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Fachkräftemangel in Deutschland ?!?


Empfohlene Beiträge

Gast Martin 480 Turbo
Geschrieben

http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/arbeitsmarkt-bruederle-sieht-ende-der-kurzarbeit;2627083

Wie seht Ihr das aus Eurer alltäglichen Erfahrung?

Kennt Ihr Unternehmen, die Stellen auf Grund nicht vorhandener oder ungeeigneter

Bewerber Stellen nicht besetzen können?

In den Niederlanden waren bis Ende 2008 große Plakate vor den Werkshallen "Wir suchen und stellen sofort ein:" recht normal. Die Arbeitslosenquote entsprechend niedrig. In NRW sind diese Schilder erst kurz vor der Krise erstmals (wieder) aufgetaucht. (Hatte ich seit den 80er Jahren nicht gesehen)

Jetzt höre ich tatsächlich von verschiedenen Leuten die Klage, daß gute Leute schon wieder schwer zu finden seien. Das sind dann aber immer spezielle Spezialspezialisten. Da sehe ich den Mangel an Bildungsbereitschaft bei einem Teil der Bevölkerung, aber auch mangelnde Ausbildungsbereitschaft. In den Mitarbeiter investieren möchten die Betriebe dann auch nicht so gern.

Wie sind Eure ERFAHRUNGEN ?

Beste Grüße

Martin 480 Turbo

P.S: Es wäre schön, wenn Ihr hier EURE Realität wiedergeben könntet. Angelesenes Wissen und Statistiken kann ich auch woanders finden. Politisches Propaganda Material von schräg links und hinten rechts wird sich wohl nicht vermeiden lassen, oder Thorsten, Gerhard?

Gast Thunderstorm Technologies
Geschrieben

Das Problem liegt in der Definition Fachkraft.

Hier in Deutschland muß man seine Qualifikation in Form eines amtlichen Dokumentes nachweisen und wie es tatsächlich darum bestellt ist, interessiert herzlich wenig.

Alle diejenigen, die zwar Ahnung von der Materie haben, was durch Praxis angeeignet wurde und nicht belegt werden kann, fallen aus dem Beuteschema der Wirtschaft.

Stattdessen werden irgendwelche Vollpfosten eingestellt, die zwar den erforderlichen Schein in der Tasche haben aber ansonsten nichts können :(

Das spiegelt sich dann z.B. ganz deutlich in manchen Aussagen von diversen Servicemitarbeitern, wenn man diese mit einem Problem belästigt ;)

Und ganz sicher möchten die Betriebe nicht gern in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, denn diese könnten sich ja anschließend eine besser dotierte Stelle woanders suchen ;) Und die Bildungsbereitschaft der Bevölkerung scheitert zumeist an den dafür nötigen aber nicht vorhandenen Finanzmitteln :(

Gruß Detlef

Geschrieben

Das Problem findet man nicht nur in Berufen, wo hohe Qualifikation nötig ist. Selbst bei uns in der Gastronomie und im Einzelhandel isses oft schwer, brauchbare Leute zu finden.

Was das Arbeitsamt vermittelt, ist zu 95% Müll und völlig unmotiviert. Die kommen nur, weil sie müssen, würden sich aber eigentlich viel lieber auf ihrer Stütze ausruhen.

Geschrieben

Wenn ich mir so ansehe was bei uns über den Campus läuft, ahne ich wo die Probleme liegen könnten. Die Leute gewinnen in der Schullotterie ein Hochschulreife und studieren auf BA irgend einen leicht verträglichen Kram. Nach drei Jahren haben sie dann nichts Halbes und nichts Ganzes in der Hand. Eine anständige Lehre wäre ihrem Potenzial vielleicht angemessener gewesen und hätte Qualifiktaionen generiert die auch im Gewerbe benötigt werden.

Geschrieben

das problem sehe ich ganz wo anders. schon vor 20 jahren war die rede von mülltonnen

leerenden lehrern. fachliche qualifikation vorhanden, beruflicher einstieg unmöglich.

ich bin auch datenverarbeitungskaufmann. berufliche laufbahn: gastronomie, fabrikarbeiter

aktuell hausmeister. ich möchte nicht wissen, wieviele leute es gibt, die eine anständige

qualifikation vorweisen können, aber unterqualifizierte arbeiten annehmen mussten.

und mit ein paar jahren berufserfahrung als "arbeiter" kriet man auch nichts anderes mehr.

da verstehe ich das geschrei nach "fachkräftemangel" überhaupt nicht.

