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EM (nicht nur EM): DEUTSCHLAND HAT FERTIG!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hihi, hatte gestern einen schrägen Gedanken, Leute mit Abstrus-Allergie sollten sich jetzt den essentiellen Dingen des Lebens zuwenden... :)

Die meisten sollten das Lied 'Da geh zu Maxim' von Franz Lehar kennen, zumindest in der Adaption vom ollen Heesters:

Da geh ich zu Maxim,

Dort bin ich sehr intim,

Ich duze alle Damen

Ruf' sie beim Kosenamen,

Lolo, Dodo, Joujou

Clocio, Margot, Froufrou,

Sie lassen mich vergessen

Das teu're Vaterland!

(mit 'teu're' kann doch nur die Steuerlast gemeint sein, oder?...)

Also, wer rumhurt, überwindet Patriotismus.

Oder der Umkehrschluss: zu wenig Liebe führt in die Fänge des 'Nationalstolzes'.

Das deckt sich eigentlich prima mit meinen forensischen Einschätzungen... :)

Und dann waren da noch die, denen einfach zu wenig 'Nazi' im Thread ist:

'Die lustige Witwe' war ja A.H.s (a.D.) Lieblingsoperette.

Wollte er vielleicht den Frauen etwas Gutes tun, weil er dachte, jede verheiratete Frau wird zur 'lustigen Witwe' ....

_R_

Geschrieben
Sehr gerne! Ob ich durch steige steht auf einem anderen Blatt...

Ich lasse dann einen Kommentar dazu schreiben. :)

_R_

Email ist unterwegs.

Also, wer rumhurt, überwindet Patriotismus.

Oder der Umkehrschluss: zu wenig Liebe führt in die Fänge des 'Nationalstolzes'.

Das deckt sich eigentlich prima mit meinen forensischen Einschätzungen... :)

Da steckt viel Wahres drin. Die Nation hat mich noch nie gejuckt ;)

Viele Grüße

Carsten

Gast DerDodel
Geschrieben

.

2. "Weltenbürger" ist ein Proll-begriff. Was will man damit sagen? Das man in Mali, Katmandu und Japan genauso zuhause ist wie vor heimischen Kamin? Scheissdreck. Kann von mir aus Unwort des Jahres werden - Jeder der diesen Begriff auf sich anwendet, tituliere ich als einen Proll oder ich habe in meinen Reisen irgendwas nicht richtig verstanden.

.

Na, "Welten"buerger ist doch wohl eine Chimaere die so nicht existiert. Es mag eine Menge Menschen geben die sich auch ausserhalb ihres eigenen Kulturkreises zurechtfinden, machmal auch in mehreren anderen, aber die Auszeichnung "Welten"buerger ist doch immer noch recht hoch gegriffen.

Und manch Kleingeister die sich das an die Brust geheftet haben waren eigendlich nur "Proll" :D. War aber mal schwer in Mode!

.

Wir fassen also zusammen: Sir Peter Ustinov war ein kleingeistiger Proll!:

"Offiziell war Ustinov Zeit seines Lebens britischer Staatsbürger, sah sich selbst allerdings stets als Weltbürger, was er mit den Worten zu umschreiben pflegte: „Ich bin ethnisch sehr schmutzig und sehr stolz darauf.“"

http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Ustinov

Ich denke, der hätte so manchen Hobbyphilosophen hier ungefaltet in die Hosentasche gesteckt.. ;)

Schönen Sonntag,

DerDodel

Gast Thorsten Czub
Geschrieben (bearbeitet)

emanuel lasker

http://de.wikipedia.org/wiki/Emanuel_Lasker

weltbuerger. philosoph. mathematiker. schachweltmeister.

Berlin(chen) - Berlin - New York City - Berlin - Niederlande - London - Moskau - New York

Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Beth Olom in Queens.

Bearbeitet von Thorsten Czub
Gast DerDodel
Geschrieben

da steht:

"war ein deutscher Schachspieler, Mathematiker und Philosoph."

nirgends was von Weltbürger.

Gast DerDodel
Geschrieben

Ach, der Czub.

Schnell nochmal geändert?

