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Geschrieben

Eigentl. dachte ich es mir ganz anders: Wollte zuerst nur die Radbremsyl. ausbauen, überholen und anschließend wieder einsetzen - ohne an der Grundzentrierung der Bremsbacken etwas zu ändern. Die Bremsbeläge sehen näml. noch passabel aus. Hinten geht es - vorne nicht. Der HY erzieht also zu einer gewissen GRÜNDLICHKEIT.

Meine Reparaturanleitungen (auch RTA schweigt sich aus) schreiben praktisch nichts zum Thema Bremsen auseinander nehmen. Relativ simpel ist es m. M. nach nur, wenn man weiß wie es geht...

Vieleicht hilfreich für die, die es noch vor sich haben. Alles andere funktioniert wie bei anderen Trommelbremsen auch...

HY_bremsen_vo_ausbau02.jpg

Man könnte vermutl. die Handbremshebel auch dran lassen und nur den Seilzug aushängen - spart wieder Arbeit. Allerdings wollte ich alle Verbindungen entrosten und gesäubert wieder zusammenstecken.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

"Realtiv simpel" ist auch eine Operation am offenen Herzen, wenn man weiß, wie es geht... ;-)

Was hast Du mit den Bremszylindern vor? Nur Innenleben raus, Reinigen, evtl. mit 2000-er Papier 1x leicht drüber wischen, spülen und gut ist? dann reicht es, die Rückholfedern auszuhängen und die Bremsbacke wegzudrehen (die Tragplatte ist dafür flexibel genug). Das Innenleben fällt dann praktisch von allein raus und Du hast genug Platz zum Arbeiten, musst nicht mal den RBZ irgendwo einspannen. Und kannst beim Arbeiten sitzen :-)

Wenn Du wie beschrieben die gesamte Einheit abnimmst, hast Du hinterher das Problem, dass Du sie nirgends richtig festhalten kannst, um das Teil zu zerlegen. Dann wird sogar das Aushängen der Federn zum Problem.

Dafür gibts übrigens ein Spezialwerkzeug: in die Schneide eines Schraubenziehers eine Kerbe feilen (das steht so, mit Bild, im Werkstatthandbuch!). Die Federn sind ziemlich stark! Ich verwende zum Einhängen eine Gripzange. Die vorn liegende Feder zuerst raus und zuletzt rein.

Zum Ausbau der Radbremszylinder müssen die übrigen Schrauben auch ab. Merk Dir gut die Lage der Federn der Handbremshebel!

Beim Zerlegen der Einheit werden Dir die Bolzen, in denen die Federn zwischen den 2 Blechen eingehängt sind, runterfallen: schau, wohin sie rollen, und wohin sie gehören.

Der durchgehende Bolzen im Drehpunkt jeder Bremsbacke ist Quell immerwährender Freude, sowohl beim Zerlegen als auch beim Zusammenbau (der im Werkstatthandbuch auch nicht sehr detailliert beschrieben ist): er ist mehrteilig, steckt (so nicht erkenntlich, man kann es für 1 Teil halten!) in einer exakt passenden Hülse, die den Einstellkonus darstellt (der, ohne dass der Bolzen sich mitdrehen sollte, mit der "Unterlagscheibe" mit den 2 Kerben verstellt wird), und passt insgesamt spielfrei in die verschieden großen Löcher der Gabel des RBZ und absolut spielfrei ins Bronzelager der Bremsbacke. Ist seit der trennmittelfreien (?) Montage einige Zeit vergangen, wollen diese Teile ums Verrecken nicht voneinander lassen. Zum Herausschlagen des Bolzens solltest Du Dir einen "weichen" Dorn, z.B. aus Messing oder Bronze, besorgen. Weiches Eisen geht auch, wenn Du solches erkennst. Ein Stahldorn ist verboten, weil damit das Gewinde der Schraube gestaucht wird!

