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Geschrieben

War in Chemie leider immer so la la. Nur irgendwo geistert da was herum, dass Edelstahl und normales Blech, wie das unserer Autos, chemisch reagieren, und zwar zum Nachteil des Blechs. (Verkürzte Formel: Höherwertiges Element zerstört das Minderwertige.)

Weiß da in der Gemeinde jemand genaueres?

P.S. War dafür so ab 16 in Biologie recht gut. icon12.gif

Geschrieben

Da warst Du schon auf der richtigen Spur!

Grundsätzlich gilt folgendes: Das edle Metall fördert die Korrosion im unedlen Metall durch Kontaktkorrosion, da die beiden Metalle als Anode und Kathode wirken und daher ein schwacher Strom fließt. Voraussetzung für diesen Prozess ist ein korrosives Medium zwischen den beiden Metallen, etwa Wasser oder Seewasser. Es kann aber schon die normale Luftfeuchtigkeit ausreichen. Bei kleinen Teilen (wie Schrauben) tritt das Phänomen kaum auf; es lässt sich durch isolierende Trennmittel wie Fett weiter eingrenzen.

Und noch etwas: Die meisten Menschen verstehen unter dem Begriff "Edelstahl" grundsätzlich einen nicht rostenden Stahl. Das ist jedoch Falsch! Es gibt sehr wohl Edelstahlsorten die korodieren.

Synonyme für rostfreien Stahl sind

  • Edelstahl rostfrei, allgemeinsprachlich fälschlich auch kurz Edelstahl genannt. (Fachsprachlich wird die Bezeichnung Edelstahl für Stahlsorten mit besonders hoher Reinheit verwendet, die nicht zwangsläufig hochlegiert und rostfrei sein müssen.)
  • STAINLESS oder auch STAINLESS STEEL
  • INOX (Das Akronym INOX wird aus dem französischen Wort inoxydable gebildet und bedeutet soviel wie „nicht oxidierbar“ oder „rostfrei“)
  • Cromargan, Handelsname von WMF
  • V2A (Versuchsschmelze 2 Austenit, entstand 1912 für Leg.-Typ X5CrNi18-8)
  • V4A (wie V2A, jedoch zusätzlich mit 2 % Mo legiert, was diesen Stahl widerstandsfähiger gegen Korrosion in chloridhaltigen Medien macht (Salzwasser, Schwimmbäder, chem. Industrie etc.))
  • VA-Stahl
  • Nirosta, Markenname der Nirosta (ThyssenKrupp Stainless) wird selten auch Nieroster oder Niroster geschrieben.

Ich hoffe ich konnte helfen.

Gruß vom Hightower

Geschrieben

sogenannte Kontaktkorrosion...

die unterschiedlich edlen Metalle sind dann Anode und Kathode: es fließt Strom und das unedlere Metall reagiert.

Als rostendes Medium reicht die Luftfeuchtigkeit aus; Wasser oder Salzwasser fördert/beschleunigt den Prozess.

Öle/Fette zwischen den Metallen verzögert die Korrosion.

Geschrieben

weiterführend gibt es im schiffbau die opferannode, was uns schon sagt, dass das unedlere metall die annode bildet.

bin zwar kei metaller, aber hab im schiffbau bissel einblick, so nutzt man die eigenschaften der reaktion in diesem falle aus, um bestimmte bauteile im salzwasser zu schützen.

gruss

thomas

Geschrieben

das schlimmste was passieren kann ist zuhause im 230v elektrobereich, da gab es diese quetschverbinder, man konnte damit vorhandene alu-kabel mit neuinstallierten kupferkabeln verbinden, alles gut und schön, war ja fett drin, aber nach 15 jahren, der supergau, leute auf arbeit, das haus brennt ab.

diagnose, reaktion zwischen kupfer und alu unter einfluss durch strom: feuer

Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Hightower,

vielen Dank für diese Abhandlung. Umfassender geht's ja wohl nicht mehr. Du unterrichtest nicht zufällig an einer "höheren Lehranstalt" das Fach Chemie? icon7.gif

Deinen Ausführungen zur Folge sollte man dann besser keine Schrauben Edelstahl rostfrei A4 an unserenSchätzchen verbauen.

Bearbeitet von cx-pierre
Geschrieben
Hallo Hightower,

vielen Dank für diese Abhandlung. Umfassender geht's ja wohl nicht mehr. Du unterrichtest nicht zufällig an einer "höheren Lehranstalt" das Fach Chemie? icon7.gif

Klares Nein!