Gast Thorsten Czub
Geschrieben (bearbeitet)

wie... klar war lasker ein weltbuerger, sein bruder m.E. auch. der war mit else lasker schueler zusammen.

lasker und einstein hatten oft ueber die lichtgeschwindigkeit und andere dinge philosophiert.

ich habe mal ein paar stationen seines lebens aufgefuehrt. nicht aufgezählt habe ich die vielen städte ueberall auf der welt wo er an turnieren teilgenommen hat oder die orte wo er studiert hat.

sein bruder:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bertold_Lasker

http://de.wikipedia.org/wiki/Else_Lasker-Sch%C3%BCler

Ich suche allerlanden ein Stadt, / Die einen Engel vor der Pforte hat. / Ich trage seinen großen Flügel / Gebrochen schwer am Schulterblatt / Und in der Stirne seinen Stern als Siegel!“
Bearbeitet von Thorsten Czub
Geschrieben

Au, ja Laengenvergleich! Wer kann den groessten Weltbuerger aus Wikipedia raussuchen. Nebenbedingung ist, dass er auch noch Philosoph sein muss, nicht das sich noch ein odinaerer Sportler untermischt :P!

Geschrieben

Wobei die Frage aufkommen kann, ob Schach wirklicher Sport ist.

Wenn ja, wäre Lasker raus (zumindest als Schaspieler, als Mathematiker wäre er noch drin).

Wenn nein, was machen wir mit einem Philosophen, der gern joggen geht ?

Geschrieben (bearbeitet)

Nein, Sportler ist ja kein Ausschlusskriterium! Es sollen nur _odinaere_ Sportler wie z.B. Michael Schumacher, obwohl einige dessen Beschaeftigung auch nicht als Sport sehen, drausen bleiben, die ja hauptsaechlich Weltenbuerger sind um Steuern zu sparen.

Eine gewisse philosophische Erhabenheit ist schon notwendig um so ein Weltbuerger zu sein, wie soll man sonst, stellvertretend fuer seinen Aufzaehler, Amateurphilosophen ungefaltet lassen?

Bearbeitet von MatthiasM
Gast Thorsten Czub
Geschrieben (bearbeitet)
Au, ja Laengenvergleich! Wer kann den groessten Weltbuerger aus Wikipedia raussuchen. Nebenbedingung ist, dass er auch noch Philosoph sein muss, nicht das sich noch ein odinaerer Sportler untermischt :P!

quatsch. aber lasker war wirklich ein weltenbuerger. er hat sich im spielebereich (laska, schach, kartenspiele, spieletheorie) ausgekannt. hat mathematik gemacht. philosophie. hat sich kulturell unter die menschheit gemischt und war lange schachweltmeister (27 Jahre !!!!) . hat sich fuer psychologie interessiert.

so eine art allroundgenie.

schach ist natuerlich ein geistessport. der kreislauf wird beim spielen stark angestrengt. schachspieler verlieren (verbrennen) während einer anstrengenden partie viele kalorien. nehmen ab.

ihr duerft euch schach nicht so statisch langweilig vorstellen. das geht je nach turnierbedingung ziemlich fix ab...

http://youtu.be/0E9ZkS2Wan0

http://youtu.be/HovOlLOMlrs

sind auch nicht immer nur alte leute:

http://youtu.be/w8rpl1DSflQ

http://youtu.be/gReLTcDx-ao

Bearbeitet von Thorsten Czub
Geschrieben

Also so richtiges Mitfiebern kommt aber trotzdem nicht auf.

Auch fehlt der Mannschftsgedanke- man kann sich schlecht gegenseitig nen Bauern zuschiessen.

Gast Thorsten Czub
Geschrieben (bearbeitet)

nun, wenn man auf turnieren mitspielt, spielt man ja ALLEIN gegen andere.

Spielt man aber als schachverein einer stadt, spielt man an 6 Brettern als Mannschaft.

d.h. die ganze mannschaft kann verlieren wenn an den letzten noch verbleibenden Brettern

dann eventuell verloren wird.

ausserdem gibt es schach abarten wo tatsächlich die geschlagenen figuren der spieler A auf das brett der spieler B kommen. Tandemschach heisst das.

http://de.wikipedia.org/wiki/Tandemschach

http://youtu.be/PrVwN_aMiE8

http://youtu.be/F-amm59Lw9E

aber ich gebe dir recht, manchmal sind schachspieler einfach nur schlechte verlierer.

