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Geschrieben

Ich denke einige Zusammenhänge sind doch unstrittig: Die EU-Sorgenkinder hätten sich niemals in dem Maße verschulden können, wenn Sie eine eigene, schwache, Währung gehabt hätten. Zudem ist durch den Euro die nationale Steuerungsmöglichkeit der Geldpolitik weg. Stattdessen denkt eine EZB für den Euroraum als Ganzes und entscheidet demnach.

Das europäische Währungssystem, vorher europäischer Wechselkursverbund, bot deutlich mehr Möglichkeiten, die wirtschaftliche Situation der einzelnen Teilnehmer zu beachten und auf nationaler Ebene durch die jeweiligen Zentralbanken geldpolitisch zu wirken.

Strukturelle politische Fehler schließt das natürlich nicht aus. Das aber die Arbeitsmarktsituation in Südeuropa nix mit dem Euro zu tun haben soll, ist schon eine seltsame Sicht der Dinge.

Geschrieben
Ich denke einige Zusammenhänge sind doch unstrittig: Die EU-Sorgenkinder hätten sich niemals in dem Maße verschulden können, wenn Sie eine eigene, schwache, Währung gehabt hätten.

Das ist Möglich.

Ob es diesen Staaten und ihren Einwohnern heute allerdings nur schon deshalb besser ginge, darf bezweifelt werden. Das sind die Staaten, die damals noch Schwellenländer waren, Spanien, Griechenland, Portugal, beispielsweise. Die hatten nach der Einführung des € einige gute und sehr gute Jahre, verglichen mit der Zeit davor. Klar hätten die ohne € vermutlich weniger Schulden. Allerdings ist damit nicht auch schon gesagt, dass es den Leuten dort besser ginge, und es ist auch nicht sicher, dass diese Staaten nicht dennoch (schon lange?) pleite gegangen wären, da ja ohne den € weniger kreditwürdig und wirtschaftlich vielleicht auch auf einem entsprechend etwas tieferen Niveau als jetzt.

Dem € die Schuld an der jetztigen Situation zu geben wäre also mit Sicherheit stark verkürzt, und beruht ausserdem, wie oben dargelegt, auf einigen, wie ich finde ausserordentlich kühnen Behauptungen.

Tatsache ist, viel von den Schulden, die zur €-Kriese führten, stammen noch aus der Zeit vor dem €. An diesem Teil KANN der € nicht schuld sein.

Weiter waren die Südeuropäischen Länder (Griechenland, Spanien, Portugal) noch in den neunziger Jahren des 20. Jh. Auswanderungsländer aus wirtschaftlichen Gründen. Dann boomte die Wirtschaft dort und anderswo, mit bzw. mit Aussicht auf den €. Nun kam halt, was eigentlich niemanden hätte überraschen dürfen: Die vor dem € und der EZB meist sehr fadenscheinig verborgenen Schulden waren länger nicht mehr zu verstecken, und es kam heraus, dass viele €-Staaten den Stabilitätspakt entweder gar nie eingehalten hatten, oder das schon seit Jahren nicht mehr tun...

Damit kam der € unter Druck, und den Schwellenländern von anno dunnemals vor dem €, welche sich damals schon, und teils seit Jahrzehnten, durch immer wieder neue Abwertungsrunden der eigenen Währung (Italien, in geringerem Masse auch Frankreich) konkurrenzfähig zu halten versucht hatten, gehts so dreckig wie damals.

Ist daran nun der € schuld, oder war es nicht eher so, dass der ein prima Deckmäntelchen war, für die Probleme, die davor schon da waren und die jetzt eben nicht mehr weiter unter den Teppich zu kehren sind?

Ich halte die Frage für rhetorisch. Die Probleme, die die €-Sorgenstaaten heute haben, hatten sie auch schon vor der Einführung des €. Dass man dort aus der Chance € in den guten Jahren, die ihnen der brachte, nicht mehr draus gemacht hat, ist nicht dem € und auch nicht der EZB anzulasten, das war nationale Politik.

