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Drehrichtung Zweitakter


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

als ich im Urlaub mit meinem Aquascooter durch's Meer gequirlt bin, habe ich überlegt, ob sich ein 2-Takter auch andersherum starten ließe.

Die Drehschieber-Gesteuerten, bei denen der Vergaser am Kurbelwellengehäuse sitzt wohl eher nicht, oder?

Kann mich bitte jemand aufklären.

Danke,

Roger

Geschrieben (bearbeitet)

Grundsätzlich geht das, der Lanz Bulldog hatte z.B. gern die Marotte beim Anwerfen mit schlecht dosiertem Schwung rückwärts zu laufen.

Echte Könner konnten ihn sogar im Lauf umsteuern

Bearbeitet von Xantiaheinz
Geschrieben

hi, man kann, muss nur den zündzeitpunkt verändern, ich meine, etwas spätzündung dann müsste es gehen, wir sind so füher immer rückwärts mit dem moped gefahren.

gruss

thomas

Geschrieben
Grundsätzlich geht das, der Lanz Bulldog hatte z.B. gern die Marotte beim Anwerfen mit schlecht dosiertem Schwung rückwärts zu laufen.

Echte Könner konnten ihn sogar im Lauf umsteuern

Den Lanz konnte ich schon mit 8 Jahren umsteuern. Bin ich nun ein Könner? ;)

Geschrieben
Den Lanz konnte ich schon mit 8 Jahren umsteuern. Bin ich nun ein Könner? ;)

Oder nur ein Bauer ;-)))

Ansonsten: Klar geht das........

Gruß

Tower

Geschrieben

Mein Vater hat den Lanz aus reinem Vergnügen gefahren...

Geschrieben
Grundsätzlich geht das, der Lanz Bulldog hatte z.B. gern die Marotte beim Anwerfen mit schlecht dosiertem Schwung rückwärts zu laufen.

Aber das ist doch ein 2-Takter Diesel oder?

Oder nur ein Bauer ;-)))

Was heist hier 'nur' ? Denk an K's K I ! icon12.gif

hi, man kann, muss nur den zündzeitpunkt verändern, ich meine, etwas spätzündung dann müsste es gehen, wir sind so füher immer rückwärts mit dem moped gefahren.

Ja, das leuchtet ein, aber ansaugtechnisch spricht also nichts dagegen?

Roger

Geschrieben
Mein Vater hat den Lanz aus reinem Vergnügen gefahren...

Das Lächeln übersehen??? Das Einzige, was dann nervt, ist dass es mehr Rückwärst- als Vorwärstgänge gibt, was gerade bei Motorrädern doch echt stressig sein könnte ;-)))

Ja, das leuchtet ein, aber ansaugtechnisch spricht also nichts dagegen?

Roger

Hi Roger, wieso sollte - selbst mit Membranen drin sollte das völlig egal sein - lass mich aber auch gerne korrigieren ;-)

Gruß

Tower

Geschrieben
hi, man kann, muss nur den zündzeitpunkt verändern, ich meine, etwas spätzündung dann müsste es gehen, wir sind so füher immer rückwärts mit dem moped gefahren.

gruss

thomas

Es muss Frühzündung sein wenn ich nicht irre, damit die Zündung beim ersten Mal weit vor OT passiert, um so den Kolben in die andere Richtung zu bekommen. Bei sehr viel Spätzündung passiert nicht viel, ausser das der Motor wenig Leistung hat.

Geschrieben (bearbeitet)
Hi Roger, wieso sollte - selbst mit Membranen drin sollte das völlig egal sein - lass mich aber auch gerne korrigieren ;-)
Schon klar, wenn es beim Vergaser zieht, dann zieht es; ob es zieht ist die Frage, z.B. auf Grund der Form der Kurbelwellengegengewichte.

Zitat von tomcam viewpost.gif

hi, man kann, muss nur den zündzeitpunkt verändern, ich meine, etwas spätzündung dann müsste es gehen, wir sind so füher immer rückwärts mit dem moped gefahren.

Es muss Frühzündung sein wenn ich nicht irre, damit die Zündung beim ersten Mal weit vor OT passiert, um so den Kolben in die andere Richtung zu bekommen. Bei sehr viel Spätzündung passiert nicht viel, ausser das der Motor wenig Leistung hat.
Ich hatte das so verstanden,dass es sich auf die normalerweise eingestellte Frühzündung beim Moped bezieht.

Roger

Bearbeitet von Ja, genau!
Geschrieben

Hi Roger,

noch ein Hinweis - auch rückwärst laufend, heißt das nicht, dass er jetzt Sprit in den Tank laufen lässt ;-)))))))))

Gruß

Tower

Geschrieben
Hi Roger,

noch ein Hinweis - auch rückwärst laufend, heißt das nicht, dass er jetzt Sprit in den Tank laufen lässt ;-)))))))))

Gruß

Tower

HiTower,

verdammt, dann bauche ich diese Idee ja gar nicht weiter zu verfolgen! icon12.gif

Roger

Geschrieben

Nein, der Lanz Bulldog ist/war kein Diesel sonder ein Ottomotor, auch wenn er u.a. mit Diesel lief.