z.B. als Kortschnoi einmal gegen Polgar im Blitz verlor, wurde er sehr unangenehm:

http://youtu.be/eLxi5Vglee4

Ex-WM-Kasparov hat sogar mal versucht einen Zug zurueckzunehmen, so verzweifelt war er. das geht gar nicht im schach. und wenn es der WM macht, dann sagt das schon viel aus ueber ihn :-(

Die Polgar Geschwister sind schon sehr stark im Schach. Das muss fuer Kasparov auch bitter gewesen sein gegen eine Frau, auch wenn es eine Polgar war, zu verlieren.

http://youtu.be/kagK68zt5R4

fuer mich ist der beste schachspieler bobby fischer. ist leider verrueckt geworden...

hier seine geschichte:

http://youtu.be/HkhLyT36m24

er wurde 64 jahre. soviele felder hat das schachbrett.

als er den titel hatte, hätte er nur noch Gott herausfordern können,

nachdem er die ganze sowjetunion besiegt hatte.

Bearbeitet von Thorsten Czub
Epimetheus000
Geschrieben
Ich denke, der hätte so manchen Hobbyphilosophen hier ungefaltet in die Hosentasche gesteckt.. ;)

Philosophisch und in sonst allen verbleibenden Disziplinen stecken mich einige in die Tasche - Es könnte mir nicht egaler sein! Das ändert auch nichts daran, dass ich die vollständige Entkopplung der eigenen Nation oder viel eher: Der eigenen Kultur, für eine extreme Ausnahme halte und die, die sich damit schmücken für Prolls halte (im modernen Sinne des Wortes). Irgendwie ist es heute angesagt, möglichst wenig an irgendwas gebunden sein - auch an die eigene Kultur oder Unkultur nicht.

Meine Kritik an dem Begriff Weltenbürger (und den an diesen Begriff angelehnten Verhaltensweisen) ist, dass er nicht zum integrieren benutzt wird, sondern um sich auszuschliessen. Ich bezog mich allerdings nicht auf die Begriffsdefinition sondern auf Fussball bzw. Nationalmannschaft: Es gibt eine tolle deutsche Mannschaft der jeder hinterher jubelt, aber weil man ja so unabhängig von Nation und Land ist, darf man das nicht. Man muss sich 1. entweder universell ausgrenzen oder 2. sich irgendeiner anderen Nation anschliessen. Das hat freihlich nur noch wenig mit Weltenbürgertum zu tun, hat aber den gleichen Geruch: "Meine Nation ist mir egal" - und das kaufe ich hier keinem ab.

Geschrieben
Es gibt eine tolle deutsche Mannschaft der jeder hinterher jubelt, aber weil man ja so unabhängig von Nation und Land ist, darf man das nicht.

Na, aus diesem Thread geht das aber nicht hervor. Hier gibt es einige, die Spaß am Fußball der DFB-Auswahl (hihi) haben, aber unreflektioniertem Patriotismus sehr skeptisch gegenüberstehen. Und dann muss man Heimatgefühle und Nation auch noch mal auseinanderhalten. Und Weltbürger Emanuel Lasker hat als deutscher (jüdischer) Patriot Kriegsanleihen in Weltkrieg 1 gezeichnet, sein Vermögen damit verloren, und andere deutsche "Patrioten" haben später dafür gesorgt, das er ziemlich unfreiwillig "Weltbürger" wurde.

mg

Geschrieben
Das ändert auch nichts daran, dass ich die vollständige Entkopplung der eigenen Nation oder viel eher: Der eigenen Kultur, für eine extreme Ausnahme halte

Was hat die Nation mit der eigenen Kultur zu tun? Ich oute mich jetzt mal als preußisch-protestantistisch geprägt und kann Dir sagen, dass mir z. B. die Niederländer kulturell wesentlich näher sind, als z. B. die Bayern. Für noch wichtiger halte ich in diesem Zusammenhang die Sprache; wobei auch hier das Obige gilt.

und die, die sich damit schmücken für Prolls halte (im modernen Sinne des Wortes).

So unterschiedlich kann Wahrnehmung sein. Für mich sind diese Prolls eher die schwarzrotgold geschmückten mit der Bierflasche am Hals, die laut gröhlend ihrer Stumpfheit, Dumpfheit und Dummheit Ausdruck verschaffen.

