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Können moderne Hydropneumatik-Citroens eigentlich auch auf drei Rädern fahren?


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Geschrieben

Hallo!

Gestern habe ich die Folge mit den Ludolfs und dem GS gesehen! Wer die Folge nicht kennt: Die Ludolfbrüder probieren es aus ob ein Citroen mit HP wirklich auf drei Rädern fahren kann (Hier ein GSA). Kurz: Er kann es! Genauso wie DS und Co.!

Deshalb einfach mal die Frage: Können die modernen Cits vom Schlage eines C5 oder C6 auch noch auf drei Rädern fahren? Oder ist diese "Tugend " der HP-Citroens mitlerweile nicht mehr vorhanden?

Meinem Vater jedenfalls ist mal folgendes passiert: Auf der Autobahn hatte der damalige XM einen Platten...und er hat es nicht gemerkt! Erst Kilometer später hielt er doch mal an und schaute nach warum die anderen Autofahrer denn so winken....der XM konnte es also noch! Er hat einfach das Beinchen gehoben.....

Lg, red2cv

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Ein HP-Cit. "hebt" nicht das Beinchen, es ist der Stabi, der verhindert, dass das Rad nach unten gedrückt wird. Kilometerweit mit kaputtem Reifen (hinten!) auf der Autobahn ist schon so mancher gefahren (ist mir mit einem total überladenen GS Bk. auch schon passiert, ich hab's aber gemerkt und bin bewusst bis zur nächsten Raststätte).

Sehr wichtig dabei ist eine optimale Gewichtsverteilung, und das heißt Kopflastigkeit, also genau das Verhältnis, was bei den klassischen Citroën und dem C6 für ihre überragenden Fahreigenschaften und (in Verbindung mit Lenkrollradius 0 bei den "Klassikern") für optimale aktive Sicherheit sorgt. "Ausgewogene" Autos, wie sie deutsche Autotester lieben, können das weniger als halb so gut. Ihr einziger "Vorteil" ist eine neutrale Lenkung, was aber zu zügiger Fahrweise in Kurven verleitet und unkontrollierbar in Übersteuern umschlagen kann. Bei gleichmäßiger Gewichtsverteilung kann ein zu leichter Bug das Einsinken des kurvenäußeren Hinterrads nicht verhindern. Das dürfte nach der Papierform beim C5 passieren. Der XM ist noch leicht kopflastig.

Wie sich die Einzelansteuerung der Räder bei C5 und C6 auswirkt, kann ich allerdings nicht abschätzen!

  • Like 1
Geschrieben

Rein von der Gewichtsverteilung sollte es beim Xantia demnach auch funktionieren. Zumindest bei meinem HDI (und wenn man den Kofferraumausbau weg lässt). Wenn man den Wagen vorne an der A-Säule hoch bockt schwebt das Hinterrad auch in der Luft

Geschrieben

Wie der C6 sich benimmt, guckt ihr hier:

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

@ #1 und #2:

Ganz meine Meinung,

das dreibeinige Fahren funktioniert aus 3 Gründen:

- Der Querstabi verhindert, daß das unbelastete Rad nach unten gedrückt wird.

- Mit der Höhenverstellung lässt sich zusätzlicher Freiraum schaffen, damit nicht doch die Bremsscheibe Bodenkontakt bekommt.

- Nur mit einer stark kopflastigen Gewichtsverteilung bleibt das ganze halbwegs stabil. Es funktioniert also nur mit fehlendem Hinterrad und genügend Gewicht auf der Vorderachse!

Mein stark kopflastiger XM (V6!) und mein BX (schwerer TurboD) sollten das eigentlich auch schaffen. Wenn ich das teste, kommt dann auch das Fernsehen und ich werde berühmt? ;) ;)

>>Jürgen

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Ich habe grad noch einmal überlegt:

es ist der Stabi, der verhindert, dass die unbereifte Radnabe an die Straße gedrückt wird. Es ist aber die durch den Stabi angesteuerte Federungsregelung, die bei "durchschnittlicher" Bodenfreiheit, durch die Stabidrehung ermittelt und mechanisch an den Höhenkorrektor übertragen, die verhindert, dass das bodenlose Rad mit Macht gegen die Kraft des Stabi nach unten gedrückt wird. Ist die "durchschnittliche Bodenfreiheit" (bei abgeschraubtem Hinterrad liegt der Stabi naturgemäß nicht mehr parallel zur Straße) erreicht, wird der Federungsdruck nämlich einfach abgeregelt, das unbereifte Rad "baumelt" kraftlos in der Luft und wird vom Stabi in der Höhe gehalten. Die Stahlfeder kann das nicht. Und die Einzelansteuerung der 4 Räder (C5 und C6) wahrscheinlich auch nicht.

Gast Thorsten Czub
Geschrieben

hier ein foto meines BX 19 GTI auf einer krass löcherigen Straße abgestellt, er lupft das Rad...

P1010033_645x484.JPG

Geschrieben

Der Stabi ist viel zu schwach, um das Rad in einer der Fahr-Höhenstellungen in der Luft zu halten.

Das geht nur in Niedrigst- oder Höchststellung, wenn entweder kein Druck auf der Federung ist, oder die Federung am Anschlag steht.

Wenn der Stabi so dick wäre, das er das Rad auch unter normalen Fahrbedingungen in der Höhe hielte, hätte man eine Starrachse.

