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Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Verstehe. Du betrachtest deine Beiträge also selbst als unausgewogen. Worauf zielen sie denn ab?

Geschrieben

Wie die FAZ schreibt, haben neue Technologien zur Erschließung von Energie sowie jüngst entdeckte neue Öl- und Gasvorkommen seit einigen Jahren die geostrategische Balance der Welt mit zunehmender Intensität verändert. So beschert die amerikanische Schiefergasrevolution den USA Energieunabhängigkeit und sie eröffnet sogar die Möglichkeit zu Exporten selbst nach China, das dann möglicherweise weniger Energieträger aus der arabischen Welt einführen muss. In Ostafrika, Südamerika und Australien wurden große Vorkommen an Öl und Gas entdeckt. Sie beschleunigen den Abschied von der Energieversorgung durch die Opec-Staaten und Russland. Jetzt verändern auch bedeutende Gasfunde in östlichen Mittelmeer die Geo-Politik. So verringern die beiden Gasfelder Tamar und Leivathan Israels Abhängigkeit von Energieimporten. Das 2009 entdeckte Tamarfeld fördert seit April 2013 Gas und hat den Anteil von Erdgas an der Stromerzeugung Israels von 15 auf 55 % erhöht. Dieser Anteil wird auf 70 % steigen. Das benachbarte Feld Leviathan, das Ende 2010 entdeckt wurde und dessen Vorkommen auf 20 Trillionen Kubikfuß Gas geschätzt werden, soll von 2016 an Gas liefern. Die beiden israelischen Unterwasserfelder liegen 80 Und 130 km westlich der Küste von Israel. Zusammen enthalten sie mindestes 35 Trillionen Kubikfuß Erdgas und gehören damit zu den größten Feldern, die in den vergangenen Jahren entdeckt wurden. Sie werden Israels Energiebedarf für mindestens 60 Jahre decken. Israels Industrie soll künftig Gas als Energieträger einsetzen und auch der Verkehr soll auf Gas umgestellt werden. Zusätzlich baut Israel Gasverflüssigungsanlagen, um Gas in die arabischen Nachbarstaaten, nach Asien und Europa zu exportieren. Bereits aus dem Tamarfeld werden 43 % der Förderung exportiert. 60 % der Exporterlöse will die israelische Regierung - wie die Norweger - in einem Fonds anlegen, über den künftige Generationen verfügen sollen. Die Entdeckung weiterer Felder in libanesischen Hoheitsgewässern oder vor der Küste von Gaza gilt als wahrscheinlich. Weiter im Westen wurde in der Wirtschaftszone von Zypern bereits das Feld Aphrodite mit 10 Trillionen Kubikfuß Gas gefunden, sowie ein weiteres kleineres Feld, das teilweise unter dem Festland und teilweise unter dem Meeresboden liegt. Israel denkt an eine Gas-Pipeline in die Türkei mit Lieferungen an Europa, womit die Abhängigkeiten vom russischen Erdgas vermindert werden könnten.

Alle diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass der Ölpreis als Waffe der OPEC, der von 40 Jahren sogar zu autofreien Sonntagen geführt hat, heute kaum noch denkbar ist. Als Folge der Ölkrise wurde in der ganzen Welt die Suche nach neuen Erdölquellen und später erneuerbaren Energien vorangetrieben. In der Nordsee und im Golf von Mexiko zapften die Konzerne Reserven an, Bohrteams stießen nach Alaska vor, um in der Tundra nach Öl zu suchen (Anmerkung: neue Felder wurden im Golf von Mexiko und vor Brasilien entdeckt, weitere umfangreiche Vorkommen in der Arktis werden vermutet und die Staaten versuchen schon ihre Claims abzustecken). Amerika wird infolge der Fracking-Revolution schon im Jahr 2015 die Rolle des größten Ölproduzenten der Welt übernehmen. Viele der langjährigen Prognosen des Energiesektors müssen unter diesen Aspekten umgeschrieben werden, stellt die Internationale Energieagentur IAE fest. Die OPEC benötigt einen Ölpreis von ca. 100 Dollar (Anmerkung: aktuell liegt er bei 106 Dollar, bei gleichbleibender wenn nicht gar leicht sinkender Tendenz), weil ihre Regierungen das Geld brauchen, um ihre Staatsetats zu finanzieren. Hinzu kommt, dass mit Saudi-Arabien als derzeit größter Ölproduzent nur noch ein OPEC-Mitglied zu den fünf größten Ölproduzenten der Welt gehört. Ihre absolute Preismacht und damit wesentlichen politischen Einfluss hat die OPEC erst einmal verloren. Sie hofft auf neue Stärke, wenn nach ihrer Einschätzung der Schieferöl-Boom in Amerika 2020 vorüber sein soll.

