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Geschrieben
Ist meine Vermutung richtig, dass VW seine Schummelsoftware bei allen Dieselmotoren eingesetzt hat, die nach der Pumpe-Düse-Ära gebaut wurden?

Ob das für alle Euro5 Common-Rail aus den Wobschen Bastelbuden gilt, ist derzeit ungeklärt. Offiziell wurde nur bei den Motoren bis einschliesslich 2.0 Liter Hubraum eine Software verwendet, die nur auf dem Prüfstand eine Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte sicherstellt.

Geschrieben

http://www.deutschlandfunk.de/vw-krise-als-sponsor-derzeit-weniger-attraktiv.1346.de.mhtml?dram:article_id=332226

'Dass das ohnehin schon umfangreiche Engagement in diesem Bereich noch verstärkt wird, glaubt Thomas Dehesselles eher nicht: "Der zurückgetretene Konzernchef Martin Winterkorn hatte eine extrem hohe Fußballaffinität, die ich nur bei wenigen Vorstandsmitgliedern von Dax-Unternehmen erlebt habe", sagte der Jurist in der DLF-Sendung "Sport am Sonntag".

Auch ein Einstieg des Autokonzerns in die Formel 1, über den zuletzt spekuliert wurde, werde wohl so bald nicht kommen, meinte Dehesselles: "Auch vor dem Hintergrund, dass man seinen Aktionären eine geschmälerte oder ausfallende Dividende ankündigen wird und ein dreistelliges Millionen-Engagement dann schwerer zu verkaufen wäre."'

Geschrieben

http://www.deutschlandfunk.de/abgas-skandal-deutsche-behoerden-erhoehen-druck-auf-vw.1818.de.mhtml?dram:article_id=332248

'Die Behörde habe die Rechtsabteilung von VW schriftlich aufgefordert, bis zum 7. Oktober einen verbindlichen Maßnahmen- und Zeitplan vorzulegen, heißt es in einem Medienbericht.'

'Ein Entzug der sogenannten Typengenehmigung erfolge demnach erst, wenn VW die Aufforderung des Kraftfahrtbundesamtes nicht beachte. Dann dürften die betroffenen Autos nicht mehr verkauft und bewegt werden.'

'Der Zulieferer Bosch habe schon 2007 in einem Schreiben an den VW-Konzern vor einer illegalen Verwendung seiner Technik zur Abgasnachbehandlung gewarnt. Bosch habe die Software an VW geliefert, die allerdings nur für Testzwecke und nicht für den normalen Fahrbetrieb vorgesehen gewesen sei. Nach Informationen der "Bild am Sonntag" teilte der Zulieferer damals den Wolfsburgern mit, dass der geplante Einsatz gesetzeswidrig sei.'

Geschrieben

http://www.deutschlandfunk.de/neuer-vw-chef-mueller-das-erkalten-einer-liebe-droht.720.de.mhtml?dram:article_id=332177

'Zunächst: All jene deutschen Autofahrer, die noch trotzig in ihren bis vor Tagen hochgepriesenen Diesel-VWs sitzen, haben jetzt die Gewissheit: Das ist keine Sache, die sich irgendwo auf den Straßen in New York oder Iowa abspielt. Ich, der ich in diesem Diesel-Wagen fahre, bin es selbst, der damit möglicherweise die Umwelt schädigt, wenn auch ungewollt. Viele im umweltbewussten Deutschland werden sich - völlig zu Recht - fürchterlich hintergangen fühlen. Ein solcher Betrug hat das Zeug dazu, jahre-, ja, jahrzehntelange Liebesbeziehungen zu beenden. Die mit dem Volkswagen, der vielleicht mal ein Käfer war, der vielleicht mal ein Bulli-Bus war, aber immer ein VW.

Jeder Autoverkäufer weiß: Die Emotion entscheidet über die Wahl der Automarke. Wenn aber ein Produkt nicht mehr dem allgemeinen Wertekanon entspricht, dann lässt es sich auch nicht mehr absetzen. Und hier kommt die ökonomische Dimension ins Spiel: VW wird sich nicht nur mit womöglich horrenden Strafen und Schadenersatzansprüchen herumschlagen müssen. Der Autobauer wird nicht nur das logistische Problem lösen müssen, wie eigentlich Millionen Fahrzeuge auf die Schnelle nachgerüstet werden sollen - bei einer begrenzten Zahl von Werkstätten und Ressourcen.

