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Von der Leyen erfindet Hartz V - ob das wohl gut ausgeht?


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Geschrieben

na ich denke das was die grade verhauen das bekommt er auch hin

Citronenbändiger
Geschrieben
Jürgen Drews?

Dann ehr einen Sarrazin !

Geschrieben (bearbeitet)
Dann ehr einen Sarrazin !

Nein, das ist jetzt kein Reflex, sondern eher eine Gelegenheit, auf Zusammenhänge aufmerksam zu machen, um die man wissen sollte, wenn man gewisse Details von politischen Entscheidungen an sich nicht versteht, d.h. für sich genommen auch nicht verstehen kann:

Die [in politischen Kreisen] hysterisch geführte Debatte [um die Sarrazin-Thesen] lässt unterschiedliche strategische Ansätze im deutschen Establishment erkennen, das angesichts der krisenhaften Wirtschaftsentwicklung mit weiteren gesellschaftlichen Auflösungserscheinungen rechnet und über die Grenzen demokratischer Herrschaftsausübung nachdenkt. Sollten veränderte Methoden notwendig werden, spielen Islamophobie, Antisemitismus und Rassismen jeder Art die völkische Begleitmusik, die autoritären Regimen gemäß ist. Jedoch ist unklar, wie politische Alternativen in Funktion gebracht werden können. So hieß es unlängst in der Zeitschrift Internationale Politik: "Wenn heute verschiedentlich von diktatorischen Befugnissen und Maßnahmen die Rede ist, dann zumeist im Sinne dessen, was (der NS-Ideologe Carl, d.Red.) Schmitt als kommissarische Diktatur bezeichnet hat", also als zeitweilige Diktatur. "Es gibt bloß", hieß es weiter, "kein Verfassungsorgan, das sich auf das Risiko der Einsetzung eines kommissarischen Diktators einlassen will" … Auch von dieser Auseinandersetzung sind Tabus der bundesdeutschen Nachkriegsordnung betroffen, für deren Bruch eine Fraktion der deutschen Machteliten offen ist. Sie befindet sich im Zustand der Herrschaftsreserve.

Quelle: „Herrschaftsreserve“ (Artikel im Internet nur mittels Paßwort voll abrufbar.)

Erst Westerwelle (mit seiner Kampagne gegen Arbeitslose), dann Sarrazin (zur Bedienung völkischen Unwohlseins).

Einerseits wird der soziale Druck erhöht (HARTZIV-Turm: die einen stecken drin, die andren haben Angst vor seiner Innenseite), andererseits wird erklärt, daß die Demokratie irgendwie erlahmt sei und deshalb einen kräftigenden diktatorischen Schluck brauche (ich würde eher sagen, daß man sie bewußt erlahmen läßt, so wie man bewußt die sozialen Sicherungssysteme gegen die Wand fährt [um sagen zu können, daß sie nicht mehr tragen würden], um dann sagen zu können, sie sei als Herrschaftsmittel nicht mehr zeitgemäß [was auch stimmt, wenn man als Nationalstaat wieder imperial auftreten will!]).

Das heißt es findet eine bewußte Zerstörung des Sozialstaats statt. Und dadurch, daß der soziale Druck bewußt erhöht wird, entsteht Neigung im Kleinbürgertum (der sogenannten Mittelschicht), dem es vorrangig (traditionell!) um bloße Kultivierung des Mittelmaßes (immer nur ging und) geht, sich diktatorischen Herrschaftsmethoden zu öffnen (die ihm traditionell zusagen):

… "Die Demokratie (...) weist Ermüdungserscheinungen und Überforderungssymptome auf, sie bedarf einer Revitalisierungskur" ... Die "Schlüsselfrage" laute also: "Gibt es jenseits der Legalordnung Legitimitätsreserven, die angezapft und in Anspruch genommen werden können, um eine in die Jahre gekommene Ordnung zu verjüngen?" Münklers Frage nutzt Begriffe, die einst der NS-Kronjurist Carl Schmitt anwandte, um die Außerkraftsetzung einer demokratischen Verfassung zu begründen. Schmitt unterschied von der Legalität (Befolgung des positiven Rechts) die Legitimität (Befolgung einer dem positiven Recht übergeordneten Norm), vertrat in den letzten Jahren der Weimarer Republik die Ansicht, Legalität und Legitimität stimmten nicht mehr überein, und bereitete mit seiner These, zum Schutze der Legitimität könne eine Diktatur nötig werden, der NS-Herrschaft den Weg. …

Quelle: „Ein klein wenig Diktatur“ (Artikel im Internet nur mittels Paßwort voll abrufbar.)

