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Geschrieben

da hatten die Autos in Frankreich gelbe Scheinwerfer, kleine Positionsleuchten neben den Blinkern (oder auch sonstwo)- Hauptsache außerhalb der Scheinwerfer, waren an ihrer Physiognomie und auch so von Weitem und bei Dunkelheit erkennbar, und wenn nicht, gab es zweistufige Fanfaren oder Hupen... . Diese Autos waren sich selbst ein Wohlgefallen, und es interessierte sie nicht (oder machte sei sogar stolz!), dass sie sehr besonders aussahen- und manchen befremdeten. Denn man kannte sie und erkannte sie- an ihren Karrosseriebewegungen, ihrem Geräusch, oft auch an ihren Fahrern und ihrem Stil.

Sie hatten unterschiedliche Radstände auf beiden Seiten, lagen über Nacht platt auf dem Bauch, hatten unvermittelt einen Knick im Heck, sie ließen sich mit einer archaischen Kurbel starten- und kaum jemanden ließen sie gleichgültig.

Ja, das war zu der Zeit, als man noch sagen konnte: Oh, da kommt ein R4 oder ein 404 oder ein 2cv-Abkömmling- die Kenner konnten einen PL 17 davon sehr wohl geräuschmäßig unterscheiden. Sie waren anders, und das waren sie gern. Deshalb kaufte man sie. Genau deshalb. Weil sie ihren Stolz hatten, nicht immer alles Ernst nahmen und manchen damit auch aufregten... . Das waren die Zeiten, als man die Nummernschilder noch vonFerne unterscheiden konnte- schwarz waren sie, gelb oder rot, manchmal grün; und meistens wußte man dann, woher diese Autos kamen. Sie hatten auch eigene Farben, waren mausgrau, gern blaßmettalic oder stützstrumpfbräunlich. FAst alle hatten noch Frontantrieb, als man hierzulande noch Glaubenskämpfe ausfocht, welcher Antrieb wann wie und wo besser sei. Es war die Zeit, als noch nicht alle Straßen Asphalt hatten (und deshalb manches Sondermodell so hieß)- als noch in lauen Sommernächten Platanen beidersteis der RN rauschten und sich vorn 2 Zylinder luftgekühlt dem fahlen Mondlicht entgegenprusteten. An der Form und Höhe ihrer Scheinwerfer konnte man erkennen, wer einen da überholen wollte-- und ob er es konnte. Ehe dann Dunkelblau auf Elfenbein der Name des Ortes angezeigt wurde und rot durchgestrichen zurückblieb. Es war die Zeit, als man noch rechnen mußte (durfte!), wieviel Liter Kraftstoff man sich leisten konnte, weil Franc oder Lire eben keine DMark waren.

GUT, dass ich diese Zeit erleben durfte. Und manchmal, ganz selten, sie auch hier und heute noch erleben kann.

Geschrieben
da hatten die Autos in Frankreich...

Fein!

Und jetzt schreibe diesen Text einmal aus Sicht Deiner evtl. Kinder oder sogar zukünftiger Enkel... :)

Die Erzählungen von 'Omma' kennst Du ja.

_R_

Geschrieben
das schöne ist: nach eu-recht sind gelbe birnen nicht mehr verboten.

Hast Du das schriftlich?

Geschrieben
Hast Du das schriftlich?

Würde mich auch interessieren!

Ich bin zwar heute morgen mit gelbem Fahrlicht hinter den Grün-Weissen hergefahren und es kam keine Reaktion - aber das könnte auch Faulheit gewesen sein...

Geschrieben

Typischer Fall von Glorifizierung der Kindheit/Jugend. Tut mir leid, aber mehr ist es nicht.

Ciao, Daniel

Geschrieben

Also mit dem gelben Fahrlicht würde mich auch brennend interessieren. Empfinde das gelbe Licht nachts als sehr viel angenehmer.

In Spanien bin ich damit problemlos jahrelang herumgefahren und meine Frau wußte immer, das ich zu Hause auf den Hof rollte, wenn das gelbe

Licht die Nacht erhellte....

Schön wars und wirds hoffentlich wieder....

Geschrieben

irgendwo hab ich das, ja. nach eu-recht ist gelbes fahrlicht nicht verboten.

und da es nicht verboten ist isses demnach erlaubt. so hab ich das den grün-weissen bis dato jedesmal erklärt und bin durchgekommen. 2 mal war kontrolle deswegen.

Geschrieben
Typischer Fall von Glorifizierung der Kindheit/Jugend. Tut mir leid, aber mehr ist es nicht.

Ciao, Daniel

Ist doch schön, daß alinator eine schöne Jugend hatte.

Biste neidisch?

