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Frankreichreise mit dem XM - nie wieder!


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Geschrieben

Hallo,

ich hätte es nicht für möglich gehalten, was mir kürzlich im Zitronenheimatland so alles widerfahren ist: Leider hat sich mein braves Arbeitstier (y3, 2,1td, break, 345tkm) alles, was in den vergangenen Dienstjahren nicht kaputtgegangen ist, für den Urlaub aufgehoben...

Tag 1: Sonntagnachmittag 50 km hinter Nancy auf der N4 plötzlich Totalverlust an LHM. Entgegen dem, was ich beim Automobilclub gerade über einen Brillenwagen zum Anschleppen gesagt habe, kam von der lokalen Dorf-Citroen-Werkstatt ein ganz normaler Schlepper. Da eine zufällig vorbeigekommene Polizistin Stress gemacht hat, das Auto müsse unbedingt ganz schnell weg, hatte ich keine Chance, es zu verhindern: Beim Aufladen ein hässliches Schraddergeräusch...

... und beim Abladen natürlich gleich wieder. Da stand dann das Auto auf dem Hof der Cit-Werkstatt. Zarte Anfrage, wann das Auto denn wieder in Gang gesetzt würde: Montag ist die Werkstatt zu, und danach habe man mangels Personal in den nächsten zwei Wochen absolut überhaupt gar keine Zeit, sich das Auto auch nur anzusehen. Der Automobilclub müsse sich eben drum kümmern, dass das Auto in eine anderer Werkstatt komme, aber, und das könne er mir gleich sagen, die hätten auch alle überhaupt gar keine Zeit. Überhaupt gebe es für ein sooo altes Auto selbstverständlich überhaupt gar keine Teile mehr. Wie bitte?

Zunächst sah es nach defekter Pumpe aus, vielen Dank nochmal an Ch. Osthues und accm xm_olaf, die nach meinem Hilferuf hier im Forum spontan Hilfe in Form eines Expressversands angeboten haben!

Dass in der ländlichen Idylle des sonntagnachmittäglichen Departements Meuse erst binnen zwei Stunden ein Taxi und nur noch mit viel Glück ein Hotel im 15 km entfernten Städtchen Commercy zu kriegen war, sei hier nur als Randnotiz vermerkt...zumindest das Abendessen war gut.

Tag 2: Erst mittags Nachricht vom Automobilclub: Man habe alles getan, aber keine Werkstatt in der Gegend sei bereit, den Wagen anzunehmen. Immerhin sei man am aktuellen Standort bereit, sich den Wagen anzusehen, das heiße aber noch nicht, dass er auch repariert werden könne. Ansonsten: Montag Ruhetag.

Nebenkriegsschauplatz: Im Hotel konnten wir nicht bleiben, da ausgebucht. Meine Idee, einen Mietwagen zu nehmen, das Campingzeug aus dem XM zu holen und dann in der Nähe auf einem Campingplatz zu bleiben, fand auch der Autoclub gut. Aaaaber: Im südlichen Departement Meuse gibt es nicht nur nahezu keine Taxis, wenige Hotels sondern auch überhaupt gar keine Mietwagen. Dies herauszufinden hat allerdings bis zum Abend gedauert. Dann ein beherzter Sprung in den Zug nach Nancy, dort konnte ich tatsächlich gaaanz kurz vor Geschäftsschluss noch einen überteuerten C4 für drei Tage klarmachen.

Tag 3: Schauplatz Werkstatt: Der Fehler konnte gefunden werden: Die Druckleitung von der Pumpe zum Mengenteiler war hinter dem Anlasser ganz einfach durchgerissen (!?!). Das Teil sei natürlich überhaupt gar nicht (die französischen Redewendungen für diesen Umstand kannte ich bis dahin schon auswendig) zu kriegen, aber immerhin wurde improvisiert: Über die Bruchstelle haben sie eine Hülse drübergeschweisst. Außerdem war die Lichtmaschine so verölt, dass sie ausgebaut und gereinigt werden musste.

Nun gut, der Tag neigt sich dem Ende und der Schaden war tatsächlich behoben. 230€ und eine Unterschrift, dass es auf die Reparatur keine Garantie gebe, war ja noch hinnehmbar. Dann aber die Ansage, dass man bei dem kaputten Auspuff nun wirklich überhaupt gar nichts mehr machen könne und es natürlich ü... g.. keine Auspuffteile mehr gebe... Ich solle ruhig weiterfahren, er werde schon nicht runterfallen.

