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Hilfe für Kaufentscheidung DS


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Geschrieben

Hallo,

stehe grade vor der Entscheidung, ob ich mir eine DS zulegen soll oder nicht. Ähnliche Threads und Kaufberatungen habe ich schon gelesen. Trotzdem bin ich unschlüssig. Es geht um eine (73er? muss nochmal nachfragen) DS 21 ie, manuelle Schaltung.

Der Hintergrund: das Auto gehört einem Arbeitskollegen, der das Teil bis vor ein paar Jahren (vielleicht 5 Jahre) gelegentlich als Schönwetter-Auto gefahren hat. Aus irgendeinem Grunde hat er es damals dann wieder in die Garage gestellt und seitdem steht es dort. Für die H-Abnahme sollte wohl noch etwas geschweißt werden, kam aber nicht mehr dazu.

Der Lack ist nicht mehr original, optisch sieht die Kiste aber ganz passabel aus, keine äußerlichen Rostbläschen, Dellen usw., und das nun schon seit ein paar Jahren. Deutet also darauf hin, dass bei der Lackierung nicht allzuviel im Untergrund gepfuscht wurde.

Ich habe mir die DS schonmal angesehen, allerdings konnte ich keinen Blick auf den Unterboden werfen, weil es damals eher auf die Husche war, weil die Garage sehr eng war, und weil der Motor nicht lief.

Hauptproblematik für mich derzeit:

wenn ich es richtig verstanden habe, hat er aus unerfindlichen Gründen vor dem "Einmotten" Öl und Wasser abgelassen. Sind Schäden im Motor zu erwarten, muss ich den Motor jetzt vorsorglich komplett zerlegen, oder soll ich erst mal mit frischem Öl und Kühlwasser das Teil mit der Kurbel durchdrehen und dann einen Startversuch wagen, wenn nichts fest ist? Will natürlich nicht, dass die Maschine krepiert.

Nächstes Problem:

Rost. Ich kenne die Gammelei an A-Modellen, GSA, CX usw., mit DS habe ich leider keine Erfahrung. Ich fürchte aber schlimmes, weil ich schon schlimme DS-Frikadellen gesehen habe. Und weil ich bisher auch schon viel geschweißt habe. Die tatsächlichen Ausmaße sichtbarer Roststellen sind mir also einigermaßen gut bewußt. Soweit ich das ohne Kotflügeldemontage und ohne Begutachtung des Unterbodens sehen konnte, wirkt das Auto nicht sooo schlecht.

Die Kofferraumeinfassung ist blättrig angetötet (Pallas eben) und an den Türunterkanten müsste man mal bei Gelegenheit von innen was machen, sieht aber nicht tragisch aus. Kann man daraus Rückschlüsse ziehen, wie es um den relevanten Rest bestellt ist?

Die Hinterachsaufnahme lässt sich vom Kofferaum aus begutachten, wenn man die Abdeckung abschraubt? Fensterrahmen von innen nach Rost betasten funktioniert auch beim Pallas-Himmel?

Der Innenraum ist eher mäßig. Das bröselige Schaumstoff-Lenkrad wurde schon mal gegen eine Lenksäule mit gewickeltem Lenkrad getauscht. Die braunen Lederhocker sind nicht mehr so der Knaller (häßlich fand ich die ja schon immer), aber egal. Reifen (Michelin natürlich) wurden vorm Abstellen erst komplett neue aufgezogen (ob die noch was taugen, weiß ich nicht. Zumindest waren sie nicht platt). Geschätzter Zustand insgesamt 4, optisch aus etwas Entfernung betrachtet wirklich nett und komplett.

Kosten soll das Auto 3000,-. Ist auf den ersten Blick nicht so viel, zumal ich auf den ersten Blick auch nicht sagen würde, dass es eine Möhre ist. Ich sag mal vorsichtig, dass es sich um einen Freundschaftspreis handelt.

