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Geschrieben

zurigo, In Köln und Umgebung hälst Du Dich nicht zufällig öfters auf?

Geschrieben
Man muss sich mal auf etwas konzentrieren.

Das mache ich den ganzen Tag. Wenn ich mal die Zeit finde, mich mit Kopfhörern an den Kamin zu setzen, will ich mich nicht mehr konzentrieren müssen.

T.

Geschrieben (bearbeitet)

A momentary lapse of reason von Pink Floyd geht schonmal komplett...:-D

http://www.youtube.com/watch?v=LJDB6uk3Hgs

Yet another movie kommt zum Beispiel extrem gut wenn man im Sonnenuntergang über eine fast leere Autobahn fliegt...

sonst auch schonmal komplette Live Alben wie Alchemy von den Dire Straits.

Auch Master of Puppets (das ganze album) von Metallica ist ein Meisterwerk,aber komplett...nee, Battery und Disposable Heroes find ich im Auto irgendwie zu stressig :-D

Sonst eben, ich mag ein Banause sein, aus dem zusammenhang gerissen einzelne Stücke, alles was "rockt" oder irgendwie interessant ist.

Es können aber auch mal The Offspring, die Toten Hosen oder Onkelz sein. Oder Disturbed oder Korn... oder CCR , Supertramp oder JJ Cale oder alles random durcheinander und natürlich sowieso noch ganz viele andere:-D

Bearbeitet von XMechaniker
Geschrieben
Uwe, Du hast mal wieder das entscheidende Machtwort gesprochen: Was schnell reingeht, geht schnell wieder raus. Oder sagen wir: was einfach reingeht, geht schnell wieder raus.

Auch bei Alben, die ich sehr liebe, die aber nicht Prog sind, befällt mich im Auto dann irgendwann mal die Langeweile. Dann muss was Richtiges zwischen die Zähne (Ohren). Ich kann z.B. auch keine schlecht geschriebene Zeitungsartikel lesen. Das macht mich mürbe. Ich brauche dann solche Sprachkünstler wie beim SPIEGEL oder der ZEIT, damit ich es aushalten kann. Ähnlich beim Fernsehen: RTL oder PRO7 knabbern an meinen Nerven, weil alles, was kommt, bereits in meiner Birne existiert. Diese ganze Dramaturgie des Banalen, diese Redundanz, macht mich kirre. Es ist der ewige Gänsemarsch der Gefühle. Dann grabe ich lieber ein Loch im Garten. Das entspannt mich mehr.

Was sagt uns der Psychologe dazu?

zurigo

@Zurigo, geh mal in den Wald, schließe deine Augen und lausche dem Gesang der Bewohner der Lüfte...

Geschrieben
Dafür, dass niemand Platten kaufte, ging es der Schallplattenindustrie aber verdammt gut.

Der Schallplattenindustrie ist es lieber, jeder kauft die gleiche Platte, das spart Unmengen Geld und Rüstzeiten. Als ich anfing, von meinem Taschengeld meine eigene Musik zu kaufen, hatte ich im niederbayerischen Städtchen Abensberg Zugriff auf die Bravo und auf das örtliche Elektrogeschäft, in dem es ein kleines Regal Schallplatten und Singles gab. 23 Mark kostete eine Platte damals, bei 40 Mark Taschengeld im Monat ging da nicht viel. Culture Club hatten die damals und Eurythmics, und sonst nur Zeug, das ich furchtbar fand. Als schließlich "Die Schallplatte" eröffnete, war das der Himmel für mich. Probehören! 3000 Platten zur Auswahl! Aber auch da war noch nicht viel dabei, das mich interessierte. Immerhin gab es dort James Brown.

Klar, die WOLLEN bestohlen werden. Ich zahle auch nicht in Bussen und Bahnen. Die fahren doch eh! Und die Brötchen beim Bäcker nehme ich mir, wenn keiner guckt. Die sind doch sowieso schon gebacken.

