OT: Savanne in den 30er ? Zebrastreifen in der 30-Zone ?

[_blossom_]

Hallo Freund des motorisierten Schülerverkehrs,

auf dem Weg zu Sohnemanns Schule ist eine hundsbeschi...Kreuzung, in der sich wartende Busse, unbeleuchtete Schüler auf Strassenflächen und etliche Eltern gesunder Kinder die Klinke in die Hand geben.

Den querenden, unbeleuchteten Kindern sollte (aus meiner Sicht) ein Fußgängerüberweg "angeboten" werden.

Ich denke, die Verwaltung hat damit das in ihrer Macht stehende getan.

Ein Termin bei unserem Landvogt (Bürgermeister) hat ergeben:

Die Verkehrsbehörde (?) erlaubt in Tempo 30-ZONEN keine Zebrastreifen - zumindest nicht auf der Strasse. Im Garten wärs egal.

Also auch keinen Fußgängerüberweg.

Nach westdeutscher Lesart hat zwar auch dort der Fußgänger nicht Vor"lauf", aber wir sind ja hier in Westsibirien, da wird in der Fahrschule dann und wann mal an das Haltegebot erinnert, welches es hier zu DDR-Zeiten gab.

Meine Frage ans verehrte Visutorium:

Gibt es entgegen meiner Recherchen eine Verwaltungsvorschrift, die die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs in Tempo 30-Zonen untersagt ?

Danke schonmal !

blossom, Vater eines "frühgeburtlich bedingt laufeingeschränkten" Kindes, deshalb Chauffeur

[Wurzelsepp]

Hallo,

ich stehe voll und ganz hinter Dir.

Nehmt Farbe und malt selbst einen Zebrastreifen.

Auf den würde ich dann zwar nicht pochen, aber hier in Deutschland erreicht man offensichtlich nur mit ungewöhnlichen Mitteln etwas ganz normales.

Gruß Herbert

[didomat]

In Charlottenburg scheint's so ne Verwaltungsvorschrift nicht zu geben, da hat vergangenen Herbst vor einer Schule in der Mierendorffstraße (30er Zone) die Savanne in Gestalt eines veritablen Fußgängerwegs Einzug gehalten, gut ausgeleuchtet und inklusive brückenkopfartigem Umbau des angrenzenden Bürgersteigs zwecks besserer Sichtbarkeit der Querwilligen. Wurde auch höchste Zeit, seitdem wird auch die 30er-Zone deutlich ernster oder überhaupt erst zur Kenntnis genommen. Hat zwar ne Handvoll Parkplätze gekostet, dafür gibt's ein Rudel neue Fahrradständer. Insjesamt ne wirklich jute Maßnahme. Vielleicht wissen das dortige Bezirksamt oder die Kiezinitiative was darüber, wie sie die Verwaltungsvorschrift - so es die gibt - in die Schranken gewiesen haben.

Grüße, Dietmar

[JK_aus_DU]

Wir hatten hier am Niederrhein mal die "lustige" Situation, dass vor einer Grundschule in einer 30-Zone die Straße verengt wurde. So weit so gut. Die fleißigen Straßenarbeiter haben dann an dieser Verengung gleich einen Zebrastreifen mit aufgepinselt. Das fanden auch alle gut. Bis auf die Stadtverwaltung. Es lag nämlich gar kein Auftrag für einen solchen Zebrastreifen vor. Angeblich braucht es dafür ein gewisses Mindestverkehrsaufkommen. Und das war in diesem Wohngebiet an der Schule wohl zu gering. Ergebnis: Die fleißigen Straßenarbeiter wurden beauftragt den gern genutzten Zebrastreifen wieder zu entfernen, was sie auch taten. Allgemeines heftiges Kopfschütteln war die Folge. Aber es blieb dabei, bis heute. Die Stadt heißt Moers.

[didomat]

Moers? Nicht Schilda?

Das nächtliche Zebra in der Mierendorffstraße:

Es gibt auch noch so ein auf den Asphalt aufgemaltes "Achtung Kinder"-Verkehrszeichen (nen Zipfel davon sieht man aufm Foto hinter der Platane vorlugen), allerdings nur aus der Richtung, aus der man frisch in die 30er-Zone einfährt. Hätte auf der anderen Seite auch nicht geschadet (oder haben das auch hier übermütige Straßenbauarbeiter nur aus Jux und Dollerei uffjepinselt?).

