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Citroen und Polen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Liebe Freunde,

Ich hatte Tasks im Rahmen der EU - Heranführungshilfe für Polen, habe 2,5 Jahre in Warschau gelebt und hatte viel an den nördlichen (Szczecin) und östlichen (gesamte Osten) Grenzen Polens zu tun.

Citroen ist in Polen sehr gut present. Es gibt auch in Kreisstädten Werkstätten. Man kann alle Typen sehen. Weit verbreitet sind Xara, Picasso und C 5. Die C 5 wurde noch im letzten Jahr recht billiger als in D verkauft. C 5 hat ein sehr gutes Image.

Hier 2 Erlebnisse, die die Situation charakterisieren:

Meist war ich mit meiner Xara 1,8 Coupe 16 V Bj. 1999 (deutsches Kennzeichen) unterwegs.

In diesem Winter hatten wir im Osten bis um die minus 30 ° C, auch darüber. Ich habe zwar in Warschau eine Tiefgarage, aber an der Ukrainischen Grenze gibt es so was nicht. Meine Xara machte nie Probleme.

Nur einmal:

Ich hatte schon in Deutschland manchmal beim Anfahren einen leichten Benzingeruch festgestellt. An einem Sonntag in Warschau bei minus 25 ° C kam der Schaden ganz zum Vorschein: Die Benzinzuführung zum Einspritzsystem war undicht. Wir wollten am Montag Mittag mit einer EU - Delegation gen Osten fahren. Guter Rat war teuer.

Ein Anruf bei der Citroen Service Nummer in D war umsonst. Die konnten mir nicht einmal eine Werkstatt in Warschau benennen. Warschau ist eine europäische Hauptstadt ca. 500 km von Berlin ernfernt!!!

Ich habe mich dann an meinen "Autoclub Europa" (ACE) gewendet. Die arbeiten mit dem polnischen Autoclub zusammen.

Eine Stunde (eine Stunde) nach dem Anruf in Studtgart stand der Abschleppdienst in Warschau vor meiner Wohnung. Das Auto wurde aufgeladen und in die Werkstadt gebracht. Dort war nach einer weiteren Stunde der Schaden behoben. Kosten: 50 Zloty (ca 12 €). Dafür haben sie auch noch das Auto gewaschen.

Ich bin dann weiter in diese Werkstadt gegangen zu den Durchsichten, einschließlich der Karosseriedurchsicht. Auch, als mir ein anderer in die linke Seite gefahren war. Linke Tür, Schweller und vorderer Kotflügel waren hin. Habe ich es da machen lassen. Kosten: 1.580 €.

Also die Preise sind ungefähr so wie in Deutschland, auch für die Durchsichten. Sie machen aber auch exakt nur das, was beauftragt war. Es gibt eine extra Qualitätskontrolle mit Unterschrift von der Werkstadt. Der Ingenieur war sehr gut über Citroen informiert. z.B. daß der Erfinder der keilverzahnten Zahnräder ein Pole war u.s.w.

Ich war mit dem Service von Citroen da voll zufrieden. Sie haben mir auch die Software zum Motormanagement per Internet geupdated.

Bei dem Unfall machte lediglich die Versicherung Probleme. (der Nachfolger der staatlichen Versicherung zu kommunistischen Zeiten). Erst meinte der obligatorische "unabhängige" Gutachter der Versicherung, die Teile müssen "repariert" werden. Wie sich später herausstellte, verstand er darunter "Ausbeulen" und nicht austauschen. Das war relativ schnell mit Hilfe der Werkstatt zu klären. Sie brauchten aber weitere "Nachhilfe" bis Sie endlich nach 4 Monaten bezahlten. Aber so lange brauchen deutsche Versicherungen manchmal auch.

Citroens sind aber auch sehr begehrt in Polen.

Einer polnischen Assistentin wurde vor dem Innenministerium, also vor den Augen der Polizei eine Xara (polnisches Kennzeichen) aufgebrochen und gestohlen.

Ich selbst hatte als ich zu Ostern 03 mit meiner C 5 (deutsches Kennzeichen) nach Warschau fahren wollte eine Attacke auf mich.