Danke fürs aufmerksame Lesen und für die tausendste Vermengung von materiellen mit digitalen, aufwandsfrei vervielfachbaren Gütern, Herr Gorny.

Geschrieben (bearbeitet)
...

...mit digitalen, aufwandsfrei vervielfachbaren Gütern....

Hallo,

erworben wird ein Nutzungsrecht. Das kann man, da es nicht exklusiv eingeräumt wird, unbegrenzt oft verkaufen. Man muss es noch nicht einmal vervielfachen. Es ist einfach unbegrenzt oft da.

Der Materialwert des möglicherweise mitgelieferten Datenträgers, an dem ein Eigentumsrecht erworben wird, geht gegen null.

Das weißt Du als Softwareexperte aber vermutlich ohnehin bestens.

Gruß, Albert

P.S. Die von Dir in #84 propagierte Vermarktung ist zumindest unter den Softwareherstellern schon recht gut verbreitet. Wir machen das auch so wie die Drogendealer: Am Anfang kostet die Nutzung der Software nichts - und wenn sie nicht mehr ohne können, wird es kostenpflichtig.

Diese Vermarktung bietet sich für jedes Nutzungsrecht an einer immateriellen Sache an - es sei denn es bestünde keine Suchtgefahr.;-)

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben

erworben wird ein Nutzungsrecht. Das kann man, da es nicht exklusiv eingeräumt wird, unbegrenzt oft verkaufen. Man muss es noch nicht einmal vervielfachen. Es ist einfach unbegrenzt oft da.

Der Materialwert des möglicherweise mitgelieferten Datenträgers, an dem ein Eigentumsrecht erworben wird, geht gegen null.

Das Geschäftsmodell der Schallplattenindustrie beruhte auf der Identität des Datenträgers mit der Nutzungslizenz. Das hat heute, wo man aufwandsfrei kopieren kann, keinen Sinn mehr und beschreibt das ganze "Problem".

Aus Preisgründen kaufe ich nicht selten gebrauchte Musik-CDs. Die sind gerne deutlich billiger als digitale Downloads aus der Contentindustrie genehmen Quellen. Davon haben die jeweiligen Künstler mal wieder nichts. Der Wert alter Software geht gegen Null. Niemand will damit mehr arbeiten. Oder will hier jemand mein StarOffice 4.0 kaufen ganzbillig! Alte Geräusche hört man aber u. U. ganz gern nochmal. Wir brauchen für Musik und Co. ein neues, besseres Geschäftsmodell. Ein Vergleich mit Semmeln und Software hinkt. Der mit Software allerdings weniger stark, das gebe ich zu. http://www.amazon.de/Hackers-Painters-Computer-Programming-ebook/dp/B0026OR2NQ/ref=sr_1_2?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1333637855&sr=1-2

Geschrieben (bearbeitet)
Das Geschäftsmodell der Schallplattenindustrie beruhte auf der Identität des Datenträgers mit der Nutzungslizenz. Das hat heute, wo man aufwandsfrei kopieren kann, keinen Sinn mehr und beschreibt das ganze "Problem".

Hallo,

dieses Konzept gibt offensichtlich keinen Sinn mehr. Es sei denn, es kommen Kopierschutzsysteme zur Anwendung, wie sie heute bei Filmen üblich sind.

In der Softwarebranche ist es - zumindest bei kostenintensiven Produkten - üblich, die Übertragung der Nutzungsrechte an Dritte von der Zustimmung des Lizenzgebers abhängig zu machen. Da dies aber mit einigem Verwaltungsaufwand verbunden ist, lohnt sich das nur bei teuren Produkten und ist gegebenenfalls auch mit der Erhebung einer Gebühr des Lizenzgebers verbunden.

