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Geschrieben (bearbeitet)
Was bringt einem Erdgas, wenn man keine Tankstelle findet? Im Gegensatz zu Autogas - womit es sooo einfach auch nicht ist, eine Tankstelle zu finden - gibt es sehr wenige Tankstellen in Deutschland, die auch Erdgas verkaufen. Und wenn ich 50 km Umweg fahren muss, um Erdgas zu tanken, bringt das wiederum auch nichts. Ich denke, deswegen setzen die Hersteller zur Zeit eher auf Autogas.

Und warum?

Weil Autogas ein Bestandteil von Rohöl ist und die Scheichs ja nicht blöde sind, bauen sie die Tankstellennetze damit aus...aber ist Öl aus, ist Autogas aus...Erdgas noch lange nicht.

Es liegt wohl nicht direkt am Vorhandensein von Tankstellen, sondern vielmehr an der Förderung bzw. Nichtförderung der Rohölindustrie für Autogas contra Erdgas. Und die Rohölindustrie fördert die Autoindustrie - irgendwie - warum sonst gibts nicht längst einen Erdgashybrid und das Elektroauto schon startbereit.

Warum waren die PSA Elektroautos der 90ger denn leistbar, warum die heutigen Prototypen so teuer? Warum war die A-Klasse in Kalifornien schon als fertiges Elektroauto konzipiert und wurde wieder eingestampft und als schlechten Ölvernichter auf den MArkt gebracht? Warum hat GM damals seine Elektroautos, die schon am Markt waren wieder eingezogen und vernichtet???

1000 Frage.

Wir könnten schon läääängst viiiiiel weiter sein, gäbe es die Öllobby nicht und die damit verbundene Korruption. Meine Meinung.

Bearbeitet von HeikoSc
Geschrieben

Stimme dir zu. Aber es liegt auch an der Nachfrage.

Gerade in Deutschland. Und nat auch hier im Forum.

hs

Geschrieben
Warum hat GM damals seine Elektroautos, die schon am Markt waren wieder eingezogen und vernichtet???

Meine Meinung.

Das hat sich ja wohl als einer der größten strategischen Fehler GMs herausgestellt. Das GM-Elektroauto war damals gut und hätte die Basis für Weiterentwicklungen werden müssen. Jetzt kommen die nach jahrelanger Pause, schlechter Qualität, dem Bau überdimensionierter Pick ups, SUVs etc., dem Verlust der Weltmarktführerschaft und nach der Insolvenz bzw. Verstaatlichung mit dem Volt / Ampera in die Puschen, eine Entwicklung von Opel. Was daraus wird und wie attraktiv das wird einschließlich der Preisfindung, wird sich wohl demnächst zeigen.

Gruß, Manfred

Geschrieben
Stimme dir zu. Aber es liegt auch an der Nachfrage.

Gerade in Deutschland. Und nat auch hier im Forum.

hs

Es liegt auch am Angebot.

Die Vans mit Erdgas:

Fiat Doblo - fängt ja gut an

Ford C-max - ist kein 7sitzer.

Opel Zafira - na ja, Hängepopo

VW Touran - nein, nein und nochmals Nein. Schon gar nicht mit den Facelifts I und II

VW Caddy Life - ja, die "Edelversion" des Touran

Was netteres - C4 Picasso, Espace, S-max, vielleicht noch Berlingo oder C8 - ist da leider gar nicht dabei.

Gruß CJ

Geschrieben

Wir könnten schon läääängst viiiiiel weiter sein, gäbe es die Öllobby nicht und die damit verbundene Korruption. Meine Meinung.

Natürlich, da hast Du recht.

Aber mal ehrlich, mich als Endnutzer interessiert die politische Situation ja nur am Rand. In erster Linie geht es nunmal um die Verfügbarkeit. Und die ist - warum, hast Du ja angesprochen - bei Erdgas nunmal sehr schlecht. Sicherlich, wenn es mehr Fahrzeuge gäbe, gäbe es auch mehr Tankstellen. Aber solange es nicht mehr Tankstellen gibt, wird der Verkauf von Erdgasfahrzeugen dadurch immer behindert werden. Ist nunmal ein Teufelskreis.

Ich habe das schon bei Autogas bemerkt. Es kam durchaus vor, das ich gezwungen war, auf Benzin zu fahren, weil die Gastankstelle in der Nähe gerade außer Funktion war. Gut, bei meiner nachgerüsteten Autogasanlage war das nicht weiter tragisch, es wurde nur teuer (weil ich auf Benzin fahren musste). Aber bei einem ab Werk ausgerüsteten Fahrzeug, welches nur noch einen Not-Benzin-Tank besitzt (5 Liter oder so), könnte das durchaus ein Problem werden.

Solange alternative Antriebssysteme nicht genauso komfortabel, einfach in der Anwendung und preislich vergleichbar sind, wird es sich nicht in der Masse durchsetzen. Sicher dürfte aber genauso sein, dass genau das irgendwann passieren wird. Ist nur eine Frage der Zeit.

Gruß

Geschrieben

Im Prinzip scheint es egal zu sein, ob die Energie gasförmig oder flüssig ist. Die Hauptsache liegt im Gewicht und der spontanen Verfügbarkeit vor Ort und der Planbarkeit im verbrauch.

Meine Einschätzung: mechanischer Universalmotor, der Gase aller Art verbrennt - und flüssige Energiemittel werden wie bisher halt einfach vergast !

Andere Systeme kommen insgesamt mit zu niedrigem Wirkungsgrad daher.