Gast EL Lemon_Negro
Geschrieben

Das mit dem Schieferöl und Fracking geht total auf die Kosten der Natur. :-(((

Besser wäre weiter mit Solarenergie, bessere Speichermöglichkeiten und neue Strukturen im OPNV die langfristigen Alternativen. Es geht ja auch um unsere Kinder, Enkelkinder usw, denen vllt. eine besser Zukunft auf dieser Erde zu bieten.

Aber im Moment wird so rumgesaut weltweit, da sehe ich nicht viel Positives.

Grüsse

Rolf

Geschrieben
Besser wäre weiter mit Solarenergie, bessere Speichermöglichkeiten und neue Strukturen im OPNV die langfristigen Alternativen. Es geht ja auch um unsere Kinder, Enkelkinder usw, denen vllt. eine besser Zukunft auf dieser Erde zu bieten.

Aber nicht für Claus, unseren Goldgräber. :-)

Er raubt einen Speicher nach dem anderen aus, ohne uns zu erklären, wann der Speicher wieder gefüllt sein wird.

Motto: So lange, bis nichts mehr gefunden wird und die Speicherleerung die eigene Lebenserwartung nicht unterschreitet.

hs

Geschrieben

:) Claus redet schon kaum noch von ÖL, da geht es immer mehr um Gas.

Die FAZ ist auch nicht ganz auf der Höhe, selbst die Fracking Gurus revidieren mittlerweile ihre optimistischen Prognosen, von einer Selbstversorgung der USA ist schon gar keine Rede mehr:

Der Hype ums Fracking bekommt Risse

"Von den in den Medien oft suggerierten Annahme, die USA könnten zum Selbstversorger mit Öl werden, rückt der Fracking-Papst ab: Maximal 75% Selbstversorgungsgrad seien erreichbar, weshalb die USA nicht nur an die Eigenversorgung mit Öl denken sollten, sondern zunehmend auch an Effizienzmaßnahmen, um mit dem geförderten Öl sorgsamer umzugehen."

Steht zu wetten, dass auch die 75% noch weit übertrieben sind. Außer die fahren dann alle Tesla und brauchen gar kein Öl mehr … :D

mg

Geschrieben

... Dann beginnen die ersten Lithium-Kriege....

Carsten

Geschrieben (bearbeitet)

Ach wo, die FAZ wird schon genügend Lithium finden.

Hier mal eine vorsichtig optimistische Meldung zur Batterieentwicklung:

Neue Batterie-Technologie

Wenn es stimmt, wäre es ein echter Sprung nach vorn. Kann natürlich auch nur eine börsenoptimierte Meldung sein, so wie die vielen tollen neuen Ölfunde. ;)

mg

Bearbeitet von magoo
Geschrieben

Ist mir Schnuppe, ob ein Elektroauto damit 600km weit kommt.

Hauptsache mein Handy hält endich mal nen ganzen Tag mit WLAN, Bluetooth und GPS durch!

Irgendwie erinnert mich das an ein deutsches Unternehmen, welches vor Jahren doch schon mal ne Probefahrt von Stuttgart nach Berlin in nem Elektroauto unternommen hat.

Kurz danach war die Kiste ganz seltsam abgebrannt und man hat nie wieder was gehört........