Das heißt es gibt genügend gesellschaftliche Kreise (Kleinbürgertum, wichtige Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik), die sich vorstellen könnten, der deutschen Gesellschaft eine wilhelministische Struktur zu geben, deren Herrschaftsform man dann als Neowilhelminismus bezeichnen müßte. Hierzu dient übrigens nicht unwesentlich die „Aussetzung der Wehrpflicht“, die eine Abschaffung der Wehrpflicht nach sich ziehen wird (die wiederum eine Bedingung dafür ist, daß wieder vollwertige Kriege geführt werden können [zur Wahrung {ausgesprochener!} „deutscher“ Interessen {der in Afghanistan geführte Krieg, den man nun erst, nach bereits ca. 8 Jahren Krieg, als Krieg bezeichnet, dient sozusagen der militärischen und sozialen Einübung}], und hierzu braucht man vollwertige Soldaten).

Das Problem für die treibenden Figuren in Medien, Wirtschaft und Politik besteht (noch) darin, daß unser Grundgesetz das (eigentlich alles!) nicht zuläßt.

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
Geschrieben
Wir bekommen doch mehr, haben es nur noch nicht bemerkt. ...

Randbemerkung:

Na ja: „kräftig“ ... Gilt 1. nicht für Teilzeitbeschäftigte. 2. geht der Anstieg einerseits auf die geringer werdende Kurzarbeit zurück (im letzten Jahr umgekehrt: durch Anstieg der Kurzarbeit gingen die Löhne um 1,2 % zurück), anderseits sind die Zuwächse extrem ungleich verteilt. So bekommen z.B. die ca. 900.000 Angestellten in der Versicherungs- und Finanzdienstbranche durchschnittlich 7,4% mehr, wobei besonders fett die „Leistungsgruppe 1“ profitiert, d.h. die leitenden Bankangestellten.

Jeder reime sich daraus zusammen, was ihm als naheliegende Schlußfolgerung erscheint.

^Jo_Cit^

Geschrieben

Quelle: „Herrschaftsreserve“ (Artikel im Internet nur mittels Paßwort voll abrufbar.)

Erst Westerwelle (mit seiner Kampagne gegen Arbeitslose), dann Sarrazin (zur Bedienung völkischen Unwohlseins).

Einerseits wird der soziale Druck erhöht (HARTZIV-Turm: die einen stecken drin, die andren haben Angst vor seiner Innenseite), andererseits wird erklärt, daß die Demokratie irgendwie erlahmt sei und deshalb einen kräftigenden diktatorischen Schluck brauche (ich würde eher sagen, daß man sie bewußt erlahmen läßt, so wie man bewußt die sozialen Sicherungssysteme gegen die Wand fährt [um sagen zu können, daß sie nicht mehr tragen würden], um dann sagen zu können, sie sei als Herrschaftsmittel nicht mehr zeitgemäß [was auch stimmt, wenn man als Nationalstaat wieder imperial auftreten will!]).

Das heißt es findet eine bewußte Zerstörung des Sozialstaats statt. Und dadurch, daß der soziale Druck bewußt erhöht wird, entsteht Neigung im Kleinbürgertum (der sogenannten Mittelschicht), dem es vorrangig (traditionell!) um bloße Kultivierung des Mittelmaßes (immer nur ging und) geht, sich diktatorischen Herrschaftsmethoden zu öffnen (die ihm traditionell zusagen):

Quelle: „Ein klein wenig Diktatur“ (Artikel im Internet nur mittels Paßwort voll abrufbar.)

Das heißt es gibt genügend gesellschaftliche Kreise (Kleinbürgertum, wichtige Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik), die sich vorstellen könnten, der deutschen Gesellschaft eine wilhelministische Struktur zu geben, deren Herrschaftsform man dann als Neowilhelminismus bezeichnen müßte. Hierzu dient übrigens nicht unwesentlich die „Aussetzung der Wehrpflicht“, die eine Abschaffung der Wehrpflicht nach sich ziehen wird (die wiederum eine Bedingung dafür ist, daß wieder vollwertige Kriege geführt werden können [zur Wahrung {ausgesprochener!} „deutscher“ Interessen {der in Afghanistan geführte Krieg, den man nun erst, nach bereits ca. 8 Jahren Krieg, als Krieg bezeichnet, dient sozusagen der militärischen und sozialen Einübung}], und hierzu braucht man vollwertige Soldaten).