Mein größtes Problem bei der Sache ist aber schlichtweg die Zeit. Ich kann recht viel selbst machen, komme aber eben nicht immer gleich dazu. Wie nachsichtig ist eine DS, wenn man keinen Perfektionismus anstrebt, aber für ein gut belüftetes trockenes Stellplätzchen sorgt? Gammelt z.B. die Kofferraumeinfassung (nur als Beispiel) innerhalb eines halben Jahres dann weiter bis auf den Radkasten runter oder ist sowas eher unkritisch?

Soll ich oder soll ich nicht? Bessere DS sind mir einfach zu teuer und für 3000,- scheint es bei mobile.de usw. nur Schrott zu geben (oder täusche ich mich da)? Wie gesagt, ich strebe ja kein perfekt restauriertes Auto an, Patina darf es ruhig haben.

Tendenzielle Antworten reichen mir völlig, um meine Stimmung zu beeinflussen.

Boris

ACCM Claude-Michel
Geschrieben

Hallo Boris,

ich würde diesen Eintrag auch unter:

http://www.dsclub.de/forum/list.php?1

posten.

Leider kann ich dir aus der Ferne nicht viel sagen außer:

_ wenn die Reifen erst 5 Jahre alt sind dürften sie noch ok sein

_ den Motor kannst du wie du es beschreibst, in Betrieb nehmen. Ich glaube nicht, daß er zerlegt werden muß. Ob es was spezielles zu beachten ist weil es eine ie ist kann ich nicht sagen.

_ so wie du es beschreibst und ich es verstehe scheinen die 3000 Euro tatsächlich ein Freundschaftspreis sein. Wenn du sie wieder in Betrieb hast wird sich dein Arbeitskollegen sehr wahrscheinlich freuen. Vieleicht ist es Ihm lieber, daß sie doch noch in der "Nähe" bleibt.

ACCM Uli Wittrin
Geschrieben

Als Einsteiger kann man immer nur zu einfachen Modellen raten. D.h. kein i.e., die Vergasermodelle sind eindeutig unproblematischer und damit preiswerter. Es muß keine DS Pallas sein, eine ID 20 (DSpecial, DSuper, etc.) tut es auch. Schaltgetriebe sind pflegeleichter als Halbautomaten. Für einen schönen Halbautomaten mit Einspritzanlage sollte man einen dicken Geldbeutel und/oder viel Zeit und Ahnung haben, dann macht das Fahren deutlich mehr Spaß!

Hatte bis jetzt 3 ID 20, einen 23er Vergaser mit 5-Gang und einen 23i.e. HA. Letzterer war von der Technik der tollste, aber die anderen einfach genügsamer und zuverlässiger!

Gruß, Uli

Geschrieben

... nur kurz zum Rost. Bei meiner DSpecial (zur Zeit in der Restauration) hat sich so manche Roststelle, die nur nach leichtem Rostbefall aussah als kapitale Durchrostung entpuppt.

Deshalb diesbezüglich immer sehr vorsichtig sein ...

Geschrieben

Nächstes Problem:

Rost. Ich kenne die Gammelei an A-Modellen, GSA, CX usw., mit DS habe ich leider keine Erfahrung. Ich fürchte aber schlimmes, weil ich schon schlimme DS-Frikadellen gesehen habe. Und weil ich bisher auch schon viel geschweißt habe. Die tatsächlichen Ausmaße sichtbarer Roststellen sind mir also einigermaßen gut bewußt. Soweit ich das ohne Kotflügeldemontage und ohne Begutachtung des Unterbodens sehen konnte, wirkt das Auto nicht sooo schlecht.

Die Kofferraumeinfassung ist blättrig angetötet (Pallas eben) und an den Türunterkanten müsste man mal bei Gelegenheit von innen was machen, sieht aber nicht tragisch aus. Kann man daraus Rückschlüsse ziehen, wie es um den relevanten Rest bestellt ist?

