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Geschrieben

Tach Leute,

in meiner Neuanschaffung habe ich heute einen seltsamen Solex gefunden:

keine gewöhnliche Drosselklappe- die hier ist eigenartig geformt und wird von einer kleinen, verplombten "Dose"(in Fahrtrichtung links am Vergaser angebaut) betätigt, wohl per Unterdruck. Besser gesagt, kann die Drosselklappe unabhängig von der Gaspedalstellung eine Position einnehmen, die von dieser Dose irgendwie vorgegeben wird.

Ich könnte mir denken, daß das so 'ne Art Bleifußritter- Motor-totdreh-Schutzmechanismus ist, womit solche hirnlosen Vollgasidioten daran gehindert werden sollen, den Motor in den Drehzahlorbit zu schießen- könnte das stimmen?

Wie gut oder schlecht fährt ein H mit diesem Gaswerk? Sollte man das gegen einen normalen Vergaser tauschen?

Und dann gibt es da auch noch so einen komischen Schlauch, oben vom Ventildeckelentlüfter zum Einlaßkrümmer unterhalb des Vergasers. Im Schlauch ist ein Rückschlagventil eingebaut, so daß kein Gemisch in den Ventildeckel strömen kann, wohl aber Öldämpfe in den Einlaßkrümmer.

Wozu ist das gut?

Die Öldämpfe werden doch normalerweise über den Luftfilter abgesaugt?

Kann man das am Krümmer blindsetzen? Der Entlüfter ist schon ziemlich porös, ich möchte keine potentielle Falschluftquelle haben. Diese wäre damit beseitigt.

Habe leider keine gescheite Makrokamera da, sonst hätte ich Fotos gemacht.

Sagt mal was dazu, ich bedanke mir auch ganz artig... :-)

salut Rolf

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Die Dose am Vergaser ist der Drehzahlbegrenzer. Er zieht die Drosselklappe bei einer bestimmten Drehzahl zu. Genial. Andere schalten die Zündung ab, so dass die Vollgasfüllung unverbrannt durchgeblasen wird.

Wenn der Begrenzer beim Überholen eines LKW hinderlich ist, wird der Choke ein klein wenig gezogen. Der Verbrauch steigt deshalb nicht.

Der Schlauch ist wegen der Abgaszusammensetzung erforderlich (anti-pollution). Er hat aber keinen Einfluss auf den CO-Wert, der das Laufverhalten des Autos beeinflusst.

Der Vergaser ist, wenn er nicht verschlissen ist, sehr gut!

Geschrieben

Der Vergaser ist, wenn er nicht verschlissen ist, sehr gut!

DAS kann ich bestätigen. Die Abregelung erfolgt ganz sanft wenn der HY der Meinung ist, dass er schnell genug fährt. Mit 17/400er-Reifen bei knapp über 100 km/h (lt. Tacho). Mit den jetzt montierten 19/400 noch nicht ausprobiert.

Das Beschleunigungsvermögen ist überaus zufriedenstellend und der Verbrauch liegt knapp über 10 l. bei gleichmäßiger Fahrweise auf Strecke (bei 75 - 85 km/h) - keine Ahnung, wie der das schafft ;-)

Geschrieben

Hallo Männers,

ist ja echt super hier, vielen Dank an alle für die schnellen Antworten! Scheint ja 'n gutes kleines Unterforum zu sein... :-)

Na, dann bin ich ja mal schwwr gespannt, wie die Rappelkiste so abgeht auf der Bahn!

Hier nun das versprochene Foto:

Solex2.jpg

Heute bin ich die allerersten 100 Meter mit dem Apparat gefahren- ER LÄÄÄUUUFT!!!

War aber gar nicht so einfach, da wieder Leben 'reinzuhauchen- der/die Vorbesitzer hatten offensichtlich keinerlei Schimmer von der Technik, guckt Euch mal die Zündkerzen an:

Kerzen.jpg

Da konnte ja nix mehr zünden... De Zündkabels ook all in 'n Mors, und irgendein Penner hat die original- Benzinbumbe abgehängt und stattdessen so 'n Elektrodingens 'reingepfriemelt und auch noch das Steuerrelais falsch angeschlossen! Meine Güte...

Beim Einstellen des Zündzeitpunktes habe ich mir allerdings selber einen gebaut: Im Vertrauen auf meine Tractionkenntnisse(11D, SEV-Verteiler mit Unterdruck) habe ich auch hier den ZZP für den 1. Topf mit dem 6 mm-Stift im Getriebegehäuse und der Kerbe im Schwungrad justiert. So, und das Teil rumpelte wie ein Sack Nüsse! Eigentlich durch Zufall den Verteiler(Ducellier mit Unterdruck, aber nirgends angeschlossen) ein gutes Stück in Richtung spät gedreht- und >PUFF<, plötzlich schnurrt das Moddorle!

Die Fragen an Euch lauten nunmehr:

-Unterdruckkapsel irgendwo anschließen?

