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Geschrieben

Ich brauch mal nen Techniker...

Ich bin in meinem bis jetztigem Autoleben schon verschiedene Automatikautos gefahren. Letztens dann einen Pluriel probe mit Sensodrive.

Kann mir jemand mal die Vorteile bzw. Nachteile eines Halbautomaten gegen

ueber eines Vollautomaten erklaeren?

Wieso ist z.b. das Sensodrive so traege im Automatikmodus?

Wenn man die Wahl haette zwischen einem Sensodrive und einem Vollautomat was nimmt man dann?

Alfa baut z.b. eine Schaltung die sich selespeed oder so nennt in den staerksten 156 ein. Wieso nehmen die nicht gleich nen Vollautomat. Da kann man doch mitlerweile auch meistens mit + und - hoch unt runterschalten...

Mir ist nicht so klar was das Sensodrive eigentlich soll...

Alex

ACCM Oliver Weiß
Geschrieben

Hi!

Ich kann dir nicht alle Fragen beantworten, aber zumindest was zum Halbautomaten fahren. Davon gibts nämlich mehrere und die unterscheiden sich:

1) Schaltgetriebe mit Wandler (z.B. C-Matic im CX und GS, aber auch anderen Marken). Der Wandler ist dem eines Vollautomaten ähnlich, man spart sich nur das Kuppeln, Wandlerschlupf kostet Leistung. Einziger Unterschied zum Vollautomaten ist das manuelle Schalten (für manche ein Vorteil, für andere ein Nachteil), evtl auch die Kosten.

2) DS Halbautomatik: ist eigentlich ein hydraulisch geschaltetes Schaltgetriebe, keinen Wandler, also kein Schlupf. Gangeinwahl und Kupplung werden hydraulisch betätigt.

3) Sensodrive, Selespeed etc: ähnlich wie bei DS, nur diesmal alles elektrisch und nicht hydraulisch betätigt, auch kein Wandler und somit kein Verlust. Ich meine ein Wandler braucht recht viel Platz, daher sind diese elektronischen Schaltgetriebe kompakter und geeigneter für kleinere Wagen. Oder man hat mehr Platz für einen größeren Motor.

Kein Leistungsverlust bedeutet auch immer eine Verbrauchsersparnis. Ferner glaube ich, daß mittlerweile diese elektronischen Schaltungen recht günstig zu bauen sind.

Selespeed und Sensodrive fuhren sich nach meinem Geschmack "sportlicher" als ein Vollautomat. Alfa mit Automatik? Paßt nicht so recht vom Image / Klischee her, daher die "ähnlich wie in der Formel 1" elektronische Schaltung mit dem Zusatz, daß es auch vollautomatisch geht.

Bei Alfa heißt das Selespeed, gibts nur mit dem 2,0i im 147 und 156. Letzteren gibts auch als 2,5 V6, ist stärker als der 2,0i, von daher stimmt das mit "Selespeed im stärksten 156" nicht.

Was besser ist, ist immer noch Geschmackssache. Für mich bestimmt das Auto die Schaltung: DS muß ein Halbautomat sein, Jaguar nur mit Automatik und Maserati nur mit Schaltgetriebe.

Gruß

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Hi Alex,

Vollautomaten sind recht komplizierte und deswegen auch teure Getriebe: es wird automatisch geschaltet mit Wandlerkupplung. Also weiche Gangwechsel ohne Kraftunterbrechung. Sehr guter Komfort. Steuerung ist heute elektronisch. Auf Grund des Preises oft nur in gehobenen Autos gegen Aufpreis zu finden.

