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Geschrieben

Hat der Wankelmotor irgendwelche gravierenden Nachteile gegenüber dem gängigen Motoren?

Geschrieben

hallo,

ja, die hat er. und zwar einige.

zum einen hat der wankel konstruktiv bedingt ja keine kolben-ringe sondern so ne art dicht-rakel an jeder der drei spitzen des läufers. diese lippen waren von anfang an eines der grössten konstruktiven probleme, da sie einfach nicht dicht zu kriegen waren und schnell verschlissen. zum anderen hat der lineare, einem elektro-motor ähnliche drehmoment und leistungsverlauf den grossen nachteil, dass brauchbare leistung nur in höheren drehzahlen kommt, was aber auch viel spritverbrauch bedeutet.

der vorteil von hubkolbenmotoren ist v.a. ihr ab leerlaufdrehzahl stark ansteigender drehmomentverlauf und ihre hohe effizienz im teil-lastbereich.

auch das thema durchzug und elastizität liegt dem wankel garnicht, er hat nur ein ideal und das ist: hohe drehzahlen.

ein weiteres problem ist das sehr schwierige abgasverhalten der wankel-motoren.

im web müsstest du einiges zum wankel finden.

grüsse, kris

Geschrieben

obwohl:

Mazda traut sich ja wieder. Hat gerade den neuen RX-8 vorgestellt.

zur Durchzugskraft:

Die stärkere Version des Mazda RX 8 hat ca, 230 PS, aber nur da.190 Nm Drehmoment, die auch erst über 5000 Umdrehungen anliegen. Also eine absolute Drehorgel.

Geschrieben

Ein Drehorgel, die sicher viel Spass macht. Ich warte sehnsüchtig

auf meinen Probefahrttermin mit dem RX-8.

Der neue Wankel im RX-8 soll deutlich weniger brauchen als seine

Vorgänger. Die Qualitätsprobleme scheint man inzwischen auch im

Griff zu haben.

Martin

Geschrieben

Hallo,

wesentlich ist, daß die Brennraumwand im Wankel vom Kolben überall überlaufen wird. Dadurch sind die Möglichkeiten den Brennraum zu formen sehr eingeschränkt. Nur mit der Kolbenoberfläche kann man ein wenig spielen.

Am zerklüfteten sichelartigen Brennraum an sich wird der Wankelmotor niemals vorbeikommen. Hier liegt die Wurzel seiner schlechten Abgaswerte. Und schlechte Verbrennung heißt schlechter Wirkungsgrad.

Massenausgleich ist halt nicht alles.

Gernot

ACCM Oliver Weiß
Geschrieben

Der Wankel ist in erster Linie am schlechten Ruf und an der Ölkriese (fast) ausgestorben.

Die ersten Motoren des NSU RO80 galten als alles andere als zuverlässig (angeblich grüssen sich RO80-Fahrer mit erhobener Hand und anhand der zusehen Finger weiß man den wievielten Motor er drin hat). Die Motren wurden aber nach und nach zuverlässig.

Citroen wollte ja mit dem GS Birotor auch Wankelmodelle verkaufen. Der Birotor war Unterstatement pur, optisch nur in Details von den damaligen 54 - 58 PS GS zu unterscheiden, hatte aber etwas über 100 PS unter der Haube (107 oder so). Das war 73, 74 und es gab die Ölkriese. Autos, die viel brauchten (dazu gehörten nun mal der Wankel) wurden kaum gekauft. Das in Kombination mit dem schlechten Ruf bescherte kaum Verkaufszahlen, war also unrentabel und daher in Europa nicht weiterentwickelt.

Ferner war der damalige Chef von Audi, die NSU übernommen hatten, Piech kein Freund des Wankels. Mit einem Wankelfreund als Chef wäre die Entwicklung etvtl anders gelaufen.

Citroen wurde 74 von Peugeot übernommen, das mag auch ein Grund gewesen sein, warum Citroen mit dem Wankel aufhören mußte. Aber Citroen war eh sowas von Pleite und hatte andere Probleme als einen Wankelmotor weiter zu entwickeln.

Auch heute gilt beim Wankel: wenig Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen und keine optimalen Brennräume möglich, daher relativ hoher Verbrauch (im Vergleich zu ähnlich starken Otto-Motoren).

Gruß

Olli

ZX volcane Automatik
Geschrieben

um genau zu sein:

RX-8 192 PS, 220 Nm bei 5000 U/min;

RX-8 231 PS, 211 Nm bei 5500 U/min;

ACCM Guido postete

obwohl:

Mazda traut sich ja wieder. Hat gerade den neuen RX-8 vorgestellt.

zur Durchzugskraft:

Die stärkere Version des Mazda RX 8 hat ca, 230 PS, aber nur da.190 Nm Drehmoment, die auch erst über 5000 Umdrehungen anliegen. Also eine absolute Drehorgel.

