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Sarrazin hat: ...


Ja- genau!

Sarrazin hat:  

120 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Sarrazin hat:

    • völlig Recht.
      56
    • Probleme erkannt, abwegige Gründe und MaÃ?nahmen
      38
    • Völlig Unrecht
      25


Empfohlene Beiträge

Danke für den Link, aus dem Artikel:
...

Baff, seit Samstag. Man wird ja wohl noch sagen dürfen, dass man sprachlos ist. Und zwar seit dem Gespräch, das Angela Merkel am Samstag mit der F.A.Z. geführt hat (Merkel im Gespräch: „In der CDU kann jeder seine Meinung sagen“ ) und in dem sie gefragt wurde, ob sie Thilo Sarrazins Buch mittlerweile gelesen habe. „Nein, die Vorabpublikationen sind vollkommen ausreichend und überaus aussagekräftig, um These, Kern und Intention seiner Argumentation zu erfassen. Ich habe die Verantwortung als Bundeskanzlerin, an einer Gesellschaft mitzuarbeiten, in der jeder Mensch durch Bildung eine Chance bekommen kann, für sein eigenes Glück und zum Wohle unseres Landes.“

Seit drei Wochen gibt es Sarrazins Buch. Es ist sechshundertfünfzigtausend Mal verkauft worden, und es wird wahrscheinlich vor Weihnachten die Eineinhalbmillionenmarke erreichen. Bei einem Buch, das verliehen und weitergegeben wird, heißt diese Zahl, dass es dann von an die zwölf Millionen Menschen gelesen worden sein kann. Es hat Vergleichbares noch niemals gegeben. Der Autor ist wegen der Buchkritik der Kanzlerin und des Bundesbankchefs und der Winke des Bundespräsidenten mittlerweile arbeitslos, gewiss das Maximum an Bestrafung in einer bürgerlichen Welt. Und jetzt, drei Wochen danach, erklärt die Bundeskanzlerin fast stolz, dass sie das Buch, um dessentwillen sie die Absetzung des Bankers betrieb und das ihr Staatsvolk zutiefst spaltet, immer noch nicht gelesen hat, sondern nur aus Vorabdrucken kennt.

Es handelt sich dabei, wohlgemerkt, um Vorabdrucke, die von Gegnern des Buches gerade deshalb kritisiert werden, weil sie so harmlos waren: In ihnen werden nämlich gerade nicht jene fragwürdigen eugenischen Thesen dokumentiert, auf die wir in der F.A.Z. hingewiesen haben. Aber damit nicht genug: Auch der Bundesbankpräsident, der Dossiers zusammenstellen ließ und die Absetzung betrieb, rühmt sich, das Buch nicht gelesen zu haben. Auch wer Sarrazins Thesen nicht mag, wer seinen Biologismus für verfehlt, viele seiner Rezepte für indiskutabel hält, sollte sich Rechenschaft ablegen, ob es das ist, was er will.

Urteil in Kenntnislosigkeit

Denn was man jetzt erlebt, ist die Aufkündigung von Debatte. Wenn Verfassungsorgane sich über ein Buch äußern und dessen Autor sanktionieren, dann ist von ihnen zu erwarten, dass sie wissen, worüber sie reden. Und dass sie zu Argumenten greifen und sich Argumenten stellen. Natürlich kann jeder sagen, das er ein Buch nicht liest. Wenn er gleichzeitig aus der Position des Mächtigen darüber urteilt und das Urteil mit Strafe versieht, dann handelt es sich um einen Skandal und um ein Paradebeispiel dafür, dass Politik die Ebenen von Macht und Meinung immer weniger auseinanderhalten kann. Gerade wenn die Bundeskanzlerin der Meinung ist, Sarrazins Buch sei so gefährlich, dass er als Person nicht mehr tragbar ist: Müsste sie dann nicht wissen wollen, was Millionen Menschen in Deutschland diskutieren?

Auch der SPD-Vorstand stellte den Ausschlussantrag, ohne dass ein Einziger das Buch überhaupt kannte. Das ist alles, aber es hat nichts mehr mit Demokratie zu tun und es müsste jeden schaudern machen, der in Deutschland Bücher schreibt.

