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Stuttgart 21, Merkel eine Denkhilfe erteilen


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Geschrieben

Immobilienspekulation geht auch MIT diesen riesen Gleisfeldern, und das ist nicht mal so abwegig.

Schaut mal nach Zürich. Da gibts ein Projekt (oder ist es erst eine Idee?) den Kopfbahnhof (der schon unterirdisch erweitert worden ist) einfach mit einer Wohnsiedlung zu überbauen... Heisst, nicht den Bahnhof selber, sondern die Gleisanlage davor.

Ein Tiefbahnhof schwebt den Planern in Luzern vor. Nicht primär der Kapazität wegen, sondern vor allem, um bessere Netzanbindung zu gewährleisten. Der ganze Bahnhof dort (normalspuriger Teil) ist nur über eine einzige Doppelspurlinie zugänglich.

Es geht bei solchen Projekten nicht primär um Wirtschaftlichkeit. Das ist Infrastruktur. Gute Infrastruktur ist ein Standortvorteil. Sie erschöpft sich nicht in einem Autobahnanschluss und einer stabilen, bezahlbaren Stromversorgung.

Vernachlässigt man die Bahn, wächst der Strassenverkehr so stark, dass es teure Engpässe gibt, die man gar nicht schnell genug beheben kann. Beispielsweise fehlen in D 35'000LKW-Stellplätze an Autobahnen, und man weiss eigentlich gar nicht, wo man die hinbauen soll.

Ich bewundere D für seine Hochgeschwindigkeitsstrecken, Grundlagenforschung wie den Transrapid und dergleichen mehr. Schlauer wärs aber gewesen, wenigstens einen Teil des darein investierten Geldes in relativ unspektakuläre, aber im Alltag unverzichtbare gewöhnliche Infrastruktur zu stecken. Bahnstrecken, vielleicht auch hie und da ein modernes Containerterminal abseits der Wasserwege, und statt stolz auf die sichersten Autobahnen zu sein, auch mal was für die Bahn abseits des Fernverkehrs zu tun.

Was passiert, wenn Bahnstrecken unbedingt rentieren müssen, sieht man in USA. Dort spielt die Bahn kaum noch eine Rolle als Verkehrsträger, da ein brauchbares Schienennetz fehlt. Wenn, dann hat der sehr langsame Güterverkehr noch eine Chance, wo sich dann niemand über üble Gleislage und viele Langsamfahrstellen beklagt. Dafür platzen Flughäfen chronisch aus allen Nähten und die Strassen in den Städten sind grosse Parkplätze... weil man ausserhalb der Stadt ohne Auto aufgeschmissen ist. Das geht solange gut, wie sich niemand über Fluglärm beklagt und der Ölpreis so tief ist, dass man Maschinen bauen kann, deren Treibstoffverbrauch sich nach t/h bemisst, und die dafür bestenfalls ein paar hundert passagiere befördern... ohne jede Fahrplanstabilität, und nur bei gutem Wetter...

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
...

Was passiert, wenn Bahnstrecken unbedingt rentieren müssen, sieht man in USA. Dort spielt die Bahn kaum noch eine Rolle als Verkehrsträger, da ein brauchbares Schienennetz fehlt. ...

Das Netz ist durchaus vorhanden. Und es wird genutzt.

Wer in USA die Wahl hat, den Kontinent zwecks Geschäftsreise in einigen Stunden zu durchqueren oder in einigen Tagen, wird eher die schnellere Variante wählen. Gegen Flugzeuge würden auch Hochgeschwindigkeitszüge kaum helfen. Das könnte was mit der Größe des Landes zu tun haben - die Schweiz braucht nicht mal Hochgeschwindigkeitszüge, damit die Bahn in punkto Reisezeit gegen den innerschweizerischen Flugverkehr anstinken kann.

Es gibt aber auch in USA Linien, auf denen ein dichter und rentabler Personenverkehr auf der Schiene abgewickelt wird, z.B. zwischen New York und Washington. Und das trotz eines sehr dichten Taktes bei den Flugzeugen. Hier ist die Streckenlänge so, dass Bahnen durchaus konkurieren können.

Beim Güterverkehr ist in USA die Bahn unschlagbar. Die Versorgung des Landes würde innerhalb kürzester Zeit zusammenbrechen, wenn keine Züge mehr führen. Und hier ist die Streckenlänge ein Vorteil, denn selbst, wenn die Züge sehr langsam sind (was bei weitem nicht auf alle Strecken zutrifft), sind sie allein wegen ihrer unglaublichen Kapazitäten (sehr großes Lichtraumprofil und wg Kupplungstechnik sehr viel längere Züge als in Europa) und des pausenlosen Vorankommens konkurrenzlos.