Geschrieben

Ich denke das ist branchenabhängig. Im Baugewerbe gibt es Fachkräfte genug nur sind viele aufgrund der Flaute zum "Lkwfahrer" oder sonstwas umgeschult worden und haben jetzt auch keinen Bock mehr zurück zu gehen. Die müssen jetzt zwar mehr Stunden machen haben aber die gleiche Kohle und brauchen sich nicht mehr bei Wind und Wetter auf´n Bau stellen.

Beispiel:Ein Freund von mir mit dem ich 10Jahre die Schulbank gedrückt hab und zusammen gelernt hab, hat fast 10 Jahre bei mir als Polier gearbeitet. Als vor drei Jahren die Flaute so schlimm war dass ich wie wild kündigen musste, war ich aufgrund des "Sozialplans" gezwungen den besten Mann den ich hatte auch zu kündigen. Denn: Jungeselle, keine Kinder, kein Eigentum!! Der hat den LKW Fleppen von der ARGE bezahlt bekommen und ich hab ihm dann nen Job bei nem Kumpel als Fahrer besorgt!!

Das wars!!! They´ll never come back!!

Das Resultat hab ich öfter vor mir ... die "Typen" die von der ARGE zum Vorstellungsgespräch geschickt werden"..icon9.gif..das ist der traurige Rest der übergeblieben ist.

(zu blöd für den LKW Führerschein und trotz Gesellenbrief als Maurer o.ä. kannste die nicht alleine loslassen!!)

Fazit: Staatlich geförderter Fachkräftemangel !! icon8.gifWas bleibt mir da anderes übrig als die Firma zu verkleinern??

Wenn ich mir so ansehe was bei uns über den Campus läuft, ahne ich wo die Probleme liegen könnten. Die Leute gewinnen in der Schullotterie ein Hochschulreife und studieren auf BA irgend einen leicht verträglichen Kram. Nach drei Jahren haben sie dann nichts Halbes und nichts Ganzes in der Hand. Eine anständige Lehre wäre ihrem Potenzial vielleicht angemessener gewesen und hätte Qualifiktaionen generiert die auch im Gewerbe benötigt werden.

Durch ansehen kannst du nichts beurteilen und Ahnungen sind garnix.......evtl. denken andere Kommilitonen sogar das Selbe über dich..!!icon10.gificon12.gif

Guten Tag...icon7.gif

Geschrieben

Beispiel:

Vor 11 Jahren begann ich meine Ausbildung als Chemikant (auch bekannt als Chemiefacharbeiter) in einem riesigem Chemiewerk. Nach 3 einhalb Jahren, als die Ausbildung zu Ende war, gabs für gut bestandene Leute einen Halbjahresvertrag und für sehr gute einen Jahresvertrag. Danach konnten die meisten dann zu Hause bleiben. Eine Handvoll haben danach eine Festeinstellung bekommen, einer hat direkt danach bei einer anderen Chemiefirma anfangen können. Die meisten wechselten zu anderen Branchen und üben heute ihren erlernten Beruf nicht mehr aus. In ganz Deutschland brauchte keiner Chemiefacharbeiter. Leute wie ich blieben zwar in ihrem Beruf tätig, aber wechselten ständig ihren Wohnsitz und zogen von einer Zeitarbeiterfirma zur nächsten, bis ich endlich vor 3 Jahren eine Festeinstellung bei der jetzigen Firma bekam.

Als die Krise kam, gab es bei uns eine fette Abfindung für diejenigen, die freiwillig kündigten. Na ratet mal wer gekündigt hat? Viele ältere Facharbeiter kündigten, nahmen das Geld und machen sich ein schönes Leben. Die ungelernten Arbeitskräfte blieben natürlich.

Heute brummt der Laden wieder, wie eh und je.

Vor paar Tagen unterhielt ich mich mit unseren Personalchef. Seine Aussage: uns fehlen gute Facharbeiter, wir müssen schauen, daß wir auf jeden Fall jeden behalten, den wir noch haben.....

Ich bin übrigens noch der einzige Chemiefacharbeiter bei der Firma, die anderen verbliebenen 5 Facharbeiter sind Galvaniseure (neue Bezeichnung: Oberflächenbeschichter).

