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Geschrieben

Ich habe diesen Thread eröffnet da ich informationen suche, die ich im Netz zumindest nicht vollständig gefunden habe... Ich fange jetzt einfach mal mit der ersten Frage an.... Wenn ein Neuwagen das Werk verlässt, wird er doch von den Robotern geschweisst, es kommt da also auch Holraumschutzmittel rein (rötliches Pulver e.t.c), auch an überlappenden Blechen werden nähte gezogen, danach fährt man herum und hat meist über 10 Jahre keine Durchrostung... Doch irgendwann hat man diese dann doch und es muss erneut geschweisst werden, doch durch das schweissen entsteht Hitze die auf der anderen Seite des Blechs 1. Das Schutzmittel wegbrennt und zugleich Kondenswasser hinterlässt, in diesem Fall beginnt das Rosten dann wieder von innen... Man kann dem entgegenwirken in dem man den Holraum des eben geschweissten Blechs (Naht ist betroffen) durch aufbohren oder bereits vorhandenen Öffnungen mit Holraumschutzmitteln behandelt... Doch liegt ein Blech direkt auf einem anderen (z.b überlapend) so kann ich mir nicht vorstellen, dort von innen konservieren zu können. Doch meine Hauptfrage ist : Was ist der Unterschied zwischen einem Auto das ab Werk geschweisst wurde, oder einem Auto das im nachhinein geschweisst wurde, sind beide Schweissarbeiten gleich langlebig ? Oder wo besteht ein Unterschied.... Was ein Roboterarm schweissen kann und von innen behandeln kann, kann ein Mensch 10 Jahre später doch auch, oder ? Wie seht ihr das ?

ACCM Andreas_Hannemann
Geschrieben

Hi,...

Du hast mit deinen Zweifeln durchaus recht.

Aber selbst eine Schweißnaht ab Werk ist eine Schwachstelle, an der Rost meist ansetzt.

Das Werk benutzt zwar inzwischen Tauchverzinkungen etc, dennoch gibt es immer ein paar Stellen an denen diese Mittel nicht dran kommen. Aber auch ein Zinkbad ist kein Garant für lebenslangen Rostschutz. Es ist eher eine chemische Lösung dem Rost einige Jahre entgegen zu wirken.

Auch Fahrzeuge ohne Verzinkungen werden mit recht wirksamen Mitteln gegen Korrosion geschützt. Der Fehlerteufel liegt meist im Detail. Da mag eine kleine Stelle des Metalles Feucht oder gar fettig sein, denn hält der Schutzlack dort nicht und der Rost blüht unter der Versiegelung.

Wenn du nun ein Fahrzeug aufgrund eines Unfalls oder beim Austausch verrotteter Teile

am diversen stellen nachschweisst, so wird auch dies früher oder später wieder anfangen zu rosten. Und wenn die Naht selbst rostet, oder die Verbindung zwischen 2 Blechen. Irgendwo ist kein ausreichender Rostschutz. Und Metall hat nun mal die Eigenschaft zu korridieren. Du kannst es mit geeigneten Mitteln lediglich hinauszögern. Gerade bei reparaturarbeiten an einem gebrauchten Fahrzeug ist es nicht einfach diverse Teile komplett zu entfetten, das Versiegelungen oder Lacke perfekt halten.

Daher verwenden viele für eine Hohlraumversiegelung Fette, die fließen langfristig noch in tiefste Ritzen und konserviern diese.

Du fragtest aber nach dem Unterschied von einer Neuwagen-Schweißnaht und einer nachträglichen bei einer Reparatur.

Der Gravierende Unterschied ist, das bei einem Neuwagen eben meist sauberes Blech geschweißt wird. Dies wird erst danach konserviert und Lackiert.

Ein Grund dafür das man beim Restaurieren von alten Autos diese komplett zerlegt und von Grund auf neu aufbaut und eben auch konserviert. Was geschweisst werden muß, wird denn ebenfalls großflächig gesäubert und vernünftig grundiert/lackiert.

Was man so von Grund auf korrekt aufbaut, hält eben länger als eine Reparatur.

