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Geschrieben

Tachchen,

Also ich les hier immer wieder was von Diravi und von umbauten darauf.

kann mich mal einer kurz aufklaeren was das ist?

Alex

...der von der Technik net so viel Ahnung hat.

Geschrieben

Moin Alex,

schau mal ins alte Forum. Da gibt es einen sehr schönen Thread über die Lenkung (z.B. beim CX), DIRAVI genannt (DIrection à Rappel AsserVI).

Gruß aus Bonn von Gerrit

Geschrieben

Hi, das kommt aus dem französischen, und bezeichnet die Art der Lenkung.

Ich glaube bei den XM's gab es den Unterschied zwischen DIRASS und DIRAVI. DIRAVI bezeichnet die Geschwindigkeitsabhängige Lenkung, oder so. Jetzt frag' mich aber nicht was das ausgeschrieben heißt.

Geschrieben

Siehste, da haben wir es genauer.

Geschrieben

Moin Ralph,

das könnte DIRection ASSisté heißen.

Gruß aus Bonn von Gerrit

Geschrieben

Hallo Alex.

Die Diravi-Lenkung (Erklärung des Kürzels s.o.) erschien erstmals 1970 im SM als Weiterentwicklung der DS-Lenkung. Sie wurde ab 1975 im CX und ab 1989 im XM V6 (bis zur Einführung des neuen V6-Motors) verbaut.

Im Prinzip ist die Diravi mit einer geschwindigkeitsabhängigen Servolenkung zu vergleichen, unterscheidet sich jedoch von konventionellen Systemen in folgenden Pukten:

1. Die Diravi ist keine Lenkunterstützung im klassischen Sinne. Ihre Hydraulik stellt im Fahrbetrieb die ausschliessliche Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkgetriebe her, die vorhandene mechanische Betätigung dient nur bei druckloser Lenkung als Notbehelf (dann mit extremem Lenkungsspiel).

2. Die Hydraulik der Diravi verriegelt die Lenkung gegen Kräfte, die an den Rädern auftreten, d.h. Stösse und Antriebseinflüsse kommen am Lenkrad nicht an.

3. Die Diravi verfügt über eine automatische Rückstellung in Geradeausposition, egal ob das Fahrzeug fährt oder steht.

4. Daraus ergibt sich die geschwindigkeitsabhängige Regulierung: Im Gegensatz zu konventionellen Regulierungen bleibt die eigentliche Servounterstützung immer konstant. Mit steigendem Tempo erhöht sich die Rückstellkraft der Lenkung, was den Eindruck einer höheren Lenkkraft vermittelt. Durch das mit wachsender Geschwindigkeit steigende Bestreben der Lenkung, sich in Geradeausposition einzustellen, ergibt sich der sprichwörtliche Geradeauslauf ("wie auf Schienen").

Im SM war die Diravi mit 2 Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag bei max. 42° Einschlagwinkel der Räder extrem direkt, aber hervorragend fahrbar.

Der CX war schon wesentlich indirekter abgestimmt, aber für Neulinge immer noch stark gewöhnungsbedürftig.

Im XM wurde die Lenkung dann so indirekt übersetzt, dass eine unverhältnismässige Kurbelei vonnöten war.

Die Vorteile der Diravi sind ihr bereits beschriebener hervorragender Geradeauslauf, das Unterbinden von Antriebseinflüssen, die extreme Leichtigkeit bei niedrigen Geschwindigkeiten bei gleichzeitig möglicher direkter Übersetzung und die beim Rangieren vorteilhafte Assistenz der automatischen Rückstellung.

Nachteile sind eine extreme Gefühhllosigkeit (fehlender Bodenkontakt, keine Rückmeldung bei erreichen des Grenbereichs), die konstante Geschwindigeit der Rückstellkraft (erfordert viel Übung, das Auslenken muss ebenso genau koordiniert werden, wie das Einlenken) und ein kritisches Verhalten der Lenkung im Notbetrieb (z.B. bei ausfallender Hydraulik).

Citroenisten fasziniert diese Lenkung aufgrund ihrer Vor- und der Nachteile: Sie geniessen die positiven Eigenschaften und finden Befriedigung in der Beherrschung eines Systems, das vielen ergonomischen Gesichtspunkten widerspricht.

Hoffe, erschöpfende Infos gegeben zu haben.

Viele Grüsse

Henning

Geschrieben

Ich dachte, bei der Abkürzung wäre immer noch das VI von "Vitesse" drin, womit ja dann der Geschwindigkeitsabhängigkeit Rechnung getragen wäre...?

Geschrieben

Danke Henning für die ausführliche Erklärung ...interessant

Gast ACCM Michael Werth
Geschrieben

Hi, Henning!

