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Geschrieben

Die Abgaswerte müssen möglichst auf bestehender "Hardware" (Motor mit all seinen Teilen) erreicht werden, das Ganze möglichst ohne Leistungsverlust. An einem "alten" Motor, an welchem in dieser Form jahrelang nicht mehr gearbeitet wurde, müssen also neue Kennfelder entwickelt und dann getestet werden. Zudem wird man wohl die Motoren einer Messung in den USA und wohl auch Europa unterziehen (müssen), um die Typengenehmigung weiterhin sicherstellen zu können.

Da werden einige Leute Tag und Nacht bis Ende Jahr arbeiten (müssen).

Mit dem Aufspielen eines Mini-Scripts oder eines Patches ist es in diesem Fall nicht getan.

Geschrieben

Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
Die Abgaswerte müssen möglichst auf bestehender "Hardware" (Motor mit all seinen Teilen) erreicht werden, das Ganze möglichst ohne Leistungsverlust. ...

....

Die Software gibt's, muss evtl. noch aufbereitet werden, aber von deutlichem Leistungsverlust ist in diesem Zusammenhang schon die Rede. Irgendwie logisch: wenn der Motor im "Test"-Modus angemessen laufen würde, hätte es den Trick, der wegen einer schlampig formulierten Verordnung sogar legal ist, gar nicht gebraucht.
Geschrieben (bearbeitet)
Die Software gibt's, muss evtl. noch aufbereitet werden, aber von deutlichem Leistungsverlust ist in diesem Zusammenhang schon die Rede. I....

Ich spekuliere jetzt einmal:

Theoretisch sind zwei Szenarien möglich:

1. Änderung der Software

a) Der NOx-Speicherkat regeneriert öfter, als bisher. Hierdurch steigt der Treibstoffverbrauch, die Leistung jedoch bleibt gleich.

B) Der NOx-Speicherkat ist derart unterdimensioniert, dass er selbst unter permanentem Regenerieren nicht in der Lage wäre, die Abgasvorschriften einzuhalten. Aus diesem Grund muss zusätzlich die Gemischaufbereitung verändert werden: Mehr Kohlenwasserstoffe, weniger Sauerstoff. Die Folge: Es entstehen aufgrund der niedrigeren Verbrennungstemperaturen weniger NOx, was dem unterdimensionierten NOx-Speicherkat entgegenkommt, aber es sinkt das Leistungsniveau (weniger Drehmoment = weniger Leistung) und der Treibstoffverbrauch steigt an.

2. Änderung der Software und der Hardware

Für den amerikanischen Markt reicht aufgrund der wesentlich strengeren Abgasvorschriften (max. 70 mg NOx/Meile gegenüber 180 mg NOx/Kilometer bei Euro 5) selbst 1b nicht mehr aus. Hier muss zusätzlich ein leistungsstärkerer NOx-Speicherkat installiert werden, sei es, indem er größer dimensioniert ist, oder indem die Beschichtung leistungsfähiger ist. Jene Fahrzeuge, die mit einem SCR-Kat ausgestattet sind, benötigen nicht nur eine neue Software, die größere Harnstoffmengen bereitstellt, sondern auch deutlich größere Harnstofftanks, denn in den USA gilt eine Vorschrift, wonach der Harnstofftank so groß dimensioniert sein muss, dass ein Nachfüllen zwischen den Inspektionsintervallen nicht erforderlich wird.

Das Szenario 1 wird in Europa zur Anwendung kommen, das Szenario 2 in den USA.

Gruß, Albert

Bearbeitet von -albert-
Geschrieben

Wobei aber Leistungsminderung oder höherer Kraftstoffverbrauch, oder gar beides zusammen nicht mehr dem entspricht, für was der Kunde bezahlt hat.

Also ein sicherer Grund zur Minderung oder gar Wandlung. Und DAS kann sich VW mit Sicherheit nicht leisten.

Geschrieben (bearbeitet)
Wobei aber Leistungsminderung oder höherer Kraftstoffverbrauch, oder gar beides zusammen nicht mehr dem entspricht, für was der Kunde bezahlt hat.

Also ein sicherer Grund zur Minderung oder gar Wandlung. Und DAS kann sich VW mit Sicherheit nicht leisten.

Ich bin auch schon ganz gespannt darauf, wie die Volkswagenfahrer reagieren werden, wenn sie nach der Umrüstung feststellen werden, dass der VW, der Audi, der Skoda oder der Seat nun zwar gesetzeskonform ist, aber weniger leistet und zugleich mehr Treibstoff verbraucht.

