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Geschrieben

Nach mehreren, erfolglosen Versuchen, diese Jahrhundertkonstruktion von Wasserpumpe dicht zu bekommen,

ist mir letztendlich der Geduldsfaden gerissen und ich habe über einen Umbau der Pumpe nachgedacht.

Heraus gekommen ist folgendes:

Ich habe in den vorderen Teil der Pumpe, dort wo sonst diese "Dichtkonstruktion" läuft, einen Sitz für einen Simmering gefräst. (Bild 1)

Der kleine Falz vor dem Sitz soll als Schmierstoffreservoir für die Lippe des Simmerings dienen.

Anschliessend habe ich einen Simmering aus PTFE (Teflon - leider nicht ganz umsonst) mit Fett gefüllt und in den Sitz gepresst. Das kleine "Schmierstoffreservoir" habe ich auch noch mit Fett gefüllt. (Bild 2)

Nach dem Zusammenbau habe ich nun eine Probefahrt von 100 km gemacht: bisher ist alles total trocken. Zum ersten mal!

Nach meiner Fahrt zum Frühjahrstreffen werde ich nochmal berichten. Sollte ich dort nicht ankommen, war meine Idee wohl nicht so gut.

Bisher bin ich aber zuversichtlich.

Bis Freitag,

Achim

wasserpumpe_1.jpg

wasserpumpe_2.jpg

Geschrieben

Zwischenbericht:

Den ersten Simmering hatte ich wohl schon beim Montieren der Wasserpumpe mit den scharfen Kanten an der Nut der Wasserpumpenwelle beschädigt. Fazit: am Donnerstag Abend verlor die Wasserpumpe erneut Wasser :(

In einer kleinen Nachtschicht habe ich dann Donnerstag Abend die Pumpe erneut zerlegt, die scharfen Kanten leicht angefast und mit Gefühl alles wieder mit einem neuen Simmering zusammengebaut. Danach bin ich dann als "Probefahrt" einmal nach Bad Dürkheim und wieder zurück gefahren (600 km). Heute habe ich alles nochmal kontrolliert: die Pumpe ist bisher absolut dicht :)

Weitere Berichte folgen.

Viele Grüsse

Achim

  • 3 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)

Meine Wasserpumpe ist immer noch dicht. :)

Was bleibt:

das quietschen der Welle im Gleitlager ist nicht in den Griff zu bekommen. Öle ich regelmässig, läuft Öl auf den Dichtgummi zwischen Motorblock und WaPu und weicht den Gummi auf. Öle ich sparsam, quietscht es ab und an.

Desweiteren wird die Pumpe durch längeres Stehen leicht undicht. Nach ein paar Umdrehungen des Motors ist wieder alles dicht. Ich führe dies auf leichte Korrosion der Welle an der Dichtlippe des Simmerings zurück.

Wegen all dieser noch immer bestehenden Probleme habe ich nun einen WaPu-Überholsatz Pro zusammengestellt:

Das Gleitlager wird durch ein Kugellager ersetzt, dass zu beiden Seiten mit einem Simmering abgedichtet ist und in Öl läuft. Um der Korrosion an der Welle vorzubeugen, habe ich eine Welle aus Edelstahl gefertigt. Morgen wird die Pumpe montiert.

Ich hoffe, nun ist endgültig Ruhe an dieser Baustelle.

Voila:

wapu-repsatz.jpg

Der hintere Sitz für das Kugellager und den grösseren Simmerin. Zu erkennen ist die Bohrung, um das Ölbad auffüllen zu können.

wasserpumpe_3.jpg

Der Sitz für den kleineren, vorderen Simmerin.

wasserpumpe_4.jpg

Montiertes hinteres Lager. Noch ohne Simmerin.

wasserpumpe_5.jpg

Und da wir gerade bei Pumpen sind:

die leere Schwimmerkammer und langes Orgeln nach längerer Standzeit sind nun auch vorbei :)

benzinpumpe_01.jpg

Bearbeitet von lumiere
Geschrieben

...

Du bist unglaublich

Punkt

Immer mit dem Auge über Meisters Schulter,

Stone

Geschrieben (bearbeitet)

sieht hübsch aus :)

Das faszinierende ist das meine absolut dicht ist, mit quitschen hatte ich auch keine Probleme, bist du sicher das es ein Sinterlager ist?

