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Geschrieben

Hallo liebe Forumgemeinde!

Seit einigen Tagen setze ich mich mit dem Thema Motorsteuergeräte auseinander und komme nicht wirklich weiter.

Anlass meiner Anfrage ist mein aktueller Xantia.

Ich besitze seit längerem einen X1, 1,8i, 16V, Bauj. 1996, mit einem Bosch - Motorsteuergerät (MP5.1).

Dieser wurde per Chiptuning modifiziert, zusätzlich mit einem Ethanolsteuergerät versehen und läuft wirklich sehr gut auf Ethanolbasis.

Insbesondere hat sich eine spürbare Verbrauchsreduzierung im Ethanobetrieb durch die Maßnahme ergeben und er lässt sich auch wesentlich schaltfauler fahren, als es zuvor der Fall war.

Nun habe ich mir einen weiteren X1 zugelegt und würde ihm gern die gleichen Maßnahmen angedeihen lassen.

Auch hierbei handelt es sich um einen 1,8i, 16V, allerdings Bauj. 1997.

In dem neuen X1 befindet sich jedoch ein Steuergerät von Sagem, Typ SL96.

Hier ist die Platine komplett vergossen, sodass ein einfaches Austauschen des EEPROMs nicht möglich ist.

Auch eine Programmierung am Gerät soll nicht machbar sein.

Die Anschluss - Stecker sind bei Bosch und Sagem identisch, woraus sich natürlich noch keine Kompatibilität ergibt.

Offensichtlich ist das Sagem SL 96 in einem X1 eine ziemliche Seltenheit.

Da beim X1 die Wegfahrsperre noch über Tastatur bedient wird und beim X2 (wo das Sagem wohl üblicher war) ein Transponderschlüssel Verwendung findet, stellen sich mir nun folgende Fragen:

1.) Welche Steuergeräte sind kompatibel?

2.) Von welchen Faktoren ist eine Kompatibilität abhängig?

3.) Ist das Sagem durch ein Bosch ersetzbar?

4.) Wie identifiziere ich ein kompatibles Gerät?

5.) Lässt sich eine Kompatibilität durch Programmierung (oder auf anderem Wege) herstellen?

6.) Wie lässt sich ein gebrauchtes (kodiertes) Steuergerät freischalten?

Unabhängig von meiner Chiptuning - Absicht, stellen sich mir diese Fragen auch im Hinblick auf einen Austausch eines defekten Steuergerätes, da Neuteile extrem teuer (ca. 600,- €) sind und ich hier gern die Autoverwerter bemühe.

Die Suchfunktion habe ich zu diesem Thema bereits genutzt und bin leider nicht wirklich fündig geworden.

Selbst Firmen, die sich auf die Reparatur von Steuergeräten spezialisiert haben konnten mir nicht weiterhelfen, da sich deren Arbeiten in aller Regel auf Standartreparaturen beschränken.

So wurde ich regelmäßig auf den "freundlichen" verwiesen. Doch auch der kann mir offensichtlich nicht weiterhelfen. Er bietet im Zweifelsfall ein neues Steuergerät gleichen Typs an.

Wie gesagt: 600,- €!

Ich hoffe auf diesem Wege zumindest einige meiner Fragen klären zu können und bedanke mich schonmal im Voraus für hilfreiche Informationen.

Gruß und Dank,

Jörg

  • 8 Monate später...
Geschrieben

Hallo Jörg,

Es ist zwar schon etwas länger her, dass du hier gepostet hast, aber: Hast du zu dieser Problematik etwas herausfinden können?

Ich hab einen 97er X1 1.8i 16V mit Sagem-Steuergerät und der Tastenwegfahrsperre (deaktiviert). Mich würde interessieren, inwieweit die Pin-Belegung identisch ist.

Beste Grüße

Fred

Geschrieben

Hallo Fred,

in gewisser Weise bin ich tatsächlich weitergekommen:

Die Steuergeräte sind definitiv nicht kompatibel!

Der Anschluss beim Sagem ist dreireihig, wobei eine teilweise Pinbelegung in jeder der drei Reihen gegeben ist.

Das Bosch Gerät ist zweireihig und somit ergibt sich bereits eine komplett unterschiedliche Belegung.

Außerdem habe ich die Geräte versuchsweise getauscht. Natürlich ohne Erfolg.

Wollte man die Geräte austauschen, müsste auch der gesamte Kabelbaum getauscht werden.

Zum zweiten Punkt:

Für das Bosch Steuergerät wurde für 149,- € ein Eeprom bei ebay angeboten (incl. Versand).

Für diese Summe habe ich den Versuch mal gestartet.

Angeblich soll der Chip 18 Pferdchen bringen.

Ob dies tatsächlich so ist, kann ich nicht beurteilen.

Tatsache ist jedoch, dass der Drehmomentverlauf ein wenig angenehmer ist.

Eine Mehrverbrauch konnte ich eigentlich nicht feststellen, da man im normalen Fahrbetrieb nun durchaus auch mit etwas weniger Drehzahl unterwegs ist, allein schon, weil man ein wenig früher hochschalten kann.

Dazu muss ich aber erwähnen, dass unsere Xantias beide im Ethanolbetrieb laufen und somit ohnehin noch ein zusätzliches Steuergerät zwischengeschaltet ist.

Durch den Ethanolbetrieb allein ergibt sich schon ein spürbar besser Drehmomentverlauf und es kommt auch tatsächlich zu einer etwas größeren Leistungsausbeute.

Die neue Generation dieser Steuergeräte lässt auch eine relativ freie Wahl der Einspritzzeiten zu (natürlich unzulässiger Weise).

Man kann auch mit einem magereren Gemisch fahren, was einen spürbar reduzierten Verbrauch zur Folge hat. Dies geschieht natürlich auf Kosten der Leistung.