Zur Nachahmung für Musiknutzungsrechte, die für ein paar Euro gehandelt werden, ist das kein brauchbares Konzept. Da scheint der Kopierschutz der Filmindustrie und die Verknüpfung des Nutzungsrechts mit dem Eigentumsrecht am Datenträger das bessere Konzept zu sein.

Gruß, Albert

P.S. Ich verstehe nicht, weshalb Du einen Vergleich zwischen Musik und Software hinken lassen möchtest. Musik ist eine Software! Sie beruht ebenso auf Algorithmen, wie ein CAD-System für die Konstruktion oder wie z.B. das Kochrezept eines Kochbuches. Alle Algorithmen lassen sich auf den gleichen Datenträgern speichern und man kann Rechte an ihrer Nutzung veräußern

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben (bearbeitet)

Danke fürs aufmerksame Lesen und für die tausendste Vermengung von materiellen mit digitalen, aufwandsfrei vervielfachbaren Gütern, Herr Gorny.

Ich habe aufmerksam gelesen, und ich weiß nicht, wer "Herr Gorny" ist. Du schriebst, der Künstler, dessen Musik Du – z. B. illegalerweise – hörst, hatte "nicht mehr oder weniger Arbeit damit", dass Du es hörst. Der Busfahrer hat doch auch nicht mehr Arbeit, wenn ich mitfahre. Und da er eh fährt, stört es also niemanden, wenn ich auch mitfahre.

Sven Regener ("Element of Crime" – auch zu empfehlen) hat es ganz gut formuliert: "Es wird so getan, als ob der Musiker ein exzentrisches Hobby hätte und sich freut, wenn er gehört wird. Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist eine kranke Gesellschaft".

Bearbeitet von JörgTe
Geschrieben
Sven Regener ("Element of Crime" – auch zu empfehlen) hat es ganz gut formuliert: "Es wird so getan, als ob der Musiker ein exzentrisches Hobby hätte und sich freut, wenn er gehört wird. Eine Gesellschaft, die so mit ihren Künstlern umgeht, ist eine kranke Gesellschaft".

Zu Sven Regner et al. gibt es folgende, lesenswerte Replik: Mein Plattenladen heißt herunterladen In dem Essay geht es auch ums Filmemachen, wo Zurigo den besten Einblick von uns hat. Denkt nur mal an seinen C6-Film und die Rechteprobleme damit ...

Ich habe zu dem Ganzen meine eigenen Gedanken, brauche aber etwas Zeit, um die zu formulieren und bin jetzt unterwegs in die Forschungsbrauerei.

Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde es richtig nett anzusehen, welche Freude Amateure an der Musik Gentle Giants haben: :-)))

Der a capella-part aus "On Reflection":

:-O

:-))

8-bit chiptune:

Mit gesampelten Sounds:

http://www.youtube.com/watch?v=uCgrZRkb2bk

Gruß, Albert

P.S.

Hier die Studiofassung von Gentle Giant:

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben

Mensch, Simpson57, Du bist doch schon ein halber Progger! Die beiden Beispiele von den Stones und von Driscoll sind Prog-Pop. Beide haben im Hintergrund ein Mellotron eingesetzt, das Parade-Instrument der Prog-Rocker wie GENESIS (in z.B. "Fountain of Salamis") oder YES (in z.B. "Tales from Topographie oceans" oder "Heart of the sunrise"). Du bist doch schon ganz nah dran am Olymp. Jetzt musst Du durchhalten. Der Sound ist ja schon proggisch. Jetzt musst Du nur noch Themenvielfalt (also mehrere Meldebögen pro Musikstück) und ungerade Taktmaße (z.B. 3/4, oder 7/8 oder 9/8 oder 11/8) durchstehen, dann bist Du "in the Family of Progrock". Und wenn Du dann noch eine Sägezahnwelle (von den bösen Synthesizern) ohne Gehirnschaden anhören kannst, dann ist das "Gate of Delirium" für Dich in erreichbare Nähe gerückt. Nicht aufgeben!! Du schaffst es. Du kommst in neue Sphären. Was die Stones gemacht haben, dürfen die Genesis und YES Leute auch tun.