MfG

Andreas

Geschrieben

Da hat du völlig recht, zur Verzinkung habe ich gelernt das die Verzinkung nur auf Deutsch eine Volksverarschung ist, den Rost greift immer das alte Metal zuerst an, Verzinkunsschichten gelten als solche und werden vor dem eigentlichen Metal durchgefressen... Man sagt das ein verzinktes Fahrzeug lange kein Rost haben, aber wenns dann soweit ist, dann gammelts dann aber rassig durch, somit wird der Kunde getäuscht und denkt das sein 12 Jahre alter Wagen kein Rost hat da nichts zu sehen ist, irgendwann dann blühts dann sehr schnell und das nennt man doch irgendwie Marketing-Strategie, oder ? Ich kenne jemand der hat ein Neues Auto und wie es der Teufel wollte ist ihm jemand rein gedonnert, der Schaden ist schon bedenklich, Kotflüfel hinten e.t.c mussten weg getrennt und neue ran geschweisst werden... Hat diese Person jetzt wenig Chancen das sein Wagen ohne Hohe Spenglerkosten sein 20igstes Lebensjahr erreicht ? Gibt es eigentlich so eine Art Faustregel bei einem Blech das ersetzt und somit rein geschweisst wurde, wie lange sowas mit oder ohne Holraumbehandlung in der regel hält ? Ich frage mich einfach, wieso man ein gebrauchtwagen schweisst, ist dies nur um vorübergehend noch fahren zu können /tüv zu kriegen oder macht man dies weil man vieleicht 10 bis 15 jahre fahren kann bis es wieder durch gammelt ? Bei Unfallwägen ist es doch auch so das dies z.T noch sehr lange halten müssen...

Geschrieben

ihr werft hier einiges durcheinander.

natürlich wurde ein auto auch im werk geschweisst, aber das verfahren ist ein anderes als beim reparaturschweissen. im werk wird mit robotern "widerstand-geschweisst" sprich es wird zwischen 2 elektroden starker strom durchs blech gejagt, die bleche verschmelzen miteinander.

reparatur-mässig wird meist mit schutzgas gearbeitet, was sich schonmal darin unterscheidet, dass ein 3. material zu den beiden zu verschweissenden blechen hinzukommt, nämlich das von der rolle.

stichwort verzinkung und tauchbad: es gab bisher nur ganz ganz wenige autos die wirklich "tauchbadverzinkt" wurden. dabei wird ein auto in ein bad mit heissem zink getaucht. erstens ist das aufwendig, zweitens bringt es zusatzgewicht und drittens ist es nicht ganz einfach in der nacharbeitung, denn tauchbadverzinkte chassis verziehen sich auch. alleine die notwendige zeit des langsamen abkühlens ist für eine industriefertigung ein k.o.

heute werden meist elektrolytisch verzinkte (chemisch-physikalisches verfahren) bleche verarbeitet. die bleche werden aber noch bevor sie auf die rolle gweickelt werden verzinkt.

das tauchbad-verfahren, das seit gut 20 jahren den rost fernhält ist eigentlich "nur" ein lack-tauchbad. der witz hierbei ist, dass die lackpartikel statisch aufgeladen werden und sich somit in jede ecke und ritze der gegenläufig gepolten karosse setzen. ansonsten aber ist es keine verzinkung sondern nur eine lackierung !

generell zum zink: zink ist chemisch unedler als eisen - sollte also eine oxidation stattfinden, wird immer erst das unedlerde metall oxidiert und nur deshalb das eisen verschont weil das zink oxidiert wird. das geht natürlich nur solange wie zink da ist. feuerverzinkungen sind recht dick, galvanische verzinkungen sind aber hauchdünn. aber auch feuerverzinkte teile rosten irgendwann.

nachtrag:

die roboter haben mit hohlraumversiegelung nix zu tun.

nähte gibt es im autobau so gut wie keine - es wird eigentlich nur punktgeschweisst.

Geschrieben

reparatur-mässig wird meist mit schutzgas gearbeitet, was sich schonmal darin unterscheidet, dass ein 3. material zu den beiden zu verschweissenden blechen hinzukommt, nämlich das von der rolle.

Wenn es der Platz und das Werkzeug zulässt, wenn es vernünftige E-Teile gibt und es sich um ein recht neues Auto mit Unfallschaden handelt, wird auch bei Reparaturen "widerstand-geschweisst", damit es eine vernünftige Reparatur wird.

Alles in allem hast Du natürlich recht, war nur ein kleiner Einwurf.

Geschrieben

Hi,

aber der Schweißpunkt selbst ist und bleibt eine Schwachstelle. Wenn ich daran denke, wie die Autos aus den Siebzigern und Achtzigern weggefault sind....Oft konnte man gar nicht so schnell schweißen, wie das nächste Rostloch am Schweller aufgetaucht ist. Die Sorgen hat man heute in dieser Form nicht mehr.

