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Griechenland ist pleite !?


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Gast Thorsten Czub
Geschrieben
Man kann übrigens von Lafontaine halten was man will. Nur eines ist unleugbar: 1998 hatte Lafontaine vor, etwas gegen die Finanzmärkte zu tun, d.h. u.a. auch eine Sensibilisierung auf nationaler und auf internationaler Ebene dafür zu schaffen, daß die zu regulieren sind. In der damaligen rot-grünen Regierung führte das zu Verstörung, die sich exemplarisch in dem Ausspruch von Herrn Fischer manifestierte: „Wollt ihr etwa etwas gegen die Finanzmärkte machen?“ Und diese „Haltung“ war unisono (d. h. außerhalb des Finanzministeriums). Stielt sich dann jemand aus der Verantwortung aus, wenn er erkennen muß, daß mit einer solchen Gesocks-Elite (und damit meine ich nicht bloß die damaligen Regierungs“verantwortlichen“) nichts Verantwortliches zu bestellen ist?!

Dieser Fischer’sche Inkompetenzsatz befindet sich in der Tat auf „Augenhöhe“ mit dem schon zitierten Merkel’schen: „Wir werden alles tun, das Vertrauen der Finanzmärkte zurückzugewinnen.“ _ _ _ Ja, 1998 etwas substantiell Regulierendes gegen die Finanzmärkte getan zu haben, das wär’s (tendenziell) gewesen!

^Jo_Cit^

man sollte mal ausrechnen wieviel Geld wir gespart hätten wenn wir damals schon unter

Lafontaine/flassbeck/strauss-kahn die finanzmärkte reguliert bekommen hätten.

die vielen vielen milliarden.

die wir hätten sparen können. die aber durch das neoliberale geseiere diverser Leute

aus ALLEN Parteien, die intellektuell auf dem Niveau irgendwelcher studentischer Taxifahrer und Steinerwerfer lagen, ausgegeben wurde. Das der Markt ja Vorrang hat. Das er sich frei entfalte. Das nur der Markt wisse wo und wie es lang ginge.

wenn nur Helmut Kohl mal sagen wuerde wann der Aufschwung endlich mal da wäre.

Der war uns doch angekuendigt worden.

Geschrieben
Ist soziales Wirtschaften wirklich Kommunismusicon5.gif

Ist ein wirtschaftlicher Ertrag antikommunistisch?

immerdiesegegenfragen, hihi

mg

Geschrieben (bearbeitet)

Tolle Vorschläge!

* Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) schließen

Heißt, sehr viele, auch kleinere, Firmen bekommen keine Kredite mehr - verschuldete Staaten wie Griechenland natürlich auch nicht. Versicherungen dienen der Risikostreuung falls das nicht bekannt ist.

* Bewertung der Bonität von Mitgliedsstaaten direkt von der EZB

Klasse, da entscheiden die Regierungen der Schuldner über ihre Bonität - das ergibt Bewertungen, die niemand ernst nimmt.

Um einen Abschluß in VWL solltest Du Dich vorerst nicht bewerben.

* Einheitliche Regeln zum Abbau von Ungleichgewichten bei Handels- und Kapitalströmen. Ziel: Harmonisierung der Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Mitgliedsstaaten

Die Starken auf Kosten der Schwachen schwächen und auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner vereinigen.

* Entwicklung der Lohnstückkosten und der Leistungsbilanzen zinspolitisch mit berücksichtigen

Je höher die Stückkosten desto niedriger die Steuer oder wie? Länder mit schlechter Leistungsbilanz werden mit Boni belohnt?

* Hohe und dauerhafte Leistungsbilanzüberschüsse müssen genauso als Problem erkannt werden, wie dauerhafte Leistungsbilanzdefizite

Inhaltslose Sprüche, dauerhaftes Defizit muß zu Abwertung oder Konkurs führen, niemand, auch kein Staat kann dauerhaft ungestraft von anderen leben wollen.

* Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene

Superpopulistische Idee, heißt im Klartext, große Transaktionen werden auf außereuropäischen Finanzmärkten abgewickelt, aber wir alle dürfen für jede kleine Überweisung eine Steuer abdrücken. Ist vermutlich auch der Zweck des Geredes - neue Methode um dem Bürger in die Tasche zu langen.

Bearbeitet von Xantiaheinz
Gast Thorsten Czub
Geschrieben

wenn ich deine Statements so lese frage ich mich Heinz, wieviel eigentlich noch passieren muß bist du begreifst das das kapitalistische System, das die Menschen enteignet,

nur noch zum legalen Abzocken dient.

Irgendwie kriegst du doch gar nicht mehr mit was da draußen passiert, oder ?

Geschrieben

@204,

vollste Zustimmung!

Thomas

Geschrieben

Superpopulistische Idee, heißt im Klartext, große Transaktionen werden auf außereuropäischen Finanzmärkten abgewickelt, aber wir alle dürfen für jede kleine Überweisung eine Steuer abdrücken. Ist vermutlich auch der Zweck des Geredes - neue Methode um dem Bürger in die Tasche zu langen.

Genau das ist es eben nicht. Zwar tun die Politiker, besonders die FDP, so als wäre dies ein Fakt, dass eine solche Steuer nix bringt und den 'kleinen Mann' (der bei der FDP wohl mittlerweile 150000€ Brutto/Jahr verdient) belastet. Dann wird auch noch argumentiert, dass selbst der IWF diese Maßnahme für quatsch hält (O-Ton Brüderle). Leider werden wir hier wieder verarscht. Der IWF z.B. hat in seinem Bericht lediglich geschrieben, dass eine solche Steuer nicht taugt um die maroden Staatsfinazen zu sanieren. Bei dem bisher diskutierten Satz von 0,01% kann sich ja jeder selbst ausrechnen was er 'abdrücken' müsste wenn er 10000 oder 50000 Euro z.B. fürs Alter auf die hohe Kante legt. Nämlich 1€ bzw.5 € wenn ich mich jetzt nicht verrechnet habe. Als Belastung empfinde ich das nicht. Da haut ja jede normale Kontoführungsgebühr mehr rein. Selbst 0,1%-0,5% wären für den Kleinanleger wohl noch zu schultern. Aber der Deutsch jammert ja gerne auf hohem Niveau!

Geschrieben
* Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) schließen

Heißt, sehr viele, auch kleinere, Firmen bekommen keine Kredite mehr - verschuldete Staaten wie Griechenland natürlich auch nicht. Versicherungen dienen der Risikostreuung falls das nicht bekannt ist.

Weiß nicht, ob es etwas nutzt...

Auch das ist nicht richtig dargestellt, es geht darum, nur noch Kreditausfallversicherungen auf tatsächliche Kredite zuzulassen, sprich vom Gläubiger, und nicht mit ´nem Hebel von 1:20 (1=Eigenkapital) auf derartige Versicherungen wetten zu können.

Roger

Geschrieben

Wo haben wir denn Kapitalismus bei einer Staatsquote von über 50 %?

Warum sollen meine Kinder (theoretisch) Erbschaftsteuer auf Vermögen bezahlen, das legal erworben und bereits mehrfach besteuert ist?

Die lieben "Umverteiler" und Gerechtighkeitsfans sollten sich allmählich an den Gedanken gewöhnen, das sehr bald Schluß sein wird mit Volkasko-Gesellschaft und Versorgungsmentalität.

Geschrieben

Die lieben "Umverteiler" und Gerechtighkeitsfans sollten sich allmählich an den Gedanken gewöhnen, das sehr bald Schluß sein wird mit Volkasko-Gesellschaft und Versorgungsmentalität.

Genau! Jeder ist sich selbst der nächste. Mensch, das sind ja tolle Aussichten....

Dann hoffe ich mal für uns, auf der 'richtigen' Seite zu stehen. Nämlich auf der, die schon mit der Geburt auf jeglichen staatlichen Kaskoschutz verzichten kann.