Dieselmotor = Selbstzünder

Ottomotor = Fremdzündung

Die Glükopfzündung ist eine Fremdzündung.

Geschrieben

Der alte Bulldog war ein Vielstoffmotor. Der Glühkopf hatte allerdings in erster Linie die Funktion, die Glühkerzen heute beim Diesel haben.

Unserer hatte eine Zündkerze, er wurde mal "modernisiert" und der Glühkopf umgerüstet.

Gestartet wurde mit Benzin.

Geschrieben

Der Glühkopf mußte während der gesamten Betriebszeit "am Glühen" sein, da die Kompression nicht für die Selbstzündung ausreicht.

Die alten Lanz wurden mit Petroleum gestartet und dann auf Schweröl umgeschaltet, dafür gab es zwei Tanks und einen Umschalter.

Im Grunde ging aber alles wenn es brennbar war.

Geschrieben

Also,

bei Membran- oder Kolbensteuerung auf der Einlaßseite geht ein Zweitakter vorwärts wie rückwärts - wie sauber er dabei läuft, hängt von der Zündungseinstellung ab.

Bei Drehschiebermotoren geht das nicht, da ist die Gassteuerung unsymmetrisch. Die Form der Kurbelwangen spielt nur dann eine Rolle, wenn sie aktiv für die Gassteuerung verwendet werden - oft sind sie aber einfach rund und möglichst groß, damit das Volumen im Kurbelgehäuse möglichst gering ist und damit die Vorverdichtung dort hoch.

Die Frage, ob ein Glühkopfmotor "Diesel" ist oder nicht, gilt auch für die Modellmotoren mit Glühkerzne (die gibt es übrigens als Zwei- und Viertakter, sogar als Wankel). Soweit ich weiß, streiten sich die Gelehrten da noch... Auf jeden Fall ist da die Zündung im OT, also "symmetrisch" und damit läuft der Motor natürlich gleich gut in jede Richtung (die Modellzweitakter sind fast alle drehschiebergesteuert, da passiert nichts...)

Geschrieben
Die Form der Kurbelwangen spielt nur dann eine Rolle, wenn sie aktiv für die Gassteuerung verwendet werden

Jetzt weiß ich auch wie die Dinger heißen!

Danke.

Die Frage, ob ein Glühkopfmotor "Diesel" ist oder nicht, gilt auch für die Modellmotoren mit Glühkerzne

Dann gäbe es doch fast nur 'Diesel'-Modellmotore? Na gut, ich kenne nur einen aus meinem Modellboot, gerade mal 30 Jährchen her... Muss noch irgendwo rumstehen.

Noch eine Frage zum Lanz, der hatte (oder haticon7.gif) aber schon so etwas wie eine Einspritzpumpe, oder?

Roger

Geschrieben
Dann gäbe es doch fast nur 'Diesel'-Modellmotore? Na gut, ich kenne nur einen aus meinem Modellboot, gerade mal 30 Jährchen her... Muss noch irgendwo rumstehen.

Jepp - die meisten Modellmotoren sind heute "Diesel" und laufen mit einem Gemisch aus Methanol, Nitromethan und öl - auch die Viertakter. Das funktioniert ganz gut - die Rennmotoren der Autofraktion haben typischerweise 3,5 Kubikzentimeter Hubraum und holen da bis zu 1 kW heraus!!! (mehr als 300 kW pro Liter - allerdings bei 35.000 U/min... ;) )

Benziner gibt es typischerweise ab so etwa 20ccm Hubraum, anfangs oft umgebaute Motoren aus Kettensägen ("Quadra"). Kennzeichen ist die Zündanlage mit Kerze, Kabel und Unterbrecher (bzw Elektronik).

Geschrieben
Hallo,

als ich im Urlaub mit meinem Aquascooter durch's Meer gequirlt bin, habe ich überlegt, ob sich ein 2-Takter auch andersherum starten ließe.

Die Drehschieber-Gesteuerten, bei denen der Vergaser am Kurbelwellengehäuse sitzt wohl eher nicht, oder?

Kann mich bitte jemand aufklären.

Danke,

Roger

Drehrichtung beim Zweitakter ändern geht. Zum Beispiel bei einem Trabant 601S: Rückwärtsgang einlegen, dann vorwärts anschieben. Resultat: Ein Vorwärtgang und mehrere Rückwärtsgänge. Eines der Experimente eines Kfz-Mechanikers aus meinem Bekanntenkreis.

Gruß

Fred

Geschrieben

Noch eine Frage zum Lanz, der hatte (oder haticon7.gif) aber schon so etwas wie eine Einspritzpumpe, oder?

Roger

Ja, hat er.

Geschrieben
Ja, hat er.

Ich danke Dir, und der Einspritzzeitpunkt war verstellbar?

Roger

Geschrieben
Der Glühkopf mußte während der gesamten Betriebszeit "am Glühen" sein, da die Kompression nicht für die Selbstzündung ausreicht.

