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Geschrieben

Es muss schön sein, so ein einfaches Weltbild mit sich herumzutragen.

Nach Informationen des ZDF geht es um Wirtschaftskriminalität und Erpressung (auf der Seite der Zulieferer).

Geschrieben

Erpressung?

Und wenn schon! Dann haben die seit Jahrzehnten von den Autokonzernen erpressten Zulieferer jetzt halt EINMAL den Spieß umgedreht.

Darüber kann ich mich nicht aufregen. Ärgerlich aber, dass der Steuerzahler die Verdienstausfälle bei VW ausgleichen wird.

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Geschrieben (bearbeitet)

http://www.deutschlandfunk.de/rechtsstreit-mit-zulieferern-vielleicht-hat-vw-den-rotstift.720.de.html?dram:article_id=363585

Zitat

Noch nie ist ein Streit zwischen Automobilherstellern und Zulieferbetrieben derart eskaliert. Was da jetzt aufbricht, hat aber eine Vorgeschichte. VW setzt seit einem Jahr überall den Rotstift an – und ganz besonders bei der Kernmarke. Milliarden müssen zur Bewältigung von Dieselgate eingespart werden. Wo aber kann VW das überhaupt? Die letzten Monate haben gezeigt: Weder Vorstand noch Aufsichtsrat, weder Beschäftigte, Anleger oder Kunden wollen zahlen. Bleiben – genau - die Zulieferer.

...

Für VW ist diese Eskalation doppelt schmerzhaft: Sie zeigt, wie verwundbar die sehr eng getaktete Produktion ist. Und zieht die Blicke dahin, wo VW keinesfalls gestört werden will: Auf die Produktionsbedingungen für die  Autos, mit denen VW die Milliarden verdienen muss, die es so dringend braucht wie nie.  

 

Bearbeitet von Auto nom
Geschrieben
Zitat

Tatsächlich wurden die beiden sächsischen Firmen vor einiger Zeit von einer Unternehmensgruppe namens Prevent übernommen. Diese in Wolfsburg ansässige Holding hat auch Tochtergesellschaften in Brasilien - und diese wiederum sollen sich mit der brasilianischen VW-Dependance verkracht haben. Von schwankender Qualität bei einem Entwicklungsauftrag ist die Rede - ob es stimmt, ist unklar.

...

Nun sei plötzlich alles anders. Baut da ein Zulieferer mit gezielten Firmenkäufen eine Gegenmacht zu VW auf, um den Spieß umzudrehen? Um Volkswagen von sich abhängig zu machen?

Vor allem die Getriebeteile für den Golf, die ES Automobilguss zurückhält, bringen VW in Not. Daran sei, heißt es in der Autobranche, Volkswagen freilich auch selbst schuld. VW habe sich beim Golf größtenteils nur auf diesen einen Zulieferer verlassen. Dabei gilt: Man sollte sich trotz all der Spezialisierung in diesem Gewerbe nie von einem Lieferanten abhängig machen. Man sollte immer zwei Partner haben, um notfalls ausweichen zu können.

...

"Die Art und Weise, in der VW mit Zulieferern umgeht, ist in keiner Weise akzeptabel und kann jeden kleineren Betrieb in den Ruin treiben", sagt ES-Geschäftsführer Alexander Gerstung. Das hört sich nicht nach einem baldigen Ende des Konflikts an. Es könnte also noch länger dauern, bis der Golf wieder vom Band rollt.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/volkswagen-wenn-der-zulieferer-nicht-mehr-spurt-1.3128157-2

Geschrieben

http://www.deutschlandfunk.de/vw-im-streit-mit-zulieferern-der-steuerzahler-wird-zur.694.de.html?dram:article_id=363594

Zitat

Dudenhöffer sagte, er verstehe nicht, warum ein großer Automobilhersteller bei einem Standardteil wie dem Getriebegehäuse auf einen einzigen kleinen Zulieferer in der Prevent-Gruppe setze, anstatt den Auftrag wie andere Konzerne auch an mehrere Unternehmen zu vergeben. Es sei völlig unverständlich, warum der VW-Konzern im Einkauf so amateurhaft agiere, meinte der Automobilexperte. 

...

Durch die Kurzarbeit müsse nun auch der Bund einspringen. "Das heißt: Der Steuerzahler wird zur Rechenschaft gezogen dafür, dass VW im Einkauf schlecht gearbeitet hat."

...