Die, die immer von der Eigenverantwortung faseln (meist aus dem Schwarz-Gelben Lager) haben doch schon längst den Blick für die Realitäten verloren. Wenn ich für jeden Vortrag vor Wirtschaftsvertretern 2000€ bekommen würde, würde ich mit Eigenverantwortung auch wenig Probleme haben.

Wenn ICH einen Vortrag halten möchte muss ich dafür sogar noch selber zahlen. In der Regel eine nicht unerhebliche Kongressgebühr. Und im Anschluss bekomme ich keinen Cheque sondern maximal Applaus und Anerkennung von den Fachkollegen. Das ist zwar auch ganz schön, für die Rente bringt das aber rein gar nichts.

Geschrieben
Wo haben wir denn Kapitalismus bei einer Staatsquote von über 50 %?

Warum sollen meine Kinder (theoretisch) Erbschaftsteuer auf Vermögen bezahlen, das legal erworben und bereits mehrfach besteuert ist?

Die lieben "Umverteiler" und Gerechtighkeitsfans sollten sich allmählich an den Gedanken gewöhnen, das sehr bald Schluß sein wird mit Volkasko-Gesellschaft und Versorgungsmentalität.

Zur ersten Frage, weil jemand auch die Gass kehren muss - vor dem Hauptsitz der DB sah ich bisher nur Krawattenträger, auch noch nie nen Facility Manager der dies tat!

Mehrfach unbesteuert, wäre übrigens der richtige Ausdruck....fahr vollkasko weiter gegen deine Wand...

Genau! Jeder ist sich selbst der nächste. Mensch, das sind ja tolle Aussichten....

Richtig

Gruß

Geschrieben
...Der aktuell aufgespannte Schutzschirm erlaubt nun, das Erforderliche a b g e s t i m m t zu tun:

  • Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) schließen
  • Bewertung der Bonität von Mitgliedsstaaten direkt von der EZB
  • Einheitliche Regeln zum Abbau von Ungleichgewichten bei Handels- und Kapitalströmen. Ziel: Harmonisierung der Wettbewerbsfähigkeit der Euro-Mitgliedsstaaten
  • Entwicklung der Lohnstückkosten und der Leistungsbilanzen zinspolitisch mit berücksichtigen
  • Hohe und dauerhafte Leistungsbilanzüberschüsse müssen genauso als Problem erkannt werden, wie dauerhafte Leistungsbilanzdefizite
  • Einführung einer Finanztransaktionssteuer auf europäischer Ebene...

Den aufgeführten Punkten sind (z. Z.) noch folgende hinzuzufügen:

  • Trennung von realwirtschaftenden Banken und Spekulations(Investment-)Banken, denn nur Banken, die die Realwirtschaft mit Geld versorgen (z.B. Kredite für Investitionen in Produktionsanlagen) sind in der Tat s y s t e m r e l e v a n t für eine Volkswirtschaft, nur sie tragen zur W e r t s c h ö p f u n g bei (eine solche Schaffung von Werten kommt auch den kommenden Generationen zugute, sie finden sich dann auf der Haben-Seite einer Volkswirtschaft: d.h. bei aller Diskussion um Staatsverschuldung [Verschuldung bei wem? ist die Frage], muß diese Seite immer mit berücksichtig werden). Alle anderen „Banken“ sind nicht von staatlicher Seite zu stützen. (Und da der deutsche Bankenplatz sowieso übersät ist mit den „größten Bad Banks der Welt“ [vgl. „Bankräuber“ von Leo Müller, Econ 2010], lohnte es sich, das insbesondere in Deutschland zügig umzusetzen.)
  • Es ist ein funktionierendes internationales Währungssystem mit primär fixen Wechselkursen (primär fix deshalb, weil es auch eine sekundäre flexible Komponente braucht, d. h. die Betonung liegt auf fix) à la Bretton Woods einzurichten, aber mit einer von allen Staaten unabhängigen Zentralbank (im Unterschied zum Bretton-Woods-System, dort war die amerikanische Nationalbank [FED] bestimmend, obwohl sie diese Rolle recht gut gespielt hatte, aber letztlich doch national verpflichtet war/ist). (Aufgabe dieser Zentralbank ist es dann, nicht allein auf die Preisentwicklung zu achten, sondern genauso die Entwicklung der Lohnstückkosten [in den diversen Mitglieds-Staaten] und der Leistungsbilanzen zinspolitisch mit zu berücksichtigen)

^Jo_Cit^

Geschrieben

Ein Beschwerdebrief von Stern-Autor WALTER WÜLLENWEBER

"Liebe Griechen!