Gruß DS

Geschrieben

Durch ansehen kannst du nichts beurteilen und Ahnungen sind garnix.......evtl. denken andere Kommilitonen sogar das Selbe über dich..!!icon10.gificon12.gif

Kunstgeschichte, ich bin eh nicht Systemrelevant und heftigst belächelt. ;)

Geschrieben
Mangel an Bildungsbereitschaft

Das liegt wohl eher daran, daß sich normale Leute kein Studium in diesem Land mehr leisten können! Und die Reichen leben lieber auf Kosten der Eltern.

Geschrieben

das fängt imho etwas eher an, und führt dann später zu fragen wie "was isn ein dreisatz?" - von realschulabsolventen.

und bildungsbereitschaft heißt auch "weiterbildungsbereitschaft". und das heißt, vielleicht auch mal ein, zwei stunden in der woche versuchen, seinen horizont zu erweitern und dazuzulernen. in welcher form auch immer.

anderes problem: teilweise praxisferne ausbildung, und mangelnde ausbildungsbereitschaft. ein lehrling ist nicht billiger arbeitskraft, sondern es sollten tatsächlich (vor allem fürs 1. lehrjahr) genügend ressourcen fürs LEHREN zur verfügung stehen.

Gast Thorsten Czub
Geschrieben (bearbeitet)

wenn ich so in die läden gehe sehe ich da alles gel-im-haar tragende junge heinis, und wenn man die nach was fragt,

fällt das immer in die abteilung: hammwenich, gibtsnich,

letztens war ich bei saturn und habe nach Handys gefragt

mit 1 Ghz Taktfrequenz, und in der Computerabteilung

habe ich nach einem mobilen Hotspot gefragt.

auch als ich fuer meinen netbook nach einem USB auf seriell Adapter bzw. Kabel gefragt habe, gabs dieses: gibtsnicht.

im internet bekomme ich diese sachen alle.

und das sogar ohne diese gelierten hammwenich/gibtsnich

typen ertragen zu muessen. ich weiss nicht warum die firmen diese leute einstellen. sehr erfahren wirken die nicht.

ich denke die sind sehr billig zu kriegen und

machen was man ihnen sagt, auch wenn es unsinnig ist. sowas ist ja sehr gefragt. menschen ohne eigenes Denken.

Bearbeitet von Thorsten Czub
Geschrieben

... bei uns in der Kunststoffindustrie ist aktuell noch in vielen Bereichen Kurzarbeit...

Geschrieben
das fängt imho etwas eher an, und führt dann später zu fragen wie "was isn ein dreisatz?" - von realschulabsolventen.

und bildungsbereitschaft heißt auch "weiterbildungsbereitschaft". und das heißt, vielleicht auch mal ein, zwei stunden in der woche versuchen, seinen horizont zu erweitern und dazuzulernen. in welcher form auch immer.

Ach hör doch auf,

das Hauptproblem in D sind doch völigst überforderte Manager, die nicht mal ansatzweise einen Plan davon haben, wie der Laden läuft. Wenn meine überzahlte - da sie keine Leistung erbringt, muss sie das sein - Chefin mir was von "Pflegekraft" erzählt, dann weiß ich, dass dies jemand ist, der seine Mutter zumindest einmal im Altenheim besucht hat. Wer will sich denn - gerade im sozialen Bereich - noch weiterbilden, wenn das Ergebnis ist, dass er nachher noch dasselbe macht wie vorher - zu gleiche Lohn? Gleichzeitig wird dasselbe Mangament für tausende € im Jahr "Weitergebildet" - nur damit das resultat das Gleiche ist - von nix Plan, selbst nen Dienstplan zu lesen, ist zuviel - ist ja auch bei den banken nichts anderes gewesen, da hat auch keiner die Risiken wahrgenommen...

Gruß

Geschrieben

Buden wie S*turn und Medi*m*rkt, und auch wo ich arbeite, Fachkräfte wollen da nicht arbeiten, dazu ist die ezahlung zu schlecht, also bleiben nur diese gelierten Wichtigtuer über.

Wenn ich schon sehe, wie manche meiner "Kollegen" beraten und was die Kunden für einen Müll erzählen, wird mir übel.

Ist mir auch von Kudnen bestätigt worden, was ich denen sage, "Davon haben ihre Kollegen letztes Mal waber nichts gesagt" "Darauf bin ich aber noch nicht hingewiesen worden". Meistens in Verbindung mit einem Danke.