Die alten Lanz wurden mit Petroleum gestartet und dann auf Schweröl umgeschaltet, dafür gab es zwei Tanks und einen Umschalter.

Im Grunde ging aber alles wenn es brennbar war.

Die Glühlampe wurde aber nur zum Start unter den Glühkopf gehängt. Danach wurde der Verdampfungsprozess durch die innere Wärme am Laufen gehalten.

Geschrieben
Ich danke Dir, und der Einspritzzeitpunkt war verstellbar?

Roger

Soweit ich weiß nicht, muß beim nächsten Bulldog Treffen mal einen Besitzer fragen.

Während der Fahrt wurde der Glühkopf durch die Verbrennungstemperatur am glühengehalten.

Geschrieben
Soweit ich weiß nicht, muß beim nächsten Bulldog Treffen mal einen Besitzer fragen.

Während der Fahrt wurde der Glühkopf durch die Verbrennungstemperatur am glühengehalten.

In meiner Vorstellung ist das der einzige Weg den Motor 'umzusteuern', oder?

Einspritzzeitpunkt stark vor OT, der Kolben bekommt eins auf die Mütze bevor er oben ist und der Motor dreht sich danach anders herum ??

Roger

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Hallo erstmal,

ich weiß jetzt garnicht ob Sie's wußten,....

Spaß beiseite: Der Lanz Rohölmotor ist ein Glühkopfmotor, der entgegen seinem Namen für den Betrieb mit Dieselöl (diesen Ausdruck gab es damals anno 1920 und noch nicht) ausgelegt ist. In Exportversionen sind allerdings geänderte Glühköpfe verbaut worden, die einen reibungslosen Betrieb mit Benzin, Alkohol, Parafinöl und anderen brennbaren Flüssigkeiten ermöglichten. Dabei wurde für jeden dieser Treibstoffe, ein spezieller Glühkopf entwickelt.

Der Glühkopfmotor unterscheidet sich in zwei wesentlichen Punkten vom Dieselmotor, der in den United Misstakes of America crude oil motor, also Rohölmotor, heißt. Dies nur zur Verwirrung.

1. Der Glühkopfmotor ist grundsätzlich geringer verdichtet wie der Dieselmotor, mit allen Nebenwirkungen die daraus folgen, wie bescheidener Wirkungsgrad.

2. Der Förderbeginn der Einspritzpumpe liegt beim Glühkopfmotor zwischen 140 und 120 Grad vor OT. Dies resultiert aus der Art der Drehzahlregelung über Spielverstellung zwischen Einspritznocken, der direkt auf der Kurbelwelle sitzt, und dem Pumpenkolbenstößel. Geringes Spiel gleich großer Hubhöhe gleich großer Einspritzmenge gleich großem Drehmoment. Großes Spiel gleich geringer Hubhöhe gleich .... gleich geringem Drehmoment.

Beim Dieselmotor liegt der Förderbeginn im OT. Eine Frühverstellung findet nicht, da der Diesel bei Direkteinspritzern über Mehrlochdüsen feinst zerstäubt in die heiße Luft im Brennraum eingespritzt wird. Dadurch ergibt sich ein Zündverzug, der bedeutend kürzer ausfällt wie Ottomotoren. Mehere Millionen feinster Tröpfen haben zusammen halt eine Oberfläche von meheren Fußballfeldern. Bei Kammerdieseln wird der Kraftstoff zwar wandverteilt eingwespritzt, aber gegen eine heiße Prallfläche, die das Verdampfen beschleunigt und der Zündverzug ist auch bei diesen Motoren minimal.

Der Glühkopf dient nur zum Verdampfen des Treibstoff, die Zündung ist dann eine Selbstzündung wie beim Dieselmotor.

Nun zur Frage des Umsteurens: Beim Bulldog Handhebel an der Einspritzpumpe in Nullförderstellung drehen, Motor fast ausgehen lassen und beim letzten Wup Handhebel wieder in Normalposition drehen. Sollte jetzt andersrum laufen.

Für MZ-Zweitakter habe ich mal irgendwo eine Umbauanleitung für Vorwärts- und Rückwärtslauf gesehen. Dort wird dann ein zweiter Unterbrecher montiert für den Rückwärtslauf, wegen der nötigen Frühzündung. Das Umsteuern erfolgt dann durch ausschalten der Zündung, umschalten auf den zweiten Unterbrecher und beim letzten Wup Zündung wieder an. Der Rückwärtslauf erleichtert Gespannfahrern das Rangieren.

Modellmotörchen mit Glühkerzen sind übrigens keine Dieselmotoren sondern Ottomotoren. Sowas gab es auch in groß vor der Erfindung der Spulenzündung, hieß damals Glührohrzündung. Außerdem Dieselmotor mit Vergaser geht nicht, weil dieser zum Erreichen der Zündtemperatur immer eine volle Zylinderfüllung braucht.

Noch Fragen?

Dann bis neulich.

lowtec-ing

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