Das Problem für die treibenden Figuren in Medien, Wirtschaft und Politik besteht (noch) darin, daß unser Grundgesetz das (eigentlich alles!) nicht zuläßt.

^Jo_Cit^

Hallo Jo,

mit Teilen deiner Thesen hab ich ein Problem...mal abgesehen davon, dass das verlinken von Passwortseiten ein wenig herrschaftlich rüber kommticon11.gif

Westerwelle und Sarrazin kann man hier nur anführen, wenn man sich auf das Problem bezieht, an dem zwischen uns beiden ein Dissenz bezieht: inhaltlich kann man solchen Positionen nur folgen, wenn man "dumm" genug dafür gemacht wurde - auch hier wieder mein Primat der Bildung!

Dennoch teile ich deine Auffassung, dass es um eine bewußte Zerstörung des Sozialstaats geht - nur dass die Physikerin und co. hier nur als Marionetten herhalten...

Auch eine neowilhelministische Struktur muss nicht unbedingt schlecht sein (obwohl ich entschieden gegen so etwas wäre) - immerhin gäbe es je nach Wilhelmfolger die Chance, dass der permanten Volksverdummung und der Aufweichung des GG einhalt geboten würde...wenn die Neuwilhelms Schmidt oder von Weizäcker hießen!

Bezogen auf Carl Schmitt erhält der gerade aus eher sog. linkem Milieu wieder zunehmend Zustimmung, nicht bezogen auf seinen faschistischen Teil, aber bezogen auf seine Analysen des Politischen - vergleiche mal Mouffe u.a.

Wir brauchen mehr politischen Dissenz - die Nähe von Westerwelle und Sarrazin ist zu heftig - wir brauchen mehr Streit um der Kultur willen - wir brauchen weniger Konsensgeschwafel jenseits grundlegender Standards (GG, Stich Freiheit und Gleichheit).

Ich denke dies haben viele Beiträge in den unterschiedlichen Threads der letzten 2-3 Jahre belegt, nur das manche hier, sich an eben diese Standards nicht halten wollen, und da ist zumindest für mich Schluss mit der Diskussion.

Der Pragmatismus eines C.S. Peirce bietet beispielsweise genug Anknüpfungspunkte für politische Entscheidungen nach der Kodierung wahr/falsch (relativ versteht sich) - Sense und GT kommen aber immer wieder dazu, diesen Punkt ins moralische Register ala gut / böse zu ziehen - und damit auf die moralischen Grundlagen unserer Gesellschaft abzuzielen, statt überhaupt etwas Politisches auszusagen (deutlich sieht man das bei Sense, wenn er nur noch Muhaha antwortet - es steht kein Inhalt mehr hinter dieser Destruktion des Gesellschaftlichen mehr, außer dem was der frühe Hegel als die Geister der Nacht beschrieb - vgl. Zizek, obwohl ich den mit Vorsicht geniesse..).

Gruß

Geschrieben

Wollte eigentlich ins Bett, aber doch noch eine kurze Erwiederung, lieber Tower.

... mit Teilen deiner Thesen hab ich ein Problem...mal abgesehen davon, dass das verlinken von Passwortseiten ein wenig herrschaftlich rüber kommt...

:)

Ne, das hat mit „herrschaftlich“ meinerseits nichts zu tun, sondern mit ©.

... auch hier wieder mein Primat der Bildung ...

Wer sagt denn, daß Bildung für mich unwichtiger sei als Wirtschaft? Das hab ich jedenfalls nirgends geschrieben. Daß ohne Wirtschaft jedoch alles nichts ist, ist einfach ein Fakt, und das Bildung nicht vor der Wirtschaft da gewesen sein kann, kann doch keine Frage sein. Hierbei geht es doch nicht um die Frage nach dem Ei und der Henne. So etwas suche ich mir nicht aus.

Erfahrungswissen, Wissen aus dem wirtschaftlichen Tun heraus (
also frühestens im Moment des Tuns oder in der Reflexion über es
)
, war es,
daß erlaubte, dieses Wissen schließlich systematisch zu fassen und so erst Teil eines
Bildung
skanons werden zu lassen, wodurch es
dann
(
in der Folge!
) in der Tat in einer entwickelten Wirtschaft elementar wird. Sollte darin tatsächlich unser Streit liegen?

