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Bundestagswahl 2013


Wen wirst Du am 22.9. wählen?  

135 Benutzer abgestimmt

  1. 1. Wen wirst Du am 22.9. wählen?

    • CDU/CSU
      13
    • SPD
      30
    • FDP
      6
    • B90/Grüne
      17
    • Die Linke
      18
    • Piraten
      11
    • AfD
      26
    • Sonstige
      6
    • Nichtwähler
      3
    • Ungültigwähler
      3
    • Nicht wahlberechtigt weil U18 oder Ausländer
      4


Empfohlene Beiträge

Geschrieben (bearbeitet)
Schön, dass bei dir immer alles bewiesen (q.e.d) ist und die anderen nur mit Scheuklappen herum laufen. Die Historie ist in diesem Kontext völlig irrelevant da sie nur aufzeigen kann wie es (genau) war und man daraus spekulieren kann wie es hätte sein können wenn bestimmte Dinge anders gelaufen wären oder andere Rahmenbedingungen geherrscht hätten. Aber Spekulation ist nicht wissenschaftlich wenn es bei der Spekulation bleibt. Unabhängig davon, wird es selbst bei idealen Rahmenbedingungen dazu führen, dass einige Wenige mehr Macht haben wollen als andere. Gerade Systeme die nicht gewachsen sind, sind dafür deutlich anfälliger als etablierte. Vielleicht könnte man es mit der Erfahrungen von 1917 heute besser machen als früher, bewiesen ist das aber nicht.
Schön, dass bei dir immer alles bewiesen (q.e.d) ist und die anderen nur mit Scheuklappen herum laufen. …

So, das findest Du also „schön“, ich finde das zum Kotzen. (Schon gut, ich weiß, wie’s gemeint ist …) Kleine Richtigstellung: bei mir ist erst einmal gar nichts bewiesen. Das unterscheidet mich zumindest in diesem Kontext von vielen anderen: Für mich ist eben nicht per se klar, daß das ganze Unternehmen „Oktoberrevolution“ zum Scheitern verurteilt war. (In #474 habe ich das etwas zu verdeutlichen versucht.) _ Es liegt doch nicht an mir, daß für so viele etwas klar und eindeutig ist, und deshalb es schon als Frevel angesehen wird, erlaubt man sich immer noch auf Fehlschlüsse aufmerksam zu machen, die immerhin eine Beschäftigung damit im eigenen Interesse, d.h. als Species Mensch, verhindern – und in diesem Zusammenhang unterstelle ich sogar Absicht. Und was kommt dabei heraus? Man dreht sich politisch im Kreis, keine befruchtende Diskussion findet mehr statt, man nimmt einfach an, daß die so verfaßte bürgerliche Gesellschaft 1) schon immer so verfaßt war und 2) die „unsichtbare Hand des Marktes“ sowieso bestimmt, wo’s lang geht: o Markt, sanft geführt von der unsichtbar bleibenden Hand Gottes, nach dessen unergründlichen Ratschlüssen einerseits sanft die Homines oeconomices zu angebotsfreudiger Tat lenkend … ODER: Den in unendliche Länge wachsenden Zeigefinger mahnend gegen jede politische Steuerung richtend: DAS UNSICHTBARE STEUERN DES MARKTES IST JOB DIESER NICHT FLEISCHGEWORDENEN, SONDERN UNSICHTBAR GEBLIEBENEN HAND, DURCH DIE IHR KLEINEN KETZERISCHEN GEISTER GOTT WIRKSAM WERDEN ERLEBEN DÜRFTET, WENN IHR NUR HELLSICHT GENUG WÄRET, WAS NUR ERNEUT BEWEIST, DASS IHR DAS ALS KETZER GAR NICHT KÖNNEN KÖNNTET! – Was die Marktteilnehmer wiederum vor Verzückung jauchzen ließe.

… Die Historie ist in diesem Kontext völlig irrelevant da sie nur aufzeigen kann wie es (genau) war und man daraus spekulieren kann wie es hätte sein können wenn bestimmte Dinge anders gelaufen wären oder andere Rahmenbedingungen geherrscht hätten. …

Nein, sie ist absolut relevant – zumindest in dem Kontext, den ich meine: nämlich den Blick von den Zusammenhängen aufs Detail zu richten und vom Detail auf die Zusammenhänge, um das Wechselspiel der Faktoren zu erkennen. Ich würde aber sagen, daß es schon reicht, wenn man sagen kann: „wie es wahrscheinlich war.“ Zu spekulieren, wie es hätte gewesen sein können, wenn …, finde ich müßig.

Wobei Rahmenbedingungen (übergeordnete Zusammenhänge, auf die man keinen direkten Einfluß nehmen kann) hingegen von Interesse sind, wenn man die Wechselbeziehungen aufdecken kann.

… Aber Spekulation ist nicht wissenschaftlich wenn es bei der Spekulation bleibt. …

Wird von mir nicht praktiziert. Man kann wohl über ein Ereignis (ob aktuell oder schon zurückliegend) gleich zu Beginn der Kenntnisnahme Spekulationen anstellen, sollte damit aber aufhören, wenn man anfängt, die Faktenlage zu verlassen, bzw. keine hinreichend aussagekräftigen Informationen zur Verfügung hat. Dann muß man sich erst kundig machen. Danach ist auch weitere Spekulation erlaubt. Das Problem ist jedenfalls immer, daß die Gefahr besteht, sich selbst was in die Tasche lügt, wenn man eine gegebene Faktenlage mit „erweiternden“ Spekulationen anreichert, um sich eine schön abgefeilte Interpretation eines Ereignisses zu schaffen. Insofern ist es dann besser, beläßt man eine Interpretation fragmentarisch und hofft, später noch an entscheidende Puzzleteilchen zu kommen, die dann (möglicherweise!) erlauben (könnten!), den Rest eines Ereignisses spekulativ zu ergänzen. (Bei historischen Prozessen ist es aber so, daß man die nicht mal eben als Experiment wiederholen kann. … Wobei eine Computersimulation, unter Verwendung hochkomplexer und ergebnisoffen programmierter Software, möglicherweise interessante Überlegungen erlaubte. …)

… Unabhängig davon, wird es selbst bei idealen Rahmenbedingungen dazu führen, dass einige Wenige mehr Macht haben wollen als andere. Gerade Systeme die nicht gewachsen sind, sind dafür deutlich anfälliger als etablierte. …

