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Geschrieben

Hallo,

ich habe mal eine Frage zur Funktionsweise des Bremskraftverstärkers in unserem Renault Master T35 mit Vergasermotor.

Es handelt sich um ein Bj. 1989, der recht selten bewegt wird, da es ein Pferdetransporter-Umbau ist.

Das Problem:

Der Bremskraftverstärker wird manchmal im Leerlauf wirkungslos. D.h., man kann das Pedal nach etwa drei bis fünfmal treten bis zum Anschlag durchtreten. Man hat dann nur noch die Grundbremswirkung ohne BKV. Ist im Leerlauf an der Ampel ja ausreichend, aber es gibt hier auch sehr steile Gefällstrecken, wo es bis jetzt auch immer (noch) gereicht hat.

Aber letzten Samstag war der BKV auch auf gerader Strecke im Stadtverkehr mit häufigem Auskuppeln und Bremsen weg. Ich mußte also großen Abstand halten und extrem langsam fahren, weil nur noch die Grundbremswirkung da war. Es dauerte dann etwa 5 Minuten, bis der BKV wieder da war.

Wenn ich jetzt ein zweites Mal bei der Werkstatt vorstellig werde, möchte ich nicht, dass die planlos anfangen, wild Teile zu tauschen. Wenn die damit anfangen wollen, werde ich vielleicht zum MOT-Prüfer meines Vertrauens gehen, am liebsten wäre mir aber, wenn ich selber wüßte, was los ist.

Das Ganze entwickelte sich nach der letzten technischen Prüfung (jährliche MOT hier in GB). Außer Schweißen wurden nur die Trommelbremsen überholt. Irgendjemand hatte wohl aber auch noch Bremsflüssigkeit aufgefüllt oder durch das Gängigmachen der Trommelbremse stieg der Stand der Flüssigkeit. Jedenfalls lief die Bremsflüssigkeit aus dem Überlaufloch des Behälters, als mir das mit dem BKV das erste Mal auffiel und ich den inspizierte.

Der ausführenden Werkstatt sagte das angeblich alles nichts. Sie sind nur kurz mit dem Wagen gefahren und da trat natürlich das Problem nicht auf. Ich solle "natürlich wiederkommen", wenn irgendetwas mit den Bremsen nicht stimmen sollte.

Natürlich werde ich die jetzt noch einmal bemühen. Nur wäre ich froh, wenn jemand aus Erfahrung oder vom technischen Verständnis her sagen könnte, wieso der BKV manchmal tot ist.

Geschrieben

Hallo Hartwig,

Meiner Meinung nach,scheint der BKV in Ordnung zu sein. Die Beschreibung passt eher auf einen defekten HBZ oder sehr alte Bremsflüssigkeit...

Das du das Bremspedal bei Ausfall des BKV weiter duchdrücken kannst,ist eigentlich unmöglich. Nicht umsonst gibt es folgende einfache Prüfmethode des BKV:

Bei stillstehenden Motor die Bremse mehrmals betätigen,bis ein starker Widerstand zu spüren ist. Weiter mit dem Fuß auf's Bremspedal drücken und währenddessen den Motor starten. Sobald der Motor läuft,sollte das Bremspedal um 1-3 cm absinken. Dann ist der BKV o.k.

Bei deinem Wagen scheint eher der HBZ im sterben zu liegen. Zumindest von einem Bremskreislauf kann wohl der Kolben bei mehrmaliger Belastung nicht mehr richtig abdichten. Das Bremspedal läßt sich wesentlich weiter durch treten und die Bremskraft lässt extrem nach. Eventuell entässt der defekte HBZ auch noch bei jeden Bremsen einen Teil der Bremsflüssigkeit in den BKV. Am Flansch zwischen HBZ und BKV sieht man dann ein feines Rinnsal.

ODER ABER die Bremsflüssigkeit ist steinalt und hat jede Menge Wasser aufgenommen. Nach ein paar Bremsungen erwärmt sich die Suppe,es bilden sich Dampfblasen,Bremspedal läßt sich ebenfalls durchdrücken und die Bremswirkung geht gen Null. Nach einer kurzen Wartezeit kondensiert das Wasser wieder und die Bremse funktioniert eine Zeit lang wieder...

Schlussanmerkung meinerseits:

Ich kenne den Renault Master nicht persönlich und bin mit dessen technischen Feinheiten nicht vertraut.

Die oben stehenden Hinweise sind lediglich meine Erfahrungen mit anderen,mir bekannten Fahrzeugen.

Gruß Bernd

Geschrieben

Der BKV arbeitet mit Unterdruck. In dem Schlauch (dicht?) vom Ansaugtrakt/Vergaser zum BKV sitzt bei manchen Systemen ein Rückschlagventil (defekt?).

Geschrieben

Da das Auto immerhin 22 Jahre alt ist, könnte auch die Membrane des BKV oder die Unterdruckleitung vom Ansaugtrakt zum BKV etwas "spröde" geworden sein und durch eine Riß Luft ziehen.

Bei hohem Unterdruck (hohe Drehzahl) reicht der "Rest-Unterdruck" noch, im Leerlauf fehlt es da.

