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X2 Bremsscheibe glühte: Nebenwirkungen?


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Geschrieben (bearbeitet)

Tja,

nachdem man mir ja vor längerer Zeit so schön half bei der Frage, wie man die Bremssättel an meinem X2 zum Belagwechsel geklappt bekommt, ich dann aber leider nie-nie-niemehr Zeit hatte und die Urlaubsreise bald ansteht, habe ich die Aufgabe dann doch an die Werkstatt delegiert. Der Werkstatt ist leider dabei das Handbremsseil am Hebel halb aus der Öse gesprungen und beim Wiederzusammenbau nicht mehr wieder richtig in die Öse zurückgerutscht - Folge: Handbremse schleifte, so schwach, dass es bei ein paar Innenstadtkilometern nicht auffiel, dann auf die Autobahn: Wagen kommt nicht über 130 km/h, seltsam, am nächsten Parkplatz runter, Rauch steigt auf und die Bremsscheibe leuchtet mich hellrot durch die Felge an wie der Sonnenuntergang vor Capri. Ich habe die Handbremse vorne links ausgehängt, bin vorsichtig nach Hause geschlichen, (Betriebs-)Bremswirkung VL fehlte spürbar.

Die Werkstatt hat den Fehler mit dem am Hebelende nicht richtig eingehängten Zug gefunden, den Belag abgezogen und der Bremsenprüfstand zeigt recht und links auch wieder gleiche Werte.

So weit, so gut.

Leider aber a) habe ich seit dem Parkplatz nun vorne links ein geschwindigkeitsabhängiges Wummern (keine Unwucht oder Vibration, nur Geräusch), das vorher definitiv nicht da war. Es ist völlig unabhängig vom Strassenbelag, von Gasgeben oder Bremsen, Kurve oder Gerade. Tausche ich die Räder, bleibt das Geräusch immer noch VL. Was ist das - das Radlager?

Leider aber B) ist der Wagen nun vorne bockhart. Die Federkugeln waren rundum nicht mehr frisch, eigentlich wollte ich ja vorm Urlaub noch zu Herrn Grünberg... aber SO hart waren sie nicht. Die Federbeine gleiten sauber beim Hoch-/Runterfahren, der Höhenkorrektor regelt prompt, die Höheneinstellung ist nicht gemessen (aber wie sollte die sich spontan verändern?). Wenn ich von Hand einzufedern versuche, geht es recht schwer - wie ein dauerharter Hydractive (hat er aber nicht). Mir scheint (da bin ich mir nicht sicher), dass er vorne links härter ist als vorne rechts - Kanaldeckel, die er rechts noch schluckt, kommen links knallhart durch.

Können a) und/oder B) wirklich durch eine überhitzte Bremsscheibe entstehen?!? Ich habe von so etwas noch nie gehört. Die Bremse hat nach dem Anhalten sehr gequalmt und die Scheibe fünf, zehn Minuten lang geglüht, aber kann ein Radlager, kann ein Federbein (oder eine Kugel?!?) dadurch in irgendeiner Weise Schaden nehmen? Optisch ist außer dem Ruß nichts festzustellen. Hat sowas schon jemand gehabt? Blöd, so ein paar Wochen vor dem Urlaub...

Grüße,

Bearbeitet von jott_beh
Teppfihler.
Geschrieben

Lass Dir von der Werkstatt erstmal die Bremsscheiben auf deren Kosten ersetzen. Eine

schön ausgeglühte Bremsscheibe kann Schaden nehmen, z.B. Seitenschlag o.ä.

Geschrieben

zudem der Belag verbrannt sein wird.... Rü

Geschrieben

Die Bremsklötze würde ich gleich mit wechseln, wurden sicher Thermisch überansprucht und sind ein Sicherheitsrisiko.

Die glühende Scheibe hat dort im Umfeld einiges erwärmt (andere Autos haben bei sowas schon gebrannt), was auf Beschädigung zu prüfen ist. Läßt sich das Freidrehende Rad geräuschlos, mit wenig Spiel drehen? Sonst hat dein Radlager was weg.