Eine Ausnahme gibt es: Griechenland. Den Griechen gehts heute dreckiger, als zu Zeiten der Drachme. Die hatten halt das zweifelhafte Vergnügen, der erste Pleitestaat zu werden. Aber auch dort: Man hat die 10 guten Jahre nicht etwa dazu genutzt, die Korruption zu bekämpfen, Steuern auch tatsächlich einzutreiben und den Staat wenigstens etwas schlanker zu machen, so dass die Privatwirtschaft auch abseits des Tourismus und der Fischerei eine Chance gehabt hätte, sich zu entwickeln, wie man es in Osteuropa im direkten Vergleich sonst recht gut hinbekommen hatte. Man liess alles beim alten, und schiebt die Schuld jetzt auf den €.

Vordergründig stimmt das sogar, denn man hätte ohne € wirklich nicht so viel Schulden machen können. An sich aber wäre Griechenland auch ohne den € schlicht abgesoffen, denn die Wirtschaft dort darbte schon in den Jahrzehnten davor... Ohne € hätte man lediglich eine (rückblickend verpasste!) Chance weniger gehabt, aus dem Land was zu machen. Man wäre schon vor Jahren an dem Punkt gewesen, wo man jetzt steht. Der Unterschied wäre vielleicht der gewesen, dass man nicht so viele hau-ruck-Reformen und -Budgetkürzungen in so höllisch kurzer Zeit hätte durchdrücken müssen oder können, und dadurch vielleicht der ein oder andere Grieche nicht so hart abgestürzt wäre, wie das eben jetzt - und hier darf man dem € die Schuld durchaus geben - passierte.

Was der Rest Europas, und hier leider Deutschland ganz weit vorn, den Griechen zumutet oder schon zugemutet hat, ist eigentlich gänzlich uneuropäisch. Ich bin gespannt, ob man mit Frankreich auch so hart verfährt, wenn denn mal der Tag kommt, wo F auch endgültig pleite ist. Der Tag kommt, nicht ob, sondern wann, ist die Frage. Ich würde meinen, wäre man mit einem anderen Staat als Griechenland so verfahren wie dort, hätte das mit Krieg geendet; Bürgerkrieg zwar "nur" aber mit der Ruhe in Europa wärs dann noch viel eher vorbei gewesen.

Zudem ist durch den Euro die nationale Steuerungsmöglichkeit der Geldpolitik weg. Stattdessen denkt eine EZB für den Euroraum als Ganzes und entscheidet demnach.

Das europäische Währungssystem, vorher europäischer Wechselkursverbund, bot deutlich mehr Möglichkeiten, die wirtschaftliche Situation der einzelnen Teilnehmer zu beachten und auf nationaler Ebene durch die jeweiligen Zentralbanken geldpolitisch zu wirken.

Auch das stimmt. Es war von Anfang an der grösste Kritikpunkt am €. Nur: Staatspleiten hätte das auch nicht 100%ig verhindert, und wenn, dann ist auch nicht sicher, ob das billiger geworden wäre. In den Jahren vor dem € mussten zum Beispiel die FF (die franz. Währung) mit Milliarden DM stabilisiert werden, wenn ich mich recht erinnere, und man war in D und F aber sowas von froh, als endlich der € kam.

Es ist also auch dann noch eine sehr, sehr kühne Behauptung, man stünde ohne den € heute besser da.

Ich merke gerade, dass dieser Beitrag sehr pro-Euro klingt, obschon ich gar nicht so viel vom € halte. Nur: Dass jetzt an allem Übel kurzerhand der € schuld sein soll, ist eben in meinen Augen falsch.

Man kann sich auf den Standpunkt stellen, der € hätte nie eingeführt werden dürfen, weil der Stabilitätspakt von Anfang an kaum das Papier wert war, auf das man ihn druckte. Aber auch dann: Das wäre nicht dem € anzulasten! Man hätte den dann eben nur denen geben dürfen, die den Stabilitätspakt wirklich, und nicht nur unter Zuhilfenahme von Taschenspielertricks erfüllten, oder man hätte halt die Bedingungen ändern müssen, mit allen Konsequenzen.