Einige wollen immer ihre Macht und ihren Einfluß ausbauen, was zu Konzentration von Reichtum und Macht führt. Dem wäre eben stets entgegenzusteuern durch entsprechende Rahmensetzung. Eigenes Zitat:

… Das bedeutet aber, unter flächendeckend gemeinwohlorientierter Richtungsvorgabe und Einhaltung dieser Vorgabe – mehr übrigens nicht, alles andere floatete direkt zwischen den Menschen und Unternehmen (ohne Geschäftsgeheimnis also: was übrigens das erste wäre, daß man den Menschen zu offenbaren hätte, damit sie gleich sehen, welche Nasführung über sogenanntes „Geschäftsgeheimnis“ abläuft), daß man mittels eines „sozialistischen Übergangsprogramms“ die Wirtschaft im ersten Schritt von schädlicher Machtkonzentration befreien könnte. Bei einer auf nationalen Rahmen beschränkt bleibenden Revolution ist das nicht möglich. Das heißt wer bei „Revolution“ im nationalen Rahmen bleiben will, sollte erst gar nicht anfangen. Das zerstörte nur den guten Namen „Sozialismus“ …

Entscheidend ist hier der internationale Rahmen, d.h. ob der repressiv oder progressiv auf solche Prozesse einwirkt.

Daß in etablierten Systemen Machtkonzentration ein geringeres Problem sei, als in jungen (noch nicht entwickelten), halte ich für ein Gerücht. Immerhin ist es so, daß Infragestellung eines Systems mit seinen Machtstrukturen gerade dadurch verursacht wird, daß sich solche Konzentration zum Nachteil der Masse der Menschen verfestigt hatte – und sich i.d.R. nicht mal eben von selbst in Luft auflöst. … Schade eigentlich, dann bräuchten wir nämlich bloß noch weiter zu warten („bitte warrrten Sie“), denn wir wüßten ja, daß sich die obszöne Reichtums- und Machtkonzentration des 1% in absehbarer Zeit in Luft auflöste, wahrscheinlich auflösen wird als dicke schwarze und streng riechende, ins Jenseits sich verziehende Wolke: vielleicht sollten wir schon mal einen Zeitvergleich vornehmen? …

Hingegen würde eine erfolgreiche Revolution auch mit einer Neuverteilung der Reichtums- und Machtverhältnisse einhergehen: das ist ja immerhin mit ein wesentlicher Grund für Revolutionen. Aber, wie gesagt, ich habe auch nichts gegen einen reformerischen Versuch. Nur schätze ich den Erfolg eines solchen Versuches, unter den gegebenen „Rahmenbedingungen“ aus Reichtums- und Machtkonzentration einerseits und lobbyistisch vorbehandeltem politischem Führungspersonal (international wie national) nicht für wahrscheinlicher ein als eine weltweit koordiniert erfolgende Umwälzung der bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse. (Immerhin kann man die NSA- und Tempora- und all die anderen Computerausspähprogramme grundsätzlich umprogrammieren – was eine solche koordinierte revolutionäre Aktion ungemein beflügeln würde.)

… Vielleicht könnte man es mit der Erfahrungen von 1917 heute besser machen als früher, bewiesen ist das aber nicht.

:) Wodurch wäre das wohl zu beweisen? – Jedenfalls bestimmt nicht dadurch, daß ich sagen würde:

Hömma, watt is denn nu, am 22. Sept‘er is doch där Revoluzzonsbeginn jeplaant – auffe Wahlliste steße aber nich: „Ich geh‘ in die Politik“. … ;)

^Jo_Cit^

Bearbeitet von Jo_Cit
Geschrieben

Habe heute Sara Wagenknecht in Aachen erlebt. Hunderte Menschen versammelten sich um die Bühne. Eine packende und auch unterhaltsame Rede, die ich nur jedem empfehlen kann. Wenn die Frau nicht ständig unterbrochen wird, ist sie noch besser.

Am Schluss habe ich sie gefragt, ob einen Parallelwährung zum Euro für Südeuropa eine Möglichkeit wäre, diese Länder wieder wettbewerbsfähig zu machen. Das hat sie jedenfalls nicht ausgeschlossen.

Geschrieben

Am Schluss habe ich sie gefragt, ob einen Parallelwährung zum Euro für Südeuropa eine Möglichkeit wäre, diese Länder wieder wettbewerbsfähig zu machen. Das hat sie jedenfalls nicht ausgeschlossen.

will sie die Ost-Mark wieder unterbrigen ?icon7.png

Geschrieben

Höhö,

meint Ihr, die Linke hätte noch Aluchips gebunkert?

Geschrieben

Wenn Frau Merkel aussehen würde wie Wagenknecht, wäre die Wahl bereits gelaufen. Allein mit den Männerstimmen.

Was lernen wir dabei über den Menschen? Der Mensch ist wirklich politisch interessiert.

zurigo

Geschrieben
Wenn Frau Merkel aussehen würde wie Wagenknecht, wäre die Wahl bereits gelaufen. Allein mit den Männerstimmen.

Was lernen wir dabei über den Menschen? Der Mensch ist wirklich politisch interessiert.

zurigo

Das würde dann bedeuten, daß der Mensch doch männlich ist, und so leuchtete es ein, daß, damit er politisch werden konnte, aber dennoch bewußtlos bleiben sollte, es der Frauen bedurfte – wobei die Heftigkeit des Kreisens der Hormone den Grad der politischen Bewußtlosigkeit bestimmt? – Ob man das Frauenwahlrecht vielleicht abwandeln sollte? Frauen müßten zwar gewählt werden können, aber selbst nicht wählen dürfen, sondern nur, je nach der weiblichen Wahlmöglichkeit, sich kosmetisch angleichen müssen, damit das Kreisen der Hormone bei den Menschen nicht nachließe – bis zur Wahl. Dann wär für vier Jahre Schluß mit lustig.

Allerdings würde ich Wagenknecht nicht unter diesem Aspekt sehen. Da „erscheint“ mir Frau Merkel schon eher wie eine (alternde) Animierdame ... am Eingang der Austeritätsbar.

