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Geschrieben

95 % der 70er-Karren möchte ich wirklich nicht zurück. Zu Recht sind viele Auto-Modelle ganz verschwunden. Verklärte Erinnerungen verschleiern geschickt die zahlreichen Verbrechen von damals, die an jeder ecke standen.

Und wenn heute auch 95% der Neuheiten langweilige Einheitssosse ist, dann gibt das uns doch das Recht, drauf zu hauen. Oder?

:D

Gruß

Markus

Lutz-Harald Richter
Geschrieben

Tatsache ist, dass in den 60er und 70er Jahren gutes Design viel häufiger war als heute. Das lag wohl daran, dass der Zeitgeist offen, experimentierfreudig und nach vorne gewandt war. Nicht nur die Opron-Citroens SM, GS und CX, sondern auch Autos wie NSU Ro 80, VW K 70 (ja, auch der), Opel Ascona A, Opel Rekord D, Opel Kadett C, der erste Audi 80 und der erste Passat Variant, Golf I, Scirocco I, Renault 16, Renault 5, Jaguar XJ, Jaguar E-Type, Porsche 911, BMW 02er, BMW 5er(1.Generation) gab es um 1975 gleichzeitig neu zu kaufen. Alle genannten boten gutes, individuelles Design. Natürlich gab es auch langweiliges oder schlechtes Design (Chrysler 160/180, Ford Escort, Ford Taunus(Knudsen), Ford Consul/Granada, Mercedes S-Klasse (W 116) und SLC, Renault 6, 12, 14, 15, 17, Peugeot 304, Simca 1100, VW 411/412), das heute zum Teil nostalgisch verklärt wird.

Aber wo sind denn heute die positiven Ausnahmen im Einheitsbrei? Maserati Quattroporte ?, C6 ?, C4 Picasso vielleicht, Audi - fehlanzeige, BMW -eine Banglelei, Mini -müder Abklatsch, Ford -der Fiesta wird gerade abgelöst, Mercedes -nein, Smart - kein Auto, Opel - niemals, VW - auch nicht der Scirocco, Porsche 911 -na ja (seit 1963), Jaguar XJ dito (seit 1968), Peugeot -nein, Renault - noch gibt es den Megane und den Scenic, Fiat - Panda, Alfa - auch kein Mito, Volvo-?V50?, Saab - iii, Skoda - wieso? Seat- vergessen wir's, Honda- würg, Mazda - nicht doch, Mitsubishi - kaum, Nissan - zur Note, Subaru - auch nich, Suzuki- dito, Toyota - auch kein Lexus, Hyundai, Kia - kaum, Chevrolet - kein Ex-Daewoo, die Corvette war auch mal besser.

Der Vergleich mit den USA Mitte der 50er Jahre wäre ja vielleicht tröstlich, denn schon 1957 kam Chrysler mit einer Reihe bildschöner Exner-Kreationen (mit geschmackvollen Heckflossen) die GM und Ford zum Umdenken zwangen und dort ab 1960 zu weit besserem, schlichterem Design führten.

Aber: die gegenwärtige Schwulst-Mode dauert schon viel länger als damals (die begann mit dem Modelljahr 1950 und endete 1959) und sie ist universell.

Der Versuch von Ford und Renault, mit Eigenständigkeit dagegen zu halten, ist ja vorerst gescheitert und auch Citroen hat sich nach C4 und C6 beim C5 (und auch beim C3 Picasso) für schwülstige Beliebigkeit statt Charakter entschieden.

Auch ich fürchte, dass es noch eine Weile immer schlimmer wird, und der Insignia ist als Steigerung der optischen Grausamkeiten noch nicht das Ende; aber er ist der bisherige Höhepunkt.

In den Styling-Abteilungen der Autokonzerne ist eine Generation eingezogen, deren Formgefühl wohl von bizarren Formen der diversen Star-Wars und Transformer-Spielzeugfahrzeuge geprägt wurde, und die die als Witz gemeinten bizarr-martialischen Übertreibungen in deren Formgebung ernst genommen und als schön verinnerlicht haben (siehe Bangle). Diese Leute finden frühere Design-Grundsätze wie "form follows function" oder "Hässlichkeit verkauft sich schlecht" anachronistisch und machen sich darüber laut lustig. Das gilt übrigens auch für Kaffeemaschinen, Staubsauger oder sonstige Gebrauchsgegenstände.