Die gefährlichsten Bücher sind die, die keiner kennt, aber über die jeder eine Meinung hat. Diese Erfahrung prägte das Grundgesetz. Freie Meinungsäußerung, das kann man bei den Müttern und Vätern unseres Grundgesetzes nachlesen, ist nichts wert ohne die Pflicht und die Freiheit zur Unterrichtung. Man sollte sich informieren, ehe man ein Urteil abgibt. Man muss sich nicht nur unterrichten, sondern besonders in Fällen, wo es um die freie Meinungsäußerung geht, selber zu den Quellen gehen. Denn wo das nicht geschieht, wird die freie Meinungsäußerung ersetzt durch die Herrschaft des Gerüchts. Dolf Sternberger hat dies 1949 in Sätzen zusammengefasst, die in ihrem Wahrheitspathos heute fast schon so klingen wie von einem anderen Stern: „Mit einem Wort: Nicht die Meinung an sich ist interessant, sondern die Wahrheit. Die Wahrheit erfährt man aber nicht mit einem Schlage, durch Offenbarung, Erleuchtung oder schreckliche Enthüllung, sondern man erfährt sie durch den Prozeß und im Prozeß der ständigen Unterrichtung, des Vergleichens, Prüfens und wiederum der Unterrichtung . . . Keine Unterrichtung taugt etwas, die man sich nicht selbst besorgt.“

....

Schlimm.
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Was für ein beschissener Artikel, da hört sich jemand selbst gerne beim Blasen-erzeugen zu.

"Die gefährlichsten Bücher sind die, die keiner kennt,..." ?

Bezöge er das auf die Bücher, die noch nicht geschrieben sind, ergäbe es sogar etwas Sinn. Sollen wir jetzt alle Mein Krampf lesen, dass uns Gerhart so warm an den zuckenden Schließmuskel gelegt hat? Zwei kleine Gegenbeispiele: Bibel und Koran... Man muss und darf sich auch auf das Urteil anderer Menschen verlassen, wenn man breit genug streut.

"Nur die Kälte der Macht, die nicht liest und nicht zu lesen gedenkt."

"Um es gleich mit allem Nachdruck zu sagen: Wir sind nicht die DDR. Aber Meinungsfreiheit ist ein scheues Reh."

" Wenn das nicht als Warnschuss in die Geschichte eingeht, dann gab es keine Warnschüsse seit der Kanonade von Valmy."

Welch jämmerlicher, weinerlicher, selbstverliebter, unangebrachter Pathos!

Ist das eklig.

_R_

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Na ja, ungeschickt von Frau Merkel. Sie hätte es ja lesen lassen können. Wozu gibt's Mitarbeiter. Und zur Sicherheit hätte man ja öffentlich fragen können, ob da noch irgend etwas drinstünde, was über die Vorankündigung hinausginge.

Was vermutlich betretenes Schweigen ausgelöst hätte. ;)

Bezeichnenderweise taucht der "Inhalt" des Buches in dem kilometerlangen FAZ-Artikel auch nur am Rande als vernachlässigbarer Quark auf.

Was mag ist die eigentliche Zielrichtung sein?

mg

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Sorry Wolfgang, aber die knapp 150+40 Milliarden sind bislang zum allergrößten Teil "nur" Staatsgarantien. Dieses unser (Steuer)Geld ist erst weg, wenn die HRE definitiv pleite geht. Dieser Tag ist allerdings nicht mehr fern, auch wenn die HRE ihre faulen Eier demnächst eine Bad Bank ausgliedern darf. Jemand wird bezahlen und das sind wir. Und keiner weiß, warum wir das zahlen dürfen.

Da hast Du wahrscheinlich Recht, mein vorurteilschwangeres Bauchgefühl hatte unser (Steuer) Geld schon weit gesehen. Mir ging es mehr um die verständlichere Deutung von 40 Milliarden (& erheblich mehr Milliarden), die unseren Politikern so easy über die Lippen kommen und was man meines Erachtens Sinnvolleres damit machen könnte - im Rahmen einer für die Schwachen gerechteren Wirtschaftspolitik. Nenn es Wunschbild, es dient der Veranschaulichung und der Meinungsbildung.

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Was für ein beschissener Artikel, da hört sich jemand selbst gerne beim Blasen-erzeugen zu.

"Die gefährlichsten Bücher sind die, die keiner kennt,..." ?

Bezöge er das auf die Bücher, die noch nicht geschrieben sind, ergäbe es sogar etwas Sinn. Sollen wir jetzt alle Mein Krampf lesen, dass uns Gerhart so warm an den zuckenden Schließmuskel gelegt hat? Zwei kleine Gegenbeispiele: Bibel und Koran... Man muss und darf sich auch auf das Urteil anderer Menschen verlassen, wenn man breit genug streut.

