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Geschrieben

Hallo Freunde,

ausgehend vom Prius-Thread und diverser Nebenarme, möchte ich hier nun einen Thread eröffnen, der sich oben genannten Frage widmet.

Die Politik suggeriert uns ja schon seit Jahren, dass Mobilität das Nonplusultra des modernen Menschen sei, quasi als mandramaßige Selbstvergewisserung eines neoliberalen Menschenbildes.

Also folgende Fragen stehen hier für mich im Vordergrund:

  • Was bedeutet Mobilität für euch?
  • Wozu gebraucht ihr sie?
  • Inwieweit seit ihr von ihr abhängig, und wieso?
  • Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs (hd es geht nicht u Onanie!) könnt ihr euch vorstellen?
  • Wo seht ihr für euch Grenzen oder Nutzen?

Gruß

Geschrieben

Der Herr Knoflacher spricht mir aus dem Herzen:

http://www.zeit.de/2007/38/Interv_-Knoflacher?page=1

Zitat:

"Das Auto ist wie ein Virus, das sich im Gehirn festsetzt und Verhaltenskodex, Wertesystem und Wahrnehmung total umkehrt. Ein normaler Mensch würde unseren derzeitigen Lebensraum als total verrückt bezeichnen! Wir ziehen uns mehr oder weniger freiwillig in abgedichtete Häuser mit Lärmschutzfenstern zurück, um den Außenraum dem Krach, dem Staub und den Abgasen der Autos zu überlassen. Das ist doch eine völlige Werteumkehr, die uns nicht einmal mehr auffällt."

Geschrieben
Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs (hd es geht nicht u Onanie!) könnt ihr euch vorstellen?

Jaa, Tower, weiß ich doch.

Individualverkehr ist das vornehme Wort für " Flatrate Bumsen" im Puff. :D

Geschrieben

Was bedeutet Mobilität für euch?

  • Wozu gebraucht ihr sie?
  • Inwieweit seit ihr von ihr abhängig, und wieso?
  • Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs (hd es geht nicht u Onanie!) könnt ihr euch vorstellen?
  • Wo seht ihr für euch Grenzen oder Nutzen?

zu 1: Zum fahren

zu 2: Abhängig, weil ich immer jede Menge Material und Werkzeug zu transportieren habe

Zu 3: laufen und Fahrad fahren

zu 4: Grenzen beim Spritpreis

Gruß HD

kann auch anständig ;)

Geschrieben

  • Was bedeutet Mobilität für euch?

Mobilität ist ein weiter Begriff. Ich will leben und arbeiten, deshalb muss ich mich bewegen können. Mobilität bedeutet Bewegungsmöglichkeit und -freiheit

  • Wozu braucht ihr sie?

Siehe oben: Zum Leben und Arbeiten.

  • Inwieweit seid ihr von ihr abhängig, und wieso?

Siehe oben: Ich kann nicht ohne Mobilität arbeiten und leben.

  • Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs könnt ihr euch vorstellen?

Bahn, Bus.

  • Wo seht ihr für euch Grenzen oder Nutzen?

Nutzen: Siehe oben, Mobilität bedeutet Leben und Arbeiten.

Grenzen: Zerstörung natürlicher Lebensgrundlagen, Gefährung durch Unfälle, finanzielle Leistungsfähigkeit.

Die Fragen sind zu unscharf gestellt. Mobilität hat mit Neoliberalismus wenig zu tun. Selbst Sozialismus geht nicht ohne Bewegung, es heißt ja nicht ohne Grund Arbeiterbewegung ;)

fl.

Geschrieben

Es gibt aus den USA eine empirisch geprüfte Theorie, nach der Wohlstand und gefahrene Meilen (aller Menschen in einem Land) zusammenhängen.

Empfehle:

www.lifeaftertheoilcrash.net

Harter Trip.

Carsten

Geschrieben

  • Was bedeutet Mobilität für euch?
  • Wozu gebraucht ihr sie?
  • Inwieweit seit ihr von ihr abhängig, und wieso?
  • Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs (hd es geht nicht u Onanie!) könnt ihr euch vorstellen?
  • Wo seht ihr für euch Grenzen oder Nutzen?

1: Die Freiheit, zu jeder Zeit da hin zu fahren, wo ich hin möchte, ohne erst eine Haltestelle des ÖPNV zu suchen, mich an Fahrpläne zu halten oder mich von anderen Fahrgästen nerven zu lassen.