Boris

Sieht meist "nicht tragisch" aus, das Ding könnte trotzdem ne Grotte sein, z.B. Rückbank rausnehmen und mal um den Tank rum nachschauen, unter der Hutablage mal von innen C-Säulen "befühlen". Kleine Rostblasen = durchgegammelte Kiste. Der Gammel sitzt unterm Lack und Unterbodenschutz, darunter sind dann nur noch "Nudelsiebe"..

21ie = eines der gefragtesten Modelle, mit der 23ie., die einzigen D-Modelle mit etwas "Bums" beim Beschleunigen. Schalter= unempfindlicher, da ein Aggregat weniger, was kaputt gehen kann.

Geschrieben

Nochmal im Hellen ansehen, und dann kaufen. Denke das wird eh passieren :)

Gruß

Torsten

Geschrieben

geh bei www.id20.de zu kaufberatung, dort ist eine ausführliche kaufberatung über ds. grundsätzlich natürlich ein heisses teil. für mich ist die ds ein traum, den ich mir vielleicht mal erfüllen werde, aber dann wahrscheinlich eher eine durchrestaurierte und durchreparierte. vielleicht hat's vom ds-club einen, der dich dorthin begleitet und sie inspiziert. oder hat's hier einen, der boris begleiten würde? wo steht sie denn genau?

halt uns auf dem laufenden ;-)

gruss marc1234

Geschrieben

Und wenn du Sie dann gekauft hast, wollen wir vor allem eines:

-> FOTOS <-

Gruss

Matthias (der auch gerne ne DS hätte)

Geschrieben

Ich empfehle dir, erst einmal Stefans Homepage über die Restaurierung seines D- Modells anzusehen: http://freenet-homepage.de/strichacht72/ID65.html

Hast du jetzt spontan Lust zu arbeiten bekommen? Oder haben dich die Fotos eher desillusioniert?

Stefans ID 19 stammt aus dem Baujahr 65, einem Baujahr, wo die Blechqualität noch stimmte.

Baujahre ab 1970 rosten da wesentlich heftiger - außer der Wagen war von Anfang an in verständigen Händen, wurde liebevoll gepflegt und zwischendurch nachkonserviert...

Schau dir den Wagen daher doppelt so genau an, denn ein schöner Traum mutiert schnell zum Desaster, wenn man seine Ressourcen, sowohl was Zeit als auch finanzielle Mittel anbelangt, zu optimistisch eingeschätzt hat.

Geschrieben
Hast du jetzt spontan Lust zu arbeiten bekommen? Oder haben dich die Fotos eher desillusioniert?

weder noch. das ist eine frage des anspruches, den man an sich selbst und an das auto stellt. totalrestaurationen, wie auf den bildern zu sehen, habe ich mir schon seit langem abgeschminkt. es ist im allgemeinen auch eine illusion, dass man danach ruhe hat (natürlich hilft es aber ungemein, manche probleme von grund auf zu beseitigen). aber so alt werde ich nicht, um in dem umfang mit dem auto fertig zu werden.

ich zögere immerhin schon ein jahr oder so. beim nächsten anschauen muss ich mich halt entscheiden, wie auch immer die entscheidung dann ausfällt.

boris

Geschrieben

in den fußräumen vorne,die schweller von innen,sind die durchgefressen?

wenn er lange gestanden ist würde ich auf jeden fall erst wd40 oder sowas in die brennräume stäuben und eine weile wirken lassen,bevor ich ihn durchdrehen lasse.

kofferraum boden,ist der durch?

die DS hat viele bleche auf bleche und da rostet es wirklich gerne.

auch die hydraulikleitungen,sind die noch original?

WD40 rein,öl rein,wasser rein und laufen lassen und ins freie fahren,hochpumpen,ganz auf höchste stellung und fest bremsen und schauen.

3000euro ist der mühe wert!

uwe

Geschrieben

Eine solide Basis ist die Grundlage, dass du mit dem Fahrzeug glücklich wirst, anderenfalls fängst du über kurz oder lang zu zweifeln an, ob sich die nächste größere Investition überhaupt rentiert.

