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Druckmessung Hydraulik Y4, Fragen zu den Ergebnissen (bißchen mehr Text)


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Geschrieben

Hallo,

heute habe ich mich endlich mal dem Prüfen der einzelnen Drücke gewidmet. Vorgegangen bin ich gemäß der Service-Manuals für den CX, wie sie unter Citdoks liegen, also systematisch Schritt für Schritt. In den meisten Fällen scheinen sich die Sollwerte für CX nicht sonderlich zum XM zu unterscheiden.

Also:

1)

Druckspeicherkugel hat noch 65 bar (okay)

2)

Abschaltdruck des Druckreglers 170 bar, Einschaltdruck 150 (beides okay)

3)

Rücklaufmenge Sicherheitsventil bei verschlossenen Versorgungen der HKs tendiert gegen Null (okay)

4)

Sicherheitsschieber im Sicherheitsventil wohl nicht so ganz okay:

Hier wird der Abgang zur Federung vorne am Sicherheitsventil verschlossen und die Leitung zur Federung hinten am SV abgeschraubt. Dann dreht man den Motor mit dem Anlasser durch, bis es aus dem Abgang für Federung hinten zu tropfen beginnt. Das sollte bei einem Druck von 110 bis 130 bar stattfinden (CX-Werte).

Problem: ich finde keine spezifischen Werte für den XM dazu. Außerdem hatte ich Mühe, mit dem Anlasser bei dieser Prüfung überhaupt soviel Druck aufzubauen, damit da etwas zu laufen beginnt. Irgendwann kam dann zwar endlich ordentlich was aus der Öffnung des SV, allerdings schon bei einem Druck von rund 90-95 bar (und irgendwie mit Verzögerung).

Geht das in Ordnung, oder muss ich die Plättchenstärke im SV anpassen. Oder weiß jemand sonst was schlaues dazu zu sagen?

5)

Bremsventil Druckverlust <= 10bar innerhalb 3 Minuten (okay)

6)

Druckschalter im SV schaltet die Anzeige im Display bei 95-100 bar (okay)

7)

Druckverlust der Federung vorne <= 10 bar innerhalb 3 Minuten (hoffentlich okay)

Vorgang: die Versorgung der Federung hinten am SV wurde verschlossen, nur die Federung vorne ist am SV angeschlossen, Wagen auf Normalhöhe (vorne natürlich), bei stabilisiertem Druck Motor aus und 3 Minuten den Druck beobachten.

Insgesamt ist das Ergebnis doch etwas grenzwertig, da die 10 bar fast erreicht wurden. Ich hab's mir schöngeredet, dass die McPhersons bestimmt prinzipiell mehr Leckage haben als die CX-Federzylinder ;)

Ich habe das ganze dann noch zweimal probiert, einmal mit offener Fahrertür und summendem Hydractiv-Ventil und einmal in Dauerhart (Sicherung Hydractiv gezogen), beides mit gleichem Ergebnis.

8)

Druckverlust Federung hinten: katastrophal :(

Der Vorgang ist im Prinzip der gleiche wie vorne. Hier hatte ich aber einen Druckverlust, der schon innerhalb von weniger als 2 Minuten deutlich die Toleranz von 10 bar überschritten hat.

Wieder mehrmals mit und ohne Hydractivventil getestet. Mit Hydractivventil in weichem Modus weiterhin starker, reproduzierbarer Druckverlust. Ohne dann nur einmal die Toleranzgrenze schrammend, aber auch nicht mehr reproduzierbar.

Im Übrigen war bei aktivem Hydractiv hinten der Druckverlust selbst bei laufendem Motor ganz ordentlich, geschätzt alle 20 Sekunden näherte sich das Manometer der Einschaltdruckgrenze von 150 bar und pendelte sich nach dem Abschalten dann schnell wieder bei knapp 160 ein, um dann wieder abzufallen usw. (wohlgemerkt nur bei angeschlossener hinterer Federung).

Weiter habe ich es heute nicht verfolgt, wahrscheinlich hat der HK hinten auch einen Macken. Aber: Leute, prüft den Rücklauf Eurer Hydractivventile bei laufendem Motor und im weichen Zustand, da darf selbst bei rund 150 bar nichts kommen! Nur im harten Modus ist da Rücklauf in Ordnung. Hier liegt auch öfter mal der Fehler, wenn ein Antisink-Auto trotzdem absinkt, obwohl Bremsventil, AS-Kugel und AS-Ventile intakt sind. Den Hinweis habe ich gestern abend erst von einem netten Menschen aus Ungarn bekommen (danke Laszlo, wenn Du grade mitliest).