Bearbeitet von -albert-
Gast EL Lemon_Negro
Geschrieben

Sehr gut zu lesen der Artikel der SD. Also Arroganz und Machtgier und Fehlplanung sind die Totschlägerworte für VW.

Geschrieben

Eigentlich ist das alles ein alter Hut mit dem "Schummeln".

Früher zu Vergaserzeiten wurde bei der AU bei manchen Fahrzeugen die CO-Schraube so weit reingedreht, bis der Sensor die passenden Werte bekam. Damit die Karre aber im Alltag wieder gescheit lief, wurde nach der AU die CO-Schraube wieder n Stück raus gedreht......

Geschrieben

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/vw-schummelsoftware-101.html

'Volkswagen hat auf Nachfrage von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" jetzt eingeräumt, dass seine mittlerweile berüchtigte Schummelsoftware einen gezielten Nutzen in Europa hat.

Nun wird der Wolfsburger Konzern präziser: "Mit der genutzten Software kann eine Prüfstandsituation durch das Fahrzeug auch im NEFZ-Prüfstandslauf erkannt werden und die Motorsteuerung nur während des Testzyklus auf die Emission gesetzeskonformer Stickoxidwerte umgestellt werden", sagte ein VW-Sprecher. So werde die "Betriebsstrategie des Motors derart verändert, dass weniger Stickoxide ausgestoßen werden".

Das heißt, auch in Europa kann ein solches Auto die Prüfer übers Ohr hauen. Durch diese Programmierung "werden während des Prüfstandslaufs die Grenzwerte der Euro-5-Abgasnorm eingehalten", räumt VW nun ein. Grenzwerte einhalten ja, aber eben nur scheinbar.

Wie viele Dieselautos die Abgasgrenzwerte nur mit dem Softwaredoping einhalten, dazu sagt Volkswagen nichts. Auch von einem "Defeat Device", also einer nach der einschlägigen Euronorm verbotenen Abschaltvorrichtung wie in den USA, will VW derzeit nicht sprechen: "Die juristische Bewertung bezüglich der ECE-Norm R 83 ist nicht abgeschlossen."

Unterdessen droht Volkswagen, auch für Steuerschäden einstehen zu müssen, die durch die Abgasmanipulation entstanden sein könnten. Das nämlich fordert der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) in einem Brief an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Die Kfz-Steuer für Dieselfahrzeuge könnte zu niedrig angesetzt worden sein, den Fahrzeughaltern Nachzahlungen drohen. Dazu dürfe es aber nicht kommen.'

Geschrieben

Im Feuilleton der FAZ wird Klartext geschrieben:

'Ging es bei VW schon von Anfang an darum, die Käufer zu betrügen? Eine dunkle Geschichte aus der Frühzeit des Volkswagenwerks.'

Um den Namen „Volkswagen“ zu rechtfertigen, sollten die „Volksgenossen“ für dessen Erwerb nicht mehr als 990 Reichsmark (rund 4000 Euro) aufwenden. Das war damals viel Geld. Das Regime kam deshalb 1938 auf den Einfall, die Produktion dieses „Kraft durch Freude“-Wagens, wie er offiziell hieß, durch ein Sparsystem vorzufinanzieren, für das der künftige Automobilist wöchentlich wenigstens fünf Reichsmark aufwenden musste. Bis zur Fälligkeit hatte dieser Ratensparvertrag also eine Laufzeit von über vier Jahren. Von den rund 340.000 „Volksgenossen“, die auf diese Weise über 280 Millionen Reichsmark ansparten, kam aber kein einziger in den Genuss seines Traumautos. Als dessen Produktion im August 1941 anlief, war der Zweite Weltkrieg im Gange, und aus den KdF-Wagen wurden „Kübelwagen“. Nach dem Krieg war das Sparvermögen für die KdF-Wagen vernichtet. Da die Volkswagenwerk AG, die 1948 die Produktion des „Volkswagens“ aufnahm, nie dieses Geld in Besitz hatte, erklärte sich die Firma erst nach langwierigen Prozessen 1961 zur Entschädigung der „KdF-Sparer“ auf dem Kulanzweg bereit: Wer einen Volkswagen kaufen wollte, erhielt einen Rabatt von bis zu 600 DM; wer auf einer Barauszahlung bestand, wurde mit bis zu 100 DM abgefunden. Bis Ende 1970 akzeptierten über 120.000 „Anspruchsberechtigte“ dieses schäbige Angebot, das nicht wenigen als Betrug galt.