Wenn dir die Zeit fehlt, investiere gleich etwas mehr und suche das Beste(!), das du am Markt finden kannst, wobei das nicht unbedingt gleichzeitig auch das Teuerste sein muss, aber auf Preise ab 10.000.- musst du dich einstellen. Unterm Strich stellt sich die rundum durchreparierte ID oder DS letztendlich immer als die günstigere Variante heraus, denn in das auf den ersten Blick preiswerte Fahrzeug muss erst noch einiges an Material und noch mehr an Arbeit investiert werden.

Ist eine DS aber erst einmal in einen ordentlichen Zustand gebracht, fährt sie jahrelang, ohne dass Außerplanmäßiges anfällt. An einer "rolling restauration" hingegen schraubst du jedes Wochenende.

lg ...hannes

XM Y4 TD (ebenfalls 1995), ID19 (Bj. 66/67, Rundauge), 2CV AZ (Bj. 1958), 2CV6 (Bj. 1985)

ACCM Dieter Hochhuth
Geschrieben

Hallo,

Hannes hat völlig Recht. Ich muss es wissen denn ich habe eine ID die ich seit Jahren repariere und manchmal auch fahre....aber wenn man sich die Zeit läßt und Spass am Schrauben hat geht das auch. Aber es kostet trotzdem viel Geld, und die Investitionen steigern den Wert nicht wirklich. Nur die Profis schaffen es, aus einer Grotte ein verkaufbares halbwegs vorzeigbares Auto zu machen. Das Salz in der Suppe sind aber nicht die leicht patinierten Originale mit wenig Kilometern und die überrestaurierten Showroom Eyecatcher, sondern die zweifelhaften halbseidenen Gebrauchsklassiker. Also kaufen und reparieren, los. Beulen zeugen von einem bewegten Leben.....Viel Spass damit Dieter

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

So, heute habe ich nochmal genauer nach der DS gesehen. Zuerst mal: die abgelassenen Flüssigkeitsstände waren eine Fehlinformation. Nur Kühlwasser hatte deutlich gefehlt.

Mit der Kurbel durchdrehen ging nicht, da offenbar das Getriebe keine Aufnahme für die Kurbel mehr hat. Und wenn, war der Halter für den Druckregler davor (also umsonst den Kühlluftkanal und die Scheinwerferverstellung zum Nachguckn abgeschraubt). Motor drehte sich aber spontan, nachdem der XM mit Überbrückungskabeln Saft gespendet hatte.

Leider wollte die Benzinpumpe (wo sitzt die denn da hinten genau?) auch nach fleißiger Kontaktputzerei der am schäbigsten aussehenden Stecker im Motorraum absolut keinen Mucks von sich geben. Zündfunken war irgendwann aber da und Startpilot im Ansaugkanal hat wenigstens Startwilligkeit des Motors signalisiert. Irgendwann habe ich die teils losen Strippen an den drei Relais neben der Batterie dann einfach nochmal alle kontrolliert, zwei Stück neu verlegt und schwupps, lief der Motor.

Aaalso: zuerst fand ich den Unterboden sehr nett, weil er bis auf eine Stelle offenbar gut zu sein scheint und so aussieht (halt etwas dreckig, was auf den Fotos immer schlimm rüberkommt):

uboden_vo_sml.jpg uboden_sml.jpg

Der Kofferraum war auch noch da:

kofferraum_u_sml.jpg

Aber dann kam das in der Nähe des hinteren rechten Federzylinders:

ha_re_u_sml.jpg

Von innen sieht das dann so aus:

ha_re_sml.jpg ha_li_sml.jpg

Ist das schon tödlich oder noch mit vertretbarem Aufwand rettbar (für mich sieht's nicht so tragisch aus, zumindest nicht schlimmer als jeder normale 2CV-Rahmen)? Aber ich kenne die Autos ja auch nicht, brauche daher Meinungen.