2: Um meine Arbeits- bzw. Studienstelle zu erreichen bzw. um von A nach B zu kommen.

3: Ich wohne auf dem Land. Miese Anbindung an Bus und Bahn. Da ist nur das eigene Fahrzeug wirklich eine Alternative

4: Nach den vergangenen Jahren mit täglich 4 Stunden in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln, samt nerviger Kinder, Rentner, Kontrolleure oder unnützem Pack gibt es für mich derzeit kaum eine Alternative zum Individualverkehr

5: Grenzen sehe ich nur bei steigenden Spritpreisen. Wenns zu teuer wird, kommt halt was günstigeres her.

Geschrieben

... und wenn's alle ist, ist der Mob in den Städten und die Armut auf dem agrikulturell ernährten Land....

Carsten

Geschrieben (bearbeitet)

fluxus, du Fuchs, da hast du dich schön ausgedrückt,

und gedrückt. ;)

Ja, das Thema ist viel zu global - uops - diese Doppelbedeutungen -

und die Fragen kratzen mir sehr am kulturellen Faktor vorbei.

Für Schärfe können wir selber kaum sorgen. In einem Autofetischforum.

Und was für ein Fetisch, hihi.

Fragt mich mal, eine meiner Visionen, so perfekt sie in der Theorie auch

erdacht sein mag, zu leben: Ich habe es ja schon mal angedeutet:

Mein Hauptauto steht alltäglich 22 Stunden rum. Im Jahr dürfte die

Nutzungszeit nicht mehr als 10 Prozent betragen.

Das heißt im Umkehrschluss, dass für Profile wie meins rein rechnerisch 10 Autos gebaut werden müssen,

um eins zu fahren. Praktisch umgesetzt könnten es immerhin 5 Autos sein, die man nicht bauen müsste,

wenn ich und solche wie ich - perfekte Organisation vorausgesetzt - bereit wären...

Unvorstellbar, aber keine Utopie:

...per Anruf ein passendes Auto anzufordern, das in höchstens 5 Minuten vor der Tür steht

Sicherheit:

...zu vertrauen, dass der Vorfahrer nicht mit Gewalt übern Bordstein geknallt ist

Hygiene:

...zu akzeptieren, dass der Vorfahrer evtl. in den Sitz gepupst hat :) Quark. Das Lenkrad ist die übelste Stelle.

Eitelkeit:

...sich vom Eigentums- (Käufer) oder Besitzgedanken (Leaser) zu trennen.

Komfort Gemütlichkeit:

...darauf zu verzichten, viele Habseligkeiten im Auto zu lagern

Nur ein paar Punkte. Ihr habt bestimmt noch mehr.

Ich kann mir schon vorstellen, dass man eine Flotte attraktiver Share-Mobile entwickeln kann, deren Angebot quasi

jeden Geschmack und Komfortanspruch bedienen könnte.

Das Problem sind wir mit unseren Vorstellungen und Gewohnheiten. Von Generation zu Generation.

Meine Tochter hab ich auch schon verdorben. Was wird sie ihren Kindern in Sachen Mobilität vorleben?

Gruß

Holger

Bearbeitet von e-motion
Geschrieben

Ich wohne zentral.

Fahre Fahrrad und Bahn.

Und die Oldtimersammlung wird nebenbei immer mal wieder bewegt.

Seit ich nicht mehr alleine lebe, kaufen wir Getränkekästen mit dem Auto ein (Früher reichte mir da auch das Fahrrad)

Geschrieben

  • Was bedeutet Mobilität für euch?
  • Wozu gebraucht ihr sie?
  • Inwieweit seit ihr von ihr abhängig, und wieso?
  • Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs (hd es geht nicht u Onanie!) könnt ihr euch vorstellen?
  • Wo seht ihr für euch Grenzen oder Nutzen?

Gruß

1.:Zu jederzeit mobil zu sein.

2.:Arbeit, incl.Wechselschicht, Rufbereitschaft

3.:1.wenn man Wechselschicht und Rufbereitschaft hat, muß man zu Zeiten fahren, wo keine öffentlicher Verkehrsmittel zu verfügung stehen;2.Reisesucht..schon mal in Frankreich mitten in der Pampa ein Bus gesehen?