Ich habe es mir aus Zeit- und Platzgründen etwas einfach gemacht, indem ich die Sicherung gezogen habe, normalerweise wäre es sinnvoller, direkt den Rücklaufschlauch von den Ventilen abzuziehen (vorne ganz einfach, hinten irgendwo rechts Nähe rechtes Rad).

So, konkret nochmal Fragen:

wer kann nähere, insbesondere XM-spezifische Angaben zu 4) machen? Kommt das Verhalten durch den Druckverlust hinten oder ist der Druckverlust hinten schon zum Teil darin begründet? Oder ist das okay oder einfach nur fehlerhaft?

Und noch ganz allgemein: insgesamt pendelt sich bei meinem XM der Druck bei jeder der Prüfungen kurz nach Erreichen des Abschaltdruckes stabil bei etwa 160 bar ein und braucht selbst über Minuten hinweg keine Pumpenleistung bei laufendem Motor (vom schlappen hinteren Federungskreislauf mal abgesehen).

Bei Druckanforderung (z.B. Niveauänderung vorne von ganz unten bis auf Normalhöhe, dabei isolierte hintere Federung ) bricht der Druck dann rapide ein auf ca. 120 bar ein, die Pumpe rattert dabei natürlich pausenlos. Erst wenn das Niveau sich auf Sollhöhe eingestellt hat, steigt der Druck allmählich wieder auf über 150 bar bis endlich der Abschaltdruck erreicht ist. Messungen im normalen Fahrbetrieb waren leider nicht möglich. Normal oder kritisch?

Freue mich auf hilfreiches Feedback.

Und doch noch was: das ist echt eine Sch***arbeit ohne Grube oder Bühne. Ich hatte das Auto vorne auf Rampen gefahren und dann in Tiefstellung mit Böcken unterbaut und Keile vor und hinter die Hinterräder. Da bleibt um an das Sicherheitsventil zu kommen gerade noch soviel Platz, dass man den Kopf unterm Vorderbau drehen kann, ohne sich die Nase abzureißen. Kein richtiger Spaß.

Boris

Geschrieben

Boris, großartig. Das ist für mich mindestens das Posting des Monats. Mein Auto saut aus dem vorderen Hydractivventil-Rücklauf jede Menge LHM, ich durfte das anläßlich eines abgerissenen Schlauches feststellen und hatte dem keine Bedeutung beigemessen.

Sonst erstmal leider kein sinnvoller Beitrag von mir.

Viele Grüße !

Torsten

Geschrieben

@ Torsten: ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen. Außerdem sind wohl hauptsächlich die Xantias und Y4 betroffen, was billig zusammengeschusterte Hydractivventile anbelangt. Cool wäre ein Adpater, der den Einsatz von Y3-Ventilen erlaubt. Dann hätte sich auch das Thema mit den Dioden einigermaßen. Wer baut's?

Gruß

Boris

Geschrieben

Gute Idee.

Ich fang erstmal anders an und hab eben einen Schalter verkabelt und verlötet, den ich in die Sicherung des Hydractivs im Innenraum setzen kann. Morgen kann ich Hydractiv dann vom Fahrersitz aus lahmlegen und ausprobieren, wie sich der Druck aufbaut und hält.

Gruß

Torsten

Geschrieben

Hallo,

beim Y3 öffnet das Sicherheitsventil zwischen 110 und 130 bar. Es schließt bei minimal 110 bar. Unter zwischen 80 - 110 bar wird der Kontakt für zu wenig Druck geschlossen.

Sollte auch für Y4 und Xantia zutreffen.

Gernot

Geschrieben

@ Gernot: Danke für die Angaben.

Weiterhin etwas irritiert: bei allen Prüfschritten steht im CX-Rep-Buch, man solle den Schritt wiederholen, falls die Werte außerhalb der Toleranz liegen. Bei wiederholt schlechtem Ergebnis das betroffene Teil reparieren oder ersetzen. Genau bei Punkt 4) steht allerdings gar nix. Was heißt das jetzt? Einstellplättchen im SV anpassen?

Ein zu früh öffnendes Sicherheitsventil wirkt sich aber doch nicht negativ auf das Federungsverhalten aus, oder? Sehe ich es richtig, dass es lediglich im Notfall zu spät die Federung abtrennt und deshalb weniger Druckreserve für Bremse zur Verfügung steht?

Die Verzögerung beim Öffnen kann ich mir auch nicht recht erklären, ebensowenig das mühsame Ansteigen des Druckes genau bei dieser Prüfung.

Hat jemand vielleicht noch Angaben/Dokumente zur Druckprüfung für XM oder Xantia (die CX-Anleitung berücksichtigt ja z.B. weder ABS noch Antisink)?