Geschrieben

Es ist eine politisch gewollte Währung, da mussten vor der Einführung einige Fakten einfach mal beiseite treten.

Im Übrigen: Eine Staatspleite ist kein Weltuntergang. Schlimm, sicher, aber das Leben geht weiter. Argentinien ist ein Beispiel dafür. Und ich bin sicher, dass eine Staatspleite in Griechenland ohne den Euro kaum zum Schreckensszenario taugen würde.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben

Die Einwohner der Staaten, die bei Kritikern schon lange vor EURO-Einführung als nicht kompatibel galten, hatten nach der Einführung ein paar gute Jahre. Aber auf welcher Basis? Auf der Basis selbst erarbeiteter Wirtschaftsleistung, oder, wie sich jetzt herausstellt, auf der Basis von Krediten, die sie ohne Euro niemals zu den gegebenen Bedingungen bekommen hätten?

Jeder weiß, dass man nur so viel ausgeben kann, wie man verdient hat (gut: Hardcore-Sozialisten gehören nicht dazu, die kapieren nicht mal, dass das Geld anderer Leute, welches sie auf den Kopf hauen, auch mal ausgehen kann), nur Staatenlenker handeln anders. Unter anderem, weil sie es ihren Wählern versprochen haben - fürs Suppe auslöffeln sind sowieso andere zuständig. Aber nicht nur in GR wird so Haushaltpolitik betrieben, auch in D sind die Zeiten halbwegs soliden Wirtschaftens spätestens seit den frühen 1970er Jahren vorbei.

Aber noch mal zu GR: die waren schon lange vor ihrem Beitritt zur EWG 1981 so gut wie pleite - der Beitritt hat ihnen wg besserer Kreditwürdigkeit eine Atempause verschafft, die EURO-Einführung noch eine (wobei alle Südstaaten von diesem Effekt profitierten und sich über alle Maßen auf den Kreditmärkten bedienten). Schon im 19. Jhd. waren sie praktisch pleite, haben nach ihrer Selbständigkeit 1830 praktisch schon immer von fremder Hilfe gelebt; es gibt Zeitungsartikel aus den 1890er Jahren zu diesem Thema, die heute hoch-aktuell sind.

Dazu kommt: in den 1970er Jahren gab es eine ganze Reihe europäischer Firmen, die Zweig- und Montagewerke in GR hatten, auch Citroen gehörte dazu. Davon ist so gut wie nichts übrig. Weil die Bedingungen so gut sind und sich stetig verbessert haben?

Aber der Wurm (mehr konsumieren als erarbeiten) ist nicht nur bei den Südländern im System drin: man schaue sich die Nettolohnentwicklung der EURO-Staaten an und staune. Ausgerechnet D mit der größten Wirtschaftsleistung ist Schlusslicht; der Lebensstandart der Bürger des wirtschaftsstärksten Landes ist von Platz 1 (wo's sein sollte, weil's selbst erarbeitet ist) auf Mittelmaß abgesunken. Von wegen: Deutschland profitiert am meisten vom EURO. Schamlose Lüge!

Ohne den EURO, vor allem aber ohne die Keynsianische Wirtschaftspolitik ginge es uns allen besser. Allen.

Geschrieben (bearbeitet)
Die Einwohner der Staaten, die bei Kritikern schon lange vor EURO-Einführung als nicht kompatibel galten, hatten nach der Einführung ein paar gute Jahre. Aber auf welcher Basis? Auf der Basis selbst erarbeiteter Wirtschaftsleistung, oder, wie sich jetzt herausstellt, auf der Basis von Krediten, die sie ohne Euro niemals zu den gegebenen Bedingungen bekommen hätten?

Genau das ist der Punkt. Der Euro verschaffte diesen Ländern nicht nur eine Atempause, im Gegenteil: Er war quasi Doping.