Dudenhöffer: Von daher ist es völlig unverständlich, warum der große Automobilhersteller in seinem Einkauf auf ein kleines Zulieferunternehmen, das in so einer Gruppe ist, ausschließlich einen Teil vergeben hat in der Produktion und warum dann nicht das macht, was alle Autobauer machen, dass man mehrere Hersteller, mehrere Zulieferer zur Produktion eines Teils nimmt.

...

Dudenhöffer: Ja, absolut. Man stellt sich das Bild vor, dass jetzt der Gerichtsvollzieher am Band steht und die einzelnen Teile verpackt. Das kann nicht funktionieren, das wird auch nicht funktionieren. Von daher war diese juristische Vorgehensweise von VW nach meiner Einschätzung nicht akzeptabel, und VW hat damit sein Risiko deutlich erhöht. Also das war nicht so wie man im Management Dinge löst, sondern das war eher, so rechthaberisch Dinge zu lösen, und es fällt einem dann extrem auf die Fuße, denn der Schaden, der jetzt erzeugt wird, der geht in zweistellige Millionenbeträge.

...

Dudenhöffer: Es kommt jetzt ganz drauf an, wie schnell VW andere Zulieferer aufgebaut haben, die dieses Getriebegehäuse da bauen. Nach heutiger Sicht sieht man nicht, dass schnell da Lösungen vorhanden sind. Das kann sich also auch auf Wochen noch hinziehen, denn eine völlig neue Produktionslinie bei einem anderen Zulieferer mit neuen Werkzeugen aufzubauen, das kann bis zu einem halben Jahr dauern. Man ist da mit Sicherheit dran, aber das wird nicht morgen früh gelöst sein das Problem.

 

Geschrieben

Das ist doch das Resultat der Arroganz der Dummheit die sich bei unverdientem Erfolg mit der Zeit einstellt.

Geschrieben

Deshalb versucht VW auch, eine vernünftige Lösung zu finden.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/vw-will-sich-mit-zulieferern-einigen-14398090.html

Statt sich vertraglichen Pflichten zu verweigern (der Getriebezulieferer verweigert doch m.W. aus "Solidarität" die Lieferung) und den Weg über Gerichte zu versuchen, sollten vernünftige Personen doch zuerst einmal Lösungen anstreben, mit denen die Beteiligten leben können. Was bedeutet, das die Interessen beider Seiten angemessen berücksichtigt werden anstatt einfach nur stur und an der Grenze der Legalität die eigene Linie zu verfolgen. Es geht ja auch um Arbeitsplätze völlig Unbeteiligter.

Geschrieben

Keiner hier weiß, wie groß die Bemühungen von VW waren, den Konflikt vorher außergerichtlich zu entschärfen. Wenn ich sehe dass die Zulieferfirmen sogar einstweilige Verfügungen, und damit gesprochenes Recht ignorieren, wundert es mich jedenfalls nicht, dass es bis zu dieser Eskalationsstufe gekommen ist. 

Dass der Rechtsweg manchen als nicht hinnehmbar gilt, finde ich pervers. Bisher hat VW von den Gerichten Recht bekommen. Es sieht so aus, als hätten die Zulieferer ihre Verpflichtungen nicht eingehalten und VW dadurch so sehr in Not gebracht, dass sie ihre Produktion anhalten mussten. Sollen die jetzt in ihrer neu gewonnenen Freizeit eine Sing-und-klatsch-Runde bilden und Namens-Tanz-Kurse besuchen? Der Rechtsweg ist genau für solche Fälle gedacht und muss im Extremfall, wie er hier offensichtlich vorliegt, beschritten werden. Hätten die VW Verantwortlichen das unterlassen, wäre das je nach Sachlage evtl. sogar ein schwerwiegendes Versäumnis, für das sie von den Aktionären zur Verantwortung gezogen werden könnten.

Geschrieben

Bei der Unternehmenskultur die VW so an den Tag legt, wäre ich mir bei den Bemühungen nicht so sicher. Rechtsprechung hin oder her.

Gruß Higgins

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Geschrieben

Für mich ist es erschütternd, wieso sich hier so viele auf die Seite der Lügner und Betrüger von VW schlagen. DIe VW Macht-und Geldgierigen wähnten sich auch in der Abgasaffaire auf der Gewinnerstraße.....

Genauso hier bei ihren Zulieferern. Die VW Entscheider lassen keine win-win Verträge mehr zu:

Auf den Kosten zukünftiger gemeinsamer Entwicklungen sollte der Zulieferer CarTrim nach den von VW kurzfristig gekündigten Verträgen (wegen Kosteneinsparungen für VW sollten wohl die EK-Preise weiter gesenkt werden) sitzen bleiben. Da gab es mit Sicherheit einige Gesprächsversuche seitens CarTrim mit den VW-lern!