Habe in Chemie durchaus meinen Spaß gehabt zu Schulzeiten, soweit sogut.

Aber um zu belegen und zu formulieren was ich wußte, habe ich im Netz nach Quellen gesucht.

In der Wikipedia fand ich gute Sätze, der Rest war "copy&paste".

Daher auch mein zweiter Post.

Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken!

Gruß vom Hightower

Geschrieben

Dann umsomehr Danke für die Fleißarbeit! icon7.gif

Geschrieben
besser keine Schrauben Edelstahl rostfrei A4 an unserenSchätzchen verbauen.

Dazu ein klares *Jein* ;)

VA-Schrauben können zB in Alu in der Tat prima festkorrodieren - aber mit Keramikpaste läßt sich das ganz gut im Griff halten - dito für VA-Schrauben auf normalen Gewinden. Gerade in Bereichen, wo es viel Schmodder gibt (Unterboden, Batteriehalterung), ist die Kontaktkorrosion oft weniger schlimm als der normale Gammel.

V4A braucht man aber normalerweise nicht, es sei denn, man baut einen Chemietransporter (typische Verwendung im Haus ist das Schornsteinrohr von modernen Heizkesseln, weil dort die Abgastemperatur so niedrig ist, daß der Schmodder aus den Verbrennungsgasen im Rohr auskondensiert).

ABER: Keine VA-Schrauben an belasteten Teilen wie Fahrwerk oder Bremsen!

VA-Stähle haben eine vergleichsweise geringe Festigkeit, ganz grob etwa wie einfache Schrauben. Wenn also auf einer vorhandenen Schraube 8.8 als Festigkeitsklasse draufsteht, darf da keine VA-Schraube hin!! (Auch dann nicht, wenn man die mit A2-80 gekennzeichneten nimmt)

Ich hatte mal welche bei den Bremssätteln meiner Guzzi verbaut und dann später wieder auf die originalen 8.8er zurückgerüstet. Der Druckpunkt wurde dadurch merkbar härter!

PS: Zum Thema "angewandte Kontaktkorrosion" siehe auch die zahlreichen Threads zum Thema "Bremssättel Xantia hinten" ;)

Geschrieben

Ganz schlicht gesagt passiert da nicht viel, die beiden Stahlsorten liegen in ihrer "Wertigkeit" so dicht beieinander das der Effekt wenn überhaupt sehr gering ist.

Ich habe im Laufe der Jahre schon häufiger "einfache" Schrauben durch Edelstahlschrauben ersetzt und keine größeren Probleme erlebt.

Ob die Schraube nun durch Kontaktkorrosion oder "einfach so" festgammelt bleibt sich gleich, nur dauert der Gammel mit Edelstahlschrauben nach meinem Eindruck länger.

Zumindest im Waffenbereich spricht man nicht von rostfreien sondern von rostträgen Stählen, das trifft es auch exakter.

Geschrieben

Also wie immer: von Fall zu Fall entscheiden. Danke jedenfalls für die Hinweise.

Geschrieben

Um es einem CX Fahrer einfach bildlich und deutlich darzustellen: Die S1 Stosstangen sind aus Edelschrott (äh Stahl), festgeschweisst an normalstahl Haltern. Die hinteren Ecken fallen nicht ab wegen Kontaktkorrosion sondern durch unsanfte Behandlung oder Vibration denn wie der Guzzimann schon schrieb ist die Festigkeit/Steifigkeit von Edelstahl ganz anders als bei normal Stahl.

Geschrieben

Salve, CX-Fahrer (!),

...in der Tat, bei zweien meiner verflossenen S 1-CX waren die Stoßstangenhalter bös abgerostet, weil da ja die unverrostete VA-Schale dranhängt und den Rost an den minderwertigen Haltern so schön kaschiert...

Übrigens hat auch (m)ein ca. 1993 vom Mönnich ansonsten sehr schön fettgefüllter CX (das Fett tropft noch heute in der Sonne!!!) leider KEIN Gramm Fett an den besagten Stoßstangenhaltern (das hab ich dann mühsam nachgepinselt), -da hatten die Herren Fetteckenerfinder geschlampt...

UND: Im Bootsbau ist Schraubenrost im Holz (oder gar in stählernen Kielen, au weia!) schon ein Thema! Auch im Nadelholz oder Teak/Mahagoni. Deshalb werden ja sehr häufig Kupfernieten verwendet.

(Ein Extremfall ist Eichenholz: Das reagiert so sauer, daß praktisch alles berührte Metall zügig wegkorrodiert).

Grüße und A+:

bernhard

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