Kaputter Auspuff? Beim letzten Mal auf der Bühne sah er doch noch passabel aus? Ach ja, das Schraddergeräusch beim Abschleppen... Siehe da, der Endtopf war schlicht vom Rohr abgerissen und baumelte solo rum. Der Schrauber hat dann natürlich auf "das war schon so" gemacht und mich vom Hof komplementiert.

Tag 4: Noch in Commercy komme ich zufällig an einer Bremsen-Auspuff-Stoßdämpfer-Klitsche vorbei. Auspuff? Gar kein Problem! Könne bis zum Abend gemacht werden. Gesagt, getan, 270€ für neuen Endtopf (der alte war tatsächlich durch das Abreißen nicht mehr zu retten) und Schaden behoben (?).

Am Tag 5 ging es endlich weiter, am Tag 8, mittlerweile in der Gascogne riskiere ich einen Blick unter die Haube. Eieiei, was seh ich da? Einen in Auflösung begriffenen Rippenriemen zum Antrieb der Lichtmaschine, an dem die Rippen zum Teil schon nicht mehr vorhanden waren und neben die Fetzen dranhingen... Eine Folge des Reinigens der Lichtmaschine?

Also nachmittags wieder die lokale Citwerkstatt... Zunächst mal der Standardtext mit ü... g... n..., dann aber mit Bitten und Betteln doch Bereitschaft, das zumindest mal anzusehen. Ja, den Riemen könne er bis zum Abend des selben Tages (!) besorgen und einbauen. So getan für 90€. Dann seinerseits die Frage, ob an der LiMa kürlich was gemacht worden sei? Ja, warum? Nun, die Lima sei mit einem Bolzen zu wenig angeschraubt worden, deswegen habe sie übermäßig vibriert und so den Riemen ruiniert...

An dieser Stelle Dank an die trotz anfänglichen Abwiegelns dann doch sehr freundliche Cit-Werkstatt in Fleurance, Dept. Gers.

Nein, die Geschichte ist noch nicht aus: Auf der Rückfahrt vom Reiseziel Pamplona meldet sich in Spanien, kurz vor Irun ein guter alter Bekannter: Beschlagene Scheiben, massiver Maggigeruch, kennt man schon. Also rüber über die Grenze, zur lokalen Cit-Werkstatt in Urrugne (zwischen Hendaye und St-Jean de Luz an der N10). Erst mal habe ich eine Stunde auf dem Hof warten müssen, bis überhaupt irgendjemand sich bequemt, mit mir zu sprechen, dann habe ich das Problem geschildert und dann? Richtig! Ü... g... n..., im Wortlaut: "Je ne peux rien faire pour vous, rien du tout!" Zu deutsch: "Mach dich mit deiner alten Kiste von meinem Hof!"

Dann habe ich noch versucht einzuwerfen, dass ich das Problem kenne und, wenn das Teil schon nicht zu kriegen sei, ich den Heizungskühler mit einem Schlauch überbrücken könne, vorausgesetzt, er habe einen einigermaßen passenden Schlauch und.... Nein! Keine! Nicht! Er an meiner Stelle würde einfach weiterfahren und überdies dürfe man den H-Kühler AUF KEINEN FALL brücken, sondern müsse die Rohre verstopfen (?????). Auf jeden Fall Gespräch einseitig beendet.

Zum Glück hat der H-Kühler dann tatsächlich tropfenderweise quer durch Frankreich gehalten, die Brücke habe ich in fast schon heimischen Gefilden bei einem Schrauber in Bitche selsbt angebracht und fürs erste hält sie... Damit ist die Geschichte aus.

Und die Moral?

1. Der französische Cit-Werkstattinhaber schaltet reflexartig auf stur, wenn irgendwas auf den Hof rollt, was nach dreckigen Händen auszusehen droht.

2. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ist (gelinde gesagt) nicht immer und überall des Franzosen Zier.

3. Ich gelobe, NIE wieder von der Servicewüste Deutschland zu sprechen! (Ich kann mir schlechterdings nicht vorstellen, dass eine ausländische Familie mit einer Panne am alten Passat von einer deutschen VW-Werkstatt derartig herablassend und gleichgültig behandet würde...)