Irgendwie ist es heute angesagt, möglichst wenig an irgendwas gebunden sein - auch an die eigene Kultur oder Unkultur nicht.

Unkultur gibt es nicht. Der Gegensatz von Kultur ist Natur, also auch was ziemlich Schönes. Kulturelle Leistungen und Errungenschaften aus Jahrhunderten können aber durch dumpfen Nationalismus und desssen Auswirkung stark entwertet werden, wie die paar Jahre des (2.) Kaiserreichs und des nationalsozialistischen Regimes ja eindeutig bewiesen haben.

Dabei ist eines der Wirkprinzipien des Nationalismus eben

, dass er nicht zum integrieren benutzt wird, sondern um sich auszuschliessen.
, hier wir, dort die Anderen. Dieses Trennende ist das Problem; es kann deshalb auch keinen "positiven Nationalismus" geben. Ich empfehle Dir zur Lektüre: "Deutsche Soldaten und ihre Feinde: Nationalismus an Front und Heimatfront im Zweiten Weltkrieg" von Sven Oliver Müller und Du wirst erschreckt sein, welche Wirkung eigentlich positives Gedankengut im Zusammenspiel mit Nationalismus verursachen kann.

Das Buch gibts z. Zt. reduziert hier: https://www.amazon.de/Deutsche-Soldaten-ihre-Feinde-Nationalismus/dp/310050707X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1341828629&sr=1-1

Man muss sich 1. entweder universell ausgrenzen oder 2. sich irgendeiner anderen Nation anschliessen.
... oder 3. man macht sich nicht mit dem Pöbel gemein
Das hat freihlich nur noch wenig mit Weltenbürgertum zu tun, hat aber den gleichen Geruch: "Meine Nation ist mir egal" - und das kaufe ich hier keinem ab.

Ich bin kein Weltenbürger, dafür bin ich viel zu bodenständig, lokalpatriotisch und hier mit dem Regelwerk vertraut. Ich merke gerade, dass mir die Nation doch nicht egal ist, dafür habe ich mich Über Dein Geschriebenes zu sehr geärgert. Hoffentlich fängt jetzt nicht auch noch der Schniedel an zu jucken :)

Wichtig ist mir meine Staatsbürgerschaft, die hat viele Vorteile.

Viele Grüße

Carsten

Epimetheus000
Geschrieben
Ich bin kein Weltenbürger, dafür bin ich viel zu bodenständig, lokalpatriotisch und hier mit dem Regelwerk vertraut. Ich merke gerade, dass mir die Nation doch nicht egal ist, dafür habe ich mich Über Dein Geschriebenes zu sehr geärgert.

Und wo hast du dich geärgert? Worüber solltest du dich auch ärgern? Nationalismus ist mir schnurzegal, Carsten und ich rede hier nicht von Nationalismus - warum reden wir immer wieder von Pöbel und Nazis??? Ich rede hier von der Idee, irgendwie nicht dazugehören zu wollen, besonders wenn man es Deutsch nennt. Offensichtlich ist das nicht dein Problem. Und warum hat das mit Kultur zu tun? Gibt es keine Kultur in oder DER Deutschen Nation? Ich werde dir am Ende dieses Textes mein kleines Beisspiel nennen - unglaublich klein, und unglaublich dumm - und es hat mich überzeugt, nicht mehr mit soviel Affentheater um das Thema "Deutsch sein" zu machen.

Ich fange gerade diese Diskussion an, weil ich oft und lange meiner eigenen Nation geflüchtet bin. Ich habe mich dann auch gerne als Europäer bezeichnet und bestimmt auch mal als Weltenbürger. Ich war "stolz" (bitte dieses Wort mit ner Prise Salz nehmen) darauf, wenn mich Spanier oder Brasilianer oder von mir aus Marokkaner und Japan als "Undeutsch" bezeichneten.

Heute sehe ich das anders. Jeder hat ne Heimat und die kann man nicht so einfach durch eine Andere ersetzen. Ersetzt man sie, ist das wie mit den Frauen: The first cut is the deepest, und irgendwas bleibt zurück.