Auf einer viel befahrenen Fernverkehrsstraße im dichten Verkehr nachts wollte mich irgend jemand unsanft stoppen. Was dann geschehen wäre war mir bekannt. Ich habe Gas gegeben, versucht, daß mein Gegner nicht vor mich kommt, damit er nicht wider etwas von vorn auf meine C 5 werfen kann, (zuerst kam dies von hinten) oder einen Auffahrunfall privoziert. So haben wir uns dann bis nach Warschau hinein bei 160 bis 170 (90 sind erlaubt) ein Rennen geliefert. Er war lange hinter mir.

"Kommen Sie nach Polen zum Urlaub. Ihr Auto ist schon da!!"

Gilt nicht nur für BMW oder Mercedes.

Gruß

Wolfgang Thoß

Geschrieben

Hallo Wolfgang,

sehr interessanter Bericht.

Wolfgang Thoß postete

Ich selbst hatte als ich zu Ostern 03 mit meiner C 5 (deutsches Kennzeichen) nach Warschau fahren wollte eine Attacke auf mich.

Auf einer viel befahrenen Fernverkehrsstraße im dichten Verkehr nachts wollte mich irgend jemand unsanft stoppen. Was dann geschehen wäre war mir bekannt. Ich habe Gas gegeben, versucht, daß mein Gegner nicht vor mich kommt, damit er nicht wider etwas von vorn auf meine C 5 werfen kann, (zuerst kam dies von hinten) oder einen Auffahrunfall privoziert. So haben wir uns dann bis nach Warschau hinein bei 160 bis 170 (90 sind erlaubt) ein Rennen geliefert. Er war lange hinter mir.

Warst Du denn offensichtlich alleine im Wagen, oder haben die sogar keine Angst vor mehreren Personen im "Zielobjekt"?

Geschrieben

Ich war allein.

Es war so:

Im Nachhinein kann man es rekapitulieren:

Es war nachts, leichter Regen, schlechte Sicht. Ich kam vom Süden her gen Warschau.

1. Ein anderer PKW überholte mich. Er unterbrach den Überholvorgang auf meiner Höhe und fur dann weiter, ordnete sich vor mir ein.

Da wurde wahrscheinlich gecheckt, wer in meinem Auto sitzt.

2. Er ließ sich von mir wieder überholen.

3. Kurz darauf überholte er mich abermals, ordnete sich vor mir und hinter einer LKW Schlange ein und gab links und rechts Blinkzeichen. Ich habe dies gar nicht weiter beachtet. Er lies sich wieder von mir überholen.

4. Dann überholte er mich abermals. Als er wieder auf meiner Höhe war, noch leicht hinter mir, hupte er mich kurz an und warf irgend etwas auf mein Hinterteil. Später sah ich, daß in der Heckscheibe ein kleiner Einschlag war.

Da wurde mir klar, was gespielt wird und ich gab Gas. Wenn er vor mich gekommen wäre, und mir etwas auf die Frontscheibe geworfen hätte, wäre bei der Geschwindigkeit ein größerer Schaden entstanden. Dem und einem eventuellen provozierten Unfall wollte ich entgehen. Ich hatte zwar in Polen immer "das nötige" bei mir, aber ich lasse mir doch nicht mein Auto beschädigen.

Ich habe darüber natürlich unsere Botschaft informiert. Die haben dann auch im April eine Reisewarnung herausgegeben. Offensichtlich war ich nicht der einzige, dem so etwas passierte.

Vorsicht auf den Transitstrecken von Frankfurt oder Görlitz nach Warschau. Nicht anhalten lassen. Die Polizei ist nur in Uniform aktiv. Ebenfalls Vorsicht bei Fahrten mit dem Zug.