4. Ein XM ist in Frankreich keineswegs ein klassisches Fahrzeug, sondern einfach nur ein alter Schrotthaufen. Führer von solchen Fahrzeugen werden bemitleidet oder schlicht als störend empfunden.

5. Ich persönlich werde sicher (leider) nie wieder eine Frankreichquerung im XM wagen, d.h. spätestens vor dem nächsten Urlaub steht die Trennung ins Haus. Schade!

Geschrieben

Danke für den sehr interessanten und ernüchternden Bericht!

Hätte das nicht in dem Maße gedacht. Und wenn ich denke, mit welchem Aufwand und Persistenz sich sowohl meine Werkstatt damals in Fürth (Automobile Südstadt AG) um die Wiedererweckung meines 3 1/2 Jahre stehenden XM (vor allem um die Erlangung eines Auspuffkrümmers, den es nicht mehr gibt) als auch Citroen Frankfurt um meinen XM und den BX meiner Freundin gekümmert hat, dann erstaunt das umso mehr.

Geschrieben

Hmm Na das war bestimmt kein allzu toller Urlaub ...

Hehe und das ist ein weiter Grund wieso ich mit meinen Autos nie (!) ins Ausland fahre

1.Teile bestimmt nicht Lieferbar

2.Ich weiss nie Wie Kompetent die Werkstätten sind :)

Sehr interessant zu lesen , wie in der Zitronen Hauptstadt mit den (eigenen) Autos umgegangen wird :)

Mfg. Benny

Geschrieben

Espèce de bordel de merde !!

Commisération... Unglaublich sowas...

Geschrieben

Die Beschäftigen sich gegenseitig indem sie Folgeschäden verursachen damit die nächste Werkstatt auch gleich was zu tun hat, und scheinen damit so erfolgreich zu sein das sie über Wochen ausgebucht sind und gar keine Zeit haben ein weiteres Auto mit einem Folgeschaden zu präparieren. Ist schon mutig mit einem älteren Auto mit hohem Kilometerstand dorthin zu fahren. Das sie ihre eigenen Autos für Schrott halten weiß ich von einem Passat fahrenden Franzosen der hier Urlaub macht. Gruß Matthias

Geschrieben

seltsam

ich fahre ständig mit alten autos mit hohen km ständen nach F

kann exakt das gegenteil berichten mir wurde immer super geholfen

Geschrieben

Das macht Mut:

Kommenden Samstag starten wir mit einem 99er Xantia Break in den Urlaub nach Le Barcares........

Den Bosch-Dienst in Valence kenne ich bereits. Da ist letztes Jahr unser Bekannter mit seinem 3-jährigen Toyota Corolla Verso kurz nach Ablauf der Garantie mit einer verstopften Differenzdruckleitung gestrandet. Und das auf der Rückreise am Samstagnachmittag mit zwei kleinen Kindern. Und nur noch 950 km bis nach Hause.

Mal chance......

Gruß

balu1

Geschrieben

Ich kann nur positiv berichten - auch die bei Euromaster wissen dort , dass man einen Hydropneumaten in Höchststellung auf die Hebebühne nimmt. Auch ansonsten war alles perfekt. Preis, Schnelligkeit, Können etc.

Gruß

Markus

Geschrieben

Es geht auch anders: Sind letztes Wochenende mit dem X2 Break (auch schon 12 Jahre alt...) nach zwei Wochen in der Gegend von Bergerac/Dordogne zurückgekehrt. Hin- und Rückfahrt sowie Tagesausflüge bis 300 km inbegriffen gab es keinerlei Probleme (gut 2.500 km in Summe) mit dem Wagen (bis auf ein Abweiserblech an einem Spurstangenkopf das sich gelöst hatte und im Wind klapperte, wurde aber von mir mit Blumendraht zum Schweigen gebracht). Einzig die etwas surreale Szene am Mautautomaten irgendwo in Zentralfrankreich, nachts um drei auf der Rückfahrt war etwas außergewöhnlich: Hatte der Automat doch einfach mein Mautticket geschluckt, den Preis für 5 Sekunden angezeigt und dann wieder auf "Ticket einführen" geschaltet. Mach das mal mit rudimentären Französisch-Kenntnissen der aufgeregten Dame an der Brülltüte des Automaten verständlich... Und unglaublich, wie viele Leute da nachts unterwegs waren und genau hinter mir durch genau diese Mautschleuse wollten (Shice Touris! ;))...