4.:Fahrrad

5.:Arbeitslosigkeit, oder Verdienst wird so gering, daß man wegen Auto, nix mehr zu Fressen zwischen den Zähnen bekommt

MfG DS

Geschrieben

Arbeitsweg mit dem Auto ca. 20 - 30 Minuten, mit dem ÖPNV 2 - 2,5 Stunden jede Strecke.

Auto ist jederzeit startklar und mitunter machen auch "Spazierfahrten" so richtig Spaß.

Geschrieben
Hallo Freunde,

ausgehend vom Prius-Thread und diverser Nebenarme, möchte ich hier nun einen Thread eröffnen, der sich oben genannten Frage widmet.

Die Politik suggeriert uns ja schon seit Jahren, dass Mobilität das Nonplusultra des modernen Menschen sei, quasi als mandramaßige Selbstvergewisserung eines neoliberalen Menschenbildes.

Also folgende Fragen stehen hier für mich im Vordergrund:

  • Was bedeutet Mobilität für euch?
  • Wozu gebraucht ihr sie?
  • Inwieweit seit ihr von ihr abhängig, und wieso?
  • Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs (hd es geht nicht u Onanie!) könnt ihr euch vorstellen?
  • Wo seht ihr für euch Grenzen oder Nutzen?

Gruß

- Mobilität ist natürlich auch Freiheit. Die Freiheit, jederzeit überall hin zu können, wenn ich dies möchte oder muss. Meist steht das "Muss" im Vordergrund, weil...

- ...ich das Fahrzeug fast ausschließlich für geschäftliche Termine und für die Fahrten ins Büro oder vom Büro nach Hause nutze mit gelegentlichen Zwischenaufenthalten zum Einkauf.

- Damit ist auch die Abhängigkeit gegeben zumindest, solange ich nicht in Rente gehe und das dauert noch...

- Jenseits des reinen Individualverkehrs kann ich mir eine Mobilitätsform z. Zt. nur für weiter entfernte Strecken vorstellen. Da finde ich die Bahn angenehmer. Dies hat aber auch seine Grenzen. Für Verwandtenbesuche in einem abgelegenen Dorf im Hunsrück bin ich schon wieder auf mein Auto angewiesen und die einfach Entfernung (120 km) wird von den ersten Elektrofahrzeugen noch nicht sicher bewältigt, die Fahrt zurück schon gar nicht.

- Die Grenzen ergeben sich aus der Finanzkraft. Der Nutzen ist individuell verschieden. Ich brauche meinen PKW hauptsächlich beruflich, ohne Auto keine Einnahme, jedenfalls nicht die jetzige. Ich sehe aber - leider - noch keinen Ersatz für den Individualverkehr, obwohl er unwirtschaftlich ist, denn auch mein Fahrzeug wird täglich max. 2 Stunden bewegt, es ist eher ein Stehzeug.

Gruß, Manfred

Geschrieben

Die Abhängigkeit vom Auto ist im Prinzip schon gegeben sobald man sich weiter als 5 km aus dem Stadtzentrum entfernt. Sehe ich bei mir aktuell, da ich hier versuche Eigentum zu erwerben. Klar, es ist verlockend riesige Bauernhöfe für 50.000 EUR oder ganze Brauereien mit Gasthof für 100.000 EUR mit überschaubarem Renovierungsbedarf erwerben zu können.

Aber natürlich nur in Kuhdörfern wie Rentweinsdorf oder Kalteneggolsfeld. Und dann bin ich da unter 100 Dorfbewohnern der Langhaarige Saupreis, der einen Totenwagen fährt und nie in die Kirche geht. Und für jede Tüte Chips muß ich mit dem Auto nach Bamberg fahren. Das einzige was es vor Ort gibt, ist frisch gebrautes Bier.

Geschrieben
Der Herr Knoflacher spricht mir aus dem Herzen:

http://www.zeit.de/2007/38/Interv_-Knoflacher?page=1

Zitat:

"Das Auto ist wie ein Virus, das sich im Gehirn festsetzt und Verhaltenskodex, Wertesystem und Wahrnehmung total umkehrt. Ein normaler Mensch würde unseren derzeitigen Lebensraum als total verrückt bezeichnen! Wir ziehen uns mehr oder weniger freiwillig in abgedichtete Häuser mit Lärmschutzfenstern zurück, um den Außenraum dem Krach, dem Staub und den Abgasen der Autos zu überlassen. Das ist doch eine völlige Werteumkehr, die uns nicht einmal mehr auffällt."