Geschrieben

Wie die FAZ schreibt, verfügt Argentinien nach Schätzung der amerikanischen Behörde für Energiestatistik (EIA) mit 27 Mia. Barrel über die weltweit viertgrößten Reserven an Schieferöl (davor steht China mit 32 Mia., USA mit 58 Mia. und Russland an der Spitze mit 75 Mia. Bei den Schiefergasreserven liegen sie mit 23 Billionen Kubikmeter sogar weltweit an zweiter Stelle nach China mit 32 Billionen und vor Algerien mit 20 Billionen und den USA mit 19 Billionen. Allein in der Vaca Muerta (wörtliche Übersetzung: "Tote Kuh") in Patagonien werden Schiefergasreserven vermutet, die nach Daten der EIA nahezu der Hälft der USA entsprechen. Die Öl- und Gas-Reserven Argentiniens entsprächen dem Fünffachen der gesamten Produktion Norwegens von 1980 bis heute. Ökonomen schätzen den Gesamtwert der Öl. und Gasvorkommen Argentiniens auf das 10- bis 20-fache seines Bruttoinlandsprodukts. Regierung und Industrie träumen davon, den Frackingboom der USA in Argentinien zu wiederholen. Wenn es gelänge, den Schieferschatz zu heben, könnte Argentinien in einigen Jahren wieder zum Selbstversorger mit Öl und Gas werden und später sogar Überschüsse exportieren. Die hohen Investitionen, die auch von ausländischen Unternehmen dazu aufgewandt werden müssten, könnten durch hohe Kapitalimporte aufgebracht werden. Zusätzlich würden Lizenzgebühren und andere Abgaben auf die Ölförderung frisches Geld in die öffentlichen Kassen bringen. Im April wurde die lokal führende Ölgesellschaft YPF verstaatlicht. Parallel dazu erließ die Regierung neue Bestimmungen, nach denen Preise, Produktionsziele und Investitionen der Gesamten Ölindustrie von einer staatlichen Kommission kontrolliert werden. Die Preise für Öl und Gas aus neu erschlossenen Quellen wurden auf das Dreifache des bisherigen, niedrig gehaltenen Durchschnittspreises erhöht. Großinvestoren, die mindestens eine Milliarde Dollar in Erschließung und Förderung stecken, dürfen nach fünf Jahren 20 % der Fördermenge steuerfrei exportieren und über die daraus erlösten Devisen frei verfügen. Vorreiter ist der amerikanische Ölkonzern Chevron, der schon Probebohrungen durchführt und 15 Mia. Dollar investieren will, um kaum mehr als ein Prozent des Vaca-Muerta-Gebietes zu erschließen. Andere Ölkonzerne wie Exxon, Shell und Total kündigten Projekte an. Auch die deutsche Ölgesellschaft Wintershall, die seit den 70er Jahren in Argentinien tätig ist, will in den nächsten 5 Jahren rund eine Milliarde Dollar investieren. YPF will bis 2017 rund 37 Mia. Dollar investieren, braucht dazu aber ausländische Partner, die Kapital und Technologie beisteuern sollen.

Geschrieben

Na gut, der Pflicht halber:

Oh weh, oh Jammer: Weltweit werden täglich 90 Mio Barrel verbraten, da reichen die weltweit viertgrößten Reserven an Schieferöl ja gerade mal 300 Tage. Findest du das richtig, Claus, hier so eine Untergangsstimmung zu verbreiten? ;-)

Zumal die "tote Kuh" von der FAZ schon 2011 durchs Dorf getrieben wurde, der Fund ist ja nicht mal neu. Kommt da am Ende nix mehr?

razfaz,

mg

Geschrieben

Heeh magoo,

Wahrheiten verbreiten war noch nie schön

Gruß Herbert

Geschrieben

:) Wir haben hier im Forum ja schon herausgefunden (wir finden alles raus), dass Schönheit im Auge des Betrachters liegt.

Also unterhalb des Brettes, hinter den Tomaten … :D

SPAZ mit FAZ,

mg

Geschrieben (bearbeitet)

naja,....

wenn die kuh durchs Dorf getrieben,

dann liegt eben Sch.... auf der renovierungsbedürftigen Holperpiste. ;)

da ich es mit Schreiberlingen der Zunft nicht so hab,

ganz einfach

Gruß Herbert

Bearbeitet von ACCM HP924
  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Wie die FAZ mit dem Titel "Teersandöle auf dem Vormarsch" schreibt, könnte die Einfuhr der kanadischen Teersandöle in die EU bis 2020 stark von heute 4.000 Barrel auf täglich 700.000 ansteigen. Damit würde die EU bis zu 7 % ihres gesamten Ölverbrauchs abdecken. Kanada ist Hauptproduzent der Teersandöle und fördert täglich 1,4 Mio. Barrel. Bis 2030 soll die Fördermenge auf 5,8 Mio. Barrel täglich steigen. Momentan fließt ein Großteil davon in die USA. Die Nachfrage dort ist aber wegen der gestiegenen Eigenproduktion zuletzt gesunken. Kanada sucht deshalb nach neuen Absatzmärkten. Bedeutende Teersandvorkommen gibt es weiterhin in Venezuela. Auf Madagaskar, in Kongo und Russland sind Abbaustellen geplant. Schätzungen zufolge könnten die Teersandlagerstätten zwei Drittel der Erdölreserven der Welt ausmachen. Ihr Abbau lohnt wegen der Aufarbeitung aber nur bei einem hohen Ölpreis.