Da es nur einen Höhenkorrektor pro Achse gibt, ist immer auf beiden Federzyindern einer Achse der gleiche Druck.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Er "lupft" das Rad NICHT!!

Die HP kann im Federzylinder NUR Druck aufbauen, KEINEN Unterdruck!

Im Bild ist die Situation folgende:

das frei hängende Rad "schwebt" über einem heftigen Schlagloch.

Das frei hängende Rad hat einen größeren Abstand zum Radhaus als das auf dem Boden stehende, die in der Mitte des Stabi befestigte Betätigungsstange "meldet" dem Höhenkorrektor optimale Bodenfreiheit, so dass die Förderung von unter Druck stehendem LHM an die hinteren Federzylinder unterbleibt: das frei hängende Rad hat KEINEN Federungsdruck, das auf dem Boden stehende hat wegen des "Gegendrucks" normalen Druck im Federungszylinder.

Nur deshalb kann der Stabi das Rad lüpfen. Gegen den Druck einer Federung, egal welcher, könnte er das nicht!

Geschrieben

Neben der Kopflastigkeit spielt sicher auch die hinten rel. schmale Spur der älteren Citronen eine Rolle.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Die schmalere Spur (DS, SM und CX) spielt nur insoweit eine Rolle, als dass das Hinterrad mit Reifen eine Kleinigkeit näher an der Schwerachse ist (das in der Mittelachse angebrachte, einzelne Rad als Extremfall braucht wesentlich weniger Kopflastigkeit, irgendwann wird aber auch das Dreirad kippen). Die Auswirkung der schmaleren Spur ist also marginal.

Knut Rothstein
Geschrieben

In jedem Falle muß das vom Schwerpunkt des Gesamtgebildes gefällte Lot die durch die drei Räder gebildete Aufstandsfläche (Dreieck) treffen.

Bei gleicher Spurweite vorn und hinten heißt das: Der Schwerpunkt muß in der vorderen Hälfte des Radstandes liegen (Kopflastigkeit).

Das ist die Grenzbedingung unabhängig von der Art der Aufhängung.

Gast Thorsten Czub
Geschrieben
Im Bild ist die Situation folgende:

das frei hängende Rad "schwebt" über einem heftigen Schlagloch.

Wie gut das du dabei warst :-)

Wo siehst du denn unter dem Rad ein "heftiges Schlagloch" ?

P1010033_645x484.JPG

Geschrieben

Ludolfs ? Stümper, die hätten sich zu zweit hineinsetzen müssen ;)

Hier das Original aus der Werbung:

Geschrieben
In jedem Falle muß das vom Schwerpunkt des Gesamtgebildes gefällte Lot die durch die drei Räder gebildete Aufstandsfläche (Dreieck) treffen.

Genau. Deshalb würde ein Fahrzeug auch mit gleichmäßiger Gewichtsverteilung (oder Hecklastigkeit innerhalb eines bestimmten Grenzbereiches) auf 3 Rädern stehen bleiben, wenn die hintere Spur schmaler ist als die Vordere. Wenn aber Kopflastigkeit und hintere schmalere Spur zusammenkommen steht's (und v. a. fährt sich's) noch stabiler auf 3 Rädern.

  • 14 Jahre später...
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo, egal wie es technisch zu erklären wäre. Erste Erfahrung mit einem Citroen CX vor etwa 30jahren Reifen Platzer linke Vorderseite um 160-170km. Lauter Knall, jedoch dachte ich, mir wäre etwas auf dem Dach geknallt. Nach einigen 100m laute Geräusche gefolgt irgend wann mit einem Qualm hinterm dem Wagen. Daraufhin bin ich angehalten. Reifen löste sich von der Felge. Damit bin ich dann etwa 15 km nach Hause gefahren. Wie schnell werde ich es hier nicht sagen. Autobahn Abfahrt merkte ich eine stärkere Neigung. ... Vor 4Jahren nagelneuer Reifen geplatzt gravierenden Fehler beim Kauf. Tragfähigkeit Index gänzlich zu niedrige, hatte dies nicht bedacht. Jenseits von 170km mit einem Break C5 I HDI lauter Knall diesmal nicht ganz so harmlos. Das Gitter des Reifens wickelte sich aufgewickelt um die Achse, zerstört wurde auch gänzlich die Innenverkleidung des Radlaufes. Teil vom Reifen flogen fast senkrecht seitlich nach oben, dabei wird die Türleiste abgerissen und die Teile treffen den Spiegel. Glas verlohren und Innenleben beschädigt des Spiegels. Beim Knall hatten wir das empfinden etwas erwischt zu haben. Wagen behielt volle Kontrolle auch beim Spurwechsel auf Raststätte dann abgefahren. Bei Gelegenheit werde ich Bilder posten.... Mein Vater wechselte in den 60iger von Mercedes zu Citroen wegen eine ähnliche Erfahrung an einem geliehenen DS. Seit dem wird bei uns Cit gefahren. Daher fahre ich jetzt auch wieder einen C5 III HDI und keinen schöneren DS5. In Zukunft dann einen C5X mit dem Wissen nicht mehr so sicher unterwegs zu sein. Ich frag mich immer, ob es einen Unterschied zwischen C5 I und C5 III gibt. Ich liebte meine Autos! 

PS: Zeitpunkt eines Platten beim CX hinteres Rad bemerkte ich gar nicht während der Fahrt.

 

Bearbeitet von BlueSkyOn3

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