Nee, jetzt mal ohne Quatsch. Du bist ein Prog-Typ. Nur Du weißt es noch nicht. Und nimm es nicht als Befehl von "oben", sondern als Bereicherung Deiner selbst. Es ist Dein Leben und es sind Deine Ohren. Man kann mehr draus machen, wenn man will.

Stones und Driscoll: echt tolle Beispiele, wie Prog sich langsam entwickelt hat zu einem komplexen Sound-Geflecht. Und da die Buben alle mal Klassik studiert haben, konnten die inhaltlich noch einen Zahn zulegen. Und daraus wurde dann GENESIS, YES, GENTLE GIANT, KING CRIMSON, JETHRO TULL, EMERSON LAKE AND PALMER usw. Das waren keine Vollidioten, sondern Leute, die aus Sonny und Cher und Driscoll und Beatles und Stones was noch Komplexeres machen wollten. Das ist so, als wenn ein Programmierer nach einem Textverarbeitungsprogramm mal was anderes programmieren will, und dann macht er halt ein Kompositions-Tool oder eine interaktives Spiel oder so. Das sind ja alles nur Weiterentwicklungen von Leuten, die ihren Kopf gerne benutzen, kreativ sein wollen. Sie spitzen Dinge zu.

Und Gentile Giant ist nichts anderes. Die Typen sind so versiert und klug. Die wollen nicht nur Lieder schreiben wie "My Baby Baby Balla Balla" (das gab es Mitte der 60-er wirklich).

Hau' rein, Junge. Räum die CD-Regale leer. Hol' Dir das Glück ins Haus.

zurigo

(kann leider nicht alles Youtube Beispiele von Albert durchhören, weil ich hier in einem ganz schwachen Telefongebiet bin. Internet geht hier noch zu Fuß)

Geschrieben (bearbeitet)
..Beide haben im Hintergrund ein Mellotron eingesetzt, das Parade-Instrument der Prog-Rocker wie GENESIS (in z.B. "Fountain of Salamis") oder YES (in z.B. "Tales from Topographie oceans" oder "Heart of the sunrise")...

Hallo,

zu jener Zeit, als echte Synthesizer noch monophon waren, wurden auch String-Ensembles eingesetzt, um Streicherklänge zu imitieren.

Jetzt muss ich mich doch ´mal outen... ;-)

Ich war in der Zeit von 1975 bis ca. 1985 selbst Keyboarder und nutzte in den 70ern zur Imitierung von Streicherensemles das SOLINA String Ensemble. Es galt damals als das klanglich beste. Ich habe es heute noch gemeinsam mit meinem Synthesizer aus jener Zeit, dem KORG MS 20 zum Leidwesen meiner Frau herumstehen, die mich schon viele Male gebeten hat, mich von diesen "Staubfängern" zu trennen. Darüber hinaus hatte ich damals noch eine Orgel und ein E-Piano, von denen ich mich allerdings schon lange getrennt habe.

Auf unseren Konzerten waren meine Keyboards auf der Bühne in hufeisenform arrangiert, ungefähr so wie man es weiter oben bei Gentle Giant sehen kann. Leute, wie Keith Emerson und Kerry Minnear waren doch meine großen Vorbilder.

Wir hatten 1975 zunächst damit begonnen Musik nachzuspielen. Ab ca. 1976-1977 komponierten wir ausschließlich selbst. Die Musik stammte von zwei Personen: Der Gitarrist Stefan war sehr musikalisch und komponierte viele schöne Lieder. Ich war eher der "Konstrukteur"- wenngleich Stefan einmal behauptet hat, dass all´ meine Melodien isoliert betrachtet Ohrwürmer wären. Meine Musik war also nicht hässlich. Ich hatte mir schon 1975 Bücher gekauft über Harmonielehre und über Kontrapunktik, mit denen ich leidenschaftlich arbeitete. Meine Kompositionen waren nicht ausschließlich, aber überwiegend instrumental, tendenziell eher komplex und die Stimmen waren zumeist polyphon geführt.