Geschrieben

Liebe Kanadier, macht euch keine Sorgen. Mein ölverbrennendes Fossil ist erst 30 Jahre alt, hat schon wieder die HU bestanden und will nicht unter 10 Liter Super per 100 km auf die Straße. Wenn das so weitergeht und ich diesen verflicxten Virus nicht los werde, bin ich 2020 froh über jeden Tropfen den ich egal zu welchem Preis kriegen kann. Außerdem echt lieb von euch, dass ihr eure Landschaft mit dem Schlamm verschandelt nur damit ich hier das Öl verbrennen darf.

Dankbare Grüße vom Öljunkie,

mg

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Wie die FAZ mit dem Titel "Das Fracking-Wunder bleibt aus" jetzt zugibt, "mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Fracking-Boom hemmungslos überschätzt und künstlich hochgerechnet wurde und wird.".

Nachdem die FAZ einen Bericht der Internationalen Energie Agentur zuende gelesen hat, muss man entetzt feststellen: "Auf den hinteren Seiten findet sich bereits ein Rückgang der Ölförderung in Fracking-Feldern wieder. Der Boom von Schiefergas und Ölsanden werde nicht über die 2020er Jahre hinaus anhalten, heißt es dort"

ich sach jetzt nich dass ich's gesacht habe, sachichnich

mg

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Wie die FAZ schreibt, pokern Irak und Iran im Ölstreit hoch. Der Irak produziert mit 3,6 Mio. Barrel täglich so viel Öl wie zuletzt vor 15 Jahren. Und der Iran droht der Opec einen Preiskrieg an. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich die Lage im Irak wesentlich beruhigt. Das liegt auch am Öl. Die Einnahmen aus dem Öl machen einen Großteil des Staatshaushalts aus. Und wenn die Einnahmen aus dem Öl steigen weil mehr gefördert wird, kann der Staat höhere Löhne zahlen, Sozialleistungen finanzieren und die Sicherheitsbehörden ausbauen, so dass die Lage im Land ruhiger wird. Und wenn die Lage ruhiger wird, kann auch mehr gefördert werden. Einen Großteil des Produktionsanstiegs haben die Iraker auch den Chinesen zu verdanken, die bereits 50 % der Quellen beherrschen. Da sie sich mit niedrigeren Profiten als etwa amerikanische Firmen eingelassen haben, konnte die Produktion schneller wachsen als anderswo. Mittlerweile ist das Land die Nummer zwei der Opec-Förderländer nach Saudi-Arabien. Der Irak profitiert momentan von den Produktionsausfällen in Libyen, die er kompensieren darf, da die Opec eine feste Förderquote erfüllen muss. Und der Irak fördert sogar noch mehr, so dass die Opec-Produktion bei täglich 30,5 Mio. Barrel liegt, während nachfragegerecht er nur bei geschätzten 29,7 Mio. liegen sollte. Das Überangebot führt zur Preiskorrektur nach unten und kein Opec-Land ist bereit, freiwillig seine Förderung zu senken. Im Gegenteil: Iran kündigt etwa an, seine Förderung von derzeit 2,8 Mio. am Tag auf bis zu 4 Mio. anheben zu wollen, wenn es von den erdrückenden Sanktionen befreit ist, so dass sie wieder ausländische Firmen ins Land holen und Öl ins westliche Ausland verkaufen können. Der Ölminister des Iran drohte der Opec schon einen Preiskrieg an, sollte diese die höheren Förderungen nicht akzeptieren, selbst wenn der Ölpreis dadurch auf 20 Dollar pro Barrel fällt. Aber auch der Irak will seine Produktion bis 2020 auf 6 Mio. Barrel ausweiten. Irgendwann muss ein Land einen Rückzieher machen, falls sie nicht wollen, dass der Ölpreis ins Bodenlose fällt. Die Opec geht aber davon aus, dass der Markt stabil ist, die Weltwirtschaft weiter wachsen und der Ölbedarf damit auch weiter steigen wird, so dass die internen Spannungen nicht so bedeutend sind.