Zwei weitere gravierende Roststellen sind mir noch aufgefallen, nämlich der Dachrahmen rechts und links hinten (vorne - auch über der Frontscheibe - war seltsamerweise gar nichts zu finden):

dachrahmen_hi_re_sml.jpg

Die C-Säulen haben am Übergang zur Hutablage natürlich auch ihr Fett weg, aber nicht so wahnsinnig schlimm, hoffe ich:

csaeule_li_sml.jpg

Tja, und die Türunterkanten sehen von unten zwar alle noch erträglich bis mäßig aus, aber stellenweise gibt es doch schon kleine Bläschen nach außen:

tuerkante_a_sml.jpg

Nochmal Türen von unten:

tuer_u_normal_sml.jpg tuer_u_mies_sml.jpg

Und wie gesagt, die Ledersitze haben es hinter sich (was mich vorerst nicht stören würde).

Außerdem ist mir noch ein seltsames Knacken in der Lenkung aufgefallen. Irgendwie fühlt sich die Lenkung (egal in welcher Stellung, kommt also nicht von der Herzscheibe) so ähnlich an wie eine Diravi bei stehendem Motor. Allerdings ist das immer nur ein kurzer, leichter Anschlag, der sich irgendwie hydraulisch anhört. Ich habe dann weiter gesucht und gemerkt, dass die Lenkung irgendwie wackelt, und zwar auf dem folgenden Bild die beiden orangefarbenen Leitungen, mehr konnte ich da leider nicht erkennen: http://dsclub.de/tech/sm/sm14.htm

Was ist hier defekt? Lenkung selbst oder irgendein Umlenkhebel? Es gäbe zwar noch eine gebrauchte Lenkung dazu, wie gut die ist, weiß allerdings niemand.

Was nun, prinzipiell Finger weg oder nochmal drüber nachdenken, ob ich mir das wirklich antun soll?

Boris

Geschrieben

Die 21ie sieht zumindest auf den Fotos nicht übel aus, bei einem Fahrzeug, das 35 Jahre am Buckel hat, ist immer mit Handlungsbedarf zu rechnen, außer du bist bereit, eine fünfstellige Summe dafür auszugeben.

Den Unterboden beurteilt man am besten zusätzlich noch von innen (Teppiche und Schwellerverkleidung ausbauen), da Schadstellen von außen oft mit Dichtmasse und Unterbodenschutz kaschiert sind. Die Mehrzahl der Roststellen sind primär im Bereich des Übergangs Innenschweller zum Boden zu suchen.

Späte DSsen, vor allem die mit stärkerer Motorisierung, haben im Fahrerfußraum übrigens ein doppeltes Blech - und damit einen dazwischenliegenden Hohlraum.

Der "kritische" Bereich der Hinterradaufhängung ist via Foto ebenfalls schwerer zu beurteilen als durch Schaben mit einer Schraubendreherklinge. Dass sich genau an dieser, der tiefsten Stelle des Kofferraums eingedrungenes Wasser (über Kofferraumdeckel bzw. C- Säule) sammelt und Korrosion verursacht, ist häufig zu beobachten. Wichtig ist primär die Stabilität der Schachtelwände, das Bodenblech selbst kann man mit vergleichsweise geringerem Aufwand erneuern.

Der Dachrahmen fängt meistens zuerst über der WSS zu rosten an (Tastprobe, Gummi hochziehen und druntersehen).

Lenkung: Ferndiagnose schwer, ich tippe auf eine falsche Einstellung der Drucküberschneidung oder der Flucht der Lenksäule.

Zur Ermutigung: Das Chassis einer DS ist durch seine Modulbauweise recht einfach zu restaurieren, und soweit man die Reparaturbleche nicht ohnedies selbst fertigt, gibt es gute Nachfertigungen.

Geschrieben

Hallo Hannes,

das klingt nicht so schlecht. Wichtig waren mir die Kastenbleche der Hinterachse. Die Kästen selbst sind völlig stabil, lediglich das Bodenblech und der Übergang dazu sind mies, aber ist ja schließlich nur Blech.