Hier der Abschnitt aus dem CX-Manual, um den es geht: sv_druck.jpg

Geschrieben

Hallo Boris,

Zum Sicherheitsventil, verfügbare Einstellscheiben ( 0,9 mm ) und testen.

Sonst bin ich erstmal sprachlos :-))

Gruß Herbert

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben

Großes Kompliment erstmal, Boris, sowas macht ja kaum noch 'ne Werkstatt!

Will mich später auch mal damit befassen (am BX scheint der Druckregler ein wenig zu spinnen), kann im Moment auch noch nix beisteuern.

>>Jürgen

Geschrieben

Danke für die Lobpreisungen ;)

Aber mal im Ernst, das steht doch überall in den alten Rep-Büchern. Ich hab' selbst nix neues erfunden. Traurig finde ich nur, dass das offenbar nicht selbstverständlich ist, schrittweise zu prüfen, um Fehler zu lokalisieren. Ich habe den Eindruck, dass seit Hydractiv nur noch nach elektrischen und elektronischen Fehlern gesucht wird und Kugeln gewechselt werden. Ende. Noch nicht mal meine sonst so hochgeschätzte Werkstatt (früher auch mal Cit gewesen) hat sich damit beschäftigt.

Jedenfalls sollte man die Hydractivventile nicht nur auf defekte Dioden, sondern auch grundsätzlich auf interne Dichtheit hin überprüfen.

Gruß

Boris

Geschrieben

Ich rate jetzt mal.

So lange bei weicher Einstellung an den Höhenkorrektoren kein erhöhter Rücklauf stattfindet sind Hydractivventile in Ordnung.

Erhöhter Rücklauf vom Elektrosteuerventil bei weicher Einstellung (welcher Anschluß ?) hieße die Nadel schließt nicht richtig.

Direkte Rückläufe gibt es nicht am Hydractivventil.

Stimmt das so weit ?

Bei harter Einstellung ist die Rücklaufleitung des Elektrosteuerventils offen, Hochdruck liegt nur noch am Höhenkorrektor an.

Ist diese Rücklaufmenge gemeint ? Das wäre ja dann in Ordnung, oder ?

Gruß Herbert

Geschrieben

Herbert, raten bringt nix, ich hätte bevorzuge lieber verbindliche Aussagen.

Also: Hydractivventile beim Y4 und Xantia haben einen direkten Rücklauf. Da kann man ganz einfach den Schlauch abziehen und gucken. Wenn das Ventil arbeitet (weich), sollte da kein LHM am Rücklauf austreten.

In hartem Zustand (Ventil stromlos) läuft das LHM direkt durch den Rücklauf am Ventil wieder zurück.

Kommt im weichen Zustand (bei laufendem Motor prüfen, sonst nicht genug Druck) doch LHM am Rücklauf der Ventile, ist - wie Du richtig vermutest - das Ventil Schrott, denn die Nadel schließt nicht mehr ausreichend. Der Steuerdruck für den Hydractivschieber geht dann teilweise wieder über den Rücklauf flöten, was natürlich schlecht ist.

Den Höhenkorrektor habe ich mal außer acht gelassen, da ich sowoeso nochmal hinten den ganzen Krempel nachschauen werde.

Gruß

Boris (der sich immer noch Gedanken um das Sicherheitsventil macht)

Geschrieben

Boris, Du hast Recht.

Blöd, wenn in den Unterlagen die Magnetventile nicht auftauchen und am Objekt auf dem Schreibtisch keines angebaut ist.

Das Magnetventil hat einen Rücklauf. !

Gruß Herbert

Geschrieben

Ja. Aber ich bin mir trotzdem noch nicht sicher, ob man tatsächlich ein leckendes Ventil anhand der Druckverlustmessung feststellen kann (guck mir grade mal wieder verunsichert die Schemata an). Zuverlässig ist auf jeden Fall aber das Abziehen des Rücklaufschlauches.

Gruß

Boris

Geschrieben

*schubs*

Hat keiner Infos zur Druckmessung der Bauteile an Fahrzeugen mit Hydractive, Antisink usw.?

Gibt es prinzipielle Unterschiede zwischen den Sicherheitsventilen bei Fahrzeugen mit/ohne Antisink, Hydractiv etc.?

Freue mich über jede hilfreiche Info.

Boris

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben
...

4)

Sicherheitsschieber im Sicherheitsventil wohl nicht so ganz okay:

Hier wird der Abgang zur Federung vorne am Sicherheitsventil verschlossen und die Leitung zur Federung hinten am SV abgeschraubt. Dann dreht man den Motor mit dem Anlasser durch, bis es aus dem Abgang für Federung hinten zu tropfen beginnt. Das sollte bei einem Druck von 110 bis 130 bar stattfinden (CX-Werte).