Auch deshalb werden die (Verbund)Materialien wohl in Zukunft eher geklebt werden.

Ich bin nur gespannt, was dann als nächstes Problem auftaucht. Vielleicht löst sich der Kleber ja irgendwann irgendwie auf oder so. Und man sitzt plötzlich im Freien....

Geschrieben

die kompostitis der autos der 70er und frühen 80er war nicht wirklich dem verfahren des schweissens geschuldet. mit ein hauptgrund des rosts waren minderwertige blechqualitäten, gleich gefolgt von grottenschlechter verarbeitung und wirklich offensichtlichen konstruktionsfehlern wie dämmschaum in hohlräumen und solchen scherzen.

die autos dieser baujahre hatten einfach keinerlei oberflächenschutz (lack/wachs oder ähnliches) der blank liegenden bleche in den hohlräumen. auch ein tauchbad in gewöhnlichem lack bringt noch keine 100% geschlossene oberfläche.

das rostproblem hat wirklich erst das elektrostatische tauchbad nachhaltig lösen können.

kleben hat zukunft, das ist ausser frage. heute hat man kleber, die man sich vor 30 jahren nur wünschen konnte.

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

...und wir haben unseren _kleber, Xantia-Líeferanten!

happy: Jürgen.

Geschrieben

Danke euch vielmals für die Aufklärung. Wie ist eigentlich der Ablauf des Rosts, angenommen es fängt jetzt im inneren an einer Stelle an zu rosten, irgendwann rostet es nach aussen durch, wie sieht es da in der breite aus ? Rostet Rost gleichmässig auf alle Seiten ? Wie haltbar kann man das schweissen "ab der Rolle" betrachten ? Ist wiederstandschweissen viel aufwendiger b.z.w viel teurer ?

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Kein Autohersteller taucht seine fertig verschweißten Karosserien ins Zinkbad. Die Kosten fürs anschließende Richten wären zu hoch.

Audi verwendet zum Pressen der Bleche feuerverzinkte (also ins Zinkbad getauchte) Blechbänder. Beim Schweißen verdampft das Zink an den Schweißpunkten. Beim Widerstandsschweißen ist aber die Hitzeentwicklung moderat und der Schaden gering. Tauchbadgrundierung reicht als Langzeitschutz aus, der Zinkschaden am Schweißpunkt ist so klein, dass er wegen elektrochemischer Vorgänge sehr lange Zeit zu keinem Rostschaden wird.

Bei PSA (beispielsweise) werden Karosseriepartien elektroverzinkt. Das ist wesentlich besser als gar nix und in Verbindung mit einer GUTEN Lackierung (daran haperts seit Einführung der Wasserlacke) und einem GUTEN Steinschlagschutz und Hohlraumkonservierung (da kotzen die Kaufleute in der Cit.-Verwaltung) besser, als wir als Kunden es erwarten - oder hätte jemand was gegen ein klitzekleines Rostloch im BX, wenn er als 20-jähriger verschrottet wird?

Brutal wird jeder spätere Eingriff, da Schutzmittel, wie sie in der Industrie verwendet werden, meist fehlen und der Hitzeeintrag und damit die Zerstörung von Schutzschichten beim Schweißen in der Werkstatt erheblich größer ist. Gute Karosseriewerkstätten verwenden zwar auch bei Reparaturen Schweißzangen, aber damit kommt man nicht überall zurecht. Tauchbadgrundierungen, die die Umgebung der Schweißpunkte auch von der Hohlraumseite her (meist) ausreichend schützen, findet man in Werkstätten nicht. Hier wäre eine optimale Hohlraumversiegelung angesagt.

Geschrieben
...Ist wiederstandschweissen viel aufwendiger b.z.w viel teurer ?

Ich habe öfter mal mit der Facom Punktzange gearbeitet:

Edit: Mist, der Link funzt nicht. Such mal bei Facom im Katalog unter Karosserie/Verbinden nach der Punktschweißzange, dann weißt Du wie sowas aussieht.

Die beiden Zangenenden kann man gegen andere austauschen (z.B. längere, kürzere, gebogene usw.), je nach Zugänglichkeit des zu schweißenden Karosserieabschnittes. Da es die Zangen aber nicht in unbegrenzter Vielfalt gibt, kommt man leider auch nicht überall hin.