Also reg dich nicht auf, über irgendwas was völlig normal ist. Du sagst ja selbst, das du dazu gehört. Na und? Du bist Teil der Deutschen NATION. NATION. NATION. Scheisswort, ok! Aber es macht dich doch zu keinem schlechteren Menschen??? Warum muss man unbedingt kämpfen, dass man damit nicht in Verbindung gebracht wird? Meinst du ein Franzose denkt sich, dass wenn du von Deutscher Nation redest, gleich ein Neonazi-Schläger samt SS-Tatoo bist? Der gemeine Franzose liebt Witze über Deutsche und wenn er nicht über Socken in Sandalen spasst, dann über Nazis und Hitler. Meinst du der macht das weniger, wenn du deine Nationalezugehörigkeit kleinstimmig bekannt gibst "Ich bin *hust*..eusch." Dem ist das sowas von Banane - mit unserem Akzent kommt man vielleicht noch in Asien weg, überall sonst ertappt man dich in den ersten Sekunden. Schwamm drüber, halb so schlimm Deutsch zu sein.

Ich bin heute 30. Das ist kein Alter in dem ich auf grosse Erfahrungen zurückgreifen kann. Ich habe nicht viel. Ich war 2006/07 in Spanien. Genauer gesagt in Madrid. Jeder blöde Hans und Kunz Maschinenbau-Student muss heute ein Erasmus Auslandsjahr machen. Besonders in Spanien. Ich gehörte auch dazu denn ich brauchte mal dringend "La vida loca" - besonders weil ich nicht mehr Deutsch sein wollte. Wie es so ist, war die "Botellion" 2006 in Spanien bereits verboten, aber die Spanier und erst recht die Erasmus Studenten hielten das für ein ziemlich wackeliges Gesetz. Es wurde also feinst am Placa d'Espana gebechert und als die Zeit gekommen war, lies jeder seinen Müll auf der Wiese (der Place d'Espana hat keine Wiese, ich rede von dem Park dahinter, dessen Namen mir gerade entfallen ist). Weil ich keinen Müll hinterlassen wollte, fing ich an, die Flaschen usw. meiner Muti-Nationalen Erasmus Kollegen und Spanier aufzusammeln. Es halfen mir zwei Mädels. Nachdem wir fast fertig waren, sagte sie zu mir: Hach, das ist so Deutsch... und richtig! 3 Deutsche hatten angefangen, den Platz aufzuräumen, weil sie sich für den Müll verantwortlich fühlten.

Dummes Beisspiel? Deutsche auf Ballermann sind ja anders? Mir schnurz was Andere machen, ich rede vom "groben querschnitt" und im groben Querschnitt gab es Menschen, die den gleichen Drang hatten wie ich: Nämlich keinen Müll zu hinterlassen. Und zufälligerweise waren sie von der gleichen Nation. Nation. Nation. Nation. Ja und? Nächstes Mal räumen die Holländer auf? Ja vielleicht! Und vielleicht hat das auch nichts zu sagen. Die Reaktion meiner Marokkanischen Freundin war diese: "Wieso fühlst du dich für den Müll der anderen verantwortlich???" Ich blieb ihr die Antwort schuldig, aber ich glaube ich kenne sie: Weil ich Deutscher bin.

Und darauf war ich stolz.

Nicht auf die Deutsche Geschichte (wie soll man in allen Herrgottsnamen auf die Deutsche Gesichte stolz sein?).

Nicht auf Fussball (was habe ICH für den Deutschen Fussball geleistet?).

Nicht auf die Politik (ich bin kein Politiker).

Sondern ein Teil des Ganzen zu sein, dass im grossen und ganzen doch ziemlich klar geht.

Ist das so verkehrt?

Geschrieben
Man muss sich 1. entweder universell ausgrenzen oder 2. sich irgendeiner anderen Nation anschliessen.

Das ist nicht zwangsläufig so. Alle Schattierungen zwischen Weiß und Schwarz sind möglich. Ich kenne genug Pakistanis mit britischem Paß, die bei jeder Gelegenheit die pakistanische Flagge zeigen: Aufkleber am Auto, 1mx2m-Flagge bei OpenAir-Veranstaltung. Vielleicht wollen die auch nie mehr nach Pakistan zurück, noch nicht einmal für einen kleinen Urlaub. Dann gibt es auch Leute, die wohnten vorher auch einmal in Deutschland. Die haben dann auch britischen Paß, die deutsche Flagge zeigen sie vielleicht nicht, weil sie zu unfähig sind, sich eine zu besorgen, aber deren Hurra-Gefühl ist dann bei Deutschland an erster Stelle, Pakistan kommt dann an zweiter, und kanada kommt vielleicht an dritter Stelle, weil die Schwester da wohnt ...

