Hydraulik-Probleme BX: Pumpe oder Mengenteiler?

[ACCM Jürgen P. Schäfer]

Seit einigen Tagen zeigt mein BX merkwürdige Hydraulik-Phänomene:

Nach dem Starten bleibt meistens die Kontrollleuchte für den Hydraulikdruck an und die Hydraulik packt es nicht, den Wagen anzuheben. (Die Lampe leuchtet wirklich wegen fehlendem Druck, denn der LHM-Stand im Behälter ist okay!) Bei höherer Drehzahl (so ca. ab 2.000/min) gehen dann die Hydraulikleuchte und die Stopleuchte aus, aber die Karre bleibt immer noch unten.

Jetzt kommts:

Wenn man aber die Lenkung betätigt, hört man ein zusätzliches Strömungsgeräusch (normal!) und die Karre beginnt sich zu erheben! Sobald man das Lenkrad losslässt, bleibt er auf dem letzten Niveau stehen. Sobald man wieder lenkt, hebt er sich weiter bis zur eingestellten Position.

Das ist doch paradox: Das von der Lenkung benötigte LHM müsste doch eigentlich in der Federung fehlen und nicht die Federung unterstützen???

Gleichzeitig höre ich den Druckregler gar nicht mehr schalten, was allerdings beim Diesel ohnehin ein bisschen schwierig ist. Mein Verdacht fiel deshalb auf den Druckregler oder den Druckspeicher. Dass diese den Druck nicht mehr halten, die Pumpe deswegen kontinuierlich arbeiten muss und zeitweise nicht nachkommt.

Daraufhin habe ich heute den Druckregler gegen ein gutes Gebrauchtteil gewechselt, ohne irgendeine Änderung. Der Druckspeicher ist auch nicht platt, denn beim Betätigen der Druckablassschraube hört man es deutlich zischen.

Was ich noch geprüft habe: Es ist keine Luft im LHM. Mittels grüner Mamba kann man sehen, daß die Pumpe blasenfrei ansaugt und im Bottich ist auch kein Schaum, sonder nur leuchtend-grünes LHM zu sehen.

Achso, die Lenkung funtioniert stets einwandfrei, ohne Aussetzer, ist aber lauter als früher. So höre ich die Lenkung z.B. in den Kurven von Autobahnüberleitungen deutlich rauschen...

Was könnte es denn noch sein?

Natürlich könnte die Pumpe altersschwach sein... (Die hat wie der Rest des Auto 371 tkm drauf )

Kann es auch am Mengenteiler liegen?

Vor allem würde mich eine plausible Erklärung des Phänomens interessieren. Wie gesagt, ein BX mit pups-normaler HP und Dirass-Lenkung.

>> Jürgen

Edith: Mist, ich habe irgendwo noch ne Pumpe rumliegen, wenn ich nur wüsste wo...

Bearbeitet 23. März 2010 von ACCM Jürgen P. Schäfer

[ACCM Jürgen P. Schäfer]

Nachtrag:

Beim Fahren vorhin habe ich gemerkt, daß der neue (gebrauchte) Druckregler doch eine Verbesserung gebracht hat: Während der Fahrt bleibt die Kontrollleuchte meistens aus, vorher war sie unter 2.000/min immer an!

Aber beim Starten hebt er sich nicht, wenn ich nicht die Lenkung betätige, sehr merkwürdig, oder?

Ich habe sogar das Gefühl, daß langes Geradeausfahren ungünstig ist. Dann geht die Kontrollleuchte manchmal noch an. Sobald ich rangiere und kurbele ist alles in Butter.

Merkwürdig, oder?

>> Jürgen

[ACMM Hugin1]

Ich hatte diese Symptome nach der letzten Standzeit von ca. 6 Monaten.

Es war ganz einfach Luft in den Leitungen.

Abhilfe haben neue Leitungsgummis an der Pumpe und am Verteiler gebracht.

[M. Ferchaud]

Genau diese Phänomene hatte ich bei unserem BX auch: kein Druckaufbau, rote Leuchte, aber beim Betätigen der Lenkung Niveauaufbau.

Beim Fahren dann stets wieder Aufleuchten der Warnleuchte.

Die Ursache ist der Mengenteiler. Nach Tausch desselben funktionierte wieder alles einwandfrei. Die genaue Ursache konnte ich nicht lokalisieren, aber ich vermute, dass eines der dünnen Plättchen im Innern oder eines der Feinfiltersiebe die Ursache gewesen sein könnte; des Weiteren könnten grobe Verschmutzungen im Mengenteiler dessen durchlässe verstopft haben.

Am besten dem MT gegen einen gebrauchten tauschen oder aufmachen und nachsehen, bei der Gelegenheit gleich neue O-Ringe einsetzen.

Gruß

M.

[ACCM Jürgen P. Schäfer]

Danke für die Antwort M. Ferchaud, wunderbar!

Das ist genau die Info, die ich brauchte und auch gut vorstellbar. Der Mengenteiler ist nämlich noch der erste (also 371 tkm und 19 Jahre alt), außerdem trifft es sich gut, dass ich noch einen Neuen(!) im Fundus habe. (Dann kann ich die Pumpe erstmal in Ruhe lassen...)

Ich werde berichten, dauert aber wohl noch so 2 Tage...