Das Arbeiten damit ist ansonsten eine wahre Freude. Da spritzt und brennt nichts, man braucht kein Schweißschild usw. Allerdings müssen die Bleche exakt aufeinanderpassen und penibel sauber sein.

Im Gegensatz zum Schutzgasschweißen, wo man schnell auch mal über gammelige Bleche und Reste von Unterbodenschutz drüberbraten (und pfuschen) kann, muss man beim Punktzangenschweißen deutlich mehr Sorgfalt bei der Vorarbeit an den Tag legen.

Aber auch hier ist man nicht ewig vor Rost geschützt. Die Rep-Bleche sind lange nicht alle so schön vorbehandelt wie die ursprüngliche Karosserie:

Oft ist da einfach nur schwarzer Schutzlack drauf. Manchmal muss man diesen vor dem Schweißen an den Auflageflächen abschleifen, damit die Bleche eine gute Verbindung eingehen und die Schweißpunkte nicht auskokeln (und dann nichts mehr halten). D.h. blankes Blech auf blankes Blech.

Es gibt verschiedene Mittelchen und Pasten, die man auf die Auflageflächen auftragen kann und die (wahrscheinlich) Zinn-Partikel enthalten. Beim Schweißen sollen diese durch die Hitze zu einer dünnen Zinnschicht auf dem Blech verschmelzen. Besser als nichts, trotzdem konnte man an dem einen oder anderen Auto nach ein paar Jahren an diesen Stellen wieder Korrosion bemerken. Lässt sich aber mit ordentlicher Hohlraumbehandlung praktikabel in Grenzen halten.

Da Dir dieses Thema so wahnsinnig, wahnsinnig wichtig ist, sei Dir gesagt: Alles geht irgendwann kaputt, egal was Du anstellst. Jede Reparatur im Blechbereich wird früher oder später wieder zu gammeln anfangen oder Spachtelmasse schrumpft ein oder wird rissig oder oder oder. Trotzdem kann man mit sorgfältiger Arbeit Ergebnisse liefern, die für die meisten Ansprüche dicke ausreicht.

Die wahrscheinlich beste Rostvorsorge nach dem Schweißen wäre, das Auto komplett zu entkernen, allen Schmodder und Rost in einem Tauchbad zu entfernen, danach saubere Bleche einzusetzen und die komplett durchsanierte Karosse dann wieder in einem Tauchbad auf den Korrosionsschutzlevel moderner Fahrzeuge zu bringen. Google mal nach "tauchbad basf coating", die bieten sowas an. Einen schönen Artikel dazu gab es vor Jahren mal in der Markt, vielleicht auch in letzter Zeit wieder (ich les' das Blatt kaum noch). Dieser Aufwand steht aber selbstredend in den wenigsten Fällen zur Diskussion.

Boris

Geschrieben

Hallo,

wie Gerhard schon richtig schreibt werden meist verzinkte Bleche verwendet. Das Wiederstandsschweißen wird zunehmend vom Laserschweißen verdrängt, so das der Wärmeeintrag nur noch sehr punktuell am Schweißpunkt entsteht. Somit kann sich Rost später nur am Schweißpunkt bilden. Die Theorie sagt dann das sich diese sehr kleine Stelle wo sich kein Zink befindet von der Umgebung " mit Zink versorgt wird", es also nicht zum Rostbefall kommen sollte.

Bei modernen Stahlwerken wird die Zinkschicht auch viel gleichmäßiger als früher aufgetragen und dieser Prozeß besser überwacht.

Deshalb ist auch ein Fahrzeug im guten Originalzustand immer besser als ein restauriertes..weil man den Originalzustand nie ganz erreichen kann.

Gruß Edgar

Geschrieben

XM_boris hat es erwähnt - BASF bietet in kooperation mit manchen firmen (die dafür garantieren müssen, dass das auto penibelst vorbereitet wurde) die tauchbadlack-lösung auch für einzelstücke an. die karosse durchläuft vorher verschiedene entlackungs und entfettungsbäder und wird dann wie bei modernen autos durch statik-lackbad getaucht. der effekt ist wie bei neuwagen eine nahezu 100%ige lackschicht innen wie aussen und in allen hohlräumen.

der spass ist aber recht teuer, liegt alles in allem zwischen 4 und 5k-euro.

ansonsten kann ich eigentlich nur die regeln der oldtimer-markt weiterempfehlen:

- sauber arbeiten beim reparieren/austauschen/schweissen

- auf die qualität von blech und schweissdraht achten

- blanke stellen sofort mit rostschutz versehen

- in oberflächlich rostigen hohlräumen fertan

- fertan extrem gut mit wasser neutralisieren !!!