Volkswagen muss nach den heutigen Zahlen vor allem mit einer breiten Kaufverweigerung der Enttäuschten rechnen. Die wird man nicht heute, sondern erst in den Absatzzahlen der nächsten Monate sehen. Aber diese Kaufverweigerung im Heimatmarkt Deutschland, möglicherweise auch Europa, wird umso schwerer wiegen, als sie einhergehen wird mit der immer schwierigeren Lage für VW im schwächelnden China und dem Umstand, dass der deutsche Autokonzern beim Aufschwung in den USA wegen seiner Abgas-Tricksereien nun nicht mehr mit von der Partie sein wird. So wird denn letztlich dies zur Hauptgefahr für das Unternehmen und für den neuen, soeben gekürten Vorstandschef Matthias Müller werden: Das Erkalten der Liebe zu VW im eigenen Kernland.'

Geschrieben

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/vw-abgasskandal/abgas-skandal-volkswagen-das-chaos-13823905.html

'Wer geglaubt hatte, das Erdbeben, das im Frühjahr dieses Jahres die Wolfsburg erschüttert hat, sei durch nichts mehr zu unterbieten, sieht sich nun eines Schlechteren belehrt. Nicht die von Ferdinand Piëch gerittene Attacke gegen den Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn hat Europas führenden Automobilhersteller aus der Bahn geworfen, sondern ein Test amerikanischer Umweltaktivisten, die sich von Bekannten zwei VW ausgeliehen haben, um deren Abgase zu überprüfen. Zwei Stück. Das genügte nicht mal für eine Diplomarbeit, doch dann kam ans Licht, was niemand für möglich gehalten hat: Volkswagen hat im Jahr 2005 eine Software für seine Motorsteuergeräte programmiert, die das Abgasverhalten während der Prüfstandsmessung verbessert.'

'Dass und wie VW seine Werte manipuliert hat, ist etwas anderes, und es wäre höchste Zeit, dafür eine einleuchtende Erklärung zu liefern. Dumm nur, dass im Konzern die Ansprechpartner ausgehen. Das derzeit von einem öffentlich kein Wort hervorbringenden Wolfgang Porsche, dem Politiker Stephan Weil, einem in die Rolle des Aufräumers geschlüpften Ex-IG-Metall-Chef Berthold Huber und dem stets mit unternehmerischem Rat bereitstehenden Betriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh geführte Unternehmen ist erstarrt und ringt um sachdienliche Hinweise. Allein die Tatsache, dass haufenweise Führungspersonen und dem Vernehmen nach auch nicht namentlich genannte Mitarbeiter der zweiten und dritten Reihe ihre Arbeitsplätze verlieren, spricht dafür, dass die Methode des Tricksens und Vertuschens ein größeres Ausmaß hat als bislang vermutet.'

'Sollte sich Ferdinand Piëch, der im April seiner Frau im Aufsichtsrat zu mehr Einfluss verhelfen und Winterkorn durch seinen Mann Matthias Müller ersetzen wollte, im Hintergrund die Hände reiben? Der Gedanke an Rache des in einem Braunschweiger Flugzeughangar wie ein streunender Hund vom Hof gejagten Mister VW liegt nahe. Schließlich platzte die Abgasbombe nur eine Woche bevor der Sieger auf Zeit Winterkorn seinen Vertrag um drei Jahre verlängert bekommen sollte. Doch der ausgelöste Ansehensverlust für Volkswagen ist ein (zu) großes Risiko. Und er stürzt nicht nur Winterkorn vom Denkmal seiner dreißigjährigen Erfolgsgeschichte, sondern auch Piëch. Der war zum fraglichen Zeitpunkt Aufsichtsratsvorsitzender und ist jemand, der sich mit Technik en détail auskennt.'

'Denn eine Woche nach Bekanntwerden der Manipulationen ist noch immer ungeklärt, warum eigentlich geschummelt wurde. Sollte es den VW-Ingenieuren tatsächlich nicht gelungen sein, einen millionenfach verkauften Motor gemäß der (inzwischen durch die strengere Norm Euro 6 abgelösten) Abgasnorm Euro 5 zu konstruieren? Verlören dann all diese Autos ihre Typenzulassung? Das liegt außerhalb jeder Vorstellungskraft.

Allerdings war vor einer Woche auch noch unvorstellbar, dass VW sich selbst, den Dieselmotor und die gesamte deutsche Autoindustrie in eine Vertrauenskrise stürzt. Volkswagen beschäftigt 600.000 Mitarbeiter, die Branche trägt Millionen Arbeitsplätze.'