Der Schraube mit Konushülse sollte einige Aufmerksamkeit gewidmet werden, damit sie sich leicht ineinander bewegen können. Kupferpaste (oder Keramikpaste für Bremsen mit ABS) verwenden. Auch an allen anderen Stellen, wo die Bremsbacke Kontakt mit anderen Bauteilen hat (wg. Quietschen), natürlich nicht am Belag ;-)

Das folgende EINSTELLEN der Bremsbacken wirst Du hassen lernen: sie werden am Konus in der Schraube im Drehpunkt UND mit dem von hinten zugänglichen Einstellkonus eingestellt. Da Dein Radlager komplett draußen ist, kannst Du den Abstand der Backen ((Trommeldurchmesser - Radlagergehäuse)/2) am gesamten Umfang mühelos mit der Schieblehre messen. Du MUSST am gesamten Umfang messen, da es möglich ist, die Backe so einzustellen, dass der Abstand an beiden Belagenden stimmt und in der Mitte nicht. Lieber 3x zu oft messen als 1x zu wenig!! Die Bremskraft könnte sonst zu wünschen übrig lassen und Du kannst die Brems-Kontrolleuchte kennen lernen, wenn bei der ersten heftigen Bremsung der Bypass seine Arbeit macht und Du, nur von den Hinterradbremsen verzögert, über die Kreuzung rauschst.... (ich rede aus Erfahrung: Versuch macht kluch).

Wenn der Backenumfang exakt eingestellt ist (erst dann die Schrauben in den Backendrehpunkten ganz fest ziehen und mit neuem Splint sichern!), geht die Trommel nicht mehr drauf: dann mit dem von hinten zugänglichen Konus zurückstellen, Trommel montieren und wieder einstellen.

Aber wie gesagt: wenn's nur um Reinigen geht, nix zerlegen, nur Federn ab.

Die Bremsbacken haben übrigens schon den einen oder anderen Kilometer hinter sich. Du kannst sie drin lassen, dann kommst Du nicht so schnell aus der Übung...

Geschrieben
...Beim Zerlegen der Einheit werden Dir die Bolzen, in denen die Federn zwischen den 2 Blechen eingehängt sind, runterfallen: schau, wohin sie rollen, und wohin sie gehören...

:-))) ...genau so ist es gestern geschehen: Ein helles "Klong" nach dem Aushängen der oberen Rückholfeder...oh, da ist was rausgefallen - und dann war es auch schon wech... Aber da so etwas immer passiert, hatte ich vorher den Boden (nur an der Stelle natürlich) gefegt und ein Tuch untergelegt.

Erstmal herzlichen Dank für deine gute Beschreibung der Arbeiten und zu erwartenden Probleme. Das hilft und spendet Trost. In der Tat gab ich mich (kurzfristig) der Illusion hin, nur die Radbremszyl. zu überholen. Das reicht aber nicht. Die unteren Einstellschrauben sind fest usw. Habe nach vorherigem Fotografieren alles zerlegt - nachher säubern, einweichen, gängig machen. Mal sehen, ob noch Überraschungen kommen. Eigentl. nicht so viel anders wie bei den trommelgebremsten LandRovern. Die bremsen auch krumm & schief wenn nicht ordentl. gearbeitet wurde.

Und es ist wirklich von entscheidender Bedeutung, dass die nervige Ausrichtung der Backen ordentl. gemacht wird (DA freu ich mich auch schon drauf...) . Glücklicherweise sind die Trommeln noch nicht eingelaufen - sonst wird es noch schwieriger. Die Belege allerdings sind grenzwertig, das stimmt - mal sehen...

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Noch ein gut gemeinter Rat:

entweder:

nur RBZ reinigen und sonst alle so lassen, wie es ist. Du hast das Auto erheblich früher wieder auf der Staße. Dass die unteren Einstellschrauben fest sind, macht nix. Die Rest-Beweglichkeit reicht für den Fahrbetrieb, und Einstellen ist unnötig, wenn die selben Trommeln wieder draufkommen. Nach dem Verschleißbild waren die Backen sehr gut eingestellt. Aber Deinem 2. Beitrag nach zu urteilen ist es dafür schon zu spät...

oder

alles machen, dann aber bitte mit neuen Bremsbacken

Geschrieben

...noch nicht zu spät, ist mir wieder die schnöde Erwerbsarbeit dazwischengekommen ;-)

Die Backen habe ich noch an den unteren Einstellteilen dran gelassen, nur von der Rückseite Rostlöser drauf usw...siehe Foto.

HY_bremsen_vo_ausbau03.jpg

Habe die Bremsbacken markiert (in Fahrtrichtung vorne) hinten und die Position der Einstellexenter). Damit sollte man doch den "Ur-Zustand" wieder hinbekommen?

Okay - ich werde deinem Rat folgen, das jetzt erstmal so zusammenlassen - jetzt komme ich schon ganz gut an alles ran. reinigen, Belege anschleifen usw...