"Nur die Kälte der Macht, die nicht liest und nicht zu lesen gedenkt."

"Um es gleich mit allem Nachdruck zu sagen: Wir sind nicht die DDR. Aber Meinungsfreiheit ist ein scheues Reh."

" Wenn das nicht als Warnschuss in die Geschichte eingeht, dann gab es keine Warnschüsse seit der Kanonade von Valmy."

Welch jämmerlicher, weinerlicher, selbstverliebter, unangebrachter Pathos!

Ist das eklig.

_R_

Thank you, thank you, thank you!

Wolfgang

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Was mag ist die eigentliche Zielrichtung sein?

Hoppla, da ist ein "ist" zuviel. Izmir peinlich.

Aber ich frage noch mal nach den Inhalten:

Führen biologische Unterschiede zwischen *sucheeinanderesWortfürRassen zur Bildung von gesellschaftlichen Schichten?

Wenn dem so ist, was ist zu tun?

mg

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Thank you, thank you, thank you!

Wolfgang

Na Vorsicht. Der Schirrmacher von der FAZ hat mit als erster den diffusen "Biologismus" in dem Buch, dessen fragwürdige Quellen und Sarrazins völlig unzulängliche Auseinandersetzung damit kritisiert.

Die inhaltliche Auseinandersetzung bleiben mehr oder weniger alle schuldig.

Ist die Unterschicht Unterschicht weil Sie eben genetisch zu doof ist und/oder sich nicht anstrengen will? Und sind ca 30% davon nochmal dööfer und unwilliger weil sie Moslems sind?

Wer hat das rausgefunden? Sarrazin?

Der CIA kanns doch nicht gewesen sein? ;)

obwohl:diefindenallesraus,

mg

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Na ja, ungeschickt von Frau Merkel. Sie hätte es ja lesen lassen können. Wozu gibt's Mitarbeiter.

Die werden gewiss genügend Germanisten, Politologen, etc. haben, die die Zukunft ihrer noch zu gründenden Familien auf objektive Zusammenfassungen verpfändet haben. Die Forderung, die Kanzlerin usw. mögen 3-4 Tage auf dieses Machwerk verschwenden, finde ich abenteuerlich, besonders in der akuten Situation.

Izmir peinlich.

Barum?

Führen biologische Unterschiede zwischen *sucheeinanderesWortfürRassen zur Bildung von gesellschaftlichen Schichten?

Ist die Unterschicht Unterschicht weil Sie eben genetisch zu doof ist und/oder sich nicht anstrengen will? Und sind ca 30% davon nochmal dööfer und unwilliger weil sie Moslems sind?

Alles klar magoo? :)
Na Vorsicht. Der Schirrmacher von der FAZ hat mit als erster den diffusen "Biologismus" in dem Buch, dessen fragwürdige Quellen und Sarrazins völlig unzulängliche Auseinandersetzung damit kritisiert.

Mit der Bitte um Nachsicht, aber 1. ist das ja wohl selbstverständlich, und 2. habe ich nicht Schirrmacher als 19,1,21 bezeichnet, sondern diesen Artikel kritisiert.

Jetzt noch eine Frage in quasi eigener Sache: Wer hat nicht gerafft, dass dies "... Logikrätsel, die die die meisten ratlos zurücklassen" eine Anspielung auf die Band war? Ich will ja lernen... ;)

_R_

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Na Vorsicht. Der Schirrmacher von der FAZ hat mit als erster den diffusen "Biologismus" in dem Buch, dessen fragwürdige Quellen und Sarrazins völlig unzulängliche Auseinandersetzung damit kritisiert.

Wenn dem so ist (davon gehe ich bei Deinen Kenntnissen aus), hat er es gut gemacht. Doch warum? Als Mitherausgeber der FAZ braucht er Auflage, klar, als (Chef?)Redakteur darf er sich natürlich auch eine gewisse Profilierung gönnen. Jetzt bin ich dreist und unterstelle weiterhin, dass er eine Auftragsarbeit erledigt hat (ist wirklich nur eine Vermutung von mir). Sollte er vom Kleinteilausstiegausstieg ablenken? Oder von den 40.000.000.000 für die HRE? Mir ist zu viel Medienrummel für das Buch, das ich wirklich nicht gelesen habe.