Geschrieben

Ich muss grad schmunzeln. Der Innerschweizerische Flugverkehr ist quasi bedeutungslos. Die Swissair hatte schon vor Jahrzehnten sogenannte "Flugzüge" eingesetzt. Das waren direkte Züge von Zürich nach Genf. Waren zwar langsamer als Flugzeuge, aber nicht viel, und sie waren pünktlicher. Kuriosum: Diese Züge hatten Flugnummern...

Die paar Geschäftsreisenden in Privatjets und Hubschraubern gäbs auch, wenn die Bahn noch schneller und noch komfortabler wäre. Ausser Zürich und Genf und dem Euroairport, der technisch gesehen in F liegt, gibts kaum Flughäfen, und schon gar keine mit Bedeutung für den Bahnverkehr. Belp und Grenchen fallen mir ein. Linienverkehr gibts ab Grenchen aber glaub ich nicht.

Wenn man in den USA vorankommen will, dann fällt mir Greyhound ein, nicht unbedingt die Bahn, wenn es auch gute städtische Erschliessung und einige durchaus gut bediente Magistralen gibt. Allerdings bis vor einigen Jahren nicht eine Hochgeschwindigkeitsverbindung... sagt einiges aus, denn auch da gäbs durchaus Distanzen, da wär man Brutto vermutlich schneller oder gleich schnell aber pünktlicher mit dem Zug...

Güterverkehr, Bahn und Europa ist ein Schwieriges Thema. Es hängt nicht nur an der Automatischen Kupplung. Die gäbe es längst, hätten sich Gewerkschaften nicht nach Kräften schon seit den siebziger Jahren dagegen gewehrt. Aber auch dann könnte man solche langen Züge nicht flächendeckend fahren lassen, nicht mal, wenn man genügend lange Ausweich- und Kreuzungsstellen als gegeben annimmt. Da Bremswege bei den Überlangen Zügen astronomisch lang werden, müssten auch Blockabstände und Durchrutschwege angepasst werden. Die letzteren sind in CH schon heute oft zu kurz... Sowas kann man frühestens dann sinnvoll angehen, wenn ETCS mal flächendeckend läuft... und auch dann nur mit ertüchtigtem Wagenmaterial, bezügl. Festigkeit, Kupplung und Bremsverhalten... In USA wird völlig anders gebremst. Würden die mit den Meilenlangen Zügen so in die Eisen steigen, wie mans hierzulande tut, die Züge würden aus den Schienen springen.

Hätte man in Europa überall soviel Platz, langsamer Bremsen zu können, so wären wohl auch die Züge länger. Versuchsfahrten hats schon vor Jahren gegeben... Da hat man die Zuglängen vom üblichen Maximum von 750m auf 1500m verdoppelt. - Und gesehen, dass vor allem die Bremsen dann problematisch werden, nebst den Spurführungskräften... Solche Züge kann man schlicht nicht mit 80 oder 100km/h dahindonnern lassen. Man müsste langsamer fahren und langsamer bremsen, was nochmal weniger Geschwindigkeit ermöglicht... Dazu gehts gegenwärtig nicht ohne Zwischenlokomotiven, nicht nur der Kupplungen wegen... die muss man aber auch irgendwo ein- und ausreihen. Aufwand zu gross und Gewinn zu klein...

Geschrieben
Martin, Du hast nicht ganz unrecht: die gewesene Landesregierung bestand zum Teil aus einem ziemlich undurchdringlichen Geflecht, das jetzt aber nur durch ein anderes ersetzt wird. Eines, dass sich auf seine Fahnen schreiben kann, die größte Umverteilungsaktion in der Geschichte Deutschlands zu Gunsten ihrer eigenen Klientel, der grünwählenden Besserverdiener, angeschoben zu haben: das EEG.

Lieber ein Filz, der die schaffenden Leut schaffen lässt, als ein Filz, der die eigene Raffgier so auf die Spitze treibt, dass die Zukunft der ganzen Gesellschaft gefährdet ist

Naja, ich finanziere lieber ein EEG als die persönliche Bereicherung von einigen Politikern und Ultraliberalen aus dem Umfeld von Mappus.

Der EnBW Deal hat uns ja auch knapp 5 Mrd. gekostet. Also die Hälfte von S21. Und diesen Deal hat Mappus einfach so und ohne das Parlament zu befragen, durchgezogen. Das schadet dem Volk sicher mehr als das EEG.