Kennt Ihr das bei Euch auch, eine Tante, die einem die ganze Kindheit und

Jugend hindurch das Sparschwein füttert? Beim ersten Fahrrad, dem ersten

Radio, der ersten Urlaubsreise - immer gibt sie ein paar Scheine dazu. Und

dafür verlangt sie nichts weiter als ab und zu mal ein freundliches

Dankeschön. Liebe Freunde, dies ist ein Brief von Eurer Geldtante. Keine

Angst, Ihr müsst nicht Danke sagen. Das Einzige, was wir uns wünschen, ist:

Versetzt Euch mal in unsere Lage.

Seit 1981, seit 29 Jahren, gehören wir zur selben Familie, zur EU. Kein

anderes Familienmitglied hat in dieser Zeit so viel Geld in die

Gemeinschaftskasse gesteckt wie wir, nämlich netto rund 200 Milliarden Euro.

Und pro Nase hat kaum einer so viel bekommen wie Ihr, zusammen netto fast

100 Milliarden. Rund die Hälfte also von dem, was wir in den EUTopf gekippt

haben, habt Ihr mit großer Kelle abgeschöpft. Oder anders ausgedrückt: Rein

rechnerisch haben wir Deutschen mit den Jahren jedem von Euch Griechen, vom

Säugling bis zum Greis, über 9000 Euro geschenkt. Einfach so. War doch nett,

oder?

Freiwillig hat wohl noch nie ein Volk ein anderes über einen so langen

Zeitraum so großzügig unterstützt Ihr seid fürwahr unsere teuersten Freunde.

Wie es uns dabei ging, in all den Jahren, das habt Ihr nie gefragt. Ich

vermute, auch heute brennt Ihr nicht gerade darauf, etwas über unsere Sorgen

zu erfahren.

Ich erzähle es Euch trotzdem:

Unsere Straßen sind so löchrig wie antike Bauwerke, weil uns das

Geld für die Instandhaltung fehlt. Bibliotheken und Schwimmbäder werden

geschlossen.

Manche Städte schalten nachts jede zweite Straßenlaterne aus, weil sie die

Stromrechnung nicht bezahlen können. Im Gegensatz zu Euren steigen unsere

Löhne seit der Einführung des Euros praktisch gar nicht mehr. Und jetzt

sollen wir auch noch Euch Griechen retten. Die Sorgen um Euch, die haben uns

gerade noch gefehlt.

Ihr habt Euch unser Misstrauen redlich verdient: Im Sommer fackelt Ihr regelmäßig

dieses schöne Land ab, das Gott Euch geschenkt hat Und dann ruft Ihr

nach unserer Feuerwehr, weil Ihr es nicht allein gelöscht kriegt. Ihr wollt

alle in den öffentlichen Dienst, aber keiner will Steuern zahlen. Wenn auch

nur ein Teil der Berichte stimmt, die wir in den vergangenen Wochen lesen

mussten, dann seid Ihr offenbar nur bereit zu arbeiten, wenn Ihr dafür

Schmiergeld bekommt. Vor allem Eure Ärzte und das Krankenhauspersonal langen

kräftig zu.

Ihr betrügt Euch also gegenseitig, wo Ihr nur könnt. Das kann uns egal sein.

Doch Ihr betrügt auch uns. Seit vielen Jahren. Das ist uns nicht egal.

Ihr kassiert für mehr Olivenbäume EU-Subventionen, als in Euer Land passen.