Geschrieben

In Hamburg waren im letzten Jah laut HK 10000 Lehrstellen unbesetzt.

Es gibt einen guten Grund, warum keiner Arbeit mit niedrigen Löhnen annimmt,

zu Hause bleiben bringt mehr ein. Wohngeld, Hartz4, büschen Bafög und und und.

Bei uns bewerben sich auch nur Leute, die nebenbei den Staat bescheissen wollen. Die Ehrlichen sind weniger geworden.

Ganz einfach, senkt die Lohnnebenkosten und wir stellen mehr Fachpersonal zu besseren Löhnen ein. Die Kaufkraft steigt, die Beratung wird qualitativ erhöht, die Kunden kaufen wieder bessere Produkte.. ist halt ein Kreislauf. Momentan können wir uns kaum Festangestellte leisten.

Geschrieben

Die großen Ketten wollen nicht mehr bezahlen. Sag ich als Angestellter was, wenn der Service nicht stimmt, heißte es nur "Geh doch, wenns dir nicht passt, es gehen genug Bewerbungen ein."

Geschrieben (bearbeitet)
... senkt die Lohnnebenkosten und wir stellen mehr Fachpersonal zu besseren Löhnen ein. ...

Einwurf im Vorübergehen:

Die sogenannten „Lohnnebenkosten“, also der Teil der Arbeitskosten, der nicht direkt im Geldbeutel landet, sondern da“neben“, nämlich in die soziale Absicherung der Arbeitnehmer fließt, sind Teil der Lohnkosten.

Diese zu senkten, hieße bloß, daß die Arbeitgeberseite weniger Ausgaben hätte (durch die „Schwarz/Geld-‚Regierung’“ wird dies ja schon durch „Einfrieren“ des Arbeitgeberbeitrags fleißig vorangetrieben), die Arbeitnehmerseite aber nicht weniger belastet, denn versichern sollte sie sich doch schon noch können, oder? Aber dann privat, d.h. mittels kapitalgedeckter Sozialsicherung, ja? Das wird aber 1. nicht billiger und 2. unsicher.

Effektiv entsteht so keine größere Nachfrage, denn die Arbeitnehmer hätten hierdurch ja nicht mehr Geld in der Tasche, um es z.B. bei Dir auszugeben. Und wer glaubt, daß jemand nur deshalb jemanden einstellt, weil er weniger Kosten hat, bei gleichzeitig nicht höherer Nachfrage, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Die eingesparten Kosten würde die Arbeitgeberseite wohl eher (
wieder
) irgendwo (
renditeversprechungs
ver
leitet
) anlegen. …

Es gibt weder eine ernstzunehmende Annahme und auch keinen ernstzunehmenden empirischen Beweis, daß die gesamten Arbeitskosten in D zu hoch wären und als Begründung für die Massenarbeitslosigkeit oder die mangelnde Bereitschaft von Unternehmen, neue Mitarbeiter, geschweige denn qualifizierte, einzustellen, brauchbar wären. Das heißt dann auch, daß ein Teil der Arbeitskosten, die ominösen „Lohnnebenkosten“, nicht zu hoch sein können, also ein Problem darstellten, das verhinderte, daß mehr Leute eingestellt würden.

... Persönlich will mich ich jetzt mal outen icon6.gif:

Ich bin ein Freund der Idee, die „Lohnnebenkosten“ ganz abzuschaffen.

Dafür werden die Beträge, die bisher vom Arbeitgeber an die Sozialversicherungsträger überwiesen werden, den Arbeitnehmern direkt ausgezahlt bzw. überwiesen –
allerdings ohne Erhöhung der steuerlichen Belastung der Arbeitnehmer
, denn die Arbeitgeberbeiträge werden bisher auch nicht steuerlich belastet.

Die Arbeitnehmer zahlen dann also direkt an die Sozialversicherungsträger. Und damit hätte die Arbeitgeberseite auch nichts mehr in den Verwaltungsräten dieser Versicherungsträger zu suchen.

Bei Lohnverhandlungen ging es dann also nur noch um „Lohnkosten“ und nicht mehr um konfusionstreibende „Nebenschauplätze“.

Das brächte zwar keine Änderung der Massenarbeitslosigkeitsverhältnisse, aber die Konfusion ließe deutlich nach.