Eine weiter Vollautomatikvariante ist das Kettenbandgetriebe des Audi A6. Es gibt eine Wandlerkupplung und einen Kettenbandantrieb, der eine stufenlose Verstellung des Antriebs ermöglicht. Man gibt also Gas, der Motor stellt sich auf die höchstmögliche drehmomentgünstige Drehzahl und verharrt dort, bis das Auto die dazu erforderliche Geschwindigkeit erreicht hat. Dabei wird das Kettenband kontinuierlich verstellt. Ist hochinteressant, technisch sehrsehr aufwändig und findet nur wenig Kundenanklang, weil das typische Motorbeschleunigungsgeräusch fehlt. Dazu hat Audi dann eine kleine Gangwahl "eingebaut", um den Motor etwas in wechselnden Drehzahlen arbeiten zu lassen. Bis jetzt gibts noch keinen Nachahmer am Markt.

Halbautomaten sind die preiswerte Alternative. Das sind rein mechanisch geschaltete Getriebe mit mechanischer Kupplung, die nur per Elektromotoren angesteuert werden. Gangwechsel sind immer mit Kraftunterbrechnung verbunden, da hier eine ganz normale Kupplung angesteuert wird, dann ganz normaler Gangwechsel, und wieder Kupplung zugemacht. Wird alles per Steuerrechner betätigt. Der Fahrer gibt nur noch "Befehle" an den Rechner und schaltet wahlweise die Gänge per Hand oder überlässt dem Rechner die Gangwahl. Ist insgesamt v.a. beim Lastfahren deutlich unkomfortabel, weil das "Spiel mit der Kupplung" vom Rechner übernommen wird und sich damit der individuellen Kupplungsbetätigung entzieht. Der Fahrkomfort steigt natürlich, weil nicht mehr so viel BedienÄktschn im Auto ist. An einen Vollautomaten kommt das aber bei weitem nicht ran. Auf Grund des Preises die Automatikalternative in Klein- und zunehmend auch Mittelklassewagen.

Speziell bei Alfa wird diese Variante (technisch ein klein wenig anders) gerne als prominente F1-Schaltung bezeichnet und auch im 166 eingebaut. Eine sehr unfeine Schaltung, wenn man den insgesamt sehr gediegenen 166 betrachtet.

Im neuen Audi TT gibts jetzt sogar eine automatisierte Doppelschaltung mit zwei Kupplungen. Da wird der nächste Gang schon eingelegt, wenn der vorherige Gang noch drin ist und Kraftschluss hat. Dann wird durch simples Wechseln der Kupplung der nächste Gang fast ohne Kraftschlussverlust aktiviert. Ist aber auch ausgesprochen ruppig, weil der große V6-3,2Liter-Motor ziemlich heftig die Drehzahl angepasst werden muss. Das ruckt trotz Eingriffs ins Motormanagement. Auch dieses Getriebe wird per Steuerrechner angesprochen. Der +/-Schaltmodus funzt nach gleicher Methode. Ist nur was für sportlich ambitionierte Fahrer, die Lust auf Gehüpfe haben.

All diese Varianten sind nicht richtig wirklich neu erfunden. Dazu gibt es teilweise reichlich historische Vorbilder. Beim Vollautomaten eh klar, den haben die Amis in breiter Front salonfähig gemacht mit zuerst Zweigangautomaten (!!). Die elektromechanische Schaltung wurde in den 50ern u.a. als "Saxomat" bekannt. Die gabs in mehreren Kleinstwagen. Eine Sonderform der Halbautomatik hatte auch C im DS. Da wurde ein einfaches Vierganggetriebe hydraulikmechanisch betätigt. Auch gibt es die elektromechanische Schaltung schon recht lange als nachträglichen Einbau, um bei bestimmten körperlichen Behinderungen des Fahrers trotzdem das Autofahren zu ermöglichen. Die Doppelschaltung von Audi ist der Renntechnik entlehnt. Die ersten Schaltautomaten der Formel1 bedienten sich diesem noch einfachen technischen Prinzip. Die Kettenbandschaltung ist der moderne Abkömmling der Variomatic des DAF 55 aus den späten 60ern und 70ern.

Alles klar ??

Gruß von P.

Geschrieben

> Wenn man die Wahl haette zwischen einem Sensodrive und einem Vollautomat

> was nimmt man dann?

