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ACCM Frederic Heinz
Geschrieben

Hallo!

Am Montag war ich mit dem CX meines Freundes (25D break, 7/91) zur Vollabnahme. Ist ein belgisches Fahrzeug, soll aber wegen geringerer Unterhaltskosten und Saisonkennzeichen hier in Deutschland zugelassen werden. Vor einem halben Jahr haben wir den CX von einem Citroen-Händler in Belgien übernommen. Die Kiste wurde auf ein Neufahrzeug in Zahlung genommen und sollte demnach entsorgt werden. Der CX machte optisch und technisch aber einen wirklich guten Eindruck, zudem erst 120tkm gelaufen, und so brauchte es nicht lange bis es hies: Ja, gekauft.

Der Karosseriebauer und Lackierer hatte nun mittlerweile einiges an Euros an uns und dem CX verdient (Unterboden etc. geschweisst, Neulackierung), Innenraum wurde komplett entkernt, Interieur gereinigt, Zahnriemen erneuert, Federkugeln erneuert und noch etwas von dem meist so kostspieligen "Kleinkram" (mmmmmm die Radkappen ;-) )...

Naja, Montagmorgen gings in aller Frühe zur AU. Die ging anstandslos über die Bühne, was uns dann der anschliessenden Vollabnahme etwas entspannter entgegenblicken liess.

Der Prüfer: "Ui ja, schönes Auto! Da geht ja glatt ein Entenfahrgestell rein, und man kann noch die Kofferraumklappe zumachen."

Er musste dann mal einen Blick ins Ladeabteil riskieren: "Was isn das fürn schwarzer Pinöppel?" Zeitgleich zog er den Einfüllstutzen der Heckscheibenwaschanlage heraus und hielt ihn daraufhin etwas irritiert blickend in der Hand. "Ach nicht so schlimm, legen sie den einfach wieder rein, ich bastel das nachher zu Hause wieder zusammen."

Prüfer: "Sitzlehnen sind bisschen wackelig, aber das is ja wohl normal so..."

Nachdem er dann, erneut etwas ungeschickt, die Rückbank umgelegt und die Gurte ans Tageslicht gebracht hatte, gabs dann den ersten Vermerk am TÜV-Bericht. Hat der CX break serienmässig hinten wirklich nur zwei Gurte? In diesem hier hat jemand mal mittig einen Renault-Beckengurt verbaut. Gefiel dem Prüfer aus zwei Gründen nicht: Zum einen müsse das Gurtschloss oben über die Sitzfläche hinausragen (OK, das Ding war echt bisschen kurz) zum anderen müsse das an eigenen Befestigungspunkten verschraubt werden.

Der Bremsenprüfstand verwandelte dann mein vorheriges, wohlgemutes Grinsen in ein klägliches, inneres "Das wars dann wohl". Zappelnde Zeiger bei Hand- und Hinterradbremsen, also ungleichmässige Wirkung.

Dem Prüfer noch eben beigebogen, dass bei einem französischen Auto die Hupe weder beim verzweifelten Drücken auf den Doppelwinkel am Lenkrad, noch beim vergeblichen Suchen und anscliessendem Drückenwollen nach einem nicht vorhandenen Blinker"hebel" ertönt, folgte dann zugleich die Einweisung zum Thema: "Wie komm ich aus der Kiste jetzt wieder raus?" Oder: "Wo isn hier der Türöffner?"

Unterboden (bitte nicht allzufest mit dem Brecheisen schlagen...), Motor, Aufhängung zeigten sich dann von ihrer besten Seite, also nichts zu bemängeln. Bremsschläuche angeblich porös.

Also schnell wieder nach Hause, ein paar Stunden blieben uns noch bis "Ladenschluss" der Prüfstelle.

-Gurt wurde einer vom BX eingebaut, separate Befestigungsmöglichkeiten waren gottlob vorhanden

-hinten rechts einen klemmemden Bremssattel gangbar gemacht

-hinten links ebenso, dabei leider die Entlüftungsschraube abgerissen

-Bremsbeläge hinten erneuert

-beide Bremsleitungen hinten gegen Neuteile ersetzt

-Bremsschläuche gegen Neuteile ersetzt

Jetzt kommts, die Handbremse:

Leider liefert die Suchfunktion des Forums darüber nichts wirklich brauchbares, deshalb hier jetzt nochmal im Detail.

Die Brems"belägchen" für die CX-Handbremse, das ist doch wohl ein schlechter Witz, oder?