Überdies könnte dann frei über das Gesundheitssystem, über den „Generationenkonflikt“ und über Sonderlasten (z. B. „Soli“) diskutiert werden:

Die öffentlichen Aufgaben, die gar nicht in diese „Lohnebenkosten“ gehören, würden dann wieder im allgemeinen Haushalt auftauchen. Hierdurch wären all die mit zu besteuern, die bisher mit dieser „paritätischen Sozialversicherung“ nichts am Hut haben wie Beamte und Selbständige.

Weitere Vorteile:

Der Sozialversicherung könnten nicht mehr so einfach sachfremde Leistungen untergejubelt werden. Und die öffentliche Hand wäre nicht mehr grundsätzlich gehalten, mögliche Fehlbeträge der einzelnen Sozialversicherungen zu bezuschussen.

Hierdurch würde der Verteilungskampf offensichtlich, wodurch die öffentliche Hand wiederum gehalten wäre, sich deutlich für eine angemessene Umverteilung der Einkommen einzusetzen, anstatt, wie bisher, „Reformen“ à la „die Lohnnebenkosten dürfen auf keinen Fall über 44% (Arbeitgeber/Arbeitnehmer) steigen“ zu murksen.

Wie gesagt, nur der gesamtwirtschaftliche Blick hilft allen (tendenziell) wirklich, der einzelwirtschaftliche hingegen letztlich nicht einmal dem einzelnen Unternehmer.

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
Geschrieben

Ich erzähle jetzt mal aus der sicht des studenten

ich hatte früher ein sprachproblem und konnte quasi nur stottern, durch viel fleiß hab ich dann nen guten abschluss an der realschule gemacht, anschließend habe ich mein abi mit einem guten 2er schnitt gemacht und studiere im moment im 2. semester Maschinenbau an der ruhr uni bochum.

Für das studium muss ich derzeit 707€ und ein paar gequetsche alle 6 Monate zahlen.

Dazu kommen dann noch weitere ausgaben etc.

Da ich nicht gerade aus reichen Elternhaus komme heißt das für mich Bafög und nebenbei Arbeiten

Allerdings muss ich die Arbeit jetzt immer mehr einschränken bzw. ganz damit aufhören, da ich sonst wirklich nicht mehr mit meinem stoff hinter her komme.

Das liegt vll zum Teil an mir (dieses sture lernen liegt mir nicht so) und daran, dass man ja jetzt keine unendlichen versuche mehr an möglichkeiten hat, sein modul zu bestehen.

Die alten diplomer und frühen BA haben derzeit noch ihr lotter leben und können halt klausuren schreiben wie ihnen beliebt (natürlich auch möglichst schnell, kost ja schließlich alles geld)

Ansonsten was aber zum eigentlichen thema passt, hatten wir dieses semester in konstruktionstechnik eine aufgabe übers ganze semester verteilt in der wir einen zangengreifer konstruieren sollten.

Nunja, was ich da teilweise von meinen kommilitonen gesehen habe, geht total an der realität vorbei, das liegt aber daran, dass sie quasi null wissen darüber haben, wie sowas in der realität ausschaut, bzw das so wie sie es gemacht haben, gar nicht zu fertigen ist, dagegen habe ich bereits 14 Wochen Industriepraktikum als Industriemechaniker und Zerspanungstechniker hinter mir unteranderem in sehr kleinen firmen wo ich direkt in der Fertigung war und komme zu dem aus ner handwerker familie.

Wenn man denen dann erzählt das es auch noch was anderes als metrisches gewinde gibt, bzw. ersmal erklärt wofür bei M8 Gewinde erklärt wofür das M steht, bekomm ich schon graue haare

aber das liegt halt an unserem bildungssystem, da können wir leider nicht viel ändern

just my 2 cent

Grüße André

Geschrieben

Ich bin ein Freund der Idee, die „Lohnnebenkosten“ ganz abzuschaffen.