Sicher hat es in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts "Art Deco" gegeben, wo auch, als Reaktion auf schlichte Bauhaus-Formgebung allerlei sinnfreie Verzierungen in Architektur (Chrysler-Building, Empire-State-Building),Auto- und Industriedesign Einzug hielten, aber diese Verzierungen selbst hatten Motive, die halbwegs harmonisch waren. Die jetzigen Formen z.B. von Scheinwerfern, Rücklichtern oder Armaturenbrettern sind nur noch bizarr und beliebig.

Lutz-Harald Richter

Geschrieben

Eben kam wieder Einer entgegen, schon zugelassen mit GG:

Potthässlich.

Gruß

Günter

Geschrieben

Mir kam die Tage auf einem Parkplatz ein neuer C5(limousine) in weiss entgegen.

Ich finde ihn einfach nicht schön. Und das obwohl ich doch immer diese rosa Doppelwinkel-Brille trage. ;o)

Kann man eben nix machen.

Da greift wieder (mein) Spruch: Schlimmer kommts immer! :D

Gruß

Beltzebub

Geschrieben

Jau, da ist es mal wieder pauschal eine ganze Generation, die dran schuld ist und sich von den Spielen und Comics ihrer Kindheit/Jugend inspirieren lässt.

Das war immer so. Genau deshalb findet jede Generation die Auto-Träume ihrer Kinheit/Jugend evtl. noch der Ausbildungszeit und deren Design auch als "das Beste" und strebt als Hobby genau so einen Wagen aus dieser Zeit an.

Und sie tun sich schwer mit dem aktuellen Design, die ihre Kinder dann erst wieder toll finden und danach streben, wenn sie "erwachsen" sind.

Ich denke es gibt eben in jeder Generation und in jedem Beruf jeweils in ihrer Epoche gute und eben schlechtere Kandidaten.

Gemessen werden sie am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Entwürfe.

Bleibt der Erfolg aus, wird man ausgetauscht.

Ich bin jedenfalls vorsichtig gleich ein Radikal-Urteil über einen neuen Wagen zu bilden, denn mir ist es auch schon passiert, das ich erst mit der Zeit Fahrzeuge und ihr Design zu schätzen "gelernt" habe. Umgekehrt gings mir aber auch schon so.

Viele der heutigen Wagen hätte es schon früher gegeben. Nur war man von der fertigungstechnik und den Materialien noch längst nicht so weit, sodaß dadurch auch das Design für die Grosserie beschränkt wurde.

Andererseits sind neue Zwänge aufgetaucht, nach denen sich das Design zu richten hat.

Und ist es nicht ein wenig arrogant besonders erfolgreiches design als furchtbar schlechten geschmack abzuurteilen? Sind die Millionen Kunden die diese Autos kaufen alle vollpanne und geschmacklos?

Könnte es nicht sein, das die Nörgler "hinten" sind und in der Entwicklung ihres "auges" für design einfach stehen geblieben sind.?

Mit zunehmendem Alter im Kopf (nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit dem Lebensalter) wird das umso mehr zutreffen.

Hat die "bangle-Generation " als Käufer (nennen wir sie mal so) ganz neutral nicht einfach eben "ihr" eigenes Empfinden entwickelt und fühlt sich damit wohl und zufrieden?

Auch sie werden sich später über das Design ihrer Kinder aufregen und es furchtbar finden usw. usw.

Na ja wie dem auch sei. Nicht wenige werden in einigen Jahren genau in den Autos sitzen, die sie heute verdammen. Nämlich dann wenn sie gebraucht erschwinglich werden.

Nicht selten hängt der Geschmack dann doch mit dem Geldbeutel zusammen :)

Was wird es an dieser Stelle 2017 für Lobeshymnen auf den C5 serie 3 geben und wie wird man die dann neuen Cits zerreissen :)

Geschrieben
So ein Ding in grau fuhr vorletzten Sonntag mit rotem Kenzeichen durch unser Dorf (ganz dicht bei den Popelwerken):

Potthässlich!!!!