CarTrim reagierte danach unverschämt (VW) mit einer Rechnung von ca. 56 Mio Euro an VW. Das sind keine peanuts!!! ... Das haben sich die CarTrim/Prevent Leute bestimmt genau überlegt was das für Folgen haben kann....

M.M. nach sieht der Spiel-/Schlachtplan der Prevent Manager die Opferung/Aufgabe von vielleicht sogar beiden sächsischen Betrieben durche die VW Klage und dann die dt. Gerichte vor ..... Der Golf hat dann aber immer noch weder Getriebe noch Sitze.

Prevent hat viele gleichartige Firmen in anderen (billigeren) Ländern, die dann mit den Plänen und Werkzeugen der vernichteten sächsischen Betriebe schnell VW beliefern kann. Wenn denn VW schnell Getriebeteile und Sitze brauchen sollte....:lol:

Vielleicht haben Prevent Betriebe in Osteuropa VW sogar schon die Produkte zu schönen neuen Preisen angeboten.....;)

So könnte das Spiel laufen!:o 

Die Verlierer sind Arbeitnehmer und Steuerzahler:( ... wegen macht-und geldgierigen Männerspielen oder so.

 

  • Like 1
Geschrieben

28 % Umsatzrückgang beim Golf gegenüber dem Vorjahr, da trifft es sich doch gut, wenn man auf Kosten eines Anderen die Bänder stilllegen kann...

  • Like 1
Geschrieben

Verhält es sich nicht so, dass das Kurzarbeitergeld aus der Kasse der Beitragszahler nur bei konjunkturellen Bedingungen und unabwendbaren Ereignissen in Anspruch genommen werden darf?

Beides liegt nicht vor!

Wie kann es sein, dass dieser Skandalkonzern seinen Streit mit seinen Zulieferern aus öffentlichen Kassen finanziert und dies bei den politisch Verantwortlichen auch noch Unterstützung findet?

Sind unsere Volksvertreter so sehr mit Volkswagen verbandelt, dass sie Volksvermögen willig zu dessen Stärkung bereitstellen?

Gesendet von unterwegs...

Geschrieben
vor 11 Stunden, Hartmut51 sagte:

28 % Umsatzrückgang beim Golf gegenüber dem Vorjahr, da trifft es sich doch gut, wenn man auf Kosten eines Anderen die Bänder stilllegen kann...

Genau den gleichen Gedanken hatte ich auch schon. Ich glaube nicht, dass der Vorgang so geplant war.
Aber vielleicht hat man die Dinge mehr eskalieren lassen als nötig, um auf Kosten der Steuerzahler halt die Bänder anzuhalten.
Klingt einfach besser, wenn die Bänder wegen Streit mit einem bösen Zulieferer stehen, als wenn man zu wenig Aufträge hat.
Zu der Ersparnis beim Gehalt kann man ggf. noch Schadensersatz vom Lieferanten bekommen.

Gegen diese Überlegung spricht allerdings der nicht absehbare Image Schaden. Die kommen einfach nicht mehr raus aus den schlechten Nachrichten.
Ob das die Ersparnisse wert sind, weiß ich nicht.

Torsten

Geschrieben (bearbeitet)

Es soll vorgekommen sein, dass bei VW wie auch bei PSA nicht immer rationale Entscheidungen gefällt wurden.

Bearbeitet von Hartmut51
Geschrieben (bearbeitet)

Völlig normal. Hab ich genauso erwartet: Langfristige Verträge

Pack schlägt sich, pack verträgt sich ....:o

... und natürlich wurde Stillschweigen vereinbart.

Blaues Auge für VW .... mit weiterem Imageverlust :P

Bearbeitet von Silvercork
Geschrieben

Ob jetzt noch andere Hersteller gerne mit Unternehmen der Prevent-Gruppe zusammenarbeiten? Neben VW soll auch Fiat, Ford, Hyundai und Mercedes ähnliche, wenn auch nicht so umfangreiche Erfahrungen gemacht haben.

Volkswagen kann sich solche Eskapaden leisten, die Käufer wissen wahrscheinlich schon in wenigen Wochen nicht mehr, um wen oder was es bei dem Streit ging. Die Einkäufer der Hersteller sind nicht so vergesslich.

Spötter sprachen bei dem Streik wegen Entzug der Zusammenarbeit schon von "Selbstmord aus Angst vor dem Tod".