Offenbar versteht Ihr doch was von Buchführung, denn um die

Stabilitätskriterien für den Euro zu erfüllen, habt Ihr Eure Bücher so

systematisch und geschickt gefälscht, dass die Brüsseler nichts gemerkt

haben. In Wahrheit habt Ihr den Euro nie verdient. Trotz Eurer

erschwindelten Daten ist es Euch seit der Einführung des Euro noch nie

gelungen, die Stabilitätskriterien zu erfüllen. Um Eure Wirtschaft größer

erscheinen zu lassen, habt Ihr Euch 2006 einen hübschen Taschenspielertrick

einfallen lassen und kurzerhand die Erlöse aus Geldwäsche, Rauschgifthandel

und Schmuggel in die jährliche Wirtschaftsleistung Eurer stolzen Nation

angerechnet.

Über Jahrzehnte mehr Geld ausgeben, als man sich erarbeitet, wie

selbstverständlich auf Kosten von anderen zu leben, laufend betrügen und

tricksen - das kann nicht ewig gut gehen.

Irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen. Irgendwann ist jetzt. Streng

genommen seid Ihr pleite.

Macht Euch keine Illusionen. Wenn Angela Merkel verspricht, "Griechenland

wird nicht allein gelassen", dann geht es unserer Kanzlerin und uns

Deutschen nicht mehr um Euch Griechen.

Unsere Sorge gilt allein unserer eigenen Zukunft Das Unglück ist nur: Wir

sind an Euch gekettet.

Wenn Ihr untergeht, zieht Ihr uns mit unter Wasser. Zum Beispiel durch die

300 Milliarden Schulden, die Ihr mit den Jahren aufgetürmt habt. Rund 30

Milliarden davon gehören den Sparern bei deutschen Banken, in Form von

Staatsanleihen. Ob Ihr das jemals zurückzahlen werdet? Euretwegen geht der

Euro in die Knie.

Uns droht die Inflation. Das bedeutet: was deutsche Sparer auf dem Sparbuch

oder in Lebensversicherungen für die Zukunft zurückgelegt haben, wird immer

weniger wert. Wegen Euch. Solche Gedanken sind Euch natürlich fremd, denn

sparen oder investieren ist nicht Euer Ding. Ihr haut die Euros lieber raus.

In der EU seid Ihr Griechen d as Volk, das von seinem Geld den größten

Anteil für den Konsum verprasst.

Die Regierungschefs der EU haben zwar beschlossen, dass Ihr keine direkten

Finanzhilfen bekommen sollt.

Erst mal. Doch Ihr braucht Hilfe. Und in der EU bedeutet Hilfe am Ende immer

Geld, genauer: unser Geld.

So langsam wird uns Deutschen klar: Zuerst mussten wir die Banken retten,

jetzt müssen wir Euch Griechen retten und schließlich alle Länder mit einer

Schweinewirtschaft -die "PIIGS", Portugal, Italien, Irland, Griechenland,

Spanien. Ein Staatsbankrott eines dieser Länder, darin sind sich die

Experten ausnahmsweise einig, wäre eine Tragödie, die selbst die Bankenkrise

wie ein Lustspiel erscheinen ließe.

Kluge deutsche Staatsrechtler haben schon vor der Einführung des Euro

gewarnt: Die Wirtschaftsunion kann ohne die politische Union nicht

funktionieren. Sie hatten recht. Jetzt erkennen wir das dramatische

Demokratie-Defizit.

Wir Deutschen sind von den Entscheidungen der Regierung Griechenlands

abhängig. Aber wir können sie nicht wählen. Ihr Griechen könnt sie wählen,

aber Ihr habt ganz andere Interessen. Wir wollen, dass Euer

Ministerpräsident Georgios Papandreou sein Sparprogramm durchzieht.

Mindestens. Besser wär's, wenn er beim Reformieren noch einen Zahn zulegte.

Aber Ihr wollt das ganz offensichtlich nicht.

Ihr macht, was Ihr immer macht: Ihr streikt. Letzte Woche der öffentliche

Dienst, nächste Woche alle, Generalstreik.