Geschrieben

http://www.taz.de/VW-und-das-Ansehen-Deutschlands/!5232325/

'Aber es sind nicht nur die Charaktermasken im deutschen Spitzenmanagement, die in der VW-Krise nackt dastehen; es sind auch mal wieder die Journalisten, und unter ihnen vor allem die Spezialisten und ganz unten dann die Autojournalisten der zahlreichen Motor- und Bewegungswelten, die (klar, eigentlich schon immer) als reine Werbebeilagen zu erkennen gewesen wären – so wie die Reiseteile als Anzeigenumfeld.

Doch die Medien sind nur der Widerhall eines Publikums, das eines gerade nicht will, obwohl es nichts greinender einfordert: eine neue Erfahrung machen, die die eigene Existenz verlangsamen, durchrütteln oder innehalten ließe; die den Gedanken freisetzen könnte, man habe sich zuletzt, eine Zeit oder ein Leben lang in die falsche Richtung bewegt.

Denn dann müsste man sich ja zum Beispiel eingestehen, dass der in Deutschland links wie rechts verbreitete Antiamerikanismus so intelligent ist wie das Statement des – renommierten, wie man so sagt – italienischen Journalisten Paolo Gradi, der, von einem TV-Sender nach dem VW-Abgasskandal gefragt, antwortete: „Historisch gesehen waren die Deutschen beim Gas schon immer Meister.“

Werden diejenigen, die in den USA nur den bombenwerfenden Weltpolizisten sehen wollen, sich davon beeindrucken lassen, dass die letzten beiden europäisch-deutschen Großskandale Fifa und VW von US-amerikanischen Stellen aufgedeckt wurden? Wird ihnen nun die offensichtliche Manipulationsgefahr in der Volkswagenbundesliga aufgehen, mit mehr als zwei Dutzend Vereinen in den beiden oberen Spielklassen, auf die VW Zugriff hat? Und werden sie als Journalisten und Fans daraus ihre Konsequenzen ziehen? Oder müssen wir warten, bis auch hier das US-Justizministerium Handlungsbedarf sieht?

Werden jene, die bei TTIP immer nur den großen Satan USA am Werk sehen, sich nun mit dem Gedanken beschäftigen, dass auch der deutsche Konzern VW die Chance hätte, die amerikanische Regierung erfolgreich vor einem unabhängigen Investorenschiedsgericht auf Schadenersatz zu verklagen?

Werden alle Ökos, deren Kritik an den deutsche Zuständen längst steril geworden ist, den VW-Betrug als Betrug einordnen oder werden sie so weit abdriften, dass sie den Flüchtlingen sagen: Kommt nicht hierher, hier werdet ihr vergiftet?

Kriminelle Energie und Dummheit ohne Grenzen

Und was ist mit denen, die meinen in der Flüchtlingskrise stoße die deutsche Aufnahmebereitschaft und Aufnahmefähigkeit auf die Grenzen der „Realität“, wo doch der VW-Irrsinn belegt, dass kriminelle Energie und Dummheit keine natürlichen Grenzen kennt: Es sind Menschen, die Grenzen ziehen und sie überschreiten, nicht eine bequeme „Realität“.

Und was ist schließlich mit einem deutschen Verkehrsminister, einer deutschen Kanzlerin, ja überhaupt einer Bundesregierung, die parteiübergreifend sich zum Hausierer der deutschen, innovationsunwilligen Autoindustrie gemacht hat, weil die ja unseren Wohlstand sichert? Die Vorgaben macht, die diese Industrie nicht einhalten will oder kann, und die dann bei der Überprüfung dieser Vorgaben – vom Wahlvolk wohlwollend ignoriert – wegsieht, während ein großer Teil der Autokundschaft mit Panzern durch die friedlichen europäischen Innenstädte fährt?'

Aber das sind nur Fragen. Die alle hinfällig geworden sein werden, wenn er endlich zurückgetreten ist, dieser üble Herr Winterkorn.'

Geschrieben

http://www.deutschlandfunk.de/vw-skandal-es-ist-kein-einziges-fahrzeug-geprueft-worden.694.de.mhtml?dram:article_id=331892

'Resch: Ich finde das ja wirklich toll, wie dreist Herr Winterkorn beziehungsweise VW fortgesetzt lügen. Allein in der letzten Woche sind mehrmals Falschaussagen gemacht worden. Vorgestern Abend hat Herr Winterkorn noch erzählt nach dem Gespräch mit Herrn Dobrindt, es gibt überhaupt keine Probleme mit den Fahrzeugen in Deutschland. Am nächsten Morgen gibt er dann zu, es sind elf Millionen Fahrzeuge betroffen.

