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ADAC-Motorwelt "Aktives Fahrwerk"


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ACCM Volker Klein
Geschrieben

Moin Hydropneumatiker,

hat jemand von Euch den oben genannten Artikel in der Motorwelt 2/2011 gelesen? Eure Meinung?

Gruß

ACCM Volker Klein

Geschrieben

Um aktive Fahrwerke vielleicht? ;-)

Keine Ahnung, hab's auch nicht gelesen.

Geschrieben

Jap, hab ich glaub ich gelesen und gleich wieder vergessen.....und wer hat's erfunden ??

Daimler natürlich !

Hat irgendjemand etwas anderes erwartet ?

Geschrieben
Jap, hab ich glaub ich gelesen und gleich wieder vergessen.....und wer hat's erfunden ??

Daimler natürlich !

Hat irgendjemand etwas anderes erwartet ?

Die Lügen der deutschen Autopresse werden aber auch immer plumper... .

Geschrieben

Den habe ich hier......

Soll ich den mal plagiatieren?

Greetz, Arne

Geschrieben

Ich kann da auch nur einen allgemein gehaltenen Artikel sehen. Die zwei Kommentare kommen aber gut danach :D

Geschrieben

Na Mercedes ist einmal im Text genannt, aber das Bild ist deutlich Sternlastig, von daher.... ist da die Autopresse vielleicht etwas orientirt sage ich mal :D

  • 3 Wochen später...
ACCM Volker Klein
Geschrieben

Moin liebe Hydropneumatikfahrer,

ich hatte den ADAC auf Grund dieses Artikel angeschrieben (Zitat):

> Sehr geehrte Damen und Herren,

>

> der Artikel war zwar interessant zu lesen, aber etwas knapp gefaßt.

> Und

> das ist nicht neu, das "aktive Fahrwerk" gibt es schon seit Jahrzehnten

> bei Citroen (wir fahren mit einem solchen Fahrwerk seit etwa 1981):

> Hydropneumatik und hydraktiv

>

In der Anwort wurde Folgendes ausgesagt (wörtlich hierher kopieren möchte ich sie nicht, das könnte gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen):

Wegen Platzmangels und Beschränkung des Artikels auf 1 Seite habe man auf eine Erklärung des Prinzips von Citroen verzichtet. Nachteil des Citroen-Fahrwerks sei, dass es keine Federn hat. Aus diesem Grund sei es nicht in der Lage, kurze Fahrbahnwellen zu absorbieren.

Hier nun meine Antwort an den ADAC auf diese Aussagen (ein zusätzlicher Kommentar erübrigt sich!):

"Sehr geehrter Herr Brieter,

durch die Ereignisse der letzten Wochen, die uns und die Welt in Atem hielten, war Ihre Email etwas in den Hintergrund gerückt. Ich möchte Ihre Aussagen aber nicht einfach so stehen lassen und komme nochmals auf das Thema "Aktives Fahrwerk" aus der ADAC-Motorwelt 2 / 2011 zurück.

Sie entschuldigen den Verzicht auf die Beschreibung der Funktionsweise der Hydropneumatik (Citroen) mit Mangel an Platz auf der Artikelseite in der Motorwelt. Wenn man nur den halben Platz hat, etwas zu beschreiben, ist es in meinen Augen aber nicht richtig, nur die halbe Wahrheit zu schreiben.

Sie schreiben in Ihrem Artikel (Zitat): "Bei hochwertigen Autos übernimmt diese Aufgabe eine Luftfederung." Und in Ihrer Email steht der Satz (Zitat): " Der Nachteil des Citroen-Fahrwerks besteht übrigens darin, dass es auf Federn völlig verzichtet." Tatsache ist, dass bei einem Fahrwerk mit Hydropneumatik (Citroen) die Federkugeln die Federung übernehmen. Diese Federkugeln sind mit Stickstoffgas gefüllt (Luft enthält rund 70% Stickstoff).

Nochmals zurück zu Ihrem Artikel (Zitat): " Die Federbeine - eine Kombination aus Hydraulik-Einheit, Federn und Dämpfer - sind über Daten- und Öllleitungen sowie über ein Steuergerät miteinander vernetzt." Das entspricht genau der Funktionsweise der hydraktiven Hydropneumatik, auch diese hat Sensoren und ein Steuergerät, dass die Auslegung der Federung / Dämpfung dem Fahr- und Straßenzustand ohne Verzögerung anpaßt. Man kann sogar zwischen "komfortabel" und "sportlich" wählen. Diese Konstruktion ist ein "aktives Fahrwerk". Von Citroen gibt es eine Broschüre "Suspension Hydractive" (liegt mir auf deutsch vor), die genau das beschreibt, was Sie in Ihrem Artikel schreiben. In Ihrem Artikel gehen Sie aber mit keinem Wort auf hydraktiv ein ein.Ein solch ein "aktives Fahrwerk" wie von Ihnen beschrieben gibt es also schon seit langem. Sicherlich kann man es noch verbessern und weiterentwickeln, wie Sie andeuten - aber neu ist das nicht.