Wo ich die Probleme eher sehe, ist in der neoliberalen Forderung begründet, daß Bildung sich wirtschaftlichen Forderungen zu unterwerfen habe, sich diesen anzupassen habe. Diese Forderung drückt sich z.B. darin aus, daß betriebswirtschaftlich geprägte Wirtschaftsführer wollen, daß die Kinder und Jugendlichen schon in der Schule lernen sollen, wie Wirtschaft funktioniert: aus ihrer betriebswirtschaftlichen, d.h. verengten Sicht. Das kann’s aber nicht sein.

Auch ich bin dafür, daß Kinder und Jungendliche schulisch lernen, wie Wirtschaft funktioniert, aber nur unter der Bedingung, das ihr Blick auf die Gesamtwirtschaft, d.h. auf die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge des Wirtschaftens gelenkt wird. Hinterher, in einer beruflichen Ausbildung oder auch in einem BWL-Studium, kann man sie den Blick verengen lassen auf die betriebswirtschaftliche Perspektive. Aber selbst dann ist immer der Bezug zum Gesamtwirtschaftlichen und der Bezug zu anderen Volkswirtschaften zu setzen.

^Jo_Cit^

Geschrieben

Wer sagt denn, daß Bildung für mich unwichtiger sei als Wirtschaft? Das hab ich jedenfalls nirgends geschrieben. Daß ohne Wirtschaft jedoch alles nichts ist, ist einfach ein Fakt, und das Bildung nicht vor der Wirtschaft da gewesen sein kann, kann doch keine Frage sein. Hierbei geht es doch nicht um die Frage nach dem Ei und der Henne. So etwas suche ich mir nicht aus.

Erfahrungswissen, Wissen aus dem wirtschaftlichen Tun heraus (
also frühestens im Moment des Tuns oder in der Reflexion über es
)
, war es,
daß erlaubte, dieses Wissen schließlich systematisch zu fassen und so erst Teil eines
Bildung
skanons werden zu lassen, wodurch es
dann
(
in der Folge!
) in der Tat in einer entwickelten Wirtschaft elementar wird. Sollte darin tatsächlich unser Streit liegen?

Wo ich die Probleme eher sehe, ist in der neoliberalen Forderung begründet, daß Bildung sich wirtschaftlichen Forderungen zu unterwerfen habe, sich diesen anzupassen habe. Diese Forderung drückt sich z.B. darin aus, daß betriebswirtschaftlich geprägte Wirtschaftsführer wollen, daß die Kinder und Jugendlichen schon in der Schule lernen sollen, wie Wirtschaft funktioniert: aus ihrer betriebswirtschaftlichen, d.h. verengten Sicht. Das kann’s aber nicht sein.

Auch ich bin dafür, daß Kinder und Jungendliche schulisch lernen, wie Wirtschaft funktioniert, aber nur unter der Bedingung, das ihr Blick auf die Gesamtwirtschaft, d.h. auf die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge des Wirtschaftens gelenkt wird. Hinterher, in einer beruflichen Ausbildung oder auch in einem BWL-Studium, kann man sie den Blick verengen lassen auf die betriebswirtschaftliche Perspektive. Aber selbst dann ist immer der Bezug zum Gesamtwirtschaftlichen und der Bezug zu anderen Volkswirtschaften zu setzen.

^Jo_Cit^

Hallo Jo,

hoffe du hast dennoch gut schlafen könnenicon12.gif

Henne und Ei trifft es aber ganz gut - nimm doch einfach mal diverse Studien zur "Kultur"entwicklung von Primaten. Da findet einer raus - Affe, mit so nem Stock als Werkzeug kann ich voll toll Termiten aus dem Bau fischen! Dieses Wissen wird dann tradiert, also von Generation zu Generation weitergegeben...

