wären, teilweise sind das aber nur bessere Landstraßen, entsprechend nervig und mühsam ist die Gurkerei, wenn man einfach nur von A nach B fahren möchte. Bei einer Fahrt in die Masuren brauchten wir für eine Strecke von knapp über 600 Km von Berlin aus fast 12 Stunden! Trotzdem wir mit einem sehr schweren Gasfuß unterwegs waren!

Wenn man nur z. B. 3 Wochen Urlaub Zeit hat, dürfte es deshalb schwer werden den Weg zum Ziel zu machen. Sonst ist der Urlaub um, noch bevor man überhaupt Russland erreicht hat. ;)

Gruß, Oliver

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