Und ich dachte, das läge an dem sch*kalten Wetter da draußen, sich unter ein (wärmegedämmtes?) Dach zurückzuziehen ;) . Aber vielleicht tragen wir auch nur falsche Kleidung. Dann macht es allein unser beider Horst richtig, der lebt inzwischen auf der Straße. Und wir sind total verrückt :(

Geschrieben
Die Abhängigkeit vom Auto ist im Prinzip schon gegeben sobald man sich weiter als 5 km aus dem Stadtzentrum entfernt. Sehe ich bei mir aktuell, da ich hier versuche Eigentum zu erwerben. Klar, es ist verlockend riesige Bauernhöfe für 50.000 EUR oder ganze Brauereien mit Gasthof für 100.000 EUR mit überschaubarem Renovierungsbedarf erwerben zu können.

Aber natürlich nur in Kuhdörfern wie Rentweinsdorf oder Kalteneggolsfeld. Und dann bin ich da unter 100 Dorfbewohnern der Langhaarige Saupreis, der einen Totenwagen fährt und nie in die Kirche geht. Und für jede Tüte Chips muß ich mit dem Auto nach Bamberg fahren. Das einzige was es vor Ort gibt, ist frisch gebrautes Bier.

Hände weg davon, ich habe Ähnliches vor rd. 20 Jahren gemacht und in einem entfernten Kaff ein Häuschen auf einem wunderschönen großen Grundstück am Ortsrand gebaut. Die Fahrerei zur Arbeitsstätte war mit zunehmenden Alter immer problematischer, bis ich dann - als alle Alarmzeichen auf rot zeigten - endlich ein Haus in der Stadt gekauft habe. Ich bin mein Haus auf dem Dorf nach zwei Jahren endlich und einigermaßen gut los geworden.

Aber der morgentliche und abendliche Streß im Berufsverkehr, ganz schlimm im Winter, man fährt weg und es ist dunkel, man kommt heim und es ist dunkel und wenn man Pech hat, liegen Eis und Schnee auf der Straße oder die Autobahn ist verstopft - neee.

Jetzt fahre ich statt ca. 40 min. noch 10-15 min. zur Arbeit und das ist eine so enorme Verbesserung der Lebensqualität, dass ich sie nicht mehr missen möchte. Und ökologischer ist es überdies.

Gruß, Manfred

Geschrieben

Ist auch nicht mein Ding. Leider muß ich ja sowieso zwischen Bamberg und Erlangen pendeln. Aber da fährt der Zug

Geschrieben

Mobilitaet...

- erweitert den Horizont

- gehoert zu einer entwickelten Gesellschaft

- muss nicht durch Individualverkehr implementiert werden

- verursacht Kosten, die bezahlt werden wollen (individuell / von der Allgemeinheit)

Ich bin mobiler als mir manchmal lieb ist -- meine Loesungen:

- C5 Kombi Diesel fuer die Familie (meine Frau pendelt auch damit)

- Motorrad fuer Kurztrips und Freizeit

- Fahrrad zum taeglichen Pendeln

- Bahncard-100 fuer den Job

- Flugzeug fuer den Job -- leider...

Die CO2-Bilanz ist sicher traurig. Bis auf das Motorrad wuesste ich nicht, worauf ich verzichten koennte.

Der C5 ist momentan als Universalfahrzeug unschlagbar, obwohl er natuerlich zum Pendeln im Prinzip ueberdimensioniert ist. Ich wuerde ihn gerne mittelfristig mit einem E-Mobil fuer Kurzstrecken (Einkaufen, Kinder-Taxi, Pendeln meiner Frau) ergaenzen. Der C5 waere dann nur am WE und fuer Urlaub noetig. Das geht vielleicht mit einem abgeschriebenen Alt-Fahrzeug, aber mit einem Neuwagen macht man das eher nicht.

Ein andere Anmerkung: Wir haben in D den American-Way-Of-Life der Autogesellschaft uebernommen. Manchen ist nicht klar, dass es auch anders geht, ohne zurueck zur Steinzeit zu muessen. In Japan kommt man ganz gut ohne Auto zurecht.