Aus jener Zeit habe ich auch noch ein paar Zeitungsartikel über uns und unsere Musik. Angefangen von Artikeln der Schülerzeitung bis hin zu Artikeln in den Regionalausgaben der Süddeutschen Zeitung und des Münchener Merkurs.

...übrigens: Es gibt doch noch eine Verbindung von mir zu Deep Purple: Jon Lord von Deep Purple verwendete damals ebenfalls das String Ensemble SOLINA ;-)

Gruß, Albert

P.S. Auch mein zwei Jahre älterer Bruder war damals als Schlagzeuger zeitweise dabei. Anders als ich hat er aber das Musizieren seit 35 Jahren nicht aufgegeben. Die Musik seiner Band erscheint heute unter einem Independant Label und kann ganz regulär gekauft werden.

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben (bearbeitet)

Ich bin kein Musiker; ich spiele so schlecht Saxophon, daß ich das nur bei uns im Keller tue. Dafür kann ich passabel schreiben, und viele Hundert Stunden Arbeit sind in dies hier geflossen: http://american-motors.de/ Zwölf Jahre habe ich selbst die Kosten getragen, dann Google Ads hinzugefügt, die immerhin die Hostingkosten wieder einspielen. Vielleicht werde ich als nächstes einen Flattr-Knopf einrichten. Alle Bücher, die ich zur Recherche verwendet habe, sind mittlerweile übrigens vergriffen bzw. antiquarisch nur zu Mondpreisen erhältlich. Von diesen Mondpreisen profitieren die Urheber gar nicht. Nur die Händler haben etwas davon.

Ein Bekannter von mir hat gerade einen Roman geschrieben. Auf seinem Website hat er eine "Leseprobe" in einem sehr unkomfortablen Browser-Reader zur Verfügung gestellt und lamentiert, daß er noch keinen Verleger gefunden habe. Meines Erachtens macht er alles falsch, was man so falsch machen kann. Verbreiten könnte er sein Werk selber. Will er aber nicht, denn er will Geld verdienen. Das wird zwei Dinge zur Folge haben: Niemand wird ihn lesen. Und er wird trotzdem nichts daran verdienen.

Der Comedian Louis CK hat kürzlich einen Auftritt komplett selbst vermarktet. 5 Dollar, sofortiger Download, kein DRM. Das Ergebnis: https://buy.louisck.net/news Louis CK ist bekannt, mein Bekannter ist unbekannt. Deshalb kann Louis CK Geld verlangen, mein Bekannter noch nicht.

Vor 1860 war die einzige Möglichkeit, Musik zu hören, daß einem jemand etwas vorspielte, oder man nahm selbst ein Instrument in die Hand. Seitdem hat sich eine Industrie entwickelt, die Musikkonserven vertreibt. Vor gut zwanzig Jahren wurden die ersten Verfahren entwickelt, Musikdaten soweit zu komprimieren, daß man sie auf günstigen Datenträgern speichern und einfach sowie verlustfrei kopieren konnte. Heute ist diese Entwicklung so weit, daß die Konservenindustrie in vieler Hinsicht überflüssig geworden ist. Ich bin davon überzeugt, daß sie nicht einmal mehr benötigt werden wird, um zu selektieren. Bewertungssysteme in sozialen Netzwerken werden das viel besser können. Oder neue Bekanntschaften. Alleine über diesen Thread habe ich wieder eine Menge Empfehlungen zu mir bislang unbekannter Musik bekommen.