Gruß

Günter

Hi,

die Dinger fahren im Kreis GG und DA ständig rum (zu Testzwecken - ähm, ich dachte der wäre fertig?)

Sieht von hinten aus wie ein CLS für Arme......Kotzkiste nennt man sowas:-P

Also,

entschieden nein - CLS hat ein deutlich anderes Heck.

Eben kam wieder Einer entgegen, schon zugelassen mit GG:

Potthässlich.

Gruß

Günter

Na klar,

GG= Rüsselsheim.

Ich bin ja auch kein Opelfan, aber auf der Bahn sehe ich da wesentlich mehr Designmut als bei der deutschen Konkurrenz - lange nicht berauschend, aber Passat Stufenheck, A4, A6, C- und E-Klasse, neuer 3er und 5er, Mon-Gähn-No, Fuck-Us kannste dagegen echt weghauen, ganz zu schweigen Weg-Da und O-(Nicht)-Mega. Erreicht auf jeden Fall das "Niveau" der japanischen Konkurrenz ;-)))

Das gezeigte Bild des Interieurs ist für mich auch gar nicht so schlecht - schon mal in einem Touran gesessen?

Lustig, wollte gestern was über den Wagen posten ;-)))

Einstandspreis soll um 22k-€ liegen....

Und wer gegen die Fast-5m-Klasse wettert - wie lang war eine DS?

Gruß

Tower

Geschrieben
vor allem...

warum wieder ein neuer name?

astra hat sich doch mittlerweile etabliert, ebenso wie vectra

andere hersteller, wie bspw. fiat, müssen immer wieder neue namen bringen oder alte namen ausgraben, um blos nicht auf den vorgänger zu referenzieren...

nun ja...

gott sei dank, haben wir einen ausgerägten geschmacksinn...

... sehen in 20 jahren dann die frauen unserer söhne auch alle gleich aus, um zu gefallen?

au revoir

accm matthias

Da nun Vectra wegfällt und durch einen unausprechlichen Opel ersetzt wird, erleichtert das doch optimal den Verkauf des Wagens... dieser Opel Iiiiirgendwas da oben spricht sich schwer aus, und was schwer klingt, scheint doch irgendwas gutes zu sein ;) Da sieht man halt mal vom Opellogo ab und kauft sich so eine Printe..

Klar... wir wissens besser...

ABER..

ich bin Fan vom C5 III.. Dieser allerdings erinnert mich an viele Autos, die es sehr kurze Zeit vorher schon zu kaufen gab.. Etwas BMW Optik, gepart mit der Wuchtigkeit eines Audis... Der C5 sieht für mich optimal aus.. Doch Citroen bleibt Citroen, daher stört mich diese Angepasstheit ja schon... Und da ich Opel sowieso nicht ab kann, bleib ich auch lieber bei Citroen, egal wie schwer diese Modelle beim Opel auszusprechen sind.. Die Citroenmodelle kann sich selbst ein Kind merken... C1, 2 3 4 5 6 8 :) seeehr einfach ;)

Aber trotz aller Kritik am Design des C5 III fand ich ihn auf der Straße schon recht ordentlich!

Wie sich da der Opel macht, ist hier natürlich auch ne gute Frage.. Aber Opel hat ja kein Hydractive III ;) (naja C5 auch nicht zwingend... aber das musste wohl sein... leider)

Soviel zum Thema ist Opel Opel... :)

Also scheene Grieße

Marcus

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben
...

Hat die "bangle-Generation " als Käufer (nennen wir sie mal so) ganz neutral nicht einfach eben "ihr" eigenes Empfinden entwickelt und fühlt sich damit wohl und zufrieden?

Auch sie werden sich später über das Design ihrer Kinder aufregen und es furchtbar finden usw. usw.

...

Ja, so ist das wohl wirklich, aber ich werde es einfach nicht verstehen können, wie jemand, der knapp eine Generation jünger ist als ich, einem BMW 1er oder Chrysler 300C sabbernd hinterguckend sagen kann: "Was für ein schöner Wagen!"