^Jo_Cit^

Jo,

du alter Fuchs - präzise und anschaulich wie immericon14.gif

Derzeit tragen wir wirklich alles auf dem Rücken der Arbeitnehmer aus - die Rendite rechnet sich nach "Lohnstückkosten" und nicht nach der Arbeitszeit. Diese ist ein Konstrukt aus so mannigfaltigen "Nebenschauplätzen" (z.B. Schwerbehindertenabgabe), dass es unmöglich wird, den Wert von Arbeit noch ansatzweise abzuschätzen. Weiterer Vorteil: Unser komplettes Fianzsystem wäre quasi überflüssig, der Staat sagt er braucht 20 oder 30% des BIP und alles andere wäre unerheblich. Nur so kann ein Liberalismus überhaupt funktionieren, erst wird definiert, was man dazu braucht, dann verteilt. Warum wird bei uns noch nachträglich verteilt, statt vorher zu definieren, was gebraucht wird (angesichts eines BIP von über 2,5 Billionen und eines Haushalts von 320 Milliarden, dürfte es doch nicht so schwer sein einen Mittelweg zu finden, oder?)

Gruß

Geschrieben (bearbeitet)
... das liegt halt an unserem bildungssystem, da können wir leider nicht viel ändern ...

Wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung ist.

Aus meiner Sicht brauchen wir (und wir könnten es auch ohne weiteres etablieren) sogar dringend ein anderes Bildungssystem. Schon deshalb, weil immer vom großen und drohenden „demographischen Wandel“ in großen Zeitbögen geredet wird (unter 30 Jahren läuft da „statistisch“ ja nichts - ist zwar bloß höhere Kaffeesatzleserei, aber egal!), anstatt heute zu beginnen, denn immerhin sollen die heute Jungen als Erwachsene gesellschaftlichen Wohlstand (inklusive für die dann Alten!) erwirtschaften. Hierzu müssen sie aber die besten Bildungsmöglichkeiten haben. Und zwar alle: mit und ohne sogenannten Migrationshintergrund!

Wenn es so ist, und nach dem, was wir heute wissen, ist es so, daß jeder Mensch sein Potential erst durch die Umwelteinflüsse entwickelt, dann muß man daraus die Konsequenzen ziehen, alles andere ist dumm und volkswirtschaftlich schädlich.

Das heißt
jeder
Mensch wird nicht durch seine genetischen Anlagen zu dem, was er ist, sondern quasi ausschließlich durch die ihm
speziell gebotenen
Bildungsmöglichkeiten
(
Umwelteinfluß
) und die
eigene Motivation oder Demotivation
(
als persönliche Reaktion auf die erfahrenen Umwelteinflüsse
).

Und das heißt, um die
Motivation
in jedem jungen Menschen (
mit oder ohne sogenannten Migrationshintergrund!
) zu
wecken
, sind kleine Schulklassen mit bestens ausgebildeten Pädagogen nötig, denn nur so ist es möglich, sich um jedes Kind angemessen zu kümmern und es speziell, d.h. individuell zu fördern (
unter Einbeziehung seines familiären Umfelds, denn auch deshalb sind kleine Klassen nötig, damit der Lehrer den Kontakt zu den Eltern entwickeln und halten kann
), und es sich in diesem kleinen Lernkreis geborgen fühlt.

Das erreicht man dadurch, daß man im ersten Schritt mehr und forciert Pädagogen bestens ausbildet, im zweiten Schritt Klassen mit Stärken von max. 10 Schülern einrichtet, um beste und individuelle allgemeine Schulausbildung (inklusive musischen und praktischen Fächern!) zu bieten, und im dritten Schritt dadurch, daß möglichst lange gemeinsam gelernt wird (bis zur 10. Klasse).

Dies sind wichtige Vorbedingungen, um Kinder und junge Menschen dann angemessen, d.h. gemäß ihrem Potential, zu fordern und schließlich als Erwachsene ihr so gewonnenes Können im Wirtschaftsprozeß wirken zu lassen.

In Verbindung mit dem Produktivitätsfortschritt bräuchte uns dann nicht um den „demographischen Wandel“ bang zu sein. (Denn, woher kam es wohl, daß die Menschen z.B. in D noch Ende des 19. Jh. u.f.Z. Kinderarbeit kannten und täglich 14 Stunden arbeiten mußten? Nun, weil die Produktivität noch nicht so hoch war, wie heute.)

Das heißt mit heute weiter steigender Produktivität + (möglichst vielen) bestens ausgebildeten Menschen, steckten wir den so schlimm (von interessierten Kreisen: „da hilft nur private Sozialversicherung“ [den Versicherungen und ihren Mietmäulern]) beschworenen „demographischen Wandel“ locker weg.