^Jo_Cit^

Gast Thunderstorm Technologies
Geschrieben
Ob man das Frauenwahlrecht vielleicht abwandeln sollte? Frauen müßten zwar gewählt werden können, aber selbst nicht wählen dürfen, sondern nur, je nach der weiblichen Wahlmöglichkeit, sich kosmetisch angleichen müssen, damit das Kreisen der Hormone bei den Menschen nicht nachließe – bis zur Wahl.

auja, ein volk von sabbernden geilen saecken, das von einer meute dummer blonder playboy-hasen regiert wird ....das waer dann zumindest einzigartig ;)

Geschrieben
Das ist gutes Niveau. Danke! Ich möchte folgendermaßen antworten:

Die Umsetzung Marxscher, Engelscher, Leninscher sowie Trotzkischer ID haben aber nicht zu einer Unterdrückung der arbeitenden Bevölkerung geführt. Das kam später, d.h. spätestens Ende 1927: nämlich durch den Zusammenschluß der alten russischen Bürokratie mit der neu entstandenen Bürokratie, derer beider Mund ein gewisser Stalin war. Nun könnte man meinen, daß das ja auch gar nicht anders zu erwarten war. Nein, das wohl nicht – und gesehen wurde es von den Revolutionären schon sehr früh: wegen dieser bürokratistischen Tendenzen übrigens Gründung der Linken Opposition 1923.

(...)

^Jo_Cit^

Ich hatte gleich darauf ne längere Replik geschrieben, die leider die Foren-Software gefressen hat. Hier nochmal in Kurzform:

Es ist nicht notwendig (im Sinne von: es wendet die Not nicht) sich die Revolution und die Gründung der SU schön zu reden.

Deine These, dass die Revolution erst 1927 "gekippt" ist, wird von mir und mehrheitlich von den Anarchisten, die ich kenne, nicht geteilt. Als Gegenargumente seien genannt:

Die blutige Niederschlagung des Kronstädter Matrosenaufstandes fand schon Jahre vorher, meines Wissens im Frühjahr1921 (wer's genau wissen will, der google) statt. Forderung der Matrosen damals: "Alle Macht den Räten, keine Macht der Partei". Dieser Vernichtungsfeldzug gegen die Idee der Verwirklichung einer Basisdemokratie wurde übrigens von Trotzki persönlich geleitet. Der war nicht der heroische Stalin-Gegner, der war ein autoritäres Arschloch, wie Stalin auch. Naja, die Nummer mit dem Eispickel geht wohl tatsächlich auf Stalins Konto.

Ebenfalls deutlich vor dem von dir genannten Jahr 1927 wurde in der Ukraine die Machnobewegung blutig niedergeschlagen. (Auch hier Trotzki wieder vornedran).

Mindestens zweimal also haben die autoritären Kader Mitrevolutionäre, die sich davor im Kampf gegen die sogenannte "weiße Armee" ausgezeichnet haben und Seite an Seite mit Kommunisten der roten Armee gekämpft haben, übelst verraten, um die eigene Machtbasis zu sichern.

Deine These, die Einführung des Sozialismus, bzw. die Revolution wäre gescheitert und hätte zur Diktatur geführt, weil die Kommunisten in der entstehenden SU isoliert gewesen wären, hört sich für mich Angesichts der Umtriebe, die ich oben beispielhaft aufgeführt habe, sehr nach fauler Ausrede an.

Was soll das auch für ein Sozialismus sein, der per vorgehaltener Waffe erzwungen wird? Wäre in dieser Zeit international "Sozialismus" als große Massenbewegung in Gang gekommen und hätte international eine Umwälzung stattgefunden, hätte meiner Einschätzung nach die Gruppe um Stalin (wobei Stalin durch jeden anderen machtgeilen, über Leichen gehenden Kader, wie z. B. Trotzki ersetzt werden kann, insofern also Stalin nur als Beispiel genannt ist, da ja bei einem internationalen Sieg des Sozialismus eine fiktive alternative Geschichtsschreibung untersucht wird) sofort versucht, ihre Machtbasis zu erweitern und so diese fiktive internationale Revolution zu kontrollieren.

Mit den Worten Bakunins: "Nichts anderes als eine Diktatur ist die Diktatur des Proletariats".

Daher meine These: Die Millionen Tote, die Stalin zu verantworten hat stehen in direktem Kausalzusammenhang mit der "Machtergreifung" von Marx und Konsorten in der Internationalen.

Interessant fand ich, dass du den oft geschmähten Wilhelm Reich genannt hast. Das hat mich echt gefreut. Es ist jetzt schon über 30 Jahre her, dass ich sein sehr zu empfehlendes Werk "Massenpsychologie des Faschismus" gelesen habe, ich bitte daher zu entschuldigen, dass ich nicht wörtlich zitieren kann... Nur soviel:

Reich sah deutliche Parallelen zwischen dem Nationalsozialismus und der Entwicklung des Kommunismus.

Glück und Freiheit!

Geschrieben
... Glück und Freiheit

„Matrosenaufstand auf Kronstadt des Jahres 1921“: vielleicht „leichte“ Geschichtsklitterung Deinerseits (bzw. die übliche Übernahme der bürgerlichen Geschichtsschreibung)? Die „Matrosen“ dort waren drauf und dran als Einfallstor für die Invasionstruppen zu dienen. Hätte man doch einfach zulassen sollen, oder? Das waren nicht mehr die Matrosen von 1905 und 1917, die zu jener Zeit in der Tat die Vorhut der russischen Arbeiterklasse waren. Diese kämpften längst an irgendeiner Bürgerkriegsfront gegen die, die nichts anderes im Sinne hatten, als das Rad der Geschichte zurückzudrehen, d.h. selbstverständlich blutig zurückzudrehen. Oder glaubt Du, daß diese Vorhut auf der kleinen, St. Petersburg vorgelagerten Insel geblieben wäre, wartend bis alles vorbei ist, bis der Hunger und die Not der Masse der russischen Menschen – seit, alles in allem, zehn Jahren im Krieg – von der Konterrevolution zusammengeschossen, oder in ihrem Elend sich gebeugt hätten – wie sie es Jahrhunderte gewohnt waren, geknechtet von den reichen Bauern? … Wer will bestreiten, daß Bürgerkrieg, daß Revolution blutig sind? Keiner löst solche Prozesse aus Jux und Tollerei aus. Aber Geschichtsklitterung zeichnet sich auch dadurch aus, daß das Blut nur an den Händen des Feindes gesehen wird. Die versammelte Machtelite der Welt stand gegen diese Revolution. Sie setzte alles in Bewegung sie zu vernichten, und damit alle, die auf seiten der Revolution waren. Etwa aus Menschenfreundlichkeit?

