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Die Rettung für PSA - heisse Luft ?


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Geschrieben

Ich lese gerade, dass PSA mal wieder durch ein völlig neues Konzept gerettet werden soll. Diesmal ist es ein Hybridantrieb mit Druckluftunterstützung. Die Idee dabei klingt ähnlich vielversprechend wie das Druckluftauto von MDI: beim Bremsen wird Hydrauliköl in einen mit Stickstoff gefüllten Behälter - also sowas wie eine riesige Federkugel - gepumpt. Die so gespeicherte Energie wird dann beim Beschleunigen abgerufen, indem das unter Druck stehende Öl einen Hydraulikmotor antreibt. Der wiederum soll das Auto mitantreiben helfen und den CO2-Ausstoss heftig reduzieren. Dabei sollen Verbrauchswerte von um die drei Liter möglich sein. Also das, was - am Rande bemerkt - u.a. ein Audi A2eco schon vor zehn Jahren konnte.

Auf den ersten Blick macht das ganze einen vernünftigen Eindruck. Aber das tat das Druckluftauto von MDI auch. Eine gewisse Ähnlichkeit der beiden Systeme besteht in der Reichweite im reinen Luftantrieb: 400m werden da bei PSA genannt. Natürlich in der Ebene.

Das Konzept der Rekuperation der Bremsenergie ist an sich nichts neues, es stellt sich für mich aber trotzdem die Sinnfrage. Denn als Entenfahrer bin ich eigentlich darauf gedrillt, das Bremspedal möglichst selten zu betreten. Infolge meiner brachialen Motorleistung möchte ich die anderen Verkehrsteilnehmer nicht durch häufige Beschleunigungsorgien frustrieren, daher versuche ich meistens, einigermassen flüssig zu fahren und drücke mich um unnötige Stops nach Möglichkeit herum. Als besonders hilfreich hat sich dabei das grosse Doppelhorn erwiesen: ich behaupte mal, dass dieses bei einigermassen enthemmter Anwendung mehr Sprit spart als der Drucklufthybrid.

Aber Spass beiseite. Wenn man die klassischen Regeln zum sparsamen Fahren anwendet, wird der Drucklufthybrid infolge Nichtbenutzung langsam abfaulen. Fährt man jedoch gerne im Stop-and-Go-Betrieb, dann macht das System Sinn. Wobei dann immer das sehr kleine Risiko besteht, dass unsere Verkehrsplanung irgendwann einmal verbrauchsoptimiert wird. Aber im Moment hat PSA gute Karten, bei uns grassiert gerade ein Kreiselvirus, der im Endstadium dazu führt, dass jeder Gemeindepräsident sich ein Denkmal in Form eines Kreisverkehrs setzen lässt. Und wir wählen regelmässig neue Gemeindepräsidenten. Das Resultat ist in einem dichtbesiedelten Land dann eine stark reduzierte Abnützung der oberen Gänge von Autogetrieben - und natürlich ein erhöhter Durchschnittsverbrauch. Ein Hindernisparcours ist nunmal energieintensiver als eine vernünftig genutzte freie Bahn. Interessant wäre die Frage, wo wir in Sachen Durchschnittsverbrauch ständen, wenn wir uns vor zwanzig Jahren nicht fürs Ausbremsen des motorisierten Verkehrs entschieden hätten.

Eine zweite Frage liegt dann noch in der Physik begründet. Gase erhitzen sich beim Komprimieren und kühlen stark ab beim Dekomprimieren. Man kann die dabei entstehende Energiebilanz natürlich optimieren, indem man den Druckspeicher grosszügig thermisch isoliert. Schwierig wird die Isolation aber im Bereich der Trennmembran.

Als Maschinenbauer bin ich grundsätzlich misstrauisch, wenn von Drucklufttechnik im Automobilbau die Rede ist. Um einen Druckluftmotor von 1kW zu betreiben muss ein Kompressor von 6kW Antriebsleistung eingerechnet werden. Das ist der Grund, warum in der Industrie diese aufwendige Form der Energiespeicherung und -übertragung nach Möglichkeit vermieden wird.

Ich will ja nicht den Teufel an die Wand malen. Aber ich bin mit gewohnt, mit relativ wenigen Pferdestärken glücklich zu sein und frage mich, ob es nicht einfacher wäre, den Durchschnittsverbrauch einfach mittels schwächerer Motoren in den Griff zu bekommen. Zumindest in unserer Gegend haben all die schönen Porsches ja nicht den Hauch einer Chance, meine Ente zu überholen. Was meist daran liegt, dass vor der Ente ein Opel fährt, und vor dem Opel ein Audi, und davor ein Porsche, und...und...und... Und mit den neuen Gesetzen hierzulande riskieren sie einen Gefängnisaufenthalt, wenn sie mich auf der Autobahn mal so richtig zersägen wollen.

Nachdem die Verkehrssituation sich in absehbaren Jahrzehnten kaum verflüssigen wird, würde ich irgendwann gerne einmal so einen sparsamen Dreizylinder aus dem Hause PSA fahren, allerdings gerne auch ohne heisse Luft. Gelegentlich darf ich mit einem kleinen Daihatsu mit Dreizylindermotor und 4-4,5 Litern Verbrauch fahren. Der ist zwar nicht gerade neu, aber er bietet erstaunlich viel Fahrspass. Auch wenn er mit seinem Konzept "innen gross - aussen klein" wohl alles andere als modern ist.

Das Wort zum Sonntag sprach diesmal

Der Pfarrer Vutzakoff

Geschrieben

Hatte ich infolge lausiger Suche nicht gesehen.

Könnte der admin diesen Thread bitte löschen um Zweigleisigkeiten zu vermeiden ?

Danke

Geschrieben

Zumindest den ersten Beitrag sollte man stehen lassen. Zutreffende Kritik an der Automobilindustrie und unserer Verkehrspolitik, und das so geschrieben, dass es sich entspannter und flüssiger liest, als der Strassenverkehr ist. Vielleicht könnte man den aber auch ins andere Thema verschieben.

Geschrieben

Auf einen Fred mehr oder weniger wird's wohl nicht ankommen, oder

wird jetzt nach dem Öl, dem Glas für die Scheiben der Neuwagen

und dem Verstand der Fahrer auch noch der Faden knapp ?

mfg Klaus

Geschrieben

Hallo Oliver,

wenn hier einer was aus deiner Schreibe löschen sollte, dann werd ich aber mächtig böse,........

Gruß Herbert ;-)

Geschrieben

Ok, hier ist geschlossen, die Umleitung steht in #7.

Gast
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