Okay, böse könnte ich jetzt sagen, dass die Bildung vorrangig wäre, aber als Marx-kennende Person, gestehe ich hier mal zu, dass entwickelter Werkzeuggebrauch durchaus etwas mit Wirtschaften zu tun hat. Ein dann sehe ich hier nicht, zumal nicht nur Primaten, sondern noch weitere Spezies solche Verhaltensweisen zeigenicon10.gif

Noch was zur Wirtschaft - Ökonomie leitet sich bekanntlich vom griechischen Oikos ab, nur dass es da einen grundlegenden Wandel in der Definition gab - während Platon diese noch bei bestimmter Größe in ein Äquivalent zur Polis überführbar sah, war Aristoteles nicht dieser Auffassung. Oikos ist demnach nicht mit Polis (heute als dem Gesellschaftlichen statt nur dem Gemeinschaftlichen) in eins zu setzen - dies führt dieser Logik folgend auch dazu, dass es vorrangig um die Tradierung von Wissen zur Haushaltsführung ging. Haushaltsführung umfasste damals auch den sittlich-moralischen und erzieherischen Komplex in ABGRENZUNG zum Staat! Auf dieser Basis stimme ich dir vollauf zu, dass jedwede Einflussnahme der Wirtschaft in Bildung verfehlt ist (und davon haben wir genug, was bringt 99% der Schüler ihr Wissen über Chemie und Physik? Wer Dürenmatts Physiker hingegen verstanden hat, ist m.E. ein ganzen Stück weiter. Auch Rhetorik, entsprechend dem alten Kanon der septem artes liberales bringt dich weiter, als das Atomgewicht von Palladium - heute geben wir aber lieber Geld dafür aus, Schulabgänger eben soclhe Schlüsselqualifikationen nachträglich zu vermitteln!). Einzig im Bereich der sittlich-moralischen Bildung sollte auf staatliche Massgaben geachtet werden (sprich Vermittlung der Werte des Grundgesetzes, also grad nicht auf das, was diverse spinnerte Eltern versuchen, die ihre Kinder aufgrund ihrer religiösen "Überzeugungen" - was wahrlich bei einem solchen Weltbild auf ÜberZeugungen hinweist - alleine erziehen wollen!).

Ansonsten: ja, hört sich gut anicon7.gif

Gruß

Geschrieben

Und? Fein hin gebogen?

Ein bisschen gestrichen, etwas dazu genommen, und schon steht am Ende "5€ mehr".

Das Geld für Kinder, obwohl vorrangig angeprangert in Transparenz und Höhe, unangetastet. Plus 30€ auf Rabattmarken....

Für mich wollen die Mädels und Jungs eindeutig feststellen, dass ihnen die Sache über den Kopf gewachsen ist, und sie für die nächste Legislaturperiode keinesfalls eine Regierungsbeteiligung auf sich laden wollen.

_R_

Geschrieben
Und? Fein hin gebogen?

Ein bisschen gestrichen, etwas dazu genommen, und schon steht am Ende "5€ mehr".

Das Geld für Kinder, obwohl vorrangig angeprangert in Transparenz und Höhe, unangetastet. Plus 30€ auf Rabattmarken....

Für mich wollen die Mädels und Jungs eindeutig feststellen, dass ihnen die Sache über den Kopf gewachsen ist, und sie für die nächste Legislaturperiode keinesfalls eine Regierungsbeteiligung auf sich laden wollen.

_R_

Da sind auch Jungs dabei: Merkel, v.d. Leyen, Schröder, und wer noch? Ach der Vollhorst und die Welle (also weiblich)icon11.gif

Gruß

Geschrieben (bearbeitet)
Nachgetragene Erwiderung

Für fruchtbar halte ich eine Diskussion (für alle) dann, wenn man nicht einfach Namen erwähnt, sondern das, wofür sie stehen, im Zusammenhang mit dem Diskussionsthema, als Zitat(e) einfließen läßt, und möglichst noch zur Kenntnis gibt, wieso man gerade diese(s) zur Stützung der eigenen (gerade) vertretenen These als brauchbar ansieht.

Wenn man sich mit Carl Schmitt beschäftigen will, dann muß man wissen, daß Schmitts eigentlicher Widersacher nicht irgendein politischer Feind war, sondern:

Wer ist denn mein Feind? Ist der, der mich hier in der Zelle füttert mein Feind?
[
bezieht sich auf seine Haftzeit im Nürnberger Kriegsverbrechergefängnis: 1947/48
] …
Wen kann ich überhaupt als meinen Feind anerkennen? Offenbar nur den, der mich in Frage stellen kann. Indem ich ihn als Feind anerkenne, erkenne ich an, daß er mich in Frage stellen kann. Und wer kann mich wirklich in Frage stellen? Nur ich selbst. Oder mein Bruder. Das ist es. Der Andere ist mein Bruder. Der Andere erweist sich als mein Bruder, und der Bruder erweist sich als mein Feind.
…“