Grüße, Dietmar

[Wurzelsepp]

ich vermisse hier eine gewisse Menge Bürgerlichen Ungehorsams.

[Gast Thorsten Czub]

also bei uns ist in einer seitenstrasse ein kindergarten, eine ogata, eine grundschule und eine dort angeschlossene turnhalle. die kinder muessen täglich von ogata zur grundschule etc.

was wir gemacht haben: uns beschwert. weil viele autos diese seitenstrasse als ABKUERZUNG nehmen und immer wenn in der benachbarten hauptstr. eine ampel ROT ist ueber die kleine seitenstrasse die ampel umfahren. teils mit 50 sachen oder mehr. durch die strasse wo die ogata, kindergarten und grundschule ist.

nun wird die seitenstrasse von beiden seiten eine sackgasse. es werden in der mitte poller sicherstellen das man zwischen den pollern von der ogata zur schule kann. die kinder brauchen keine angst mehr haben vor durchflitzenden autos. hoffentlich muss kein kind in den brunnen fallen bevor wieder was gemacht wird. 30 war es schon. hat aber die abkuerzenden autos und auch einige eltern nicht daran gehindert zu schnell zu fahren. nun ist die strasse bald dicht. und das problem ist gelöst. im sonnigen sueden. in luenen. wo es immer warm und gut wird. ente gut. alles gut.

[MatthiasM]

Meine Frage ans verehrte Visutorium:

Gibt es entgegen meiner Recherchen eine Verwaltungsvorschrift, die die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs in Tempo 30-Zonen untersagt ?

Hallo Blossom!

Die Frage kann ich leider auch nicht beantworten, eine Nichtexistens ist auch immer schwer zu beweisen.

Aber wenn es ein Irrtum ist, ist es ein weit verbreiteter, auch hier konnte, mit gleichen Argumenten, die Einrichtung einer Zebrastreifen, trotz "guten Willens" nicht durchgesetzt werden. Eine Fussgaengerampel wurde lange wegen der _durchschnittlichen_ Verkehrsbelastung als nicht den Vorschriften entsprechend abgelehnt. Das hat natuerlich nicht beruecksichtigt das der Durchgangsverkehr durch die Pendler exakt zum gleichen Zeitpunkt wie der Schulbeginn seinen Hoehepunkt hatte.

Ich weiss nicht wie man diese Einsicht erreicht hat, aber inzwischen gibt es eine Fussgaengerampel an der Durchgangsstrasse fuer die Schueler. Direkt vor der Schule gibt es nur eine Verengung, dort ist Tempo 30.

Was ja vor einer Schule auch sinnvoll ist. Warum man die Vor"fahrts"verhaeltnisse nicht mit einem Zebrastreifen umkehren kann, verstehe ich auch nicht. Sicher kann man im normalen Tagesverkehr, an normalen Stellen, sich arangieren, aber an einer Schule besteht doch eine voellig andere Situation.

Ich kann auch nicht verstehen, wenn man sich nicht einfach ueber solch unsinnige Vorschriften hinwegsetzen kann , das man sie nicht wenigstens aendert.

Gruss

Matthias

Bearbeitet 30. März 2012 von MatthiasM

[Kugelblitz]

Moers? Nicht Schilda?

Das nächtliche Zebra in der Mierendorffstraße:

Es gibt auch noch so ein auf den Asphalt aufgemaltes "Achtung Kinder"-Verkehrszeichen (nen Zipfel davon sieht man aufm Foto hinter der Platane vorlugen), allerdings nur aus der Richtung, aus der man frisch in die 30er-Zone einfährt. Hätte auf der anderen Seite auch nicht geschadet (oder haben das auch hier übermütige Straßenbauarbeiter nur aus Jux und Dollerei uffjepinselt?).

Grüße, Dietmar

Hi Dietmar,

Ist der Zebrastreifen in einer richtigen Tempo 30 Zone oder stehen da nur Schilder mit einer 30 im roten Kreis? Das ist ein Unterschied.