Liebe, teure Griechen, wenn Ihr nächste Woche auf die Straße geht, dann

streikt, dann demonstriert, dann protestiert Ihr nicht gegen Eure Regierung,

sondern gegen uns. Dem Zorro, der Euch stets gerettet hat und weiter retten

soll, dem versetzt Ihr einen Tritt zwischen die Knie.

Liebe griechische Finanzbeamte, geht nächste Woche bitte nicht streiken,

sondern treibt endlich mal die Steuern Eurer Millionäre ein, von denen Ihr

bislang fürs Wegschauen so fürstlich entlohnt werdet.

Liebe griechische Ärzte, geht nächste Woche bitte nicht streiken, sondern

behandelt Eure Patienten.

Von jetzt an, ohne vorher um einen Geldumschlag zu bitten. Und dann

versteuert einfach Euer Einkommen.

Ja, dann könnt Ihr Euch den nächsten Porsche erst ein Jahr später bestellen.

Ihr werdet es überleben.

Liebe Rentner Griechenlands, wenn bei uns jemand sein ganzes Leben lang

gearbeitet hat, bekommt er nicht mal 40 Prozent seines durchschnittlichen

Einkommens als Rente. Damit sind wir auf dem viertletzten Platz der

OECD-Länder. Und wer ist auf Platz eins? Richtig: Ihr. Über 95 Prozent Eures

durchschnittlichen Einkommens gönnt Ihr Euch als Rente. Um das hinzukriegen,

greift Ihr wieder in die Trickkiste: Ihr bezieht einfach die Rentenhöhe

nicht aufs ganze Leben, sondern nur auf die letzten drei bis fünf

Arbeitsjahre. Darum ist es bei Euch üblich, dass der Arbeitgeber den Lohn am

Ende noch mal kräftig erhöht Von dem Geld, mit dem wir Euch fast 30 Jahre

lang gesponsert haben, gönnt Ihr Euch eine komfortablere Altersversorgung,

als wir uns leisten können.

Findet Ihr das gerecht? Also, liebe Rentner in Griechenland: Ihr seid die

Generation, die diese Misere verursacht hat.

Jetzt haltet mal die Füße still, geht nicht demonstrieren, und lasst Eure

Regierung die Sparpläne durchziehen.

Und, liebe Bürger Griechenlands, redet Euch nicht damit heraus, Eure

Politiker seien allein schuld an der Katastrophe.

Ihr habt doch die Demokratie erfunden und solltet wissen, dass Ihr, das

Volk, regiert und damit verantwortlich seid.

Niemand zwingt Euch, Steuern zu hinterziehen, Schmiergelder anzunehmen,

gegen jede vernünftige Politik zu streiken und korrupte Politiker zu

wählen.Politiker sind Populisten. Die machen genau, was Ihr wollt.Sicher

werdet Ihr jetzt einwenden:

Ihr Deutschen, Ihr seid doch auch nicht viel besser. Stimmt. Ein

Rentensystem, dem kaum einer noch traut, Beamtenpensionen, von denen niemand

weiß, wie sie in der Zukunft bezahlt werden sollen, ein Steuersystem, das so

aussieht, als hätten erfahrene Hinterzieher es sich ausgedacht, und vor

allem ein Schuldenberg, der irgendwann ins Rutschen gerät und alles unter

sich begräbt -genau diese Probleme haben wir auch. Und Ihr seid uns auf

diesem Pfad der Untugend nicht so weit voraus, wie viele glauben. Früher

habt Ihr Griechen uns den Weg gewiesen, habt der Welt die Demokratie,die

Philosophie und das erste Verständnis für Nationalökonomie beigebracht.

Jetzt weist Ihr uns wieder den Weg. Nur ist es diesmal der Irrweg. Da, wo

Ihr seid, geht's nicht weiter.

