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Geschrieben

Nun driftet der Steuerstreit, der doch an sich schon nicht Thema war, auch noch in eine Glaubensfrage betreffs meiner Person ab, unbekannterweis.

lachend,

der blaue Hund

Geschrieben

Du bist mit 'er' natürlich nicht gemeint.....

Geschrieben

Aha. Dann danke ich für Décharge und Erleuchtung, und bitte um Entschuldigung des Missverständnisses wegen.

Geschrieben (bearbeitet)

In solchen Momenten denke ich, dass der grösste Feind des Deutschen der Deutsche ist.

Da hast Du Recht !

Das betrifft auch Euer Steuerunwesen, das im Vergleich zu unserem unheimlich kompliziert, wahnsinnig aufgebläht und letztlich grässlich ineffizient ist.

Da hast Du auch Recht !

Ab und zu kommt äussert übrigens auch mal ein Politiker diese Ansicht -

zuletzt schlug vor ca 15 Jahren mal einer vor, die Steuererklärung müsse

so einfach werden, dass man sie "auf einen Bierdeckel" schreiben könnte.

Warum ihm gerade letzterer einfiel sagte er nicht, lässt aber einen Rückschluss

darauf zu wo und in welchem Zustand ihm dieser Einfall kam.

Geworden ist daraus natürlich - nichts.

Denn es hängen ja auch sehr viele Arbeitsplätze davon ab, dass kaum noch

einer in der Lage ist, seine Steuererklärung selbst zu machen.

Und je komplizierter die Regeln, desto mehr sind die im Vorteil, die sich einen

grossen Aufwand für deren genaues Studium und die Ausarbeitung von

Strategien zu ihrer Umgehung leisten können ...

mfg Klaus

der bis vor wenigen Jahren davon ausgehen konnte, als Rentner endlich keine Steuerklärung mehr

machen zu müssen, aber inzwischen haben sie das auch geändert und auch die Rentner

müssen alle eine Steuerklärung abgeben -

noch mehr

Arbeitsplätze auf diesem Sektor ...

Bearbeitet von Citroklaus
Geschrieben

Erstaunliches erfährt man hier. Es gibt also Schweizer, die deutsche Steuern hinterziehen? Ich dachte bisher, es seien Deutsche, die Geld in die Schweiz verbringen um deutsche Steuern zu hinterziehen.

Geschrieben

Klotz, Klotz, Klotz im Kopp, und Schaum vorm Mund

Wie tief ist der Schoss-See

Links 'ne Mauer, rechts 'ne Wiese

in der Mitte Turbo-Miese

°~°

Geschrieben
Klotz, Klotz, Klotz im Kopp, und Schaum vorm Mund

Wie tief ist der Schoss-See

Links 'ne Mauer, rechts 'ne Wiese

in der Mitte Turbo-Miese

°~°

Wolln wir doch lieber Auto waschen gehn? ;)

Oder lass mal über Haie reden... :)

Geschrieben

Zitat Büestry:

Hallo

zu #94

ojesses-

So eine fremdenfeindliche Einstellung mitten in Europa im Jahre 2013. hmmmm.

Ich dachte immer, die Zeiten seien vorbei mitten in Europa.

Das is ja wiedermal typisch. Kaum betrachtet man eine Völkergruppe etwas kritisch, ist man in deutschen Augen gleich fremdenfeindlich oder rechts. Irgendwo scheints in der Vergangenheitsbewältigung mächtig zu habern und wenn Deutschland damit ein Problem hat, soll der Rest des Globus auch eins haben. Ich habe bloss alltäglich Zustände beschrieben - wenn auch in zynischer Art und einseitig - ,die mir in Zusammenhang mit "Deutschland maschiert ein" in den Sinn kamen. Beleidigt habe ich im Übrigen ausschliesslich die Schweizer (Pfeifen) und da ich selber so eine Pfeife bin, kann es auch nicht fremdenfeindlich sein. ;) Mit Pfeifen, um auch hier einem Missverständnis vorzubeugen, meinte ich sozial übergutmütig und blauäuigig naiv. Sowas in der Art...

Zitat Ja, ganau!:

:), jetzt ich: aber die 'Insassen' sind noch reinschweizerisch....