Ich verstehe es einfach nicht, daran merkt man also wohl, daß man älter wird. (nein, kein Smiley)

>>Jürgen

Geschrieben
Ichweissnichtichweissnicht....warum sehne ich mich so nach den 70ern zurück:

350px-Volkswagen_K70_Offenbach.JPG

ewald1.jpg

Ja, klar, früher war alles besser. Vor allem mit Gedächtnisschwund. Ansonsten erinnere mich noch ziemlich gut an die Zeiten des mobilen Einheitsbreis.... als fast jedes Fahrzeug in seiner bescheuerten Kastenform so aussah, wie kleine Kinder Autos malen...

Geschrieben
Ja, klar, früher war alles besser. Vor allem mit Gedächtnisschwund. Ansonsten erinnere mich noch ziemlich gut an die Zeiten des mobilen Einheitsbreis.... als fast jedes Fahrzeug in seiner bescheuerten Kastenform so aussah, wie kleine Kinder Autos malen...

Da konnte man dann aber als Papa noch beim Auto malen für den kleinen glänzen.

Heute sagt selbst der dreijährige dir so sieht kein Auto aus :-)

Einheitsbrei gab es wohl immer und wird es wohl auch immer geben. Übrig bleibt dann nur das besondere, heute wie damals.

Wichtige als Design wären wohl erschwingliche Preise.

Gruß Daniel

Achja und alternative Antriebe natürlich

Geschrieben

Danke, Lutz-Harald (#52) – deine Aufzählung guten oder schlechten Designs deckt sich ziemlich gut mit meiner Ansicht – auch wenn ich dein Urteil über den C3 Picasso nicht ganz teilen mag.

Ob die Ursache des Ganzen allerdings bei einer bestimmten Designergeneration liegt, wage ich zu bezweifeln. Zumal in anderen Bereichen als dem Auto auch heutzutage gutes Design möglich ist. Ich frage mich viel eher, ob der Grund nicht bei Amok laufenden Marketingabteilungen zu suchen ist, kombiniert mit echten (Fußgängerschutz und Konsorten) und vermeintlichen ("Sicherheitsbedürfnis", "Cocooning") Sachzwängen.

Geschrieben

Wieso ist Fussgängerschutz ein echter Sachzwang?

Es ist zwar schon einige Jahre her dass ich in die Fahrschule ging aber an den Grundregeln hat sich glaube ich nichts geändert. Fussgänger= Gehweg, Auto = Strasse !

Der derzeitige Irrglauben mit 12 Airbags, ESP, Furz und Feuerstein wird sich in den nächsten Jahren in eine ganz "alte" Richtung wandeln wenn der Sprit 5 Euro kostet: Wir brauchen es gar nicht und man kann Autos auch halb so schwer wie derzeit bauen.

ESP ist doch eh nur nötig weil die derzeitigen Konstruktionen ohne nicht mehr auf dr Strasse bleiben.

ACCM Jürgen P. Schäfer
Geschrieben
...Es ist zwar schon einige Jahre her dass ich in die Fahrschule ging aber an den Grundregeln hat sich glaube ich nichts geändert. Fussgänger= Gehweg, Auto = Strasse !

...

Ist OT, aber mein Aufreger:

Ich habe schon viele Fussgänger erlebt, die da anderer Meinung sind und sich auf der Strasse in *Hans-guck-in-die-Luft-Manier* die Vorfahrt vor Autos erkämpfen!

(Achtung, nicht missverstehen: An Fußgängerüberwegen halte ich stets vorbildlich an und winke die Leutchen herüber.)

Die Krönung war ein Zeitgenosse, der mir nach so einer Aktion erklärte, vor Gericht bekäme ja immer der Fußgänger Recht.

Meine Antwort nächstens: Dann könne er das jetzt ja immer so machen. Wenn dann allerdings mal ein reaktionsschwacher Rentner im Auto sitze, bekämen dann eben seine kaputten Knochen oder seine sterblichen Überreste vor Gericht Recht.