Eine andere Frage ist, ob wir alle in Megacities leben wollen. Ich eigentlich nicht, und ich halte auch nichts davon, das Leben auf dem Land zu verteufeln. Da geht es dann wieder los mit dem Individualverkehr...

Ich stelle mir folgendes vor:

- Reduzierung des Individualverkehrs wo moeglich durch Schaffung besserer Alternativen

- OEPNV und Zug so wie frueher: bezahlbar, verlaesslich, verfuegbar -- gerne weiter ausbauen

- Ersetzung innerdeutscher Fluege durch High-Speed-Bahnen, vielleicht Maglev

- bezahlbare E-Mobile, die aus dezentraler Stromerzeugung gespeist werden, fuer taegliche Kurzstreckenmobilitaet

- In den Urlaub und so will ich dann mit dem C6-CX Break fahren -- der koennte auch aus einem Car-Sharing-Pool kommen. Kann auch ein Airlounge sein...

Das will natuerlich alles bezahlt werden -- und das wird ohne tiefgreifende politische Aenderungen wahrscheinlich schwierig...

Gruesse,

Dirk

Geschrieben
...

Jetzt fahre ich statt ca. 40 min. noch 10-15 min. zur Arbeit und das ist eine so enorme Verbesserung der Lebensqualität, dass ich sie nicht mehr missen möchte. Und ökologischer ist es überdies.

Gruß, Manfred

Gruß aus den "Neuen", hier ist NORMALITÄT 1h - 1,5h zur Arbeit zu fahren, wenn du denn eine hast. Oft am Tag über 150km, ohne Alternativen. Es sei denn du ziehst in die "Gebrauchten". Soviel zu Mobilitätswünschen.

Selbst in Berlin ist man oft nicht unter 1,5h unterwegs auch mit Öffentlichen.

Ich würde auch gern wieder mit Fahrrad zur Arbeit radeln. Hab mir auch schon ein E-Bike zusammengebastelt - da war die Arbeit nur 15km entfernt. Nun ist aber u.a. wg. Nachwuchs das liebe Geld zum "überleben" immer wichtiger - da es bei gleicher Arbeitsleistung immer weniger wird - als der Gedanke an Umwelt und eigene Fitness. Entsprechend weiter wurde der Weg zu einer äquivalent bezahlten Arbeit. Mein XM steht "nur" 20h / Werktag.

Schwebende Grüße

Geschrieben

Hi Leute,

woh was ein Haufen an teils sehr differenzierten Antwortenicon7.gif

Ich hab die Fragen bewusst etwas offener gehalten, einfach weil ich euch etwas kitzeln wollteicon12.gif

Dennoch verweisen sich viele Antworten auf den Punkt, den ich erfühlt hatte: Mobilität ist notwendig für den Lebensunterhalt.

Die weiterführende Frage wäre demnach, warum ist das so und warum ist es notwendig?

Klar fluxus muss pendeln, und Holger auch, hd kann seine Kisten schlecht in der Bahn transportieren und Daniel hat Wechselschicht, Heinz bräuchte exorbitant mehr Zeit, wenn er ÖPNV-Nutzer wäre, etc.pp....mir gehts da ja auch nicht anders.

Dennoch: Liegt der Fehler nicht im System? Oder andersherum ist der Fehler gar kein Fehler, sondern systemimmanent?

Warum pendeln Holger und fluxus so weite Strecken? Warum "müssen" Daniel und Heinz mit dem Kfz zur Arbeit (hd klammer ich mal aus, weil er auch noch sein Werkzeug transportieren muss)? Die meisten von uns transportieren doch nur ihre Arbeitskraft - mich eingeschlossen!

Mobilität wird doch zu 90% rein über die Erwerbstätigkeit definiert, oft auch gezwungenermaßen über die entsprechenden Arbeitszeitmodelle (s. Daniel).

Warum schweigt die Politik dazu? Wo liegen neue Lösungsmöglichkeiten?

Lasst uns das Rad mal weiter spinnen...

Gruß

Geschrieben

Hah, ein Thread mit Tiefgang + Potential :-)

Niemand zwingt Dich, weit weg von Deinem Job zu wohnen. Ich wohne 800m weg, meine Frau von ihrem ca. 300m. Während der Bürotage fahre ich dann allerdings doch ab und zu auch mal 400km an einem Tag, weil unsere Kunden nunmal da sind, wo sie sind.