Unterschiedlich. Meist landen bei uns Kinder aus sozial randständigen Familien und da ist der Ausländeranteil relativ gross, aber nicht konstant. Im Schnitt vielleicht 50:50...

Sehr witzig, aber prozentuale Lohn- und Gehaltssteigerungen sind OK, oder wie?

Ja, zum totlachen isses ;) Nein, was ich meine ist ganz einfach: Wenn Rudi 100`000 im Jahr verdient dann soll er 10`000 an die steuerbehörde abdrücken. Der Willi mit seiner Million, 100`000. Gundbasis. Danach kommen diverse Abzüge aber bestimmt nicht so, dass der Willi steuerfrei davon kommt. Meine Abzüge summieren sich aus den Alimenten- und Spendenzahlungen, sowie aus den Fahrkilometer für den Arbeitsweg. Viel ist`s nicht, ober so muss ich in etwa noch 7% meines Nettojahresgehalts an Steuern zahlen. Ist fair...

Vulcan

Gast Alexander Haupt
Geschrieben

In der Phase vor der Einführung des Euro hat das Volk das nicht kritisch genug gesehen und sich nicht genug eingemischt. Es gab, jeder wird sich noch erinnern, ja auch eine regelrechte Pro-Euro-Propagnda in den Medien, die den Euro hoch geschrieben haben und gelobt als Einigungsprojekt und so weiter...... Und Eurogegner wurden ziemlich "mundtot" gemacht. Wir Bürger haben uns da leider "einwickeln" lassen wofür man den Menschen aber keinen so großen Vorwurf machen kann, eher den verantwortlichen Politikern und den Medien damals. Diese haben in der Art wie sie propagandistisch vorgegangen sind dafür die Verantwortung zu tragen.

Es gab genug Experten welche die Politik gewarnt haben und schon damals auf die Risiken hingewiesen haben die wir heute sehen können. Kläger, unter anderem die Herren Prof. Hankel und Prof. Schachtschneider haben dann auch eine mit guten Argumenten versehene Verfassungsklage beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht. Diese wurde abgewiesen. In der Bundesrepublik Deutschland werden Urteile "im Namen des Volkes" gesprochen. Hat das Bundesverfassungsgericht damals auch "im Namen des Volkes" gesprochen, oder "im Namen der Politik" oder "im Namen der Hochfinanz" oder von wem auch immer? Die Richter des höchsten deutschen Gericht hätten die Verträge auf Risiken hin überprüfen müssen und dies mit der nötigen Weitsicht. Diese Weitsicht, die die Experten damals hatten hätte das Gericht an den Tag legen müssen und dann die Verträge - oder zumindest Teile davon - beanstanden müssen. Für mich ist der erste Versager in der Euro-Krise - noch bevor der Euro überhaupt als Bargeld eingeführt war - das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Es hat diese gut, sehr gut begründete Klage der Professoren abgewiesen - WEIL DIE POLITIK ES SO WOLLTE? - dann konnte man schon damals nicht mehr von einem unabhängigen Verfassungsgericht sprechen.

Heute sehen wir alle Voraussagen der Wissenschaftler um Hankel und Schachtschneider bestätigt. Dennoch ließ das Bundesverfassungsgericht den ESM mit "Auflagen" die aber nicht das Papier wert sind auf dem sie stehen passieren. Und das, obwohl aus dem Verlauf der Euro-Krise heraus bis dahin schon die Probleme auch für die Verfassungsrichter sichtbar gewesen sein müssen. Inzwischen geht es weiter. In Zypern hat es den ersten Raubzug gegen Bankkunden gegeben. Spätestens jetzt müßte Karlsruhe erkennen, dass es ein Wahnsinn ist was passiert. Der Euro, der ohnehin tot ist, bewegt sich mittlerweile durch die Art wie er "gerettet" wird außerhalb des Rechts.

Geschrieben (bearbeitet)

die gleiche Euro-propaganda läuft doch heute noch. Kritiker werden sofort als antieuropäisch und nationaldenkend bzw. in die rechte Schublade abqualifiziert.

"außerhalb des Rechts": wie die Börsenfrau; Anja Kohl glaube ich, es in "hart aber fair" sagte. Die Maßnahmen, einzelne Banken unterschiedlich hart zu beschneiden, entbehrt jeder Rechtsgrundlage und ist reine politische Willkür. Das meinte sie sinngemäß und kann wohl niemand abstreiten. Wie es aussieht, haben die Cleveren ihr Geld noch rechtzeitig nach England etc. verlagert und die Übrigen werden umso stärker zur Kasse gebeten.