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Wenn die blöde "Erwerbstätigkeit" nicht wäre....

In DEM Stadium kannst Du es gleich komplett machen. Wenn Du die Beläge NICHT erneuern willst, reichen Markierungen an den Einstellexcentern des Backendrehpunkts. Aber Achtung: man kann nach der Total-Demontage den eigentlichen, bei Dir noch nicht freigelegten Excenter um 180° verdreht einbauen. Also die Lage der Einstellscheibe (das ist die Unterlagscheibe mit den Nuten) am Blech markieren (und zwar so, dass der um 180° verdrehte Wiedereinbau unmöglich ist! Du musst später wissen, welche Nut wohin gehört!) und dann die Lage es Excenters zur Einstellscheibe. Dann dürfte nichts passieren. Das Einstellen ist nämlich wirklich nervig.

Und nicht ohne "weiche" Zwischenlage (Bronze-, Messing- oder Weicheisendorn) versuchen, die Schraube rauszuschlagen!

Geschrieben

...habe alles recht unproblematisch auseinander bekommen. Und dabei reichlich Detailfotos gemacht. Die insgesamt 4 Exenter (pro Seite) und der Übertragungsmechanismus für die Handbremse sind noch sehr gut - die Radbremszyl. für meine Begriffe Schrott. Die kommen also neu. Hauptbremszyl ist leichtgängig = Überholsatz, der Bremskraftbegrenzer hinten fertig = auch neu. Radlager, Antriebswelle und Trommel sind okay => Der notwendige pekuniäre Aufwand bleibt somit (bisher) überschaubar :-)

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Wenn Du später die Antriebswelle montierst und mit der zentralen Mutter an der Radnabe festziehst und damit das Radlager einstellst, denk dran, dass das Fahrzeuggewicht die Schrägrollen des Radlagers auseinander drücken will. Deshalb darf die Mutter (linke Seite: rechtsgewinde, rechte Seite: Linksgewinde) nur bei frei hängendem Rad festgezogen werden. Dafür gibts Blockierhebel, die mit den Radmuttern an der Nabe befestigt werden und deren freies Ende sich beim Festziehen der Mutter gegen den Garagenboden abstützt.

Anzugsmoment ist lt. Werkstatthandbuch 20 kgm (200 Nm). 30 ist aber kein Fehler, gerade auch, wenn die Gewinde nicht 100% perfekt sind und die Sicherungsscheibe nicht mehr glattflächig. 40 kgm sorgen für zu engen Schmierspalt zwischen Rollen und Bahn der Radlager. Ist das Drehmoment unzureichend, kann es passieren, dass die Ansatzfläche des Wellengelenks am Lagerring zerstört wird.

Geschrieben

"...Ist das Drehmoment unzureichend, kann es passieren, dass die Ansatzfläche des Wellengelenks am Lagerring zerstört wird..."

DAS werde ich wohl nie wieder vergessen - habe es an Dirks HY-AW gesehen. Schon erstaunlich, wie schnell an der Stelle nachhaltig Schäden entstehen.

Wieder zum Thema BREMSEN: Die Radbremszyl. habe ich zwar losbekommen - die Innenwände der Radbremszyl. gefallen mir aber gar nicht (recht fest sitzende Ablagerungen usw.). Nach 8 Jahren Standzeit ist das akzeptabel, müssen eben erstetzt werden.

Was mir aufgefallen und bis dahin unbekannt war: Offensichtlich hatte jemand die Kappen von den Radbremszyl. mit FETT gefüllt. Ist das üblich???

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Wäre es Fett, wären die Kappen aufgequollen und hätten sich in eine zäh-fließfähige Masse verwandelt. Da war wohl noch was von der werkseitigen Füllung mit Montagepaste übrig (oder ein Monteur mit Ahnung dran). Unter den Namen versch. Bremsenhersteller wird sog. Montagepaste verkauft, mit denen schmiert man alles bei der Montage ein. Das Risiko, dass sich der Gummi, durch den Bremsdruck an die Zylinderwand gepresst, dort abnutzt, ist geringer. Außerdem ist die Paste ein Schutzmittel für alles Mögliche.