Ein Thema dieses Threads war ja das Mitsingen der Nationalhymne u.ä. Und zu diesem Komplex bekommt man schon Meinungen von Ausländern zu hören, die sich deutlsich von denen von der Mehrheit der Deutschen abhebt.

Die Sache ist einfach die: solche Sachen wie Patriotismus, Bewertung von anderen Kulturen, Rassismus usw. sind einfach zu sensibel, als dass man von den Massenmedien oder irgendwelchen Sozialwissenschaftlern erwarten könnte, da sachlich rund nach bestem Wissen und Gewissen informiert zu werden.

Eigene Erfahrungen sind zwar nicht repräsentativ, aber authentisch. Verschiedene Menschen äußern sich anderen Menschen gegenüber sehr verschieden, was den Freimut angeht. Und dann kann man auch noch einmal unterscheiden zwischen den Äußerungen, wo das Gegenüber meint/weiß, du seist Deutscher oder überzeugt ist, du seist kein Deutscher.

Und dafür braucht man kein Weltenbürger zu sein, sondern nur ein kleiner Proll, vielleicht eine Art Kosmoprolet, der eben ein paar Sprachen mehr spricht als der Durchschnitt und auch in Geografie und Geschichte, vor allem Kulturen und Religion, nicht völlig unbeschlagen ist.

Epimetheus000
Geschrieben
aber unreflektioniertem Patriotismus sehr skeptisch gegenüberstehen. Und dann muss man Heimatgefühle und Nation auch noch mal auseinanderhalten.

Patrioten sind automatisch unreflektiert, oder?

Alles was man im Leben macht, muss man überdenken. Egal ob man seine Politik, seine Liebe, oder sein Brötchengeber wählt. Man hat immer eine Wahl (ich weiss was jetzt für Beisspiele kommen müssen).

Heimatgefühle und Nation muss man auseinanderhalten, aber warum man darum so viel Geschiss machen muss, ist mir nicht klar.

Epimetheus000
Geschrieben
Das ist nicht zwangsläufig so. Alle Schattierungen zwischen Weiß und Schwarz sind möglich. Ich kenne genug Pakistanis mit britischem Paß, die bei jeder Gelegenheit die pakistanische Flagge zeigen: Aufkleber am Auto, 1mx2m-Flagge bei OpenAir-Veranstaltung

Hä? Du bestätigst mein Beisspiel. Verlässt du deine Heimat und lebst irgendwo anders, hast du selbstverständlich ein Gemisch aus mehreren Identitäten. Davon abgesehen leben aber viele Menschen nicht in dieser Situation und es heisst auch nicht, dass diese konkreten Pakistanis KEINE oder ALLE nationale Identitäten haben (wollen).

Was meinst du wie sich die in Deutschland gebohrenen Türken fühlen? Meine Kinder werden drei nationale identitäten haben - Marokkanisch/Arabisch, Deutsch und Französisch. Vielleicht nähern wir uns da dem Weltenbürger? Ich würde sie auf jeden Fall nicht schelten, wenn sie die Französische Flagge während der EM zeigen, weil das ihre Mitschüler auch tun...

Geschrieben (bearbeitet)
Patrioten sind automatisch unreflektiert, oder?

Wenn du meinst. Dann hätte ich die Unterscheidung ja gar nicht machen müssen. :-)

Heimatgefühle und Nation muss man auseinanderhalten, aber warum man darum so viel Geschiss machen muss, ist mir nicht klar.

Mir geht eher das Geheule auf die Nuss, dass die Deutschen dies und jenes nicht dürfen, weil sie sich angeblich schuldig zu fühlen hätten. Wie wäre es, dies und jenes nicht mehr zu machen, weil man es inzwischen besser weiß?

Angenommen es ginge ums Furzen, wir Deutschen hätten das übertrieben und beschlossen: Wir lassen das. Es stinkt. Wann käme dann der erste und jammerte: Alle dürfen furzen nur wir nicht?

mg

Bearbeitet von magoo
Geschrieben
Wenn du meinst. Dann hätte ich die Unterscheidung ja gar nicht machen müssen. :-)

Patriotismus ist per Definition eine emotionale Verbundenheit, wenn ich darueber nachdenke ist es das nicht mehr, sonderrn eine rationale Verbundenheit :D!