Geschrieben

Alinator hat doch völlig recht. Und ein wenig "schrullig" sein macht den Charakter aus. Es ist nämlich die Gleichmacherei unter den Autos, die ihnen die Identität nahmen, den französischen, englischen und schwedischen Marken. Böse Zungen könnten jetzt hinzufügen: Und den beiden DDR-Marken, aber die gibt es ja nicht mehr. Von den vorher genannten gibt es wenigstens noch Reste.

Geschrieben

Vieles von dem Text ist sicher Ansichtssache. ABER: Was das Design der Autos anging, so waren das tatsächlich schönere, freiere und stilvollere Zeiten. Bei Leibe nicht nur bei den Franzosen. Und wer will einem schon in Zeiten der Eurokriese den latenten Antiunionismus verübeln? Nationalismus ist das ja deswegen lange nicht.

Mich hat das lesen dieses schön geschriebenen Textes bis in die Seele hinein gewärmt.

Das schlimme: Schönes, auch sich aus der Masse abhebendes Design wäre auch heut noch nicht verboten. was ist so schlimm an stimmigen Proportionen und einer funktionsfreundlichen, harmonischen Formensprache... Und mehr Lohn bekommt der Designer dafür auch erst bei Folgeaufträgen, also erst nachdem raus ist, dass ers kann.

Geschrieben

@alinator: Ach, ich kann Dich soooo gut verstehen...

Auf meiner Internetseite habe ich deswegen schon vor langer Zeit die Rückblick-Seite eingerichtet.

Geschrieben (bearbeitet)

alleine die art und weise wie sich eine DS durch den verkehr bewegt-immer wieder beeindruckend.

kürzlich erst gesehen hier in der büdinger altstadt. die anderen autos hoppelten mehr oder weniger elegant übers kopfsteinpflaster. erstaunlich auch was diese niederquerschnittsbereiften null-fahrkomfortneuwagen an klapper/quietsch und ächtzgeräuschen im vorbeifahren von sich geben. und dann biegt eine DS ums eck. völlig ruhig liegend, ohne jede karosseriebewegung. und leise. unglaublich leise. kein rappeln, kein quietschen, nur nach dem vorbeirolllen ein leises auspuffgeräusch.

ich habe den eindruck, das wir im blinden fortschrittsglauben einiges vergessen haben das wir nicht vergessen sollten.

ich habe bis dato ausser dem C6, dem vw phaeton und dem (luftgefederten) A8 noch keinen neuwagen erlebt der es (aus meiner sicht und nach meinen bedürftnissen) mit BX und/oder CX aufnehmen kann, weder von übersichtlichkeit(bx) als auch vom bedienungskomfort her. ich finde es äusserst lästig, beim bremsen kraft aufwenden zu müssen. ich finde, den großen zeh bewegen reicht. ich erinnere mich an die vorführung beim VW-händler vor 5 jahren, der die vorzüge des neuen passat-kofferraumes anpreiste. CX break danebengefahren, klappe aufgemacht und den VW-fritzen staunend stehen gelassen. das einzige, was mich beim CX damals wirklich gestört hat war die bescheuerte radioposition beim serie 2 und die plastikstoßfänger. bei den meisten neuwagen? stört mich einiges mehr. bei kurvenfahrten nicht einsehbare instrumente. die zu hohe gürtellienie, die zum heck hin noch weiter ansteigen muss, wozu?? dafür ist das dach so weit heruntergezogen das man nur noch sehschlitze hat. die unart, die a-säule bis zum radlauf vorziehen zu müssen, damit man nach schräg links und rechts beim abbiegen auch ja nichts sieht.rieeesige scheinwerferklötze, die dennoch nichts weiter können als den gegenverkehr blenden. fahrassistenzsysteme, die sicherheit vorgaukeln, beim erreichen der physikalischen grenzen jedoch auch nichts ausrichten können.mittelkonsolen so breit wie der beifahrersitz eines 2cv.kleinwagen, die zwingend 100 ps+ haben müssen-dito mittelklassewagen mit 200 ps+. wofür? die sthen im stau hinter demselben laster wie ich.davon abgesehen hat VW die motorenhaltbarkeit auf vorkriegsniveau zurückgeschraubt: nach 20-40tkm ist ende.

nicht zu reden von den ganzen neuartigen geländemonstern, die im gelände ob ihres gewichts und ihrer straßenbereifung keinen meter weiter kommen als ich mit dem bx, wobei der bx mit sicherheit geländegängiger ist.

nicht falsch verstehen: ich hab einige nee sachen, klamotten, pc, handy,möbel. nur: wo sind die innovativen, simplen familienautos? selbst dacia verfettet wieder, nun da sie den fuß in der tür haben und geld verdienen.nur in einem üben sich alle autohersteller unisono in nostalgie: die rostvorsorge ist mittlerweile wieder auf dem stand von vor 30 jahren...