Ach ja, XMs waren in der Gegend, die verhältnismaßig arm ist, ebenso wie sonstwo in F weit seltener als bei uns in D. BX habe ich gerade mal einen gesehen und selbst Xantias konnte ich in den zwei Wochen kaum ein Dutzend (X1 und X2 zusammengenommen!) zählen (und das nicht wegen mathematischer Legasthenie). Die Zentralhydropneumanten scheinen in F sogar noch unbeliebter zu sein als bei uns...

Gruß

Peter

Geschrieben

(und das nicht wegen mathematischer Legasthenie)

Gruß

Peter

Heißt in Fachkreisen Dyskalkulie.

Geschrieben

Hallo,

auch wenn es hier andere Erfahrungen gibt. Meine Erfahrung ist die, dass nicht der "alte" XM das Problem ist, sondern das Kennzeichen an dem XM.

Geschrieben

Ich habe in Belgien ähnliche Erfahrungen mit vielen Citroenwerkstätten gemacht. Letztes mal hatte ich auch das Problem mit der deutschen Nummer, die haben eben dann einfach keine Zeit. Aber auch als ich noch mit belgischer Nummer fuhr haben mich 2 Werkstätten "abfahren" lassen, angeblich hätte ich mir die Defekte eingebildet - leider war dem nicht so. Vielleicht liegts ja auch daran, dass mann meint, einer Frau alles erzählen zu können...

Geschrieben

Ich war mit dem BX v. 1986 in Frankreich aber es ist nichts kaputtgegangen. Vielleicht hätten sie mein "A" für "Allemagne" gehalten. ;-))

>>

BXdrvr

Geschrieben

Ich weiß schon, warum ich immer einen groooßen Werkzeugkasten und die nötigsten Kleinteile dabei habe... ok, in einem solchen Fall hätte das nicht geholfen, aber Mietwerkstätten gibt's auch in France, hoffe ich. Notfalls Schrottplatz (wegen Schweißgerät, nicht zum entsorgen!!).

Hab mir für meinen Dodge extra alles an zölligem Werkzeug besorgt, nur fürs Bordwerkzeug, vor dem Urlaub in Frankreich. Natürlich nicht gebraucht, all-American iron, built Dodge-tough ;-) Aber ohne Werkzeug wäre sicher was kaputt gegangen, Murphy ist bekanntlich ein trou de cul.

Grüße

Daniel

Geschrieben

Ich kann nur sagen dumm gelaufen, nach Commercy ist es ein Katzenspung und diese Leitung kenne ich nur zu gut. Zu allem überfluss hätte ich sogar eine Gebraucht nebst neuem Schalldämpfer rumliegen gehabt.

Geschrieben

Die Geschichte klingt wie im falschen Film und ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. In Frankreich wird man zwar nicht unbedingt geholfen, denn das ist im August in der Tat sehr sehr schwierig, da eine offene Werkstatt zu finden und die Teile werden auch nicht geliefert, da wirklich fast ganz Frankreich in einer Art Ausnahmezustand ist.

MIt Kenntnissen der Sprache, der Bitte um Hilfe, kommt man aber eigentlich immer weiter.

Für die schwierigen Fälle, wo etwas organisiert werden muss, hat man doch den Automobilclub. Der kümmert sich doch um alles wie Ersatzauto, Rückführung des havarierten Autos, Übernachtung etc. Beim hier so viel gescholtenen ADAC klappt das wunderbar.

Gerade bei unseren doch etwas älteren Autos, wo es teilweise wirklich nichts mehr an Originalteilen gibt, sollte ein Schutzbrief ein Must sein, so man ihn denn braucht. Meist gehts lokal mit Improvisation oft auch so weiter und einen Schlauch zum überbrücken sollte man doch finden können in irgendeiner Werkstatt..

Gruess Holger

Geschrieben
Das macht Mut:

Kommenden Samstag starten wir mit einem 99er Xantia Break in den Urlaub nach Le Barcares........

Den Bosch-Dienst in Valence kenne ich bereits. Da ist letztes Jahr unser Bekannter mit seinem 3-jährigen Toyota Corolla Verso kurz nach Ablauf der Garantie mit einer verstopften Differenzdruckleitung gestrandet. Und das auf der Rückreise am Samstagnachmittag mit zwei kleinen Kindern. Und nur noch 950 km bis nach Hause.