Geschrieben

Na ja, verschuldet sind ja andere Länder auch. Bei Griechenland ist die Sache ein bisschen aus der Kontrolle geraten, aber trotzdem halte ich es nicht für nötig gleich den Teufel an die Wand zu malen. Von wegen, die EU wird auseinander fallen, usw. Das ist alles nur Angstmacherei der Medien!

Geschrieben
Bei Griechenland ist die Sache ein bisschen aus der Kontrolle geraten, aber trotzdem halte ich es nicht für nötig gleich den Teufel an die Wand zu malen. Von wegen, die EU wird auseinander fallen, usw. Das ist alles nur Angstmacherei der Medien!

Das ist ja wirklich süß :D ... ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt ;)

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Geschrieben
Ein Beschwerdebrief von Stern-Autor WALTER WÜLLENWEBER

[...]

Quelle wäre schön?!? Steht das in der Stern oder wo findet man das Original? Danke.
Geschrieben (bearbeitet)
... das würde ich so pauschal nicht stehen lassen, die Stadtwerke zu privatisieren kann durchaus Nutzen für den Kunden haben, da in einem Privatunternehmen anders gearbeitet wird und eher keine "Beamtenmentalität" vorherscht, kritisch wir es dann, wenn die Stadtwerke in windigen Finanzkonstruktionen an irgendwelche Finanzgesellschaften verkauft werden, um dann von der Kommune zu horrenden monatlichen Kosten zurückgeleast zu werden. So ähnlich ist dies bei den Stadtwerken in Kiel passiert.

... ich wage zu behaupten, dass wenn alle europäischen Staaten gut geführte Privatunternehmen wären, hätten wir jetzt gar kein Problem, da man die Probleme im Vorfeld so gut wie möglich gelöst hätte.

Kann ich so nicht unterschreiben. Viele Privatunternehmen sind auch schlecht geführt, und Kommunen müssen ihre Schulden auf ewig mitschleppen, während kleinere Privatunternehmen sich auch mal über Insolvenz und Neustart auf den Namen der Gattin retten können oder größere Privatunternehmen über Zerschlagung, Verkauf unter Wert aber mit Gewinn für den Inhaber, ganz große können sich auch mal über Staatsbürgschaften retten. Weil die Privatwirtschaft diese Möglichkeiten hat, entsteht der Eindruck, sie würde besser wirtschaften als öffentliche Unternehmen.

Gut geführte öffentliche Betriebe sind privatwirtschaftlichen NICHT prinzipiell unterlegen.

Ich sehe es eher so: Privatisierung ist allzu häufig Arbeitsverweigerung der Verantwortlichen. Statt eine Behörde oder einen Betrieb ordentlich zu führen oder zu reformieren, behauptet man einfach, dass ein privater Träger das sowieso besser könne und verkauft. Für den sehr begrenzten Zeitraum eines Haushaltsjahres kann man dann mit dem Verkaufserlös das Haushaltsdefizit schönen und etwas länger mit den wegverkauften Gehältern und Unterhaltskosten protzen.

Leider ist die Folge oft, dass der privatisierte Betrieb nach einer freudigen Glanzphase von den Realitäten der Tätigkeit eingeholt wird und dann entweder pleite geht, gestützt werden muss oder knallhart die Leistung einschränkt, Preise erhöht (auf irgendeinem Weg geht das immer, egal was vorher vereinbart wird) oder schlicht und einfach nicht in der Lage ist, die Aufgabenstellung zu erfüllen. Das geht dann zu Lasten der Stadt-, Landes- oder Staatskasse bzw. derjenigen, die auf die Leistung angewiesen sind, also Bahnfahrer/Stromkunden/Wasserhahnbesitzer.

Von Lease-Back-Geschäften will ich gar nicht erst anfangen... das funktioniert nur in einem Bruchteil der Fälle wirklich, meist platzt die Rechnung, wenn Zinsverhältnisse sich ändern und wenn sich herausstellt, dass der neue Eigentümer Gebäude/Anlagen/Fahrzeuge nicht mehr erhält sondern auf Substanzverschleiß betreibt.