In einer „Jubiläumsschrift“ zu „90 Jahren Oktoberrevolution“, schrieb ein Ludwig Dvorak in „Trotzdem. Links im Druck!“ Die Zeitung der Sozialistischen Jugend Österreichs, Wels 2007, 13 f., daß begonnen werden müsse, aus dem Kronstädter Aufstand von 1921 die Lehren für die Zukunft zu ziehen und zu sehen,

„welche Gefahren und unauflösbaren Widersprüche die Herrschaft einer kleinen Minderheit, die mit diktatorischen Mitteln im Interesse der großen Mehrheit zu handeln glaubt, mit sich bringt" _ Fettung von mir
.

Das ist objektiv falsch.

Das heißt Du bewegst Dich in toten Gängen der bürgerlichen Geschichtsschreibung. Es wird regelmäßig altes Zeug aus diesen Gängen hervorgeholt und schablonenhaft unbedarften Lesern oder Hörern zugemutet. Durch stetiges Wiederholen wird Falsches aber nicht richtig.

Man muß schon bereit sein, seine eigenen Scheuklappen abzulegen, wenn man einen geschichtlich zurückliegenden Sachverhalt ausleuchten will. Mit irgendwelchen herabsetzenden Schlagworten, wie z.B.:

… Vernichtungsfeldzug gegen die Idee der Verwirklichung einer Basisdemokratie wurde übrigens von Trotzki persönlich geleitet. …

(Jene „Matrosen“ in Kronstadt des Jahres 1921 hatten alles andere als „Basisdemokratie“ im Sinn!)

oder unangebrachten Flapsigkeiten wie

… Naja, die Nummer mit dem Eispickel geht wohl tatsächlich auf Stalins Konto. …

, darf man einfach nicht eine komplexe geschichtliche Sachlage abtun. Damit disqualifizierst Du Dich selbst. Wer solche Sprüche abläßt, möchte wohl den Eindruck von irgend etwas erwecken, zeigt für mich aber nur, daß es ihm an Sachlichkeit fehlt, wenn es um Klärung grundsätzlicher Fragen geht. Insofern muß ich meine Äußerung zurücknehmen:

Das ist gutes Niveau. …

Schon 1976 erschien das Werk von Alexander Rabinowitch auf amerikanischem Englisch: „The Bolsheviks Come to Power: The Revolution of 1917 in Petrograd“, Haymarket Books. Erst 36 Jahre später, d.h. 2012, erschien dieses Werk auf deutsch: „Die Sowjetmacht: Die Revolution der Bolschewiki 1917“, Mehring Verlag. Man liegt hier in D also weit zurück, wenn es um den aktuellen Kenntnisstand jener Epoche geht. Man wiederholt lieber falsches Zeug und richtet sich in seiner vertrauten Nische ein.

Das heißt meine Quellen sind beispielsweise folgender Art und Qualität:

„Endlich liegt diese ausgezeichnete Untersuchung des amerikanischen Historikers Alexander Rabinowitch in deutscher Sprache vor. Das Standardwerk, ursprünglich 1976 auf amerikanisch erschienen, ist keineswegs veraltet, im Gegenteil: Trotz oder gerade wegen der vielen Diskussionen über die bolschewistische Oktoberrevolution von 1917 und ihr Schicksal im weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts ist diese Analyse aktuell. Das hängt damit zusammen, daß Rabinowitch die komplexen Sachverhalte differenziert bewertet, aber zugleich immer die großen historischen Entwicklungslinien zeigt.

Ein Gewinn für das Werk ist sein neues Vorwort für die deutsche Ausgabe. Darin wird der jüngste Forschungsstand zum Thema ebenso dargestellt wie der eigene Werdegang als Historiker und die Entwicklung der Diskussion über sein Buch in Ost und West. Das geradezu spannend geschriebene großartige Werk eines bedeutenden (seinerzeit in der Sowjetunion verfemten) Historikers ist inzwischen in großer Auflage auch in Russland erschienen, es verdient viele deutsche Leser."

Prof. Dr. Hermann Weber, Mannheim

„Daß Alexander Rabinowitchs grundlegende Studie über die Revolution von 1917 nun auch in deutscher Übersetzung erscheint, ist längst überfällig. Sie hat die Geschichtsschreibung verändert: Unvoreingenommen, sorgfältig auf die zugänglichen Quellen gestützt und von geradezu detektivischer Systematik widerlegt diese Analyse die lange Zeit im Westen vorherrschende Auffassung, bei der Oktoberrevolution habe es sich um den Putsch eines kleinen Kreises bolschewistischer Fanatiker gehandelt.

Rabinowitch löst sich von der Fixierung auf die »großen Persönlichkeiten « wie Lenin und Trotzki – ohne sie zu vernachlässigen – und bezieht die handelnden Menschen in den Fabriken, Wohnvierteln und unteren Armeerängen als eigenständige politische Kraft in seine Untersuchung ein. Dabei wird deutlich, daß der Umsturz vom Oktober zwar durchaus gut geplant und durchgeführt war, aber zugleich als Ausdruck und Ergebnis der Radikalisierung großer Teile der Bevölkerung verstanden werden muß. Ebenso klar wird ersichtlich, daß die Bolschewiki 1917 keineswegs eine homogene Partei bildeten, sondern sich dort vielfältige Meinungen innerhalb verhältnismäßig demokratischer Strukturen Gehör verschafften. Wer die Oktoberrevolution verstehen will, muss zu diesem Buch greifen."

Professor Dr. Heiko Haumann, Basel. Umschlagtext, Fettungen von mir.

Das nur als resümierende Richtigstellung. Weitere Diskussion bezüglich jener Epochenentwicklung findet meinerseits hier nicht mehr statt, zumal es ja bloß eine prima Möglichkeit zu sein scheint, vom eigentlichen, d.h. aktuellen Problem abzulenken. Denn es ist nun mal so, daß heutzutage nicht die Frage im Raum steht, wieso sich Stalinismus entwickeln konnte, das ist nämlich vorerst nur von historischem Interesse, sondern die brennende Frage ist: Wie beseitigt man das, das als Neoliberalismus bezeichnet wird und direkt aus dem Reformismus hervorgegangen ist? (Der Reformismus ist ja die Methode, die vom linken Flügel der bürgerlichen Gesellschaft bevorzugt wird [?], um den Kapitalismus zu demokratisieren, wobei dieses Ansinnen schon längst auf der Strecke geblieben ist – hatte man wohl irgendwie aus den Augen verloren auf dem Weg Richtung Neoliberalismus.)