...inhaltliche Auseinandersetzung bleiben mehr oder weniger alle schuldig.

Jein, überlassen wir der CIA.

Wer hat das rausgefunden? Sarrazin?

Der CIA kanns doch nicht gewesen sein? ;)

Na siehste, wir haben's gewußt:

obwohl:diefindenallesraus,

mg

Wolfgang

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Welch jämmerlicher, weinerlicher, selbstverliebter, unangebrachter Pathos!

Ist das eklig.

_R_

Thank you, thank you, thank you.

Ich stimme Roger in der Wertung der Art der Darstellung zu, ebenso wie der Tatsache, dass die mächtigste Person des Staates nicht wirklich alle Bücher lesen braucht, sondern sich auf ihren Beraterstab verlassen muß. Dann hat sie ja auch noch das Süppchen mit zu kochen... wie schön für die Medienwelt.

Wolfgang

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Also ich oute mich jetzt mal, ich finds gar nicht so doof, was der schreibt, kann aber auch daran liegen, das ich nicht euer intellektuelles Niveau habe, bin wohl eher der Stammtisch. Na dann Prost.

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Also ich oute mich jetzt mal, ich finds gar nicht so doof, was der schreibt, kann aber auch daran liegen, das ich nicht euer intellektuelles Niveau habe, bin wohl eher der Stammtisch. Na dann Prost.

viele denken so wie Du, trauen es sich aber nicht zu sagen, weil man sonst gleich ein Nazi ist ...

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... , kann aber auch daran liegen, das ich nicht euer intellektuelles Niveau habe, ...

Na, Hauptsache du bist auch "baff". ;)

Ist das Buch jetzt wirklich so Scheiße? Hier müssten doch längst haufenweise die Kracherzitate reinwehen mit denen man "uns" Gutmenschen so richtig ... aber hallo!

Wo bleiben sie denn, die Sarraziner?

Die kommen am Ende garnich ...

mg

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Na, Hauptsache du bist auch "baff". ;)

Ist das Buch jetzt wirklich so Scheiße? Hier müssten doch längst haufenweise die Kracherzitate reinwehen mit denen man "uns" Gutmenschen so richtig ... aber hallo!

Wo bleiben sie denn, die Sarraziner?

Die kommen am Ende garnich ...

mg

Ich meinte meinen Link zum FAZ Artikel, hab das Buch noch nicht gelesen, warte bis ich es geliehen bekomme ;-) .........

Bearbeitet von schmitz
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Ich meinte meinen Link zum FAZ Artikel, ...

Hab den ja gelesen und verteidigt. Der taucht nemmich gar nicht als PI. Das is ein Relativierer, der Schirrmacher. Kriegen die meisten PI-saner ja nicht mit, weil die so lange Texte kaum bis zur Mitte geschweige denn zu Ende lesen.

mg

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... muss ... mal heftig widersprechen:

Wirtschaftspolitik kann / darf / sollte immer nur Teil der Bildungspolitik sein - Bildung befördert und ermöglich Kultur, Wirtschaft befördert was? ...

Na ja, es läßt sich aber nicht leugnen, daß ohne Wirtschaft alles nichts ist. Die Wirtschaft ist die Basis einer jeden menschlichen Gesellschaft. Und ohne die ist dann auch die Bildung zwangsläufig schnell im Arsch – spielte dann allerdings keine Rolle mehr!

Abgesehen davon: Menschen sind ohne Kultur nicht denkbar. Wieso? Nun, wegen der anlagemäßigen, wenn auch evolutionsbedingten, mangelnden Instinktsicherheit des Menschengeschlechtes. Das heißt auch „Barbaren“ haben ihre Kultur, wenn auch eine „barbarische“. Kultur ist somit die zweite Natur des Menschen (sachte Fromm, glaub ich). Und richtig verstandene Wirtschaftspolitik wird ihr Augenmerk immer auch auf Bildung haben.

Es ist also die Frage der Art der Kultur und die Frage der Art der Bildung, also die Frage der Art des Wirtschaftens und damit die Frage der Art und Weise der angewandten Wirtschaftspolitik.

^Jo_Cit^

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Also ich oute mich jetzt mal, ich finds gar nicht so doof, was der schreibt, kann aber auch daran liegen, das ich nicht euer intellektuelles Niveau habe, bin wohl eher der Stammtisch. Na dann Prost.