Problem: ich finde keine spezifischen Werte für den XM dazu. Außerdem hatte ich Mühe, mit dem Anlasser bei dieser Prüfung überhaupt soviel Druck aufzubauen, damit da etwas zu laufen beginnt. Irgendwann kam dann zwar endlich ordentlich was aus der Öffnung des SV, allerdings schon bei einem Druck von rund 90-95 bar (und irgendwie mit Verzögerung).

Geht das in Ordnung, oder muss ich die Plättchenstärke im SV anpassen. Oder weiß jemand sonst was schlaues dazu zu sagen?

...

So, konkret nochmal Fragen:

wer kann nähere, insbesondere XM-spezifische Angaben zu 4) machen? Kommt das Verhalten durch den Druckverlust hinten oder ist der Druckverlust hinten schon zum Teil darin begründet? Oder ist das okay oder einfach nur fehlerhaft?

...Boris

Hi Boris,

für das XM-Sicherheitsventil habe ich einen "Federungseingangsdruck" von 110-130 bar gefunden, allerdings für die Variante "SERVOLENKUNG", und damit meinten sie anno 1989 die DIRAVI!

Für die Variante "LENKHILFE" (= normale LHM-Servo, also DIRASS) gelten dagegen 80-100 bar!

Demnach wäre Dein Messwert in Ordnung! Meine Unterlagen stammen allerdings noch aus der Vor-Antisink-Zeit, aber das dürfte diesbzgl. wohl keinen Unterschied machen.

Du bekommst gleich Post.

Grüße, Jürgen

Geschrieben
Gute Idee.

Ich fang erstmal anders an und hab eben einen Schalter verkabelt und verlötet, den ich in die Sicherung des Hydractivs im Innenraum setzen kann. Morgen kann ich Hydractiv dann vom Fahrersitz aus lahmlegen und ausprobieren, wie sich der Druck aufbaut und hält.

Gruß

Torsten

Zwischenmeldung:

So ein Schalter bringt zwar weitere Erkenntnise über die Funktion des AFS bzw. speziell über die erhebliche Wirkung der rechnergesteuerten elektro-hydraulischen Trennung der Stabienden vorn und hinten (Auto neigt sich deutlich am Kurveneingang wenn der Rechner ausgeschaltet ist, und stellt sich dann langsam wieder gerade - prima zur Fehlersuche), aber sonst keine Veränderung. Schade eigentlich.

Gruß

Torsten

Geschrieben
Hi Boris,

für das XM-Sicherheitsventil habe ich einen "Federungseingangsdruck" von 110-130 bar gefunden, allerdings für die Variante "SERVOLENKUNG", und damit meinten sie anno 1989 die DIRAVI!

Für die Variante "LENKHILFE" (= normale LHM-Servo, also DIRASS) gelten dagegen 80-100 bar!

Demnach wäre Dein Messwert in Ordnung! Meine Unterlagen stammen allerdings noch aus der Vor-Antisink-Zeit, aber das dürfte diesbzgl. wohl keinen Unterschied machen.

Du bekommst gleich Post.

Grüße, Jürgen

Danke!

Geschrieben
Boris, großartig. Das ist für mich mindestens das Posting des Monats. Mein Auto saut aus dem vorderen Hydractivventil-Rücklauf jede Menge LHM, ich durfte das anläßlich eines abgerissenen Schlauches feststellen und hatte dem keine Bedeutung beigemessen.

Sonst erstmal leider kein sinnvoller Beitrag von mir.

Viele Grüße !

Torsten

Hallo Torsten,

das würde bedeuten der Schieber in deinem Hydractivventil schaltet nicht auf weich.

Soll ich das vordere aus meinem mitbringen ?

Gruß Herbert

Geschrieben

Welchen Grund gibt es, das beim es9j4 XM, am Servozylinder, die grüne Suppe am Gummirücklaufschlauch rauskommt. Reicht es das Gummiteil zu wechseln?

Geschrieben
Hallo Torsten,

das würde bedeuten der Schieber in deinem Hydractivventil schaltet nicht auf weich.

Soll ich das vordere aus meinem mitbringen ?

Gruß Herbert

Hallo Herbert,

nicht nötig, danke: Das schaltet auf weich, und die LHM kam nicht aus dem Hydractiv-Rücklauf, sondern von oben aus dem Rest dieses Rücklaufbündels. War leider ungenau beobachtet von mir.

Gruß

Torsten

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