Diese Frage könnte beispielsweise an einen Anarchisten gerichtet werden. Irgendeine ID, Dani XM? Oder sollte man sich doch besser auf sein (persönliches) Glück und seine (Nischen-)Freiheit verlassen? Tatsache ist jedenfalls folgendes: Anarchisten waren noch nie und werden nie eine Gefahr für Herrschaftsformen auf kapitalistischer Grundlage sein – schon gar nicht für die aktuelle, die uns in die Lobbykratie, d.h. in die marktkonforme Gesellschaft geführt hat.

^Jo_Cit^

Geschrieben

Hallo

Hoppala.....nunja..... :)

liebe Grüsse

Geschrieben
auja, ein volk von sabbernden geilen saecken, das von einer meute dummer blonder playboy-hasen regiert wird ....das waer dann zumindest einzigartig ;)
… ein volk von sabbernden geilen saecken …

Das setzte wiederum voraus, daß Menschen nicht nur männlich sind, sondern, daß die Menschen … na, sagen wir, so ab sechzig erst wahlberechtigt sein sollten, und die Bezeichnung „Jungwähler“ eine besonders Bedeutung bekäme. Auf jeden Fall werden dann in den Videowahlverrichtungsboxen (s t o p ! … bevor wieder tendenziös phantasiert wird: die Videos dienen den Jungwählern als Findungshilfe, den alzheimerisierten Altwählern hingegen zur Erleichterung) … ausreichend Hilfsmittel parat liegen müssen – bevor der Ansturm beginnt. … Es versteht sich von selbst, daß die Videowahlverrichtungsboxen

“…zumindest in Deutschland regelmäßig behördlich kontrolliert werden, da das Umfeld der Boxen ausschließlich für die beiden Parteien gedacht ist.“ Aus dem einschlägigen Wikipedia-Eintrag.

verrichtungsbox2.jpg

Und

… das waer dann zumindest einzigartig

Ja, aber das ist nur ein mögliches Beispiel! Und wenn man den Maßstab nicht zu kurz annimmt, könnte das eine erfolgreiche Variante berlusconisiert neoliberalisierter Politik werden ….

Deine, mit entlarvender Überzeugung gebrachten Äußerungen:

auja …

und

… blond …

werfen hingegen ein bedenkliches Licht neben Dich.

^Jo_Cit^

Gast Bert Bröder
Geschrieben (bearbeitet)

Mit der grenzenlosen Freiheit über den Wolken ist es vorbei! http://youtu.be/VfweeKahkzo

AfD, Alternative für Deutschland... das A in der Namensgebung ist genauso verlogen wie das C und das S! Es ist keine Alternative das Öl mit Feuer zu bekämpfen ;-) http://de.wikipedia.org/wiki/Wag_the_Dog_%E2%80%93_Wenn_der_Schwanz_mit_dem_Hund_wedelt . Man kann Neoliberalismus nicht fördern, der zerstört gerade Europa! Das ist keine Heilung des Problems!

Zum Nachlesen:

- Die (In)Kompetenz der AfD http://www.nachdenkseiten.de/?p=17413

- Können Marktradikale und Nationalchauvinisten eine „Alternative für Deutschland“ sein? http://www.nachdenkseiten.de/?p=16524

Aktuell:

- http://www.die-linke.de/politik/positionen/arbeitsmarktundmindestlohn/tatsaechlichearbeitslosigkeit/

- http://www.flassbeck-economics.de/heute-ist-deutschland-wieder-ein-erfolgreiches-und-starkes-land/

- http://www.3sat.de/mediathek/index.php?display=1&mode=play&obj=20206

- Top-Journalist - über die Verarschung durch Medien..! http://youtu.be/lJs1s_omLZQ

- Belgischer Abgeordneter Laurent Louis sagt die Wahrheit http://youtu.be/R2da3z8yq84

- http://www.dailymotion.com/video/x29qry_samy-deluxe-weck-mich-auf_music

Bearbeitet von Bert Bröder
Gast Thunderstorm Technologies
Geschrieben

hmmm, soll man jetzt die gruenen waehlen um mehr geld in der tasche zu haben, damit es einem an der tanke wieder rausgezogen werden kann?????

ich frage mich wie jemand der gern auto faehrt ueberhaupt auf die idee kommen kann den verein zu waehlen

Geschrieben

(...)

Diese Frage könnte beispielsweise an einen Anarchisten gerichtet werden.

(...)

^Jo_Cit^

Geschrieben

ich frage mich wie jemand der gern auto faehrt ueberhaupt auf die idee kommen kann den verein zu waehlen

Genau! Und jetzt wollen sie auch noch die PKW-Maut! Oder waren das andere?

http://www.n-tv.de/politik/Gruene-wollen-Lkw-Maut-ausweiten-article11328821.html

Welche der letzten Kostensteigerungen beim Individualverkehr haben noch mal die Gruenen beschlossen?

http://www.gruene.de/themen/klima-umwelt/mobilitaet.html

Gast Thunderstorm Technologies
Geschrieben

also die maut ist verglichen mit der oekosteuer die prozentual vom spritpreis abgegriffen wird doch eigentlich peanuts, insbesonders da sie ja nur autobahnen betrifft ;)

und wer war das, der bereits vor 30 jahren einen spritpreis von 5 mark gefordert hat? oder hab ich das falsch in erinnerung?

Gast Thunderstorm Technologies
Geschrieben

und danke fuer den link ...das mit der forderung auf busse, bahn oder fahrrad auszuweichen macht vielleicht in ballungszentren sinn ...und die landbevoelkerung zahlt die zeche!

was die elektroantriebe betrifft werden nach wie vor die herstellungskosten, der ressourcenaufwand und die energieerzeugung vernachlaessigt

getreu dem motto: der strom kommt aus der steckdose

Geschrieben

Für alle, die sich gern etwas verbieten lassen, hier einmal eine (unvollständige!) Liste der Dinge, die unsere Vorschreibpartei der Besserverdienenden, also die Grünen, so auf dem Zähler haben.