Geschrieben
vor 13 Stunden, -albert- sagte:

Sind unsere Volksvertreter so sehr mit Volkswagen verbandelt, dass sie Volksvermögen willig zu dessen Stärkung bereitstellen?

JA !

aber nicht nur mit Volkswagen.......

Geschrieben

Ich frage mich, was ihr für Vorstellungen habt. Das ist hier keine Nachbarschaftshilfe à la: "ich leih' dir meinen Rasenmäher und dafür schneidest Du mir die Hecke". Es handelt sich bei allen Beteiligten um wirtschaftende Unternehmen. Dass VW in Not ist, ist jedem hier klar. Dass VW guckt dass sie trotzdem überleben ist logisch, richtig und wichtig (auch wenn das viele Anhänger der hiesigen Markenreligion gerne anders sähen). Wenn VW nun die Verträge, die sie sich mglw. nicht mehr leisten können oder wollen, kurzfristig kündigen kann, dann deshalb, weil sich die Beteiligten vorher auf kurzfristig kündbare Verträge geeinigt haben. Wenn ich als Zulieferer weiß, dass mein Unternehmen eine kurzfristige Kündigung gar nicht verkraften würde, darf ich sowas nicht unterschreiben.

Ich möchte auch der Auffassung entgegentreten, dass es sich bei Automobil-Zulieferern um einen notleidenden und von den großen Automobilriesen ausgebeuteten Wirtschaftszweig handeln würde, der eines besonderen Schutzes bedürfe. Die größte Wertschöpfung im Automobilbau findet längst bei den Zulieferern statt und nicht mehr dort, wo die Teile am Ende zusammengeschraubt werden. Auch die Gewinne fließen immer stärker in diese Richtung. Die Gewinnmarge der Automobilzulieferer wandert seit Jahren von einem Rekordhoch zum Nächsten. im letzten Jahr lag sie bei 7,4%. Mal zum Vergleich: Bei VW-PKW lag sie im selben Zeitraum bei 2,7%. Im Jahr davor (2014) klaffte die Schere sogar noch weiter auseinander. Entsprechend positiv ist die Stimmung in der Zulieferindustrie. Der Zweig hat euer Mitleid weder nötig, noch verdient.

Geschrieben

na o.k. - eine Runde Mitleid mit Volkswagen !

In Deinem ersten Absatz schreibst Du lauter Dinge,  die ich richtig und zutreffend finde (mit Ausnahme dessen, was da in Klammern steht;  ich pfeife zwar persönlich auf VW,  aber ich wollte weder die verarmten Niedersachsen auf der Flucht gen Süden haben noch wollte ich den VW-freunden ( sind glaube ich 1 oder 2 mehr als wir Citroën freunde) ihr Vergnügen rauben.    Und zu den Hintergründen dieses Streits ist viel zu wenig publik geworden,  dazu noch teilweise krass widersprüchlich, da kann eigentlich keiner von außen ein Urteil bilden wer da nun welche Schuld hat.

Deinem zweiten Absatz dagegen möchte ich ganz energisch widersprechen !  Klar, Zulieferer wie Bosch, Conti u.s.w.,  also die ganz Großen haben sich etwas freigeschwommen und sprechen mit einem Großkonzern auf Augenhöhe.  Die Kleinen werden dennoch gef(damüsstejetztwassteh'nwasdieEtiketteverletzt).

Und das Verhältnis der Gewinnmargen als "Beweis" anzuführen das VW hier die arme Sau ist ist ja wohl nicht Dein Ernst,  oder ?

Schon seit Nordhoffs Zeiten ist bekannt das dieser Konzern sich selber kaputtzumanagen versucht,  das zu viele Interessengruppen Kohle rausziehen,  das die Löhne und Gehälter branchen - und regionsspezifisch zu hoch sind.

Lutz-Harald Richter
Geschrieben

Die von einigen hier vorgenommen schnelle Schuldzuweisung an VW in dieser Geschichte finde ich schon erstaunlich. Der Vorgang hat nichts mit dem Diesel-Betrug zu tun - auch nicht indirekt, denn es ging hier nicht um Kostenreduzierungen bei VW.

Fraglos ist die Marktmacht der großen Autohersteller gegenüber den Zulieferern problematisch. Das gilt für alle großen Hersteller, nicht nur für VW. Die ständigen Bemühungen, die Preise für Zulieferungen immer weiter zu drücken, sind ein branchenweites Problem. Die öffentlich gewordenen Qualitätsprobleme, die seinerzeit Herr Lopez zuerst bei GM und danach bei VW ausgelöst hat, haben - unabhängig von dem folgenden Streit zwischen GM und VW um Industriespionage* - den Zulieferern damals nur eine kurze Atempause verschafft. Aber hier ging es ja nicht um Preisdrückerei.