Bearbeitet von coyote
Geschrieben

*Seeeeuuuufz* Schöner Text. Wirklich!

Gruß Daggi

Geschrieben

Schön, dass der Großteil der Lesenden auch "Verstehende" sind... ;-) Dir coyote auch noch mal Danke für feines Beobachten und scharfes Schreiben!! Hast (leider) seeehr Recht!

Geschrieben

Wunderbarer Text! Sehr treffend beschrieben.

Aber...:

(...) davon abgesehen hat VW die motorenhaltbarkeit auf vorkriegsniveau zurückgeschraubt: nach 20-40tkm ist ende. (...)

...das ist doch etwas überspitzt, oder?

Geschrieben (bearbeitet)

im bekanntenkreis: 2012er golf tsi, motorschaden nach 12400 km. golf tsi, bj 2011 motorschaden nach 23700 km, jetta bj 2011 2 mal getriebeschaden dann motorschaden bei km 44000, ein weiterer golf, motorschaden bei km 37000. dann hab ich einen bekannten bei VW in Gießen, das problem ist bekannt. lauter "einzelfälle" der als erstes genannte golf wurde gewandelt, der nachfolger steht momentan bei km 7000 mit turboschaden in der werkstatt...

2008er passat meines dads hat jetzt das dritte getriebe drin, wobe nr 2 verreckt ist weil die werkstatt zu wenig und zudem falsches öl aufgefüllt hatte. nr 3 muckt aber auch schon wieder.

alle fuhren vorher golf 2/3 oder 4, mehrere 100000 km auf der uhr ohne probleme. einer der genannten fährt auch wieder golf 2, nachdem der von vw zur verfügung gestellte leihwagen als kaum fahrbahr herausstellte. der wagen nahm nur digital gas an, vollgas oder nix.

anmerkung: ich kenne alle fahrer/innen besagter wagen persönlich. und in der presse liesst man diesbezüglich ja auch nix anderes.

Bearbeitet von coyote
Geschrieben

..aber so ein VW ist immer ein tolles Auto! (*toll* hieß im MA auch mal soviel wie "töricht, dumm, verrückt". Honi soit, qui mal y pense...

Geschrieben

@coyote: Das ist ja die reinste Horrorgeschichte..., einfach unglaublich.

...und da sag' noch einer, Citroën-Fahrer sind leidensfähig!

Geschrieben

tja. auch vw sollte einsehen das der ea 851 am ende der entwicklung ist-der 1200er tsi-motor ist im prinzip derselbe motor der 1973 im audi 80 /vw schirocco/passat 1 premiere feierte. ja, die bauen das ding immernoch.

wobei ich prinzipiell nix gegen vw hab, ich hatte selber diverse und den golf 2 halte ich immernoch für DAS auto schlechthin wenns darum geht gut und günstig und mit geringsten wartungskosten von a nach b zu kommen.

n 92er passat 2.0 GL steht hier auch noch rum der sich trotz 330000 km bester gesundheit erfreut.

pannen? keine mängel? ja, die fensterkurbel hinten links ist abgebrochen....

Geschrieben

#1 und #14, wunderbar und treffend geschrieben. Danke :-)

ich finde es äusserst lästig, beim Bremsen kraft aufwenden zu müssen. ich finde, den großen zeh bewegen reicht.

Genau so denke ich auch. Mit der großen Zehe die Bremse zum Blockieren bringen zu können, wie im Cx zuletzt, so muß es sein

Überhaupt haben sich für mich Citroens Autos immer durch diese leichte, geradezu spielerische Bedienbarkeit ausgezeichnet, selbst im AX noch, der eigentlich schon ein Peugeot war. Kraß war ja auch schon der Vergleich von Ente und Volkswagen, der 2 CV hatte sich um Längen leichter bewegen lassen und moderner angefühlt (was er ja auch war).

Bei den heutigen Autos sind die Unterschiede so marginal geworden, der allgemein gewordene technische und auch optische Standard so austauschbar, und es gefällt mir nicht was quasi alle Hersteller da seit Jahren anbieten. Keine Übersicht, kein Ausblick, keine Luft innen, keine außergewöhnliche Technik. Es gibt für mich keinen Anreiz mehr einen Neuwagen zu kaufen. Die Alternative zu meinem Xantia ist ein CX Serie 1. Der gefällt mir bis auf die fehlende Heckklappe rundum, und ich kann dieses Auto immer noch nicht als Oldtimer begreifen.

Geschrieben
die zu hohe gürtellienie, die zum heck hin noch weiter ansteigen muss, wozu?? dafür ist das dach so weit heruntergezogen das man nur noch sehschlitze hat.

Das hat etwas damit zu tun, dass man gute Ergebnisse bei Crashtests erreichen will. Da tun sich Schützenpanzer erfahrungsgemäß leichter... ;)

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