Diese Aufstllung stammt von der FDP, eine Suche mit den Stichworten "Grüne, Verbote" fördert aber noch einige Dinge mehr zu tage.

- Verbot von Ölheizungen

Quelle: Umweltexperte Oliver Krischer 1

- Festlegung der Höchstgeschwindigkeit:

120 km/h auf Autobahnen,

80 km/h auf zweispurigen Landstraßen,

30 km/h in Städten.

Quelle: Wahlprogramm 1, 2

- Verbot von Weichmachern in Sexspielzeug.

Quelle: Bundestagsabgeordnete 1

- Fleischverbot am Donnerstag in Kitas & Schulen, in Kantinen.

Quelle: Grüne Stadtverordneten Fraktion in Meerbusch 1, Künast Bildzeitung 2

- Kampf gegen Lichtverschmutzung, abschalten der Straßenlaternen.

Quelle: Sachsen-Anhalt 1, Hannover 2

- Verbot von Rollern mit Verbrennungsmotor.

Quelle: Antrag der Grünen-Bundestagsfraktion. Drucksache 17/116 1

- Werbeverbot für Geländewagen, Werbeverbot für Fahrzeuge mit hohem Benzinverbrauch.

Quelle: Künast 1, MdB Fritz Kuhn (Fraktionsvorsitzender) 2

- Verbot von Plastiktüten.

Quelle: Kieler Parteitag im November 2011 1

- Sonntagsfahrverbot.

Quelle: MdB Fritz Kuhn (Fraktionsvorsitzender) 1

- Verbot von scharfen Waffen im Schiessport.

Quelle: Hannoversche Allgemeine 1

- Verbot von getrenntgeschlechtlichen Toiletten.

Quelle: Grüne Jugend (2005) 1

- Verbot von Heizpilzen.

Quelle: Kiel 1, Koblenz 2, Berlin 3

- Verbot von Zirkustieren, Verbot von Ponyreiten auf Jahrmärkten.

Quelle: Bundestagsfraktion 1, Bremer Grüne 2,

- Verbot von Süßigkeiten-Werbung im Fernsehen, Limonaden-Verbot an Schulen.

Quelle: Bundestagsfraktion 1, Lebensmittelzeitung 31.08.2012 2

- Verbot von Zigarettenautomaten.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (04.05.2013) 1

- Verbot verkaufsoffener Sonntage.

Quelle: (NRW-Grüne 2012) 1

- Grillverbot in Parks und auf Grünflächen.

Quelle: Sabine Müller, Vorsitzende des Kölner Umweltausschusses 1

- Rauchverbot im Biergarten, am Steuer.

Quelle: Antrag im Europaparlament von der Grünen Hiltrud Beyer (2007) 1, Bärbel Höhn 2

- Verbot von Raucher-Clubs.

Quelle: Gesundheitsministerin Barbara Steffens (NRW) 1

- Verbot der grünen Gentechnik.

Quelle: Bundestagsfraktion 1

- Verbot von Paintball.

Quelle: Wahlprogramm 2013 1

- Verbot von Alkoholwerbung an Karneval.

Quelle: Grüne, Köln 1

- Verbot von Streusalz auf Gehwegen.

Quelle: Grüne Stadtverordnetenfraktion Jena 1

Geschrieben

Heinz,

diese Auflistung imprägniert (:)) mir jetzt kein bisschen, und das obwohl ich auch in vielen Punkten nicht mit den Grünen einig bin.

Wenn Du alle Verbotsabsichten von einzelnen Stadtverordneten und sonstigen niederen Knallchargen sowie aus alten Parteitagsbeschlüssen und Wahlprogrammen z.B. der CSU sammeln würdest, käme bestimmt noch mehr und witzigeres zusammen!

Geschrieben
(...)

Diese Frage könnte beispielsweise an einen Anarchisten gerichtet werden.

(...)

^Jo_Cit^

Jau. Könnte... Anstatt dessen ...

… was du machst, ist eine Beschimpfung …

Du kannst mich nicht meinen. Ließ meine Beiträge (nicht nur in diesem Thread, sondern überhaupt): persönliche Beleidigungen oder Beschimpfungen von sozialen, politischen oder religiösen Bewegungen sind da nicht zu finden. Hingegen erlaube ich mir, verschieft dargestellte und einzeln gesetzte Ereignisse einerseits richtigzustellen (und das eben nicht „in meinem Sinne“, sondern auf Grund der Faktenlage: Ist es meine Schuld, daß das so oft ignoriert wird? Und welcher Art mag dann eine Interpretation sein, wenn die Faktenlage nicht zureichend in Rechnung gestellt wird?) und andererseits in den Kontext einzubetten, in den sie gehören. Da spielt es dann keine Rolle, ob es sich um ein historisches Geschehen wie Oktoberrevolution oder um häretische Religionsbewegungen handelt.

In #484 hatte ich mir deshalb erlaubt, eine

… resümierende Richtigstellung …

vorzunehmen. Um dann festzustellen, da mir an Flapsigkeiten, Herabsetzungen und einseitiger Betrachtung (aus oben angerissenen Gründen) in solchen Zusammenhängen nichts liegt, daß eine weitere

… Diskussion bezüglich jener Epochenentwicklung meinerseits hier nicht mehr statt[findet] …

Wieso sollte ich daran interessiert sein, mit Leuten, die ideologisch verengten Blick haben (und das ist jetzt keine Unterstellung, sondern ergibt sich aus den Äußerungen), in eine Diskussion über hochkomplexes Thema einzutreten, über das ausreichend meine Position zusammenfassende Maß in meinen Beiträgen #428, #432, #450, #474, #476 und #484 hinaus (und das unter Verweis auf weiterführende Literatur)? (Wer sich mit dieser Epoche angemessen beschäftigen will, kommt jedenfalls nicht an der von mir genannten Lektüre vorbei.) Überdies würde das sowohl den Rahmen hier sprengen, als auch mein „Zeitkonto“ belasten.