-Ventilspiel kalt Einlaß 0,2 mm und Auslaß 0,25 mm, geht das in Ordnung?

-Wie stellt man die Zündung korrekt ein- Abblitzen mit Strobo? Oder mit Stiftbohrung und Schwungradkerbe?

-Die Kupplung ist ja butterweich zu dosieren- gehört das so oder ist da was im Eimer?

Schönen Abend zusammen... Rolf

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Zündkerzen: 0,6mm Kontaktabstand. Im Hernst auch gern 0,5mm. AC 43F, Marchal 35B...

Ventilspiel: Werte sind korrekt, bei kaltem Motor.

Verteiler: hat keinen Unterdruckversteller! Schließwinkel um 60°. Zündzeitpunkt-Einstellung statisch mit Fühlstift (12°KW vor OT).

Da das Loch in der Schwungscheibe klugerweise durch die Halterung des Handbremsseils verdeckt ist (seit 9/63 wirkt die Handbremse vorn, vorher war das Loch bestens zugänglich), machst Du Dir beim ersten Mal eine Markierung an der Riemenscheibe. Wenn Du dann von der aus eine 2. Markierung an der Stelle machst, wo der Zünzeitpunkt bei 2.000/min sein soll, kannst Du die Zündung mit der Stroboskoplampe exakt einstellen. Sonst brauchst Du eine Lampe mit Phasenverschiebung und musst Dir immer die verschiedenen Werte merken (oder aufschreiben): °KW, °Verteiler, Differenz zw. Zündzeitpunkt/statisch und Zündzeitpunkt vor OT bei 2.000/min...

Die Kupplung geht superklasse, lässt sich, wenn Alles i.O. ist, bestens dosieren. Pedalspiel muss vorhanden sein. Um das zu überprüfen, muss der Blechdeckel auf der Kupplungsglocke weg. Hier kann man den Anteil des Pedalspiels sehen, den die 3/4 Mio. Gelenke und Umlenkungen der Mechanik zw. Pedal und Ausrücklager übrig lassen.

Geschrieben

Ah ja- also doch so einstellen, wie ich das vom Trac kenne...

Klappt hier aber ums Verrecken nicht! Pas de chance...

Die originelle Lösung mit der Handbremse konnte mich noch nicht stoppen- eine 60er Schraube M6 paßt da so gerade eben drunter, und die rastete beim Törnen auch super im Schwungrad ein. Verteiler drehn, bis Lampe angeht. So- jetzt kommt der spannende Teil: Der Verteilerfinger steht jetzt auf 9 Uhr! Und liegt ziemlich genau zwischen den Kontaktpinöckeln von Zylinder 1 und 3. (Beim Trac ist das nicht so- dann zeigt der Finger auf ca. halb8 und liegt damit genau vor dem Pinöckel des 1. Zylinders. Funke springt rüber, alles klar.)

Der Motor is so kaum zu starten, es knallt tierisch aus dem Vergaser, ohne Choke geht er sofort aus, Fahren ist unmöglich.

Anmerkung:Kappe ist richtig draufgesetzt, die Kabel stimmen und den Finger habe ich gegen die Drehrichtung bewegt, um das Spiel aus der Fliehkraftverstellung 'rauszunehmen.

Wenn ich nun den Verteiler im Uhrzeigersinn beinahe so weit verdrehe, daß er mit der Unterdruckdose am Motorlager anstößt, startet der Motor sofort, läuft ohne Choke ordentlich rund und nimmt gut Gas an.

Meine Theorie: Da hat ein Witzbold möglicherweise mal die Ölpumpe 'rausgenommen und beim Einbau um einen Zahn gegenüber der Nockenwelle verdreht- das könnte sich doch so auswirken- was meint Ihr?

Beim Trac muß die geschlitzte Kupplung zwischen Verteiler- u. Ölpumpenwelle doch parallel mit der Nockenwelle ausgerichtet sein, wenn Zyl. 1 im OT steht, das überprüfe ich mal, sobald ich zuhause bin- am Dienstag muß der TUB von Kiel nach Koblenz fliegen...

Auf dem Bild seht Ihr den Finger auf 9 Uhr und die Unterdruckdose.

Verteiler.jpg

Bin auf Eure Antworten gespannt- Schönen Sonntag!

Salut Rolf

Geschrieben

ist das vieleicht einfach der falsche verteiler?

wie schon angemerkt hat der normal keine unterdruckverstellung, vieleicht hat der vorbesitzer irgendwas genommen was gerade da war.

evt. sitzt die verteilerkappe dadurch anderst auf dem verteiler od. änliches?

bau ne 123 ein :-) kannste dann mit ner led einstellen und fertig.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Mooooment:

der Motor macht 2 Umdrehungen, während sich der Verteiler nur 1-mal dreht. Wenn Du den Motor noch mal eine Umdrehung weiterdrehst, steht der Verteilerfinger korrekt auf 2 Uhr. Das Zündkabel, das hier in der Nähe ist, isat das für den 1. Zylinder. Danach kommt 3, dann 4, zuletzt 2 (Markierung in der Schwungscheibe gilt abwechselnd für 1 und 4). Sortier Deine Zündkabel.