Einem Abwärtssog, in dem sich jetzt auch Frankreich befindet, wird sich auch Deutschland nicht mehr entziehen können. Dann werden auch deutsche Sparer enteignet. Aber wenn alle unten angekommen sind, gibt es vielleicht wieder ein einiges Europa dank Euro. Weiter so Frau Merkel - die Deutschen halten zu ihnen und sind leiderprobt.

Was bei den Linken ab einer Million Euro für eine gerechtere Steuerpolitik als Konjunkturabwürger verteufelt wird, wird auf dem alternativlosen Weg der Merkel bald alle ab 100.000 Euro treffen. Nur leider hält die Linke genauso am Euro fest. Eine echte Alternative gibt es leider nicht. Abwarten was der AfD noch bieten wird.

Bearbeitet von BX-Hempel
Gast Alexander Haupt
Geschrieben (bearbeitet)

wenn Frankreich wirklich "dran kommt" dann wird es eng für die "Retter" des Euro. Denn Frankreich ist ein doch recht großes Kaliber und wenn Frankreich gerettet werden müßte wiie sollte das gehen. In Frankreich müßte die Staatsquote drastisch runter und auch die französischen Bürger würden das merken...... Das wird eine Sache die den Euro dann "um die Ecke bringt"......

In so fern kann es nicht schaden wieder in DM zu rechnen und zu denken wobei natürlich der alte Kurs mit dem die DM in den Euro überführt wurde unter Umständen nicht mehr gilt, der Euro hat ja an Wert evt. so viel verloren dass neuer Kurs berechnet werden müßte......

1 EUR = 1,95583 DM wird nicht mehr so kommen denke ich......

Bearbeitet von Alexander Haupt
Geschrieben

1 EUR = 1,95583 DM wird nicht mehr so kommen denke ich......

Nö, aber anders herum : ~2€ = 1 Neumark,

und nach kurzer Schamfrist sind die Preise dann wieder bei 1 zu 1,

das kennen wir doch schon , hat doch schon mal so gut geklappt ...

mfg Klaus

Gast Alexander Haupt
Geschrieben

So ungefähr könnte es kommen. auf jeden Fall wird man es merken. Und das sehr.

Geschrieben (bearbeitet)
die gleiche Euro-propaganda läuft doch heute noch. Kritiker werden sofort als antieuropäisch und nationaldenkend bzw. in die rechte Schublade abqualifiziert.
. Abwarten was der AfD noch bieten wird.

Woher das mit der "rechten Schublade" wohl kommt?

Vielleicht daran, dass die meisten Repraesentanten bereits eine rechtsbraune Karriere hinter sich haben.

Aber die Opferrolle bist Du ja schon von deiner "gruenen" Zeit gewohnt, da musst Du dich nicht umgewoehnen.

"außerhalb des Rechts": wie die Börsenfrau; Anja Kohl glaube ich, es in "hart aber fair" sagte. Die Maßnahmen, einzelne Banken unterschiedlich hart zu beschneiden, entbehrt jeder Rechtsgrundlage und ist reine politische Willkür. Das meinte sie sinngemäß und kann wohl niemand abstreiten. Wie es aussieht, haben die Cleveren ihr Geld noch rechtzeitig nach England etc. verlagert und die Übrigen werden umso stärker zur Kasse gebeten.

Ja wie heisst es so schoen: wer mit dem Teufel speisen moechte, braucht eine langen Loefel.

Die einfachste Grundregel der Investition, das je hoeher die Verzinsung, desdo hoeher auch das Risiko, scheinen viele Menschen immer noch nicht verstanden zu haben.

Und das die Zyprioten auf eine wirtschaftliche Monokultur gesetzt haben, die dazu wohl noch einen hohen Anteil mit risikoreichen Spekulationen hatte, sich wundern das es auch in die Hose gehen kann ....

Ich moechte auch ein "wenig" bezweifeln das Du beurteilen kannst was einer Rechtsgrunglage entbehrt, da beissen sich schon gute Juristen die Zaehne dran aus. Aber schlau geschwaetzt ist schnell...