'„Volkswagen! Das Auto!“ - Das Auto des „Führers“ war dank der Absatzzahlen „Weltmarktführer“.

Hybris kommt vor dem Fall. Bisweilen ist dessen Höhe beträchtlich. Beim Absturz von VW wegen des Betrugs bei den Abgaswerten haben davon bislang nur die Besitzer von VW-Vorzugsaktien eine halbwegs konkrete Vorstellung. Deren Anteilsscheine büßten fast die Hälfte ihres Börsenwerts ein. Wer von den Aktionären jetzt Betrug schreit, der trifft den Sack, aber nicht den Esel, denn der Börsenwert macht nur Mitteilung vom Vertrauen des Markts in ein Produkt. Um dieses scheint es jetzt geschehen zu sein. Daran bemisst sich die Fallhöhe von VW.'

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/volkswagen-entschaedigung-1961-13837377.html

Geschrieben

Ich glaube eher, dass den Betrügern inzwischen Hörner gewachsen sind:

sylr-XHKcPg

Eine noch weiter von der Realität entfernte Werbung ist kaum vorstellbar.

Geschrieben (bearbeitet)

Wer will, kann ja mal dem Interview mit Resch zuhören

"Es ist nicht nur eine Phantasie, dass die deutsche Automobilindustrie durchregiert. Der wahre Verkehrsminister heißt nicht Dobrindt oder damals Ramsauer, der wahre Verkehrsminister heißt Matthias Wissmann, der Präsident der Automobilindustrie in Deutschland,"

440px-MatthiasWissmann.jpg

Bild Wikipedia

"der sich ja auch rühmt diesen engen Kontakt zu Angela Merkel zu haben."

"Ich finde es unglaublich, wie die Politik sich anbiedert und nicht mehr in der Lage ist, gegen die Anweisungen der Autoindustrie zu handeln."

"Wie auch aktuell, heute, die Autoindustrie die Bundesregierung wieder davon abgebracht hat einen amtlichen Rückruf zu verlangen."

"Heute erfahren wir plötzlich, das Volkswagen in eigener Regie einen freiwilligen Rückruf machen möchte, was natürlich eine ganz andere Rechtsabsicherung / geringere Anspruchsgrundlage für betroffene Kunden bedeutet. Auch hier ist wiederum die Bundesregierung eingeknickt und das können wir nicht akzeptieren und wir werden dagegen mit Rechtsmitteln vorgehen."

"Das was in Dieselfahrzeugen anderer Hersteller in Deutschland, in Europa und darüber hinaus stattfindet, ist teilweise noch viel tolldreister."

http://detektor.fm/wirtschaft/abgasskandal-vw-und-die-politik

Link zum Interview gefunden bei den Priusfreunden.

hs

Bearbeitet von e-motion
Geschrieben

Der VDA ist mächtig, das ist nichts Neues. Wissen wir doch, dass jeder 7. Arbeitsplatz..... ach, nee, lassen wir das.... ;)

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Eine

... Abschaltvorrichtung ...
ist nach der einschlägigen Verordnung seit 2008 in Europa unzulässig. Das ist genau die schlampige Formulierung, die ich meinte. Das Motor-Management wird offensichtlich nicht "abgeschaltet" - dann würde der Motor nämlich gar nicht laufen.
Geschrieben
Eigentlich ist das alles ein alter Hut mit dem "Schummeln".

Früher zu Vergaserzeiten wurde bei der AU bei manchen Fahrzeugen die CO-Schraube so weit reingedreht, bis der Sensor die passenden Werte bekam. Damit die Karre aber im Alltag wieder gescheit lief, wurde nach der AU die CO-Schraube wieder n Stück raus gedreht......

Oder auch nicht. So bin ich dann mal mit dem Käfer nach Hause geeiert. Keine Leistung, kein Leerlauf, an jeder Ampel ausgegangen :(

Geschrieben
Im Feuilleton der FAZ wird Klartext geschrieben:

'„Volkswagen! Das Auto!“ - Das Auto des „Führers“ war dank der Absatzzahlen „Weltmarktführer“.

Das Ganze muß für Dich ja im Moment ein innerer Vorbeimarsch sein!

Geschrieben
Was soll ich sagen,.... war doch eh klar.

Was war klar?

Geschrieben

Das nicht nur VW/Audi/Skoda/Seat betroffen sind, sondern auch andere Hersteller noch nachziehen werden.

Spätestens, wenn reele Prüfmodalitäten festgelegt sein werden und auch durchgeführt werden,

dann werden viele Motoren durchfallen.

Sehr viele Motoren, aller Hersteller.

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