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Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)

Die Frage was man alles bei einem Frankreichimport beachten muss wurde hier natürlich oft gestellt und wurde genauso oft schon beantwortet. Da ich gerade in diesem Tollhaus der deutschen Bürokratie stecke, will ich rasch meinen Senf dazu abgeben.

Im Februar lief mir in Paris eine GSA Pallas über den Weg, die mein Herz schon im Stand eroberte. Perfekter Innenraum, rostfrei, neuer Zahnriemen und winziger Preis. Eigentlich hatte ich ja nur aus Spaß bei leboncoin.fr geschaut...

1. Kauf und Überführung

Ein Schweizer Automobilclub bietet zum herunterladen Kaufverträge in deutsch und französisch an. Ich dachte mir, dass die Zulassungsbehörde sich über so etwas freuen würde. Der Wagen war noch auf den Verkäufer zugelassen und so konnte ich theoretisch einen Monat mit den französischen Schildern weiter fahren. Auf der carte grise (CG) wird das Verkaufsdatum vermerkt und der Käufer hat so Zeit sich um die Ummeldung zu kümmern. Vielleicht sollte man ab der deutschen Grenze lieber „Rote Nummern“ benutzen. Kurz gesagt bei einem zugelassenen Auto hält sich der Aufwand in Frankreich sehr im Rahmen. Die ersten 600 Kilometer waren perfekt! Ein Reifen hat sich verabschiedet auf der Autobahn, als ob der Wagen angeben wollte und mir alle Vorzüge seiner Technik stolz am ersten Tag präsentieren möchte.

2. Vollabnahme und H-Kennzeichen

Für § 21 und § 23 lässt man sich am besten vorher einen Termin beim TÜV (im Osten der DEKRA) geben. Meine Vorstellung von dieser Prozedur in Hessen waren naiv! Die erste Prüfstation weigerte sich ohne technisches Datenblatt von Citroën überhaupt irgendwas zu tun. Der Prüfer der zweiten Station meinte, dass man natürlich auch nur mit der Schlüsselnummer an die nötigen Daten kommen kann. Klingt doch gut, Nummer in den Computer getippt, Auto geprüft und fertig. HALT...! Der Prüfer meinte in Hessen sei das so eine Sache mit § 21, man solle lieber nach Niedersachsen fahren. Zwei Prüfer in der selben Stadt, der eine stellt eine falsche Schutzbehauptung auf um von mir verschont zu werden, der andere ist immerhin so nett einem das Desinteresse an Kundschaft frank ins Gesicht zu sagen. Auf nach Niedersachsen also! Wenig überraschend stehen einige Autos mit Hessischen Kennzeichen dort vor der Prüfstation. Der freundliche Prüfer macht eine Vollabnahme und zeigt sich von dem Fahrzeug sogar fast begeistert. Ich meine zumindest einen Hauch von Emotion entdeckt zu haben. Vollabnahme ohne erkennbare Mängel bestanden! Das Gutachten nach § 23 ist der Schlüssel zum H-Kennzeichen. Hier drehten die rar gesäten Emotionen ins Gegenteil. Der Lack ist zu matt und eine Tür ist eine Nuance zu hell. Erstmal kein H-Kennzeichen bis der Lack poliert ist. Ich hab mich nicht gewehrt nur bass gewundert. Einen silbernen Metalliclack zu polieren macht nach 32 Jahren keinen Spaß und Neulack ist finanziell einfach gerade nicht drin.