Wenn Sie sich mit der Konstruktion und Funktionsweise der Hydropneumatik befassen möchten, finden Sie im Internet eine Menge Informationen darüber. Unter anderem gibt es ein sehr ausführliches Fachbuch "Hydropneumatische Federungssysteme" von Wolfgang Bauer, dass Sie sogar im Internet (auszugsweise) einsehen können.

Sie schreiben in Ihrem Artikel weiter (Zitat): "In Linkskurven etwa werden die rechten Federn verhärtet, ...". Entschuldigung, aber man kann Federn (Stahl oder Gas) nicht verhärten, man kann aber wie bei den aktiven Federsystemen durch Sensoren blitzschnell (unter 5/100 Sekunden) Ventile öffnen oder schließen, und damit z.B. weitere Federkugeln zu- oder abschalten und somit die Eigenschaften im Federungssystem verändern. Eine Veränderung des Gasvolumens oder Drucks in den Federkugel wäre vermutlich viel zu träge. Eine Stahlfeder läßt sich nicht verändern.

In einem Punkt gebe ich Ihnen teilweise Recht (Zitat):" ... ist es nicht in der Lage, kurze Fahrbahnwellen so komfortabel zu absorbieren ...".Das aber liegt nicht am Federungssystem, den Federkugeln, der Hydropneumatik, sondern an der bekannten etwas ungeschickten Kombination von McPherson-Vorderachse und Hydropneumatik. Die Hinterachse mit gezogenen Längslenkern schluckt alles. Bei älteren Kontruktionen der Vorderachse war das ebenfalls der Fall. Alles das läßt sich im Internet nachlesen. Angeblich soll die neuste Vorderachskontruktion von Citroen dies aber wesentlich besser können, Stichwort "Hydraktiv +++" - ich bin allerdings ein solches Fahrzeug bisher selbst noch nicht gefahren.

Und noch ein Gesichtspunkt: wenn man ein Fahrzeug mit Hydropneumatik (oder ähnlicher Konstruktion) fährt, das (fast alle) Unebenheiten der Fahrbahn schluckt, dann spürt man subjektiv natürlich die wenigen "Schläge", die trotzdem durchdringen, wesentlich deutlicher, weil alles andere "weggebügelt" wurde.

Persönliche Äußerung:

Mir jedenfalls ist bei den derzeitigen Straßenzuständen nach dem letzten Winter vom Komfort her gesehen wesentlich wichtiger, dass die vielen groben "Schläge" verschluckt werden, auch wenn mal gelegentlich eine Fahrbahnfuge zu spüren ist (dass grobe "Schläge" für das Fahrwerk technisch gesehen natürlich auch nicht gut sind, steht auf einem anderen Blatt, denn den Gelenken der Lenkung, Achsaufhängung und den Achslagern tut das auf Dauer nicht gut).

Haben Sie selbst mal für längere Zeit oder über eine sehr lange Strecke ein Fahrzeug mit Hydropneumatik gefahren?"

Über die Reaktion auf dieses Schreiben informiere ich Euch weiter.

Gruß ACCM Volker klein

Geschrieben (bearbeitet)
Ich kann da auch nur einen allgemein gehaltenen Artikel sehen. Die zwei Kommentare kommen aber gut danach :D

Hallo,

der Autor dieses Artikels namens Jürgen Becker hatte vor ein paar Jahren in der Süddeutschen Zeitung einen enthusiastisch verfassten Artikel über einen neuen BMW-Dieselmotor geschrieben, der bei 2-Liter Hubraum mit zwei Turboladern (Biturbo) ausgestattet ist. Der gesamte Artikel vermittelte die Botschaft, dass die deutschen Autobauer und allen voran der Hersteller BMW der weltweit unerreichte Technologie-Führer sei. Der Bericht endete ungefähr mit folgendem Satz: "Damit ist BMW weltweit nach wie vor der einzige Hersteller eines Diesel-Motors mit Biturbo-Aufladung"

Daraufhin adressierte ich an die Süddeutsche Zeitung einen Leserbrief, in dem ich vom 2.2 HDI-Biturbo des PSA-Konzens berichtete. Nach einigen Tagen erhielt ich tatsächlich Antwort und zwar vom Autor des Artikels Jürgen Becker persönlich. In diesem Schreiben glaubte ich zweifelsfrei erkennen zu können, dass ihm dieser Sachverhalt bislang unbekannt war: Ja, er hätte sich mittlerweile diesen PSA-Motor angesehen, schrieb er sinngemäß, tatsächlich hätte er auch zwei Turbolader, das müsse er zugeben, aber es gäbe doch auch Unterschiede: Zum einen wiesen die zwei BMW-Turbolader eine unterschiedliche Größe auf, während die PSA-Lader dieselbe Größe besäßen, zum anderen sei der Raildruck des BMW-Triebwerks höher, als jener des PSA-Triebwerks.