Früher war alles lokaler- da hat man keinen Elektroing aus Hamburg geholt, wenn in Hannover eine Baustelle war.sondern es ging halt so. Heute sind die halt weiter verteilt, und es sind auch weniger Hemmungen, jemanden von sonstwo herzuholen. Kost' ja nix.

Eventuell entsteht ja dieses Moment des "Verteilten Arbeitens" aus der Konzentration des Kapitals :-)

(gelle, das hab ich schlau eingefädelt, das hätte Walter Ulbricht gefallen :-))

Carsten

Geschrieben (bearbeitet)

das Argument, man müsse ja nicht so weit vom Arbeitsort weg wohnen kommt gerne; insbesondere natürlich von den Leuten, die, aus welchem Grund auch immer, das Privileg haben eine Wohnung ganz in der Nähe des Arbeitsplatzes zu haben.

Funktioniert aber definitiv nicht für alle, um nicht zu sagen - nur für eine Minderheit.

Dafür gibt es geschätzte 100000 mögliche Gründe :-)

Bei mir isses ähnlich wie bei Heinz - ÖPV provinzmässig, nicht genug damit, daß ich etwa dreimal so lange unterwegs wäre, ich würde auch erstmal in die falsche Richtung fahren müssen.

Von den 18 km (einfache Strecke) sind gut 16 die pure Entspannung wenn man denn gerne Auto fährt, so das ich, anders als z.B. Manfred schreibt, die Fahrerei eher als Pluspunkt denn als Strafe empfinde. Allerdings bin ich mir auch durchaus bewusst, das ich damit pures Glück habe. Es gibt hier im Ballungsgebiet extrem wenig Strecken, die zu den HAuptverkehrszeiten derart wenig belastet sind.

Hat bei der Wohnungssuche nicht die Haupt - aber doch einen relativ gewichtige Rolle gespielt.

Bis vor 15 Jahren wohnte ich 11 km näher am Arbeitsplatz (noch derselbe wie heute), aber Anfahrt war damals über eine grundsätzlich zugestaute Autobahn mit grundsätzlich völlig überlasteter Anschlusstelle. Die Fahrzeit war so lang wie heute, eher länger, aber das empfand ich dann als puren Stress.

"Welche Mobilitätsformen jenseits des reinen Individualverkehrs (hd es geht nicht u Onanie!) könnt ihr euch vorstellen?"

ganz ehrlich - keine; wohl ahnend, das es vielleicht irgendwann gar nicht mehr geht hoffe ich ganz egoistisch, das ich bis dahin diesem Planeten Lebewohl gesagt habe. Ich bin damit aufgewachsen, ich brauche die Mobilität, ich schätze die Mobilität als ein sehr gewichtiges Element meiner Lebensqualität und - was alles noch viel schlimmer macht - ich fahre sehr gerne Auto.

Bus, Bahn e,t,c, ist für mich keine echte Alternative; erstens bin ich hochgradig klaustro und zweitens bereitet es mir extremes Unwohlsein, wenn ich das Gefühl habe, fremdgesteuert zu sein.

"# Wo seht ihr für euch Grenzen oder Nutzen?"

die Mobilität nimmt einen so hohen Stellenwert an, das ich im Laufe der Jahre sogar unmerklich meine Grenzen angepasst habe.

Denn was man als Nutzer / Mittäter des IV seit JAhren mitmachen muss hätte mich, meinen Grundüberzeugungen nach, schon längst zum Aussteigen bringen müssen.

Bearbeitet von chrissodha
Geschrieben

Braucht man, um mobil zu sein, ein Auto, das schneller als 130 km/h fährt? Nein. Es scheint aber wohl so, dass ein Gros der Menschen unter Mobilität den Besitz dieser völlig überdimensionierten Autos versteht.

Wir sollten uns von dieser Vorstellung schnellstens verabschieden!

Ein eMobil mit 25 kW würde mir gefallen - aber natürlich nur zu einem akzeptablem Preis.

Geschrieben

...

Niemand zwingt Dich, weit weg von Deinem Job zu wohnen. Ich wohne 800m weg, meine Frau von ihrem ca. 300m.