Ich würde alle Schrauben in dem Bereich nachziehen und Gummiteile Auf Beschädigung prüfen. Gruß Matthias

Geschrieben

Bremse entlüften kann auch nicht schaden.

Ab welcher Temperatur wird Fett flüssig ?

Gruß Herbert

Geschrieben

Oftmals verglasen nach solchen Aktionen die Bremsklötze. Quietschen später fürchterlich und die Bremswirkung ist eher nicht so wunderbar.

Ferner wird auch das Radlager thermisch stark beansprucht und es kann passieren, daß das Fett flüssig wird und u.U. ausläuft.

An alle die mir jetzt mit 'auslaufen kann nicht sein' kommen: doch, kann sein - hatte ich mal am Volvo 440. Habe nicht schlecht gestaunt. Nix scheint unmöglich zu sein.

Geschrieben

Rotglut der Scheibe kann durchaus noch im zulässigen Betriebsbereich liegen, auch eine Schädigung des Radlagers sehr unwahrscheinlich. Ein Zusammenhang mit der Federung jedenfalls ist ausgeschlossen.

Gruß Gerd

Geschrieben

Guten Abend und besten Dank schonmal für Antworten und Erfahrungsberichte!

Scheiben/Klötze: bisschen misstrauisch bin ich da auch, allerdings ist inzwischen wieder volle, gut dosierbare und re/li-gleichmässige Bremswirkung vorhanden, es vibriert auch rein gar nichts (Scheiben mit Seitenschlag hatte ich schon öfter und traue mir zu, es zu erkennen).

Radlagerfett: darauf bin ich noch gar nicht gekommen, aber das wäre plausibel. Rund um die Lagerabdeck-Kappe sieht es auf der betroffenen Seite auch ganz anders aus als an der anderen, irgendwie "gealtert" (das fällt besonders auf weil bei dem Wagen die Fahrwerksteile noch ziemlich frisch aussehen, der luxemburgische Vorbesitzer muss eine immer benutzte, gut gelüftete Garage haben und bei Streusalz Urlaub genommen haben). Ich geh gleich mal runter und drehe mal am Rad, wörtlich diesmal. ;-)

Federung... ich weiss ja selbst nicht recht, wie das Federverhalten dadurch gelitten haben soll, ich wüsste auch keinen Zusammenhang. Was sollte die Hitze am Federzylinder so schlimmes bewirken...? Zumal ja die Leitungen und z.B. die Schutzmanschette nicht verschmort aussehen.

Was mir zum Federverhalten noch einfällt: können die Querlenkerlager oder das Traggelenk gelitten haben? Wie machen sich selbige denn bemerkbar, wenn sie verschlissen sind - evtl. mit schlechtem Federverhalten beim Fahren, während man im Stand noch einigermaßen runterdrücken kann?

Grüße,

Geschrieben
Rotglut der Scheibe kann durchaus noch im zulässigen Betriebsbereich liegen, auch eine Schädigung des Radlagers sehr unwahrscheinlich.

Eigentlich meine ich ja auch, dass Rotglut noch tolerabel sein müsste, fragt sich allerdings, ob dabei davon ausgegangen wird, dass der Wagen weiterfährt und die Aufhängung weiterhin Fahrtwind erhält. In meinem Fall bin ich ja (gezwungenermaßen) mit der glühenden Scheibe stehengeblieben, vielleicht kann es dann zum Hitzestau im Radlager kommen. Was zu der These "Fett ausgelaufen" auch passt, wäre der blaue Qualm.

Jetzt gehe ich erstmal "Rad drehen"...

Geschrieben

Kurzzeitiges Glühen mag ein Radlager verkraften können, aber mit sicherheit nicht wenn es längere zeit so ist, dann ist das fett weg, zu flüssig und das Lager nimmt Schaden. Ob allerdings die Hitze bis hoch zu den Kugeln kommt wage ich zu bezweifeln, hab ich noch nie gehört

Grß

H-G

Geschrieben

So, am Rad gedreht: dreht frei und geräuschlos. Hm. Ist das Lager jetzt heil, oder ist es kaputt, macht sich aber nur bemerkbar, wenn das Fahrzeuggewicht darauf lastet?