Da fällt mir gerade ein, wann habe ich meine eigentlich das letzte mal geölt??

Will sagen: eigentlich muss das auch so funktionieren, außer du hast scheiß Nachbauten erwischt.

Das ist mir allerdings das erste mal auch passiert. Lieber passende Sinterlager kaufen / drehen als die Nachbausätze aus was weis ich woher.

Ein paar Einwände habe ich:

Die gezeigten Simmeringe sind für niedrige oder drucklose Abdichtungsaufgaben vorgesehen, du hast im Kühlkreislauf aber bis zu 2 Bar Druck wenn alles in Ordnung ist.

Natürlich kann man die so einbauen das der Wasserdruck den Ring an die Welle drückt, wie sich das auf den Verschleiß auswirkt wäre abzuwarten...

Wenn der innere Simmering - wie du beschreibst - nicht Dicht ist drückt es das Wasser ins Kugellager und bleibt da da es dann durch den zweiten Ring nicht hindurchkann.

Wenn schon würde ich das mittels federbelastetem Simmering lösen (mal wieder, wie so oft, aus der marinen Anwendung -> Außenborder)

Nichts anderes ist aber auch die Originallösung.

Für bzw. gegen das georgel hat die Benzinpumpe ja eigentlich einen Handhebel zum vorpumpen.

Gruß

Mario

Bearbeitet von dumdidum
Geschrieben

Macht nicht der Kühlerdeckel schon bei max. 0.5 Bar auf? 2 Bar ist schon zu viel oder? Michal

Geschrieben

Auch wenn ich das mit den 2 bar nicht glaube (das entspräche einer Wassertemperatur von über 120° C, 0,5 bar immerhin noch ca. 110° C) habe ich vor dem Einbau den inneren Simmering gegen einen druckfesten getauscht.

Meine Kühlwassertemperatur hat noch nie die 100° C - Marke erreicht.

Geschrieben (bearbeitet)
Auch wenn ich das mit den 2 bar nicht glaube (das entspräche einer Wassertemperatur von über 120° C, 0,5 bar immerhin noch ca. 110° C) habe ich vor dem Einbau den inneren Simmering gegen einen druckfesten getauscht.

Meine Kühlwassertemperatur hat noch nie die 100° C - Marke erreicht.

meine schon :)

hab ihn (mit altem motor allerdings) auch schonmal zum kochen gebracht (abdeckung vergessen bei 20°C außentemperatur)

wie kann man so bescheuert sein? tauerntunnel richtung süden - außentemperatur -5 innen +25... passiert einem auch nur einmal.

ich kenne halt diese art der abdichtung mit teflon simmeringen immer nur bei ölhaltigen betriebsstoffen die für ein schmierung der kontaktfleche zwischen wellendichtring und metall sorgen, vielleicht daher meine sorgen...

ich bin sehr sehr sehr gespannt! wenn das funzt schick ich dir mal ein paar wapu-gehäuse, meine bf20 lässt z.Z. noch auf sich warten :)

Bearbeitet von dumdidum
Geschrieben

Pumpe eingebaut und Probefahrt absolviert!

Kein Kühlwassergestank, kein Ölgespritze und keine Zwitscherei. Himmlisch :-)

Und, die Teflon-Simmeringe werden auch in der Lebensmittelindustrie zum abdichten gegen wässrige Flüssigkeiten benutzt. So bin ich drauf gekommen.

Der Hersteller schlägt bei wässrigen Flüssigkeiten selbst den von mir gewählten Aufbau vor: eine Seite Öl, um die Lippe zu schmieren, andere Seite Wasser.

In den nächsten Tagen bin ich viel unterwegs. Da kann die Konstruktion direkt mal ihre Praxistauglichkeit beweisen - oder auch nicht.