Übrigens: dies ist nicht nur auf Polen beschränkt. Ich habe selbst einen Diebstahl gegen einen Kollegen auf dem Berliner Ostbahnhof mit erlebt. Der deutsche Bundesgrenzschutz war nicht bereit, mit mir durch den Zug zu gehen, obwohl ich die Täter identifizieren konnte und sie noch im Zug waren. Als ich sie allein gefunden hatte waren sie natürlich gewarnt. Die folgende Durchsuchung vom BGS viel erwartungsgemäß negativ aus. Die Kreditkarten diesen Kollegen kamen jedoch bis Warschau. Sie wurden da eingesetzt.

That`s live.

Wolfgang

Geschrieben

Hallo nochmal,

vielen Dank für diese ausführliche Schilderung. Glaubst Du, daß es der polnischen Regierung gelingen wird, dieser Banden Herr zu werden, gerade mit Blick auf den baldigen EU-Beitritt Polens?

Außer vielleicht in Griechenland (in Nähe zur albanischen Grenze) kenne ich kein EU-Land, wo man als Reisender mit solchen Wildwest-Methoden rechnen müßte.

Geschrieben

Vielleicht nicht ganz so Wildwest-mäßig aber trotzdem ziemlich dreist und hier kaum vorstellbar: In Italien hat man mir vor drei Jahren auf dem Parkplatz eines Supermarkts mitten am Tage einen BW-Bulli aufgebrochen. Kein ehemaliges BW-Fahrzeug, sondern eins mit offiziellem BW-Kennzeichen.

Geschrieben

Polen wird dieses Problemes herr werden wie alle anderen Europäischen Staaten auch.

Sie haben auch einiges getan. Vor einigen Jahren sollen alte Führungskräfte der Polizei ausgewechselt worden sein. In den Zügen von Berlin nach Warschau fahren auf polnischen Seite ständig Polizisten mit. Getarnt und auch als offene Präsenz mit task forces zur Abschreckung.

Auf der Deutschen Seite gibt es nur ab und zu Stichproben.

An dieser Stelle noch ein Wort zu der immer wieder von unverantwortlichen Journalisten geschürten Angst bezüglich der Sicherheit an der zukünftigen Ostgrenzen der EU.

Der polnischen Grenzschutz arbeitet gut, diszipliniert und sicher.

Es solle auch niemand glauben und so überheblich sein, das es in Deutschland keine Kriminalität gäbe. Wenn wir bei der Bekämpfung so gut wären, wie suggeriert, warum gibt es sie denn dann immer noch ?

Ganz allgemein, die Kandidatenländer, die im nächsten Mai in die EU kommen sind keine "fernöstlichen Exoten". Es sind ganz normale demokratische europäische Staaten und Gesellschaften wie Deutschland, Frankreich, Spanien oder Portugal.

Gruß

Wolfgang Thoß

Geschrieben

Noch dazu: Ich hab erst diese Woche Radio eine Warnung vor Reisen nach Deutschland gehört... Grund häufige Raubüberfälle.

Geschrieben

Außer vielleicht in Griechenland (in Nähe zur albanischen Grenze) kenne ich kein EU-Land, wo man als Reisender mit solchen Wildwest-Methoden rechnen müßte.

Warst Du noch nie in Südfrankreich?

Geschrieben
Xantiaheinz postete

Außer vielleicht in Griechenland (in Nähe zur albanischen Grenze) kenne ich kein EU-Land, wo man als Reisender mit solchen Wildwest-Methoden rechnen müßte.

Warst Du noch nie in Südfrankreich?

Nicht mit dem PKW. Schmeisst man da auch mit Gegenständen auf die Autos, um fahrende! Opfer zum Stehen zu bringen?

Wolfgang Thoß postete

Ganz allgemein, die Kandidatenländer, die im nächsten Mai in die EU kommen sind keine "fernöstlichen Exoten". Es sind ganz normale demokratische europäische Staaten und Gesellschaften wie Deutschland, Frankreich, Spanien oder Portugal.

Ich meine auch, speziell die baltischen Staaten werden ein Gewinn für die EU sein. Die gehen den Beitritt optimistisch, teils geradezu euphorisch, an.

Geschrieben

Nicht nur in Südfrankreich, in Spanien machen die das auch!!!! Nehmen dich mit zwei Autos in die Zange, versuchen dich auszubremsen und anzuhalten, teilweise rammen sie dich sogar!