>>Jürgen

ACCM Markus Justin
Geschrieben

Hallo,

@Lutz-Harald, die Beispiele, die du in #52 für schlechtes Design anführst decken sich ziemlich genau mit meinem Empfinden. Den Renault 14 allerdings würde ich da auf jeden Fall ausklammern, der war formal nämlich gar nicht schlecht. Subjektiv sah (und sieht) er für mich moderner aus, als sein Nachfolger R 11. Allerdings erinnert sich heute kein Mensch mehr an diesen Wagen (selbst Franzosen können sich an "die Birne" oft nicht mehr erinnern).

..und das z.B. ein Mercedes SLC heutzutage soviel Zustimmung erfährt (ist sogar Titelauto der aktuellen "Motorklassik") liegt vermutlich an der inflationären Verbreitung des optisch deutlich gelungeneren 107er SL

Gruß,

Geschrieben

Hallo Markus. Sind doch immer wieder die gleichen Leute, die ganz meiner Meinung sind. ;)

Den R14 empfand ich damals als sehr gelungen. Klare, saubere Linien ohne eckig zu sein. Genial. Ein wenig davon hat der erste Clio geerbt. Der R11 als Nachfolger sah furchtbar alt aus und der R9 trat gar mit Jetta und Kadett-Stufenheck in Konkurrenz um das dämlichste Design ...

Gruß, Martin

Geschrieben
Ist OT, aber mein Aufreger:

Ich habe schon viele Fussgänger erlebt, die da anderer Meinung sind und sich auf der Strasse in *Hans-guck-in-die-Luft-Manier* die Vorfahrt vor Autos erkämpfen!

(Achtung, nicht missverstehen: An Fußgängerüberwegen halte ich stets vorbildlich an und winke die Leutchen herüber.)

Die Krönung war ein Zeitgenosse, der mir nach so einer Aktion erklärte, vor Gericht bekäme ja immer der Fußgänger Recht.

Meine Antwort nächstens: Dann könne er das jetzt ja immer so machen. Wenn dann allerdings mal ein reaktionsschwacher Rentner im Auto sitze, bekämen dann eben seine kaputten Knochen oder seine sterblichen Überreste vor Gericht Recht.

>>Jürgen

Also doch Kuhfänger an die Schrankwände, irgendwie muss man die Fussgänger ja zur Ordnung bringen.

Ich fahr übrigens ein Auto mit Luftsack unter der Haube aber wenn mir da ein Fussgänger draufspringt fängt er eine egal was der Richter dann sagt. Der Luftsack geht übrigens nicht auf, hoffe ich zumindest, Hersteller ist Michelin und keiner dieser neumodischen Knallsackhersteller. :D

Geschrieben
Wieso ist Fussgängerschutz ein echter Sachzwang?

Es ist zwar schon einige Jahre her dass ich in die Fahrschule ging aber an den Grundregeln hat sich glaube ich nichts geändert. Fussgänger= Gehweg, Auto = Strasse !

Hier entsteht manchmal der Eindruck, die Automobilindustrie würde seit Jahren oder Jahrzehnten pennen. Richtig ist dagegen - etwas überspitzt formuliert: in der guten alten Zeit waren die Autos Tötungsmaschinen. Gerade durch die Entwicklungen der Autoindustrie ist der Straßenverkehr sicherer geworden (entgegen allem Gerede von den angeblich so aggressiven neuen Autos).

Hatte die Zahlen zwar schon mal in einem anderen thread gepostet, aber da wir gerade wieder hierin abdriften...

Die Zahl der im Straßenverkehr getöten Fußgänger in Deutschland:

1980: 3.720

1990: 2.113

1996: 1.178

2007: 693

Geschrieben

Die Zahl der im Straßenverkehr getöten Fußgänger in Deutschland:

1980: 3.720

1990: 2.113

1996: 1.178

2007: 693

Das ist aber auch eine Folge des Pillenknicks.

Weniger Kinder - weniger Verkehrsteilnehmer ohne Auto.

Und damals wurden die Kinder auch noch nicht mit dem Zweitwagen zur Schule gebracht.

Also auch wiederum weniger Verkehrsteilnehmer ohne Auto.

Und es gab keine Tempo 30 - Zonen vor Schulen.

Dennoch. Amgenehm, dass man auch an die Sicherheit des Unfallgegners denkt. Das sollte man auch bei den Unfällen Auto gegen Auto stärker beachten (= runter mit dem Gewicht).