Ich bin zuversichtlich :)

Viele Grüsse

Achim

  • 9 Monate später...
Geschrieben

Hallo Achim, hab festgestellt das meine Pumpe tropft. Da wollt ich mal nachfragen ob Dein Umbau sich immer noch bewährt, und vorallem ob Du eine Skizze und eine Materialliste veröffentlichen würdest?? Grüße aus Bröckel Christian

Geschrieben

Der endgültige Zustand ist folgender:

Ich habe noch eine Messingfassung für den Simmering zum Pumpenrad hin gedreht. Der Werksseitig verbaute "Simmering", den ich wieder eingebaut habe, läuft nun auf einer korosionsfreien Fläche. Den werksseitig verbauten Simmering habe ich vor dem Zusammenbau noch mit Fett gefüllt. Ich habe also nun zur Wasserseite hin zwei Simmeringe. Durch die werksseitig angebrachte Öhlbohrung kann die ganze Konstruktion für das Kugellager mit Öl befüllt werden. Diese Konstruktion läuft nun seit ein paar tausend km störungsfrei.

Den vorhandenen Gleittlagersitz habe ich an der vorderen Seite auf 22 mm Durchmesser, 7 mm tief aufgefräst. Dort sitz ein Simmering 15 x 22 x 7 mit der Feder nach Innen.

An der hinteren Seite (zum Pumpenrad) habe ich die Gleitlagerbohrung auf 32 mm Durchmesser, 17 mm tief aufgefräst. Dort sitzt ein Kugellager 15 x 32 x 9 und dahinter die Messingfassung mit einem Simmering 15 x 30 x 7.

Die Messingfassung hat die Masse 8 mm hoch und 32 mm im Durchmesser. Die Bohrung ist 15,1 mm.

Nachfolgend noch ein paar ergänzende Fotos.

Sollte ich mich missvertändlich oder unvollständig geäussert haben, gib Laut.

wasserpumpe_6.jpg

wasserpumpe_7.jpg

Geschrieben

das gefällt mir schon sehr sehr viel besser!

nun haben wir wieder eine fläche die bei steigendem systemdruck belastet wird und sich damit quasi automatisch dichtet :)

top!

  • 6 Jahre später...
Gast Schrauberli
Geschrieben

Lumiere, oder andere Profis hier: Baut jemand die WaPu auf Auftrag so um, dass die dicht bleibt? 😍
Ich habe zudem noch ein anderes Problem: Ich habe alle Teile rausbekomme, außer die Sinterbuchse und den Ölgeber... wie habt ihr diese Sinterbronze herausbekommen? Mit Hammer gehts nicht... mit einer kleinen Presse konnte ich es auch nicht. 

Geschrieben (bearbeitet)

Für die Sinterbuchse habe ich einen kleinen Abzieher gebastelt (Gewindestange, fette U-Scheiben). Das war eigentlich kein Problem.

Mit dem Hammer würde ich an Gussteilen lieber nicht so rumklopfen.

 

Bearbeitet von -martin-
Geschrieben

Hallo Schrauberli,

leider kann ich dir keine PM schicken. Postfach voll? Ich hätte fertig überholte Wasserpumpen auf Lager.

Gast Schrauberli
Geschrieben
vor 13 Stunden schrieb -martin-:

Für die Sinterbuchse habe ich einen kleinen Abzieher gebastelt (Gewindestange, fette U-Scheiben). Das war eigentlich kein Problem.

Mit dem Hammer würde ich an Gussteilen lieber nicht so rumklopfen.

 

Das habe ich auch bemerkt 🤭Ging nicht so gut, waren aber nur leichte Klöpferli´s... aber danke für deinen Tipp. Hätte ich eigentlich selbst drauf kommen können, aber wenn man größere Gerätschaften hat sieht, kommt man nicht mehr darauf -.- 

Geschrieben

Hallo Lumiere,

lese gerade, dass Du fertig überholte Wasserpumpen auf Lager hast. Mein HZ könnte eine gebrauchen !

Sie macht zwei verschiedene Geräusche: 1. Lagerrumpeln (das wär nicht so schlimm) 2. helle metallische Schläge, unregelmässig. Wahrscheinlich (hoffentlich) zu großes Axialspiel so dass der Propeller irgendwo anschlägt.....  

Vermute, dass mein Motor zur Erstzulassung (1952) passt.

Freue mich, von Dir zu hören.

Für alle Fälle meine email-Adresse: petermvoit@gmail.com

 

viele Grüße

Peter

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Hallo Achim,

du hast eine PN wegen der Wasserpumpe ...

Viele Grüße,

Alexander

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