Gruß

Fred

Geschrieben

Wenn ich in gefährdete Gebiete fahre, kaufe ich mir wohl besser so ein Blaulicht mit Magnet und Zigarettenanzünder-Anschluß:

blaulicht.jpg

Geschrieben

Wie sieht in den betroffenen Gebieten die Waffengesetzgebung aus?

Was sagen die dortigen Ordnungshüter wenn man als geprüfter deutscher Jäger auf Jagdurlaub ist und seine Flinte dabei hat?

Ich kenne einige Leute die haben einen Jagdschein.

Langwaffe: Amerikanisches Pumpgun in Polizeiausführung;

Kurzwaffe: 357er Magnum.

Sie konnten mir bisher aber noch nicht genau sagen für welche Art Wild diese Waffen geeignet sind. Insbesondere die Magnum die ja als "Fangschußwaffe" dienen soll.

Komisch auch das einer Vegetarier ist und im Tierschutzverein.

Geschrieben

Ernsthaft, auch als Jäger mit Jagdeinladung darfst Du in die meisten Länder keine Kurzwaffe mitnehmen. Die Pumpe (und der Selbstlader) ist auch in vielen Ländern verboten, also lieber eine normale Bockflinte.

Jede Waffe muß bei Einreise mit Jagdeinladung und diversen Zollpapieren nebst europäischem Feuerwaffenpaß vorgelegt werde.

Das genau Prozedere ist in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich, F hat z.B. eine recht liberale Handhabung, dort kannst Du Langwaffen mit glatten Läufen ab 18 problemlos erwerben (wie es mit dem Führen ist weiß ich nicht).

Die .357 dient zum Fangschuß auf alles größere Wild (Reh, Rotwild, Sauen) in Fällen, in denen die Langwaffe zu unhandlich ist (Dickung, Mais, Hunde am Wild).

Wenn Du Streit mit den oben besprochenen "Verfolgern" hast ist die .357 mit Vollmantelgeschoß ein erprobtes Mittel, sie von ihrem Tun abzubringen, sie durchschlägt glatt den Motorblock.

Die Pumpe mit Flintenlaufgeschoßen wird von einigen Jägern auf Nachsuchen eingesetzt.

Der schwebende Robert
Geschrieben

Ähem, wird das Wildwest in Hille? Aber dort bitte nicht auf meinen CX-Block zielen, noch isser halbwegs dicht!

Besorgter Gruss vom...

Geschrieben

Ich würde doch nie den Frevel begehen, auf einen Citroen zu schießen, die Weisheit stammt aus einem Versuch, den unsere Polizei (dankenswerterweise) mit einem Sierra unternommen hat.

Geschrieben

Ich meine auch, speziell die baltischen Staaten werden ein Gewinn für die EU sein. Die gehen den Beitritt optimistisch, teils geradezu euphorisch, an.

Noch Martin, noch.

Jetzt mal Spaß beiseite, wer mit einem relativ neuen Wagen in eine Gegend fährt die relativ arm ist, muß sich nicht wundern, wenn dieses Fahrzeug gewisse Begierden hervorruft. Fahr mit nen BX nach Polen, no Problem.

Vor 20 Jahren war in Zentral-Spanien noch genau das gleiche, oder Portugal...

Noch sind lange nicht alle auf .de Niveau, doch die baltischen Staaten werden es sehr schnell sein, soviel, wie die Skandinavischen Länder da reinpumpen. Das könnte allerdings für die baltischen Staaten durch ihre Insellage einige Probleme hervorrufen. Ich sehe vor mir schon eine Grenze, dagegen war die Deutsch/Deutsche Grenze ein "grüner" Übergang.

Obwohl...die Ecke ist eine Reise wert.

Gruß

Bernd

Geschrieben

Gerade wurde vor Wohnmobilaufbrüchen im südlichen Schweden gewarnt und empfohlen, nur auf Campingplätzen, belebten Parkplätzen und nicht an Gebüschen usw. zu parken.

Europa wächst zusammen-.

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