Und dann ist es nun mal so,

… daß heutzutage nicht die Frage im Raum steht, wieso sich Stalinismus entwickeln konnte, das ist nämlich vorerst nur von historischem Interesse, sondern die brennende Frage ist: Wie beseitigt man das, das als Neoliberalismus bezeichnet wird und direkt aus dem Reformismus hervorgegangen ist? (Der Reformismus ist ja die Methode, die vom linken Flügel der bürgerlichen Gesellschaft bevorzugt wird [zumindest wurde das behauptet, bewiesen in der Realität ist es jedenfalls nicht], um den Kapitalismus zu demokratisieren, wobei dieses Ansinnen schon längst auf der Strecke geblieben ist – hatte man wohl irgendwie aus den Augen verloren auf dem Weg Richtung Neoliberalismus.)

Und diese Frage ist selbstverständlich auch an Anarchisten zu richten. Also, irgendeine ID,

… Dani XM? Oder sollte man sich doch besser auf sein (persönliches) Glück und seine (Nischen-)Freiheit verlassen?

Und was war Deine Antwort darauf? Das war Deine Antwort darauf:

… Jau. Könnte...

Sonst nichts – diesbezüglich.

Was erwartest Du eigentlich von anderen?

Tatsache ist jedenfalls folgendes (und das sagte ich übrigens auch bezogen auf die historischen Erfahrungen):

… Anarchisten waren noch nie und werden nie eine Gefahr für Herrschaftsformen auf kapitalistischer Grundlage sein – schon gar nicht für die aktuelle, die uns in die Lobbykratie, d.h. in die marktkonforme Gesellschaft geführt hat.

Mag sein, daß Anarchisten prima Mitglieder einer klassenlosen Gesellschaft wären – dann erst könnt‘s schließlich herrschaftslos lo‘oosgehen. (Bis dahin sollte man sich allerdings nicht unbedingt auf sie verlassen müssen.)

^Jo_Cit^

Geschrieben

Die FDP kennt hingegen nur ein Verbot: Regulierung von Wirtschaftsprozessen. Mit einer Ausnahme: Regulierung von solchen Prozessen, wenn’s um die eigene Klientel geht (z.B. Niederlassungs[un]freiheit von …)

^Jo_Cit^

Geschrieben

Neoliberal = illegal oder doch nur wie üblich: scheißegal?

…
Internationale Interessen und öffentliche Desinformation

In der Hysterie der Debatte und der Produktion von (Des-)Informationen zu Syrien herrscht inzwischen längst die Formel „Der Diktator ermordet sein Volk“ vor. Niemand stellt sich die Frage, warum er das denn wollen, und welchen Sinn das – auch für diesen Diktator – denn überhaupt machen sollte. Richtig ist zwar, dass die Revolten in Syrien nach demselben Schema begannen wie in den übrigen arabischen Ländern. Die Menschen forderten Würde: Brot, sauberes Wasser, menschenwürdige Behausungen – und Freiheit. Die Repressionen des Regimes hieraufhin war fürchterlich (ganz wie der in Bahrein von den Saudis niedergewalzte Aufstand, der bezeichnenderweise weder bei al jazeera noch in den westlichen Medien Beachtung fand). Erwiesen ist jedoch auch, dass spätestens seit Mai 2011 Saudi-Arabien und Qatar die Aufständischen in Syrien mit Geld und teils schweren Waffen versorgen. Nach Angaben des UN-Sondergesandten für Syrien, Lakhdar Brahime, befinden sich derzeit „nicht weniger als 30.000 bis 40.000 ausländische Kämpfer“ in Syrien….

Tatsächlich geht es hier um eine Vielzahl verschiedener Interessen: Die Türkei hegt neo-osmanische Träume von einer Herrschafts- oder Einflusserweiterung, vor allem aber stellen die Kurden eine Herausforderung dar, die im Irak eine quasi-staatliche Autonomie erhalten und im Norden Syriens eine Selbstverwaltung aufgebaut haben. Russland verfügt im syrischen Tartous über den einzigen Kriegshafen außerhalb des Gebiets der ehemaligen Sowjetunion. Eine zentrale Rolle spielt überdies der Iran, der mit dem herrschenden syrischen Regime eng verbunden ist: Der Sturz Assads wäre ein schwerer Schlag für Teheran. Qatar verfolgt das Projekt zum Bau einer Pipeline mit dem Ziel des Anschlusses an das große Pipeline-Projekt Nabucco, das Gas vom Kaspischen Meer nach Europa transportieren soll. Vor allem aber unterstützen und finanzieren Saudi-Arabien und Qatar dhjihadistische Gruppen, die inzwischen – obwohl teilweise untereinander zerstritten – in Syrien einen entscheidenden Gewaltfaktor darstellen…. Dabei instrumentalisieren die Despotien am Golf die Gegensätze zwischen Schiiten (Assad, Iran) und Sunniten und versuchen so, religiösen Fanatismus zu fördern und für ihre Interessen einzusetzen….

„Gut gegen Böse“

Das Schema aber, das uns als Erklärung angeboten wird, ist einfach und zudem immer aufs Neue recyclebar: Es gilt, einen „Bösen“ zu entfernen, dessen Vernichtung die Welt wieder zum Guten wenden würde. Zur Rechtfertigung hat man sogar Hitler immer wieder auferstehen lassen: Zuerst am Nil (Nasser), dann in Bagdad (Saddam Hussein) und schließlich in Belgrad (Milosevic). Diese Drohkulissen und Bedrohungsszenarien erklären nichts, sondern verschleiern vielmehr die Interessen, die hinter jedem Konflikt wirklich stehen, vor allem aber: Sie verharmlosen im Nachhinein den deutschen Faschismus – und dienen allzu oft als Totschlagargument, warum Krieg nun „doch“ wieder (und damit sind wir wieder bei Thomas von Aquin angekommen) als „gerecht“ anzusehen sein soll! Denn Gut und Böse, das sind moralische Kategorien, mit denen man Menschen mobilisieren und ihre Zustimmung erreichen kann. Sie haben allerdings nichts mit Recht zu tun. Solche moralischen Begründungen fordern „Bestrafung“, ja Rache: Beides Begriffe, die es im Völkerrecht nicht gibt. Die moralisierende Keule wird dazu benutzt, dass nicht mehr gefragt werden muss, wer in Konflikten wie in Syrien aus welchen Gründen agiert: Die Interessen der untergründigen Hauptakteure Saudi-Arabien, Qatar, Türkei werden nicht mehr hinterfragt, sondern hinter humanitärem Pathos trefflich versteckt.