Einem Abwärtssog, in dem sich jetzt auch Frankreich befindet, wird sich auch Deutschland nicht mehr entziehen können. Dann werden auch deutsche Sparer enteignet.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/zahl-der-verlagerung-von-produktion-ins-ausland-deutlich-gesunken-a-891647.html

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/oecd-deutschland-zieht-dem-rest-der-euro-zone-davon-a-891500.html

Da aber dienen neuen "Freunden" reicht das nicht, sie moechten die Eurozone gerne in eine Nordzone und eine Mittelmehrzone, zu der auch Frankreich gehoert aufteilen.

Bearbeitet von MatthiasM
Geschrieben

wie wärs wenn du so Zusätze wie "Aber schlau geschwätzt ist schnell..." einfach mal weglässt?

Gehe lieber nicht davon aus, dass alles was Politiker in nächlichen Sitzungen beschliessen schon vorher von Juristen abgeklopft wurde. Vieles, was Schwarzgelb "zustande" gebracht hat, musste Jahre später vom Verfassungsgericht wieder korrigiert oder gekippt werden.

Ausserdem darf man die Meinung dieser Frau Kohl auch mal ernst nehmen.

Geschrieben
wie wärs wenn du so Zusätze wie "Aber schlau geschwätzt ist schnell..." einfach mal weglässt?

Ja gerne, wenn Du mir keinen Anlass dafuer gibst:

.... entbehrt jeder Rechtsgrundlage und ist reine politische Willkür. Das meinte sie sinngemäß und kann wohl niemand abstreiten.

Sinngemaess? Was moechtest Du damit sagen? Und weil es ihre Meinung ist kann es niemand abstreiten?

Geschrieben

Ich fühle mich hier langsam versuppt. Denn dieser Thread fühlt sich mittlerweile an wie eine alte Minestrone. Als sie frisch war und die Zutaten ebenfalls, war sie einigermassen köstlich. Mittlerweile hat aber das Verfalldatum gnadenlos zugeschlagen und sie nähert sich immer mehr einer Gülle.

Geschrieben

Ich fühle mich in dem Thema grad auch nicht mehr wohl.

Zofft euch bitte woanders oder dann ab sofort auf sachlicher Ebene.

Und: Ich will hier nichts mehr von der AfD hören.

Wie Ehrwürden schon mal sagte, das Demokratieverständnis in D ist zuweilen unheimlich. Der Moment ist jetzt da.

Mir gings um einen Gedankenaustausch zum Titelthema. Wer nicht fähig ist, das gesittet und ohnne politpropaganda zu tun, der hält sich hier bitte raus.

Geschrieben

Zum Demokratieverständnis gehört erst mal, dass man Meinungen zulässt. Erst Recht zu einem Thema, dass man selbst auf die Agenda setzt. Du postulierst das "Ende das Euro" und willst nichts von der Partei hören, die genau mit dieser Parole auf Stimmenfang geht? Wo bleibt denn da der Gedankenaustausch zum Thema?

nanunanu,

mg

Geschrieben (bearbeitet)

Ach, wenns ein echter Austausch eigener Gedanken wäre, würde ja niemand etwas sagen. Aber sobald die ersten Postings auftauchen, die nur gerade einen Link zu irgendeiner mehr oder weniger dubiosen Internetseite enthalten, ist die Luft raus aus dem, was man so üblicherweise Diskussion nennt. Im wirklichen Leben knallen wir uns ja auch nicht irgendwelche Druckerzeugnisse vor den Latz, wenn wir nichts zu sagen haben. Warum hier ?

Zum Demokratieverständnis möchte ich nicht viel sagen, das muss jeder mit sich selber ausmachen. Und es ist gar nicht so einfach, wirkliche Unterschiede zwischen schweizer und deutscher Mentalität zu finden. In Punkto Verhältnis zu unseren Obrigkeiten gibt es da aber doch einen kleinen, der sich viel stärker auswirkt, als man auf den ersten Blick meinen möchte: wir Schweizer haben den Adel nicht nur abgeschafft, wir haben auch heute immer noch eine starke Abneigung gegenüber solchen, die glauben etwas besseres als andere zu sein.