Mal chance......

Gruß

balu1

Dein Xantia hat Antisink. Der sollte nicht mit dem ESD am Abschlepper hängen bleiben... ;)

Geschrieben
Hin- und Rückfahrt sowie Tagesausflüge bis 300 km inbegriffen gab es keinerlei Probleme (gut 2.500 km in Summe) mit dem Wagen (bis auf ein Abweiserblech an einem Spurstangenkopf das sich gelöst hatte und im Wind klapperte, wurde aber von mir mit Blumendraht zum Schweigen gebracht).

Glück Auf!

...und mein Beileid dem leidgeplagten Fredersteller.

Leider kann ich die Erfahrung nur bestätigen, Selbiges hatte ich letztes Jahr im Norden.

Plötzlich, nachts um 5, in einer Linkskurve: kein Geräusch, aber das Auto fährt einfach nicht mehr vorwärts. Der Motor dreht still und friedlich vor sich hin - ohne Effekt.

Das Aufladen durch die glücklicherweise nur 5 Fahrminuten entfernte Werkstatt geschah schnell und kompetent, kein Thema.

Die Diagnose um früh um 9 (bis dahin sitzen im vollgestopften Auto) erfolgte auch höchst kompetent:

Ins Auto setzen (Motor aus)

Gänge ein- und wieder auslegen.

Aussteigen.

Motorhaube auf.

Ein Blick.

"Non repare!"

Motorhaube zu.

Zehn Minuten später der Anruf vom ADAC: "Ihr Getriebe ist kaputt. Wir können Ihnen anbieten, daß Auto auf Kosten des ADAC in Frankreich zu verschrotten."

Dann wurde es Mittag, 35 Grad im Schatten - es gab nur keinen - "arid" und keine Möglichkeit, sich Nahrung zu verschaffen, weit und breit. Zum Glück hatten wir alles mit.

Gegen 1600 und nach Telefonaten mit Anfichtn, Osthues, noch Jemandem, der Versicherung der Meister ZWEIER Werkstätten, ein Telefonat mit dem Citröen-Techniker, bei dem ebenjene Meister für mich bürgten glaubte mir der ADAC endlich, daß es sich nur um eine zerlegte Antriebswelle handelt und machte sich auf den Weg, mich zu holen.

In der Zwischenzeit war dem Meister oder vielmehr seiner jungen, schnieken Frau, die ganze Angelegenheit wohl ein wenig peinlich und tat leid, weshalb man uns dann zum Essen einlud. Wir lehnten dankend ab.

Weniger peinlich war der Werkstatt offenbar, am Abend mit dem Hummer H2 eines Kunden auf Spritztour nach Hause zu fahren. Naja.

Blöderweise wurde auf mehreren französischen Autobahnen von LKW-Fahrer zu dem Zeitpunkt für würdigere Arbeitsbedingungen gekämpft. Nachts um 2 war ich dann 150 Kilometer weiter in Aachen auf deutschem Boden angekommen.

Mir Aachen anzuschauen war dann mein Urlaub und das gar nicht mal so schlimm, die Stadt hat was. Die dortige Cit-Werkstatt war zwar zwei Wochen ausgebucht ("wir reparieren Ihnen den und dann holen sie ihn sich ab...") - aber nach ein bissl Tränendrüse hatte ich am !nächsten! Morgen, noch vor 1000, eine neue ATW mit Lagerblock.

Mein Auto hat mittlerweile 320.000 auf der Uhr, das sind knapp 50.000 mehr als letztes Jahr und seltsamerweise macht mein Getriebe nach wie vor keinen unerwünschten Mucks (Gottlob!!!)

Die Telefonate mit dem ADAC brachten (neben dem Kennzeichen "D", was nirgends ausgesprochen wird, ich aber durchaus für möglich halte in F, NL, B, A und anderswo) zutage, dass nicht zwingend ein alter Citroën das Problem ist, sondern eine XM.

Für die Franzosenschrauber IST die XM nämlich kein Citroën, sondern eine grauenvolle Elektrobude.

Das keine Ersatzteile da sind, ist wohl tatsächlich richtig - selbst für die neuesten Modelle der eigenen Marke hat man nichtmal Bremsbeläge im Haus. Die Kosten, die Kosten.