Gruß

Markus

Lutz-Harald Richter
Geschrieben
Jau, da ist es mal wieder pauschal eine ganze Generation, die dran schuld ist und sich von den Spielen und Comics ihrer Kindheit/Jugend inspirieren lässt.

Das war immer so.

Richtig ist fraglos - und das ist zunächst ganz wertfrei zu sehen - dass Geschmack und Schönheitsempfinden in der Kindheit geprägt werden. Der Unterschied zu früheren Veränderungen ist nur, dass diese bisher immer auf einer letzlich gemeinsamen kulturellen Basis erfolgten. Unser kulturell geprägtes Schönheitsempfinden von Proportionen und Harmonien ist über mehr als 3 Jahrtausende aus der griechischen Antike gewachsen und umfasst den gesamten europäischen und im wesentlichen auch den arabisch-orientalischen Kulturraum. Hier wird nun vieles, was über viele Generationen als unharmonisch und hässlich empfunden wurde, für schön erklärt und das bisherige Schönheitsempfinden als veraltet und langweilig abgetan. Dass dieser bewusste Kulturbruch zumindest beim Autodesign auch keinerlei praktische Vorteile, aber viele Nachteile (Unübersichtlichkeit, schlechte Sichtverhältnisse, unbequemer Zugang etc.) mit sich bringt, macht es nicht leichter, sich damit anzufreunden.

Ich denke es gibt eben in jeder Generation und in jedem Beruf jeweils in ihrer Epoche gute und eben schlechtere Kandidaten.

Gemessen werden sie am wirtschaftlichen Erfolg ihrer Entwürfe.

Bleibt der Erfolg aus, wird man ausgetauscht.

Der wirtschaftliche Erfolg ist nicht unbedingt eine Messgröße für die Qualität des Designs. GM hat in den USA in der 1. Hälfte der 50er Jahre (und nochmals in der 2. Hälfte der 60er Jahre mit der Coke-Bottle-Line) schlechtes Design mit purer Marktmacht (Image,Händlernetz, Rabattschlachten etc.) erfolgreich gemacht, während die Konkurrenz (vor allem unabhängige Hersteller wie Studebaker und Kaiser) mit gutem Design, aber schwächeren Finanzen und Händlernetzen sowie Verliererimage zugrunde gingen. Und auch heute wird miserables Design mit großer Marktmacht erfolgreich verkauft. Dabei ist heute das "Premium-Image" das schlagende Argument, aber die Händlernetze sind auch heute noch wichtig.

Viele der heutigen Wagen hätte es schon früher gegeben. Nur war man von der fertigungstechnik und den Materialien noch längst nicht so weit, sodaß dadurch auch das Design für die Grosserie beschränkt wurde.

Andererseits sind neue Zwänge aufgetaucht, nach denen sich das Design zu richten hat..

Das stimmt einfach nicht. Große, glatte Flächen sind wie auch große Fenster fertigungstechnisch eher schwieriger zu handhaben als die Butzenscheiben und zahlreichen Sicken und Kannten.

und ist es nicht ein wenig arrogant besonders erfolgreiches design als furchtbar schlechten geschmack abzuurteilen? Sind die Millionen Kunden die diese Autos kaufen alle vollpanne und geschmacklos?

Könnte es nicht sein, das die Nörgler "hinten" sind und in der Entwicklung ihres "auges" für design einfach stehen geblieben sind.?.

Also: die Mehrheit hat immer Recht. Ab in den Abgrund- Millionen Lemminge können nicht irren. Politische Vergleiche will ich mir hier ersparen. Aber welche Mehrheit eigentlich? Die Flotteneinkäufer und Fuhrparkmanager? Denen ist das Design egal, da zählen die Leasing- bzw. Rückkaufkonditionen. Bei Privatkunden sind Bangleleien längst nicht so beliebt.

Mit zunehmendem Alter im Kopf (nicht zwangsläufig gleichzusetzen mit dem Lebensalter) wird das umso mehr zutreffen.

Jede unsinnige Mode mitmachen ist kein Zeichen für geistige Jugend.

