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Geschrieben

Hallo,

wie war das noch mit dem Einschrauben ohne Drehmo bei Alu-Köpfen? Handfest anziehen und dann 90 Grad oder 180 Grad bei neuen Kerzen? Und 45 oder 90 Grad bei gebrauchten Kerzen?

Geschrieben

Der perfekte Weg zum abreissen.

Gruß Herbert

Geschrieben (bearbeitet)

Na da wirst aber noch etwas mehr Gewalt zum Abreissen brauchen ;)

In meiner Lehrzeit war der Drehmomentschlüssel permanent auf Reisen irgendwo in der Werkstatt und ich war meist gezwungen die Kerzen ohne ihn einzudrehen.

Handfest rein und dann mit der 1/2" Knarre nochmal um etwa 90° - immer schön mit Gefühl natürlich.

So habe ich es in 3 Jahren Lehre nicht einmal geschafft 'ne Kerze abzureissen oder zu überdrehen, etc.

Und ich gebe zu, ich mache das auch heute noch - 22 Jahre nach der Lehre - und habe auch in dieser Zeit keine Kerze abgerissen.

Klar. Der korrekte Weg ist sicher der Drehmoment. Aber es geht auch ohne, wenn man sich nicht zu doof anstellt.

Will sagen: hätte ich keinen Drehmomentschlüssel, würd ich mir nicht extra des Kerzenwechsels wegen einen kaufen... Und selbst heute, wo ich dieses Werkzeug besitze, benutze ich es nicht zum Kerzenwechsel.

S.D.

Bearbeitet von Straydog
Geschrieben (bearbeitet)

Eine Verschraubung nach Drehwinkel erzeugt eine exaktere Vorspannkraft als eine nach Drehmoment. Nicht zuletzt deshalb ist im Stahl- und Maschinenbau das Anzugsverfahren nach Fügemoment und Drehwinkel das bevorzugtere.

Der Grund ist, dass das Drehmoment zu über 90% aus Kopf- und Gewindereibung und nur zu 10% aus der Vorspannkraft erzeugt wird. Jene ist aber, was die Schraubverbindung zusammenhält, weil sie eine definierte Dehnung in der Schraube erzeugt (die meist im elastischen, bei einmal verwendeten Schrauben allerdings auch bis in den plastischen Bereich liegt).

Ein in der Industrie gern gezeigter Versuch ist das stufenweise Anziehen einer Schraubverbindung, einmal per Drehmoment, das in konstanten Stufen erhöht wird, und einmal per Weiterdrehwinkel, der in konstanten Stufen erhöht wird. Da die Drehmomentkurve dM/dphi zunächst linear ist, tut sich lange nichts. In Richtung Streckgrenze flacht dM/dphi aber deutlich ab, daher kann man immer noch viele Winkelgrade drehen, was zu recht kleinen Drehmomenterhöhungen führt. Eine weitere Erhöhung des Drehmoments um 10%, wenn man die Streckgrenze erreicht hat, führt jedoch schon zum Abreißen der Schraube.

Lektüre: z.B. DIN 18800

Hier ist noch eine halbwegs brauchbare Grafik zum Verständnis:

tasign3.gif

Tante Edith sagt, dass auch wegen des anderen Threads noch erwähnt werden soll, dass die o.a. 90% "Müllmoment" zudem noch stark schmierungsabhängig sind, so dass hier Schwankungsbreiten von über 200% in der resultierenden Vorspannkraft resultieren.

In der Praxis wählt man daher möglichst niedrige Fügemomente, bei denen man aber sicher weiß, dass sie schon im elastischen Bereich liegen (da vorher das Schrauben per Winkel noch keine lineare Zunahme der Kraft bewirkt).

Bearbeitet von Lile221
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo,

ich hab Zündkerzen noch nie mit dem Drehmomentschlüssel eingeschraubt.

Probleme hatte ich auch noch nie, danach. ;)

Nur schon sehr viele Fälle, bei denen die Kerzen sich entweder mit den Fingern rausschrauben ließen, bzw. die, wo ich schon mal 10 min. pro Kerze gebraucht hab,

da das Gefühl einer abreissenden Schraube bei mir gespeichert ist und ich es mir bei einer Zündkerze absolut ersparen möchte. Ich schraub die dann beim rausdrehen mehr rein als raus. ;)

Die oben angesprochenen 90°, nach "fest" oder Drehmoment wären mir bei vielen Motoren schon zu viel.

Ich hab auch schon mal, vor langer Zeit Radschrauben abgerissen. :(

Gruß Herbert

Bearbeitet von ACCM HP924
Geschrieben

Ich glaube die 90° für neue Kerzen und die 45° für gebrauchte sind schon ganz o.k.

Geschrieben

Ich meine auf den Bosch Super-4 packungen etwas von 15° gelesen zu haben...

Viele Grüße

Fred

Geschrieben
Ich meine auf den Bosch Super-4 packungen etwas von 15° gelesen zu haben...

Viele Grüße

Fred

Bei Kerzen mit Kegelsitz, wenn ich mich recht erinnere, war das so... Meine Lehre ist nun auch schon 22 Jahre her :D

Geschrieben
Bei Kerzen mit Kegelsitz, wenn ich mich recht erinnere, war das so... Meine Lehre ist nun auch schon 22 Jahre her :D

So ganz dunkel erinnere ich mich daran auch noch, bei Flachsitz sollten es wohl die 90° sein.

Geschrieben

Und vor dem reindrehen dreh ich die Kerzen erstmal linksherum, bis ich merk, wo das Gewinde anfängt.......... Ich zieh die auch ohne Drehmoment an, allerdings mit "gefühl"

Geschrieben

auf den Verpackungen steht, so ich heute zufällig mal gesehen hab,

bei einer Bosch-Zündkerze etwas von 28 Nm.

Und sonst nix.

Gruß Herbert

Geschrieben
...allerdings mit "gefühl"

Ja das natürlich vorausgesetzt!

Sonst gibt's noch 'nen weiteren Thread: Wie schneidet man Kerzengewinde nach :D

Geschrieben
Ja das natürlich vorausgesetzt!

Sonst gibt's noch 'nen weiteren Thread: Wie schneidet man Kerzengewinde nach :D

es setzt schon etwas Erfahrung voraus zu spüren, wann bei einem warmen Motor ,kalten Zündkerzen, einigem Dreck in den Gewinden, zwei verölten und zwei trockenen Gewinden

jede Kerze so weit drin ist, dass sich der Dichtring zu verformen beginnt.

Dann das richtige zu spüren und die weitere Hebeleinwirkung so zu dosieren,

dass es genau passt.....................................................

;)

Gruß Herbert

Geschrieben
es setzt schon etwas Erfahrung voraus zu spüren, wann bei einem warmen Motor ,kalten Zündkerzen, einigem Dreck in den Gewinden, zwei verölten und zwei trockenen Gewinden

jede Kerze so weit drin ist, dass sich der Dichtring zu verformen beginnt.

Dann das richtige zu spüren und die weitere Hebeleinwirkung so zu dosieren,

dass es genau passt.....................................................

;)

Gruß Herbert

Hallo,

so ist das, bei neuen Kerzen natürlich nur - der Dichtring verformt sich, und das Verformen sowie das Ende der Verformung spürt man. Dann noch einen Tick weiter und voilá.

Gruß

Torsten

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