Wie kann man bei so einem Riesenauto, was sogar hinten innenbelüftete Scheibenbremsen hat, Fünfmarkstückgrosse Bremsbeläge einbauen?!

Das muss anno 1974 in etwa so gewesen sein: "Ach du Scheiße, das Auto brauch ja auch ne Handbremse! Mist, die Sättel sind schon entworfen. Das müssen wir aber noch irgendwie da mit reinbasteln... Ach ja kacke, da wo der Hebel innen hinsollte, da sitzt jetzt schon das Radio...."

Wie kann ich da was einstellen? Ich werde aus dem Wust an Umlenkhebelchen, Einstellschräubchen und Seilzügen nicht wirklich schlau. Ich hatte ja schon den genialen Gedanken, einfach einseitig zwischen Bremsbelag und Betätigungshebel etwas zwischenzuklemmen ;-)

Neue Beläge habe ich hier, aber wie fummel ich die da hinein?!

Zum Abschluss noch ein paar Kleinigkeiten:

-Tachonadel bleibt beim Verzögern/Anhalten hängen

-Tachobeleuchtung teilweise defekt, ebenso Beleuchtung von Heizung/Lüftung

Hat da jemand noch ein paar hilfreiche Tipps?

Ansonsten bin ich wirklich überrascht von dem Motor. Für nen Saugdiesel mit so wenig Pferden gepaart mit dem Gewicht des CX, läuft das Auto wirklich GUT, möchte fast sagen SPRITZIG! Hubraum ist eben alles ;-)

War meine erste, längere Fahrt im CX und ja, es kommt wirklich so etwas wie ein Suchtgefühl auf. Lenkung, Bremse, Federung... Dagegen ist son "popeliger" BX fast wie n Golf.... Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man auf den ersten CX-Kilometern alle Kurven eckig machen will, ist wirklich so ;-)

Montag gehts zum zweiten Anlauf, danach hoffentlich direkt zur Zulassungsstelle. Vielleicht hat bis dahin ja irgendwer ein paar gute Tipps für mich, wäre klasse!

>>Grüße aus dem Siegerland

Frederic

Geschrieben

Hallo Frederic,

ruf halt nochmal an...dann können wir das auch mit der Handbremse Klären.

Gruß Edgar

01632514388

Gast Michael_Werth
Geschrieben

Hi, Frederic!

Das mit der Handbremse ist etwas kompliziert, aber keine Hexerei.

Wenn Du möchtest, scanne ich Dir die Anleitung aus den originalen Werkstatthandbüchern ein und schicke Sie Dir per Mail zu.

Die Bremsbeläge für die Handbremse am CX sind übrigens die von der Ente ;)

ACCM Frederic Heinz
Geschrieben

@marius:

Ja?

@Edgar:

Ja danke Dir, das werde ich machen. Weiss allerdings nicht, ob ich morgen dazu komme.

@Michael:

Wäre super, wenn Du das einscannen könntest. Mailadresse kennst Du ja.

>>Grüße aus dem Siegerland

Frederic

ACCM Frederic Heinz
Geschrieben

So, seit heute Mittag rennt die Kiste mit deutscher Zulassung. Vollabnahme lief dann im zweiten Anlauf ganz gut, auch wenn die Handbremse immernoch nicht wirklich ein Knüller ist... Danke nochmal an die Teilelieferanten und an den Prüfer mit den zwei zugedrückten Augen ;-)

>>Grüße aus dem Siegerland

Frederic

Geschrieben

Hi Frederic..eine Fage nur mal interessehalber..die Zulassung hier ist billiger als in Belgien? finde die 418 € für Saisen 4-10 in Deutsclanbd schon recht happig :-) was kostet der Spass denn da?

Geschrieben

Hi,

geht doch ;-)

04-10 Stirnradsauger 568€

War aber auch verwundert, dass es in B teurer sein soll.

lg micha

Geschrieben
...auch wenn die Handbremse immernoch nicht wirklich ein Knüller ist... Danke nochmal an die Teilelieferanten und an den Prüfer mit den zwei zugedrückten Augen

hi frederic,

sehr schön geschriebener bericht vom drogeneinstieg...

ich bin mit der handbremse gar nicht sooo unzufrieden, einmal muß die mechanik halt zerlegt und gepflegt werden, dann lassen sich die exzenter recht schön einstellen. ich verwende dazu 2 kleine rangierheber li u re, dann kann ich beide seiten zugleich wirklich scharf einstellen.