- ordentlicher lackaufbau

- hohlraumschutz am besten mit mike-sander-fett

- zusätzliche radhaus-schalen

dann dürfte das auto fast länger leben als der besitzer ...

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Zum Zink:

Da kennen sich hier einige nicht richtig aus. Das Zink ist das unedlere Metall, was beim Auftrags-, Tauchbad-, Feuer-, Flammspritz-, Galvanikverzinkung) zugunsten des Blechs oxidiert, also herkömmlich gesagt "rostet". Das trägt sich aber nicht ab, sondern die Oxidschickt bildet eine undurchdringliche Schutzschicht. Deshalb rosten verzinkte Teile so gut wie gar nicht. Ausnahme sind massive Verletzungen der Zinkoxidschicht. Man kann die Oxidierung übrigens sehr gut beobachten. Der frische Zinkauftrag ist hellgänzend. Er ermattet aber mit der Zeit. genau das ist die allmähliche Oxidierung. Verzinkung ist das nachhaltigste Verfahren zur Rostvorsorge und Rostverhinderung. Und je dicker die Zinkschicht, desto niedriger ist die Gefahr von Schutzschichtverletzungen. Deshalb sind Falmmspritzverzinkungen und Feuerverzinbkungen (im Tauchbad) die mit Abstand besten Methoden. Galvanisches Verzinken ist nur der halbe Weg, weil die Schutzschicht zu dünn ist und deshalb verletzungsanfällig. Leichte Verletzungen bleiben aber lange rostfrei, weil die Zinkschicht einige Zeit per "galvanischer Brücke" das Blech schützen kann.

Dass Autos heute trotz Verzinkung trotzdem rosten können, liegt daran begründet, dass:

1. das Blech erst verzinkt wird und dann erst geschnitten und geschweißt wird

oder

2. fertige Kohkarossen tauchbadverzinkt werden. Dabei sind aber alle Blechüberlappungen unverzinkt, weil Zink keine kriechende Wirkung hat. Solche Stellen werden dann noch zusätzlich herkömmlich abgedichtet.

Zu SChweißende Blechstellen schweißt man typischerweise mit Schweißprimer auf Zinkbasis. Damit verzinkt sich über die hohe Schweißtemperatur die Schweißnaht sozusagen von selbst. Die Naht ist dann auch "in sich" verzinkt.

Geschrieben

Sehr faszinierend, vorallem der letzte Beitrag von Peter mit dem Zink hab ich bisher noch nie gehört.... Ich muss sagen ich find es wirklich toll das ihr hier euer wissen zu verfügung stellt, ich wollte noch etwas über die korrosion an sich wissen, ein Spengler der für seine gute Arbeit sehr bekannt ist, faselte in meiner Anwesenheit mal etwas über "Agressiven Rost", man müsse schauen das der Rost nicht agressiv würde... was meint er damit ?

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Naja, der beste aller Papas war jahrelang Betriebsleiter in einer Verzinkerei ......... das hab ich nun davon .... :):):):):)

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Kleiner Nachtrag: auch Audi verwendet "nur" galvanisch verzinktes Blech.

Nochn Nachtrag: Porsche ist bislang der einzige, der komplette Karrossen tauchverzinken kann. Allerdings ist das kein Feuerverzinken, sondern auch eine kalte Verzinkung.

FEUERverzinktes Walzblech ist nicht mehr zu formen. Bei jeder Formung würde die Deckschicht einfach abreißen. Ein feuerverzinktes (oder auch flammspritzverzinktes) Teil darf nicht mehr geformt werden.

Im Gegensatz zu allen anderen Verzinkungsarten ist Flammspritzverzinkung und Feuerverzinkung eine Heißverzinkung. Das Material besteht dann aus dem Blech, einer Zink-Blecheisen-Legierung und dem Deckzink. So behandelte Eisenteile rosten jahrzehntelang nicht. Siehe zB. Straßenlaternen, die ohne weiter Behandlung Jahrzehnte in völliger Frische im Freien stehen.