Zumal ich davon überzeugt bin, daß dann, wenn eine solche konstruktive Aufbruchstimmung in der Gesellschaft erzeugt ist, die Masse auch wieder Lust auf Kinder hätte: denn
dann
machte es wieder Spaß, den Kleenen beim Wachsen zuzusehen!

Wie das bezahlen? Nun, wir haben keine Schulden (bei wem sollten wir die haben?), sondern eine falsche Verteilung des erwirtschafteten Reichtums. Vergleiche hierzu z.B. in # 19:

... angesichts eines BIP von über 2,5 Billionen und eines Haushalts von 320 Milliarden, dürfte es doch nicht so schwer sein einen Mittelweg zu finden, oder? ...

Dir speziell würde ich übrigens folgende Lektüre empfehlen. Du wirst darin nämlich die Begründung für Deine eigene Motivation finden, aus Deiner Eigenheit das Beste zu machen (m.E. hat jeder mindestens eine Eigenheit [ich hab jedenfalls einen ganzen Sack voll davon, die ich durch sorgfältigstes „Purgieren“ und „Destillieren“ zu eigenartigen Charakterzügen umgeformt habe. … Das hatte zwar meine Eltern höchst irritiert, aber darauf konnte ich selbstredend keine Rücksicht nehmen! ;)], es kömmt bloß drauf an, was man trotzdem, bzw. möglicherweise gerade deshalb, draus macht):

„Das Genie in mir – warum Talent erlernbar ist“ von Werner Siefer, Campus, 2009.(
Die Lektüre lohnt, wenn man einerseits seine eigenen Ansichten in Sachen „Genie“ und „Talent“ überprüfen will und man andererseits plastisch, kurzweilig und gut verstehbar über die aktuellen Entwicklungen in Sachen „Genie“ und „Talent“, und was das mit
jedem
Menschen zu tun hat, informiert sein will.
)

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
Geschrieben
Wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung ist.

Aus meiner Sicht brauchen wir (und wir könnten es auch ohne weiteres etablieren) sogar dringend ein anderes Bildungssystem.... ^Jo_Cit^

..das bekomme ich im Moment vorgeführt! Kinder die nicht nach 0/8-15 "funktionieren" haben in unserem System schlechte Karten!! Da geht es nicht nach Intelligentz oder Denkweise sondern darum, ob das Kind gewillt ist nach den Spielregeln der sogenannten "Pädagogen" mitzuspielen!!

Wenn es so ist, und nach dem, was wir heute wissen, ist es so, daß jeder Mensch sein Potential erst durch die Umwelteinflüsse entwickelt ^Jo_Cit^

Das heißt
jeder
Mensch wird nicht durch seine genetischen Anlagen zu dem, was er ist, sondern quasi ausschließlich durch die ihm
speziell gebotenen
Bildungsmöglichkeiten
(
Umwelteinfluß
) und die
eigene Motivation oder Demotivation
(
als persönliche Reaktion auf die erfahrenen Umwelteinflüsse
).^Jo_Cit^

...von dem geh ich aus!!

Und das heißt, um die
Motivation
in jedem jungen Menschen (
mit oder ohne sogenannten Migrationshintergrund!
) zu
wecken
, sind kleine Schulklassen mit bestens ausgebildeten Pädagogen nötig, denn nur so ist es möglich, sich um jedes Kind angemessen zu kümmern und es speziell, d.h. individuell zu fördern (
unter Einbeziehung seines familiären Umfelds, denn auch deshalb sind kleine Klassen nötig, damit der Lehrer den Kontakt zu den Eltern entwickeln und halten kann
), und es sich in diesem kleinen Lernkreis geborgen fühlt. ^Jo_Cit^

Das erreicht man dadurch, daß man im ersten Schritt mehr und forciert Pädagogen bestens ausbildet, im zweiten Schritt Klassen mit Stärken von max. 10 Schülern einrichtet, um beste und individuelle allgemeine Schulausbildung (inklusive musischen und praktischen Fächern!) zu bieten, und im dritten Schritt dadurch, daß möglichst lange gemeinsam gelernt wird (bis zur 10. Klasse).

Den ersten Schritt unterschreib ich sofort! Vor allem muss es wieder mehr "Lehrer" (Pädagogen) in den Schulen geben. Schon seltsam wenn ein Kind im 6. Schuljahr nichtmal mehr eine männliche Lehrkraft hat und bis dahin war´n es auch nur höchstens zwei. Ich jedenfalls war noch nie bei ´nem Lehrer auf´m Elternsprechtag!!