Keine Ahnung. Morgen muss die Werkstatt weitermachen. Wir gucken jetzt Frankreichfotos, zur Einstimmung auf den nächsten Urlaub...

gute Nacht!

Geschrieben

Ev reicht es die scheibe abzudrehen um das Problem zu beseitigen. Die werkstatt müsste das dazu passende Werkzeug haben. beläge sind aber in jedem Fall schon rein aus Sicherheitsgründen zu tauschen. Je nach Alter der Beläge musst du das Material selbst zahlen, aber sicher nicht mehr.

Gruss Holger

Geschrieben

Hallo, dauerhafte Rotglut auf den Scheiben heißt zwingend Scheiben und Beläge neu, das Radlager kannst Du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wegschmeißen, die Federung hat damit nichts zu tun. An alle anderen Freds: Hier gehts um eine Bremse und ein Radlager, also sicherheitsrelevante Teile, da gibts kein Abdrehen oder sonstige Versuche, die Scheibe ist aus Guß und durch Rotglut ist das Gefüge nicht mehr stabil, eine Nobremsung und die Scheibe kann platzen. In dem Auto möchte ich nicht sitzen und auch nicht von ihm abgeschossen werden. Gruß, Werner

p. s. Man kann viel tricksen, aber nicht überall.

Geschrieben
Tja,

Blöd, so ein paar Wochen vor dem Urlaub...

Grüße,

stimmt, sowas hat man gewöhnlich am letzten Tag vor'm Urlaub :P

Ich schliesse mich Werners Auffassung an, es ist zwar richtig, das eine Bremsscheibe schon mal rot anlaufen darf, aber die Temperatur erhöht sich ja bei festsitzenden Belägen noch weiter - und irgendwann ist eben Schluss.

Radlager sind ja auch abgedichtet um das Festt drinzuhalten, ist nun die Dichtung weggeschmort und dann auch noch das Fett verflüssigt...kann sich jeder sehr leicht vorstellen, was da passiert.

Neben Scheiben und Belägen würde ich auch den Bremssätteln einen Blick zuwerfen - die Kolben werden auch durch Gummidichtungen abgedichtet.

Geschrieben

Moin,

danke nochmal an Euch für die weiteren Antworten.

Um noch einmal auf Querlenkerbuchsen/Traggelenk zurückzukommen: wie macht sich bemerkbar, wenn eines oder beide dabei gelitten haben - kann das BEIM FAHREN schlechte Federverhalten davon herrühren, oder ist das Unsinn? Hat nicht schonmal jemand Querlenkerbuchsen oder Traggelenk getauscht, weil das Anfedern schlecht war? Wie hat sich das VORHER angefühlt?

Merci,

Geschrieben

Hi,

ich bin zwar kein Bremsscheiben- oder Werkstoffkundespezialist. Würde aber trotzdem alles erneuern. Wenn die Scheibe wirklich über einen längeren Zeitraum so geglüht hat, könnte es da nicht sein, das eine Gefügeänderung stattgefunden hat und eventuell verspröden? Wie gesagt, kein Profi, vielleicht sind Bremsscheiben ja auch so ausgelegt das sie das längere Zeit verkraften.

viele Grüße janbo

Geschrieben

der Zustand von Querlenkerbuchsen und Traggelenk hat auf das Federungsvehalten keinen Einfluss. Da diese Gelenke aber maßgeblich für die Radführung sind, machen sich Fehler z.B. durch Schiefziehen, insbesondere beim Bremsen oder Beschleunigen bemerkbar.

Prüfung: Rad anheben, das Rad ruckartig in Richtung Lenkeinschlag rechts/links bewegen. Kein Spiel darf fühlbar sein. Damit wird sicher geprüft: Lagerung Querlenker, unteres Traggelenk, Gelenke Spurstange. Bei dieser Gelegenheit könnte man auch mal das Vorhandensein des Schutzbleches des unteren Traggelenkes prüfen. Sollte es fehlen, wäre eine Schädigung der Abdichtmanschette des unteren Traggelenks durch eine glühende Bremsscheibe immerhin vorstellbar.

