Mal eine funktechnische Frage, Anomalie an der Stereoanlage

[EntenDaniel]

HY,

daß ich mit meinem Wega- und Philips-Weltempfänger Radiosender aus aller Welt drauf bekomm ist logisch - aber über einen ausgeschalteten Computer??

Folgendes: an meinem Röhrenverstärker hab ich einen CD-Spieler, 2 Plattenspieler, ein Kassettenspieler, ein Tonbandgerät und 2 Radioweltempfänger und den Computer dran.

Wenn ich den Rechner aus hab, aber der Verstärker noch an ist und auf Computer steht, kommen aus den Boxen klar und deutlich Töne eines amerikanischen Senders raus - auch wenn ich alle anderen Geräte aus dem Verstärker ausstöpsel!

Wie kommt denn sowas?

Ähnliches Phänomen hab ich z.B. auch, wenn ich meine Wega-Anlage an hab und auf den da eingebauten Plattenspieler zwar Strom auf dem Vorverstärker drauf hab aber den Plattenspieler selber noch nicht an hab. Beispiel ich spiel ne Platte ab, der Tonarm geht zurück. Sobald das Relais "klack" macht kommt aus den Boxen ganz leise ein amerikanischer Sender. Das hab ich mir noch damit erklären können, daß der Plattenspieler über die Wega-Anlage läuft.

Aber der Rechner hat weder eine Antenne sonst noch irgendwas und trotzdem ertönt aus den Boxen ein amerikanischer Sender; es hilft wie gesagt nicht, wenn man die anderen Verbraucher aus dem Verstärker ausstöpselt, auch nicht wenn ich das Kabel fürn Internetanschluß abzieh - im Gegenteil der Klang wird besser!

Kann mir das nicht erklären.

??????

MfG DS

[Nightmare]

Ich hab mir hier hin und wieder französische Sener über die Laitsprecherkabel eingefangen. Da reichte es auch, wenn nur der Verstärker an war. Probiers mal mit hochwertigeren Lautsprecher- bzw. Verbindungskabeln zwischen den einzelnen Geräten

[EntenDaniel]

Das "lustige" ist ja, wenn ich das Verbindungskabel zwischen Rechner und Verstärker aus dem Rechner raus ziehe ist stille, sobald ich ihn wieder in den Rechner einstöpsel ist es wieder da. Bei den anderen Geräten hab ich das nicht - nur beim Rechner. An den anderen Geräten hab ich schon relativ teure DIN-5-Pol-Stecker dran. Auch die Lautsprecherkabel waren nicht grad so ohne. Noch teurer/höherwertig wäre vergolden.... Hab meine Kabel damals alle beim Radio-u.Fernsehtechniker gekauft. - Außer den, am Rechner.

Naja, werd dann wohl mal das Kabel zwischen Rechner und Verstärker wechseln müssen.

Bearbeitet 23. Februar 2010 von EntenDaniel

[Xantiaheinz]

Der Rechner sit scheinbar schlecht abgeschirmt.

Ist AFN bei Dir in der Nähe?

[EntenDaniel]

AFN=American Forces Network?

Wir haben ein oder 2 Ami-Sender hier, die man auch über normalen UKW empfängt.

Wenn es das ist, dann: ja wir haben AFN

Die Amis sind z.B. in WI noch stationiert.

[MadeInFrance]

Das ist - nein nicht wirklich normal - aber jedes Kabel und jede Spule ist eine potentielle Antenne. Teilweise kommen solche Phänomäne durch sogenannte "Brummschleifen" zu Stande, die insbesondere durch ausgeschaltete Geräte hervorgerufen werden. Um dies zu beseitigen, müßten alle Geräte über die PA-Schiene des Hausanschlusses geerdet werden. Das kann sehr aufwendig werden, denn der grün/gelbe Schutzleiter in der Steckdose erfüllt die Aufgabe nur dann, wenn er 100% Kontakt zur PA-Schiene hat und das Netzteil der Geräte ihn an die "Restelektronik weiterleitet. Gerade in älteren Gebäuden hat dies so seine Tücken.

Gruß Pierre

[EntenDaniel]

Kann ich die Erdung auch über den Blitzableiter tätigen? Der führt nämlich in der Nähe des Dachfensters vorbei. Oder doch keine gute Idee? *kopfkratz*

[MadeInFrance]

Nö Blitzableiter, nicht wirklich! Verbinde die Gehäuse aller Geräte mal miteinander, auch Semiprofessionelle haben da oft einen Anschlußpunkt und diese Leitung ans blank gekratzte Heizungsrohr oder eine Wasserleitung. (Schau dazu mal im Keller, ob die Wasseruhr überbrückt ist.) Da gibt's speziell dafür vorgesehene Klemmen. Gibt's die im Baumarkt???

[Thomas Hirtes]

A

Die Amis sind z.B. in WI noch stationiert.

Noch ist gut, hier wird gerade ordentlich aufgerüstet...

Das Problem mit der Radioeinstreuung ist im Rhein-Main-Gebiet bekannt, ich denke

Du empfängst AFN auf unkonventionellem Wege.