>> Jürgen

Edith: Ich fühle mich ja schon wie ne richtige Fachwerkstatt: Wenn der Wechsel des ersten Bauteils keinen Erfolg gebracht hat, dann wird eben munter weitergewechselt. ;) Irgendwann hat man dann ein neues Auto und alles funktioniert. Nur mit dem Unterschied, daß bei mir keine Lohnkosten entstehen und die Teile billigst gekaufte Zweithandteile sind.

Bearbeitet 24. März 2010 von ACCM Jürgen P. Schäfer

[DjEXE18]

Hallo,

Keilriemen der HP neu machen!

MfG Christian

[Jobst]

Hallo Jürgen,

das ist sogar beschrieben:

auf der BX Cd 2.0-Handbücher-889-0 Technische Informationen-06 Hydraulik-04 Servolenkung 02-84

>> Grüße

Jobst

[ACCM_Wolf-Hagen]

Salu Jürgen!

Die Malaise kenne ich (leider) auch von meiner BX TZD turbo Break ... allerdings kommt bei mir noch eine bei niedrigen Drehzahlen gelegentlich mal aussetzende Servolenkung dazu Als es im Winter richtig kalt war, konnte sich Madame nur dann dazu aufraffen sich zu erheben, wenn die Lenkung ganz am Anschlag war - dabei scheint dann mehr LHM ins Fahrwerk zu gelangen, auch wenn ich momentan nicht begründen kann wieso.

Als Ursache habe ich dabei ganz massiv den Mengenteiler im Verdacht und möchte ihn daher gerne jetzt am Wochenende zusammen mit der Kupplung oder spätestens zu Ostern nach dieser Anleitung: http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?t=98603 sanieren. Drück mir mal die Daumen, daß alles dabei glatt geht, über die Ergebnisse werde ich berichten!

Entspanntes Schweben noch

ACCM Wolf-Hagen

Bearbeitet 25. März 2010 von ACCM_Wolf-Hagen
Grrr: Immer noch Orhtokrapfie-Felehr drin gewesen ...

[hm-electric]

Bei meinem damaligen BX war auch der Mengenteiler dran schuld. Meiner Sackte hinten während des Fahrens ab, mußte immer wenn ich an der Ampel oder so stand, die Lenkung voll einschlagen. Da ich dies schon bei der Probefahrt bemerkte, und die Fehlerbehebung mir schriftlich zugesagt bekommen hatte, brauchte ich nichts dafür berrappen.......

[kini81]

Hi

Sorry das ich den alten Thread ausgrabe aber der Xantia meiner Mutter (2,0i bj93) verhält sich seit Heute genauso Stop Lampe geht nicht aus und wenn man die Lenkung betätigt fängt die Lampe an zu flackern und geht letzendlich aus und er hebt sich wieder,

lässt man die Lenkung los ist vom Mengenteiler ein lautes Zischen zu hören.

Daher ist meine Vermutung das der Mengenteiler nach 17 Jahren den Geist aufgegeben hat gibt es eine möglichkeit diesen zu prüfen?

Gruß Eric

[ACCM Jan Goebelsmann]

Ich habe den MT bis heute noch nicht recht begriffen - ich bin eben kein Hydrauliker und denke nicht dynamisch genug.

Er leitet halt die Menge bzw. hält den Druck auf benötigtem Niveau (Lenkung). Alles, was nicht gebraucht wird, geht in den Rücklauf.

Gesteuert wird hier mit zwei Kolben, Federn und Blenden, durch die man kaum durchsehen kann.

Vorstellen kann ich mir, daß hier irgendwo was zugesetzt ist. Erst der Bedarf der Lenkung setzt einen oder beide Kolben in Gang, so daß LHM nicht gleich wieder im Rücklauf verschwindet.

Neuteil ist natürlich super (aber auch da, Jürgen: wenn schon lange 'liegend', dann evtl. die O-Ringe wechseln; Lagerung ist bei NBR mit 5 Jahren, ab dann nur noch mit Kontrolle angegeben). Und Achtung bei Reinigung und Montage: nicht wie ich die Plättchen mit den Düsen an die falsche Stelle plazieren; ich habe das mal gemacht und in Summe zwei Druckregler gekillt (Schieber für Einschaltdruck verbogen). Wie, ist mir unklar.

Gruß,

Jan

(der Dank des Bremsventils und DIRAVI trotz Hydractiv und Federbeinen im Y3 TD12 bei 200 000 km eine super funktionierende Hydraulik hat)

[Auto nom]

Auf der BX-CD ist die Funktion der einzelnen Hydraulikorgane im Bereich Schulungsunterlagen erklärt. Bei den von Jürgen beschriebenen Symptomen würde ich auch den Mengenregler tauschen.

Bearbeitet 22. Februar 2011 von Auto nom

[kini81]

hi

eine interessante beschreibung danke für das bild

Gruß Eric

[Juergen_]

... und ich sehe gerade, dass ich damals die Schlussmeldung schuldig geblieben bin:

Mit dem Austausch des Mengenteilers war tatsächlich alles wieder paletti! Und mit den selbst im Neuteil eben schon überlagerten Dichtungen: Da hab ich wohl Glück gehabt.

[M. Ferchaud]

Hallo Jürgen,

schön, dass alles wieder funktioniert. Die Dichtungen ermüden hauptsächlich durch die ständigen Druckschwankungen im MT, daher sollten Deine noch ein paar Jahre dicht halten...

Gruß

M.