! Die eigentlich richtige Lösung wäre also: Die Verantwortlichen in Ministerien und Stadtverwaltungen müssten dazu gebracht werden, wozu sie eigentlich per Eid und arbeitsrechtlich verpflichtet (!!!) sind: Sie müssten, wo Probleme erkennbar sind, ernsthaft an Problemlösungen arbeiten statt dass sie das Problem wegprivatisieren. Leider, leider ist das unbequem und aus der Mode. Und das ist in öffentlicher und privater Wirtschaft gleichermaßen der Fall. !

(Nachtrag: natürlich sind nicht alle privatwirtschaftlichen Unternehmen schlecht geführt bzw. nicht leistungsfähig. Es ist aber dort wie überall, bei Schustern, Zahnärzten, Autowerkstätten, Stahlwerken und öffentlichen Verwaltungen: es gibt eine Menge Mittelmaß, es gibt ein paar positive Beispiele, es gibt einige, die es sich leicht machen und es gibt ein paar Totalversager und ein paar absichtliche Betrüger. Überall. Öffentlich wie privat.)

Bearbeitet von jott_beh
Nachtrag etc.
Geschrieben
Quelle wäre schön?!? Steht das in der Stern oder wo findet man das Original? Danke.
Hier
Geschrieben
Ein Beschwerdebrief von Stern-Autor WALTER WÜLLENWEBER...

In der Tat, ein „schönes“ Beispiel einer „journalistischen“ Arbeit eines Mitglieds der Gesocks-Elite. Und hier (in Deutschland) glauben immer noch viele, wenn sie bloß â€žStern“, „Spiegel“ oder „Zeit“ läsen, seien sie informiert oder auf der progressiven Seite. Wer mag sich da etwas in die Tasche lügen?

Nun hat balu1 ja selbst nichts dazu geschrieben, es bleibt also offen, ob er mit dem Inhalt, bzw. möglicherweise auch nur mit Teilen, einverstanden ist oder nicht. Allerdings hat er „Beschwerdebrief“ nicht in An- und Abführungszeichen gesetzt, also kann angenommen werden, daß er mit dem die Fakten vermengenden und so die Zusammenhänge entstellenden Inhalt, der bloß geeignet ist, die Völker aufeinanderzuhetzen, einverstanden ist. (Zu jener Zeit, als dieser Artikel geschrieben worden ist, ging’s in vielen Medien eben so richtig bildzeitungsmäßig rund.) Jeder stellt sich sein Armutszeugnis schließlich doch selber aus, nicht wahr?

^Jo_Cit^

Geschrieben

Danke für Deine rasierpinselscharfe Analyse.

Geschrieben
Abgeordnete fürchten durch Hilfspakete Entmachtung des Parlaments

München - Unter den Abgeordneten im Bundestag wächst die Sorge vor einer Entmachtung des Parlaments angesichts immer neuer Rettungspakete, die im Eilverfahren verabschiedet werden. Wenn sich die Entscheidungen häufen, die als alternativlos dargestellt werden, schrumpfe der Gestaltungsspielraum auf Null, sagte der Vorsitzende des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach von der CDU, dem «Focus». Auch SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil sagte, die Abgeordneten hätten das Gefühl, überrannt zu werden. Es gebe ein Gefühl des Kontrollverlusts.

Fr, 21. Mai. 2010, 4:52 © Rhein-Zeitung & dpa-infocom

Abgeordnete, die selbstständig denken und ihr Gewissen entdecken, dem sie ja nur verpflichtet sind. Sollte das etwa über Nacht, aber damit noch rechtzeitig der Fall sein?

Geschrieben
Abgeordnete, die selbstständig denken und ihr Gewissen entdecken, dem sie ja nur verpflichtet sind. Sollte das etwa über Nacht, aber damit noch rechtzeitig der Fall sein?

Ruhig bleiben! Die machen schon genau so weiter wie bisher. Der Schund wird weiter durchgewunken.

Geschrieben
Der Schund wird weiter durchgewunken.

... denkt der Cit-Fahrer beim TÜV :D

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