Komm doch erst mal wieder rein, nicht immer nur outen. Was findest Du denn klug an dem Text? Ist doch nur eine höchst dürftig aufgesetzte Kritik an Entscheidungsträgern.

Aber schön kokettiert.

viele denken so wie Du, trauen es sich aber nicht zu sagen, weil man sonst gleich ein Nazi ist ...

Gar nicht so einfach, sich angegriffen zu fühlen, wenn man es nicht wird, oder?

Der taucht nemmich gar nicht als PI. Das is ein Relativierer, der Schirrmacher.

Stimmt, damit hat er nun wirklich nichts zu tun. Aber man kann sogar aus den falschen Gründen stumpf gegen Sarrazins Buch sein...

_R_

P.S. @ Tower

"Na, der ist aber von mir !"

Ja? Dann sorry, ich kann nur schreiben was ich im Kopf habe.

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Vom Rande wieder in die Mitte gerückt behaupte ich, dass Sozialismus und Planwirtschaft selbst in ihrer Utopie den Keim von Zwang und Bürokratie in sich tragen. Schon in Bellamys "Rückblick aus dem Jahr 2000" ist von Zwangshaft für Arbeitsunwillige die Rede und ausufernde Bürokratie zu Bedarfsermittlung, Produktion und Verteilung beschrieben.

Eine Randbemerkung bleibt eine Randbemerkung. Sie sei also wieder an den Rand gerückt, aber mit dem grundsätzlichen Hinweis versehen, daß jedes Herrschaftssystem mit Zwang und Bürokratie einhergeht. Die Frage ist dann eher, wer oder was übt Zwang aus und wer oder was gibt der Bürokratie Weisung. Die Bürokratie selbst? Dies soll Kennzeichen dessen sein, was Sozialismus zu bedeuten hat? Utopie ist es wohl eher, daß mit dem aktuellen System tendenziell Lösungen für das Wohlergehen der Völker zu finden sind.

Schau Dir doch die aktuelle Krise an. Was ist an ihr so eigenartig? Das es eine Krise ist? Nein, das nicht. Zum Profitsystem gehören Krisen originär dazu. Das kann man gut finden oder auch nicht, das ist in diesem Zusammenhang unerheblich. Nein, was das Eigenartige an dieser Krise ist, ist der Fakt, daß sie nichts gelöst hat. Die Situation ist unverändert geblieben: der Finanzmarkt hat quasi die gleiche Größe wie vor dem Eintritt ihres Offensichtlichwerdens 2007 (für einige Spitzenpolitiker der damaligen Zeit, wie Herrn Steinbrück, war die allerdings erst mit der Pleite der Lehman Bank [tendenziell] offensichtlich: einfach lächerlich diese Figur!), und es besteht sozusagen „Anlagenotstand": wegen des „überschüssigen Kapitals“, das in einer solchen Krise normalerweise vernichtet wird! Denn normalerweise führt eine Krise im kapitalistischen System zu einer Schrumpfung des krisenhaften Bereiches. Durch die quasi Blanco-Stützung der Banken aber, bis auf wenige Ausnahmen, wurde diese Schrumpfung verhindert, wäre aber systemrelevant (dies in der Tat!) gewesen: es ist das Prinzip des Kapitalismus. Die einzig richtige Entscheidung wäre, Banken kontrolliert pleitegehen zu lassen, d.h. unter staatlicher Aufsicht (wie in meinem Beitrag angedeutet) - wenigstens jetzt. Alles andere macht’s nur noch schlimmer.

Also, wer übt aktuell Zwang aus und über welche Bürokratie und vor allem: zu wessen Nutzen?

Ein Rahmenplan IST aber Bürokratie. Ohne kommt freilich auch die freie Wirtschaft nicht aus.

Ein „Planungsrahmen“ ist kein „Rahmenplan“. „Planungsrahmen“ heißt im wirtschaftspolitischen Sinne, z.B., daß die Löhne für eine Berufsgruppe in allen Teilen einer Volkswirtschaft gleich sind. Dies ist dann die Bedingung, die für alle Unternehmer dieser Volkswirtschaft gültig ist. Das ist elementar, denn so läßt sich eben nicht über Lohndumping (durch Umzug innerhalb dieser Volkswirtschaft!) ein Vorteil anderen Unternehmern (innerhalb dieser Volkswirtschaft) gegenüber erzielen, sondern nur durch Innovationen. Das ist positiv.