Dann stimmt auch das hier:

Na, aus diesem Thread geht das aber nicht hervor. Hier gibt es einige, die Spaß am Fußball der DFB-Auswahl (hihi) haben, aber **** Patriotismus sehr skeptisch gegenüberstehen.

Und das fuer mich auch:

Mir geht eher das Geheule auf die Nuss, dass die Deutschen dies und jenes nicht dürfen, weil sie sich angeblich schuldig zu fühlen hätten. Wie wäre es, dies und jenes nicht mehr zu machen, weil man es inzwischen besser weiß?

Gruss

Matthias

Geschrieben

Hallo Epimetheus000,

Nationalismus ist mir schnurzegal, Carsten und ich rede hier nicht von Nationalismus - warum reden wir immer wieder von Pöbel und Nazis??? Ich rede hier von der Idee, irgendwie nicht dazugehören zu wollen, besonders wenn man es Deutsch nennt

Das, wovon bzw. wie Du redest, ist Nationalismus bzw. nationalistisch.

Der Pöbel ist wichtig, weil durch seine Anfälligkeit für Manipulation eine kritische Masse entstehen kann, die Macht- bzw. Herrschaftsverhältnisse konstituiert.

Damit sind wir dann schon zwangsläufig beim Nazi-Regime, denn der Nationalismus war eines der Instrumente die nationalsozialistische Ideologie umzustezen. Warum willst Du darauf nicht stolz sein? Weil es so offensichtlich zum Zivilisationsbruch geführt hat?

Ich könnte stolz darauf sein, wenn es denn -nicht nur in der Wissenschaft- aufgearbeitet und flächendeckend verstanden worden wäre und in psychologischen Sinne auch angenommen worden wäre. So könnte sich die größte Niederlage in den größten Sieg verwandeln.

Warum weist Du dieses Thema so von Dir ab? Glaubst Du, Du bist einen Deut besser oder anders, weil Du heute lebst und nicht vor 80 Jahren? Meinst Du damals liefen Wilde mit einem Messer zwischen den Zähnen durch die Straßen und haben gebrüllt: "Ich will töten". Schau Dir mal die 20er Jahre an, diese Höhen des Kultur- und Subkulturschaffens. Damals gab es mehr philosophische Bücher und Richtungen als heute; in riesigen Auflagen. Ja die Sachen wurden gelesen und diskutiert, damals hat sogar der Arbeiter noch so dicke Bücher wie olle Marxens Kapital gelesen und in politischen Zirkeln hat man sich abgefragt. Auch Fortschrittsglaube durch technische Entwicklung oder Globalisierung sind keine neuen Themen.

Die Frage ist: Wie konnte es dazu kommen. Ich unterstelle sogar dem Melker in der SA-Schlägertruppe subjektiv "edle" und "idealistische" Motive; die sind nicht an die Sache rangegangen, weil sie so böse und kriminell sein wollten. Einer der Gründe war eben die Liebe zum Heimatland und zur "jungen Nation", die so "schmählich gedemütigt" worden war, obwohl sie doch sogar besser und edler als die der Anderen war. Zumindest Gerechtigkeit wollen wir, das wird man doch wohl noch mal sagen dürfen.

Gibt es keine Kultur in oder DER Deutschen Nation?

Was ist die deutsche Kultur? Kleindeutsch, großdeutsch? Ich bevorzuge den norddeutschen Bund, meinethalben auch die Hanse. Ich glaube Du meinst eher die "deutschen Tugenden":

Hach, das ist so Deutsch... und richtig! 3 Deutsche hatten angefangen, den Platz aufzuräumen, weil sie sich für den Müll verantwortlich fühlten. ... Weil ich Deutscher bin.

Und darauf war ich stolz.