Hat die "bangle-Generation " als Käufer (nennen wir sie mal so) ganz neutral nicht einfach eben "ihr" eigenes Empfinden entwickelt und fühlt sich damit wohl und zufrieden?

Auch sie werden sich später über das Design ihrer Kinder aufregen und es furchtbar finden usw. usw.

Ich habe nicht den Eindruck, dass hier allgemein Zufriedenheit herrscht. Die meisten kaufen, wenn sie überhaupt noch kaufen, weil es (fast) nichts anderes gibt.

Na ja wie dem auch sei. Nicht wenige werden in einigen Jahren genau in den Autos sitzen, die sie heute verdammen. Nämlich dann wenn sie gebraucht erschwinglich werden.

Nicht selten hängt der Geschmack dann doch mit dem Geldbeutel zusammen :):)

Mag sein, weil es nichts anderes zu kaufen gibt. Gefallen muss es deswegen noch lange nicht und daher hat das nichts mit geändertem Geschmack zu tun.

Lutz-Harald Richter

Geschrieben
Den R14 empfand ich damals als sehr gelungen. Klare, saubere Linien ohne eckig zu sein. Genial.

Ganz meine Meinung, obwohl er wohl einer der größten Flops von Renault war. Renault hatte damit zu Zeiten des Golf I schon ein Auto mit den Maßen des Golf II im Rennen, nur viel schicker. Gescheitert ist er vermutlich an Rost-und Marketingproblemen.

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ACCM Elmar Stephan
Geschrieben
Unser kulturell geprägtes Schönheitsempfinden von Proportionen und Harmonien ist über mehr als 3 Jahrtausende aus der griechischen Antike gewachsen und umfasst den gesamten europäischen und im wesentlichen auch den arabisch-orientalischen Kulturraum. Hier wird nun vieles, was über viele Generationen als unharmonisch und hässlich empfunden wurde, für schön erklärt und das bisherige Schönheitsempfinden als veraltet und langweilig abgetan.

Oh, das ist aber ein tiefer Griff in die kulturhistorische/-philosophische Abteilung. Meine (Stammtisch)-Meinung dazu: Während unser europäisches Schönheitsideal sich aus den geraden und klaren Linien der klassischen Antike speist, neigt man in asiatischen Ländern wohl traditionell eher den etwas runderen, verspielteren Formen zu. Da diese Märkte immer wichtiger für die Autohersteller werden, ist es kein Wunder, dass mittlerweile auch BMW oder Mercedes oder VW Autos bauen, von denen man vor zehn Jahren noch gedacht hätte, sie kämen von Nissan oder Toyota. Das hat nichts mit Kulturlosigkeit zu tun, sondern einfach damit, dass global gesehen in den kommenden Jahrzehnten eine ganz andere Kulturtradition als die unsere an Bedeutung gewinnen wird.

Gruß Elmar

Lutz-Harald Richter
Geschrieben
Oh, das ist aber ein tiefer Griff in die kulturhistorische/-philosophische Abteilung. Meine (Stammtisch)-Meinung dazu: Während unser europäisches Schönheitsideal sich aus den geraden und klaren Linien der klassischen Antike speist, neigt man in asiatischen Ländern wohl traditionell eher den etwas runderen, verspielteren Formen zu. Da diese Märkte immer wichtiger für die Autohersteller werden, ist es kein Wunder, dass mittlerweile auch BMW oder Mercedes oder VW Autos bauen, von denen man vor zehn Jahren noch gedacht hätte, sie kämen von Nissan oder Toyota. Das hat nichts mit Kulturlosigkeit zu tun, sondern einfach damit, dass global gesehen in den kommenden Jahrzehnten eine ganz andere Kulturtradition als die unsere an Bedeutung gewinnen wird.

Gruß Elmar

Ich sehe nicht, dass man Autos im Hinblick auf den asiatischen Markt gestaltet. Dort wurden und werden immer noch westliche Automoden (früher amerikanische, heute europäische) nachvollzogen.

In Europa zählten traditionell vor allem ausgewogene Proportionen und klare Linien. Heute herrschen bei den Autos unglückliche Proportionen mit hohen Gürtellinien, unsinnig großen Rädern und massigem, breit auf dem Boden kauernden Erscheinungsbild vor. Damit hat die asiatische Tradition wohl in der Tat weniger Probleme.

