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Reparatursatz Lenkventil XM, wer weiß was?


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Geschrieben

Mein Lenkventil kleckert ! ziemlich. (XM TD12 Y3) Jetzt hab ich rausgefunden, daß es da einen Reparatursatz gibt;

Cit Nr (alt) 95669033 , neu 4048Q8

Dazu finde ich aber keine näheren Infos, ob alle Dichtungen (Wellendichtring ist wohl undicht) dabei sind.

Wenn jemand was dazu sagen könnte, wärs klasse. Der Reparatursatz kostet paarundzwanzig Euro; Das Lenkventil zu viel.

Dank im Vorraus

Gruß

Ebby

ACCM Jan Goebelsmann
Geschrieben

Der Satz ist komplett (wenn korrekt verpackt).

Neben den Dichtungen fuer Aussen sind auch die beiden Dichtringe fuer die Welle drinnen.

Hinweis: befolge NICHT unbedingt den Tip auf der engl. homepage des BX, die freie Nut mit einem neuen Dichtring zu belegen, da dann die Seite doppelt abgedichtet sei. - Ich habe es gemacht und hatte 6 Monate spaeter eine rausgepresste, interne Dichtung, einen zerschossenen Simmerring (Aussendichtung) und nach 4 km das Oel auf der Strasse verteilt. - Kann, muss natuerlich nicht an der Dichtung in der dritten Nut gelegen haben...

Die Demontage / Montage des Lenkventils ist unangenehm; aber meine freie Werkstatt hat das ganz gut hinbekommen.

Die Montage der Ringe fuer die Welle eine Sache, die Sorgfalt erfordert.

Sonst: lohnt sich.

Gruss,

Jan

Geschrieben

@ jan:

Danke, alles Klar. Das gibt bestimmt ein paar verbogene Finger,Beulen,Schrammen, Flüche das Teil da rauszukriegen.

Gruß

Ebby

  • 19 Jahre später...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

der Reparatursatz 4048Q8 ist ausverkauft und schlecht zu bekommen. Bild dazu im Link.

https://eurofrance.de/reparatursatz-original-citroen-peugeot-bx-sm-4048q8.html

Letztes Jahr habe ich mir einen bei einem bekannten Teilehändler (Einmannbetrieb) gekauft, er hatte ein Bild vom org Satz in seinem Shop.

Geliefert wurde dann aber was ganz anderes (Bild) das habe ich wieder zurückgeschickt.

Beim org ist der obere kleine RWDR Ring blau-bis-10 Bar   Beim Schmuddel Set (Bild)ist er bis 0,5 bar.

Beim org ist der untere große RWDR Ring in Zollgröße        Beim Schmuddel Set (Bild) in metrischer Größe mit ähnlichen Maßen.

Auch die 3 Dichtringe waren in ca. Schmuddelgröße und hatten mit dem Org nichts zu tun.

Die Quelle des Set (im Ausland) überholt auch Lenkventile im Austausch, dann bekommt man das wohl so rein.

068 (2).jpg

Ich habe die beiden org RWDR mit den org Spezifikationen entschlüsselt. Es sind am Markt erhältliche Serienteile, leider hierzulande für mich nicht zu finden.

Ich importiere mir jetzt die beiden RWDR, sie entsprechen dann denen in meinem org Set wie oben teilweise aufgeschlüsselt.

Kann das außer mir noch jemand gebrauchen ?

Edit.

Habe die Info bekommen, das manche glauben im Lenkventil ist oben ein Standard Radialwellendichtring. Das ist leider Falsch. Im org Ventil und im org Reparatursatz ist ein blauer RWDR, die Farbe ist eine Kennzeichnung für die druckbelastbare Bauform, in unserem Anwendungsfall bei Wellendurchmesser 20mm = bis 10 bar Druckbelastbar.

Standard ist Farbe schwarz - drucklos / bis 0,5 Bar. Ich würde dort keinen Standard einbauen.

Grüße Matthias

 

Bearbeitet von matgom
  • Like 1
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo,

meine bestellten Radialwellendichtringe sind jetzt da👍. Links am Zollstock sind die org RWDR aus dem Set 4048 Q8, rechts daneben sind die von mir gekauften gleichwertigen, der obere in Zollgröße, der untere metrisch und Druckbeständig, der hat außen auch eine Riffelung.

Der neue kleine Ring hat an der Dichtlippe einen ID von ca. 18,8mm. Wenn er 20 Jahre gelaufen und härter geworden ist kann man nach dem Ausbau der Spindel mindestens ID 19,5mm messen. Sein Anpressdruck ist dann geringer und das kann undicht werden.