...

Wenn's denn so einfach wäre heutzutage, ich wohne von meinem Job im Rhein-Main-Gebiet 85km weit weg (wie einige Pendler aus der Kleinstadt, in der ich lebe), meine Frau in entgegengesetzter Richtung 12km. Würden wir in die Nähe meines Arbeitsplatzes ziehen, müsste sie die längere Strecke pendeln, es bleibt sich also gleich. Als ich mein Haus gebaut habe, hatte ich auch nur 12km zu meinem Arbeitsplatz zu fahren, aber man kann sich inzwischen angesichts der Realitäten auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr so leicht einen Arbeitsort aussuchen. Mein Haus könnte ich nur mit einem finanziellen Verlust verkaufen, zumal eine gleichwertige Immobilie im Ballungsraum ungleich teurer wäre.

Würde ich übrigens öffentliche Verkehrsmittel benutzen, wäre ich täglich ca. 5 Stunden unterwegs, so sind es "nur" 2 Stunden, 2 Stunden allerdings, die ich nur selten als Stress empfinde. Sicher ist das sowas wie verlorene Lebenszeit, aber Leben und Arbeiten in Großstädten ist oft genug mit dem gleichen Zeitverlust verbunden. Ich denke an das Ruhrgebiet, an Berlin, Hamburg, München usw. ...

fl.

Geschrieben

Ich denke schon, dass die Mobilitaetsanforderungen eher steigen werden:

Frueher reichte ein Gehalt pro Familie -- mittlerweile kann sich das kaum noch jemand leisten. Bei zwei Arbeitsverhaeltnissen, die sich dann auch regelmaessig aendern koennen, wird es schon schwieriger, langes Pendeln fuer alle Familienmitglieder zu vermeiden.

Im Prinzip ist es daher heute so, dass Eigenheimerwerb fuer diejenigen immer schwieriger wird, die auf Erwerbsarbeit angewiesen sind.

Die von Carsten erwaehnte Konzentration des Kapitals spielt da uebrigens wirlich eine gewisse Rolle: Firmen konzentrieren Ihre Aktiviaeten auf weniger Standorte, entscheiden sich spaeter, diese ganz zu schliesen usw (siehe Siemens u.a.). Als Arbeitnehmer gewoehnt man sich da schnell eine gewisse Mobilitaet an -- oder muss schlimmere Folgen inkaufnehmen.

In vielen Jobs, die irgendwie mit Entwicklung, Innovation usw, zu tun haben, haben sich meiner Meinung nach auch die Entwicklungszyklen extrem verkuerzt ("Internet speed development"). Dadurch steigt der Druck, mal schnell irgendwo hinzufahren, Meetings abzuhalten etc. In konzentrierten Unternehmen mit verteilten Standorten wird routinemaessig andauernd hin und hergeflogen, was allerdings auch durch gesunkenen Kosten fuer Flugreisen befoerdert wird.

Was man machen koennte, um das etwas zu reduzieren? Ich sehe da folgendes:

Man sollte endlich die Moeglichkeiten des Internet fuer Telekooperation nutzen. Natuerlichen werden auch heute schon viele Telekonferenzen usw. gemacht, aber fuer viele Dinge ("Entscheidungen") werden dann noch physische Treffen bevorzugt. Da kann man meiner Meinung nach noch viel mehr erreichen. Entsprechende Systeme sind schon nicht ganz billig -- vielleicht sollte man mal ueber Steueranreize nachdenken.

Das gleiche gilt fuer Telearbeit. Das sollte schleunigst weiter ausgebaut werden, ggf. auch durch staatliche Anreize bzw. weitergehende Massnahmen. Natuerlich ist in vielen Jobs Praesenz wichtig, aber es wuerde ja auch schon helfen, ein bis zwei Tage in der Woche auf das Pendeln zu verzichten.

Eine erzwungene Erhoehung der Mobilitaetskosten (Benzinsteuern usw.) ist schwierig, solange keine Alternativen da sind. Allerdings glaube ich, dass mittlerweile Alternativen moeglich waeren, so dass man darueber (im Rahmen eines Gesamtkonzepts) nachdenken koennte.

Nur sehe ich bei den Personen/Parteien an den Schalthebeln gerade niemanden, der das im Blick hat...

Gruesse,

Dirk

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