ACCM Taxi Barbara
Geschrieben
Oliver Weiß postete

Der Wankel ist in erster Linie am schlechten Ruf und an der Ölkriese (fast) ausgestorben.

Hi Oliver,

Du hast völlig recht damit. Meine Schwester und ihr Mann sammelten vor Jahren RO 80s, d.h. ich glaube sie haben mindestens 3 oder 4 davon verbraucht, immer wieder einen günstig gekauft (meistens Dienstwagen von Banken) und dann aus zwei einen gemacht. Aber die Dinger haben ständig eine Menge Öl gebraucht (müssen Norddeutsche gewesen sein: eeen Biieer, eeen Kooorn...). Und außerdem soffen die Dinger den Sprit wie Kühe das Wasser...

Gruß

ACCM Taxi Barbara

Geschrieben

trotzdem, wenn der mit gleicher Hingabe entwickelt worden wäre wie der Hubkolbenmotor, würden wir heute vielleicht sogar Wankel-Diesel (....) fahren. es war und ist eben schwierig, gegen den Strom Autos zu bauen und dafür Forschungs- und Entwicklungsgelder zu verbraten... . Und wer mit Käfern und K70 Geld verdient (mit Dyanen und 2cv sowie abgehalfterten Ds am lebensabend--*Kopfeinzieh*), wirft es nicht für Ministückzahlen ohne Prestige, weil unasugegoren auf den Markt gekommen, raus... . C'est tout simple... Tschöö!

Geschrieben

Hi,

ein klaren Grund war auch der Preis

siehe Preiliste 1972 :

GS 1220 Club DSuper 5 GS Birotor DS 23 DS 23 IE

Prix 15 400 F 22 600 F 24 952 F 26 400 F 29 000 F

Grandga

Geschrieben

zum GS-Birotor

Soweit mir bekannt ist, wurde der GS vom Beginn an für den Wankelmotor konzipiert. Während der Konstruktionsphase wurde ein Ami6 oder 8 Verschnitt als M35 als Versuchsträger verwendet und auch in Frankreich in geringen Stückzahlen verkauft.

Als sich dann herausstellte, daß der Wankel nicht die Erwartungen erfüllen konnte, wurde schnell (und mit Kinderkrankheiten) der 1015 ccm Motor entwickelt und auf den Markt geworfen.

Noch ein gravierender Mangel des Wankelmotors ist die Brennraumform. Durch den rechteckigen Brennraum kann keine gleichmäßige Temparatur bei der Verbrennung erzeugt werden, was dem Verbauch nicht gerade dienlich ist und auch mit moderner Technik (Doppelzündung) nicht in den Griff zu bekommen ist.

ACCM Jan Schüsseler
Geschrieben

Nur als Nachtrag: auch für den CX war wegen des turbinenhaften LAufs und der niedrigen Bauweise ursprünglich ein Wankelmotor vorgesehen.

MIr macht der roppige TD 2 aber trotzdem Spaß! Jan

ZX volcane Automatik
Geschrieben

Hallo!

Es gab soviele Autos die für den Wankwl konzipirt wurden, und dann kam doch alles anders.Wie hier schonmal erwähnt: auch der skurile us-Kleinwagen AMC Pacer sollte einen Wankelmotor von General Motors bekommen.Tatsächlich kam der Wagen dann stark verbreitert mit 3,8 und 4,2l R6-Motoren auf den Markt, die Werber dichten "The first small wide car".

MfG

ACCM Oliver Weiß
Geschrieben

@ Zeus50:

GS kam 1970, Birotor erst 1973, daher kann deine These wohl nicht stimmen. Der Birotor war als Zwischenmodell zwischen GS und CX geplant, es gab wohl auch fertig gedruckte Prospekte in zig Sprachen!

M35 (ein Ami-Coupe) mit HP und 1-Scheibenwankel war ein Versuchsträger, der an ausgewählte Kunde verkauft worden ist. Sozusagen Testfahrten mit normalen Menschen. Der Birotor gehört kurz zum offiziellen Citroen Programm und jeder hätte ihn kaufen können.

Meines Wissens gabs auch Pläne für CX und Audi 100 um diese mit Wankel auszustatten.

Gruß

Olli

Geschrieben

So schlecht kann der Birotor im GS in seinem Endstadium nicht gewesen sein. Nach Aussage des Berichts in der Oldtimer Markt 2/2003 hat der GS mit Wankelmotor im März 1978 einen sehr hohen Reifegrad erreicht. Dies wurde insbesondere dadurch deutlich, daß er zwischen 3 und 12 % weniger (!) verbrauchte als ein vergleichbarer Ottomotor.