Ich kenne auch einen Zebrastreifen an einer Stelle, wo Tempo 30 ist. Allerdings ist diese Straße nicht Bestandteil einer Tempo 30 Zone, sondern nur mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung gekennzeichnet.

Gruß

Fred

[Kugelblitz]

ich vermisse hier eine gewisse Menge Bürgerlichen Ungehorsams.

Ich vermisse eine Schule und/oder Eltern, die einfach Schülerlotsen am Gefahrenpunkt aufstellen. Schön mit neongelber Weste und Leuchtkelle. Bei Schulen, wo auch ältere Schüler dabei sind machen auch die Teens schon mal Schülerlotsen.

Viele Grüße

Fred

[_blossom_]

Das wäre schön !

Aber in "Eurem" Deutschland sind ja die noch leicht verpeilten Klein-Schüler und die schon etwas unverpeilteren Groß-Schüler in 2 unterschiedlichen Schulen untergebracht.

Und in unserer Weltstadt ohne Weltstadtruf auch noch in 2 Gebäuden, die nicht nebeneinander liegen

[didomat]

Ist der Zebrastreifen in einer richtigen Tempo 30 Zone oder stehen da nur Schilder mit einer 30 im roten Kreis? Das ist ein Unterschied.

Das ist dann wohl des Rätsels Lösung: ist nur geschwindigkeitsbeschränkt auf 30, aber keine 30-ZONE (mit dem großen eckigen Schild).

Grüße, Dietmar

[didomat]

Und in unserer Weltstadt ohne Weltstadtruf auch noch in 2 Gebäuden, die nicht nebeneinander liegen

Ist es nicht eher Weltstadtruf ohne Weltstadt? Wenn man so das Stadtmarketing und die Berliner Realitäten gegeneinanderschneidet...

Grüße, Dietmar

[_blossom_]

@Dietmar: Ich meinte mit der Weltstadt hier unser Großvieh-Kleinstädtchen Werneuchen.

[didomat]

Laut Wiki gehört das Grundzentrum Werneuchen sogar zur EUROPÄISCHEN METROPOLREGION Berlin/Brandenburg ... Ein Prosit dem Bombast! - Ackerbürgerstädtchen heißt jetzt also Grundzentrum...

Grüße, Dietmar

[hartwig1]

Ich vermisse eine Schule und/oder Eltern, die einfach Schülerlotsen am Gefahrenpunkt aufstellen. Schön mit neongelber Weste und Leuchtkelle. Bei Schulen, wo auch ältere Schüler dabei sind machen auch die Teens schon mal Schülerlotsen.

Gibt's denn so etwas noch in Deutschland? Wir hatten so etwas in unserer Grundschule, aber das war anno dunnemal, kurz nach dem Abzug der Römer aus Deutschland.

Im Extremfall könnten die Eltern so etwas auch ohne staatliche Hilfe organisieren. Natürlich fragt man sich dann, wieso man eigentlich Steuern zahlt, wenn man so vieles sowieso selber regeln muss.

Hier in GB machen das Erwachsene. Heist hier "Lollypop lady/man" wegen dem Stop-Schild, was sie tragen. Die sind auch nicht überall, aber manchmal sogar auch an vielbegfahrenen Straßen mit Fußgängerampeln. Ich weiss es jetzt nicht genau, aber so mindestens eine halbe Stunde morgens und nachmittags sind die im "Einsatz" oder haben "Dienst". Sind meistens ältere Menschen, die sich etwas dazuverdienen.

Der Vorteil eines Lotsen oder dergleichen ist es nicht nur die Autos anzuhalten, sondern auch ein Auge über die Kinder zu haben, die teilweise recht sorglos herumlaufen und sie sind natürlich auch Zeugen, sollte wirklich einmal etwas passieren. Ich habe sie auch schon Autonummern aufschreiben sehen von Fahren, die dachten, sie könnten sie ignorieren.

Allein diese Möglichkeit und die Anwesenheit eines Erwachsenen läßt schon viele Fahrer langsamer fahren, denn im Falle eines Unfalles gibt es Zeugen. Also schlechte Karten für: "Das Kind ist mir vor's Auto gerannt."

[_blossom_]

"Dazuverdienen" ist ein gutes Stichwort.

