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taking pride in driving a xantia


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Geschrieben

Wär interessant, wie so ein Test heute ausfiele... oder überhaupt mal die HP Citroens gegeneinander antreten lassen, welcher der Gesündere ist ...

Achim (Kantia)
Geschrieben

Der Artikel stammt aus dem Jahre 1994. Citroens mit HP sind heute nicht mehr unbedingt komfortabel und Autos mit konventioneller Federung nicht mehr unbedingt bretthart. ;)

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

Wenn man AMS glauben kann, ging die Entwicklung bei konventionellen Autos in zwei verschiedene Richtungen: Autos vom Schlage eines BMW 7er oder Mercedes S-Klasse mit Luftfederung haben im Komfort zugelegt und die konventionelle HP (zumindest bis vor dem Erscheinen des C6) in Teilbereichen (Abrollkomfort und kurze Unebenheiten z.B.!) übertroffen.

Andererseits sind Autos vom Schlage eines Audi A3 oder BMW 1er härter denn je! Wenn die Tester bei AMS bemängeln, daß es einen im BMW teilweise aus dem Sitz hebt, dann will das schon was heißen!

Ich bin gestern in einer C-Klasse Kombi (nicht das krachneue Modell, der Vorgänger) mitgefahren. Bei AMS gilt der als komfortabel, mir war der deutlich zu hart, in Verbindung mit einer eisig pustenden Klima wurde mir beinahe übel.

>>Jürgen

Geschrieben
Wenn man AMS glauben kann, ging die Entwicklung bei konventionellen Autos in zwei verschiedene Richtungen

Stimme der AMS zu, wenn sie das so einschätzt - machen aber glaub ich eh die meisten. Man findet derzeit eigentlich keinen Kompaktwagen mehr, der eine angenehme Federung hat. Als ich neulich in einem neuen Golf mitfahren musste/durfte/konnte, fühlte ich mich zurück in die Zeit der Pferdekutschen mit Starrachsen versetzt. Die steinharte Lederpolsterung trug ihren Teil bei... und dann auch noch über Kopfsteinpflaster - das kann ja wohl nicht alles sein, was die Automobilindustrie in den letzten hundert Jahren im Bereich der Federung zusammengebracht hat!!? Und ich weiß ja gottseidank, dass es auch nicht so ist. Aber wissen das die anderen? Die, die moderne Autos fahren und denken, dass das eben so gehört, dass der Wagen so rumhoppelt und die Sitze so hart sind?

In der Oberklasse werden sie natürlich immer besser, wenn auch nur mit wahnsinnig aufwendigen und hochkomplizierten, teilweise sehr fehleranfälligen Systemen. Wenn ich bedenke wie oft bei unserem 10 Jahre alten Mercedes V230 (ist zwar nicht Oberklasse, hat aber auch eine Luft-Niveauregulierung) schon der Kompressor der Luftfederung hin war (der steht dann hinten so richtig einen Meter in die Höhe), dann staune ich umso mehr über die Genialität und Alltagstauglichkeit "unserer" Lösung.

Ich gestehe, ich bin zum größten Teil Fan der Marke Citroen, eben wegen der Hydropneumatik. Dann erst kommen Design, Lebensgefühl und andere Kleinigkeiten. Einfach aus dem Grund, weil ich nicht einsehe, warum ich eine Straße mit voller Wucht spüren soll, wenn ich doch auch gemütlich etwas abgehoben darüber geschaukelt werden kann. Rückmeldung vom Fahrwerk ist für mich unwichtig, wenn nicht sogar störend. Außer in Kurven und beim Bremsen - aber eben da ist dann das Hydractive-Fahrwerk in Aktion.

Und das ist aber dann für mich beim Autokauf auch KO Kriterium. Angenehmes, komfortabel weiches - aber nicht wie bei den Amischlitten durchschwingendes und nachschaukelndes - Federn muss möglich sein. Dann ist mir auch die Marke erstmal zweitranging. Wenn dann noch ein Doppelwinkel drauf ist, umso besser. Und dabei ist mir auch egal, ob der Komfort durch Luft, Gas oder Gurkensaft ermöglicht wird.

Was ich aber mit Sorge betrachte, ist eben dieses Auseinandertreiben in billige, steinharte und ultrateure, bequeme Fahrwerke. Und da ist leider auch Citroen keine Ausnahme mehr, obwohl hier das Knowhow und die Tradition für bequeme Kompakt- und Mittelklasse noch am größten wäre. Wer wirklich komfortabel reisen will, muss mindestens Geld für einen C4 Picasso ausgeben (kann ich selbst nichts dazu sagen, aber es heißt ja, der federt ganz passabel - die Frage ist nur ob er auch meinen XM Ansprüchen genüge tun könnte ;) ). Und wenn man jetzt liest, dass auch beim neuen C5 dieses Komfortplus nur mehr mit Aufpreis zu haben sein soll, dann stört mich das noch mehr.