Ablagerungen an Kolben und Zylinderwand sind häufig schwarz und ziemlich fest sitzend. Man kriegt sie aber restlos ab (Spiritus, KEIN Benzin!), übrig bleiben dunkle Verfärbungen. Das ist, im Gegensatz zu Rost (hat man mitunter an den unteren RBZ) kein Grund, die RBZ wegzuwerfen. Die Manschette hat dann wahrscheinlich keine glatten, sondern matte Dichtflächen

Geschrieben

Bonsoir monsieur Gerard,

wie wäre es eigentlich, aus deinen hochinteressanten Fachinformationen eine Zusammenstellung zu machen und über die Citdocs allen HY-Fanatikern an die Hand zu geben?

Mit den Fotos zusammen wäre das für jeden eine große Hilfe. Denn jetzt hast du den interessanten Beitrag gelesen und in 3 oder 4 Monaten suchst du den.......

weil du in dringend brauchst.

Gruß HY-A

Geschrieben

@gerhard

schreib doch mal nen buch:

"so wirds gemacht"

citroen model h von 1947 bis 2007

(von und mit gerhard trosien)

*gg*

Geschrieben

paste muss unbedingt mit rein. ATE Paste blau taugt meiner Erfahrung nach nichts. Von Bendix gibt es graue, leicht zu verwechseln mit mos2 Fett. Funktioniert super auch bei langen Standzeiten.

roman

Geschrieben

...also ihr HY-Freunde,

ich menge mich wieder mal ein.........mit einem dicken Lob!!!

Das Mitlesen der HY-threads macht riesig Spaß.

Zum Einen sicher wegen der Sachkunde von Gerhard, aber auch, weil hier richtig geschafft/geschraubt wird.

Und die daraus resultierenden Fragen auch ordentlich rübergebracht werden.

Aus diesen Fragen (besonders effektiv, wenn auch noch visuell flankiert) und den Diskussionen/Antworten und - GANZ WICHTIG - der Rückkopplung (Erfolg/Mißerfolg) kann man wirklich was lernen!

Wenn meine Garage größer wäre, ich also den Platz zum Handeln eines HY hätte, könnte ich schwach werden.

Die Vernunft sagt mir aber, daß ich bei den meinem Platz angepassten Autos (s.u.) bleibe.

Umgekehrt die Platzverhältnisse anzupassen, würde ziemlich sicher zu Verstimmungen im Umfeld führen.

Macht weiter so!

Wie gesagt, für mich derzeit ein Highlight in diesem Forum, und ein optimaler Kontrast zu den politisch geprägten threads, aus denen ich kaum etwas lerne.

Beste Grüße und viel Erfolg mit den H-Modellen

Geschrieben

@ Knut: HAst ja recht, Vernuft und HY..... das paßt einfach nicht zusammen :-)).

Ansonsten sehe ich diesen Teil des Forums genau wie Du.

Grüße

Dirk hy

Geschrieben
Vernunft und HY..... das paßt einfach nicht zusammen :-)).Dirk hy

...das versteh ich nicht. Ich kennen keinen "vernünftigeren" 1-t-Lieferwagen. Der HY ist sparsam, günstig im Unterhalt, einfach zu reparieren und hält mit ein wenig Pflege + Wartung an den neuralgischen Stellen ewig und bringt außerdem viel Fahrspaß. Was wollt ihr eigentlich noch???

ACCM-XM-Schlitten
Geschrieben

auf die Strasse ( trän ) dauert aber noch - lol

und fahren

Rainer

Geschrieben

@ Rainer: War denn der Kammerjäger schon dran...? :-)

ACCM-XM-Schlitten
Geschrieben

Bei MIR brauch keine Kammer gejagt werden ,

wo Spinnen sind da lass dich nieder

da gibbet keine Mücken

LG ;- ) Rainer

Geschrieben

hm, das sollte diskutiert werden. Kegelrollenlager mit der Antriebswelle einstellen? Den möchte ich sehen, der mit dem dünnen Wellenstumpf und der relativ weichen Mutter die Lagerinnenringe komprimiert. Es gibt wohl nur zu lose, d.h. die beiden Lagerteile haben Luft oder Abreissen (Technisch eher unmöglich). Das richtige Drehmoment sorgt für guten Sitz und nicht für das richtige Lagerspiel. Auch dürfte das Fahrzeuggewicht da eher eine untergeordnete Rolle spielen.

roman

Wenn Du später die Antriebswelle montierst und mit der zentralen Mutter an der Radnabe festziehst und damit das Radlager einstellst, denk dran, dass das Fahrzeuggewicht die Schrägrollen des Radlagers auseinander drücken will. Deshalb darf die Mutter (linke Seite: rechtsgewinde, rechte Seite: Linksgewinde) nur bei frei hängendem Rad festgezogen werden. Dafür gibts Blockierhebel, die mit den Radmuttern an der Nabe befestigt werden und deren freies Ende sich beim Festziehen der Mutter gegen den Garagenboden abstützt.