Hier ein aktueller Artikel zum "Graccident", interessant besonders die Grafik, die zeigt, wohin das Geld "für die Griechen" hauptsächlich wirklich fließt:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-03/griechenland-graccident-schulden

Bearbeitet von JKausDU
Geschrieben
Aber der Wurm (mehr konsumieren als erarbeiten) ist nicht nur bei den Südländern im System drin: man schaue sich die Nettolohnentwicklung der EURO-Staaten an und staune. Ausgerechnet D mit der größten Wirtschaftsleistung ist Schlusslicht; der Lebensstandart der Bürger des wirtschaftsstärksten Landes ist von Platz 1 (wo's sein sollte, weil's selbst erarbeitet ist) auf Mittelmaß abgesunken. Von wegen: Deutschland profitiert am meisten vom EURO. Schamlose Lüge!

die vermutung liegt nahe, dass das nicht am euro liegt, sondern einfach die verteilung des geldes mittlerweile etwas anders ist. getreu dem alten motto: „Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat.“

ich finde uebrigens das hinwegsetzen ueber die souveraene gestaltung der politik eines landes aufgrund von finanziellen gruenden mindestens mittelschwer fragwuerdig. aber das juckt ja nicht, wenn man auf der seite der hinwegsetzenden steht.

Geschrieben

Und das zur Mär, die Griechen würden eh kaum Steuern zahlen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-sparauflagen-verschaerfen-laut-studie-die-armut-a-1024468.html

Der breiten Masse der Bevölkerung geht es schlicht dreckig. Das wird bei der ganzen Zahlenjongliererei oft vergessen. Und welchen Kräften diese Zustände in die Hände spielen, kann man sich denken. Gilt so auch für andere südeuropäische Länder. Die EU hat also die verdammte Pflicht und Verantwortung, dies nachhaltig anzugehen und zu verbessern. Schon im eigenen, nicht monetären, Interesse.

ACCM Gerhard Trosien
Geschrieben
...

ich finde uebrigens das hinwegsetzen ueber die souveraene gestaltung der politik eines landes aufgrund von finanziellen gruenden mindestens mittelschwer fragwuerdig...

Bingo! Politische Union (wenn die denn wirklich einer will) VOR Währungsunion!! Genau das war einer der Hauptkritikpunkte zu einer Zeit, als der Wahnsinn noch zu stoppen gewesen wäre
Geschrieben
Die Einwohner der Staaten, die bei Kritikern schon lange vor EURO-Einführung als nicht kompatibel galten, hatten nach der Einführung ein paar gute Jahre. Aber auf welcher Basis? Auf der Basis selbst erarbeiteter Wirtschaftsleistung, oder, wie sich jetzt herausstellt, auf der Basis von Krediten, die sie ohne Euro niemals zu den gegebenen Bedingungen bekommen hätten?

Da beisst sich die Katze in den Schwanz, wieder einmal. Die Weltwirtschaftskriese der dreissiger Jahre funktionierte nach dem gleichen Muster: Kreditgeber damals waren die USA, -nehmer waren europäische Staaten. Die US-Wirtschaft hatte ganz gut von den Krediten gelebt, bis dann klar wurde, dass die Kredite faul sein könnten, und man die Kreditvergabe stoppte. Ehe man sichs versah, hatte man damit die eigene Wirtschaft abgewürgt, denn Exporte stockten.

Jeder weiß, dass man nur so viel ausgeben kann, wie man verdient hat

Das zu wissen hilft aber noch nicht weiter. Man muss dazu auch wissen, dass man umso weniger verdient, je mehr Kredite man am laufen hat. Und selbst das reicht nicht, denn man muss auch noch wissen, dass ein Kreditgeber im Normalfall gar keine Rückzahlung will, solange gute Zinsen fristgerecht bezahlt werden. Die Verführung, einfach neue Kredite aufzunehmen ist damit perfekt.

man schaue sich die Nettolohnentwicklung der EURO-Staaten an und staune. Ausgerechnet D mit der größten Wirtschaftsleistung ist Schlusslicht; der Lebensstandart der Bürger des wirtschaftsstärksten Landes ist von Platz 1 (wo's sein sollte, weil's selbst erarbeitet ist) auf Mittelmaß abgesunken.