Und noch was zum eigentlichen Thema dieses Threads. Es gab schon lange vor Einführung des Euro einige Stimmen, die diese Absicht für ausgesprochen gefährlich hielten. Die bestehenden Unterschiede der einzelnen Volkswirtschaften konnten vorher über eine eigenständige Währungspolitik wenigstens teilweise ausgeglichen werden. Der Verzicht auf diese war wohl eines der wildesten Experimente der europäischen Geschichte. Meine Bewunderung gilt jenen, die das eigentlich wussten und diesen Weg trotzdem einschlugen.

grüsst

Julias Osterhase

Bearbeitet von Ehrwuerden
apple sucks
Geschrieben (bearbeitet)
Zum Demokratieverständnis gehört erst mal, dass man Meinungen zulässt. Erst Recht zu einem Thema, dass man selbst auf die Agenda setzt. Du postulierst das "Ende das Euro" und willst nichts von der Partei hören, die genau mit dieser Parole auf Stimmenfang geht? Wo bleibt denn da der Gedankenaustausch zum Thema?

Dir ist die Bedeutung des Verbs postulieren klar? Ein Postulat ist eine Forderung.

Ich sage, ich finde es unschlau und fand es immer unschlau, dass man den € zur Einheitwswährung machte in der EU, ohne sich auch nur über grundlegendstes einig zu sein, oder einen alltagstauglichen Weg demokratischer Entscheidfindung festgelegt zu haben.

Auch finde ich, es sei ungeschickt, am € zu einem Zeitpunkt unbedingt festzuhalten, an dem man vernünftigerweise, und zur Vermeidung weiteren Schadens zumindest mal offen drüber nachdenken müsste, ob das festhalten an einer Währung, die nie so gesund war, wie man vorgab sie wäre es, als man sie einführte, noch adäquat ist. Man muss den Mut jener anerkennen, die den € dennoch einführten, in der Hoffnung, damit gutes für Europa zu tun. Ganz fehlgegangen ist das ja nicht, denn mit dem € ist Europa tatsächlich näher zusammengerückt, und die EU für jedermann greifbar geworden; angreifbar aber eben auch.

Nur: Wenn man sich dann verkracht, weil man niemals fähig war, wirklich zusammenzuhalten und einander zu akzeptieren, dann müssten bestimmte strategische Denkverbote fallen.

Ich postuliere nicht die Abschaffung des €, ich stelle besorgt fest, dass die eines Tages kommt, ob wünschbar oder nicht. Ein feiner Unterschied, der umso beunruhigender ist, wenn man dann - zumindest am Rande - mitbekommt, dass Nordkorea gerade dabei sein könnte, den dritten Weltkrieg vom Zaun zu brechen. Europa könnte da ja auch ein Wort dazu sagen, vielleicht sogar vermitteln oder wenigstens klar zur Verständigung auffordern, wenn es nicht gerade am Euro würgte...

Mir gehts, obschon ich offen gesagt EU-Skeptiker bin, keineswegs um Propaganda für die Euro-Abschaffung oder gegen die EU. Ich finde es nicht richtig, wie stark die EU die Schweiz unter Druck setzt. Kein Grund die EU abzuschaffen. Die ursprüngliche Idee hinter der EU, ja sogar der Gedanke, eines Tages mal sowas wie Vereinigte Staaten Europas daraus geworden zu sehen, hat für mich, sofern ausreichend Demokratisch und dennoch grundsätzlich handlungsfähig nichts schreckendes. Eher im Gegenteil, es könnte ein stabilisierendes Element werden, in Europa wie in der Welt. Allerdings wohl nicht, solange ein einzelner Mitgliedsstaat den ganzen Verein auf Jahre lahmlegen kann. Was wiederum eine von allen akzeptierte Demokratische Verfassung voraussetzt. Nebst einem Geist der Einigkeit.

Anstatt die Schweiz unter Druck zu setzen, wäre es gescheiter, man würde sie sich - und zwar nicht primär in Brüssel, sondern in jedem einzelnen Mitgliedsstaat - als Beispiel vor Augen halten. Ich sage Beispiel, nicht Kopiervorlage. Das erste was man draus lernen könnte, wäre, dass der Weg, aus souveränen Staaten einen von allen nicht nur akzeptierten, sondern gewollten Staatenbund zu machen Jahrhunderte dauern kann, und nicht in zwei oder drei Generationen zu schaffen sein muss. Ein anderes, aktuelleres: Es gab in der Schweiz des 16.Jh. keine Einheitswährung. Es gab nicht mal eine durchgehend einheitliche Politik, auch keine Bundesverfassung. Währung und Verfassung lagen zeitlich dicht beieinander.