In diesem Fall ging es doch offensichtlich darum, dass ein Entwicklungsprojekt von VW mit der Prevent Gruppe nicht funktioniert hat und deswegen vorzeitig gekündigt wurde. Das ist eigentlich nichts besonderes. Offensichtlich ging es am Ende darum, wieviel VW für die bereits geleistete Arbeit noch zahlen muss. Das war eine Frage des Projektvertrages und in Gesprächen oder ggfs. vor Gericht zu klären.

Prevent hat statt dessen zwei Tochtergesellschaften angewiesen bestehende Verträge offen zu brechen und die Belieferung von VW einzustellen; und dies auch nach gerichtlichen Verfügungen, die die Belieferung anordneten. Das nennt man Erpressung und ist eine schwere Straftat, die vermutlich wegen des vereinbarten Stillschweigens hier nicht verfolgt werden kann. VW hat sich angesichts des drohenden Schadens entschieden, kurzfristig der Erpressung nachzugeben.

Der Weg, den Prevent beschritten hat, um seine Forderungen durchzusetzen wird sich für Prevent kaum auszahlen. Der neue durch Erpressung zustande gekommene, langfristige Vertrag dürfte kaum das Papier wert sein, auf dem er steht, sobald VW Ersatzlieferanten gefunden hat. Man kann davon ausgehen, dass VW die Aufträge an Unternehmen der Prevent-Gruppe reduzieren und Prevent mittelfristig das Geschäft mit VW verlieren wird.

Und die von Memphisto erwähnten anderen Hersteller werden wohl auch ihre Zusammenarbeit mit Prevent auf den Prüfstand stellen.

* Lopez hatte offensichtlich Unterlagen für weitere Kosteneinsparungen von GM zu VW mitgenommen und dort benutzt. Die Angelegenheit wurde durch einen Vergleich beigelegt, der VW mehr als 100 Mio $ gekostet haben soll.

Lutz-Harald Richter

Geschrieben
vor 5 Minuten, Lutz-Harald Richter sagte:

In diesem Fall ging es doch offensichtlich darum, dass ein Entwicklungsprojekt von VW mit der Prevent Gruppe nicht funktioniert hat und deswegen vorzeitig gekündigt wurde. Das ist eigentlich nichts besonderes. Offensichtlich ging es am Ende darum, wieviel VW für die bereits geleistete Arbeit noch zahlen muss. 

Das wird die Kernfrage gewesen sein. Bei VW wird man da an eine Null gedacht haben. Das Verhältnis zwischen VW und Prevent scheint sowieso zerrüttet zu sein, daher der Griff zu der zweifelhaften Methode Lieferstopp. die letztlich genau die Wirkung hatte, wie gewünscht.

 

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde, chrissodha sagte:

Deinem zweiten Absatz dagegen möchte ich ganz energisch widersprechen !  Klar, Zulieferer wie Bosch, Conti u.s.w.,  also die ganz Großen haben sich etwas freigeschwommen und sprechen mit einem Großkonzern auf Augenhöhe.  Die Kleinen werden dennoch gef(damüsstejetztwassteh'nwasdieEtiketteverletzt).

Die Zulieferer selber widersprechen Dir dabei. Nach der aktuellen Umfrage zur Geschäftslage (2016) sind ganze 7% der kleinen und mittleren Automobil-Zulieferfirmen mit ihrer Geschäftslage unzufrieden. Bei den großen sind es sogar nur 2%. Fast niemand (1% bzw. 0%) bewertet die Lage als "sehr schlecht". Gef***t werden sieht anders aus.

Zitat

Und das Verhältnis der Gewinnmargen als "Beweis" anzuführen das VW hier die arme Sau ist ist ja wohl nicht Dein Ernst,  oder ?

Ich habe die Gewinnmargen angeführt um aufzuzeigen, dass es der Zuliefererbranche gut geht. Die Vorstellung, dass die armen kleinen Zulieferer vor lauter Automobilriesendominanz kaum existieren können, ist ein krasses Zerrbild. Sie können nicht nur exisiteren, sie machen auch fette Gewinne dabei.

Ps.: Dass Du VW vorwirfst, dass sie ihre Gewinne an die Mitarbeiter, also an diejenigen, die sie erwirtschaftet haben, weitergeben, ist interessant. Normalerweise wird doch hier immer über Aktionäre und Dividenden geschimpft.

 

Bearbeitet von highharti

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