Also, wenn hier einige die Unausgewogenheit des ADAC-Artikels bemängeln, dann muss ich diesem Eindruck zustimmen. Ich bezweifele ernsthaft, dass dem Autor des ADAC-Artikels Jürgen Becker bekannt ist, dass Citroën mit dem XM der erste Hersteller weltweit war, der ein aktives Fahrwerk serienmäßig gebaut hat.

Gruß, Albert

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben

Da steht unter anderem , Citroens gehören zu den hochwertigen Autos.

Also doch nicht so schlecht, der Bericht.

Nur 22 Jahre zu spät.

Gruß Herbert

Geschrieben
Da steht unter anderem , Citroens gehören zu den hochwertigen Autos.

Mit "Luftfederung" meinte der ADAC bestimmt nicht die Hydropneumatik, denn diese besitzt ja keine Federung.

"Nachteil des Citroen-Fahrwerks sei, dass es keine Federn hat. Aus diesem Grund sei es nicht in der Lage, kurze Fahrbahnwellen zu absorbieren."

Geschrieben

In den Kullern ist Luft. Ok, ne ganz bestimmte Sorte.

Aber darauf kommts ja nicht an.

Er hat sich halt nicht getraut, statt hochwertig Citroen zu schreiben.

;)

Gruß Herbert

Geschrieben

Ich bezweifele ernsthaft, dass dem Autor des ADAC-Artikels Jürgen Becker bekannt ist, dass Citroën mit dem XM der erste Hersteller weltweit war, der ein aktives Fahrwerk serienmäßig gebaut hat.

Gruß, Albert

Bist du dir sicher, das der XM das erste Auto mit aktivem Fahrwerk war?

Ich meine, es gab schon Mitte der 80er japanische Autos mit adaptiven Fahrwerken. Leider fallen mir gerade die genauen Modelle nicht ein.

Ab 1987 gab es zum Beispiel den Mitsubishi Sapporo mit ECS-Fahrwerk, das sich auch automatisch, angesteuert durch mehrere Sensoren, verhärtet.

Ebenso ist der Activa nicht das erste Auto mit aktivem Wankausgleich. Das erste Serienauto mit so einem System war 1991 der Toyota Soarer UZZ332.

Der Soarer hat hydraulische Federbeine mit integrierten Druckspeichern und brauchte keine Stabilisatoren!

In Aktion:

Ich war auch verblüfft darüber, dass man dieses Auto vor dem Xantia Activa kaufen konnte.

Gruß Marcel

Geschrieben
Bist du dir sicher, das der XM das erste Auto mit aktivem Fahrwerk war?

Wer kann in seinem Glauben schon Gewissheit haben?

Es spielt aber keine Rolle, denn einen Mitsubishi Sapporo kennt der Autor dieses Artikels ganz gewiss auch nicht!icon12.png

Gruß, Albert

Geschrieben

Nein, man kann eigentlich von niemandem verlangen, dass er die beiden oben genanten Modelle aus japanischer Produktion kennen muss ;)

Soarer Active und Sapporo sind sogar gegen Activa und XM echte Mauerblümchen.

Hat Citroen selbst nicht damals den XM als erstes Auto mit aktivem Fahrwerk beworben?

Gruß Marcel

Geschrieben

Dass den Soarer kaum jemand kennt wundert nicht. Mit aktivem Wankausgleich und ich glaube sogar mit Allradlenkung konnte man ihn wirklich vor dem Activa kaufen, es war ein exklusives sehr teures Modell (4 Liter V8 oder ähnlich) und es wurden auch nur wenige der Soarer-Baureihe damit ausgestattet (< 1000)

ACCM Volker Klein
Geschrieben

Moin,

die Antwort vom ADAC kam prompt:

" ... Besonders haben wir uns über Ihre ausführliche Abhandlung zum

Fahrwerksprinzip, das bei Citroen zum Einsatz kommt, ... gefreut."

Und noch ein paar allgemein gehaltene Sätze, die hier nichts zum Thema beitragen.

Und damit möchte man das Thema seitens des ADAC hier abschließen.

Geantwortet hatte ein Herr Brieter, Co-Autor des Artikels in der Motorwelt.

Ja liebe Hydropneumatiker, mehr hat der ADAC dazu nicht zu sagen :-((

Abgewürgt, nenne ich das.

Gruß ACCM Volker Klein

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