Mir liegen doch selbst solche Messprotokolle vor, bei denen ich sehe, dass ganz plötzlich bei Stadtgeschwindigkeiten auf dem Prüfstand ganz wunderbar der Katalysator funktioniert, im realen Leben dann aber kein Harnstoff mehr eingespritzt wird und die Reinigungsleistung des Kats auf vier Prozent reduziert wird, also praktisch nicht gereinigt wird, mit entsprechenden Folgen für die Schadstoffe.

Wir sehen, wie Fahrzeuge, VW, Audi, vor allen Dingen Audi bei höheren Geschwindigkeiten oberhalb der Testgeschwindigkeit ganz plötzlich den Katalysator abschalten, und das ist ein Problem, das sehr viele haben. Was heißt ein Problem - das ist eine betrügerische Machenschaft, die viele Autohersteller auch in Deutschland und in Europa praktizieren, dass ab einer gewissen Geschwindigkeit, die gar nicht so hoch liegt, oberhalb der 120 Kilometer, die geprüft wird, dass da plötzlich die Eindüsung von Harnstoff gestoppt wird und damit der Katalysator aufhört zu funktionieren.'

Geschrieben

http://www.taz.de/Volkswagen-und-seine-Erfolge/!5231453/

Die USA waren für Volkswagen schon immer der schwierigste Markt. In den fünfziger Jahren, Deutschland klopfte sich noch den braunen Staub aus dem Blaumann, war es für den ohnehin nicht unbelasteten Konzern eigentlich unmöglich, im Land der Sieger seine vergleichsweise kümmerlichen Produkte an den Mann zu bringen.

Im Vergleich mit den chromverzierten Heckenflossengeschossen aus Detroit war der VW Käfer ein grotesker Zwerg. Eigentlich. Mit einem Budget von 800.000 Dollar aber stellte seinerzeit die Agentur „Doyle Dane Bernbach“ (DDB) den kompletten Markt auf den Kopf, machte den VW zur Ikone der fünfziger Jahre und den Weg frei für andere Produkte aus Deutschland.

Die Kernbotschaft ihrer legendären „Think small“-Kampagne war – Ehrlichkeit. Was umso grotesker erscheint, als das Arbeitspferdchen – und Kernprodukt – des heutigen Weltkonzerns einer persönlichen Grille von Adolf Hitler entsprungen ist.

Der bewunderte schon in den zwanziger Jahren den US-Industriellen Henry Ford nicht nur für dessen Judenfeindlichkeit.'

'Beim Festakt zur Grundsteinlegung der neuen „Wagenfabrik“ im Nirgendwo zwischen Hannover und Magdeburg hielt Hitler seine Rede vor drei Modellen dessen, was damals noch KdF-Wagen („Kraft-durch-Freude-Wagen“) hieß, aber schon deutlich als Käfer erkennbar ist – ein Wagen vom Volk für die Volksgemeinschaft, befreit vom „Diktat der Schiene“, ein Volkswagen eben. Im Krieg leitete Anton Pi ë ch, Schwiegersohn von Ferdinand Porsche und Vater des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Ferdinand Pi ë ch, in nachmaligen Wolfsburg die Produktion von kriegswichtigen Kübelwagen.

Nach dem Krieg, den die Produktionsstätten der Nazis weitgehend unbeschadet überstanden hatten, konnte mit der Arbeit begonnen werden. Noch unter britischem Befehl lief die Produktion des Käfers an, Ende 1945 waren 55 Exemplare vom Band gelaufen. Und laufen und laufen und laufen sollten sie. 1946 wurden schon 10.000 Modelle gebaut, 1947 begann Volkswagen mit dem Export, 1949 wurde das Werk zu treuen Händen der Bundesregierung übergeben und vom Land Niedersachsen – das heute noch mehr als 20 Prozent hält – verwaltet.'

'Sogar Subaru hat dort einen besseren Ruf, VW gilt als langweilig.

Umso wichtiger war es, den dieselskeptischen Amerikanern einen „sauberen Diesel“ zu verkaufen: „Isn’t it time for german engineering?“ Mit seinem aktuellen Betrug kratzt Volkswagen nicht nur an seinem eigenen, sondern zugleich am Ideal der ganzen deutschen Exportindustrie – der Ehrlichkeit. Es ist zweifelhaft, ob eine Werbeagentur das wieder ausbügeln kann.'