Aber in Japan, und auch in China ist bei aller Verspieltheit Harmonie im Detail ein wichtiges Element.

Die willkürlichen Sicken, Kannten, spitz aufeinander zulaufenden Kurvenlinien etc. (das soll Dynamik ausdrücken) schlagen aber auch solche Traditionen in den Wind.

Und nicht umsonst sind derzeit japanische und vor allem koreanische Auto-Neuerscheinungen diesbezüglich relativ konservativ und zurückhaltend (außer Ssanyong). Auch chinesische Autos verzichten hier auf große Verrücktheiten.

Lutz-Harald Richter

Geschrieben
Amgenehm, dass man auch an die Sicherheit des Unfallgegners denkt. Das sollte man auch bei den Unfällen Auto gegen Auto stärker beachten (= runter mit dem Gewicht).

...ist leider bei "Premium" nicht so verbreitet - siehe neuester ADAC-Crashtest Q7 gegen Fiat 500. Die Behauptung, daß gerade die großen Autos besonders "unfair" sind, ist im übrigen nicht neu (und aus Sicht des Herstellers verständlich: die gut davongekommene Q7-Fahrerin kann sich wieder einen neuen Spähpanzer kaufen, die Besatzung des 500 würde es wahrscheinlich auch dann nicht tun, wenn sie überlebt hätte - also ist es nicht nützlich, auf sie Rücksicht zu nehmen...) ;)

Geschrieben
Das war immer so. Genau deshalb findet jede Generation die Auto-Träume ihrer Kinheit/Jugend evtl. noch der Ausbildungszeit und deren Design auch als "das Beste" und strebt als Hobby genau so einen Wagen aus dieser Zeit an.

Und sie tun sich schwer mit dem aktuellen Design, die ihre Kinder dann erst wieder toll finden und danach streben, wenn sie "erwachsen" sind.

Ich bin jedenfalls vorsichtig gleich ein Radikal-Urteil über einen neuen Wagen zu bilden, denn mir ist es auch schon passiert, das ich erst mit der Zeit Fahrzeuge und ihr Design zu schätzen "gelernt" habe. Umgekehrt gings mir aber auch schon so.

.......

Du hast in vielem Recht;

Aber - soll ich, wenn ich über rein subjektive, geschmackliche Kriterien rede, mir Gedanken machen, warum mir etwas gefallen müsste ? Wie schick ich einen 1er BMW möglicherweise finden würde, wenn ich 20 wäre ?

Nö, hier wird doch gerade über Geschmacksachen gesprochen.

Und es ist relativ egal, ob ich altmodisch bin, ob ich einen krankhaften GS-komplex habe

oder woran es sonst liegen mag; ändert nichts dran, daß mir der überwiegende Teil der neuzeitlichen Automobile schlicht nicht gefällt.

Damit ist ja keineswegs gesagt, daß ich nicht eins kaufen würde, wenn die Notwendigkeit gegeben wäre...... und ihn dann ganz automatisch plötzlich schönreden würde (das scheint mir schlicht menschlich und unvermeidbar).

Aber es ist eben tatsächlich so, daß nur wenige aktuelle Modelle irgendeine Art von Emotion auslösen, zum Beispiel kein einziger BMW, Mercedes oder Opel.

Ein ganz anderes Thema ist noch, daß mein Geschmack ohnehin noch nie "mehrheitsfähig" war, weder gestern noch heute, ich hatte und habe schon immer ein faible für Kurioses,

Elegantes (da steht absichtlich kein 'und' dazwischen) und 'Leichtes'

also beispielsweise eine DS für Kurios im positiven Sinne, JAguar XJ für elegant und Fiat 130 Coupé mit Dachholmen, die nicht danach aussehen, als ob sie das Dach halten können

Geschrieben

Die Ansichten von "schön" wechseln eben. Die klassischen Formen der Antike waren im Original häufig quitschbunt bemalt.

Rundungen und Verzierungen gab es im "Christlich-abendländischen" auch reichlich, siehe Barock und Rokkoko (Rubens nicht vergessen)

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