Geschrieben
Wie die FAZ schreibt, …. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich die Lage im Irak wesentlich beruhigt.l

Die FAZ im Tiefschlaf? Oder die Selbsthypnose von der heilen Welt des Öls ist in ihrer Wirkung nicht mehr zu stoppen …

Echte Journalisten zum Thema Irak:

"Der Irak wird seit Monaten von einer Welle der Gewalt überzogen. Mehrheitlich sind es sunnitische Extremisten, welche gegen die von Schiiten geführte Regierung kämpfen. Viele der Anschläge werden von militanten Gruppen verübt, welche auch beim Bürgerkrieg im benachbarten Syrien kämpfen." (SFR vom 09.03.2014)

Oder hier auf Nachrichten.at: Anschlag-im-Irak-45-Tote-und-160-Verletzte

Weitere Meldungen an gleicher Stelle:

Irak - Bürgermeister und sein Sohn ermordet (20.03.2014)

Kinder beim Fußballspielen auf der Straße getötet (14.03.2014)

Angriffe auf Sicherheitskräfte im Irak: 16 Tote (15.02.2014)

Mindestens 19 Tote bei Anschlagsserie in Bagdad (05.02.2014)

Anschlagsserie in Bagdad - 26 Tote (20.01.2014)

Mindestens 73 Tote bei neuer Anschlagsserie im Irak (15.01.2014)

Anschlag auf Rekrutierungsbüro in Bagdad: 23 Tote (09.01.2014)

Angriff auf Militärgebäude im Irak - Zwölf Soldaten getötet (08.01.2014)

Bereits 2013 hatte sich die Zahl der Gewaltopfer gegenüber 2012 wieder mehr als verdoppelt (9571 lt. Statista.com) und die Opferzahlen der ersten Monate 2014 deuten auf einen weiteren Anstieg hin.

Irgendwer schüttet da anscheindend Öl ins Feuer, um im Topic zu bleiben …

mg

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Mit dem Titel "Spanien bevorzugt Erdöl statt Sonne" schreibt die FAZ, über eine Studie der Beratungsfirma Deloitte, nach der unter spanischem Meeresboden ca. 2 Milliarden Barrel Erdöl vermutet werden. Hinz kämen 2,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas, die inbesondere in den Nordwestregionen wie Asturien, dem Baskenland und Katabrien durch Fracking gefördert werden könnten. Damit könnte Spanien bis 2065 seine fossile Stromrechnung um 150 Mia. Euro verringern, den einheimischen Bedarf an Erdgas auf 70 Jahre decken und von Jahr 2031 an vielleicht sogar Erdöl exportieren. Damit sollte das Bruttoinlandsprodukt kontinuierlich um 40 % steigen und dazu noch eine Viertelmillion Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Geschrieben
Damit sollte das Bruttoinlandsprodukt kontinuierlich um 40 % steigen

April, April!

Oder wie? Oder wat?

Geschrieben

:) Claus kommt es bei seinen Recherchen nicht so auf 'ne Zehnerpotenz an, Hauptsache es ist von massenhaft Öl die Rede. Bei Deloitte sind es (immer noch hochtrabende) 4%.

Im Übrigen setzt nicht "Spanien" auf Erdöl, sondern die ACIEP, das ist der Verband der spanischen Ölindustrie (Repsol und andere). Die Schätzungen (!) der Vorkommen sind bereits 1 Jahr alt und stammen nicht von Deloitte (Beraterfirma mit Regierungskontakten, sprich Lobby) sondern von der Explorationsfirma GESSAL, die korrekt von einem hohen Unsicherheitsfaktor in den Schätzungen ausgeht. Deloitte hat die Werte nur euphorisch in Euros und Arbeitsplätze umgerechnet und den Unsicherheitsfaktor sowie andere Unwägbarkeiten mal weggelassen. Lobby halt.

Aber für die periodische "Öi, Öl, Hurra!" Meldung der FAZ reicht's ja immer. ;)

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Öl kriegt die Kurve. Da lässt sich die FAZ nicht in die Karre fahren. Oder?

mg

Geschrieben

Hehe... :)

Danke für die Aufklärung, sehr interessant. Und ja, auch 4% klingen noch verdammt optimistisch.