Ultrakomfortables Reisen - nämlich wirklich als "Reisen" und nicht einfach nur als "Fahren" begriffen - wie zB in BX oder GS/A auch über viele hundert Kilometer, war früher Alltag und das ist definitiv verlorengegangen. Und das sage ich mit meinen 24 Jahren, wo ich es eigentlich dem Trend vieler meiner Altersgenossen folgend geil finden müsste, noch härter, weil mit viel "Bodenkontakt", unterwegs sein zu können.

Nur da ich Woche für Woche stundenlang fahren muss/darf, weiß ich meinen XM zu schätzen, wo ich auch nach vielen, vielen Kilometern am Stück einfach aussteigen kann und keine nennenswerten Anzeichen an Verspannung oder Ermüdung spüre. Im CX geht's mir ebenso und früher im BX war's, so ich mich erinnern kann, ähnlich. Nennt mich ruhig naiv, aber das führe ich (neben den unglaublich unerreicht bequemen Sitze im XM) direkt auf die Hydropneumatik zurück.

Natürlich, jeder hat einen anderen Fetisch, aber ich bin überzeugt davon, dass die meisten Autokäufer sich nicht bewusst für ein hartes Fahrwerk entscheiden, sondern einfach deshalb, weil im unteren Preissegment nur mehr solche Fahrwerke angeboten werden.

Ein Arbeitskollege liebt seinen neuen grellgelben Honda Jazz über alles, einmal war er damit in Estland ... jetzt ist er wieder dorthin, aber diesmal geflogen, weil er sagt, so toll er das Auto auch findet, aber nach stundenlanger Fahrt tut einem alles weh. Ich wette, er und tausende andere hätten nichts gegen etwas mehr Komfort.

Nun ja, solange meine Hydropneumaten laufen, sollen die Hersteller ruhig machen was sie wollen ... aber da ich hoffentlich noch ein langes Autoleben vor mir habe, wär es mir wichtig, wenn die Weichen einfach wieder etwas mehr Richtung "intelligent weich" gestellt würden...

Aber genug der subjektiven Lobeshymnen, ich muss weiterarbeiten ;)

Lutz-Harald Richter
Geschrieben

Für mich war die Hydropneumatik immer der Hauptgrund, Citroen zu fahren. Das gelegentlich (leider nicht immer) gute, besondere Design kamen erst mit Abstand an zweiter Stelle.

Ich habe seit 1980 einen GSA, drei BX und zwei Xantia Activa als Neuwagen gekauft und jedesmal vor dem Kauf mindestens 5 Probefahrten mit Konkurrenzfahrzeugen auf identischen Strecken gemacht. Der direkte Vergleich hat mir dann immer wieder die Überlegenheit der Citroen-Fahrwerke vor Augen geführt. Die beste Federung hatte dabei übrigens klar der GSA. Die GS-Federung ist meines Erachtens sogar ausgewogener als die von CX oder SM, wobei diese mehr den wiegenden, weichen Charakter bieten, während der GS/GSA stoisch ruhig bleibt. Die Federbein-Fahrwerke von BX und Xantia sind einfach nicht so präzise und feinfühlig, wobei der Xantia gegenüber dem BX wieder etwas besser gefedert ist. Insgesamt ist die Auslegung der Federung aber im Laufe der Zeit straffer geworden, wohl um mit der höheren Motorleistung sicher fertig zu werden.

Was die Straßenlage anbelangt, ist die Activa-Technik unübertroffen, dafür ist die Xantia-Lenkung etwas gefühllos. Die höchste Querbeschleunigung verkraftet wohl der SM, der dank des weit hinten liegenden Motors neutraler ist als die kopflastigeren Limousinen.

Die Schwäche im Abrollkomfort und auf kleinen Unebenheiten ist übrigens nicht neu, sondern haben alle Hydropneumatik-Autos gemeinsam, auch der Mercedes 450 SEL 6.9. Die Hydraulikflüssigkeit überträgt wohl Schwingungen bestimmter Ferquenzen besser als Metall.

Die nicht mehr hydraulisch, sondern nur noch elektronisch gesteuerte hydraulische Federung des C5 konnte mich zumindest bei der Serie 1 überhaupt nicht überzeugen. Ich bezweifle auch, dass ein C5 in einem solchen wissenschaftlichen Test auch nur annähernd so gut abgeschnitten hätte wie XM und Xantia oder gar in den 70er Jahren GS und CX. Beim C6 funktioniert es dank verbesserter Elektronik und neuer Radaufhängung offenkundig wieder besser.

Geschrieben

Schön geschrieben Lutz, danke !

Grüße

R.

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