Ich kann mit diesen Ringen auch aushelfen, von den RWDR aus dem Schmuddelset (Bild im Vorbeitrag) rate ich ab, ein Hauch von Professionalität muss schon sein, darf gern auch länger und mit ner guten Spindel auch über 20 Jahre halten.

009 (2).jpg

Grüße Matthias

 

  • Like 4
  • 1 Jahr später...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

die Sache entwickelt sich weiter. Habe in meiner Hexenküche ein Verfahren entwickelt um die verbauten Rotorringe wieder auf ein bestimmtes Maß aufzudehnen. Ein Schrumpfwerkzeug verwende ich anschließend nicht.

Die Rotorringe bestehen von der Funktion her aus einem fließfähigen Material mit harten Zuschlagstoffen. Bei der fachgerechten Neumontage wird der Ring unter Federspannung gesetzt und drückt gegen das Gehäuse, diese Grundspannung ist erforderlich, das der LHM Druck den Ring vom Ring Innendurchmesser her, zusätzlich nach außen gegen das Gehäuse drücken kann und so die Abdichtung weiter erhöht. Über die Jahre läßt die Federspannung / Eigenspannung des Rings nach, sobald auch LHM zwischen Gehäuse und Ring durchdringt, funktioniert die zusätzliche Abdichtung mit LHM Druck vom Ring Innendurchmesser her schlechter weil sich die Drücke gegenseitig aufheben.

Im Bild wird der aufgedehnte Ring in ein entkerntes, mit LHM benetztes Gehäuse eingeschoben und getestet wieviel Last er halten kann. Abschließend wird mit den Daten der Anpressdruck in bar berechnet. Ziel, max Anpressdruck, aber noch im Gehäuse montierbar.

large_070.jpg.4c9b3902a2c67d4dcfec9ea5ae

Die Spindel mit Lager wiegt allein ca. 480g, nach dem Einschieben ins Gehäuse Trägt der Ring (1Ring) ca. 780g, etwas hin und her geschoben um die Verkantungen im müh Bereich zu normalisieren trägt er noch 626g - mit dem Wert wird gerechnet.

Ringbreite ohne Fasen 1,4mm, AD 30mm = 42 mm2

626g / 42 mm2 = 14,9g / mm2 , das sind 0,146N /mm2

1N / mm2 = 10bar.  Der Ring hat aktuell eine Anpresskraft zum Gehäuse von 1,47 bar.

Wenn der Ring über die Jahre seine Anpresskraft verliert, sinkt das auf fast nix, geschätzte 0,3 bar, an das Tragen der Spindel mit Lager wie im Bild ist dann gar nicht mehr zu denken.

large_074.jpg.528baed8344151e1a9fbd59e07

Zum Testen verwendet wurde diese, vor 11 Jahren ausgebaute Schrott Spindel. Zur Veranschaulichung wurden die Ringe auf der Welle nach oben geschoben.

Das Gehäuse hat ID30mm, Die Welle neben den Ringen hat AD 29,6mm.

Als nächstes baue ich mit der 1,47bar Methode ein komplettes Lenkventil zusammen.

Edit. Wo ist der Sinn, Anpressdruck und Abdichtung zu verbessern? Die Servounterstützung ist dann wieder wesentlich besser und die Lenkung ist wieder leichtgängiger. Das verschlechtert sich nämlich schleichend über die Jahre.

Edit 2. Wenn folgende Behauptung gemacht wird: "Der Dichtring wird zwischen Nutgrund und Gehäuse leicht gequetscht. Um die Abdichtung zu gewährleisten muss der Dichtring nach der Montage in das Gehäuse am Nutgrund anliegen."

Diese Behauptung ist grundlegend Falsch und eine fachlich falsche Denkweise, wenn man sich noch nicht vorstellen kann wie raffiniert die Abdichtung gemacht ist. Mit den Vorstellungen dieser Denkweise führt eine Reparatur nicht zur gewünschten Abdichtung.

Der Gehäuseinnendurchmesser 30mm. Am Nutgrund hat die Spindel Durchmesser 25,4mm. Der org Ring hat in der Höhe einen Querschnitt von ca, 1,9mm.

Der Spalt zwischen Gehäuse und Spindelnutgrund beträgt also 30 - 25,4 =4,6 mm / 2 = 2,3mm

Der Spalt ist 2,3mm breit, der Ring aber nur 1,9 mm. 2,3 - 1,9mm = 0,4 mm Abstand zwischen Nutgrund und Ring, dort drückt der Hydraulikduck den Ring radial nach außen gegen das Gehäuse und erhöht zusätzlich die Abdichtung.

Aber nur wenn der Ring außen gegen das Gehäuse richtig Grundspannung hat und so muss er eingebaut werden.

Die Abdichtung erfolgt Ring- Gehäuse = radial. Ring- Spindel= axial.

Grüße Matthias

Bearbeitet von matgom

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