Geschrieben (bearbeitet)

Ich frage mich, ob es hier nur gegen VW geht oder auch gegen die Dieseltechnik. Ich wäre vorsichtig, bis die Untersuchungen auch ausländischer Dieselfahrzeuge abgeschlossen sind.

Jedenfalls ist der Skandal Wasser auf die Mühlen der Dieselkritiker, zu welchen ich seit langem gehöre. Meine Kritik bezog sich vor allem auf die Bevorzugung der Dieseltechnik: Weichere Abgasregeln, niedrigere Besteuerung des Kraftstoffs, und das nach Volumenmaß nicht nach Energiegehalt.

Vielleicht ergibt sich nun endlich eine Chance, mehr Gerechtigkeit zu schaffen:

VW-Abgasaffäre: Die Akte Diesel

Für viele Steuerexperten ist das Dieselprivileg heute nicht mehr begründbar.

Die Autoindustrie konnte 2011 mit politischem Rückenwind vor allem aus Deutschland schon einmal eine von der EU-Kommission geplante Richtlinie abwehren, wonach der Steuersatz für Treibstoffe an deren Energiegehalt gemessen werden sollte.

http://derstandard.at/2000022817357/VW-Abgasaffaere-Die-Akte-Diesel

Bearbeitet von e-motion
Geschrieben
Ich frage mich, ob es hier nur gegen VW geht oder auch gegen die Dieseltechnik. Ich wäre vorsichtig, bis die Untersuchungen auch ausländischer Dieselfahrzeuge abgeschlossen sind.

Jedenfalls ist der Skandal Wasser auf die Mühlen der Dieselkritiker, zu welchen ich seit langem gehöre. Meine Kritik bezog sich vor allem auf die Bevorzugung der Dieseltechnik: Weichere Abgasregeln, niedrigere Besteuerung des Kraftstoffs, und das nach Volumenmaß nicht nach Energiegehalt.

Vielleicht ergibt sich nun endlich eine Chance, mehr Gerechtigkeit zu schaffen:

VW-Abgasaffäre: Die Akte Diesel

http://derstandard.at/2000022817357/VW-Abgasaffaere-Die-Akte-Diesel

http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?134932-GBuEznzmgakuq%DCddPAHuVW&p=5264984&viewfull=1#post5264984

http://forum.andre-citroen-club.de/showthread.php?134932-GBuEznzmgakuq%DCddPAHuVW&p=5265452&viewfull=1#post5265452

Ist Dir darüber hinaus mehr über bewusstes Missachten der geltenden Gesetze durch z. B. PSA bekannt? Was nicht bekannt ist, kann hier nicht stehen.

Der Dieselmotor ist mit der aktuell verfügbaren Technik an die Grenze des ökonomisch Sinnvollen gekommen. Eine Reform der Steuergesetzgebung macht nur dann Sinn, wenn dadurch vor allem die Modelle im Unterhalt empfindlich teurer werden, die unnötig viel Kraftstoff verbrauchen und damit unnötig viele Schadstoffe emittieren. Ich stimme also für eine progressive Anhebung der Steuern, nicht für eine lineare. Das hätte hoffentlich einen sinnvollen Lenkungseffekt.

Geschrieben

http://www.taz.de/Die-Woche/!5233125/

'Einen Tag nach Mathearbeiten hatte ich alles vergessen, was drin vorkam. ... Man nennt so was künftig ein „VW-Abitur“.'

'Hier, im Handschuhfach: Miesepetrige Ökos und staatliche Vorschriftenfundis wollen dem Autofahrer die Freude an Tempo, Leistung, Schwanzverlängerung nehmen. Doch aus tief empfundener Menschenliebe hat VW eine Wolf-im-Schafspelz-Technologie verbaut, mit der man die freudlose Auspuffstasi in den Schlaf meditiert – um im Zündschlüsselumdrehen wieder ein ganzer Kerl zu sein.

Meine Herren! Für Porsche, Lamborghini und Rasemati wäre der Skandal ein Glücksfall; ein genialer Image-Streich. Der Vorgang ist nicht verblüffender als die Praxis, da langsam zu fahren, wo man von einer Radarfalle weiß. Die Herausforderung für Volkswagen besteht nun darin, genau diese Werbebotschaft subkutan an den Kunden zu bringen: „Geiler, als die Polizei erlaubt“. Und dabei noch irgendwie Familienauto zu bleiben und, natürlich, höllische Strafzahlungen zu leisten.'