Bevor ich wieder nach Frankreich mache, ist a) mein XM von oben bis unten komplettrenoviert, B) ein Neuwagen mein Fortbewegungsmittel oder c) ein Trabant, Golf 1, Ente oder sonstewas, welches nicht nur McGuyver mit einer Sicherheitsnadel und einer Socke reparieren kann.

Etwas seltsam mutet mir allerdings das Eingangszitat von Peter an:

"ich fuhr erfolgreich 2.500 km mit meinem Auto, ohne liegenzubleiben". Befremdlich, weil das doch eig. kein Zustand ist - und erschreckend, weil es mir vor meinem 3.000 km Österreich-Urlaub genauso ging. Mit Recht, weil Anlasser in den letzten Tagen -.-

Das zeigt: wir können unsere Kisten lieben und loben wie wir wollen - zu Recht - es bleiben dennoch: Kisten.

MhG der olle Olo

Geschrieben

Ich mache das so: Ich fahre nach Italien …

Erstens gehen da weder XM noch CX kaputt. Und wenn doch mal was ist, sind alle (Werkstatt, Nachbarn, Freunde von Nachbarn) hilfsbereit auf allen Ebenen: moralisch, logistisch, technisch, improvisatorisch.

Brenzlig wurde es nur einmal vor zehn Jahren, da hatte ich bei einem CX 25 Break einen Automatikgetriebeschaden aufgrund von ATF-Verlust. Und da es den CX 25 in Italien so gut wie gar nicht gibt, gibt es auch keine Schlachtfahrzeuge. Also habe ich ein Getriebe aus Deutschland kommen lassen und die CX-Werkstatt hat aus Mitleid und weil die F.lli Parretta mit dem Nachbar-Bauern verwandt sind den Austausch für den halben Preis gemacht.

Im folgenden Urlaub wurde dann vom Meister auch wohlwollend festgestellt, dass wir statt mit dem verbastelten CX mit einem guten XM da waren … »A … va bene - nuova macchina - bravo!«

Geschrieben

Oha, ein Landauer.

Gruß aus der Nachbarschaft ;)

Geschrieben
Oha, ein Landauer.

Gruß aus der Nachbarschaft ;)

... und Gruß zurück!

Zu allen Beiträgen: Ich habe meinen Bericht nicht als allg. Franzosenschelte gemeint und denke auch nicht, dass es etwas in erster Linie mit dem D-Nummernschild zu tun hat.

Ich war in meinem Leben oft und viel und auch gerne in F unterwegs und habe ganz ganz überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Echte Deutschfeindlichkeit habe ich nur ein einziges Mal (und auch das ist 20 Jahre her) in der Normandie in der Nähe der D-day-Strände erlebt. Verständigen kann ich mich leidlich, wenn auch nicht grammatikalisch korrekt.

Auch habe ich schon positive Erfahrungen mit Werkstätten gemacht. Ich habe am Ende der Welt (Marvejols, Dept Lozere) mal auch so vor 20 Jahren einen kaputten Bremszylinder am Golf Diesel gehabt, die VW-Werkstatt hat sich rührend und auch über den regulären Feierabendbeginn hinaus drum gekümmert.

Trotzdem habe ich jetzt bei den allermeisten Cit-Werkstätten diese Erfahrung gemacht. Ich habe es interpretiert als "XM, um himmels Willen, da kenn ich mich selbst gar nicht mehr richtig aus, da macht man sich bestimmt die Pfoten schmutzig". Es ist ja auch nun viel profitabler, einen zwei Jahre alten C4 an den Diagnosecomputer zu hängen, Modul rein, Modul raus und 800€ zu berechnen.

Also wahrscheinlich eine generelle XM-Unlust gepaart mit einem doch sehr dicken Fell (es gehört schon etwas dazu, jemandem mit bis unter die Decke mit Campingzeug vollgepackten

Auto mit zwei kleinen quengelnden Kindern drin zu sagen: "Mir doch egal, ist doch dein Problem.")

Als ich vorgestern zu Hause beim Cit-Händler war (wo ich nun wirklich nicht Stammkunde bin) hat sich der Mechaniker spontan 10 Min Zeit genommen, um zu prüfen, ob CO2 im Kühlwasser ist, selbstverständlich gratis! Als ich ihm ansatzweise von meinem Frankreicherlebnissen erzählt habe, hat er gemeint, das habe er schon öfters gehört, die schienen wohl ein bisschen zu spinnen.