Such hier mal jemanden, der nicht werktätig ist, der sich um 6:30 auf die Strasse stellt, Süßigkeiten in die Hand nimmt und dafür mit nem Appel und nem Ei abgespeist werden soll.

Du kannst die Tür offen lassen, da kommt trotzdem keiner...

Um 6:30 dreht sich (in meinem Bekanntenkreis ist nur 1 Peron arbeitslos, nur aus diesem Erfahrungsschatz kann ich plaudern) die mir Bekannte Arbeitslose nochmal gepflegt um und lässt ihr Kind in die Kita bringen. Noch Fragen ?

[Kugelblitz]

Hmmm, wenn ein Triebtäter unterwegs ist, klappt das mit der Nachbarschaftshilfe (Kinder zu Schule bringen, abholen, aufpassen) doch. Könnte unter normalen Umständen mit ein bißchen Willen auch funktionieren. Finde ich.

[hartwig1]

Noch Fragen ?

Äh ja ... sag bloss, Ihr turnt da schon zur nachtschlafener Zeit auf der Straße herum? Es gibt hier zwar manche Schulen, die starten schon um 8:00 h, aber die meisten beginnen so um 8:30 h bis 9:00 h.

Bei uns fing der Unterricht auch immer um 8:00 h an.

[Entenweich]

Hi...

Ich kenne mehrere echte 30er-Zonen (z.B. in Hannover) in denen es auch mehrere Zebras gibt.

Und soweit ich weiß, gibt es auch kein grundsätzliches Verbot für Zebras in 30er-Zonen. Allerdings sind Zebras ja auch noch an andere Bedingungen geknüpft.

Markus

[didomat]

Bei uns fing der Unterricht auch immer um 8:00 h an.

Bei uns um 7:00 Uhr. Und um dahin zu kommen, krebste man schon um 6:30 Uhr durch die winterliche Straßen (ich nicht, ich hatte den Vorzug eines Fünf-Minuten-Schulwegs. Und Erste-Stunde-Schwänzen war eh beliebt.).

Hier in der Gegend gibt es im weiteren Umfeld der Schule durchaus Schülerlotsen (im engeren Sinne, also Schüler als Lotsen für Schüler), weiß aber nicht, mit welcher Regelmäßigkeit die auftreten und wer das organisiert.

Grüße, Dietmar

Bearbeitet 30. März 2012 von didomat

[hartwig1]

Zebrastreifen, Ampel und verkehrsberuhigte Zone sind ja schon mal gut, idiotensicher sind sie aber auch nicht. Fängt schon an bei Erwachsenen, die sich am Zebrastreifen unterhalten. Zig Autos halten vorsichtshalber an, um dann kopfschüttelnd weiterzufahren, dann dreht sich eine Person abrupt um und läuft auf den Zebrastreifen und gerade dann kommt ein Auto, das nicht so verhalten fährt wie die Autos vorher ...

[**HD**]

Hmmm, wenn ein Triebtäter unterwegs ist,klappt das mit der Nachbarschaftshilfe (Kinder zu Schule bringen, abholen, aufpassen) doch. Könnte unter normalen Umständen mit ein bißchen Willen auch funktionieren. Finde ich.

So´n Triebtäter findet man aber nicht an jeder Ecke ...........

[_blossom_]

Das wäre vielleicht ne Möglichkeit:

Man nimmt einen Arbeitslosen und lässt ihn nicht als Verkehrshelfer, sondern als virtuellen Triebtäter die Gegend unsicher machen.

Ob sich dann aber die Kinder beleuchten und die Busse dort nicht mehr so doof rumstehen ?

Auf jeden Fall muss der Transpirant nicht so früh aufstehen.

[hartwig1]

Das wäre vielleicht ne Möglichkeit:

Man nimmt einen Arbeitslosen und lässt ihn nicht als Verkehrshelfer, sondern als virtuellen Triebtäter die Gegend unsicher machen.

In der heutigen Mediengesellschaft braucht der doch gar nicht reell zu existieren. Sobald die Lokalzeitung über einen solchen berichtet, existiert er ohne wenn und aber. Vielleicht statt den Arbeitslosen einen Redakteur der Lokalzeitung "bezahlen".