Der Lebensstandard hat nun mal nur indirekt mit der Wirtschaftsleistung zu tun. Du kannst auch quasi ohne Geld einen guten Lebensstandard haben, solange Du als Selbstversorger gut hinkommst.

Ausserdem ist es eben auch wieder verkürzt, das auf den € zu schieben. Denn: Die Wirtschaftsleistung Deutschlands, auf die Du grad so stolz bist, basiert wesentlich auf Exporten. Genauer auf Exporten in die EU. Diese Exporte gibts so lange, wie man dort Geld zum Einkaufen hat. Klar kann D den Geldhahn zudrehen. Dann passiert aber, mit anderer Rollenverteilung, das, was den USA in den dreissigern passiert ist. Die deutschen Exporte werden wegbrechen, und dann ist auch in D vorbei mit dem Wohlstand.

Dass der Lebensstandard in D gesunken ist, hat damit zu tun, dass unter Schröder der Sozialstaat reformiert wurde... eben solches konnten die Griechen zum Beispiel nie durchsetzen.

Wenn man so will, hat man in D zurückgesteckt, eben DAMIT heute keine griechischen Verhältnisse herrschen, sondern sich die Wirtschaft gut entwickeln konnte. Auf Kosten sozialer Sicherheit. Dass das eben auch einen tieferen Lebensstandard bedeutet, ist logisch. Denn: Statt den Lohn mit beiden Händen freudig auszugeben, muss man dann halt auch mal für schlechte Zeiten vorsorgen.

Bei einem zu teuren Sozialstaat läufts anders: Da Arbeitnehmer schwer loszuwerden sind, werden die gar nicht erst angestellt. Also kann die Wirtschaft in guten Zeiten gar nicht boomen, weil man mit dem auskommen muss, was man hat, weil man keinen so schnell wie nötig entlassen kann, wenn die Zeiten schlechter werden.

Dafür bleibt der Konsum so oder so stabil, den wer mal einen Job hat, behält den und kann verdientes Geld ausgeben, statt Reserven schaffen zu müssen...

Wie man es macht, macht mans falsch.

Von wegen: Deutschland profitiert am meisten vom EURO. Schamlose Lüge!

Keine Lüge, denn die Exporte brummen. Das ist dann allerdings auch gleich der Grund, warum der € so alternativlos ist. Man kann schlecht riskieren, was einem die Wirtschaft ankurbelt.

Ohne den EURO, vor allem aber ohne die Keynsianische Wirtschaftspolitik ginge es uns allen besser. Allen.

Geschrieben
Das ist das, was ich immer schon sage. Dieses projekt eint keine völker, es bringt sie gegeneinander auf.

Ja, wenn man etwas einfacher strukturiert ist schon:

post2.jpg

Das ist jetzt sicher wieder sehr zynisch gegen all die armen Menschen, aber selbst wenn der Euro oder sonst etwas Schuld am Niedergang von Europa ist, mich bringt es trotzdem nicht gegen die Griechen auf. Sollte dir der Inhalt meiner Botschaft unverstaendlich sein, JKausDu hilft dir sicherlich ;)!

Geschrieben (bearbeitet)

Ich werde nicht mit Dir kommunizieren (dieser Hinweis ist eine einmalige Ausnahme zur Klarstellung). Das wäre aus meiner Sicht sinnlose Zeitvergeudung (ob ich mit der Meinung hier der einzige bin...?).

Da mache ich lieber was mit Medien.

Für alle anderen:

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelblog/spiegel-warum-wir-uns-fuer-dieses-titelbild-entschieden-haben-a-1024846.html

Ich denke, ihr wisst, was ich meine - völlig egal, warum das alles schiefging- wenn "halb Europa" uns hasst, dann hat sich das Abenteuer Euro nicht gelohnt.