das größte problem meiner meinung nach ist, daß bei der technischen überprüfung ja immer blind bis zum abschalten des prüfstands angerissen wird, was ja gar nicht vonnöten ist, da die (gesetzlich) erforderliche verzögerung viel früher errreicht wird.

ich nehme jetzt immer einen satz bremstabletten mit und zeig sie dem jeweiligen prüfer; die sind davon so beeindruckt, daß sie entweder ihre kräfte zügeln, oder gar nur eine rollbremsprobe machen. seitdem hab ich das problem nicht mehr, daß nach überprüfung eine neueinstellung fällig ist :-)

hoffentlich steckt niemand meinen prüfern, daß der cx dank diravi auch mit nur einseitigen bremsklötzen geradeaus bremsen würde... :-)

ciao

arne

ACCM Frederic Heinz
Geschrieben

In Belgien kostet der Spass CX Saugdiesel 750€ pro Jahr. Jetzt läuft der CX auf Saisonkennzeichen (03-11) und das ist DEUTLICH günstiger.... ;-)

Entscheidend für die Zulassung hier in D war jedoch das Saisonkennzeichen (gibts da nicht) sowie zweijährige TÜV-Intervalle (jährlich in Belgien). Der CX wurde aufwändig geschweisst und mit Unterbodenschutz behandelt, letzteres ist dem belgischen TÜV ein Dorn im Auge und hätte dort nur Probleme bereitet.

Der Prüfer wusste um die CX-Handbremsbeläge sogar bescheid, bestand aber trotzdem auf die "harte Tour". Ich bin nur froh, dass die Unterlegscheibe an einem der Beläge.... mehr sag ich nicht ;-)

>>Grüße aus dem Siegerland

Frederic

Geschrieben

Tja, eine komische Rechnung. Der 2.5 Saugdiesel kommt in Belgien auf 675,92 € Verkehrssteuer im Jaar (Grundlage 2007). Saisonkennzeichen ist hier nicht nötig, nach einem halben Jahr einfach das Kennzeichen an die Zulassungsstelle zurückgeben und nach dem nächsten halben Jahr, kurz vvor dem Tüv kostenlos wieder anmelden. Die Versicherung kann man einfach ruhen lassen.

Auch besteht die Möglichkeit das Kennzeichen bei der Verscherung zu hinterlegen, dann ruht die Versicherung auch, aber die Verkehrsteuer läuft dann weiter.

Wenn der belgische TÜV die Schweissungen vor der Unterbodenzchutzbehandlug prüfen kann, gibt es keinerlei Probleme.

Hat der Besitzer von diesem CX seinen Hauptwohnsitz in Belgien, keinen deutschen Führerschein und keinen zweiten Wohnsitz in Deutschland, darf er das Fahrzeug mit dem deutschen Kennzeichen nicht fahren.

Geschrieben
Das muss anno 1974 in etwa so gewesen sein: "Ach du Scheiße, das Auto brauch ja auch ne Handbremse! Mist, die Sättel sind schon entworfen. Das müssen wir aber noch irgendwie da mit reinbasteln...

Yepp, so ungefähr muß es gewesen sein! Kusioserweise verfügte die DS 19 schon von Beginn Ihrer Bauzeit an über Schwimmsättel mit auf die Hauptbeläge wirkender Feststellbremse mit automatischer Nachstellung.

In den D-Modellen ab '66 kamen dann tolle Festsättel zum Einsatz - mit gesonderten Belägen, die ähnlich schwächlich dimensioniert und nachzustellen waren, wie im CX. SM und GS setzten dieses Manko bravourös fort, und erst im (vielerlei verfluchten) BX kam man wieder zu den bereits in der DS/ID (dort allerdings am Getriebe) verwendeten Schwimmsattelkonstruktion mit identischen konstuktiven Merkmalen zurück. Insofern weist der BX den höchsten Reifegrad alles McPh-Citroen auf, da er nicht mit dem Problem durchschießender Federbeine zu kämpfen hatte... was den Merksatz bestätigt, daß die McPh-Konstuktion eigentlich Klein- und Kompaktwägelchen vorbehalten sein sollte - Glück für den BX, daß es sich hierbei um ein Fliegengewicht handelt! Da muß man den bösen Beinchen die Neigung zum Verklemmen und Undichtwerden nachsehen - die Notbremsung ist nämlich auch bei auslaufender Hydraulikanlage per Muskelkraft möglich. Dagegen ist der CX mit seinen Plakettchen und dem Exenter-Hebelwerk ein echtes Sicherheitsrisiko...

Nicht für ungut ;-)))

M.

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