- Und hier beginnt es gefährlich zu werden! Ich lege Dir noch einmal meinen o. g. Lesetip nahe. Dort wird u. a. anhand von Briefen von Wehrmachtsangehörigen analysiert, wie sich deren Vorstellung von Ordnung und Sauberkeit auf ihr Verhalten gegenüber den Menschen in der Sowjetunion ausgewirkt hat.
Ich habe mich dann auch gerne als Europäer bezeichnet und bestimmt auch mal als Weltenbürger.
Das ist bestimmt gefährlich, bedeutet es doch einen gesellschaftlichen Konsens zu finden, zu teilen oder sogar faule Negerkinder durchzufüttern. Ne ne, die Resourcen sind so schon knapp genug und alle, die nicht deutsch sind, sind sowieso Schmarotzer und waschen tun die sich auch nicht richtig.
Jeder hat ne Heimat und die kann man nicht so einfach durch eine Andere ersetzen.

Das stimmt, aber meine Heimat definiert sich durch Die Landschaft, die Küche (hmm), die Mundart, die hier gesprochen wird und die Menschen, die hier leben. Trotzdem (oder gerade deswegen?) würde ich sie als Zeitreisender in 100 Jahren wohl nicht mehr als meine Heimat erkennen können. Auf jeden Fall hat mein Heimatgefühl nichts mit irgendwelchen übergeordneten Herrschafts- oder Verwaltungsstrukturen zu tun, egal wie sie genannt werden. Je größer diese Strukturen sind, desto weniger können sie mein Gefühl für Heimat repräsentieren

Also reg dich nicht auf, über irgendwas was völlig normal ist. Du sagst ja selbst, das du dazu gehört. Na und? Du bist Teil der Deutschen NATION. NATION. NATION. Scheisswort, ok! Aber es macht dich doch zu keinem schlechteren Menschen??? Warum muss man unbedingt kämpfen, dass man damit nicht in Verbindung gebracht wird?

Doch ich reg mich auf! Ich habe hier einiges zu verlieren und habe keine Lust diesen Verlust zu realisieren oder für irgendwelche Schweinereien in Haftung genommen zu werden, weil es lernresistente Leute gibt, die meinen das Rad neu erfinden zu müssen.

Viele Grüße

Carsten

Epimetheus000
Geschrieben

Carsten, mit dem meisten von dir geschrieben komm ich klar, aber wir reden aneinander vorbei. Du hörst irgendwas in meine Worte rein, das ich nicht geschrieben habe. Ich setze mich offen mit meiner Nationalität auseinander, weil ich einfach täglich damit konfrontiert werde - Vielleicht sollte ich mich in einem amerikanischen Akzent üben?

Ich habe ein unkompliziertes Verhältnis zu meiner Nationalität und versuchte dieses zu beschreiben. Ich ärger(t)e mich, dass immer soviel Wind um das "Deutsch sein" gemacht wird und anscheinend viele öffentlich kundgeben müssen, garnichts zu sein, was ich ihnen nicht abkaufe (für mich ist das - in der heutigen Welt - noch ein philosophisches ideal). Wie auch immer, ich kann diesesen Gedanken nicht verkaufen - wahrscheinlich, weil ich nicht präzise oder vorsichtig genug formuliere, vermutlich eher, weil ich damit alleine stehe.

Ich glaube allerdings etwas anderes: Unterhalte ich mich mit Deutschen in Frankreich, ist man schnell auf dem gleichen Nenner. Ich vermute, dass ich als Auslandsdeutscher eine Bindung zu "meiner Heimat" suche, die kein "normaler" Deutscher braucht, da sie täglich da ist, vielleicht schon zu präsent. Vielleicht ist in mir ein Bedürfniss, dass es da eine Gemeinschaft gibt (die Deutschen), die mich immer wieder aufnehmen würden, wenn es mal schief läuft... Nunja, genug zu meiner Gruppentherapie - Ich habe euch schon genug gequält.

Geschrieben

Mir geht eher das Geheule auf die Nuss, dass die Deutschen dies und jenes nicht dürfen, weil sie sich angeblich schuldig zu fühlen hätten. Wie wäre es, dies und jenes nicht mehr zu machen, weil man es inzwischen besser weiß?

Angenommen es ginge ums Furzen, wir Deutschen hätten das übertrieben und beschlossen: Wir lassen das. Es stinkt. Wann käme dann der erste und jammerte: Alle dürfen furzen nur wir nicht?

Guter Ansatz. Habe ich früher auch vertreten, als ich noch in Deutschland wohnte. Die Frage ist dann nur, wieso wir mit all den Furzern zusammen sind, z.B. in der NATO oder der EU, und einige der Oberfurzer auch noch besonders bewundern?

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