Der Vollautomat ist eigentlich immer besser, Sensodrive ist halt billiger, sonst

spricht meines Erachtens nichts für Sensodrive. Besser als Schalten finde ich

das Sensodrive aber schon.

Martin

Geschrieben

@Oli: Auf der IAA war der 156 GTA mit Selespeed ausgestellt. Hab mich reingehockt.

Danke@Peter:

D.h. also im Zweifel wuerdest du immer einen Vollautomaten empfehlen oder?

Kann man eigentlich bei dem Vollautomaten im C5 auch haendisch die Gaenge wechseln so mit + und -?

Beim Halbautomaten: Laesst der Rechner eigentlich die Kupplung schleifen, oder wieso kriegt der beim Pluriel kein sanftes einkuppeln hin?

Ausserdem ist mir aufgefallen, dass das Getriebe beim runterschalten vor einem Ueberholvorgang viel zu lange braucht. Wollte wie beim Vollautomaten einfach kick down machen hat aber nicht reagiert, erst auf haendisches "-" Druecken am Paddel. Oder kennt der Halbautmat im Automatikmodus keine Kick down Schaltung?

Alex

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Hi Olli,

muss Dich korrigieren. Die modernen Vollautomaten kennen keinen Schlupfleistungsverlust mehr. Ist daran erkennbar, dass sowohl die gebotene Fahrleistung wie auch der Verbrauch nahezu identisch ist zu Schaltwagen. Unterschiede ergeben sich eher aus der idR. niedrigeren Ganganzahl (4Gangaut - 5Gangmanuell).

Der Wandler braucht auch nicht mehr Platz als eine herkömmliche Kupplung. Siehe GS- und CX-Halbautomatik. Das sind (technisch fast) ganz normale 4Ganggetriebe mit Wanderkupplung. Diese Getriebe haben identische Ausmaße.

Die Salespeed gibts auch im 166 mit dem ganz großen V6.

Nja, und unsere Geschmäcker sind ja richtig grundverschieden. Nach 15 Jahren DS-Halbaut. (übrigens technisch sehr gut) ists jetzt ein ganz feiner 5Gang, weil ich mit dem Leistungsüberfluss nicht anders mehr umgehen will. Und einen Maserati würde ich auch nie mit manueller Schaltung fahren. Und einen Jaguar möchte ich garnicht fahren.

Gruß von P.

Geschrieben

> Kann man eigentlich bei dem Vollautomaten im C5 auch haendisch die Gaenge

> wechseln so mit + und -?

Ja, kann man. Wird man aber nicht tun.

Das Sensodrive ist ziemlich gewöhnungsbedürftig, was aber jetzt nicht negativ

gemeint ist. Man muss sich eben daran gewöhnen, dann weiss man ungefähr,

wann das Getriebe schalten wird und reagiert entsprechend mit dem rechten

Fuss. Das klappt nach 3 Wochen ganz gut.

Trotzdem war das Automatikgetriebe im C5 um Welten besser (nahezu ruckfrei).

Martin

Gast gelöscht[107]
Geschrieben

Hi Alex,

beim Vollautomaten-C5 gibts die +/-sequentielle Schaltung auch. Im Xantia leider noch nicht, aber da schalte ich einfach so durch. Ist für mich wichtig, wenn ich mal ganz brutal durchbeschleunigen will oder einen schweren Anhänger ziehen muss.

Bei den Halbautomaten wird die Einkuppelungsgeschwindigkeit vom Rechner bestimmt. Diese Geschwindigkeit ist immer ein Kompromiss, weil der Kupplungsverschleiß (sehr weiches Einkuppeln = Komfort, weil ruckarm) in Grenzen gehalten muss. Vielleicht kann da eine Werkstatt in der Parametrierung etwas ändern, wenn es dazu ein passendes Menue in der WerkstattSW gibt.