Wie gross die Klassen sein sollten oder ob man mehrere Lehrkräfte in einer Klasse während der Unterrichtsstunde einsetzt währe zu überlegen.

Eine längere gemeinsame Lehrnzeit halte ich auch für sinnvoll. Denn..!!..nach beendung des 4. Schuljahres wird von der Grundschule eine "Empfehlung" zur weitern Schulausbildung gegeben wonach man sich richten kann b.z.w. sollte!! Nach der 5. Klasse ist dann sicher wo dein Kind den Schulweg fortsetzt, denn dann wird die Empfehlung der Lehrer zur "massgeblichen Sache" die nicht mehr so leicht abzuändern ist.

Gast Thorsten Czub
Geschrieben (bearbeitet)

in der schule wird kein wissen vermittelt. da wird ausgesiebt wer fuer die gesellschaft am besten verwendbar ist.

d.h. wer sich am besten anpasst. der erhält die besten noten.

um inhalte geht es in der schule kaum.

sie dienen nur der ausfilterung.

wer als kind in der lage ist ohne nachzudenken unterrichtsinhalte wiederzugeben, inhalte wie ein fotokopierer zu reproduzieren, bekommt gute noten.

das kind das wie ein Spiegel alles ohne wenn und aber

wiedergibt, wird gute noten bekommen.

anpassung ist alles. eigenes denken ist nicht gewuenscht.

im ergebnis bekommt man dann genau die nieten in nadelstreifen die das system braucht.

zu dem thema warum FRAUEN fuer diese art der

domestizierung am besten geeignet sind habe ich mich schon ausgelassen. bin hier zensiert worden.

Die gesellschaft produziert eben genau die fatalen verhältnisse die sie dann zusammenbrechen lässt.

zu meiner zeit gab es junge lehrer. und die waren NICHT angepasst. wir konnten in der schule noch unterschiedliche ansichten äussern.

auch wenn es natuerlich am grundsätzlichen

ANPASSUNGSfilter nichts änderte. die Kohl Ära hat dann alles begradigt was nicht normativ einzuordnen war.

Bearbeitet von Thorsten Czub
Geschrieben

Czub's großes Trauma: Helmut Kohl....

Carsten

Geschrieben

Das war bei uns in der Schule anders.

Da gab es keinen Kohl. Bestenfalls zum Mittag für 2,75 Mark / Woche.

Alternativ gab es dafür ein Paar Turnschuhe aus dem VEB Gummiwerk "John Scheer".

Jeder formt sich die Schule, die er verdient.

Geschrieben

Also das mit dem Aussieb verfahren habe ich in meine bisherigen schullaufbahn nur auf der Realschule mitbekommen und bekomme es jetzt im studium mit.

Im Gegensatz dazu habe ich mein Abitur auf dem Berufskolleg gemacht und dort waren die Lehrer immer sehr bemüht jeden schüler zu helfen wo man konnte. Man hat mit den lehrern zusammen ausflüge gemacht, bei Ihnen zu hause gemütlich bei nem bier gegrillt, etc

jeder durfte seine meinung und kritik äußern, egal ob es am system oder am lehrer selbst lag. Wir hatten z.b. große kritik an dem zentralabitur (nachdem wir es geschrieben hatten) und haben uns darüber sehr konstruktiv mit unseren lehrern drüber unterhalten die ebenfalls noch eigene standpunkte mit reingebracht haben

ebenso lief es in dem fach gesellschaftslehre ab, wo wir echt über alles reden konnten und auch jede meinung anerkannt wurde, da einfach nicht jeder das selbe denken kann

das waren noch schöne zeiten...

naja und jetzt im studium bekommt man halt das genaue gegenteil wieder

richtig krass läuft es im medizinstudium ab

dort werden z.b. 800 leute mit dem passenden NC (numerus clausus der bei medizin bei 1,2 liegt) angenommen. Und die fakultäten haben immer verschiedene fächer wo studenten aussortiert werden. Die sagen dann dem lehrstuhl wo aussortiert werden soll

es dürfen max. 150 Studenten weiter kommen, da wir nicht mehr kapazität für die anderen haben

Und dann wird halt die klausur so angepasst das immer genau 150 studenten weiter kommen, ist es z.b. nen sehr schlauer jahrgang ist die klausur dementsprechend schwer, etc

Grüße André

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