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Mit dem Titel "Im Strom des Alltags" schreibt die autobild eine Alltags-Reportage über den Peugeot iOn, baugleich mit dem Citroën C-Zero. Die Aufladung braucht 16 Ampere und konkurriert damit mit der Waschmaschine oder dem Trockner und fordert schon damit Kompromisse. Während die Zeit, die man braucht, um einen Benzintank zu füllen, reicht, um einem Freund in New York eine SMS zu schicken, könnte man in der Zeit, die der iOn zum Laden seiner Batterie braucht, nach New York sogar fliegen. Die Heizung wärmt träge, zieht aber mächtig Saft aus dem Akku. Die Ruhe des Fahrens beeindruckt zunächst mehr, als die 180 Nm, mit denen sich der iOn ansatzlos aus dem Stand abstemmt, falls der Fahrer "Vollwatt" gibt. Die Reichweite der Batterie genügt, wie das ganze Auto, für die meisten Alltagssituationen. Mit etwas Planung und Zugang zu einer Steckdose bei der Arbeit bewältigt der Peugeot den Alltag so talentiert wie ein normaler Kleinwagen. Wer einen Aufzug unfallfrei bedienen kann, kommt auch mit dem Elektro-Peugeot zurecht. Aber schnell am Wochenende ans Meer? Da käme man mit einem Akku knapp hin, aber mit Sicherheit nicht mehr zurück. Besorgniserregend ist aber, wenn der iOn abends lädt und man schnell wegen der Kinder zum Arzt muss. Bereits sein geringes Platzangebot reduziert den iOn zum Stadt- oder Zweitwagen. Dafür allerdings ist er zu teuer und ergibt für die Umwelt keinen Sinn. Nach dem aktuellen deutschen Kraftwerksmix verursachen die 17,2 kWh, die der iOn auf 100 km braucht, 99 g CO2/km, bei Volllast sogar 32,45 kWh/100 km, was 187 g CO2/km entspricht. Die Energiekosten beim Test betrugen 3,80 Euro/100 km, wobei z. B. der Spardiesel Ford Fiesta 1,6 TDCi Econetic mit 4,7 l/100 km für dieselbe Strecke auf 7 Euro kommt. Bei 10.000 km im Jahr müssen zudem 1,2 g radioaktiver Müll endgelagert werden. Bei der angestrebten eine Million E-Autos wären es pro Jahr 1,2 Tonnen strahlender Abfall aus Atomkraftwerken, was in der Begeisterung über die scheinbar so umweltfreundliche Elektromobilität gern vergessen wird. Wenn nun AKW abgeschaltet und durch Kohlekraftwerke ersetzt werden, erhöhen sich die CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung. Von der Umweltverschmutzung und den Problemen bei der Akku-Entsorgung wird da noch nicht geredet. Der iOn ist also nicht die Lösung auf die Frage nach umweltfreundlicher Mobilität, sondern nur eine anderen Art des Problems. Zumindest bis unser Strom überall überwiegend aus regenerativen Energien kommt. Der iOn kann nur für 594 Euro im Monat geleast werden. Nach drei Jahren und 30.000 km nimmt ihn Peugeot zurück und verspricht, ihn abzuschleppen, wenn er mal mit leerem Akku liegenbleibt. Für diese Leasing-Rate gibt es auch stattlichere Autos wie den Golf Style 1.4 TSI, den Skoda Octavia Combi 2.0 TDI oder den Audi A4 2.0 TDI. Ein Mercedes C180 ist nur wenig teurer. Und für den Kaufpreis des C-Zero oder Mitsubishi i-MiEV bekommt man einen Audi TT 2.0 TFSI, Ford Mondeo 2.2 TDCi oder sogar VW Multivan 2.0 TDI. Selbst auf hohe Sparsamkeit getrimmte Familien-Autos wie der BMW 320d Efficient Dynamics Edition, Toyota Prius oder VW Passat Variant 1,4 TSI EcoFuel mit Erdgasantrieb kosten weniger. Wer jetzt wirklich etwas für die Umwelt tun will, sollte besser seine Heizung auf Erdgas umrüsten, mit dem ÖPNV pendeln und als Familienauto einen sparsamen Diesel kaufen. Das ist alles nicht nur effizienter, sondern auch günstiger als ein E-Auto. Man fährt also weiterhin besser gegen den Strom.

Geschrieben

Man liest es heraus. Der Redakteur ist begeistert.

Vor allem vom Atomstrom, den er bewusst tankte.

Natürlich nicht begeistert. Er rät vom Elektroauto ab.

Davon allerdings nicht:

oelpest2.jpg

hs

ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

Es gibt schon zahlreiche Pilotprojekte zur E-Mobilität in Deutschland. Die meisten, vielleicht sogar alle E-Tankstellen werden aus regenerativen Quellen gespeist. Und auch zu Hause kann ich Ökostrom beziehen, wenn ich nur will. Was soll das also mit dem Hinweis auf den Atomstrom? In meinen Augen ist das eine ziemlich dumme Polemik.

Gruß Elmar

Geschrieben

Genau, die dumme Leser anspricht, damit sie weiter dumme Autos kaufen.

hs

Geschrieben

ja, das auto-bild-geschreibsel hat ein wenig was von dieser argumentationskette:

"eine Hirnoperation, die meinen IQ auf satte 110 Punkte steigern würde, kostet in etwa so viel wie 500 Kästen Bier. Da hab ich doch mit dem Bier viel mehr Spaß."

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