Dies macht ihm wieder jenes Epigramm bewußt, das er mit Theodor Däubler ca. 1915 abgefaßt hatte (aber wohl von ihm selbst stammte):

Der Feind ist unsre eigne Frage als Gestalt / Und er wird uns, wie wir ihn zum selben Ende hetzen

und ließ ihn den ersten Teil davon in dieser existentiellen Situation (auf sich selbst geworfen zu sein und nach Jahrzehnten der Verdrängung dieses Kampfes gegen seinen eigentlichen Feind) ausrufen:

Der Feind ist unsre eigne Frage als Gestalt
“ (Ex captivitate salus, S. 89f).

Der Kampf, um den es Schmitt dabei ging, war keineswegs ein politisch gegen einen politischen Feind geführter, sondern gegen den „Eignerseiner Gedanken und Gefühle (also ohne Über-Ich) Max Stirners.

Die Auseinandersetzung mit Stirner („Der Einzige und sein Eigentum“) blieb für Schmitt ein nicht gelöstes Problem, so daß er es einerseits abdrängte ins Unbewußte und andererseits nach außen kehrte: zum (bekannten) politischen Freund-Feind-Schema machte, denn so hatte er (nach außen hin!) Ruh vor Stirner. (Gut für Schmitt, daß das so gut wie keinem aufgefallen ist. Vgl. Bernd A. Laska: "'Katechon' und "'Anarch' - Carl Schmitt und Ernst Jüngers Reaktionen auf Max Stirner", LSR-Verlag, 1997)

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
Geschrieben (bearbeitet)
Hallo Jo,

hoffe du hast dennoch gut schlafen könnenicon12.gif

Henne und Ei trifft es aber ganz gut - nimm doch einfach mal diverse Studien zur "Kultur"entwicklung von Primaten. Da findet einer raus - Affe, mit so nem Stock als Werkzeug kann ich voll toll Termiten aus dem Bau fischen! Dieses Wissen wird dann tradiert, also von Generation zu Generation weitergegeben...

Okay, böse könnte ich jetzt sagen, dass die Bildung vorrangig wäre, aber als Marx-kennende Person, gestehe ich hier mal zu, dass entwickelter Werkzeuggebrauch durchaus etwas mit Wirtschaften zu tun hat. Ein dann sehe ich hier nicht, zumal nicht nur Primaten, sondern noch weitere Spezies solche Verhaltensweisen zeigenicon10.gif

Noch was zur Wirtschaft - Ökonomie leitet sich bekanntlich vom griechischen Oikos ab, nur dass es da einen grundlegenden Wandel in der Definition gab - während Platon diese noch bei bestimmter Größe in ein Äquivalent zur Polis überführbar sah, war Aristoteles nicht dieser Auffassung. Oikos ist demnach nicht mit Polis (heute als dem Gesellschaftlichen statt nur dem Gemeinschaftlichen) in eins zu setzen - dies führt dieser Logik folgend auch dazu, dass es vorrangig um die Tradierung von Wissen zur Haushaltsführung ging. Haushaltsführung umfasste damals auch den sittlich-moralischen und erzieherischen Komplex in ABGRENZUNG zum Staat! Auf dieser Basis stimme ich dir vollauf zu, dass jedwede Einflussnahme der Wirtschaft in Bildung verfehlt ist (und davon haben wir genug, was bringt 99% der Schüler ihr Wissen über Chemie und Physik? Wer Dürenmatts Physiker hingegen verstanden hat, ist m.E. ein ganzen Stück weiter. Auch Rhetorik, entsprechend dem alten Kanon der septem artes liberales bringt dich weiter, als das Atomgewicht von Palladium - heute geben wir aber lieber Geld dafür aus, Schulabgänger eben soclhe Schlüsselqualifikationen nachträglich zu vermitteln!). Einzig im Bereich der sittlich-moralischen Bildung sollte auf staatliche Massgaben geachtet werden (sprich Vermittlung der Werte des Grundgesetzes, also grad nicht auf das, was diverse spinnerte Eltern versuchen, die ihre Kinder aufgrund ihrer religiösen "Überzeugungen" - was wahrlich bei einem solchen Weltbild auf ÜberZeugungen hinweist - alleine erziehen wollen!).