Soziale Ursachen

So hat tatsächlich auch der Ausbruch des Konflikts in Syrien im Kern soziale Ursachen: Ab 2005 begann das dortige Regime auch unter dem Druck des IWF mit liberalen Reformen und Strukturanpassungen wie insbesondere der Streichung von Subventionen. Dies hatte eine rapide Verarmung vor allem der ohnehin bereits verarmten Landbevölkerung zur Folge und nutzte der kleinen – sunnitischen – Bourgeoisie, die noch immer fest hinter Assad steht. Dies zeigt, dass auch gängige Interpretation eines konfessionellen Konflikts: Sunniten gegen Schiiten (und Christen) nur bedingt zutrifft. Zugleich geht es den Despotien am Golf im Machtkampf im und um den Nahen Osten aber auch um den Sturz der säkularen Regime, also vor allem Tunesien, Ägypten, Irak, Syrien, Libanon, und Algerien, und die Ausbreitung der reaktionären Variante des auf der Arabischen Halbinsel herrschenden wahabitischen Islam. Seine Verbreitung von Tunesien über Libyen und Ägypten bis in den Nahen Osten erscheint den Saudis offenbar als Basis für die Sicherung ihres despotischen Systems. Gerade unter dem Menschenrechtsaspekt erscheint es daher grotesk, dass Saudi-Arabien und Qatar sich hier als Vorkämpfer der Befreiung von Diktaturen gerieren, während der Westen über die in diesen Ländern alltäglich stattfindenden Menschenrechtsverletzungen großzügig hinwegsieht. Nicht zufällig erklärt Verteidigungsminister de Maizière deshalb wohl auch: „Saudi-Arabien ist ein Anker der Stabilität.“…

Krieg für die Menschen(-rechte)?

Die bitteren geschichtlichen Erfahrungen mit „humanitären Interventionen“ in der letzten Dekade sollten uns allen eine Lehre sein: Afghanistan (nach Abzug der Kampftruppen), Irak und Libyen sind heute zerfallende Staaten, in denen anarchische Gewalt herrscht, sie sind zu Horten des angeblich bekämpften internationalen Terrorismus geworden. Es scheint so, als hätten unsere politisch Verantwortlichen noch nicht einmal den preußischen Kriegstheoretiker Clausewitz gelesen: Denn wenn Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist, dann ist heute mehr denn je zu fragen, welche politischen Ziele tatsächlich mit Kriegen verfolgt werden, die die Menschenrechte als Begründung bemühen.

(Russland hat Eigeninteressen, die USA haben sie nicht)

ZDF: “Obama geht es in Syrien ja nur um die Menschenrechteâ€

Denn: Gerade wenn es um Menschenrechte ginge, müsste Diplomatie zum Einsatz kommen, müssten alle außenpolitischen Mittel genutzt werden, dann müsste verhandelt werden – und zwar auch mit den indirekt Beteiligten wie Türkei und Iran. Vor allem müsste die aktive Unterstützung jener ausländischen Kämpfer durch Saudi-Arabien, Qatar und die Türkei beendet werden, die nichts anderes als eine schlecht verdeckte ausländische Intervention darstellt.

Festzuhalten ist: Die bisherigen Militärinterventionen, meist getarnt als „humanitäre Interventionen“, zeigen in aller Deutlichkeit, dass sie nicht nur ein Vielfaches an Menschenleben gekostet haben, sie haben für die dortige Bevölkerung auch in keiner Weise Lösungen, Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit etc. gebracht, sondern Länder wie Afghanistan, Irak, Libyen in ein Chaos rivalisierender Milizen und radikaler Kämpfer gestürzt, das täglich hohe Opfer gerade auch unter der Zivilbevölkerung fordert.

Gründe und Bedingungen hinterfragen

Und: Wollte man das Menschenrechtsargument wirklich ernst nehmen, dann müsste man bei den strukturellen Gewaltverhältnissen beginnen, die unseren Planeten beherrschen: So benennt die Europäische Sicherheitsstrategie (ESS 2003) Hunger und Elend als Ursachen der Gewalt: Wenn jährlich 45 Mio. Menschen an Hunger sterben, wenn alle zehn Sekunden ein Kind an Hunger stirbt, dann leben wir in einer Welt, die Jean Ziegler zu Recht eine „kannibalische Ordnung“ nennt. So zieht dann die ESS aus ihrer zutreffenden Lageanalyse die Folgerung, dass Elend Instabilität verursacht, weshalb man „präventiv intervenieren“ (die UN-Charta lässt grüßen) müsse, um „Schlimmeres zu verhüten“. So gesehen müsste die humanitäre Intervention schon an den Getreidebörsen beginnen, wo, wenn beispielsweise in Somalia eine Hungersnot ausbricht, die Weizenpreise auf das Drei- oder Vierfache steigen.

Die Instrumentalisierung von Elend und Gewalt, die Ursachen der arabischen Revolten waren und auch in Syrien die ersten Proteste auslösten, kann keine Lösung sein. Wer die Welt verbessern will, muss die Ursachen der Konflikte bekämpfen, nicht ihre Folgen erschießen – ganz gleich, wer gerade als „der Böse“ erkoren wird. Das aber hieße, den Kampf gegen die „kannibalische Ordnung“ des Neoliberalismus bei uns zu beginnen. Sonst bleibt die böse Vermutung, die Berufung auf die Menschenrechte diene nur der Aushöhlung des bestehenden Völkerrechts um – ganz in der Tradition der „gerechten Kriege“ – die Gewalt wieder zum Mittel der Politik zu machen und Kriege dann wieder führbar zu machen, wenn sie im Interesse der mächtigen Staaten und der dort herrschenden Interessen liegen. Das (selektive!) Beschwören der Menschenrechte entpuppt sich letztlich als durchsichtiges Manöver, das Krieg in der Öffentlichkeit wieder legitimieren soll.“ _ Quelle: „Menschenrechte versus Völkerrecht?“ _

^Jo_Cit^

Geschrieben

Hömma, watt is denn nu, am 22. Sept‘er is doch där Revoluzzonsbeginn jeplaant – auffe Wahlliste steße aber nich: „Ich geh‘ in die Politik“. … ;)

^Jo_Cit^

Nee, ist nicht geplant. Bis man sich durch alle Gremien "geschleimt" hat ist dem Land wohl eh nicht mehr zu helfen und das Zitat von Lenin über die Deutschen und Revolution kennst du ja sicher :D

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