Geschrieben

Hallo Dirk,

ich halte mich da mehr an die Meinung von Holger.

Warte mal ab, was noch passiert, statt hier nur expliziet auf VW herumzuhacken.

Gruß Herbert

Geschrieben (bearbeitet)
... Was denkst Du, warum die Deutschen und auch Leute aus manchen anderen Nationen so zahlreich zum Käferrr griffen? ...
Ich kann es mir ehrlich gesagt auch nicht erklären. Aber es ist Geschichte, wahre Geschichte, die in D übrigens ungefähr vor 40 Jahren, mit der Ablösung durch den Golf, endete. Ich komme aber nicht auf die Idee, wegen dieses geradezu unerklärlichen Erfolgs den Hersteller oder die Kunden zu verdammen.

Übrigens, es stört mich extrem, dass du "Käferrr" schreibst, offensichtlich um das Geplärre Hitlers zu imitieren, der allerdings vom KdF-Wagen sprach. Die Produktion des zivilen Käfers wurde ja mit Erlaubnis und unter Aufsicht der britischen Militärregierung aufgenommen, mit der Absicht, dem in Trümmern liegendem Land zum Aufbau zu verhelfen und vielen Menschen Lohn und Brot zu geben. Das ist gelungen und an und für sich nicht verwerflich.

Also lass das doch bitte mit dem "Käferrr". Ich finde, du beschimpfst damit auch viele rechtschaffene Arbeiter und Angestellte bei VW. Die sind jetzt nicht seit einer Woche plötzlich alle Betrüger und Verbrecher!

Im übrigen bin ich auch sehr gespannt, was wir noch über andere Hersteller lesen. Auch wenn BMW vorerst aus der Schusslinie zu sein scheint, so glaube ich noch nicht daran, dass VW hier alleine betrogen hat. Dafür ist mir das gebrachte Beispiel mit der betrügerischen Motorsteuerung des BMW-Motorrads von vor 30 Jahren noch zu präsent. Und für "unseren" "Schicksalsjahre"-Konzern PSA, der von einem Debakel ins nächste schlingert, wäre ich da auch noch nicht so optimistisch.

Bearbeitet von Juergen_
Geschrieben (bearbeitet)

Also: Der Wagen hieß VW 1200, später VW 1300 und VW 1500. Zumindest zu Zeiten Hitlers nannte ihn niemand Käfer. Ich glaube, die Bezeichnung kommt aus den USA, dort wurde der Wagen als Familienmitglied betrachtet, der nur zufällig in der Garage stand und das war der Beetle.

Der Käfer-Erfolg ist erklärbar. Der Standard kostete rd. 3.900 DM, das Modell Export lange Zeit 4.600 DM. Damit war der Wagen in seiner Blütezeit konkurrenzlos, wenn man NSU Prinz 2-4, Lloyd 600 / Alexander, Fiat 600/770, BMW 600, Glas 700 usw. daneben stellte. Der hübsche DKW Junior krankte am 2-Taktmotor und die Lloyd/Borgward Arabella an ihrer undichten Karrosserie ("Aquabella"). Interessant waren vielleicht noch die Renault Dauphine und auf seine Art der ähnlich teure 2CV, aber allen war die schlechtere Qualität zu eigen. Dagegen war der 1200 als zuverlässiger Qualitätswagen positioniert mit geringem Wertverlust, weitgehend unproblematischer Luftkühlung, billigen Ersatzteilen und Werkstätten an jeder Ecke. Die heute noch bekannte Werbung brachte es auf den Punkt: "Er läuft und läuft und läuft und läuft.....". Erst mit dem Opel Kadett kam ein moderner Konkurrent aus der eigens errichteten neuen Fabrik in Bochum, der die Nachteile des Käfers absorbierte: er war viel leiser, hatte eine bessere Straßenlage, war temperamentvoller und verfügte über einen großen Kofferraum.

Bearbeitet von Manfred Heck
Geschrieben
Der Kadett eine bessere Straßenlage als der Käfer? Also Manfred. Naja, in Mannheim war es damals wahrscheinlich meist trocken und vor allem schneefrei. :-)

(ich bin beide im Winter offroad driftspaß gefahren)

Hier der Spaß auf trockener Strecke, mit viel Grip :D

http://www.rtl2.de/sendung/grip-das-motormagazin/video/1442-vergleiche/22206-youngtimer-vergleich-iv-vw-kaefer-vs-opel-kadett-a/

LG

Holger

Das Video kann ich leider weder auf iPad noch PC noch iPhone öffnen. Entgegen der Bildunterschrift handelt es sich zumindest beim Bild nicht um den Kadett A, sondern B mit amerikanisierter Karrosserie. Ich kenne auch beide, den VW 1300 hatte ich 6 Wochen bis zum Totalschaden und den Kadett B zweimal.