Zur Möglichkeit, die Ölpumpe falsch einzubauen, kann ich leider nichts sagen, da müsste ich das Werkstatthandbuch zu Rate ziehen (ich kann kaum französich...)

Es ist auf jeden Fall der falsche Verteiler, aber allein wegen der Unterdruckverstellung. Wäre er komplett falsch, hätte man ihn nicht montieren können.

Geschrieben (bearbeitet)

"...der Motor macht 2 Umdrehungen, während sich der Verteiler nur 1-mal dreht."

? DAS macht mich etwas ratlos - muss ich mich als unwissend outen - aber ein neugieriger Unwissender: Ich dachte bislang, dass der Verteiler dafür sorgt, dass der Motor auf JEDER Runde seine Zündfunken erhält - wie funktioniert das, wenn der nur 1 mal und der Motor 2 mal dreht??? Brauche Nachhilfe!

Bearbeitet von HY-plus
Geschrieben

Nachhilfe- braucht ja jeder mal... :-) Wohlan:

Beim 4-Takter macht die KW für ein Arbeitsspiel- 1.'rein 2. verdicht 3. KNALL 4. 'raus- 2 Umdrehungen. Die Ventile, die ditt Janze steuern, werden von der Nockenwelle betätigt, und die dreht sich dazu nur einmal(Steuerkette heißt das Stichwort). Und die Nockenwelle treibt ja noch mehr an: Lüfterflügel, WaPu, LiMa, Benzinbumbe und eben die fast senkrecht im Motor stehende Welle, auf der unten im Sumpf die Ölpumpe und oben der Verteiler wohnen.

Dieser Antrieb erfolgt über sog. Schraubenräder im Verhältnis 1:1.

Es gilt also: Wenn KW 2 Umdr., dann NW und ihr Anhang 1 Umdr.

Alle Klarheiten beseitigt? :-)

@Gerhard: Ja nee, das ist ja nun so: wenn ich die KW eins weiterdrehe, steht der Finger logischerweise auf 3 Uhr, wenn er von 9 Uhr kommt. Da kann sich der Funke dann überlegen, ob er zu Zyl. 4 oder 2 hüpft, bringt also nix. Die Kabel sind korrekt gesteckt, so wie bei meinem Gängster, also (bei halb 8 im Uhrzeigersinn beginnend) 1-3-4-2.

Mensch, was machen eigentlich die armen Säue, die nur noch Digitaluhren haben---?

Macht aber auch nix- jetzt läuft er ja fast tadellos. Geht grad noch so eben, den Verteiler entsprechend hinzudrehen, wegen der Unterdruckdose. Dann ist das wohl tatsächlich der falsche- gehört der in eine Göttin?

Habe leider versäumt, Fotos zu machen oder mir die Nummer aufzuschreiben- es ist ein Ducellier, mehr kann ich jetzt nicht sagen. Zuhause gucke ich mir den Vogel nochmal genauer an und werde berichten... Jetzt muß er erstmal von Kiel bis Koblenz durchhalten!

Salut Rolf

Geschrieben

----????????????-------

Was is los? Nix verstehen!

>>Dieter

Geschrieben

@ vilebrequin: Wieder was gelernt: okay - verstanden. Merci. Bon voyage!

  • 2 Wochen später...
ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben (bearbeitet)

Einbau der Ölpumpe geht tatsächlich auch mit total falscher Einstellung! Dann sitzt der Verteiler niemals annähernd richtig. Wenn alles richtig sitzt, zeigt der Verteilerfinger beim statischen Zündzeitpunkt des ersten Zylinders ungefähr Richtung 2 Uhr.

Ich zitiere aus "Auto-Reparaturanleitung" vom Bucheli-Verlag, Citroën DS19 (Motorblock ist mit HY identisch, und auch, wenn er anders herum dreht: die Einstellungen sind die selben, das habe ich mit meinen dürftigen Französischkenntnissen im Werkstatthandbuch für den HY überprüft!):

"Den ersten Kolben auf Verdichtungsende stellen. Die Ölpumpe einführen. Der Antriebsschlitz im Ritzel muss parallel zur Motorlängsachse stehen. Der kleinere halbmondförmige Teil muss nach der Motorblockseite zeigen...."

Mit dieser Einstellung muss der Verteiler so stehen, dass er bei korrekter Einstellung des Zündzeitpunkts nirgends auch nur annähernd anstößt. Der Verteilerfinger zeigt bei OT nach 3 Uhr, bei 12° vor OT (statischer Zündzeitpunkt) nach 2 Uhr.

Bearbeitet von ACCM Gerhard Trosien

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