Den Windschutzscheibenrahmen vorne habe ich abgetastet, so gut es ging. Auch zwischen Himmel und Pallas-Polster durchgefingert. Da scheint nichts im Argen zu sein. Ebenso bei den Innenschwellern. Ich habe da soweit nichts gefunden. Sieht alles auch so aus, als wäre es bisher ungeschweißt gewesen. Die profilierten Bleche außen am Boden rechts und links sind auch in den Sicken blasen- und offenbar rostfrei (die hatte ich schon mal an einer DS neu eingeschweißt, fällt mir grade ein, so ein klitzekleines Bißchen kenne ich die Klapperkisten ja also doch).

Die Lenkung halt. Wie können da die Leitungen wackeln, wenn da etwas falsch eingestellt wäre? Neue Lenkungen sind ja nicht gerade spottbillig.

Immer noch unschlüssig (immer diese Versuchungen),

Boris

Geschrieben

Die auf dem Bild orange lackierten Leitungen sind Druckleitungen für die Lenkung. Als Anschluss haben die sogenannte Plaketten, d.h. ein Passstück trifft auf ein anderes Passstück, dazwischen ist eine Dichtung. Das ganze wird gegeneinander verschraubt. Könnte sein, dass die Schrauben nicht festgezogen sind, zu hinterfragen jedoch warum. Oft klemmt man zu Testzwecken eine Blattlehre dazwischen, um festzustellen, ob der Druckregler dann längere Intervalle schaltet...

Eine funktionierende Servolenkung lenkt sich sehr leichtgängig, mit einem Finger sozusagen, zumindest wenn das Fahrzeug in Bewegung ist. Funktioniert die Servounterstützung nicht, bleibt das Fahrzeug zwar lenkbar, es gibt aber ein spürbares Lenkspiel und die Lenkung erfordert einigen Kraftaufwand. TÜV- fähig ist das also nicht.

Kosten werden auf dich in jedem Fall zukommen, denn Fahrzeuge dieser Preiskategorie pflegen nicht durchrepariert zu sein. Bis das Fahzeug deinen Vorstellungen entspricht, werden sicher noch 3 - 5 Tausender und ein paar hundert Stunden Arbeit zu investieren sein. Das ist ein Erfahrungswert, den ich von meiner ID her ableite, und meine ID ist im Vergleich zu einem Einspritzer ein mit einfacher Technik versehenes Fahrzeug.

Geschrieben

Ich hab mal die Kästen hinten schweissen müssen. Es ist so, das man, wenn man den waagerechten Teil wegflext, erkennt, das es auch so ~4 cm HOCH abgefault ist. Nun muss man sich Bleche bauen, die nach oben erstmal wieder den Kasten herstellen, die unten waagerecht gefalzt sind, und dann unten das waagerechte Bodenblech passend durchlochen VORHER. Dann die senkrechten Repteile einbraten, GUT VERSIEGELN, Schweissprimer ist Pflicht, dann die waagerechte vorstreichen dito und drunter damit. Dann durch das gelassene Ablaufloch nochmal Farbe oder sowas reinjagen, am Ende dann später nach dem Trocknen FETT rein. Fertig.

Halten tut das. Ist aber immer eine kriminelle Ecke.

Ganz ganz wichtig: NIEMALS ! bei hochstehendem Auto den Stabi lösen. Die Schwingarme reissen dann die faulen Kästen raus, die Karre kippt + ist hinüber. DAS durfte ich auch mal retten, habs geschafft, aber richte mal die Räder korrekt aus....

Carsten

Geschrieben

Danke für die Tipps. Noch ist es ja nicht meiner. Zu schaffen ist das Auto allemal, ich muss mir nur noch drüber klar werden, ob ich mir das prinzipiell zeitlich leisten kann und will etc. Meine Meinung schwankt noch stündlich.

Aber mal im Ernst, weil immer so auf die Komplexität der Einspritzer hingewiesen wird: Das ist doch ein recht überschaubarer Motor in einem etwas unglücklichen Motorraum. Fieser als ein CX oder XM scheint mir das nicht zu sein, eher einfacher (oder täusche ich mich da so?). Klar, dass die IE-spezifischen Teile nicht grade billig sind und Fehler gravierender ausfallen als am Vergaser. Am meisten schreckt mich wirklich die Dauergammelei, die an allen Ecken droht.