3. Zulassung

Hier im Forum kann man dank der Suchfunktion rasch die Liste an Unterlagen abrufen, die die Zulassungsstelle sehen möchte um das Fahrzeug anzumelden. Kaufvertrag, CG, Deckungskarte, Vollabnahme vom TÜV und so Gott will eben § 23...In meinem kleinen Ordner hatte ich alles dabei was ich brauche. Sogar das Datenblatt von Citroën, Kopien von deutschen Briefen des selben Modells, meinen Kaufvertrag und um Anzugeben den Originalen Kaufvertrag von 1980 über 40.000FF. Ich wurde von der Sachbearbeiterin mit den Worten: „Warum kommen sie damit ausgerechnet zu mir?“ begrüßt! Stolz zeigte ich ihr meine kleine Sammlung an Dokumenten. Sie zuckt mit den Schultern und sagt: „Das ist ne Fulda!“ Damit konnte ich partout nichts anfangen und fragte schüchtern nach. Sie entreißt mir meine Papiere und verschwand sichtbar genervt aber wortlos durch die Tür. Was ist also eine Fulda? § 19 der StVZO schreibt seit April 2009 die Erteilung einer Einzelbetriebserlaubnis für Autos ohne Typengenehmigung vor. Das ganze wird in Nordhessen durch die Zulassungsbehörde Fulda erledigt. Doof nur, dass ich noch ein paar Tage vorher bei der Zulassungsbehörde angerufen hatte und mir eine Liste diktiert haben lasse, mit allen Unterlagen die man braucht, da war von Fulda nicht die Rede. Solange ich auf die Antwort aus Fulda warte (O-Ton: Das kann auch mal dauern), genieße ich ein sehr entschleunigtes Wochenende in der Heimat. Man war so nett noch die Fahrgestellnummer am Auto zu kontrollieren. Wir erinnern uns, dass ich eine paar Stunden vorher mängelfrei die Hallen des TÜVs verlassen hatte und die Frau das Gutachten gerade nach Fulda gefaxt hat. Fahrgestellnumer stimmt, doch einen wertvollen Tipp konnte die Dame sich nicht verkneifen. MIT DEN KAPUTTEN STOSSDÄMPFERN KOMMEN SIE ABER NICHT DURCH DEN TÜV, DAS AUTO LIEGT JA FAST AUF DER STRASSE!

...Fortsetzung folgt!

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Bearbeitet von Yannick
Geschrieben
... Eigentlich hatte ich ja nur aus Spaß bei leboncoin.fr geschaut ...

Jeder macht so seine Fehler ... du erwartest doch jetzt wohl kein Mitleid, oder? Und sich dann auch noch einen alten Franzosen mit kaputten Stoßdämpfern andrehen lassen, also echt! ;-)

Nee, schreib es dir von der Seele, bin gespannt auf die Fortsetzung: Wird es dieses Schmuckstück je auf die deutsche Straße schaffen?

Wir zittern mit,

mg

Geschrieben

Das untere Dokument hat die Zulassungsdame tatsächlich nach Fulda gefaxt. Allerdings ohne Ausweiskopie… :( Ich denke ich sollte da am Montag anrufen, zumal ich nicht weiß wohin das Ergebnis geschickt wird. An meine Privatadresse oder an die Behörde. Hat jemand eine Idee ob es noch weitere Kosten nach sich zieht?

Geschrieben (bearbeitet)

Ohne die Ausweiskopie läuft da nix!

Zugeschickt wird alles an dich (den Antragsteller).

Achso, die Kosten für die Typisierung (16 ? Euro) zahlst du dann bei der Zulassung (war 2010 so).

Bearbeitet von Oberhesse
Geschrieben

is Frankreich eigentlich in der EU? Oder Deutschland? hehe....

Geschrieben
is Frankreich eigentlich in der EU? Oder Deutschland? hehe....
Ich frage mich gerade eher ob Hessen ein Teil der BRD ist! Diese ganze Zulassungsproblemtatik scheint in Hessen doch ein häufiger vorkommendes Phänomen zu sein. Ich hatte in der Zentrale des Tüv-Hessens in Darmstadt nachgefragt wie es dazu kommen kann, dass man von zwei Prüfstellen in der selben Stadt so unterschiedliche Ansagen bekommen kann. Das konnte mir dort keiner beantworten, aber überraschend zeitnah rief dann ein Mitarbeiter aus der Region an und wirkte reichlich zerknirscht. Er konnte mir keine Antworten liefern aber wollte die Namen der entsprechenden Prüfer für eine „persönliche Nachschulung“. Mir war allerdings nicht danach irgendwelche Befehlsempfänger ans Messer zu liefern und habe gesagt ich könne mich an keine Namen erinnern. Der Umweg für die Einzelbetriebserlaubnis über Fulda/Marburg scheint mir im Endeffekt doch auch nur eine Kontrolle der TÜV-Ergebnisse zu sein, oder? Dank Intranet, Computern im Allgemeinen oder sonstigen neuen Medien könnte doch jede Zulassungsstelle diesen Abgleich ganz schnell selbst erledigen. Geht der Weg in anderen Bundesländern auch über solche Bündelbehörden(die Zulassungsdame sprach vehement von Büttelbehörde ;))? Das nächste mal bastle ich mir ein Hütchen aus Alufolie bevor ich es nochmal probiere…
Geschrieben