Der Ruf war halt aufgrund von gewissen Umständen ruuiniert, die nicht unbedingt an der Technik lagen.

Für genauere Informationen empfehle ich die Seiten 162 bis 168 der o. g. Zeitschrift.

Liest sich sehr interessant, und wer wußte schon, daß Citreon sehr intensiv mit NSU zusammengearbeitet hat und 1964 in der gemeinsamen Comobil und später, 1967 in der Gesellschaft COMOTOR sehr entscheidend zur Entwicklung des Wankelmotors betrug.

Ein Ro80 und eine DS waren beide ihrer Zeit voraus, weshalb die Techniker aus Neckarsulm und Paris wohl auch gut zusammen passten.

Gruß

Joachim

Geschrieben

Hi,

sorry, meine obige Preisliste ist vom April 1974 ( quelle: Auto Journal )

Noch zum Ende des GS Birotor:

produziert wurden 847 (32 im 73, 811 im 74, 4 im 75 )

Citroën nimmt im Jahre 75 die GS zurück mit bis zu 45% Rabatt !! auf einen CX .Viele sind auf das Angebot dann eingegangen.

Die Händler haben dann ein Loch in den Motor geschlagen und das Auto nach einem Schrottplatz in Velizy gebracht, wo auch die letzten M35 lagerten. Als Citroën gemerkt hat, das schlaue Liebhaber ein Teil der Autos mit gekonntem Schweissen versucht haben zu retten, liess man die letzten Comotor 624 ohne Kühlung laufen, bis die Nicasil Beschichtung abflog.

Ich weiss nicht wieviel noch übrig sind, die meisten der überlebenden waren damals einfach untertaucht.

Man weiss heute, dass im 1979 verschiedene CX Kombi mit einem Wankel ( mit e-einspritzung und 4 Gang Getriebe ) test-gefahren sind. PSA-Boss Jacques Calvet wollte aber diese technologie nie mehr sehen.

Gruessli

Grandga

Geschrieben

Das Verbrauchsproblem ist untrennbar mit dem Wankelprinzip verbunden:

Je mehr Wärme dem verbrannten Gas durch die Brennraumwände entzogen wird, desto schlechter ist der Wirkungsgrad. Das heißt, ein möglichst günstiges Verhältnis von Oberfläche des Brennraums (aller zusammen) zu Inhalt bringt guten Wirkungsgrad.

Und das beste Verhältnis von Oberfläche zu Inhalt hat eben eine Kugel.

U.a. deswegen...

...sind Hubkolbenmotoren mehr oder weniger quadratisch ausgelegt,

...sind zerklüftete Brennräume ungünstig,

...verbrauchen Sechszylinder mehr als ein Vierzylinder und diese mehr als Zwei- oder Einzylinder,

...sind Zwölfzylinder fast schon als Wärmetauscher direkt ins Kühlwasser zu bezeichen,

...wird jeder Wankel mit seinen sichelförmigen Brennräumen immer mehr verbrauchen als ein halbwegs normaler Hubkolbenmotor.

C'est ca, alle anderen Probleme lassen sich evtl. mit besseren Materialien u.ä. lösen, das Verbrauchsproblem ist in der Physik verankert.

Marcus B (ACCM)
Geschrieben

@Friedo: Grundsätzlich hast Du ja recht, aber es gibt viel mehr Verlustquellen im Motor! Man sollte z.B. nicht die Reibungsverluste unterschlagen, und auch nicht die Verluste die sich in Vibrationen und im Kurbeltrieb (Kraftumlenkung Linearbewegung-Rotation) verlieren. Und in einem zu grossen Brennraum hat z.B. die Flammfront keine Chance in einer annehmbaren Zeit das Gemisch aufzubrennen.

Ein "brauchbarer" Motor ist je nach Anwendung ein Kompromis zwischen Vibration, Verbrauch, Drehmomentband, Leistung, Bauraum, Kosten, Abgasverhalten etc. etc. darstellt. Daher die Vorherrschaft der 4-Zylinder bei mittleren Hubräumen. Oder die der V10 in der F1.

Auf jeden Fall wäre es interessant gewesen, wenn der Wankel mit genau so viel Aufwand weiterentwickelt worden wäre, wie der Hubkolbenmotor. Das Optimierungspotential ist auf jeden Fall grösser. Ob er den Hubkolbenmotor dann den Rang abgelaufen hätte? Keine Ahnung. Vermutlich nicht... Die Nachteile (und Vorteile!) sind ja schon von mehreren beschrieben worden.

>>

Marcus

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