Gruß Gerd

P.S.: Übrigens, bei Rotglut einer Bremsscheibe ist eine Gefügeveränderung des Werkstoffes ausgeschlossen.

Geschrieben

Verschlissene Buchsen, Lager, Gelenke, etc. am Fahrwerk, machen sich durch - je nach Grad des Verschleißes - mitunter sehr schwammiges Fahrverhalten bemerkbar. Man selbst merkt es in den seltensten Fällen, da man sich als Eigner des Fahrzeugs dem Fahrverhalten ohne es zu merken über einen langen Zeitraum adaptiert.

Wenn dann auch noch Geräusche hinzukommen, knarzen beim einfedern, poltern auf schlechten Straßen, etc., dann weiß man aber auch als Eigner spätestens, daß Arbeit anliegt. Wenn man selbst das ignoriert, wird es einem der Dipl.Ing. bei der nächsten Hauptuntersuchung schon sagen.

Erneuert man nun sämtliche in Frage kommenden Teile, wundert man sich plötzlich über das 'neuwagenartige' und vor allem knackige Fahrverhalten des einem eigentlich schon seit Jahren bekannten Wagens ;)

Geschrieben

Werkstatt auf Mittwoch verschoben, weil ich heute erst die gestern gerissene Frontscheibe tauschen lassen muss... was passiert denn wohl noch alles, bevor ich im Urlaub bin?

Gut, dass man dagegen dann doch mal versichert ist... sogar die Feinstaubplakette wird erstattet und ersetzt.

Grüße,

Geschrieben

So -

wie es aussieht, hat die Sache ihren Abschluss gefunden. Nach mehreren Probefahrten sowohl meinerseits als auch werkstattseits als auch gemeinsamerseits, nach Demontage, Begutachtung und Wiedermontage der Bremse, sorgfältiger optischer Prüfung aller Bauteile in Bremsscheibennähe, gemeinsamem Abhorchen von Radlager etc. mit dem Stethoskop bei laufendem Antrieb auf der Bühne bin ich mir nun sicher, dass Bremse und benachbare Bauteile in Ordnung sind. Alle Gelenke und Buchsen übrigens auch.

Das schlechte Abrollen rührte übrigens von einem einseitig viel zu prallen Reifen her. Ich war nach der Panne an einer Tankstelle zum Druckprüfen, an der ich vorher noch nie war. Der Druckprüfer dort geht nach dem Mond, wie ich jetzt weiß. Aber da ich jetzt natürlich sensibilisiert bin und den Urlaubgut gefedert genießen möchte, habe ich neue Kugeln erworben, die kommen nächste Woche unter die Haube.

Die Geräuschkulisse ließ sich zerlegen in mehrere Komponenten:

- einen Höhenschlag beider Vorderreifen (sichtbar bei freihängend laufenden Rädern, Tausch v/h bestätigt, dass das Wummern daher kommt), muss wohl vorher schon gewesen sein, ist mir aber erst mit misstrauisch gewordenem Ohr nach der Panne aufgefallen.

- (sehr leichte) Vibrationsübertragung und Resonanzen in bestimmten Lastzuständen und Drehzahlen, Ursache Motorlager. Auch überprüfbar durch Abhören und "Herumspielen" mit den Lastzuständen in Fahrt und Stand.

Brems- und Fahrverhalten nun wieder tadellos, ohne Vibrationen, Ansprechverzögerung o. ä.

Die Scheiben befindet die Werkstatt für in Ordnung - ich glaube ihnen das und traue ihnen ein sicheres Urteil da zu (man hat aktive eigene Rennerfahrung).

Ursache des Qualms war wohl der Lack auf den Bremsbelägen (erkennbar).

Fazit: nach dem Schreck mit der festgegangenen, glühenden Bremse war ich nachvollziehbarerweise verunsichert, sorgfältige Prüfung (die Werkstatt hat sich sehr viel Mühe gegeben) sagt aber nun: alles i.O. Dann muss ich auch nichts auf Teufel komm 'raus getauscht haben.

Und ich kenne alle verbliebenen Geräusche nun einzeln mit Ursache und Vornamen. ;-)

Schönes Wochenende,

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