Das Theater in Hessen um z.B. diverse TÜV-abgenommene Zusatzausstattungen in den Brief nach zu tragen, hat mich bisher auch daran gehindert endlich mal meinen verzinkten Rahmen, die Breitreifen und die AHK eintragen zu lassen.

Denn man kann in Hessen nicht einfach zur Zulassungsstelle fahren und dort die Sachen nachtragen lassen - trotz Gutachten vom TÜV-Ingeneur. Das Gutachten muß von einem anderen Amt nochmal beguachtet werden.....

Geschrieben

mh, bei meinem xm aus österreich ging das hier in hessen aber ratz fatz, össi papiere aufn tisch, §21 verlangt und vergleichsfahrzeug hat er sich selber ausm kba rausgesucht. 45 minuten später alle papiere in der hand und ab zur zulassungsstelle anmelden, da gab es auch kein theater. papiere ausgestellt, stempel auf die neuen schilder und mit einem fetten grinsen und D3 abgasnorm im tct automatikwagen bj 94 heim ;). den gibts garnicht mit D3 norm wegen automatik!

papiere aud frankreich zum fahrzeug waren doch da oder?

warst du jetzt bei der dekra? die mag ich nicht, nur meinen eigenen prüfer den ich schon jahre bei der dekra bei meinem hofschreuber kenne, weil der ist in ordnung!

also ich fahre zum tüv, der füllt mir den wisch aus, felgen und dann lasse ich die ganz normal eintragen! in hessen! kreis esw! keine probs!

Geschrieben

Vielleicht haben diese Beamten in Hessen auch noch gar nicht bemerkt dass Österreich inzwischen Ausland ist ;)

Geschrieben

Kleiner Zwischenbericht: Von Vorurteilen zerfressen habe ich eben in Fulda angerufen. Die Dame am Telefon war sehr nett und hilfsbereit. Die Zulassungsstelle hat meinen Antrag angeblich gefaxt, der ist aber bis heute nicht in Fulda angekommen, ich hätte jetzt ewig warten können!

Geschrieben

willst du was, muß´t du das selber machen. das hab ich ganz schnell gelernt. fängt bei teledoof an und hört auf ämtern auf, da mußt als am ball bleiben sonst wird das nix!

wenns keinen gsa in deutschland gegeben hätte, dann würd ich das theater ja verstehen, aber es gibt die modelle ja im kba verzeichnis. da wird einer genommen, alle daten verglichen, fahrgestellnummer übertragen, farbe und bj, den kleinkram noch und fertig ist der röddel wisch für die zulassungsstelle!

anmelden und fertisch. so wars bei mir mit dem xm aus österreich. da war kein theater!

mfg

Geschrieben

wenns keinen gsa in deutschland gegeben hätte, dann würd ich das theater ja verstehen, aber es gibt die modelle ja im kba verzeichnis. da wird einer genommen, alle daten verglichen, fahrgestellnummer übertragen, farbe und bj, den kleinkram noch und fertig ist der röddel wisch für die zulassungsstelle!