Anzugsmoment ist lt. Werkstatthandbuch 20 kgm (200 Nm). 30 ist aber kein Fehler, gerade auch, wenn die Gewinde nicht 100% perfekt sind und die Sicherungsscheibe nicht mehr glattflächig. 40 kgm sorgen für zu engen Schmierspalt zwischen Rollen und Bahn der Radlager. Ist das Drehmoment unzureichend, kann es passieren, dass die Ansatzfläche des Wellengelenks am Lagerring zerstört wird.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Das Fz-Gewicht spielt beim Anziehen der Zentralen Mutter eine Rolle, weil die Schrägrollen auf den schrägen Laufbahnen mit Gewalt auseinander gedrückt werden und mit Gewalt zusammen geschoben werden müssen. Ich glaube schon, dass dieser Gewaltakt das notwendige Drehmoment beeinflusst.

"Einstellen" des Radlagers ist ein möglicherweise irreführender Begriff, da bin ich schon beim Schreiben hängen geblieben. Mit dem richtigen Drehmoment ist der kleine "Einstellbereich" zwischen zu lose (Lager ist lose, Antriebswelle wird zerstört) und zu fest (Schmierspalt ist zu eng) zu treffen.

Geschrieben

Ja, das mit dem "zu lose" kann ich nur bestätigen, ich werde heute nachmittag die Antriebswelle an meinem HY wieder ausbauen und sie morgen früh mit nach Holland zum HY Team nehmen. Dort soll es dann eine neue und ein neues Lager geben. Und beim Einbauen werde ich peinlichst genau auf das o.b. Anzugsmoment achten und darauf das das Rad frei in der Luft hängt und auch durch die Bremsen nicht in einer Lage festgestellt ist.

Und dann hoffe ich das meine Probleme mit dem Geradeauslauf und dem Schlagen des Rades erledigt sind. Einen anderen Tip zur Behebung dieser Probleme konnte mir jedenfalls noch niemand geben.

Viele Grüße

Dirk hy

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Gestern ist mir was unfreundliches eingefallen:

alles, was ich hier an Tipps und Tricks zum Besten gebe, habe ich selbst, teilweise mehr als einmal, an meinem HY gemacht. Zum Zerlegen und Einstellen der Vorderachskomponenten kann ich also nix beitragen :-)

All die Reparaturen fielen in einem Zeitraum von 13 Jahren an. Als ich das Auto kaufte, war es 12 Jahre alt, die geplante Lebenserwartung war also schon abgelaufen. Wie kann ich da von einem zuverlässigen Auto reden??? Die Zuverlässigkeit des HY ist aus meiner Sicht relativ zu sehen: zu seiner Zeit war der HY sicherlich ein außergewöhnlich solides, wenig reparaturanfälliges Auto. GEFÜHLSMÄßIG würde ich dem HY ABSOLUTE Zuverlässigkeit bescheinigen, es ist auch erst einmal vorgekommen, dass ich ein anderes Auto zum Fortfahren wählen musste - da war der Kohlekontakt in der Verteilerkappe spurlos verschwunden - ist auch schon mind. 12 Jahre her...

Jetzt kommt ein oberpeinliches Geständnis:

wir haben seit Sommer 2004 ein Zweit-Wohnmobil, Peugeot J5 von 1990 mit Euramobil-Aufbau, und haben mit dem Wagen bisher 40.000 km abgespult. >>Der HY wird also geschont, damit er eine Chance hat, die nächsten 30 Jahre zu überleben!!<< An Trennung vom HY ist nicht zu denken, ich wüsste im Moment nicht, was ich machen würde, wenn die Sch...-Ökologisten, die immer mehr Entscheidungsstellen in der Politik mit ihrem religiösen, pseudowissenschaftlichen Gedöns okkupieren, irgendwann den Betrieb solcher Autos (wir haben auch noch Ente und DS) verbieten...