Boris

Geschrieben

So ein Projekt zuvor einmal gründlich zu überdenken erspart spätere Depressionen, die man angesichts der abzuarbeitenden Liste von Mängeln bekommt ;-)

Einerseits kann die Werkstattarbeit durchaus als Teil des Hobbys betrachtet werden.

Verfügt man aber andererseits nicht über notwendige Räumlichkeiten, Kenntnisse, Werkzeuge und Motivation, ist ein gutes, bereits restauriertes Fahrzeug immer die bessere Wahl. Kostet dann als ID, DSpecíal ab 9000.-, eine 21i.e. Pallas ab ca. 13.000.- .

Aber mal im Ernst, weil immer so auf die Komplexität der Einspritzer hingewiesen wird: Das ist doch ein recht überschaubarer Motor in einem etwas unglücklichen Motorraum. Fieser als ein CX oder XM scheint mir das nicht zu sein, eher einfacher (oder täusche ich mich da so?). Klar, dass die IE-spezifischen Teile nicht grade billig sind und Fehler gravierender ausfallen als am Vergaser. Am meisten schreckt mich wirklich die Dauergammelei, die an allen Ecken droht.

Boris

So komplex ist der Einspritzer zwar auch nicht, aber die Servicefreundlichkeit leidet enorm, die Zahl der Fehlermöglichkeiten nimmt zu. Der Motor selbst ist ja ein Büffel, die Peripherie (Einspritzdüsen, Halbautomatik, Servolenkung) ist da sicher die größere Herausforderung. Im Gegensatz zum XM benötigt man nur sehr selten eine Bühne (über die ich leider nicht verfüge), die Zugänglichkeit ist wegen der demontierbare Kotflügel wesentlich besser, sehr oft jedoch muss man erst einiges wegbauen (Kühler, Luftfilter, Krümmer...), um Zugänglichkeit zu schaffen.

"Dauergammelei an allen Ecken" bekommt man durch 2 Maßnahmen exzellent in den Griff: a) im Winter nicht fahren, B) mit Fließfett (ich setze da auf Mike Sanders Produkte) konservieren.

Geschrieben

Hab mir auch als erste DS eine IE / HA gekauft. Ich finde die IE nicht so furchtbar kompliziert. Und auch die HA ist eigentlich nicht so schwierig zu verstehen. Nachteil ist nur, dass es im Motorraum recht voll ist. Aber, wie schon gesagt, mit Kotflügel ab kommt man in der Regel an die meisten Stellen ganz gut dran. Der Rost nervt mich mehr.

Allerdings wurde die Grund-Inbetriebnahme nach 19 Jahren Standzeit von einer Werkstatt durchgeführt. Die durfte dann die Einspritzdüsen und diverse Schläuche sowie Hydrauliksteller/Ventile neu machen. Und ich habe eine neue bzw überholte Elektronik drin. Das sollte vielleicht schon sein, um sich hier Probleme zu ersparen.

Gruß Sven

Geschrieben

Den Fotos nach zu urteilen, würde ich aus meiner Erfahrung sagen: blechmäßige Vollrestauration...

Geschrieben

Ein Grund mehr, Abstand davon zu nehmen.

Geschrieben

Es wird sich auch für diese DS einmal ein Liebhaber finden, der die Restauration in Angriff nimmt, musst ja nicht ausgerechnet du derjenige sein, der die DS "rettet" ;-)

Der triftigste Grund, davon Abstand zu nehmen, wäre allerdings das Vorhaben, auf die Suche nach einem auf deine Ansprüche zugeschnittenen, bereits restaurierten D- Modell zu gehen, möglicherweise nach einer derzeit noch unterbewerteten ID, möglichst noch mit altem Brett aber zumindest noch Außenschnaller (da war die Blechqualität noch weitgehend in Ordnung).

lg

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