Wo bekommst du denn immer die detaillierten Infos her?

Als Ölhistoriker bin ich schließlich auch an der Gegenwart interessiert. :)

Geschrieben (bearbeitet)

Inwiefern bist du "Ölhistoriker", was hast oder hattest du mit Öl zu tun?

Mir macht es einfach Spaß, diese allzu fadenscheinigen FAZ-Meldungen zu hinterfragen.

Die FAZ Heinis nutzen doch auch nur irgendwelche Pressemitteilungen, die sie dann für die gewünschte Stimmungsmache zurechtbiegen. Mit den Eckdaten lassen sich die Originale oft recht einfach finden. In diesem Fall hier, Madrid, 14.März 2013:

aciep.com/prospectivos-petroleo-gas

Zitat "…son las cantidades conceptuales estimadas, no descubiertas, …" Es handelt sich also … um konzeptionell geschätzte (auf Grund geologischer Formationen vermutete) Mengen, nicht um entdeckte …

Da ging es wohl erst mal darum, Gelder für die Exploration locker zu machen. Deloitte hat dann 2014 noch mal nachgelegt und die Zahlen in Euro und Arbeitsplätze umformuliert. Da hätten die Öler auch selber drauf kommen können.

Oder besser gleich bei der FAZ in Auftrag geben:

Nicht "ACIEP" (wer?) sondern "Die Spanier" !

und nicht kleinlaut "vermuten Ölvorkommen" sondern "setzen auf Öl" !!

und vor allem "STATT SONNE" !!! Man muss doch wissen, wo der Feind steht.

So geht das. ;-)

mg

Bearbeitet von magoo
Geschrieben

Mit dem Titel "Die schöne neue Ölwelt von Saudi-Amerika" schreibt die FAZ, dass die USA mehr Öl exportieren, als sie von der Opec einführen. Jahrzehntelang verband man mit Erdöl reiche Scheichs, die Paläste in den Wüsten besitzen. Dieses Bild ist längst überholt: Die Ölscheichs von heute und morgen tragen eher Cowboyhüte und kommen vornehmlich aus dem Mittleren Westen der USA. Denn das Land fördert jetzt dank der Fracking-Technologie so viel Erdöl wie seit Jahrzehnten nicht. Zuletzt produzierten die USA rund 8,229 Mi0. Barrel Erdöl. Damit ist das Land zumindest theoretisch von dem Erdölkartell unabhängig. Konkret werden momentan 4,4 Mio. Barrel Öl und Erdölprodukte exportiert, während 3,5 Mio. Barrel eingeführt werden. Der Unterschied ist mit 874.000 Barrel so groß wie nie zuvor. Grund für das weitere Beibehalten der Importe sind die geltenden Export- und Import-Verträge, die nicht kurzfristig geändert werden können. Laufen diese Verträge aus, müssen sich die USA über ihren weiteren Kurs entscheiden. Allerdings müssen sich die Ölscheichs der Opec über den Absatz ihres Öls keine Sorgen machen: Nach einer Prognose der internationalen Energieagentur werden 90 % des geförderten Erdöls nach Asien fließen, sollten die USA dieses nicht mehr nachfragen.

Geschrieben

Konkret werden momentan 4,4 Mio. Barrel Öl und Erdölprodukte exportiert, während 3,5 Mio. Barrel eingeführt werden.

Steht das wrklich so in der FAZ? Auf welchen Zeitraum beziehen sich die Werte? Die Amerikaner (U.S.Energy Information Administration) wissen gar nichts von Ihrem Glück und gehen immer noch von einem Netto-Import aus, Jahreswerte:

Einfuhr 2013: 3.574 Mio Barrel, davon 2.817 Mio Barrel Rohöl, davon 1.273 Mio Barrel Opec, davon 483 Mio Barrel Saudi Arabien.

Ausfuhr 2013: 1.311 Mio Barrel, überwiegend Raffinerie-Produkte, davon 0,9 Mio Barrel an Saudi Arabien. Lediglich 43 Mio Barrel Rohöl (an Canada).

Wenn man die roten Zahlen vergleicht, dann kann man tatsächlich behaupten: "dass die USA mehr Öl exportieren, als sie von der Opec einführen."

Gell, das ist Journalismus! :D

mg

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