Der Kickdown funzt wie beim Vollautomaten: SCHNELL Vollgasgeben. Es ist wichtig, das das Gadpedal schnell durchgetreten wird. Ein langsames Vollgasgeben führt nicht unbedingt und vor allem nicht unmittelbar zum Runterschalten. Heißt ja auch: Kickdown = RunterTRETEN, nicht Runterschleichen. Der Kickdown wird aber nur ausgeführt, wenn sich im unteren Gang kein Überdrehen des Motors ergibt.

Gruß von P.

Geschrieben

Ach ja, die Zweigangautomatik war schon eine feine Sache, mußte eben nur ausreichend Hubraum da sein. In D gabs eine Borg Warner 2 Gang z.B. im Diplomat A. Selbst hab ich so ein Teil mal in einem Chrysler gefahren. Bei knapp 2.500 schaltete sie ibn den zweiten und dann war Ruhe.

Den Saxomat gabs nicht nur in Kleinwagen, DKW hat das Ding m.W. auch in die größeren Modelle eingebaut (3= 6?), bei Opel hieß das Ding Olymat und wurde in den Rekord verbaut. Recht abenteuerlich waren die Kupplungsautomaten, die bei Berührung des Schalthebels auskuppelten besonders bei Autos mit Mittelschaltung wie z.B. dem RO 80.

ZX volcane Automatik
Geschrieben

Hallo!

Selespeed im Alfa 166? Der aktuelle Alfa 166 3,0 wird ausschließlich mit 4-Stufenautomatikgetriebe geleiefert. Der akt. 166 3,2 wird ausschließlich mit normalem 6-Gang-Schaltgetriebe geliefert. Kein Selespeed im Alfa 166.

Im 156 gibt es Selespeed auch im 2,0 JTS.

Das DSG vom VW-Konzern wird nicht nur im Audi TT 3,2 sondern auch im Audi A3 3,2 quattro, im VW Touran 1,9 TDI + 2,0 TDI und im weiter angebotenen Golf 4 RS32 angeboten. Der Vorteil verbesserte Fahrleistungen bei vermindertem Verbrauch sollte nicht einfach vergessen werden. Für Kunden die das nicht mögen gint es z.B. im TT eine Alternative: den 1,8 T mit 6-Stufenwandlerautomatik.

Zu Sensodrive: eigentlich nur was für Leute, die nicht kuppeln und/oder schalten können/wollen, die gleichzeitig keinen Wert auf Komfort, aber viel wert auf Sparsamkeit legen legen.

Bei Sensodrive bleiben Fahrspass und Fahrkomfort (wegen Nickeffekt) weitgehendaußen vor, dafür gibt es Sparsamkeit.

Beim 4-Stufenwandlerautomaten bleiben Sparsamkeit und Fahrspaß weitgehend außen vor, dafür gibt es Fahrkomfort(vegleichsweise unmerkliche Schaltrucke).

MfG

In entsprechenden Peugeot-Modellen kommt ein 4-Stufenwandlerautomat zum Einsatz.

Geschrieben

> Zu Sensodrive: eigentlich nur was für Leute, die nicht kuppeln und/oder schalten

> können/wollen, die gleichzeitig keinen Wert auf Komfort, aber viel wert auf

> Sparsamkeit legen legen.

> Bei Sensodrive bleiben Fahrspass und Fahrkomfort (wegen Nickeffekt)

> weitgehendaußen vor, dafür gibt es Sparsamkeit.

Naja, das mit der Sparsamkeit haut nur nicht so ganz hin. Mein Sensodrive-

Pluriel will zwischen 8 und 9 Liter haben. Ich weiss allerdings nicht, was der

entsprechende handgeschaltete 1.6l Benziner brauchen würde.

Dagegen ist der Komfort gar nicht so schlecht, wenn man etwas Sensodrive-

sensibel ist. Fahrspass gibt der Pluriel in jedem Fall!

Oder hast Du das Sensodrive-Getriebe schon längere Zeit gefahren?

Martin

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