Geschrieben

Danke Euch allen für die Hinweise.

Ich werde dann erst einmal die Unterdruckleitung und den BKV prüfen und dann noch evtl. auch ein paar Runden auf dem Parkplatz drehen, um zu sehen, ob die Aussetzer einem bestimmten Muster folgen, was dann auf überalterte Bremsflüssigkeit schließen würde.

Außerdem ist es wohl sinnvoll, damit anzufangen, auf alle Fälle die Bremsflüssigkeit zu wechseln und das System zu entlüften. Ich dachte zwar, das hätte die Werkstatt gemacht, weil der Flüssigkeitsstand im Plastikbehälter höher war als vorher, aber die Werkstatt wußte von nichts ...

Gottseidank sind vor einem Jahr neue Bremsleitungen hinein gekommen, da sollte das Entlüften kein Risiko darstellen.

Geschrieben
..Bei hohem Unterdruck (hohe Drehzahl) reicht der "Rest-Unterdruck" noch, im Leerlauf fehlt es da.

Der Unterdruck wird dem Saugrohr entnommen. Bei Leerlauf ist die Drosselklappe zu und der Unterdruck da entsprechend gross. Bei Vollgas stellt sich wenig Unterdruck ein.

Gruß, gasmann

Geschrieben (bearbeitet)
, man kann das Pedal nach etwa drei bis fünfmal treten bis zum Anschlag durchtreten. Man hat dann nur noch die Grundbremswirkung ohne BKV.

Das ist ein Widerspruch. Das Pedal läßt sich mit BKV weiter eintreten als ohne (abgezogener Unterdruck) !

Ich schließe mich den Vorrednern an, der HBZ ist offenbar hin.

Wird deutlich daran, daß sich das Pedal beim Pumpen immer weiter hineindrücken läßt.

Gruß

Torsten

Bearbeitet von TorstenX1
Geschrieben

Heute abend habe ich mal den BKV-Funktionstest gemacht und der BKV scheint in Ordnung zu sein. Es gibt zwar bei jedem Treten ein Zischgeräusch, aber das ist OK, glaube ich.

Danach habe ich dann im Leerlauf die Bremse dauernd getreten. So etwa nach zwei Minuten ließ sich das Pedal immer weiter durchtreten, ging aber nicht bis zum Endanschlag, sprich Bodenblech. Es zischte auch dann noch bei jedem Treten.

Danach bin ich noch ein paar Kilometer gefahren und habe zwischendurch mal angehalten, um die Bremse dauernd zu treten. Wieder nach etwa Minuten konnte man das Pedal weiter durchtreten, aber nicht so weit wie in der letzten Woche.

Beim Weiterfahren war dann wieder alles in Ordnung und auch am Ende einer Gefällstrecke mit Vorfahrt achten, wo ich mich vorher habe anschleichen müssen. hatte er diesmal noch richtig Bremskraft. Lag vielleicht daran, dass ich nur wenig gefahren bin.

Die Bremsflüssigkeit ist immer noch auf MAX und es ist auch nichts feucht irgendwo. Den Gummischlauch vom Vergaser kann man nicht so einfach prüfen, weil der Vergaser samt Motor ja unter den Sitzen ist. Im Motorraum ist ja kein Motor. Das Ende am BKV scheint OK zu sein, aber zum richtigen Testen braucht's wohl eine zweite Person. Auf der anderen Seite ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass es immer zwei Minuten braucht, bis der Schlauch Luft zieht.

Falls es der HBZ ist, sieht das Ding eigentlich nicht modellspezifisch aus. Sobald sich der auf den BKZ flanschen läßt, sollte er passen.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Bei DEN Gefällestrecken in Yorkshire ist eine gute Bremse von Vorteil.

Wenn Hartwig von "sehr steilen Gefällestrecken" schreibt, denkt man als Deutscher an 18% oder so, mehr ist kaum vorstellbar, mehr findet man im gesamten Alpenraum kaum. Aber hier steht auf den Gefällewarnschildern auch gern schon mal 'ne "3" an erster Stelle. Das ist auch zu Fuß beschwerlich

Geschrieben

Der HBZ hat einen bestimmten Kolbendurchmesser. Den sollte man beim Austausch schon beachten. Also "Irgendeiner" wird nicht gehen.

Geschrieben
...Den Gummischlauch vom Vergaser kann man nicht so einfach prüfen, weil der Vergaser samt Motor ja unter den Sitzen ist. Im Motorraum ist ja kein Motor. Das Ende am BKV scheint OK zu sein, aber zum richtigen Testen braucht's wohl eine zweite Person....
Kann man den Unterdruckschlauch am BKV nicht abziehen und den Daumen draufhalten? Wenn da nix saugt, dann ist der Schlauch hin: Marder, hohes Alter, zu viel Linksverkehr, o.ä. Gruß von der Mosel
Geschrieben

Die meiste Zeit funktioniert die Bremse ja, also zumindest dann wird der Schlauch auch saugen.

Geschrieben
Die meiste Zeit funktioniert die Bremse ja, also zumindest dann wird der Schlauch auch saugen.
Chancy.

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