Ansonsten: ja, hört sich gut anicon7.gif

Gruß

:)

Alles recht und schön. Dennoch: Wirtschaften begann mit Tauschen und Ausprobieren, das hat erstmal nichts mit Bildung zu tun, höchsten sozusagen mit Wissensbröckchen (aus dem Tun heraus, aber nicht vorher), die schon als Bildung zu bezeichnen, entwertet „Bildung“. Wissensbröckchen für Wissensbröckchen entstand dann wohl ein gewisses Maß von „Gewußt wie“, dieses bildete sich sozusagen aus dem sich so entwickelten Erfahrungswissen (durch Ausprobieren). Bei den platonischen Griechen war die Wirtschaft allerdings schon weit entwickelt und kam selbstverständlich nicht mehr ohne wirtschaftlich gebildetes Personal aus (wird von mir ja nicht bestritten: guck einfach noch einmal zurück: In welchem Zusammenhang hatte ich denn von Bildung gesprochen? Im Zusammenhang von richtiger Wirtschaftpolitik, und die kann gewiß keine neoliberale sein, die die einen [selektiv] gebildet sein und die anderen doof sein läßt!)

Du sprichst von Dissens? Gut, dieser und jener können als solche bestehen bleiben. Existentiell ist dieser jedenfalls nicht, eher müßig – vielleicht? :)

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
Geschrieben

Wie wäre es mal mit zeitgemäßen Lösungsvorschlägen bezüglich des Themas??

Geschrieben

na, ein König,

gehen wir doch noch weiter zurück:

Herodes!

Korrupter wie diese Saubande da oben(die natürlich keiner gewählt hat) dürfte der auch nicht gewesen sein

Geschrieben

einen könig :D ich glaube, dass ein nachkomme von in n-ter generation nur in inzucht lebender gesellschaftsschichten kaum ernster genommen wird als das kaspertheater jetzt. warum noch mal kann man die nicht einfach kündigen? three strikes? rote karte?

ich geh mal die mistgabel und die fackel suchen.

Geschrieben

ne mistgabel haben doch nur bauern und die

wählen schwarz!

ne fackel brauchst du net, es brennt doch schon überall lichterloh

gelb und schwarz und es werde licht..in der tiefen finsternis

Geschrieben (bearbeitet)
Wie wäre es mal mit zeitgemäßen Lösungsvorschlägen bezüglich des Themas??

Persönlich gehe ich davon aus, daß 10% der Arbeitslosen nicht arbeiten wollen (die sogenannte Bundesarbeitsagentur rechnet statistisch sogar nur ca. 3%). Wenn man (hier jetzt angenommen) von 7 Mio offiziellen und inoffiziellen Arbeitslosen ausgehen will, hieße das, daß wir ca. 700.000 Arbeitslose hätten, die nicht arbeiten wollen. Wäre das ein bzw. das Problem?

Also brauchen wir z.B.:

  • Flächendeckend Lohnsteigerung, die sich an der Produktivitätsentwicklung und dem Inflationsziel der EZB (2 %) orientiert. Und das jährlich.
  • Mindestlohn dort, wo es keine Tarifvereinbarung gibt.
  • Zeitarbeit/Leiharbeit verbindlich nur befristet.
  • Private Arbeitsvermittlung abschaffen.
  • Lohnzahlung muß in jeden Fall zur Sicherung des Lebensunterhalts ausreichen und darf also nicht durch „Aufstockung“ ergänzt werden müssen.
  • Steuerliche Entlastung des sogenannten Mittelstands. Steuerliche Belastung der sogenannten Oberschicht.

Um nur die aus meiner Sicht nötige Tendenz anzudeuten.

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
Geschrieben

Ich frage mich nur, wie man die anderen--arbeitswilligen--zu angemessenen Löhnen wieder in "Lohn und Brot" bringt. Wer längere Zeit einmal von Hartz vier leben mußte, hat alles verkaufen müssen bzw kann, obwohl er darf--sich kein Auto mehr leisten. Gerade ein solches ist aber in der Regel notwendig, wenn man auch nur zu einem Vorstellungsgespräch fahren will, und ohne Vorstellungsgespräch nicht mal ne chance auf eine Arbeit. Dann kommen häufig noch, bedingt duch die Armut, psychische oder familiäre und -finanzielle-Probleme hinzu.

wen man noch dazu, weil man sein evlt. vorhandenes Wohneigentum verkaufen muß, soziale Kontakte verliert, ist man schnell in ein Loch gefallen, aus dem es fast auswegslos ist, wieder herauszukommen.