Der VW machte einen "wertigeren" Eindruck und war besser gefedert. Auch die Sitze nicht so mickrig wie in den ersten Kadett-Serien. Dennoch war der Kadett ein richtiges Auto, leider etwas hart gefedert und nach meiner Erinnerung mit besserer Straßenlage gesegnet.

Geschrieben

Kleiner Markt, kleines Zeichen?

In der Schweiz ist nicht nur der Neuverkauf der betroffenen VW's, sondern auch die Wiedereinlösung der betroffenen Modelle verboten worden. Das heisst: Wer einen solchen VW fährt, kann dieses Auto de facto nicht mehr verkaufen, da eine Einlösung auf einen neuen Halter nicht mehr möglich und somit der neue Eigentümer das Auto in der Schweiz nicht mehr fahren dürfte.

Falls dieses Beispiel europaweit Schule macht, dann stehen VW sehr harte Zeiten bevor. Ich bin gespannt, wann die nächsten Schummler (andere Hersteller, Benzinmotoren) ermittelt werden. Weitet sich der Skandal auch beispielsweise auf die seit Jahren direkt eingespritzten Benziner aus, dann wird das eine ganz dicke Krise für "das Auto".

ACCM Elmar Stephan
Geschrieben

Hier mal eine britische Sicht auf das Thema Volkswagen:

http://www.theguardian.com/business/2015/sep/26/volkswagen-vw-hitler-herbie-wolfsburg

Zum Thema Nazi-Vergangenheit und Nazi-Erbe: Es waren die Briten, die das VW-Werk nach dem Krieg wieder in Betrieb genommen und aufgebaut haben. Es waren auch die Briten und die Expertise, die sie aus ihrer Autoindustrie mitgebracht haben, die dafür gesorgt haben, dass die VWs als solide Qualitätsautos angesehen wurden, denn die ersten Käfer, die in Wolfsburg vom Band liefen, waren alles andere als gut. Qualitätskontrolle, Service, Aufbau des Händlernetzes, Aufbau des Exports, Qualifikation der Mitarbeiter - für all das haben erst die Briten gesorgt. Und das haben sie getan, weil sie die riesige britische Besatzungszone, für die sie die Verantwortung hatten, möglichst schnell wieder wirtschaftlich autark machen wollten. Und wenn nicht ein früherer GM-Manager wie Nordhoff (Opel) schnell VW-Chef geworden wäre, würde heute wohl kein einziger VW-Schlot mehr rauchen.

Anders gesagt: Allein mit dem Erbe der Nazi-Zeit wäre VW heute längst Geschichte. Die Weichen für den heutigen Weltkonzern VW haben die Briten in den ersten drei, vier Jahren nach Kriegsende gestellt.

Geschrieben
... Anders gesagt: Allein mit dem Erbe der Nazi-Zeit wäre VW heute längst Geschichte. Die Weichen für den heutigen Weltkonzern VW haben die Briten in den ersten drei, vier Jahren nach Kriegsende gestellt.
Gut auf den Punkt gebracht!
Geschrieben (bearbeitet)

Auf AMS ist Verlass. Da wird aus dem Betrug ein harmlos klingendes "schummeln". Außerdem sind die Motoren ja im Prinzip einwandfrei:

"Wichtig: Abgesehen von der Betrüger-Software, die nur bei Prüfstandsläufen aktiviert wird, sind die Motoren einwandfrei. Die Motoren emittieren zwar im Realbetrieb deutlich mehr Schadstoffe, als auf dem Prüfstand. Damit sind sie allerdings in guter Gesellschaft."

http://www.auto-motor-und-sport.de/news/ea189-motor-mit-betrugssoftware-diese-autos-sind-betroffen-9982008.html

Man kann gar nicht soviel essen wie man kotzen möchte.....

Aus diesem anscheinend beinah mafiösen Pressehaus kommt mir jedenfalls keine Zeitschrift mehr ins Haus.

