Lucas Epic Einspritzpumpe abdichten

[CaptnKnuspa]

Hallo!

Zunächst einmal vorweg: Ich fahre eine Xantia 2,1 Turbodiesel und habe schon relativ viel zu dem Thema Lucas Epic hier im Forum gelesen. Trotzdem sieht es so aus, als hätte ich beim Montieren des Ebay Dichtungssatzes Fehler gemacht. Ich selbst habe die Pumpe nicht ausgebaut, das hat mein Vater gemacht, der ist KFZ Meister und hat 25 Jahre bei Citroen gearbeitet.

Um die Abdichtung der ausgebauten Pumpe habe ich mich dann gekümmert, das hat auch insgesamt scheinbar gut geklappt, jedoch fielen mir bei der Demontage der Pumpe einige Teile unkontrolliert heraus (Siehe Fotolink, die grün umkreisten Teile mit der 1). Es war für mich nicht ersichtlich in welche Richtung diese kleine "Welle" in die Zinken eingesetzt wird und im Nachhinein denke ich, ich habe sie um 180° verdreht eingebaut.

Eine zweite Sache machte mich ebenfalls etwas stutzig (Siehe Fotolink, die grün umkreisten Teile mit der 2). Diesen kleinen Pin habe ich abgschraubt, obwohl das ja eigentlich nicht nötig gewesen wäre, magnetisch ist er nicht, also vermutlich auch nicht für einen HAL Sensor zuständig. Ich habe diesen Pin nachher auch wieder ordentlich fest angeschraubt. Was mir bei der Demontage nicht auffiel, war, dass dieser kleine Pin immer federnd in das Sensor/Stellmotorgehäuse drückt, nicht sehr kräftig, aber deutlich spürbar. Ich glaube zwar nicht, dass das zwingend auf einen Fehler hindeutet, aber ich hoffe Ihr könnt mir hier 100%ige Entwarnung geben.

Mein Vater hat die Pumpe gesten eingebaut, mit sehr ernüchterndem Ergebniss. Der Motor drehte bei jedem Startversuch erst nach ewigem Orgeln kurz hoch, und direkt wieder aus. Vermutlich wurde da der zu falschen Zeitpunkten eingepumpte Diesel im wahrsten Sinne des Wortes "abgeraucht".

Danach wurde der Versuch gestartet, das Pumpenrad um 180° zu drehen, aufgrund des evtl. teilweise 180° verdrehten Innenlebens. Das brachte dann gestern Abend auch nicht den gewünschten Erfolg, allerdings ging der Motor nun bei jedem Startversuch direkt kurz an und wieder aus. Und dann waren Batterie und Starthilfekoffer leer...

Im Moment ist mein Vater unterwegs, u.A. um mal wieder an was Anderes als an Einspritzpumpen zu denken , verständlich, bei dem Ambach, der bis jetzt nötig war und evtl. noch sein wird...

Ich glaub ich hab soweit das Wichtigste geschrieben, ich würde mich sehr darüber freuen, wenn jemand von euch den möglichen Fehlerbereich einschränken könnte, oder überhaupt etwas Hilfreiches für uns hätte.

[XM_Boris]

Hallo,

das Teil in 2 müsste der Rotorstellungssensor sein. Ich bin mir nicht 100% sicher, aber an sich sollte dessen Pin federnd gelagert sein, da er die axiale Verschiebung des Verteilerrotors feststellt und dadurch die Einspritzmenge bestimmt. Zumindest steht das so z.B. hier: http://www.motorlexikon.de/?I=1562&R=E

Dass es eine Rolle spielt, wie herum die Rollen in 1 in die Gleitschuhe gesetzt werden, glaube ich nicht. Die Ausrichtung der Gleitschuhe dagegen dürfte schon wichtig sein.

Jetzt ist es zwar zu spät, aber ich hätte die Finger von dem Stift in 2 gelassen und vor dem Abschrauben irgendwelcher Teile, die nach Sensor aussehen, deren Position markiert, um sie möglichst genauso wieder einsetzen zu können.

Bist Du sicher, dass keine Kabel beim Zusammenbau gequetscht wurden? Das kann man auch ohne Ausbau der Pumpe nochmal kontrollieren.

Wenn Du offensichtlich nichts verdreht eingebaut hast, würde ich an Deiner Stelle das Pumpenrad wieder ordnungsgemäß um 180° verdrehen, die statische Grundeinstellung der Pumpe vornehmen und nochmal versuchen. Andernfalls nochmal ausbauen und verdrehte Teile richtig herum einsetzen

Hopefully

Boris

[CaptnKnuspa]

Hi Boris,

danke für die schnelle Antwort!

Was in der Explosionszeichnung bei 1. so eben erkennbar ist, die Welle hat im oberen Bereich eine kleine Einkerbung und ich denke diese wird 180° verdreht sein.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es einen Unterschied macht wie rum die Rollen eingesetzt sind, solange sie sauber in den Gleitschuhen liegen und diese auch gut in den Zinken sitzen.