Einen „Rahmenplan“ kann man z.B. betriebwirtschaftlich aufstellen: als Zielrichtungsvorgabe. Einen „Rahmenplan“ kann man natürlich auch in einem stalinistischen System anwenden. Aber was habe ich damit zu schaffen? Ich erwähnte „Planungsrahmen“.

Halbwahr. Man kann auch argumentieren, dass der Innovationsdruck gerade durch Konkurrenten mit niedrigen Lohnkosten entsteht. Im Ergebnis stehen dann wenige hochqualifizierte Jobs gegen viele schlechtbezahlte. Setzt sich die Innovation durch, braucht man weniger Menschen. Glaubst du (immer noch), dass das durch Wachstum (unser Wirtschaftsfetisch) kompensiert wird?

Innovationen werden durch Investitionen umgesetzt, dies löst sofort (!) Nachfrage aus: nach den Investitionsgütern nämlich, bzw. nach den Faktoren, die zur Produktion solcher Güter notwendig sind, mit denen dann die Innovation(en) produziert wird bzw. werden. (Oder glaubst Du, die innovativen Produkte fallen vom Himmel?) Die durch Innovationen ausgelöste Effekt-Kette geht natürlich weiter. (Muß ich jetzt aber nicht drauf eingehen, läßt sich nämlich durch eigenes Nachdenken selbst ergänzen.)

Du meist wahrscheinlich „Rationalisierungsdruck“. Hierdurch, d.h. durch die Rationalisierung der Produktion, wird die Produktivität erhöht. Ist grundsätzlich gleichfalls positiv, muß allerdings, sozusagen als Dividende, an die Gesellschaft weitergeben werden: in Form von höheren Löhnen. (Tut man das nicht, verschafft man sich unlautere Wettbewerbsvorteile in einer Währungsunion, z.B. – Tja, wer mag so handeln? Antwort nötig?)

Das ist nat. der Killer für das KOMPLETTE real existierende Unternehmertum :D. Aber man sollte es in der Tat möglichst verhindern, dass überschüssiges Kapital den Betrieben zu leicht ENTZOGEN werden kann. Es wird doch für Investitionen und Innovationen dringend gebraucht, nicht?

„Überschüssiges Kapital“ bezieht sich nicht auf einen Gewinn, den ein Unternehmer auf Grund von Produktion macht! Bei „überschüssigem Kapital“ geht es um jenes Kapital, daß gar nicht in die Realwirtschaft investiert worden ist, weil es sich dort kaum lohnt (wegen der mangelnden Nachfrage und wegen der grundsätzlich geringeren Rendite – legt man es seriös in Betrieben an und nicht um sie auszulutschen!), bzw. weil Finanzanlagen deutlich renditeträchtiger sind als realwirtschaftliche Anlage. Das ist ein großes Übel!

Und dieses „überschüssige Kapital“ ist durch die neoliberalen Reformen seit Anfang der 1980er Jahre angesammelt und ganz bewußt direkt im Finanzsektor angelegt worden. Dies hat die kapitalistischen Blähungen der letzen 23 Jahre (mehr oder weniger beginnend mit dem Crash am Aktienmarkt 1987) ausgelöst und zu dieser Finanzkrise von 2007 ff geführt. …

Sehe ich das insgesamt richtig, dass dein Wirtschaftsmodell stark auf Wachstum setzt?

icon10.gif Na ja, was heißt hier schon "stark"? In der neoliberalen Ära war jedenfalls das durchschnittliche Wachstum der Realwirtschaft nicht „stark“.

icon10.gif Wachstum? Natürlich Wachstum! Aber welches, das ist die Frage! Nur, diese Frage muß sich jede Gesellschaft selbst und immer wieder neu stellen. Ist sozusagen eine der wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen ... neben Bildungspolitik, Integrationspolitik, Gesundheitspolitik, Rentenpolitik ...

Abgesehen davon, die paar Anmerkungen, die ich gemacht hatte, sind gewiß nicht mein Wirtschaftsmodell. Das gibt dieser Thread doch gar nicht her, bzw. auch das gibt dieser Thread nicht her. icon10.gif

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
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... - lass uns dies per PN klären, sonst schimpft der Roger wieder mit mir! ...

Auf keinen Fall, bin so schon völlig überlastet! Nehmen wir einfach zur Kenntnis, daß wir verschiedener Meinung sind. :)

^Jo_Cit^

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