Selbst zu Hoch-Zeiten der Musikindustrie konnten die meisten Musiker nicht von ihrer Leidenschaft leben. Eine weltbekannte Band wie Motörhead lebte jahrzehntelang alleine vom Touren, denn von den Plattenverkäufen war das nicht möglich. Die Wegfall des bisherigen Geschäftsmodells der Musikindustrie wird, meine ich, nicht dazu führen, daß viel mehr Musiker ausschließlich vom Musikmachen leben können, aber ihr Hobby wird einen größeren Deckungsbeitrag erwirtschaften können. Die Musik an sich wird aber von der größeren Breite profitieren.

Man kann die Entwicklungen der letzten Jahre moralisch anprangern, so viel man will; unterm Strich steht ein Wohlfahrtsgewinn. Die wenigen, die dem alten System nachweinen, werden sich anpassen müssen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Das ist ja nicht nur ein Problem der Musikschaffenden -- und da hat Albert zum zweiten Mal recht: Ich habe vor kurzem die Stelle gewechselt, weil das Geschäftsmodell meines langjährigen Arbeitgebers, proprietäre Enterprise-Search-Software, nicht mehr funktioniert hat. Rumjammern kauft meiner Tochter keine Fruchtzwerge. Die ißt sie aber gern, und im Gegensatz zu Musik oder Software kann ich Fruchtzwerge nicht kostenlos vermehren. Also verkaufe ich jetzt spezialisierte Search-Software auf Open-Source-Basis.

tl;dr: 1. Die Kosten, Musik zu verbreiten, gehen heute gegen Null. Die Menge Geldes, die man hat, um Musik zu bezahlen, ist nicht mehr geworden, denn man muß auch noch Semmeln kaufen. Künstliche Beschränkungen der Verbreitung lösen dieses Problem nicht.

2. Internet killed the video star. Deal with it.

Bearbeitet von Mad Earl
Geschrieben (bearbeitet)

Ja sauber. Da unten in Minga sitzen ja die ganzen geheimen Cracks der Showbranche.

Albert,

ich habe, und Du darfst das Deiner Frau ruhig sagen, hier noch den schwarzen, bleischweren HOHNER Stringperformer stehen, der damals Anfang der 80-er etwa rauskam. Das Teil war ein Traum. Ich spielte nur zuhause drauf und macht eigene Recordings. Jetzt ruht er vor sich hin. Heute steht unten im Keller eine Armada von Synthies. Ganz stolz bin ich drauf (klar, ist Unsinn), dass Tony Banks auch eine KORG Wavestation benutzt. In "When in Rome 2007" spielt er sogar live drauf. Und das ist nur einer von rund 10 Vintage Teilen. Mein aufregendstes Stück ist wohl ein ROLAND 100 System (Hans Zimmer und TEARS FOR FEARS), das ich ca. 1979 in der Siegesstraße in München für 5000 Märker erstanden habe. Das Teil kann fast nichts (Monophon), aber es sieht beeindruckend aus mit all den Patch-Kabeln. Ich werfe nichts weg. Wenn ich mal nicht mehr krabbeln kann, will ich noch einmal einen Angriff auf die Hitparaden starten (Smiley).

Mad Earl,

Sax ist toll. Wollte ich auch mal. Aber dann wurde mit nach dem kurzen Abstecher zur Trompete klar: bis ich das richtig bedienen kann, vergehen Jahrhunderte.

Falls Du Dich mit Internet-Business etwas auskennst, sollten wir mal in Schlangenbad kurz miteinander reden. - Deine Ausführungen oben sind interessant. Ich weiß, dass man schnell in die Maschinenstürmer-Mentalität verfällt, wenn Neues kommt. Also: I'll deal with it. Danke dafür.

Und zu guter Letzt noch ein Album-Tipp, der etwas in eine andere Musikrichtung geht als Prog Rock, aber mindestens genau so komplex und filigran gestrickt ist, mitreißende Musik, die einen total fordert, sogar mit Prog Anklängen und ungeraden Takten, soundmäßig ganz große Klasse: RETURN TO FOREVER (Chic Corea) - "Romantic Warrior". Ein Traum für die Sinne. Höre ich schon 30 Jahre.

zurigo

PS: Chick Corea ist ja bekanntlich Jazzer. Aber er kann auch Progige Sachen.