Geschrieben

ja Peter, du hast recht, das hab ich mich schon lange gefragt, eine heisse Verzinkung ist generell an Fahrzeugen dank Verwindungen gar nicht möglich, ich bin noch überzeugt das man wenn man das wirklich wil ein Auto bauen könnte, das ein Menschen lebenlang resistent gegen Rost ist, auch Mechanisch könnte man Teile herstellen die kaum noch kaput gehen würden, es gibt da Maschinen aus alter Schule die sehr massive Technik besitzen, nur leider wäre solchee Auto nicht bezahlbar, auch die Nachfrage sowie das interesse der Autoindustrie ist definitiv nicht vorhanden...

Geschrieben

Hatte nicht Porsche jahrzehntelang eine Edelstahlkarosse eines 911 auf dem Werksgelände im Freien stehen? Wäre schon eine Möglichkeit, dürfte aber für die Serie zu teuer werden.

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Dieser unlackierte Edelstahlporsche steht heute zum Bewundern im Deutschen Museum in München.

Geschrieben

Hallo,

es gab mal in Essen ein Mädchen dem hat jemand eingeredet ihr Fiat X 1/9 sei am Besten mit einer Verzinkung zu behandeln. Also ab in die Verzinkerei.

War dann Krumm wie eine Banane das Teil.

Edelstahl: Als Werkstoff für die Karosserie leider nicht wirklich tauglich. Zu Spröde und zu schwer.

DeLoren hatte das ja, allerdings nur als Beblechung außen. Angeblich um die Lackiererei zu sparen.

Die wirkliche Alternative ist :

Entweder was Matra gemacht hat, also Stahlrahmen verzinkt und dann einlaminiert in Kunststoff.

Oder: Audi Aluminium wie bei A2 und A8

Nur Alubleche - um dieser Frage zuvorzukommen - geht nicht. Das hat ALCAN, der größte Aluhersteller der Welt in den 80ern zusammen mit Bertone bei einem X 1/9 ausprobiert.

Alubleche wie Stahlbleche gepresst und dann zu einem Auto zusammengebaut. Teils geschweißt, teils geklebt.

Problem: Weich, die Verwindungssteifigkeit ist nicht gegeben.

Servus Andreas

Geschrieben

Hallo,

ich denke die modernere Verzinkung ist galvanisch. Zumindest kann man hierbei sehr dünne und gleichmäßige Schichten erziehlen, die dann für die Weiterverarbeitung der Bleche notwendig sind. Oftmals weden ja auch verschiedene Materialien verschweißt, z.B. Alu und Stahlblech..dafür sind dann genaue Materialdicken bzw. Beschichtungsdicken notwendig, damit der Schweißprozess funktioniert.

Gruß Edgar

ACCM Andreas_Hannemann
Geschrieben

Mal ne Frage an die Zink Experten (Peter V?),...

Es gibt doch seit längerem "Zink" Spray im Handel.

Was hat es damit auf sich? Geht das eine ahnliche Verbinung ein (für Reparaturen)

wie eine kaltverzinte Karosse, oder ist das eher Dummenfang weil Zink draufsteht

was ja das Rosten verhindern soll?

MfG

Andreas

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Zinkspray ist ziemlich wirkungsvoll und hat eine sehr gute Haftung. Ist ein typischer Rostprimer, der zusätzlich als Grundierung verwendet wird. Besonders effenktiv bei Reparaturen an verzinkten Teilen, weil die galvanische Brücke unterstützt wird. Muss aber unbedingt überlackiert oder sonstwie versiegelt werden mit nichtöligen oder -fettigen Aufträgen.

Ich verwende nix anderes als Haftgrundierung. Ist sehr gut vergleichbar mit modernen gewerblichen Haftprimern, wie sie in Reparaturwerkstätten eingesetzt werden.

ACCM Dieter Hochhuth
Geschrieben

Das Sonderheft "Rostschutz" von Oldtimer-Markt enthält den Bericht zur kathodischen Tauchlackierung bei BASF Coatings. Das Heft gibts evtl. noch bei Markt, es stammt aus 2005.

Beim Zinkspray gibt es meines Wissens auch Produkte, die zuviel Lack enthalten und daher wenig effektiv sind. Außerdem müssen diese dann auch zum späteren Lackaufbau passen, daher sind diese Zinksprays eher was für Stellen, die nicht zur lackierten Aussenkarosserie gehören.

Für kleinere Stellen soll das E-Zink System wertvolle Dienste leisten, d.h. Mini-Galvanisierung , siehe auch in dem besagtem Markt Heft.

Viel Spass beim Entrosten.....Dieter

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