So dachte ich mir das eigentlich auch. So hatte es ja auch wunderbar bei meiner Dyane funktioniert. Die sollen sich meinetwegen auch so lange selbst beschäftigen wie sie lustig sind. Was mir nur nicht in den Kopf will: Ich geh mit einem Datenblatt und kopierten Briefen zum Tüv, die orgeln da aus ihrem System ein neues Datenblatt, das dann in Fulda durch einen identischen Datensatz kontrolliert wird um dann wiederum bei der Zulassungsstelle mit den noch immer identischen Daten zu einer Zulassung gebastelt wird. Das ganze ist eine sehr surreale Mischung aus Stiller Post und griechischem Sozialstaat. Da der Wagen seine Erstzulassung am 8. Mai 1980 hatte, will ich es an dem Tag eigentlich auch schaffen, wäre dann mein ganz persönlicher Sieg über Deutschland. ;)

Geschrieben

H kann mittlerweile jede prüforganisation.

tipp: nächstes mal zur dekra nach giessen und bei michael schönrock prüfen lassen. der ist kompetent, nett und macht keinerlei probleme.

hab auch des öfteren autos aus dem asland geholt, war immer ne sache von minuten, da n datensatz aufzutreiben.

anmeldung im landkreis fb/zulassungsstelle büdingen lief bis dato auch immer problemlos.

und ich hatte schon härtefälle wie z.b einen panhard pl 17 und aktuell renault 10 und simca 1000...

Geschrieben

Renault 10??? was für eine geniale Pest ;) Hab noch nie einen live gesehen.......

Geschrieben

Darf die Dekra § 21 in Hessen?

Geschrieben (bearbeitet)

vollabnahme? nein.

ich hab immer nur regulären tüv machen lassen und bin damit und nem datenbaltt zur zulassungsstelle. hat sowohl in laubach (landkr GI) als auch in büdingen (landkr FB) problemlos geklappt.

@ daniel: wenn der r10 gemacht ist kannst du gern mal ne runde drehen! oberstedten is ja quasi direkt ums eck

Bearbeitet von coyote
Geschrieben

Vielen Dank an all jene, die geglaubt haben nicht ich sei verückt sondern das System. Diesmal hat es wohl gestimmt und ich bin mit einigen mentalen blauen Flecken siegreich aus dem Ring gestiegen.

Was braucht man also alles in Hessen um eine GSA mit kaputten Stoßdämpfern zuzulassen? ;)

– Kaufvertrag

– fr. Fahrzeugpapiere

– Deckungskarte der Versicherung

– Einzugsermächtigung fürs Finanzamt

– Vollabnahme § 21 160,96

– Abgasuntersuchung 32,50

– Betriebserlaubnis § 19 43,30

– Begutachtung § 23 94,00

– Zulassung, Plaketten, etc. 45,80

– Schilder direkt beim Amt „weil man den Antrag sonst so nicht an einem Tag und überhaupt…“ 29,00

405 Euro 56 später immerhin einer sehr befriedigendes Ergebnis! Lebenszeit hat mich das ganze etwa 12 Stunden verteilt auf drei Wochen gekostet.

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Geschrieben

Hurraaah, hier zeigt sich wer kämpfen kann! :) (frei nach Reinhard Mey)

Glückwunsch!

mg

Geschrieben

... und nach all dem, steht Dir auch mindestens ein kaltes Buffet zu, Yannick (um in magoos Bild zu bleiben).

Congratulations!

Torsten

PS: Apropos Bild: Du hast die Kamera falsch gehalten: Das Auto ist nur halb zu sehen ;=)

Geschrieben

aus kassel, na bitte. da hättest was sagen können. wäre ich mit dir nach reichensachsen zu meinem tüver gedüst. da ging das alles ohne theater.

naja nu hast ja alles fertig ;)

mfg

Geschrieben
PS: Apropos Bild: Du hast die Kamera falsch gehalten: Das Auto ist nur halb zu sehen ;=)

Nee, der hätte einfach die 16:9 Kamera nehmen müssen, dann hätte es gepasst... ;)

Geschrieben

Supeeeeeer! Ich freue mich für dich! Ich kenne das Problem gut: ich habe zuerst einen SM aus F nach Belgien importiert; dann der SM und einen XM aus Belgien nach Deutschland importiert; letzlich eine BX aus F nach D importiert, der übrigens nie in D verkauft wurde (Danke an Jelle)...3 Mal auf die 4 Autos gab es änhliche Probleme wie du beschreibst. Wichtig ist: jetzt hat es geklappt, herzlichen Glückwunsch!!!

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