Ich habe keine Lust auf 1914 in Version 2.0.

ich bin die Tage tatsächlich in Athen, und gucke mir das da vor Ort mal an.

Carsten

Bearbeitet von Carsten
Geschrieben

Carsten: dann bitte um Entschuldigung für Deutschlands Überheblichkeit auch in meinem Namen. Und berichte dann mal!

Wem nützt Draghis Geldflut? Dem Kleinunternehmer in Südeuropa sicher nicht. Eher den Banken und Börsenzockern. Die Banken selber verlieren ihren eigentlichen Sinn, denn für Anlagen gibt's keine Zinsen und die Wirtschaft finanziert sich längst ohne Banken.

Geschrieben (bearbeitet)

Es schadet allen. Den Sparern, und durch die Fehlinvestitionen auch der realen Wirtschaft, weil Fehlinvestitionen, wenn der Markt sich wieder normiert, eben als Fehl auffallen, und dann korrigiert werden.

Bemerkenswert, dass schon Leute wie Flasbeck sagen, spätestens 2017 geht das Ding hoch, und dass die anderen Völker uns als "die Bösen" sehen (vereinfacht):

http://youtu.be/mcIRAMM_E48

(Quellennachweis. Ca. 12 Minuten).

Carsten

Bearbeitet von Carsten
Geschrieben
... wenn "halb Europa" uns hasst, dann hat sich das Abenteuer Euro nicht gelohnt.

Welch Schäuble-zentristische Sichtweise.

Könnte das nicht auch ein Hinweis darauf sein, dass 'wir' an 'unserem' Kurs etwas zu ändern haben?

Welches Argument gibt es beispielsweise gegen 'Euro-Bonds', außer der MEINUNG der CDU/CSU-Stammwählerschaft?

Ich habe keine Lust auf 1914 in Version 2.0.

Is klar... keine Assoziationen zu WK2??

_R_

Geschrieben (bearbeitet)

Wieso schäuble-zentristisch ? ich kann in einer wg mit allen gut auskommen, solange jeder, auch der gammler und der alkoholiker, aber auch die superehrgeizige tusse, ihr eigenes konto haben, und nicht meins leerräumen.

Klar müssen wir unseren kurs ändern. Raus aus dem euro. Damit die anderen nicht unter unserer wirtschaftsmacht leiden. Sondern jedes volk nach seinen fähigkeiten und bedürfnissen leben kann.

Das hat fast 50 Jahre lang nach 1945 mit dem Westen gut funktioniert. Frankreich, schüleraustausch, alles gut.

Aber sobald die finanziellen haftungen losgehen, wenn wir mal richtig zahlen, was meint ihr, was dann aus pegida und co wird ?

Nochwas- Ludwig erhardt z.b. Hat eine starke währung auch "sozialrendite" genannt. Die geht uns aktuell völlig verloren. Gleichzeitig verrecken in den südstaaten kinder, und die selbstmordrate steigt.

Was ist das für ein schweinesystem, um es mit pispers zu sagen ?

Von menschen geschaffene und getragene systeme sollten den menschen helfen. Aktuell tun sie das nicht. Im gegenteil.

Die frage ist nun, warum tun wir uns alle das so an ?

Eins ist jedenfalls mal klar- und, ja, ich habe "the grand chessboard" von breszinski gelesen (braucht es jemand als pdf? Liegt bei attac)- aktuell tun wir genau das, was die usa wollen. Solange wir uns hier zerlegen, wirtschaftlich klein und uneinig bleiben, machen wir es denen supereinfach, ihren krieg um eurasien zu führen.

Carsten

Bearbeitet von Carsten
Geschrieben

wir können es uns antuen, weil D als stärkste europäische Macht davon profitiert und diese Zusammenhänge von der Masse nicht durchschaut werden. Wir sind doch die Weltmeister, die Guten, die Fleißigen, die Kreditgeber und der Grieche ist der, der selber schuld ist. So ist immer noch die vorherrschende Meinung auf Pegidaniveau.