Unter dem Strich kann man aber von einem spürbaren Mehrverbrauch im Ethanolbetrieb ausgehen. Dafür ist das Zeug deutlich günstiger als Benzin.

Der o.g. Tuningchip wurde von der Fa. "Fasttuning Ltd., Daimlerstrasse 2, 38112 Braunschweig, Tel.: 0531/2376286" geliefert.

Der genannte Preis galt nur für die Bestellung über ebay. Bei einer direkten Bestellung wäre er teurer gewesen.

Inzwischen habe ich auch eine Adresse aufgetan, die sich des Sagems annehmen würde.

Dieses Gerät müsste jedoch eingeschickt werden.

Dies würde ich nur machen, wenn ich ein Ersatzgerät hätte.

Außerdem ist die Geschichte deutlich teurer und in diesem Fall bin ich der Meinung, dass das Kosten / Nutzen Verhältnis nicht mehr gegeben ist.

Ich vermute mal, dass die 8-Ventiler ohnehin unten herum mehr Druck haben, da hier im niedrigeren Drehzahlbereich die Füllung des Brennraums in aller Regel besser ist. Bei den 16-Ventiler verhält sich dies anders. Bessere Füllung im höheren Drehzahlbereich, dafür aber auch etwas mehr Leistung - auf Kosten des Drehmoments untenherum.

Unterm Strich bin ich aber der Meinung, dass Chiptuning nicht wirklich lohnenswert ist. Zumindest nicht bei den Preisen, die üblicherweise aufgerufen werden.

Ich hoffe, Dir mit meinen Zeilen ein wenig weiter geholfen zu haben

und verbleibe mit den freundlichen Grüßen,

Jörg

By the way: Falls noch jemand ein Sagem SL96-1 abzugeben hat, wäre ich interessiert. Bitte mit Wegfahrsperrencode!

Geschrieben

Hallo Jörg,

meinst Du mit Ethanol E85 oder reines Ethanol? Hast Du etwas anderes als den Chip des originalen Steuergeräts und das Zusatzsteuergerät angepasst? Ich denke da an Benzinpumpe, Leitungen, Dichtungen...

Viele Grüße

Michael

Geschrieben

Hallo Michael,

selbstverständlich meine ich mit Ethanol E85, da mir keine Tankstelle bekannt ist, wo man es in reiner Form beziehen könnte.

Außer dem Zusatzsteuergerät ist nichts verändert worden.

Dies ist meines Erachten auch nicht notwendig, da wir inzwischen drei Fahrzeuge seit ca. 2 Jahren mit Ethanol betreiben, ohne das es zu Komplikationen kam.

An Gesamtlaufleitung dürften inzwischen so um die 90000 Kilometer zusammengekommen sein (2x Xantia, 1x Ford Mondeo).

Gegebenenfalls könnte man ein wenig mit dem Benzindruck experimentieren, was aber für die einwandfreie Funktion nicht erforderlich ist.

Die Geschichten von sich auflösenden Teilen halte ich für ziemlichen Unfug.

Es mag möglicherweise Werkstoffe geben, die sich nicht so gut mit Ethanol vertragen (es gibt entsprechende Listen im Netz) Diese finden im Kraftstoffsystem üblicherweise aber keine Verwendung, erst recht nicht bei relativ modernen Fahrzeugen.

Es gibt Länder in denen schon seit einer halben Ewigkeit Ethanol als Treibstoff verwendet wird. Auch bei der Erfindung des Ottomotors kam zunächst "Schnaps" zum Einsatz.

Auch Geschichten bezüglich nicht ausreichender Schmierung der Kraftstoffpumpe kann ich nicht bestätigen.

Mich wundert es ohnehin, dass dieses Thema relativ klein gehalten wird.

Ethanol bietet einige überlegenswerte Vorteile: höhere Leistungsausbeute, da hohe Oktanzahl, relativ saubere Verbrennung und somit geringerer Schadstoffausstoß (besserer Co-Wert), gewonnen aus nachwachsenden Rohstoffen - verbrennt also eigentlich umweltneutral.

Damit will ich nicht behaupten, dass es die alles glücklichmachende Lösung ist, aber es sind

doch durchaus diskussionswürdige Überlegungen.

Selbst der ADAC erklärt, dass der gesamte Altfahrzeugbestand nicht Ethanol tauglich ist.

Sollte da die Mineralölindustrie als Sponsor tätig sein?

Die Automobilindustrie erklärt das gleiche.

Es ist ja auch sinnvoller ein Ethanolfahrzeug als "Spezialkonstruktion" zu bewerten.

Das kann man ja schließlich mit dem entsprechenden Marketing gesondert anbieten.

Gut, ich gebe zu, dass wir nicht sämtliche Lebensmittel durch die Einspritzdüsen jagen sollten.

So gesehen bin ich eigentlich froh, dass das Thema in Deutschland kein großes ist.

Vermutlich würden dann auch die Preise deutlich steigen.

Ich erinnere mich an die Warnungen, als bleifreies Benzin eingeführt wurde.

Die armen Ventilsitze! Aber dafür wird ja ein entsprechendes Zusatzprodukt angeboten.

Ups... jetzt habe ich mich doch tatsächlich ein wenig ereifert.

Ich bitte um Nachsicht für meine etwas überschwänglichen Ausschweifungen.

Eigentlich wollte ich ja nur sagen: Man braucht nichts umbauen, außer dass die Einspritzzeiten verlängert werden müssen, weil der Motor sonst zu mager läuft.

Dies wäre eigentlich auch mit einem Softwareupdate des Originalsteuergerätes zu machen.

Aber wer will das schon, wenn keiner dran verdient?

Herzliche Grüße,

Jörg

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