Bearbeitet von zurigo
Geschrieben

Prog-Rock aus der Ostzone:

Alt (Standbilder)

Neu:

Der Synthesizer von Robotron wurde von Margot Honecker 1978 nicht zugeteilt. Also mußten sie alle komischen Geräusche auf ner Geige machen:

Geschrieben (bearbeitet)
...

ich habe, und Du darfst das Deiner Frau ruhig sagen, hier noch den schwarzen, bleischweren HOHNER Stringperformer stehen,...

Hallo Zurigo,

dieses Modell kenne ich auch noch. Der Stringperformer von HOHNER war damals eigentlich die Alternative zum SOLINA. Das HOHNER-Instrument war vergleichsweise preiswert. Wenn ich mich recht erinnere, lag der Listenpreis bei rund 1.500 DM. Das SOLINA kostete mit ca. 2.700 DM nach Preisliste wesentlich mehr, galt aber auch klanglich als überlegen.

Mehrspurige Tonbandaufnahmen mit allen Stimmen habe ich damals auch gemacht. Auch mit Schlagzeug. Anders als mein Bruder hatte ich zwar nie Schlagzeugunterricht. Ich hatte mir aber stets Mühe gegeben von ihm etwas zu lernen.

Hast Du Deine Tonbandaufnahmen noch? Ich habe meine noch. Man kann sie aber kaum mehr anhören, weil in den Jahrzehnten die Höhen verloren gingen. Sie klingen extrem dumpf und lassen kaum noch erahnen was da gespielt wird.

So jetzt kommts: Im Jahre 2005 habe ich mir ein YAMAHA S 90 gekauft und die Software Steinberg Cubase. um dort wieder anzuknüpfen, wo ich 1985 aufgehört habe...leider sind die Ergebnisse aufgrund von Zeitmangel aber bis jetzt nicht gerade berauschend... Aber ... wenn ich erst einmal in der Rente bin...... dann aber! ;-)

Gruß, Albert

P.S. Ich habe mir aber die Aufgabenstellung zum DS5-Musikwettberwerb angesehen und ernsthaft überlegt, ob ich mitmachen soll...

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben

Albert,

(Entschuldigung an die anderen, dass das hier so in ein Privatgespräch ausartet)

es ist durchaus witzig, wie ähnlich unsere Entwicklung in Sachen Musik war und auch noch ist. Ich habe bestimmte Aufnahmen von damals noch auf Schmalband im Keller liegen. Jetzt, wo Du es ansprichst, werde ich auch mal wieder versuchen, die mir selbst zu Gehör zu bringen. Die Abspielmaschinen sind ja inzwischen auch 30 Jahre alt. Aber ich habe eine AKAI Maschine und eine TEAC (4-Spur). Die werden doch noch funktionieren! Mich interessiert das jetzt auch persönlich mal.

Aber noch viel witziger finde ich Deine Bemerkung in punkto DS5 Wettbewerb. Da habe ich auch mal 10 Minuten drüber sinniert. Aber dann siegte meine Überlegung, dass mein Geschmack nicht mehr up-to-date sein könnte. Ich kann auf Befehl ganz sicher etwas völlig Abgedrehtes produzieren. Da bin ich sicher. Aber das muss man mir förmlich auftragen. Ich tendiere aber persönlich zu etwas absolut "Unmodernem", eher Minimalistischem. Und da habe ich die Befürchtung, dass das voll am Zeitgeist vorbei geht. - Aber vielleicht bin ich nur zu faul, etwas auf die Beine zu stellen. Habe musikalisch momentan andere Dinge auf dem Plan stehen.