[Xantiaheinz]

Die Klemmen heißen Potentialausgleichschellen und die gibts in jedem besseren Baumarkt in diversen Größen.

Wenn der Empfang vom Rechner kommt, ist der wohl eine "Antenne", die zufällig wunderbar zur Frequenz des Ami-Senders paßt.

War die Kiste mal offen? Mitunter vergißt man, einen der "Masseverbinder" im Gehäuse wieder anzuschließen.

Wenn es nicht hilft, GEMA gezahlt für das Empfangsgerät?

[BluesMobil]

Als wir noch die Freunde aus dem Osten bei uns stationiert hatten, war das selbe Phänomen im Umkreis von Berlin-Adlershof zu hören. Selbst auf der PA von Konzerten trat zu Weilen der Sender unserer östlichen Freunde von der CA auf. Überprüfe mal ob du über Symmetrierung der NF-Leitung vom Rechner zum Verstärker etwas erreichst.

Gruß von BluesMobil

Bearbeitet 24. Februar 2010 von BluesMobil

[Entenweich]

Teilweise kommen solche Phänomäne durch sogenannte "Brummschleifen" zu Stande, die insbesondere durch ausgeschaltete Geräte hervorgerufen werden.

Wie der Name schon andeuted, ist die Brummschleife für niederfrequente Störungen (Brummen) verantwortlich. An diesem Phänomen - dem unerwünschten Radioempfang - ist sie nicht schuld. Da werden auch Potientialausgleichsschienen nicht helfen. (Nebenbei: Wie man eine vorhandene Brummschleife am besten elemeniert ist vom Einzelfall abhängig. Aber die Potentialausgleichsschiene im Keller hilft da i.d.R. nicht. Auch ob das Brummen durch ein- oder ausschalten einzelner Geräte ensteht, verschwindet oder sich verändert, hängt von der jeweiligen "Konfiguration" der Brummschleife ab.)

Für den unerwünschten Radioempfang vermute ich in diesem Fall, die Soundkarte in Kombination mit dem Röhrenverstärker. Daniel, was für eine Soundkarte hast du denn verbaut? Eventuell hilft es, mal eine andere auszuprobieren, oder den Computer über einen externen D/A-Wandler, bzw. eine externe Soundkarte an den Verstärker anzuschließen.

Markus

[Knut Rothstein]

Direkteinstrahlung eines amerikanischen Senders im Raum Bad Homburg / Oberursel läßt ziemlich sicher auf den AFN Oberursel-Weißkirchen (873 kHz) schließen.

Unerwünschte Hochfrequenz fängt man sich meist über hochohmige Eingänge von Verstärkern ein. Viel seltener über niederohmige Ausgänge, wie Lautsprecheranschlüsse, bzw. die zugehörigen Kabel.

Das letztere passiert höchstens, wenn man ganz dicht am Rundfunksender wohnt oder jemanden wie mich nebenan wohnen hat, der mit ordentlich HF-Leistung hantieren darf (Funkamateur).

Der Effekt zeigt, dass die betroffenen Geräte nicht ausreichend störfest sind, was leider auch bei teuren Marken eher die Regel ist.

Kleine Kondensatoren, von den jeweiligen Eingängen gegen Masse geschaltet, beenden einen solchen Spuk. Die Größe der Kondensatoren richtet sich nach der Größe der Eingangsimpedanz der betroffenen Eingänge (einige zig pF bei hochohmigen Eingängen). Es soll ja nur die eingestrahlte HF, nicht aber das Spektrum der NF geschwächt werden.

Die für die Hörbarmachung der eingestrahlten Signale notwendige Demodulation wird durch Nichtlinearitäten der Bauelemente im Eingang von NF-Verstärkern ermöglicht (Transistor-Basis-Emitter- oder auch Röhren-Gitter-Kathoden-Strecken).

Wenn man das notwendige Wissen in der Elektronik nicht hat, sollte man sich an einen Fachmann aus der Branche wenden. Der Effekt und seine Bekämpfung sind jedenfalls bekannt.

[hm-electric]

In unserer Werkstatt haben wir so einen kleinen Heizradiator. (Werkstatt ist schlecht beheizt) Zur Mittagspause habe ich den Angemacht. Hab was gegessen, und hab dann ein wenig gedöst. Plötzlich höre ich musik, dachte zuerst dass das vom Nebengebäude käm. Als ich den dann ausgemacht habe, war die musik auch weg. Wieder eingestöpselt, wieder musik....... Hab ich mir das jetzt eingebildet? Keine Ahnung.

Dann mal was zur Brummschleife: Damit hab ich auch gekämpft als ich die elenden Computerlautsprecher entsorgt hab, und ich endlich eine Anlage gefunden hab, wo man den Computerton einschleifen kann. Hauptgrund der Brummgeräusche ist bei mir definitiv der Antennenanschluss. Beim Radio verzichte ich deshalb auf die Masse des Antennenanschlusses, aber beim Sat-Receiver geht das nicht. (Wegen der Umschaltspannung) Um dem Herr zu werden hab ich an sämtliche Ein und Ausgänge an der Soundkarte NF-Enstörfilter angebracht. Seitdem ist Ruhe........