Deshalb muß doch die Lösung heißen: Hartz vier vorbeugen, aber wie? Wenn einer aus einer sonst intakten Familie in Hartz fällt, mag das noch gehen, weil ihn die familiäre Gesellschaft, bzw. der vorhandene Zusammenhalt "psychisch" stabil hält, wenn nicht, dann ist "Schicht im Schacht" und das verursacht dem Staat durch z. B. gerichtliche Betreuer, Verwaltungsaufwand, medizinische Kosten die in keinem gesunden Verhältnis zum VORBEUGEN vor Hartz stehen!

Auch bin ich der Meinung, kann man sich an Armut gewöhnen, wenn man einmal alles verloren hat und man in der Gesellschaft als "versager" oder dann von mir aus auch"Arbeitsunwilliger" dasteht.

Ich kann nicht einsehen, dass ein Arbeitnehmer, der sich in mehreren Jahrzehnten seines Arbeitslebens ein "kleines" Vermögen aufgebaut hat, dieses wieder aufgeben muß, weil ihn irgendein FDP-Lobbyist nicht mehr in seinem Unternehmen brauchen kann. Ein Eigenheim, egal ob eigengenutzt oder vermietet, dient doch gerade der Altersvorsorge, das SUGGERIERT uns "dieser Staat" doch schon von Kindertagen an. Also darf doch jemand, der lange in die sozialen SICHERUNGSSYSTHEME eingezahlt hat, diese auch in Anspruch nehmen, oder..sonst darf doch niemand mehr einzahlen, ist ja die reine VERARSCHE.

Also, je länger jemand in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat, desto länger hat er auch Anspruch drauf, ist doch nur fair, oder?

Evtl könnte man das, ab einem gewissen Alter auch mit einem früheren Renteneintrittsalter verbinden.

Das nächste was auch zur Thematik gehört, ist die sogenannte "Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsunfähigkeit".

Wenn man die letzten Tage unsere Angie gehört hat, ist Hartz vier doch dazu gedacht, die ARBEISFÄHIGEN Leute wieder in Lohn und Brot "zu bringen"

Was ist aber mit denen , die aus welchen Gründen auch immer, sei es wegen Erwerbsunfähigkeit oder wegen des Alters, nicht mehr arbeiten können, die MÜSSEN DANN DOCH MEHR ALS EIN HARTZ VIER Empfänger bekommen, sie können oder dürfen ja nicht mehr arbeiten, oder??!! Die können nicht mit Hartz aufstocjken, weil die zum Teil nicht mehr arbeiten können, laut Angie gibt es aber doch bei Hartz extra wenig, um die Leute wieder anzuhalten, einer Arbeit nachzugehen.

Ein Hatz-empfänger bekam bisher immer noch einen Beitrag in die Rentenvericherung, diesen Betrag hätte man aber den Erwerbsunfähigen , welche Grundsicherung beziehen, "obendrauf legen müssen".

Ich kenne mittlerweille einige Leute, die nach einem langen Arbeitsleben ihre Rente mit Grundsicherung aufstocken müssen, ist das der Dank für z.B. Kindererziehung oder einen Langjährigen Arbeitsalltag eines Selbstständigen Kleinunternehmers vom Staat für die erbrachten Leistungen bzw. die Lebensleistung?

Geschrieben

Bei Harz V gibts genau 5 Euro mehr. Ich weiß auch schon wieviel es bei Harz VI mehr dazu gibt. Gruß Matthias

Geschrieben

Letztens hat mir meine Mutter erzählt, von ihrem Lehrgang.

Da war eine drin ,die konnte sich die laufenden Kosten vom Autonicht mehr leisten, also zum Amt, fragen, ob was geht, sonst muß sie abmelden.

Antwort vom Amt : "Wenn sie das Fahrzeug abmelden, müssen wir davon ausgehen, daß Sie keine Anstrengung unternehmen, um in Arbeit zu kommen. Führt automatisch zu Leistungsstreichung."

Klasse, also entweder nichts essen, um das Auto halten zu können oder das Auto nicht halten und trotzdem nichts zu essen aufm Tisch, weil das Amt Geld streicht.

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