Super! Besser hätte das André Citroën auch nicht erklären können ;)

Aber eine Frage habe ich noch zum Verständnis:

Wenn man sich die Lenkung als Rohr, mit durchfließendem LHM vorstellt (sehr sehr stark vereinfacht), strebt die Lenkung dazu, den Druck von rechts, dem Druck von Links anzugleichen - richtig?. Dadurch die automatische Geradeaus-Stellung und die sehr gute Servounterstützung. Aber wie wird das mit dem "schwerer" werden der Lenkung geregelt? Hat das mit dem Durchfluß zu tun?

Danke!

Geschrieben

Aber Hallo,

Henning schrieb u.a.:

"...Nachteile sind eine extreme Gefühhllosigkeit (fehlender Bodenkontakt, keine Rückmeldung bei erreichen des Grenbereichs), die konstante Geschwindigeit der Rückstellkraft (erfordert viel Übung, das Auslenken muss ebenso genau koordiniert werden, wie das Einlenken) und ein kritisches Verhalten der Lenkung im Notbetrieb (z.B. bei ausfallender Hydraulik).

Citroenisten fasziniert diese Lenkung aufgrund ihrer Vor- und der Nachteile: Sie geniessen die positiven Eigenschaften und finden Befriedigung in der Beherrschung eines Systems, das vielen ergonomischen Gesichtspunkten widerspricht."

Persönlich möchte ich schon bezweifeln, ob eine fast mühelose (aber eben nicht schlabberig-teigige, sondern extrem präzise) Bedienbarkeit kleinen erforderlichen Kräften und Wegen vielen ergonomischen Gesichtspunkten widerspricht...! Das Auslenken z.B. kontrolliere ich durch sanftes Andrücken meines linken Daumens am hervorragend griffigen (weil nicht zu dicken, konturierten) Lenkrad: Nachteil???/unergonomisch??? grübel, grübel...

Und: Ein Grenzbereich wird in diesem Sinne eigentlich nicht erreicht, dokumentiert durch meine Teilnahme am Verkehrswacht-"Schleuderkurs" vor einigen Jahren mit dem CX: Der Wagen war durch kein, aber auch wirklich gar kein Manöver zum Ausbrechen des Hecks zu bewegen, sondern untersteuerte kontrollierbar und kontinuierlich! Eben: kontrollierbar!!!

Bodenkontakt,- na, zumindest fahren und lenken sich die CXe so präzise, daß eine Art subjektiver Eindruck von Bodenkontakt (und von objektiver Fahrzeugbeherrschung!) stets präsent ist, also mir genügt das vollauf...

(Nimm`s nich negativ, Herbert: Ist nur positiv bezüglich CX gemeint!).

Grüße, ACCM Bernhard

im Sinne äußerster Lenkpräzision und

Geschrieben

@ Henning

Prima Erklärung !! DANKE !! Von einem "zuhörer".

Bleibt noch die Frage was "DIRASS" bedeutet . . . . ist die tatsächlich anders(wenn ja: wie?), oder hat da nur das Marketing den Namen geändert . . . . ?

Geschrieben

Hallo,

Korrektur meines Beitrags (Nr. 010):

Natürlich soll es heißen:

"(Nimm`s nicht negativ, HENNING, ist nur positiv bezüglich CX gemeint!).";- jaja, das Mittagstief...

Außerdem auch meinerseits Danke für die präzise Schilderung!

Grüße, ACCM Bernhard

Geschrieben
ACCM Michael Werth postete

Hi, Henning!

Super! Besser hätte das André Citroën auch nicht erklären können ;)

Aber eine Frage habe ich noch zum Verständnis:

Wenn man sich die Lenkung als Rohr, mit durchfließendem LHM vorstellt (sehr sehr stark vereinfacht), strebt die Lenkung dazu, den Druck von rechts, dem Druck von Links anzugleichen - richtig?. Dadurch die automatische Geradeaus-Stellung und die sehr gute Servounterstützung. Aber wie wird das mit dem "schwerer" werden der Lenkung geregelt? Hat das mit dem Durchfluß zu tun?

Danke!

Genaue erklärung der SM-Lenkung im PDF Format

(Anklicken oder Rechtsklick - Ziel Speichern)

Mit freundlicher Unterstützung von Dirk Müller Bonn

Geschrieben

@Henning. Dankeschoen! Bin im Bilde...

Alex

Geschrieben

Hallo,

die DIRASS unterscheidet sich von der DIRAVI im Aufbau grundsätzlich. Bei der DIRASS wird das Drehmoment am Lenkrad mit einer Torsionsfeder gemessen und entsprechend dieser Messung werden Hydraulikventile geöffnet. Es wird also ein gewisser Prozentsatz des tatsächlichen Lenkmoments am Lenkrad spürbar. So werden Glatteis, platte Reifen usw. spürbar.