Bei S21 ging und geht es fast ausschließlich um die Erträge aus dem Flächenverkauf und um ein Großprojekt von ECE, das dem Einzelhandel in Stuttgart das Wasser abgraben würde. Siehe auch https://lobbypedia.de/wiki/ECE und https://lobbypedia.de/wiki/Stiftung_Lebendige_Stadt .

Martin

Geschrieben

ECE ist kein Zug aber eine Krake, die sich in allen Städten breit machen will, so auch in Aachen. Haben noch keine Baugenehmigung, aber die Bäume am Kaiserplatz durften sie schon fällen, weil die Baustelle Platz braucht. Überall dasselbe.

Bluedog: Man muss nicht gegen den Ausbau des Bahnverkehrs sein, wenn man gegen S21 ist. Im Gegenteil. Solche Prestigeprojekte machen dann weitere Einsparungen im Flächennetz erforderlich. Denn verdienen kann die Bahn nur, wenn der Kunde das Leben in "vollen Zügen" genießen darf.

Wo sollen die ewigen Zuwachsraten eignetlich immer herkommen, bei konstanter Bevölkerung? Oder wollen wir, dass wie bei amazon demnächst halb Südeuropa nach D kommt, dank Euro? Die werden auch nicht ständig Zugreisen unternehmen können.

Geschrieben

Zwachs gibts vor allem im Güterverkehr... auch ohne Bevölkerungszuwachs. Frag mal die Logistikunternehmer.

Geschrieben
Ein Tiefbahnhof schwebt den Planern in Luzern vor. Nicht primär der Kapazität wegen, sondern vor allem, um bessere Netzanbindung zu gewährleisten. Der ganze Bahnhof dort (normalspuriger Teil) ist nur über eine einzige Doppelspurlinie zugänglich.

Faszinierend fand ich an Luzern (auch Zürich, Oerlikon und Andermatt), daß in dem Moment wo der Sekundenzeiger die 12 erreicht und der Minutenzeiger sich auf die Abfahrtszeit bewegt, sich die Züge in Gang setzen, wie vom Computer gesteuert.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
...

Der EnBW Deal hat uns ja auch knapp 5 Mrd. gekostet. Also die Hälfte von S21. Und diesen Deal hat Mappus einfach so und ohne das Parlament zu befragen, durchgezogen. Das schadet dem Volk sicher mehr als das EEG.

...

Ohne den hirnrissigen "Atomausstieg" würde Mappus heute in B-W als Held gefeiert. Und hätte er den Deal vor's Parlament gebracht, wären über Nacht die Aktienkurse durch die Decke geschossen und mit 5 Mrd hätte man nicht mehr viel anfangen können.

Gegen mind. 1.000 Mrd "Energiewende"-Kosten (ohne Berücksichtigung der Kosten durch die folgende De-Industrialisierung) sind 5 Mrd weniger als die arg strapazierten Erdnüsse...

Geschrieben
Faszinierend fand ich an Luzern (auch Zürich, Oerlikon und Andermatt), daß in dem Moment wo der Sekundenzeiger die 12 erreicht und der Minutenzeiger sich auf die Abfahrtszeit bewegt, sich die Züge in Gang setzen, wie vom Computer gesteuert.

Das ist für die Kunden hier so normal dass sie, wenn ein Zug nach 2- 3 Minuten nicht losfährt, nervös werden. Im südlichen Nachbarland (die mit den Politclowns) ist man schon dankbar wenn der Zug überhaupt kommt...

Gruss Martin

Geschrieben
Gegen mind. 1.000 Mrd "Energiewende"-Kosten (ohne Berücksichtigung der Kosten durch die folgende De-Industrialisierung) sind 5 Mrd weniger als die arg strapazierten Erdnüsse...

Wer kommt wie auf die Billion? Welchen Zeitraum decken die ab, und was bitte ist mit Deindustrialisierung gemeint?

Wettern kann jeder. Glaubwürdig ist das deshalb lange nicht. Präzisiere bitte.

Geschrieben
Zwachs gibts vor allem im Güterverkehr... auch ohne Bevölkerungszuwachs. Frag mal die Logistikunternehmer.

Dieser Zuwachs findet aber hauptsächlich auf den Autobahnen statt, dem Zentrallager der Industrie.

Geschrieben (bearbeitet)

.

Bearbeitet von .$.trittbrettfahrer

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