Möglicherweise spart Cit-Frankreich ja seit Jahren sehr erfolgreich an Schulungen in Punkto Service und Kundenfreundlichkeit?

Naja, Spekulation hin oder her, unterm Strich werde ich wohl mit dem XM keine längeren Touren in Frankreich mehr machen. Commercy, Bar-le-Duc usw.(wo unserer fünftägige Zwangspause war) sind zwar nett und für einen Kurztrip auch durchaus zu empfehlen, aber in anbetracht der Tatsache, dass unser eigentliches Reiseziel (Extremadura, Südwestspanien) wegen Zeitmangel nicht mehr zu erreichen war, dann doch nur ein schwacher Trost. Ferienwochen auf dem Hof von unwilligen Werkstätten muss ich mir nicht nochmal antun, dafür ist die Urlaubszeit zu schade...

Grüße, Christoph

Geschrieben
...aber in anbetracht der Tatsache, dass unser eigentliches Reiseziel (Extremadura, Südwestspanien) wegen Zeitmangel nicht mehr zu erreichen war, ...

Und die Tour mit zwei kleinen Kindern? Ich habe selbst zwar keine, aber wenn welche kommen werde ich sie kaum im Urlaub 6 Tage in ein Auto setzen. Warum seit ihr denn derart weit gefahren, um zu campen? Kindern ist es (meiner Erfahrung nach) ziemlich wurscht, wo sie zelten, das kann auch an der Nordsee oder am Bodensee sein.

Zu deinem Erfahrungsbericht kann ich nicht viel sagen, aber ich denke ich hätte mich nach den ersten Querelen von eben diesem in ein Hotel kutschieren lassen und von dort aus eine Reparatur oder einen Ersatzwagen am nächsten Tag verlangt. Das kann ja nicht sein, das man derart hängengelassen wird.

Ciao, Daniel

Geschrieben (bearbeitet)
Warum seit ihr denn derart weit gefahren, um zu campen? Kindern ist es (meiner Erfahrung nach) ziemlich wurscht, wo sie zelten, das kann auch an der Nordsee oder am Bodensee sein.

Den Kindern ist es vielleicht wurscht, aber den Eltern wohl nicht. Wäre ja noch schöner, wenn einem die Ansprüche der Kinder die Urlaubsziele diktieren.

Mir hat es als Kind jedenfalls nicht geschadet, nach Italien zu fahren, auch im Rückblick erinnere ich mich sehr gerne. Eher haben mir die Reisen an die Nordsee geschadet, dagegen habe ich nämlich eine nachhaltige Aversion entwickelt. Für mich ist daher auch heute die Nordsee kein Ersatz für Mittelitalien. Niemals.

Bearbeitet von holger s
Guido Unterhalt
Geschrieben
... und Gruß zurück!

die schienen wohl ein bisschen zu spinnen.

Grüße, Christoph

Tja, die spinnen, die Gallier!

Die Erfahrungen wundern mich aber schon, habe in F durchweg nur positive Erfahrungen gemacht was Hilfsbereitschaft als auch Werkstätten angeht! Vermutlich sollte man dort mit HP-Citroens besser zum einem Universalschrauber fahern als zum Cit-Händler.

Im Elsass haben sie meine geplatzte Rücklaufleitung vom BX in einer absoluten Hinterhofbude für 3,-€ (!!!) repariert und hält bis heute. Kommentar vom Schrauber als ich wegen dem Preis nochmal nachfragte: "Gutes und ausgereiftes Auto und wenn dann noch ein Ausländer so eins fährt..."

War bisher nur 1 mal mit dem Auto in F, dafür 7 mal mit dem Motorrad und habe wirklich nur positive Erfahrungen mit Land und Werkstätten gemacht...war allerdings auch noch nie im Norden...

Geschrieben

Im Elsass haben sie meine geplatzte Rücklaufleitung

Mir auch!!!

Bei Obernai auf der A Leitung geplatzt, Grüne Soße nachgefüllt, in Obernai nach Cit Bude gesucht, bei einem Reifen - und Hydraulikmenschen gelandet, der hat sofort die richtige Diagnose gestellt und die Leitung erneuert, dazu gab es noch einen Liter LHM, gekostet hat das 30 Euro!

War vor vier Jahren als Fußball -D gegen Italien spielte.

Günter

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