Widerspenstige AX-Handbremse raubt Nerv

[ACCM Elmar Stephan]

Ich komme irgendwie nicht weiter mit dem Austausch der Handbremsseile bei unserem AX. Das Handbremsseil hat ja an dem Ende, das in die Bremstrommeln führt, ein Rohr mit Außengewinde, das in einen kleinen Tubus an der Bremsträgerplatte gesteckt (oder geschraubt?) wird. Und genau an dieser Stelle ist das Gewinderohr mit dem Aufnahmerohr an der Bremsträgerplatte eine unauflösliche Verbindung eingegangen. Es sitzt bombenfest, wie festgegossen, da bewegt sich nichts.

Auf der linken Seite war das Gewinderohr direkt an dem Übergang zu dem Aufnahmerohr abgebrochen. Auf der rechten Seite war das Handbremsseil zwar noch vollständig, aber auch schon völlig festgegammelt. Das Problem: Um ein neues Handbremsseil einzubauen, muss das alte Gewinderohr raus. Und genau das geht nicht. Ich habe schon versuchsweise gebohrt, gehämmert, auf der rechten Seite habe ich versucht, mit zwei Wasserpumpenzangen durch Drehbewegungen das Gewindeteil gängig zu machen, nachdem ich alles gründlich mit Rostlöser behandelt habe - Resultat: Das kleine Rohr an der Bremsträgerplatte, das das Gewinderohr aufnimmt, dreht sich mit, das Gewinderohr selber ist gebrochen (wie auf der linken Seite).

In meiner Not habe ich versucht, die Bremsträgerplatte abzubauen, um die Operation am Schraubstock weiterzuführen. Keine Chance. Das Ding ist mit vier Torx-Schrauben an der Hinterachse befestigt, die bombenfest sitzen. Und wenn man sie gelöst hat, sitzt die Platte bombenfest auf dem Achsstumpf. Zu allem Überfluss habe ich jetzt auch noch das Innengewinde einer der Schraubenaufnahmen beschädigt.

So, wie ich die Lage sehe, gibt es keine Möglichkeit, das alte Handbremsseil ohne weitere Beschädigung der Bremsträgerplatte auszubauen. Ich spiele schon mit dem Gedanken, die Hinterachse komplett gegen eine besser erhaltene auszutauschen.

Hat jemand eine Idee, was man tun könnte?

gruß Elmar

[Kroack]

Die Stutzen hat letztens ein Heldenmachaniker aus der Ankerplatte rausgeklopft ins Alteisen geworfen ,das geholt wurde...... und an den neuen Seilen ist ja nix drann. Daraus schließe ich das die Stutzen am Ankerblech sich wegklopfen lassen und dann kann man die Hülle ja in den Schraubstock spannen und dort ausbohren.... Rü

[ACCM Elmar Stephan]

Ok, dann brauche ich also Geduld, Spucke und einen schweren Hammer und Meisel ...

Einen Kopf mache ich mir wegen des beschädigten Schraubengewindes. Ein neues Gewinde könnte man nur bohren, indem man die Ankerplatte abbaut, und das schaffe ich nicht. Wie gefährlich ist es, an der Bremsplatte nur drei statt vier Schrauben zu haben? Das ist wahrscheinlich eine blöde Frage, aber auch die muss man stellen.

Gruß Elmar

[Gerd Kruse]

-nur drei statt vier Schrauben an der Ankerplatte. Auto fahren ist an sich schon gefährlich, da ist eine solche Lapalie ohne Bedeutung.

Gruß Gerd

[accm-duckrot]

schweißpunkt drauf- fertig!

gruß torsten

[Kroack]

Auf Guß einen Schweißpunkt ???????????????????????????????????????????

[accm-duckrot]

...........sorry, ich dachte die schraube wäre abgebrochen.

aber grundsätzlich läßt sich guß schon schweißen.

gruß torsten

[ACCM Elmar Stephan]

Schweißen sollte man an Fahrwerksteilen doch grundsätzlich nicht. Mir ist schon selber klar, das mit nur drei statt vier Schrauben das Auto nicht verkehrssicher ist. Ich werd nochmal versuchen, das Gewinde nachzuschneiden und diesem vermaledeiten Rohrstück mit Hammer, Meisel und einer Lötlampe zu Leibe rücken. Wenn alles nichts hilft, gibt's halt eine andere Achse - oder ein anderes Auto. Der Wagen ist schon 14 Jahre alt und ziemlich runtergeritten. Wir haben ihn aber noch nicht so lange.

Gruß Elmar

[Gast gelöscht[107]]

Zunächst das beschädigte Gewinde von der Bremsseite aus nachschneiden. Das Gewinde trägt aber nicht mehr über alle Gänge. Versuch deshalb eine längere Schraube zu nehmen und auf der Gegenseite zusätzlich mit einer Mutter zu kontern. Darauf achten, dass die Auflagefläche der Mutter plan und waagrecht zur Auflagefläche der Mutter ist (ggf. etwas abschleifen). Weiter darauf achten, dass die Bremsmechanik freigängig bleibt, ggf. zu hoch stendes Gewinde abschneiden und Flachmutter nehmen. Beachte bitte, den Lagerinnendichtring (ist ein schmaler Gummiring) vorher vom Lagerzapfen abzuziehen. Beim Wiedereinbau dieses Rings auf die Einbaulage achten (der hat Innen- und Außenseite verschieden).

Auf keinen Fall schweißen oder sonstwie erhitzen.

Dieses Aufnahmeteil, in dem das Restbremsseil eingegammelt ist, einfach etwas brutal aus der Platte hebeln. Dann auf nem Schraubstock weiterarbeiten. Das Dingens geht schon raus mit Geduld und etwas Muskeln. Danach das Aufnahmeteil "richten" und wieder in die Platte einsetzen. Vorher das Aufnahmeloch der Platte ebenfalls "richten", damit das Aufnahmeteil gut und schön reinpasst. Abschließend von der Bremsseite aus die Bördelung des Aufnahmeteils wieder wie im Original auftreiben. Dann sitzt das Aufnahmeteil wieder einigermaßen fest auf der Platte, und das neue Bremsseil ist völlig problemlos einsetzbar.