Am J5 waren fällig: Bremsbeläge und -scheiben bei 180.000 km (waren schneller getauscht als beim HY die Trommeln demontiert), das sind aber Verschleißartikel, die zur Beurteilung der Zuverlässigkeit nicht zählen, dann

Anlasser, weil der alte anfing, mit einer deutlich erlebbaren Verzögerung seine Befehle zu befolgen - der Gedanke daran, in der Nähe des Nordkap oder besser: in finnisch Lappland könne sich die Verzögerungszeit Richtung Unendlich entwickeln, war wenig verlockend, dann das Zündschloss, nachdem ich beim alten 2 Kontakte Überbrücken musste, und zuletzt, bei 190.000 km, die Einspritzdüsen, weil die alten zwar nicht auffallend schlecht, aber lange nicht mehr gut waren.

Der Ducato/Jumper/J5 ist im Vergleich zum HY das Gegenteil eines Spaßautos (aber immer noch besser als Mercedes), er hat strukturelle Schwächen wie schlechte Traktion wg zuwenig Gewicht vorn (da ist der HY als Frontlenker unschlagbar), schlechteren Geradeauslauf wg der Steinzeit-Hinterachse, die schon bei Reichsbahn-Güterwaggons besser geführt war, er ist außerdem laut im Innenraum, aber ich muss gestehen, dass sich in Bezug auf Zuverlässigkeit und vor allem Reparaturfreundlichkeit seit HY-Tagen ein schon ein wenig getan hat.

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Ich kram das mal wieder hervor:

Da mein HY vorne rechts nicht genug Betriebsbremst, aber genug feststellbremst habe ich das Ganze mal geöffnet um die Zentrierung zu prüfen. Die Zentrierung kann ich aber doch auch durch die Löcher machen, oder? Das sieht so aus bei mir: Die ATW-Muttern sind übrigens beide Rechtsgewinde (Bj8/69)!! Nix mit links=rechtsrum und rechts=linksrum.

Picture 22_640.jpg

Picture 23_640.jpg

Ich habe leider die Anleitung von Gerhard weiter oben nicht verstanden: Wo wird denn da genau gemessen?

Gruß, gasmann

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Versuch's gar nicht erst!! Mach die Trommel runter zum Zentrieren! Die Gefahr ist zu groß, dass Du eine Einstellung findest, bei der das obere und untere Ende des Belags schön an der Trommel anliegt und in der Mitte ist Luft. DAS gibt eine Überraschung bei der ersten heftigen Bremsung....

Also:

1. Trommel runter

Hast Du Einstellwerkzeug, muss das Radlager weg. Hast Du keins, hilft ein Messschieber. Geht das Radlager aus der Nabe raus, wird's einfacher mit dem Messen, bleibt das Lager in der Nabe, muss sehr viel sorgfältiger gemessen werden.

2. Trommeldurchmesser innen ausmessen

3. Rechnen: (Trommelinnendurchmesser minus Außendurchmesser des Radlagers) geteilt durch 2

4. Den errechneten Wert am Messschieber einstellen und dann fleißig und immer wieder, bis das Ergebnis perfekt ist, an den Excentern rumdrehen, bis das Maß zwischen Wand des Radlager"topfs" in der Nabe und dem Belag an ALLEN Stellen des Belages stimmt. Aber Achtung: das stimmt nur, wenn entweder Belag UND Trommel neu sind, oder der (ehemals gut eingestellte) Belag hat sich bereits an den Trommeldurchmesser angepasst. Beim neuen Belag in alter Trommel ist die Abweichung zu berücksichtigen. Wie es aussehen muss, sieht man, wenn man den neuen Belag in die Trommel legt und gegen die Reibfläche drückt. Da ein neuer Belag in alter Trommel sich erst einschleifen muss, ist häufigeres Nachstellen angesagt. Da der neue Belag einen kleineren Durchmesser hat als die alte Trommel, muss man sich für einen Punkt entscheiden, am dem der Belag an der Trommel anliegen muss. Ich würde diesen Punkt mehr in der Nähe des Drehpunkts als in Belagmitte sehen wollen....

5. Den Excenter des Backen-Drehpunkts festziehen und sichern.

6. Am Einstell-Excenter (den, welchen man "von hinten" einstellt) die Backen "von der Trommel weg" drehen, dann

7. Trommel montieren, zentrale Mutter schön festziehen (30kgm, hinten reichen auch 25kgm, das Rad darf nicht mit dem ganzen Fahrzeuggewicht auf dem Boden stehen, sonder MUSS frei hängen!!) und

8. Belagspiel an den von hinten zugänglichen Excentern einstellen.

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