Klar, ein alter Schinken, so ein Geschichtsbuch. Dennoch, sollte Pflichtlektüre für alle Politiker Europas sein. Nicht um es nachzumachen, sondern um nicht die gleichen Fehler nochmal zu machen, mithin auch, um Fehler nicht zu machen, die zu vermeiden auch unsere Vorfahen die Weitsicht und/oder das Glück hatten.

Mir fällt da immer ein Spruch ein, den man dem Tagsatzungsabgeordneten Niklaus von Flüh zuschreibt: "Machit de Zuun ned z'wyyt!" (Machet den Zaun - gemeint der Grenzzaun - nicht zu weit!") soll der seinen Miteidgenossen gesagt haben. Könnte man so als Telegramm direkt nach Brüssel schicken. Zu verstehen sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn.

Die EU sollte z.B. zugeben, dass ein Beitritt der Türkei derzeit nicht einmal ernstlich denkbar ist. Nicht erst seit der Eurokriese. Dann aber sollte sie, der Europäischen Idee zu liebe, den Mitgliedsstaaten keine weiteren Befugnisse mehr abfordern, solange es keine Verfassung gibt, die regelt, wie damit umzugehen ist, und was zu tun ist, wenn wieder einmal ein einstimmiger Entscheid nicht erreicht werden kann. Bei der Gelegenheit sollte man auch zwingend festschreiben, dass die Demokratischen Strukturen der Mitgliedsstaaten geachtet und von Seiten Brüssels garantiert sind. Würde leichter fallen, wenn man mal zu einer Struktur fände, die Einstimmigkeit nicht zur Bedingung macht. Allerdings, dazu müsste dann eben auch garantiert sein, dass auch und gerade unterlegene Minderheiten die EU auch in solchen Fällen nicht in Frage stellen. Sowas kann nun aber kein Politiker versprechen, wenn er nicht einen starken Rückhalt in der Bevölkerung hat. Dazu wiederum müsste die EU erstmal soweit kommen, dass positive Errungenschaften soweit im Volk zur Kenntnis genommen und der EU gutgeschrieben würden, dass auch ein der eigenen Überzeugung zuwiderlaufender Entscheid keine Revolte auslösen könnte.

Etwas, wovon vor allem die grossen EU-Staaten noch sehr, sehr, sehr weit entfernt sind. Dort herrscht noch zu sehr eine Kultur der Instrumentalisierung für eigene Partikularinteressen. Während Kleinstaaten naturgemäss eher gewohnt sind, zu akzeptieren, dass sich die Welt nicht um sie dreht.

So betrachtet, nein, es geht eben gerade NICHT darum, auch nur irgend einer politischen Strömung das Wort zu Reden. Politik ist pragmatische Problemlösung. Die richtet sich zuletzt nach dem politischen Farbkasten. Zuerst geht es um Anliegen, Problembewusstsein, gegenseitigen Respekt, Achtung und, ja Gedankenaustausch. Einen ohne Etikett, ohne allzu tiefe Vorurteile und ressentiments, einen, der auch Kompromisse und Graustufen kennt, und der im Kompromiss nicht den Bruch von Wahlversprechen oder das Einknicken einer Partei sieht, oder die schändliche Abkehr von einer programmatischen Position, sondern ein Gedankenaustausch, der einsieht, dass Lösungen IMMER Kompromisse sind.

Und: Ehrwürden hat einmal mehr Recht, es hilft dabei, sich als Gleichen unter Gleichen zu begreifen. Keiner ist per se besser als der andere, keiner hat auch nur das Recht, sich als überlegen zu denken. Es hilft mithin, eine Abneigung gegen elitäres Gehabe. So gesehen, und erst mal noch völlig unpolitisch: Es kann nicht völlig falsch sein, misstrauisch zu werden, wenn eine politische Gruppierung, die mit einer sehr langen Liste von Doktortiteltragenden Unterstützern wirbt, als einzigen Programmpunkt die Abschaffung des Euro fordert. Zumindest ich sehe darin eine Diskrepanz, die quasi unerträglich sein muss. Damit ist für mit die AfD eben indiskutabel. Doctores der honorablen Sorte sollten etwas mehr Inhalt zu Stande bringen. Und: Akademiker wissen eben nicht besser als andere, was gut und richtig ist. Im Zweifelsfall im Gegenteil, ihr wisst schon, die Geschichte mit dem Elfenbeinturm... Erscheint eine Organisation, die die werten Doctores als Werbeträger vorschickt da wirklich nur mir suspekt? Suspekt, lange bevor man auch nur am Inhalt kratzt, oder je nach präferablem Bildnis, daran nippt?