Ich arbeite zur Zeit mit "Logic Pro" auf dem Mac. Hatte 20 Jahre Cubase in Nutzung. Aber so groß ist der Unterschied nicht. Genau genommen: keiner.

Ich entnehme Deinen Ausführungen, dass Du auch mit Drums umgehen kannst. Ich hatte mir vor 25 Jahren ein Drumset in Dachau gekauft. Habe dann so 6 Jahre autodidaktisch etwas gelernt, dann das Ding an den Nachbarsohn verkloppt. War nicht vergeblich. Wenn ich heute Drumspuren programmiere, dann kommt mir das Wissen um mechanische Spielweisen doch sehr zugute. Habe auch noch einen "Drumtrak" Computer hier stehen. Das Teil hat damals 3500 gekostet. Jetzt ist es total veraltet. Dafür kann man jeden Sound mit einem eigenen Knopf auslösen - ca. 10 Stück. Die Chips kann man einzeln auswechseln, wenn man einen Eprommer hat. Habe ich. Aber es lohnt sich dann doch nicht mehr so ganz, denke ich.

Werde mir die Matthäus-Passion noch mal besorgen. Habe sie seit meiner Abiturszeit nicht mehr am Stück angehört. Danke für die Anregung.

zurigo

Geschrieben

Ich arbeite auch mit Logic. Und auch mein Bruder war Schlagzeuger, so dass wir ein Set im Keller hatten und ich das dementsprechend auch spielen kann. Jahrelang habe ich immer Drums programmiert, bis ich meinem Sohn zu Weihnachten ein E-Schlagzeug gekauft habe. Seitdem nehme ich es auf und muss sagen: Egal, wie viel Aufwand ich mit dem Programmieren verbringe, ist das selbst Gespielte hundert mal besser!

Das Teac-4-Spur-Gerät hatte ich natürlich auch. :) Eine sehr gute Maschine! Aber wenn ich heute an das Hin-und-Her-Gespule denke, werde ich ganz kribbelig. Da ist Harddisc-Recording schon ein unglaublicher Schritt.

Geschrieben

@uwe:

Al Di Meola? Bitte wecke keine alten Geister! ;)

Unser Gitarrist hat bei Proben und sogar Konzerten öfters mal den AlDi Meola und seinen Kumpel, Geka Ravioli eingeladen (Geka war bei uns ein Lebensmittelhandel wie Edeka). Dann mussten so allerlei Songs zur Interpretation herhalten. "Strawberry-Style" nannte sich das. Schreckliche Bauchschmerzen vor Lachen war die Folge.

Wenn ich heute alte Aufnahmen von damals sehe oder höre, klappen sich mir die Fußnägel nach oben.

Meine älteste Tochter meinte dazu nur: "Papa! Ich finde das nicht gut!!"

"Häh? Was, warum??"

"Du hast früher Drogen konsumiert! Und was für'n Zeug ihr euch da reingepfiffen habt!! Schäm dich!"

Dem war natürlich nicht so.

Eine geile Zeit war es!

Geschrieben

Solina String Ensemble? Korg MS 20?..Paperlapap, seht euch mal dieses exotische Wunderwerk der Technik an.

Die Erzeugung der Töne scheint mit der Drehung einer Scheibe zu tun zu haben...

Geschrieben
Solina String Ensemble? Korg MS 20?..Paperlapap, seht euch mal dieses exotische Wunderwerk der Technik an.

Die Erzeugung der Töne scheint mit der Drehung einer Scheibe zu tun zu haben...

So ein exotisches Gerät habe ich gestern wieder ans Laufen bekommen. 1964er Baujahr.

capella_stereo_truhe_f8d31a_alt_1055652.jpg

Geschrieben

also doch - alles Ex-Musiker hier

;-))

Geschrieben

DEPECHE MODE zuerst nur wenn ich im Wagen war jetzt auch mit Frau und dann noch lauter.

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