Wir müssen nicht bis 2017 warten bis es crasht. Dafür würde schon Draghis Ankündigung reichen, die Geldflut vorzeitig zu beenden.

Geschrieben

Das Problem ist, dass die Mächtigen in Europa eine Linksregierung, wo auch immer, scheitern sehen möchten.

Ich wünsche mir, dass der Charmeoffensive, verkörpert durch Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis, gelingt, was sie sich vorgenommenhat.

Dorothea

Geschrieben

Ein bisschen habe ich das Gefühl, dass Martin Schulz auch eine gewisse Sympathie für die neue griechische Regierung empfindet.

Geschrieben (bearbeitet)
Ich werde nicht mit Dir kommunizieren (dieser Hinweis ist eine einmalige Ausnahme zur Klarstellung).

Hattest Du schon mehrfach erwaehnt! Wird mich aber icht davon abhalten deine Beitraege zu kommentieren.

Carsten: dann bitte um Entschuldigung für Deutschlands Überheblichkeit auch in meinem Namen.

So etwa:

ich kann in einer wg mit allen gut auskommen, solange jeder, auch der gammler und der alkoholiker, aber auch die superehrgeizige tusse, ihr eigenes konto haben, und nicht meins leerräumen.

Sollen doch die Gammeler; Alkoholiker und Tussen da unten sehen wo sie bleiben!

Komisch, der deutschen Wirtschaft geht es gar nicht schlecht. Die Vorstaende schenken sich auch gerade mal wieder ein, VW zahlt satte Praemien(an alle Mitarbeiter) und bei den Meisten gibt es auch ordentlich Dividende. Aber an der Ebbe im eigenen Portemonai ist nicht etwa Schuld, dass man als Ingenieur mit Wirtschaftskenntnissen, bescheiden bezahlt wird (mit der Ausbildung hat man ueberings gute Chancen mindestens in die mittlere Fuehrungsebene eines Betriebes zu kommen, wenn man sich nicht zu sehr auf Medien versteift. ) Nein, der Grieche und der Euro muessen es sein! Steht bestimmt auchso bei Flasbeck :P?

ich bin die Tage tatsächlich in Athen, und gucke mir das da vor Ort mal an.
Und berichte dann mal!

Hat er dem griechischem Gastwirt so lange die Rettung der griechischenWirtschaft erklaert, bis in Varufakis um Hilfe gerufen hat?

Ich gehe mal davon aus das ihn der Besuch da unten zur absoluten moralischen Instanz fuer das Leiden der Griechen macht und natuerlich auch seine Wirtschaftsautoritaet weiter schaerft.

Die ganzen rechtspopulistischen Neudemokraten plaerren ja immer lauter nach, was ihnen die boese Luegenpresse vorsingt. Jetzt will schon mal jemand in Europa etwas aendern, wird gewaehlt, setzt sich gegen die von Carsten beklagte Zinsknechtschaft ein, aber weil sie das vielbeschworene Ende des Euro nicht mit Gewalt herbeifuehren, werden sie mit Schaeublespruechen "wir wollen unsa Geld" verhoehnt. Schenk' dir deine Krokodilstraenen, davon wird kein Grieche satt.

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben

Das Drama ist, das es eine klassische Zwickmühle für die Griechen ist. Jeder Weg ist schlecht ab hier.

a) raus aus dem Euro heißt, sofortiger Absturz der Drachme, weil man ja schon die Euro-Schulden nie zahlen konnte, und mit Weichwährung kann man kein Öl und kaum Autos oder Bananen kaufen. Siehe DDR.

B) drinbleiben hieße, Nettohandelsüberschuss gegen alla anderen EU-Staaten zu schaffen, um mit dem Überschuss zurückzuzahlen. Ohne eigene Industrie und ohne fett Rohstoffe wird das nix. Ergo müssten dann die Lohnstückkosten noch tiefer. Das wird nix, wer nix mehr verdient, macht ne Revolte oder verhungert auf der Strasse.