Nochmal: Es geht nicht darum, herauszufinden, welche Parteien nun recht haben oder besser als andere sind. Eher schon darum, was zu tun sein könnte, oder wie man die Probleme des € einerseits zutreffend erfassen, dartellen könnte, und andererseits, wie man sie angehen könnte. Die Konjunktive haben keineswegs nur rhetorische Bedeutung. Insofern, noch einmal mit den treffenden Worten seiner Ehrwürden (welcher Titel eben kein blosser Titel ist, sondern in meinen Augen wirklich verdient, auch wenns wohl oft genug auch als Persifflage gemeint ist...) gesagt: Es geht um den echten Austausch eigener Gedanken. Insofern: Links sind gut und recht, aber interessanter ists, zu lesen und zu verstehen warum und mit welchen dazugehörenden Gedanken ein Link gepostet wird.

Bearbeitet von bluedog
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo

Die Meinung zum € in # 123 ist nachvollziehbar und irgendwo auch richtig.

Nur meine ich, die Zeit hat unsre Generation nicht,

die unsrer Kinder und Enkelkinder schon gar nicht.

DIE HABEN DANN GANZ ANDERE-Probleme zu lösen.

Worin soll der Sinn einer gemeinsamen EU-Währung sein,

wenn Wir und unsere Kindeskinder----

Nuuuuur Staatsschulden, kaputtene Strassen und Gebäude hinterlassen.

Das habe ich und Andere noch nie verstanden.

------------------------------Man muß ja auch nicht alles verstehen. :)

Da wird aber helle Freude bei den Erben aufkommen.

Sie müssen/dürfen ja dann alle Probleme in Eigenverantwortung Schultern,

Staatsschulden abbezahlen, ------- nicht wir.

Wir sind aber die Erblasser, der Schulden.

Wir liegen da schon längst auf dem Friedhof und haben unsre Ruhe. :)

Und das alles wegen Trotzköpfigkeit und und Sturrheit einiger Politiker,

die das sagen 2013 haben/hatten und nie daran dachten----die €-Notbremse zu ziehen.

Unsre Kinder und Kindeskinder werden uns dann wahrscheinlich die Knochen verfluchen.

Was wir uns dabei gedacht haben,

als wir den € Anno 2002 unüberlegt-dümmlich in Teilen Europas eingeführt haben.

Vielfach sogar, ohne die Bevölkerung zu fragen.

Ob der Preis nicht zu hoch ist ? Der Preis einer gemeinsamen Währung.

liebe Grüsse

Bearbeitet von Büestry
Geschrieben
Dir ist die Bedeutung des Verbs postulieren klar? Ein Postulat ist eine Forderung.

Tja so endete doch deine Eingangspost, pardon, dein "Poust" (englich), nicht? Alles Kacke, dem Kapitalismus und dem Euro sei Dank. (Die Reihenfolge ging hier anschließend verloren. ;-)).

Po(u)ster oder Postulant, das ist hier die Frage ...

Und: Ehrwürden hat einmal mehr Recht, es hilft dabei, sich als Gleichen unter Gleichen zu begreifen. Keiner ist per se besser als der andere, keiner hat auch nur das Recht, sich als überlegen zu denken.

Ganz meine Meinung. Aber wer hat's gesagt: "..Ich will hier nichts mehr von der AfD hören..." und "Wer nicht fähig ist, ... , der hält sich hier bitte raus."?

sicher die Finnen :D,

nixfürungut,

mg

(Ach so, sachlich: Die EU hat keine Kleinsparer noch Großsparer enteignet. Es gab Verluste im privatwirtschaftlichen Bereich, wobei den Kleinen mit EU-Unterstützung geholfen werden konnte. Ein Zockerparadies braucht jetzt ein neues Geschäftsmodell. Ist das soweit richtig?)

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