Der Stift bei 2. ist nicht einstellbar, d.h. man kann ihn nur festziehen und das wars, also keinerlei Verstellmöglichkeit in Drehrichtung.

Mein Vater schließt ein Abquetschen der Kabel aus.

Wie wird die statische Grundeinstellung eigentlich gemacht?

[XM_Boris]

Grundeinstellung: Motor mit Fixierstiften arretieren, Pumpe Richtung Motor schwenken, an der Pumpe den Deckel abnehmen (auf der Zeichnung bei o-Ring 795), einen ca. 2mm starken Stift/Draht/Bohrer/etc. dort einstecken und die Pumpe vom Motor weg schwenken, bis der Stift einrastet. Muss man ein bißchen üben, bis man merkt, wann der Stift korrekt einrastet.

Boris

[CaptnKnuspa]

So, grad eben habe ich mit meinem Vater den Pumpenteil bei Punkt 1 um 180° gedreht, war tatsächlich verdreht eingebaut. Der Diesel wird durch das Innere der Welle getrieben und vorn durch den kleinen Schlitz seitlich in der Welle in der Bohrung verteilt.

Ich hoffe in etwa einer Stunde bekomme ich Bescheid, obs das jetzt wirklich war, drückt mir die Daumen!

[CaptnKnuspa]

Leider läuft es nicht wie erhofft. Der Motor geht bei jedem Startversuch an, dreht etwas über Leerlaufdrehzahl um gleich wieder auf Null abzufallen.

Jeden 12-15ten Startvorgang wird bei Vollgas die Motordrehzahl auch auf volle Drehzahl hochgefahren, sobald aber der Volllastbereich verlassen wird fällt die Drehzahl wieder bis auf Null ab. Es findet wohl keine Teillastregelung statt, warum auch immer.

Kurz vorm Ausgehen bei Verlassen des Volllastbereiches geht dann auch die Motordiagnoseleuchte an.

Leider haben wir keine Möglichkeit hier Fehler abzufragen.

So langsam gehen uns aber auch die Ideen aus, woran es noch liegen könnte...

[XM_Boris]

Gibt's hier was Neues (klingt ja nicht gut)?

Mit abgequetschten Kabeln meinte ich übrigens die ganzen feinen Kabel an der Pumpe, nicht irgendwelche im Motorraum, falls das missverstanden wurde. Besonders auf der Rückseite der Pumpe (also zum Motor hin) geht das ja recht knapp zu.

Ansonsten keine Ahnung, leider. Ich würde entweder nochmal die Pumpe rausholen, vorsichtig Stück für Stück zerlegen und kontrollieren, ob wirklich nichts verloren gegangen ist oder falsch sitzt. Besonders die O-Ringe der drei Magnetventile und des Abstellers fand ich persönlich tückisch, weil die kurz vorm Zusammensetzen gerne wieder rausgefallen sind. Alternativ frage mal die üblichen Teilehändler und Schlachter an, die haben solche Pumpen gelegentlich.

Boris

[CaptnKnuspa]

Nee, leider nix Positives...

Mein Vater wird versuchen ein paar Kollegen von früher zu kontaktieren, die evtl. Rat haben. Wenn auch das nicht hilft, kommt die Citrone in den "Müll", obwohl eigentlich schade, der Motor rannte wie das Gewitter... Aber ein gebrauchtes Auto, das nich fährt will wohl keiner haben. Und 420€ minimum für Pumpenreparatur ist mir das Auto nicht wert, zumal Kupplung und Radlager auch fällig sind und ich leider schon einige nervtötende Zwischenfälle mit dem Vehikel hatte.

Wir werden sehen, letzte Chance...

[XM_Boris]

Wo kommst Du her? Vielleicht kennt sich jemand hier aus, der in Deiner Nähe ist.

[CaptnKnuspa]

Wollte euch darüber informieren, dass ich meinen Xantia nun abgebe... Habe mir heute einen Seat Leon gekauft.

Ich denke, für den Xantia bekomme ich auch noch ein paar Euros, bis auf die Einspritzpumpe ist es ja ein feines Fahrzeug...

Trotzdem vielen Dank für eure Hilfe

[Uwe Behrens]

Hallo liebe Cit Freunde,

leider habe ich das gleiche Problem wie CaptnKnuspa:

"...Um die Abdichtung der ausgebauten Pumpe habe ich mich dann gekümmert, das hat auch insgesamt scheinbar gut geklappt, jedoch fielen mir bei der Demontage der Pumpe einige Teile unkontrolliert heraus (Siehe Fotolink, die grün umkreisten Teile mit der 1). Es war für mich nicht ersichtlich in welche Richtung diese kleine "Welle" in die Zinken eingesetzt wird und im Nachhinein denke ich, ich habe sie um 180° verdreht eingebaut."