Daher ja Flasbecks Ansatz, das wir hier bei uns die Löhne nach oben anpassen. Das kompensiert die tiefstehende Währung, und macht deren Produkte, so überhaupt noch vorhanden, relativ zu unseren interessanter, weil unsere dann teurer werden.

Das will aber hier keiner, weil das wieder mehr Arbeitslose hier hieße.

Also sind derzeit wohl alle irgendwie zusammengekettet bis zum Knall.

No hope, no change, no escape (aus welchem Film ist das...).

Mir fiele tatsächlich nur ein, dass jeder, der hochverschuldet raus muss, allein aus humanitären Gründen, seine Schulden erlassen bekommen muss, und gleichzeitig einen Marshall-Plan mit eigener Währung.

Diese Form von Notreparatur kostet uns vermutlich hier allen die Sparbücher, weil das einseitige Schuldenstreichen Löcher in den Bilanzen hinterlassen wird. Das mag aber bei vielleicht 300 Mia noch gehen, bei Italien + France geht es nicht mehr.

Carsten

Geschrieben (bearbeitet)

Hier nochn Zitat aus Brezsinki:

Pdf Seite 67:

Bedient man sich ei-ner Terminologie, die an das brutalere Zeitalter der alten Weltreiche gemahnt, so lauten die drei großen Imperative im-perialer Geostrategie: Absprachen zwischen den Vasallen zu verhindern und ihre Abhängigkeit in Fragen der Sicherheit zu bewahren, die tributpflichtigen Staaten fügsam zu halten und zu schützen und dafür zu sorgen, daß die »Barbaren«völker sich nicht zusammenschließen.

Das sagt er dort über Europa....

Carsten

P.S. Das Zitat oben ist so korrekt: "no chance, no help, no escape"

Bearbeitet von Carsten
Geschrieben (bearbeitet)
Das sagt er dort über Europa....

Diese geschwollen Phrasen kann man umsonst im Internet herunterladen?

Schoen auch deine hochphilosophische Interpretation:

P.S. Das Zitat oben ist so korrekt: "no chance, no help, no escape"

Oh weia! Jetzt weiss ich was ich vermisst habe.

Lohn der Angst? Ne, 'n billiger SF-Horror!

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben

Diese geschwollenen Phrasen sind leider die traurige Realität, die der USA, und damit "unser Problem". Wir sollten uns damit wohl besser auseinandersetzen.

Lt. Wikipedia war / ist Brezsinski geostrategischer Berater der US-Präsidenten ab Carter.

Aber gut, wenn man Realitäten so einfach loswird. Muss ich auch mal versuchen.

Carsten

Geschrieben

die usa ist bald kein problem mehr ;)

aber sacht ma, ihr goldjungs: der euro ist doch gar kein echtes geld. sagt ihr ja immer. ergo haben die griechen auch gar keine echten schulden.

wo also ist jetzt das problem? ;)

Geschrieben

wenn Griechenland die Drachme einführt, könnten sie die Pleite verkünden und wären erst mal die Schulden los. Ob es hier einen Insolvenzverwalter geben wird, der das Land nochmal ausschlachtet, würde ich bezweifeln.

Auslandsprodukte würden so teuer, dass es sich wieder lohnt in die eigene Landwirtschaft zu investieren. Der Tourismus würde boomen. Nur der VW aus D wäre unbezahlbar. Wäre das so schlimm? Kuba ist auch Jahrzehnte mit den alten Amischlitten zurechtgekommen. Sobald sich dann die Wirtschaft nach 1-2 Jahren wieder fängt hätte auch die Drachme wieder einen fairen Kurs. Das Experiment könnte gelingen, aber das will in der EU niemand, sonst kämen noch Andere auf den Gechmack und Deutschland bleibt auf den wertlosen Darlehen sitzen.

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