Bearbeitet von JKausDU
Geschrieben (bearbeitet)
Auf AMS ist Verlass. Da wird aus dem Betrug ein harmlos klingendes "schummeln". Außerdem sind die Motoren ja im Prinzip einwandfrei:

"Wichtig: Abgesehen von der Betrüger-Software, die nur bei Prüfstandsläufen aktiviert wird, sind die Motoren einwandfrei. Die Motoren emittieren zwar im Realbetrieb deutlich mehr Schadstoffe, als auf dem Prüfstand. Damit sind sie allerdings in guter Gesellschaft."

http://www.auto-motor-und-sport.de/news/ea189-motor-mit-betrugssoftware-diese-autos-sind-betroffen-9982008.html

Man kann gar nicht soviel essen wie man kotzen möchte.....

Aus diesem anscheinend beinah mafiösen Pressehaus kommt mir jedenfalls keine Zeitschrift mehr ins Haus.

Also, ich habe schon lange den Verdacht, dass einige Mitarbeiter der AMS beim Volkswagenkonzern auf der Gehaltsliste stehen. Soviel Nibelungentreue kann man doch ohne jegliche Gegenleistung gar nicht erbringen.

"...Theoretisch könnten Sie also zum Beispiel ohne Schummel-Software neu getestet und je nach Ergebnis dann in andere Schadstoffklassen eingestuft werden..."

Geht das denn? Kann man wirklich die europäischen EA 189-Motoren von Euro 5 auf Euro 4 rückstufen, wenn sie zu einem Zeitpunkt erstmalig zugelassen wurden, zu dem Euro 5 verbindlich einzuhalten war?

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben
"...Theoretisch könnten Sie also zum Beispiel ohne Schummel-Software neu getestet und je nach Ergebnis dann in andere Schadstoffklassen eingestuft werden..."

Geht das denn? Kann man wirklich die europäischen EA 189-Motoren von Euro 5 auf Euro 4 rückstufen, wenn sie zu einem Zeitpunkt erstmalig zugelassen wurden, zu dem Euro 5 verbindlich einzuhalten war?

Das kann ich mir kaum vorstellen, andererseits wäre es ja total irre, wenn diesen Autos nachträglich die Zulassung entzogen würde.

Wenn es eine Rückstufung gäbe, dann wäre es auch wahrscheinlicher, dass die Rückstufung auf Euro 2 erfolgen würde. Es war bisher ja immer die Rede von 7 - 40 mal so hohen NOx-Werten. Das würde nicht mal für Euro 3 reichen.

Vermutlich werden die Autos umgerüstet werden. Das wird aber nochmal ein paar Milliarden kosten. Hoffentlich überlebt das der Konzern.

Martin

Geschrieben
Auf AMS ist Verlass. Da wird aus dem Betrug ein harmlos klingendes "schummeln". Außerdem sind die Motoren ja im Prinzip einwandfrei:

"Wichtig: Abgesehen von der Betrüger-Software, die nur bei Prüfstandsläufen aktiviert wird, sind die Motoren einwandfrei. Die Motoren emittieren zwar im Realbetrieb deutlich mehr Schadstoffe, als auf dem Prüfstand. Damit sind sie allerdings in guter Gesellschaft."

http://www.auto-motor-und-sport.de/news/ea189-motor-mit-betrugssoftware-diese-autos-sind-betroffen-9982008.html

Man kann gar nicht soviel essen wie man kotzen möchte.....

Wie kann man sich selber derart entlarven? Korruptes Pack.

Geschrieben
...Es war bisher ja immer die Rede von 7 - 40 mal so hohen NOx-Werten. ...

Diese Relation bezieht sich aber auf die viel strengeren amerikanischen Grenzwerte. Dort sind maximal 70 mg NOx je Meile (= 1,6 km) zulässig, in Europa sind es bei Euro 5 (und um die EA 189- Euro5-Motoren soll es ja laut VW ausschließlich gehen. Euro 6-Motoren sind angeblich nicht betroffen) 180 mg je Kilometer.

Darüber hinaus liegt der amerikanische Prüfzyklus näher an der Realität, als der europäische NEFZ-Zyklus. Denn auch vom Schleichfahrt-Prüfzyklus profitieren die Europäer. Denn wenn die streckenbezogene Abgasmenge klein ist, dann ist auch die streckenbezogene NOx-Menge klein. Schon alleine aus diesem Grund wird es in Europa viele Autos geben, die auch ganz ohne Schummelsoftware die Grenzwerte am Prüfstand einhalten, jedoch nicht im Straßenbetrieb.

Gruß, Albert

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