Die Pumpe ist noch ausgebaut und ich habe wenig Lust mein Glück auf die Probe zu stellen. Daher meine Frage an euch: Wie muss die Hochdruck-Verteilerbohrung im Verhältnis zur Passfeder (Halbmond) der Antriebswelle stehen?

Wenn ich vor dem Pumpenflansch stehe und die Passfeder nach oben (12 Uhr) drehe, steht die Verteilerbohrung ca. auf 1 Uhr 30. Alternativ wäre aber auch um 180 Grad versetzt auf ca. 7 Uhr 30 möglich.

Bitte helft mir, der Evasion ist zum Wegwerfen einfach zu schade!

[XM_Boris]

Hallo,

ich habe mir mal beim Zerlegen eine recht unprofessionelle Notiz gemacht:

Wenn die Pumpenwelle mit dem Keil nach hinten (Richtung Motor) steht, dann die Verteilerwelle so ausrichten, dass der vordere Flügel mit dem eckigen Ende nach schräg oben/vorne steht.

Die Verteilerwelle hat zwei Flügel mit je einem normalen Ende und einem verdickten Ende (in Form eine Rechtecks). Ich habe nur den äußeren Flügel berücksichtigt.

Eigentlich müsste man damit auskommen. Ansonsten muss ich in die Garage und nach einer Pumpe suchen und mal ein Foto knipsen. Wenn nicht, gib Bescheid.

[XM_Boris]

Nachtrag:

Die beiden Flügel führen die Rollenlagerschuhe.

[Uwe Behrens]

Hallo Boris,

vielen dank für deine Antwort! Ich versuche mich gerade mit Hilfe der Explosionszeichnung zu orientieren. Stehst du (hinsichtlich der Beschreibung) vor dem Pumpenflasch aus dem die Antriebswelle der Pumpe herausschaut oder stehst du seitlich von der Pumpe? Ich weiß leider nicht, was du mit "vorderem Flügel" meinst, beide liegen doch auf gleicher Höhe?

Wenn du ein Bild machen könntest oder die Lage der Verteilerbohrung beschreiben könntest, wäre das super!

Sorry für die Umstände!

[XM_Boris]

Okay, ich versuchs zuerst nochmal in Worten:

wenn Du die Steuerzeiten am Motor abgesteckt hast, steht der Keil für die Riemenscheibe an der Antriebswelle der Pumpe vom Zahnriemen aus gesehen etwa auf 11 Uhr (das meinte ich mit "nach hinten zum Motor").

Die Verteilerwelle der Pumpe hat Flügel, in denen die beiden Rollenschuhe sitzen. Jedes Flügelpaar hat unterschiedliche Enden, und zwar entgegengesetzt. Das "vordere" ist das, das am Wellenanfang sitzt, das andere weiter innen Richtung Verteileröffnung. Und das Flügelchen mit dem größeren Ende des vorderen Flügelpaars (also am Wellenanfang) steht dann vom Zahnriemen aus betrachtet etwas auf 14 Uhr. Hoffe das hilft, Fotos bei Bedarf leider erst später oder morgen.

Gruß

Boris

[Uwe Behrens]

Hallo Boris,

ich habe die Pumpe zerlegt und verstehe jetzt, was du mir sagen wolltest. Mir war vorher gar nicht aufgefallen, dass sich die Flügelpaare voneinander unterscheiden. Der Flügel mit dem Viereck am Ende liegt auf einer Linie mit der Verteilerbohrung. Jetzt müsste ich zurecht kommen. Ich baue die Pumpe ein und melde mich dann.

[Uwe Behrens]

Jubel!!!!

Mein Evasion läuft wieder wie ein junges Reh! Kein ruckeln, er geht nicht mehr im Leerlauf aus und hält die Drehzahl.

@ Boris: Vielen Dank für die Unterstützung und viele Grüße an die Citroen Fan-Gemeinde!

[XM_Boris]

Hallo Uwe,

gern geschehen und Glückwunsch. Weiterhin viel Spaß mit der Eva.

[CX Fahrer]

Da die CITDOC nichtmehr geht frage ich hier mal nach ob irgendjemand die Anleitung greifbar hat und bereit ist sie mir zuzuschicken?

Ich muss unsere EPIC im Evasion abdichten.

[ACCM Volker.Kersting]

Hallo CX Fahrer,

wo ist denn deine Pumpe undicht?.

Sieh mal hier: http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?66665-Lucas-Epic-Explosionszeichnung-soll-ich-wirklich-selbst-abdichten

Das ich unsere gemacht habe ist schon 10 Jahre her müsste mal nachsehen was ich da noch an Bildern und Info habe.

Grüße

Volker

Bearbeitet 6. September 2015 von ACCM Volker.Kersting

[CX Fahrer]

Da ich des französischen mächtig bin habe ich die original Anleitung von Lucas heruntergeladen. Damit ist es ohne Kopfzerbrechen zu bewältigen. Nur laufen tut die Scheisskarre immer noch nicht so wie ich das erwarte.

Aber dazu habe ich einen extra fred gestartet.