Einen Anschluß an den Tachoantrieb hat die DIRASS nicht. Ihre Unterstützung ist bei allen Geschwindigkeiten gleich groß.

Gernot

Geschrieben

die diravi ist am tachoantrieb angeschlossen?

was ist, wenn der mal ausfällt? spinnt dann die lenkung?

hoschi

Geschrieben

@ Hoschi

Wenn die Tachowelle ausfällt spinnt nicht die Lenkung, es fehlt lediglich die gefühlte Schwergängigkeit. Oder anders ausgedrückt: die Rückstellkraft bleibt gleich, unabhängig von der Geschwindigkeit.

Geschrieben

Hallo Bernhard,

Winter '97, Neuschnee ca. 20 cm, leerer Parkplatz in Essen, 2:30 Ortszeit: CX 2400 Prestige Automatic, besetzt mit 2 Personen. Spontanes starkes Einlenken bei ca. 10 km/h. Fahrzeugheck bricht aus, Der CX vollführt 1,25 nicht kontrollierbare Umdrehungen um die Vorderachse.

Nur als Beispiel, dass er doch ausbricht, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass die langen CX-Versionen schneller ausbrechen, als die kurzen Limousinen.

Grenzbereich ist u.a. auch beginnendes Untersteuern, beispielsweise an Gefällen bei nasser oder schmieriger Fahrbahn. Hier kann die starke Filterwirkung der Diravi schon sehr gemein sein, ein intuitives Erspüren der Fahrzeugreaktionen kann dann notwendig sein.

Keinesfalls wollte ich mit der Auflistung der Nachteile der Diravi das System schlechtmachen, ich persönlich bin absolut fasziniert davon!

Aber Objektivität verlangt nach Betachtungen aus verschiedenen Blickwinkeln.

Hallo Michael,

Durch die sich erhöhende Rückstellkraft bei steigender Geschwindigkeit wird die eigentliche Lenkunterstützung zunehmend kompensiert. Je stärker also die Rückstellkraft ist, desto schwerer wird das Einlenken.

Viele Grüsse

Henning

ACCM Helmut Bachmayer
Geschrieben

ich fass es nicht, der lange bricht eher aus als der kurze. scheinbar fahr ich doch nur besoffen. und dann noch bei neuschnee, das ist doch eine sch---lenkung. meine cxversionen haben das jedenfalls nicht gemacht und waren bis auf die turbobenziner alle lang. keines der von mir je gefahrenen fahrzeuge - außer einem rayx vielleicht - boten soviel lenkpräzision wie der cx, der war sogar besser als der sm. und keiner hatte - wieder mit ausnahme des rays -eine schneller ansprechend lenkung. gruß der bachmayer

ACCM Helmut Bachmayer
Geschrieben

das auto ist ein RAY, ein formelfahrzeug aus den 80ern. sorry for the mistake, gruß der bachmayer

Geschrieben

@hoschi und c-icks,

der Tacho ist nicht direkt angeschlossen. Die Tachowelle geht unter dem Ersatzrad links in einen Verteiler rein, von da aus geht eine Welle an den Tacho und eine kurze sorgt für die Geschwindigkeitsabhängige Lenkung. Geht das Stück der Tachowelle hinter dem Verteiler kaputt geht zwar der Tacho nicht mehr, aber die Geschwindigkeitsunterstüzung funktioniert noch und andersrum. Beides fällt nur dann aus wenn die Welle vor dem Verteiler zu Bruch geht.

Grüße

Biedl

Geschrieben

Das mit dem Vitesse in dem Diravi:

Hab mal beim SM-Club nachgeschaut, bei denen heißt es über die Diravi:

"...Sie wurde mit dem Kunstnamen DIRAVI (DIRection a Assistence hydraulique variable en fonction de la VItesse) gekennzeichnet."

wird wohl ein babylonisches Sprachwirrwar :-)

Philip

Geschrieben
Philip postete

Das mit dem Vitesse in dem Diravi:

Hab mal beim SM-Club nachgeschaut, bei denen heißt es über die Diravi:

"...Sie wurde mit dem Kunstnamen DIRAVI (DIRection a Assistence hydraulique variable en fonction de la VItesse) gekennzeichnet."

wird wohl ein babylonisches Sprachwirrwar :-)

Philip

So, ich hab nochmal in der Original Französichen beschreibung nachgeschaut.

Da heißt es: !! DIRECTION A RAPPEL ASSERVI !!

Wer übersetzt das jetzt noch ins deutsche???

Dirk M.

Geschrieben

Hallo,

...darf ich hier nochmals die Übersetzung von -Arma- zitieren, über die ich mich schon vor Monaten gekringelt hab`?

Direktion hat dienstfertigen Rückruf!

Beschwingtes Schweben wünscht ACCM Bernhard

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